♦ Beilage fit Uro. 45 des „Sirrggeafler' Der Kampf mit dem Drachen. > (kam Srmucrwig lm den 28. Mut 1885. Vor mehr als 500 Jahren machte ein Ungeheuer, Drache oder Lindwurm genannt, die Insel Rhodus unsicher. Es hielt sich in den Morästen und an den Ufern der Flüsie auf, war von riesiger Größe und verursachte großes Elend auf der Insel, da es Hirten und Herden und friedliche Wanderer überfiel. Fünf Ritter des Jo- hanniter-Ordens, dem damals die Insel gehörte, waren gegen den Drachen ausge zogen
gegen das Ungeheuer vorzubereiten. Er ließ von Holz oder von Pappendeckel ein Bild des Drachen anferttgen und sah besonders da rauf, daß der Grimm desselben sich recht ausdrücke. Hierauf richtete er zwei junge Doggen ab, auf seinen Ruf herbeizukommen und sich an den Bauch des Drachen zu werfen, während er selbst zu Pferd mit seinen Waffen sich stellte, als wenn er ihm an verschiedenen Stellen Stöße beibringen wollte. Längere Zeit nahm der Ritter täglich diese Uebung vor, und als er die Doggen
zu solcher Kampfesweise abgerichtet hatte, kehrte er nach Rhodus zurück. Kaum war er auf der Insel angelangt, so ließ er, ohne sein Vorhaben Jemandem mitzu theilen, seine Waffen heimlich zu einer Kirche am Bergesraine bringen und begab sich selbst dorthin, begleitet von zwei kecken französischen Knappen, von denen nicht be richtet wird, ob sie Fußgänger oder Reiter waren. Ritter Gozon begab sich dann selbst zur Kirche, legte sich die Waffen an, und nachdem er sich Gott befohlen hatte, stieg er zu Pferde und befahl
seinen Knappen, daß sie ihm, wenn er während des Kampfes in Gefahr käme, zu Hilfe eilen möchten. Hierauf ritt er mit den beiden Hunden die Berglehne hinab zum Aufenthaltsorte des Drachen, der auf das erhobene Geschrei hin sich augenblicklich einstellte. Nun be gann der Kampf. Der Ritter versetzte dem schrecklichen Thiere einen Lanzenstoß, der aber an der Dicke und Härte der Schuppen abprallte. Er schwang nochmals die Lanze; allein sein Roß, schaudernd vor dem Ant litze der Schlange, bäumt sich, springt
des Thieres geworfen, das uun von ihnen mit grimmigen Bissen zerfleischt wurde. Der Ritter, mit Hilfe dieses Beistandes, erhebt sich und stößt dem Thiere sein Schwert in den unbepanzerten Bauch. Es entstand eine breite Wunde, aus welcher Ströme Blutes hervorschossen. Das Ungeheuer, zu Tode getroffen, fällt auf den Ritter und er würde von der Last der ungeheuren Maffe erdrückt worden sein, wenn nicht die beiden Knappen herbeigeeilt wären und ihm Rettung gebracht hätten. Als der Ritter aus seiner Ohnmacht