seiner Komödien auf die Meinung seines Dienstmädchens hörte. Aber diesmal konnte er seiner Ansicht nicht beipflichten. Nein, sagte er nachdenklich. Nein, der Mann ist kein Schelm. Als ich so freundlich zu ihm sprach, war er wirklich ergriffen — er hat geweint. Ich möchte darauf schwören, er hat geschwankt ob er mir nicht alles gestehen solle ... Und, wissen Sie, Herr Lecoq, was aus Ihren sehr -richtigen Schlußfolgerungen hervorgeht? Ich bin begierig, Ihre Meinung zu hören, Herr Richter. Nun, in kurzen Worten
spricht, sich in die „Pfefferbüchse' hätte ver locken lassen — ein solcher Bürgersmann hätte längst ge standen und verlangt, daß ihm eine Pistole' (so nenn? man in den französischen Gefängnissen die Zimmer der Arrestan ten mit Selbstbeschäftigung und Selbstverpflegüng) ange wiesen würde. Aber, Herr Richter, der Angeklagte ist nicht der Gaukler Mai! sagte Lecoq. Nein, gewiß nicht! Sie müssen also selber zusehen, in welchem Sinne Sie die Nachforschungen zu lenken haben.. Er lächelte freundlich und fuhr
hat. ' Ah, Sie haben hundertmal recht! rief der Richter. Daß ich daran nicht schon selber gedacht habe.' Gleich morgen früh will ich den Menschen vorführen lassen, der in seiner -Eigenschaft als Angeschuldigter jedenfalls leichter zu bear beiten sein wird, als wenn er frei wäre. Ich will auch seine Frau vernehmen. . ^ Er ivaudte sich zu seinem Sekretär und rief: Schnell, Goquet, fertigen Sie eine Vorladung auf den Namen der Frau Hyppolyte Ehupin aus, außerdem einen Vorführungs- bcfehl für den Mann. ' Es Ivar schon dunkel
. Ich möchte Sie fragen, Herr Richter, begann er, ob ich den Angeschuldigten Mai noch ferner in strenger Einzelhaft halten soll. - z > ^ ' Ja. ' ^ . . Ich habe nur einige Befürchtungen wegen seiner Wut ausbrüche- andererseits widerstrebt es meinem Gefühl, ihm wieder die Zivangsjacke anzulegen. Lassen Sie ihn frei in seiner Zelle, sagte Segmüller, legen Sie den Wärtern ans Herz, daß sie den. Mann freund lich behandeln und beschränken Sie sich darauf/ ihn unaus gesetzt beobachten zu lassen. ; Ter Direktor
verneigte sich; dann sagte er: Ohne Zwei fel/ Herr Richter, ist es Ihnen gelungen, die Persönlichkeit des Angeschuldigten festzustellen? < Leider nein ! Der Direktor schüttelte mit schlauer Miene den Kvpf und bemerkte: Dann ivaren also meine Vermutungen richtig. Es scheint mir überreichlich bewiesen zu sein, daß der Mann ein Verbrecher von der schlimmsten Sorte, ist, ganz gewiß ein -Rückfälliger, der das mächtigste Interesse daran hat, seinen wahren Namen zu verbergen. Sie Werden sehen, mein Herr