349 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Newspapers & Magazines
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1913/07_03_1913/TIRVO_1913_03_07_4_object_7605472.png
Page 4 of 8
Date: 07.03.1913
Physical description: 8
es ihm, sich von der ihm lästigen Begleitung loszumachen; er befahl Gurth, seinem Knappen, wie dieser sich selbst nannte, dicht neben ihm zu bleiben, und so folgte er der Spur des schwarzen Ritters in den Wald, indes der Abt aus dem Klostertore ihm lange nachsah und sich ärgerte, datz er seine Malkin dem flüä)tigen Ritter anvertraut hatte. Er fatzte sich jedoch bald und meinte, er müsse auch etwas zum Besten von Alt-England tun, wenn nicht mit seinen eigenen Kräften, so doch mit denen seines Rosses, und so begab

er sich getrost ins Speisezim mer, um bei Stockfisch und Bier zu präsidieren, das soeben als Früh stück der Mönche aufgetragen worden war. Unterdessen zogen der schwarze Ritter und sein Führer gemäch lich durch das Dickicht des Waldes. Der Ritter brummte eine Me lodie von irgend einem verliebten Troubadour vor sich hin und mun- terte zuweilen durch Fragen seinen geschwätzigen Gefährten auf, so datz die Unterhaltung eine seltsame Mischung von Scherz und Ge sang bildete. Man denke sich den Ritter

schnell aufzunehmen. Zu Pferde schwang er sich daher immerwährend von vorn nach hin ten und umgekehrt und beunruhigte sein Pferd dergestalt, datz es ihn endlich ins Gras warf, ein Vorfall, der den Ritter sehr belustigte und den Abgeworfenen nötigte, künftig ruhiger zu sitzen. Beim Beginn der Reise finden wir das lustige Paar, ein Vi- relai, wie man es nannte, singend, worin es freilich der Narr dem geübteren Ritter vom Fesselschlotz nicht gleichtun konnte. Darauf stimmte jener ein Liedchen an zum Lobe

eines Aeoman aus Kent, der sich eine hübsche Witwe erobert hatte, welche einem Ritter und Knappen ziemlich spröde begegnet war. „Ei," sagte der Ritter, „wenn doch unser Wirt vom Gerichts baume oder der lustige Bruder, sein Kaplan, diesen Sang zum Lobe des verwegenen Aeoman gehört hätte!" „Das wünschte ich nun eben nicht," sagte Wamba, „wohl aber das Horn, das hier an Eurem Gürtel hängt." „Ei," versetzte jener, „das ist ein Pfand von Lockslehs guter Gesinnung, ob ich es gleich wahrscheinlich nicht nötig

habe. Dxei Töne auf diesem Horn geblasen, bringen, wenn wir's bedürfen, eine ganz artige Bande von den guten Aromen um uns zusammen." „Ich möchte sagen, davor bewahre uns der Himmel," versetzte der Narr, „doch des Pfandes wegen könnten sie uns wohl friedlich ziehen lassen." „Wie? Was sagst du?" sagte der Ritter; „glaubst du, sie wer den uns ohne dies anfallen?" „Ich sage gar nichts," versetzte Wamba, „denn die grünen Bäume haben Ohren, wie die steinernen Wände. Aber kannst du mir das erklären, Ritter

1
Newspapers & Magazines
Tiroler Post
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIPOS/1900/24_01_1900/TIPOS_1900_01_24_1_object_7987970.png
Page 1 of 8
Date: 24.01.1900
Physical description: 8
Dr. Ritter v. Wittek erbetene Enthebung vom provisorischen Vorsitze im Mmisterrathe in Gnaden angenommen und am ^^MM^Tage den geheimen Rath Dr. Ernest v. Koerber zürn Ministerpräsidenten und Leiter des Ministeriums des Innern ernannt. Weiters wurden ernannt: FZM. Zeno Graf Welfersheimb neuerlich zum Minister für Landesvertheibigung; Dr. Heinrich Ritter v. Wittek neuerlich zum Eisenbahn minister; Senatspräsident beim Verwaltungsgerichts hofe. Dr. Eugen Ritter Böhm v. Bawerk. zum Finanzminister

; der Statthalter in Mähren, Alois Freiherr v. Spens-Boden, zum Justizminister.' Sectionschef Dr. Wilhelm Ritter v. Härtel zum Minister für Cultus und Unterricht; Sectionschef Dr. Anton Rezek zum czechischen Landsmannminister; der Generalconsul erster Classe, Guido Frei herr v. Call zu Rosenburg und Kulmbach, zum Handelsminister; der Rath des Verwaltungsgerichtshoses, Carl Freiherr v. Giovanelli, zum Ackerban minister; endlich der ordentliche Professor an der Universität in Lemberg, Hofrath Dr. Leonard Pietak

