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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 7 of 18
Date: 29.07.1926
Physical description: 18
. Sie gelangten endlich an das große Zelt. Diener aller Art waren hier versammelt, und die verschiedenen Farben und Binden, mit welchen sie geschmückt waren, ließen auf eine zahlreiche Versammlung edler Herren und Ritter im Innern des Zeltes schließen. Schon mochte die Nachricht unter sie gekommen sein, daß einige Knechte einen Mann von Bedeutung gefangen haben, denn sie drängten sich nahe herbei, als Georg sich aus dem Sattel schwang und ihre neugierigen Blicke schienen durch die Oeffnungen des Visiers

dringen zu wollen, um die Züge des Gefangenen zu schauen. Ein Edelknabe suchte Raum zu machen und er mußte seine Zuflucht zu dem „Namen des Bundesobersten" nehmen, um diese dichte Maste zu durchbrechen und dem gefan- genen Ritter einen Weg in das Innere des Zeltes zu bahnen. Drei jener Knechte, die ihn begleitet hatten, durften folgen; sie glühten vor Freude und glaubten nicht anders, als jene Goldgulden sogleich in Empfang nehmen zu können, die auf die Person des Herzogs von Württemberg gesetzt

ihr uns diesen Lassen, dessen Anblick meine Galle aufregt, statt des Herzogs? Geschwind, wo ist er? Sprecht!" Die Knechte erbleichten. „Ist's nicht dieser?" fragten sie ängstlich. „Er hat doch den grünen Mantel an." Der Truchseß zitterte vor Wut und seine Augen sprühten Verderben; er wollte auf die Knechte hinftürzen, er sprach davon, sie zu erwürgen; aber die Ritter hielten ihn zurück und Hutten, zornbleich, aber gefaßter als jener, fragte: „Wo ist der Anführer, laßt ihn hereinkommen, er soll Rechenschaft oblegen

, der still dieser Szene zu- gesehen hatte. „Müßt Ihr mir überall in den Weg lausen mit Eurem Milchgesicht? Ueberall hat Euch der Teufel, wo man Euch nicht braucht. Es ist nicht das erstemal, daß Ihr meine Pläne durchkreuzet —" „Wenn Ihr es gewesen seid, Herr Truchseß," ant- wartete Georg, „der bei Neuffen den Herzog meuchlings überfallen lasten wollte, so bin ich Euch leider in den Weg gekommen, denn Eure Knechte haben m i ch niederge worfen." Die Ritter erstaunten über diese Rede und sahen den Truchseß

verpflichtet war und was meine Gefangennehmung mit den Waffen in der Hand betrifft, so frage ich euch, edle Herren, welcher Ritter wird, wenn er von sechs oder acht angegriffen wird, sich nicht seines Lebens wehren? Ich verlange von euch ritter- liche Haft und erbiete mich/ Urfehde zu schwören auf sechs Wochen; mehr könnet ihr nicht von mir verlangen." „Wollt Ihr uns Gesetze vorschreiben? Ihr habt gut gelernt bei dem übermütigen Herzog; ich hdre ihn aus Euch sprechen; doch keinen Schritt sollt

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