einiger Zeit jede Nacht Licht. Unten sehen sie es und schauen hinauf. „Er muß wieder droben sein, a Weil war er weg.' Mar...Richter hat ein Pergament vor . sich auf dem Tisch liegen und ein Farbenkästchen. Er malt. Es sind Miniaturen aus der Er- inneruna. Die Vergangenheit steht neben ihm und zeichnet sie ihm vor. Er malt einen Baum, mit niederhängen den Zweigen und einen See. Bestimmt gibt es viele solche Bäume und Seen, aber in der Anordnung, in der Färbung von Himmel und Wasser ist es eben der See
?,ir- sammenbiegt, ist es wie ein Panorama, über das er den Titel setzen könnte: Es war ein mal. Manchmal setzt er aus und hält das eine oder andere vor das Licht der Kerzen, läßt die Farben aufleuchten, um ihre Wirkung zu prüfen. Seine Augen schmerzen und er hat Schlaf, denn er ist müd, von der Arbeit des Tages, aber er will keinen Schlaf haben, bevor diese Arbeit nicht beendet ist. Es ist Abend. Richter kommt in die Diele herein. „Anton! Melden Sie mich beim Herm Grafen!' „Jawohl, Herr Inspektor!' Dann kommt
Anton zurück. Richter nimmt zwei Stufen aus einmal. Sein Klopsen ist chart. „Herr Gras, ich möchte bitten, daß Sie die Freundlichkeit haben, um sechs Uhr in die Kapelle zu kommen. Ich muß dort an Ort und Stelle um Ihre Anordnung ersuchen.' Ferdinand hebt unwillig den Kopf. „Was ist da anzuordnen? Ich habe Ihnen gesagt. Sie sollen die Sache machen.' „Sie ist gemacht. Ich möchte bitten, daß sie die Arbeit ansehcn; es muß ein Sarg ver rückt werden, damit die Mauer an dieser Stelle gut trocknen
kann. Ich muß wissen, wohin er kommen soll.' Ferdinand ist langsam aufgestanden. „Das ist ja ganz gleichgültig. Man schiebt ihn weg.' Richter hebt den Blick. Ein Lächeln steht um seinen Mund. „Ist es Ihnen so unangenehm, Herr Graf?' Da fährt Ferdinand auf. „Was wollen Sie damit sagen? Schließlich sind doch Sie für solche Arbeiten da.' „Rein, entschuldigen Sie, Graf Bontink, dazu bin ich nicht da. Veränderungen in der Familiengruft müssen doch vom Familien oberhaupt getroffen werden, nicht von Frem
den.' Ferdinand gibt sich einen Ruck. -' „Gut, ich komme.' Dann wendet er ihm den Rücken und stellt sich an ein Fenster. Richter hat das Zimmer verlassen. Fer dinand ist wütend. Was soll das heißen, ihm solche Vor schriften zu machen? Der Mensch erlaubt sich Uebergriffe. Wie-er gelüchelt hat! Verdammt, aber er kann sich nicht so bla mieren. der Kerl glaubt am Ende, er fürchte sich. Also geht Ferdinand in der Abend dämmerung zur Gruftkapelle. Die Türe zur Kapelle ist nur angelehnt. Er stößt