, zum polnischen Landsmannminister. Der unter Vorbehalt seiner Wiederver wendung im Dienste aus dem Amte scheidenden Minister Dr. Casimir Ritter v. Chlendowski wurde die Würde eines geheimen Rathes ver liehen. Die mit der Leitung der betreffenden Ministerien betrauten Secrionschefs Freiherr v. Blumfeld. Stummer, Freiherr v. Jorkasch-Koch, Dr. Stibral, Ritter v. Schrott und Ritter von Bernd treten auf ihre bisherigen Posten zurück. Wir haben also seit 4 Monaten das dritte Beamtenministerium, das fünfte seit

2
Newspapers & Magazines
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1913/03_01_1913/TIRVO_1913_01_03_3_object_7604116.png
Page 3 of 8
Date: 03.01.1913
Physical description: 8
. Die Knappen, welche während des Gefechtes nur mit Mühe und Gefahr ihre Ritter hatten begleiten können, drängten sich nun in die Schranken, um den Verwundeten ihre Dienste zu leisten, welche mit der möglichsten Sorgfalt in die nahen Zelte gebracht wurden oder in Wohnungen, die man für sie in den umliegenden Dörfern eingerich tet hatte. So endigte das merkwürdige Turnier zu Ashby de la Zouche, eines der glänzendsten Waffenfeste jener Zeit. Denn obgleich nur vier Ritter, mit dem einen, der durch die Schwere

seiner Rüstung erdrückt worden, aus dem Platze selbst blieben, so wurden doch an dreißig höchst gefährlich verwundet, von denen fünf gleichfalls nicht wieder genasen. Mehrere waren für ihr ganzes Leben beschädigt und trugen die Spuren ihrer Verwundungen bis zum Grabe. Da her heißt es denn auch in den alten Urkunden: „Der edle und freie Wasfengang zu Ashby." Da es nun die Pflicht des Prinzen war, den Ritter zu nennen, der sich am meisten heute ausgezeichnet hatte, so beschloß er, diese .Ehre demjenigen

zukommen zu lassen, den die Stimme des Volkes mit dem Namen des schwarzen Faulenzers bezeichnete. Man stellte zwar dem Prinzen vor, daß der Sieg doch eigentlich von dem ent erbten Ritter gewonnen worden sei; allein Prinz Johann blieb fest bei seiner Meinung aus dem Grunde, weil der enterbte Ritter und seine Partei ohne den Beistand des Ritters in der schwarzen Rü stung den Tag gewiß verloren haben würden. Zum Erstaunen aller Anwesenden aber war der schwarze Ritter selbst nirgends mehr zu finden

oder vom Rosse stürzte; doch im allgemeinen feuerten die Damen die Kämpfenden an und gaben ihnen durch Klatschen und Zurufen ihren Beifall zu erkennen. Daß die Männer noch größeren Anteil an dem Kampfe nahmen, läßt sich leicht einsehen, daher denn auch die Luft von den Rufen: „Tapfere Ritter, mutig gefochten! Der Mann stirbt, aber sein Ruf lebt ewig! Tod ist besser als Niederlage! Fechtet, fechtet, wie es Männern ziemt, schöne Augen sehen Eure Taten!" fortwährend er tönen. — Mitten unter den wechselnden

würde angesehen werden; doch aller Anstrengung ungeachtet, gelang ihnen dies im ersten Teile des Kampfes so wenig, daß sie wiederholt durch den Eifer ihrer Begleiter voneinander getrennt wurden, indem diese eine ausgezeichnete Ehre darin setzten, sich mit den Führern der feinolichen Partei zu messen. Endlich aber, als das Feld freier wurde, trafen der Templer und der enterbte Ritter mit all der Wut aufeinander, welche tödlicher

3
Newspapers & Magazines
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1953/17_04_1953/TIRVO_1953_04_17_2_object_7684929.png
Page 2 of 6
Date: 17.04.1953
Physical description: 6
&wM 33 »OMAN VON BERND E MATTIAS Alle RiQht« bet LI tag, Waatend o r * Ritter trat auf dem Argentinier zu, drückte dessen Hand, daß dieser schmerzlich das Ge sicht verzog und sagte mit eindringlicher Stimme: „Ritter. — Kennen wir uns nacht bereits, Herr Lopez?“ „Daß ich nicht wüßte . . .“ stotterte die ser. „Ach? — ich Irre mich eigentlich selten!“ „Vielleicht eine Verwechslung?'' flüsterte Lopez und schaute Helga bittend an. Auch Ritter blickte nun zu ihr hinüber und sah, daß die Situation dem Mädchen

für Herrn Lopez aus wählen,“ „Bitte“. Die beiden Männer machten sich über den Inhalt der Kiste her. Ritter ließ die bei den nicht aus den Augen und stellte fest, daß außer Räuchergefäßen und Götterbild- dem auch die Vase wert zu sein schien, ttir eine Veröffentlichung in Betracht gezogen zu werden. Lopez ergriff sie gleich zuerst. „Man interessantes Stück.“ „Eigentlich nicht sehr selten, aber neh men wir es ruhig dazu“ erwiderte Calleizas. Das ist ja reizend, dachte Ritter, dieser Lopez scheint

auch mit bei der Partie zu sein! Oder glaubt sein Landsmann vielleicht, daß der Photograph das Gold nicht entdek- ken würde? Ritter wurde in «einer Ansicht von der Mitschuld Lopez' wieder schwan kend; er zog Helga in das Wohnzimmer. „Ist das nicht jener Mann der dich da mals belästigte?“ „Ja“' flüsterte die Assistentin, „er ist es, aber Ich bitte dich, mache keinen Skandal! Er hat sich kniefällig bei mir entschuldigt. Idh betrachte die Sache als erledigt.“ In diesem Augenblick kehrte Lopez al lein in das Wohnzimmer

zurück, während im Ausstellungssaal Calleizas noch damit be schäftigt war, die Stücke, die er Lopez mit geben wollte, zu notieren. Der Argentinier trat, unterwürfig blik- kend. dicht an Dr. Ritter heran. „Entschuldigen Sie meine Notlüge, Herr Doktor. Ich bin der Mann von damals. Sie haben recht. Es wäre mir peinlich, wenn Herr Doktor Calleizas etwas bemerkt hätte.' „Das kann Ich mir denken." „Ja — und ich möchte, nachdem ich mich bei der Dame bereits entschuldigt habe, auch Sie um Verzeihung

für mein Benehmen am Ufer bitten. Leidenschaft und Temperament gingen mit mir durch. loh kann mich selbst nicht mehr verstehen! Es kam wie ein Rausch über mich . . ." „Von dem Sie nun hoffentlich geheilt sind.“ „Sie heilten mich gründlich davon“, sagte Lopez und rieb sich das Kinn. Seine krie cherisch vorgetragenen Ausführungen klan gen jedoch unecht. Ritter merkte das. Der Mann war ihm widerlich. „Herr Lopez wird Sich in Zukunft zurück halten“, fiel Helga vermittelnd ein und legte Gerhard die Hand auf dem Arm

4
Newspapers & Magazines
Tiroler Land-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/OBEWO/1891/10_10_1891/OBEWO_1891_10_10_2_object_8019660.png
Page 2 of 8
Date: 10.10.1891
Physical description: 8
nicht. Nur seiner Gemahlin vertraut er und ge währt ihr jede Bitte. Ich gehe jetzt zur Gräfin — als Leibknappe habe ich ja Zutritt — und werde sie bitten, daß mich morgen der Graf in seiner Rüstung mitkämpfen läßt. Ich werde sie warnen, denn ihr Glück muß sortbestehen und Jugendstreiche sollen be graben bleiben und der Graf wird glücklich an ihrer Seite leben. * •* * Auf dem festlich geschmückten Tournierplatz waren die Ritter, welche ihre Kampfestüchtigkeit zeigen wollten, versammelt und in zwei Parthien getheilt

, auch auf der Gegnerseile der schwarze Ritter. „Schars!" rief dieser. Sigismund wechselte den blinden Speer mit einem solchen, welcher mit einer scharfen Stahlspitze versehen war und den ein Knappe schon bereit hielt. Dem Grafen reute nun sein der Gemahlin ge gebenes Versprechen, hätte er doch diesen kecken R'ttcrs- mann selbst so gern gezüchtigt. Anna bebte, denn sie fürchtete den Tod dessen, befitldet sich auch die Lesung des Foregger'schen Entwurfes zu einem neuen Preßgesetze. Auch wird der Justizminister

dies inständigst, denn Hilfe ist auf allen Seiten dringend nöthig. Wenn auch nicht alles in dem sie nunmehr ihren lieben Bruder erblickte. Er war aber auch so gut, blieb immer in seinen Schranken und wäre ohne Besinnen durch das Feuer, in den Tod gegangen für sie. Der Herold gab das Zeichen und beide Gegner rannten mit eingelegten Speeren gegen einander. Sigismund machte eine Wendung mit dem Körper, denn der schwarze Ritter hatte es auf die lose Ver bindung abgesehen, wo Hals- und Bruststück zu sammengefügt

erhob sich von allen Seiten. Der Graf reichte dem Sieger die Hand. „O, hättet Ihr nicht gerufen, Herr Graf," sagte Sigismund traurig, „es wäre besser gewesen." Die Gräfin athmete erleichtert auf, dankte still Gott für den Sieg und: „ach, wie hart rächen sich Jugendfehler!" seufzte sie leise. Das Spiel nahm wieder seinen Fortgang fried lich und ergötzlich. Da trat der schwarze Ritter auf Sigismund zu und verabschiedete sich mit den Worten: „Wir werden uns ein ander Mat finden, Graf

!" — „Dann wird cs um Euer Leben geschehen se'n, Ritter!" cntg"gucte dieser. Das Fest dauerte noch vierzehn Tage lang, Spiel auf einmal geschehen und nicht jedem geholfen werden kann, so sollte doch irgend ein Anfang gemacht werden, welcher mit Hoffnungen für die Zukunft zu erfüllen geeignet ist. Erzherzog Josef äußerte sich jüngst dahin, daß er glaube, es werde nicht zur Abrüstung kontnten, ehe nicht die Finanzen sämnttlicher eu ropäischen Staaten zugrunde gerichtet sind. Recht tröstliche Aussichten! Der österreichisch

5
Newspapers & Magazines
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1908/06_07_1908/TIRVO_1908_07_06_2_object_7595286.png
Page 2 of 8
Date: 06.07.1908
Physical description: 8
verrät hohes Alter. Eilr roter Märmorstein im Innern des Kirchleins zeigt die Jahreszahl 1298 und den Namen des Er bauers „Bartlme von Hammerspach". Zur Er bauung des Elsbethenkirchleins gab, wie lins eine Volkssage berichtet, folgende Legende An laß: Der alte Ritter von Högau an: Wörgler Boden hatte seine Tochter Elsa dem „edlen" Ritter von Engelsberg zur Gemahlin gegeben und den auf Itter hausenden „wilden" Ritter abgewiesen. „Meine Tochter", sagte der alte Högauer, „wird mit einem frommen Ritter

bei einem Bissen Brot glücklicher sein, als bei einem reichen Gottlosen." Aus Rache überfiel der Ritter von Itter mit seinen Mannen Högau, nahm die Brautleute gefangen und warf sie in einen seiner schrecklichsten Kerker, höhnisch ihnen zurufend: „Brot will ich euch geben, Wasser könnt ihr euch suchen!" Als beide vor Durst dem Verschmachten nahe waren, erschien ihnen die heilige Elisabeth, Landgräfin von Thüringen, und zeigte ihnen eine aus der Kerkerwand her vorbrechende Quelle. Dieses rührte das Herz

aus Wachs hängen an dem Eisengitter vor dem Altar. Auf der linken Seite zeigt ein großes Bild das Mirakel des Ritters Milser, der einst seine Burg „Schloß berg" bei Scharnitz hatte, von welcher nur mehr wenige Ruinen Zeugnis geben. Das „Wunder" geschah in der Kirche zu Seefeld. In seinem Uebermute ging im Jahre 1348 Ritter Oswald Milser so weit, daß er bei der Kommunion vom Pfarrer eine Hostie in der Größe verlangte, wie solche während der Wandlung vom Priester ge braucht wird. Des mächtigen Ritters

Zorn fürch tend, reichte der Priester dem Milser an: „Weihenpfinztag" die verlangte Hostie. Kaum aber hatte sie die Zunge des Ritters berührt, da wankte der steinerne Grund und begann zu sinken. In seiner Angst klammerte sich der Ritter- Recht anderen beschnitten werde. Daß aber durch solche Schaustellungen die persönliche Freiheit Andersdenkender aufgehoben wird und jie zu etwas gezwungen werden können, wogegen sich ihr Gewissen sträubt, dagegen muß endlich ener gischer Protest erhoben

von einem solchen Posten zu entfernen, denn er stiftet nur Unheil und kompromittiert die Gen darmerie. In Wörgl ist er Gegenstand des all gemeinen Spottes und alle weiteren Mißgriffe, die er begeht, fallen indirekt auf das Gendarmerie- kommando zurück, wenn es ihn llicht unschädlich macht. Wir glauben aber auch, daß es Zeit ist, mi den Altarstein, doch auch dieser gab nach, so daß sich seine Faust im Stein abdrückte. Schier versinkend, uberkäm dem Ritter die Reue uitb in seiner Todesangst bat er, der Priester möge

6
Newspapers & Magazines
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1953/13_03_1953/TIRVO_1953_03_13_2_object_7684957.png
Page 2 of 6
Date: 13.03.1953
Physical description: 6
, die sich ihm gegenüber so vertrauensvoll gezeigt hatte. Dr. Calleizas irrte sich schwer, wenn er glaubte, in dem Assistenten ein Werkzeug, einem durch das Gefühl der Dankbarkeit be stochenen Beamten, zu dem gefährlichen Platz am Zoll verholten zu haben. Der chine sische Kollege in Schanghai mochte wohl ge täuscht worden sein, bei ihm, Ritter, gelang das nicht! „Gleich morgen früh stelle ich Sarmiento zur Rede“, flüsterte der Doktor trotzig, „dann platzt die Bombe!“ Damit wollte sich der Assistent zum Gehen wenden

, aber Ge räusche im Schatten einer Palme in seiner Nähe ließen ihn noch auf der Stelle verhar ren. Eine Frau und ein Mann schienen in Wortwechsel geraten au sein. Es war nicht Neugierde, die Doktor Ritter veranlaßte, sich nicht vom Fleck zu rühren, sondern die Aussprache der Frau. Ihr Spanisch wies einen harten Akzent auf. Die Sprecherin konnte keine Argentinierin sein. Dagegen sprach die männliche Stimme die Landes sprache fließend und außerordentlich klang voll. „Es hat wirklich keinen Zweck, Herr Lo pez

", hörte Dr. Ritter die Frau erregt aus- rufen, „daß Sie mich verfolgen und mir An träge stellen, die ich ablehnen muß. Konzen trieren Sie sich lieber auf Ihre Arbeit und verdrehen Sie im Rundfunk den Wortlaut der Manuskripte nicht so, daß die Hörer ein ganz falsche© Bild von den wissenschaft lichen Ergebnissen gewinnen!“ „Schöne Frau“, entgegnet© der Mann, „reden Sie doch jetzt nicht von der Arbeit! Leben wir ganz der Stunde, die uns hier einmal privat zusammenführte. Glauben

Atmen und ein Stöhnen. „Einen Kuß, nur einen Kuß . . .“ „Nein, Nein!" Ein Klatschen ertönte. Das Mädchen mußte dem Rasenden ins Gesicht geschlagen haben. Es entstand eine Pause. „Du willst nicht! Das werden wir ja sehen!“ Ein Aufschrei ertönte. Ritter sprang vor und kam gerade noch rechtzeitig, um von der Mauerbrüstung eine weibliche Gestalt zurückzureißen, die ein kleiner, schmaler, aber sehniger Mann an sich reißen wollte. Ein Boxhieb des Assi stenten ließ jenen überrascht zurücktaumeln. Sofort

aber wandte er sich gegen den An greifer und sprang ihn, mit einem Fluch auf den Lippen, blitzschnell an. Ritter schüttelte den Mann ab. Krachend landete ein weiterer Boxhieb auf dessen Kinn. Er wankte einen Augenblick lang wie betäubt, drehte sich am und verschwand taumelnd im Dunkel der Baumschatten. Jetzt erst fand der Zollasststent Zelt, sich um das Mädchen zu kümmern, das vom Schreck noch benommen, halb über der Mauerbrüstung lehnte. Behutsam zog Ger hard Ritter sie von dort fort und führte

7
Newspapers & Magazines
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1913/02_01_1913/TIRVO_1913_01_02_3_object_7604028.png
Page 3 of 10
Date: 02.01.1913
Physical description: 10
, an diesen Versammlungen teilzunehmen. Der Soz. Wahlerverein. — 100 — tend mit eben der Ungeduld wie das Roß, das mit dem Huf den Bo den stampfte. Die Ritter hielten ihre Lanzen gerade empor und die Spitzen derselben glänzten in der Sonne, während die daran befindlichen Fähnchen über den Helmbüschen wehten. So blieben sie, während die Marschülle des Feldes ihre Reihen durchritten und sie gewandt prüf ten, damit eine Partei nicht mehr oder weniger enthalte als die fest gesetzte Zahl. Man fand alles in Ordnung

, denn der Staub, der sich erhob, verdunkelte weit umher den Gesichtskreis und es währte wohl eine Minute, ehe die ängstlich har renden Zuschauer den Erfolg des furchtbaren Stoßes erkennen konn ten. Als dies aber möglich war, fand man die Hälfte der Ritter auf jeder Seite abgeworsen, teils durch die Lanzen der Gegner, teils durch das größere Gewicht, unter dem Mann und Roß erlegen waren. Manche lagen noch am Boden, als wollten sie nie wieder aufstehen, andere standen schon wieder aufrecht da, und zwar dicht

, aber schwarz und schrecklich gegen die Ungläubigen seien. — 97 — Die Marschälle und ihr Gefolge erschienen zuerst auf dem Plane, zugleich auch die Herolde, um die Namen der Ritter zu em pfangen, welche sich zum Kampfe stellen wollten, mit der Bezeichnung der Seite, auf welcher jeder zu kämpfen gedachte. Dies war eine not wendige Vorsichtsmaßregel, um eine Gleichheit zwischen den Parteien zu bewirken, welche einander sich entgegenstellen sollten. Der Sitte gemäß wurde der enterbte Ritter schon

die allgemeinen Turniere, wo alle Ritter zugleich foch ten, gefährlicher waren als alle Zweikämpfe, so wurden sie doch von der Ritterschaft jener Zeit mehr geliebt und geübt als die letzteren. Manche Ritter, welche sich nicht Geschicklichkeit genug zutrauten, es allein mit einen: tapferen Gegner auszunehmen, wünschten doch ihren Mut in einem allgemeinen Kampfe zu bewähren, wo sie anderen zu begegnen hoffen konnten, die ihnen mehr gleich waren. Bei der gegen wärtigen Gelegenheit hatten sich an fünfzig Ritter

8
Newspapers & Magazines
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1913/02_01_1913/TIRVO_1913_01_02_5_object_7604030.png
Page 5 of 10
Date: 02.01.1913
Physical description: 10
, an diesen Versammlungen teilzunehmen. Der Soz. Wählerverein. — 100 — tend mit eben der Ungeduld wie das Roß, das mit dem Huf den Bo den stampfte. . Die Ritter hielten ihre Lanzen gerade empor und die Spitzen derselben glänzten in der Sonne, während die daran befindlichen Fähnchen über den Helmbüschen wehten. So blieben sie, während die Marschülle des Feldes ihre Reihen durchritten und sie gewandt prüf ten, damit eine Partei nicht mehr oder weniger enthalte als die fest gesetzte Zahl. Man fand alles in Ordnung

, denn der Staub, der sich erhob, verdunkelte weit umher den Gesichtskreis und es währte wohl eine Minute, ehe die ängstlich har renden Zuschauer den Erfolg des furchtbaren Stoßes erkennen konn ten. Als dies aber möglich war, fand man die Hälfte der Ritter auf jeder Seite abgeworfen, teils durch die Lanzen der Gegner, teils durch das größere Gewicht, unter dem Mann und Roß erlegen waren. Manche lagen noch am Boden, als wollten sie nie wieder aufstehen, andere standen schon wieder aufrecht da, und zwar dicht

, aber schwarz und schrecklich gegen die Ungläubigen seien. — 97 — Die Marschälle und ihr Gefolge erschienen zuerst auf dem Plane, zugleich auch die Herolde, um die Namen der Ritter zu em pfangen, welche sich zum Kampfe stellen wollten, mit der Bezeichnung der Seite, auf welcher jeder zu kämpfen gedachte. Dies war eine not wendige Vorsichtsmaßregel, um eine Gleichheit zwischen den Parteien zu bewirken, welche einander sich entgegenstellen sollten. Der Sitte gemäß wurde der enterbte Ritter schon

die allgemeinen Turniere, wo alle Ritter zugleich foch ten, gefährlicher tvaren als alle Zweikämpfe, so wurden sie doch von der Ritterschaft jener Zeit mehr geliebt und geübt als die letzteren. Manche Ritter, welche sich nicht Geschicklichkeit genug zutrauten, es allein mit einen: tapferen Gegner aufzunehmen, wünschten doch ihren Mut in einem allgemeinen Kampfe zu bewähren, wo sie anderen zu begegnen hoffen konnten, die ihnen mehr gleich waren. Bei der gegen wärtigen Gelegenheit hatten sich an fünfzig Ritter

9
Newspapers & Magazines
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1953/23_04_1953/TIRVO_1953_04_23_2_object_7684497.png
Page 2 of 6
Date: 23.04.1953
Physical description: 6
Bronze- bearbeitung.“ Und nun drangen aus dem Lautsprecher Bunächst dieselben Worte, die auf dem Pa nier standen, das Juan vor sich auf den knien liegen hatte. „Merkwürdig verändert klingt doch die Stimme eines Menschen im Rundfunk“, meinte Ritter gedankenvoll. „Vielleicht macht das das Lampenfiefoer von dem Lopez nicht frei zu sein scheint? Kein Wunder, er spricht ja nur gelegentlich vor dem Mikrophon.“ Roca legte einen Finger auf den Mund und war vollkommen an das Manuskript ge fesselt. Plötzlich

und anders wiedergegeben wurden, als sie auf dem Papier standen und daß darunter nicht nur der StU, sondern auch der Inhalt des Vortrages litten. Man ches kam Ihm nun unsinnig, Ja falsch vor. Sicher hatte Calleizag Verbesserungen vorgenommen, die Lopez schlecht lesen konnte. Das war freilich für den Verfasser unangenehm; denn Ritter kannte gewisse Fachkollegen, die stilistische Ungenauigkeit und kleine Irrtümer zu eigensinnigen Polemi ken aufbauschten und sich mit Vorliebe an den Erkenntnissen größerer Geister rieben

. Der Vortrag war zu Ende. Ritter wollte gerade abschalten, als die Absage erklang: „Meine Damen, meine Herren! Sie hörten einen Vortrag über das Thema: Die Kunst der chinesischen Bronzebearbeitung! Es sprach zu Ihnen der Verfasser, Herr Doktor Calleizas, Buenos Aires.“ Ja, war denn so etwas möglich? Der Dok tor selbst? Schoß es Ritter durch den Kopf. „Du sagtest doch, Lope* sei stet» der Sprecher?“ äußerte sich Juan erstaunt. „Vielleicht war er verhindert?“ „Gib mir bitte ein Blatt Papier.“ „Wozu

doch recht gehabt; Calleizas ist der Schuft!“ „Na, siehst du wohl! — Doch was veran laßt dich zu dieser plötzlichen Sinnesände rung?“ „Das Rätsel des Vortrages! Es ist direkt ein Rösselsprung! Aber ich habe es doch herausbekommen, so raffiniert diese Sache, dieser Auftrag durch die Luft, wie der gelbe Schurke sagte, auch angelegt ist.“ „Du machst mich neugierig!“ sagte Ritter ungläubig. „Sieh selbst!“ Ritter trat näher und schaute auf die No tizen des Freundes, der vollkommen zusam menhanglos

12
Newspapers & Magazines
Tiroler Grenzbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIGBO/1914/05_08_1914/TIGBO_1914_08_05_1_object_7739673.png
Page 1 of 8
Date: 05.08.1914
Physical description: 8
ist der K r i e g s m i n i st e r, Feldzeugmeister Ritter v. Krobatin, an den Kriegs vorbereitungen am meisten beteiligt gewesen. Er wurde im Dezember 1912 zum Kriegsmiuister ernannt, ge rade in der schwierigen Zeit der Balkankrisis, wo ein Teil des österreichischen Heeres lange Zeit beinahe auf Kriegsfuß an der bosnischen und serbischen Grenze versammelt war. Die letzte Heeresvermehrung ist seiner Tätigkeit zuzuschreiben. Bei ihrer Durchdringung im Parlamente entwickelte er ein großes diplomatisches Geschick. Auch er wird während des Krieges

. Was die eigentlichen Armee- und Korpsführer an langt, so steht der Erzherzog Friedrich an erster Stelle. Er ist mit dem Oberkommando der gegen Serbien bestimmten Truppen beauftragt. Dann sind der Feldzeugmeister Oskar Potiorek, der Chef der Landesregierung von Bosnien und der Herzego wina, dem in seiner jetzigen Stellung schon bedeutende militärische Machtbefugnisse zustehen, ferner der General der Kavallerie Ritter v. B r u d e r m a n n, der als einer der befühigsten Offiziere der österreichischen Armee gilt

(geboren 1851), zu nennen. Der General der Infan terie Ritter v. Frank ist lange Zeit im General stab beschäftigt gewesen (geboren 1848). Der General der Infanterie Ritter v. Auffenberg ist der Vor gänger des jetzigen Kriegsministers gewesen (geboren 1852). Als Kriegsminister (10. September 1911 bis 9. September 1912) hat er die Wehrvorlage ein gebracht. Er forderte alsdann eine Neuorganisation der Befestigungen von Tirol. Als seine Vorschläge in den Ministerkonferenzen abgelehnt wurden, trat

13
Newspapers & Magazines
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1953/16_05_1953/TIRVO_1953_05_16_2_object_7685250.png
Page 2 of 12
Date: 16.05.1953
Physical description: 12
auf nahm.“ „Na. und als dieses Kino vorüber war, wurden Sie ganz besinnungslos?“ „Jawohl.“ „Fingerabdrücke von der Balkontüre ab nehmen!“ warf da Costa einem seiner Be gleiter zu und wandte sich dann wieder an Lopez. „Wo holte denn der Mann das Fräu lein Homilius her? Ich denke, als Sie mit Dr. Ritter das Haus betraten, war sie ver schwunden?“ „Ich erkläre mir die Sache so, daß der Fremde während meiner Abwesenheit ich meine, während ich Herrn Dr. Ritter holte, die Dame an einen anderen Platz gebracht

rich tig, dien er im Sprunge verfehlte. Ritter fuhr abermals auf und seine Stim me überschlug sich fast: „Dieser Mann lügt! Der von ihm beschriebene Mann kann gar nicht der Entführer meiner Braut sein!“ „Weshalb nicht?“ fragte da Costa schnell. „Weil die Beschreibung genau auf mei nen Freund Juan Roca paßt!“ Es herrschte mit einem Male eine Stille im Zimmer, als sei es leer. Lopez saß bleich da, hatte die Augen geschlossen und dicke Schweißtropfen standen ihm auf der Stirne. Er ahnte

war wirklich hier“, beteuerte Lo pez und griff sich an den Hals, als würge ihn dort jemand. Ritter wollte mit den Fäusten auf den Photographen losgehen; doch da Costa stellte sich plötzlich dazwischen, schob Ritter zur Seite und trat neben Lopez. „Wer hat Ihnen eigentlich die Kopfwunde über der rechten Schläfe beigebracht?“ Lopez fuhr sich mit der Hand durchs Haar und zitterte. „Der Schlag des Angreifern . . .“ stotterte er. „Nein, nein“, unterbrach ihn der Beamte. „In einer Stunde verharscht so eine Wunde

15
Newspapers & Magazines
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1913/10_02_1913/TIRVO_1913_02_10_4_object_7604039.png
Page 4 of 8
Date: 10.02.1913
Physical description: 8
sind und ruhmgekrönt. Dies, Mädchen, sind die Gesetze der Ritterschaft, die wir beschworen haben und denen wir alles opfern, was uns teuer ist." „Ach!" sagte die schöne Jüdin, „was ist das anders, tapferer Ritter, als ein Opfer, dem Dämon eitler Ehre gebracht, eine Läute rung in dem Feuer des Moloch? Was bleibt euch denn als Preis für all da Blut, das Ihr vergossen, für alle Mühe und Arbeit, die Ihr übernommen, für alle Tränen, die Ihr durch Eure Taten erpreßt habt, wenn nun der Tod des starken Mannes Lanze

, für ein Leben, elend hingebracht, um andere elend zu machen? Oder liegt in dem rohen Gesänge eines wandernden Sängers soviel Zau ber, daß man häusliches Glück, Zärtlichkeit, Ruhe und Frieden hin gibt, um nur der Held einer Ballade zu werden, die herumziehende Minstrels trunkenen Burschen beim Bier Vorsingen?" „Bei Herewards Seele!" versetzte der Ritter ungeduldig, „du sprichst über etwas, Mädchen, was du nicht verstehst. Du würdest das reine Licht des Rittertums auslöschen, das den Edlen

von den: Ge meinen, den freien Ritter von dem Sklaven und dem Wilden unter scheidet, welches uns das Leben unendlich viel geringer läßt, als die Ehre, welche uns siegen läßt über Mühen und Leiden und uns lehrt, kein Uebel zu fürchten als Beschimpfung. Du bist keine Christin, Rebekka, dir sind die erhabenen Gefühle unbekannt, welche die Brust eines edlen Mädchens erfüllen, wenn ihr Geliebter eine jkühne Waffentat vollbracht hat, die seine reine Liebe bestätigt. Das — 227 — Rittertum, Mädchen, ist die Nährerin der schönsten

Kinder sind jetzt die Opfer feindlicher und kriegerischer Unterdrückung. Wohl hast du gesprochen, Ritter, solange der Gott Jakobs nicht einen zweiten Gideon oder einen neuen Makkabäus seinem erwählten Volke erwecken wird, ziemt es einem jüdischen Mädchen nicht, von Schlacht und Kampf zu reden." Das hochgesinnte Mädchen beschloß ihre Rede in einem Tone des Kummers, der das Gefühl der Entwürdigung ihres Volkes bezeichnet^ verbittert vielleicht noch durch den Gedanken, daß Jvanhoe sie als eine Person

16
Newspapers & Magazines
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1953/15_04_1953/TIRVO_1953_04_15_2_object_7685021.png
Page 2 of 6
Date: 15.04.1953
Physical description: 6
schmutziger Finger, die sich in den vergan genen Jahrhunderten an den Schätzen der Ureinwohner des Landes gierig vergriffen, birgt der Urwald noch manches Kulturdenk mal der alten Inka, das er überwucherte und schützte.“ „Gewiß", pflichtete Ritter bei, „schon al lein die Ingenieurkunst dieses Volkes gibt der heutigen Generation Rätsel auf, wenn man die Pyramiden und Grabdenkmäler be trachtet, und die alten, viele tausend Kilo meter langen Straß«! scheinen für die Ewig keit geschaffen zu Sein.“ „Wir kennen

Sammler — leider!“ Da hatte man es! Was vermag ein leiden schaftlicher Sammler alles, um seiner Pas sion frönen zu können! Obgleich sich Ritter zwang, von diesem Manne nicht mehr schlecht zu denken, weil der persönliche Eindruck dagegen sprach, tauchte wieder der alte Verdacht auf. Wurde ihm nicht durch diese Einladung gewissermaßen der Schlüssel zur Erkundung von Dingen in die Hand gegeben, die seine Rechtfertigung si cherstellten? Hier ging es um seine Ehre, ging es um das Recht und die Pflicht

! Mit abgewandtem Gesicht sagte Ritter: „Sie wollten mir doch Ihre berühmte Samm lung einmal zeigen? Darf ich Sie darum bitten?“ - „Aber gern, selbstverständlich!“ Calleizas öffnete eine Flügeltür, begab sich in den dahinterliegenden Raum und ließ das Licht aufflammen. Helga und Gerhard traten näher. In einem saalartigen Gemach standen breite Tische und viele Glasschränke. Darauf und darinnen befanden sich Kunstschätze Chinas in einer solchen Reichhaltigkeit, wie es Rit ter nie vermutet hätte. Bronzen

doch unter großen finanziellen Opfern aufgebaut ha ben, Herr Doktor?“ fragte Dr. Ritter vor sichtig. „Das ist gar nicht so schlimm. Ich habe sehr viel von diesen Dingen erstaunlich bil lig erworben.“ „Billig? Wie ging das zu?“ „Als ich noch in Peking studierte, lernte ich einen chinesisch«! Kunsthändler namens Li Kung-Fu kennen. Es mußte sich wähl mehr um einen kaufmännischen Agenten in dieser Branche handeln, der sich Ausver käufe von in Konkurs gegangenen Kunst handlungen zunutze machte und die Objekte

21