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Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 10.11.1860
Physical description: 6
Proceß-Richter. Am 6. d. Früh. 9 Uhr, begann vor dem Wiener k.k. Ländesgericht in Strafsachen die öffentliche Schluß- Verhandlung in jmer strafgerichtlichen Untersuchung, welche, an den Namen dcL k. k. Feldmarschall'Lieute> näiits Frecherm von Eynatten anknüpfend, vie bei den Lieferungen für die k. k. Armee während des letz ten italienischen Krieges verübten Unterschleift zum Ge- genstand hat. Die Angeklagten auf : 1. Franz Richter, geboren zuBüchau in B5H- Min. 52 Jahre alt. Hauptdirector

der österreichischeii Ereditänstalt »W Besitzer des Ordens der eisernen Krone dritter Klasse, angeklagt des theils vollbrachte», theils versuchtet« Verbrechens des Betruges und des vollbrachten Verbrechens der Verleitung zum Mißbrauch der Amtsgewalt. 2. Johann Krumbholz, 32 Jahre alt, Diree- tör und Procurafuhrer der Franz Richter'schen Fabrik am Smichow bei Prag, angeklagt des vollbrachten Verbrechens des Betrüge«; 3. Heinrich Bayer. 28 Jahre alt. gewesener Agent des Franz Richter, angeklagt der Übertretung

Depositen- buche mit der Ausschrift: »Reines Depot' eingetra gen waren. Bei.t>er .bekannten und polizeilich erhob«, nm UeberscbuIdungz de^ Freihtrrn v. Eanattenund dessen Gemalin wurde er. zur Nachmessung jenes Rechts- titels dieses. Besitzes aufgefordert, mid am l?..Dec«m- ber v. I. von einer kriegsrechtlichen Commission ver nommen^ -Er bekannte, daß er> kein eigenes disponib les Vermögen besitze, und gab an. daß ihm der Haupt director der Kreditanstalt. Franz- Richter. W- seiner Urlaubsreise

er es der Baronin.Eynatten, kla in. die Wohnung schickt«. Bei ihrer Vernehmung am !l8.D«cemberi bemühte sich vieBaronin in Folge einer von ihrem Gemahl einige Augenblicke zuvor im Ge heimen erhaltenen Unterweisung^ daS bei der Credit- anstalt hinterlegte Vermögen als ihr eigenes darzu stellen und dessen rechtlichen Erwerb nachzuweisen. Ins besondere bebauptete sie. sie habe die 23 Nordbahn actien von Richter um den Preis von W.üutj st. an kaufen lassen. Die Erhebungen ergaben die Unmög lichkeit eines solchen rechtlichen

Besitzes von Seite der Baronin. Andererseits! hat Richtn bet seiner gericht lichen Vernehmung am 3. Jänner l. Z erklärt, daß er derselben im Juni 23 Nordbahnactien kanfte und sie ihr im Juli, nachdem sie ihm 34.0V0 st gezahlt batte. einhändigte. Richter erbot sich damals seine Auslage zu beschwöre». Zene Actien waren von dem Börsen-Director der Erevitanstalt. Paul Schiff, am 13. Juli- v. Z. um 43.634 st. angekaufte auf den Conto: „Z. C. Ritter- verbucht und am 4K Ziili an Richter ausgefolgt worden

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Newspapers & Magazines
Der Bote für Tirol
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Page 6 of 12
Date: 11.06.1873
Physical description: 12
zu verkündigen. Das geänderte Klagebegehren ist in dem VerhandlungS- protokolle auszuzeichnen. 8. 26. Zede Partei kann zur Aufklärung deö Sachver haltes an die anwesende Gegenpartei Fragen durch den Richter stellen lassen oder mit d ssen Zustimmung un mittelbar stellen. Fragen, welche dein Richter unange messen erscheinen, hat er zurückzuweisen- §. 27. Wird eine Tagkatzung erstreckt, so hat der Nichier die neuerliche Tagsatzung den Parteien, wenn thunlich, sofort mündlich bekannt zu geben. Einer schrift

eine der Parteien nicht erscheint und der Gegner nicht freiwillig eine Erstreckung der Tagsatzung zugesteht, so sind vie that sächlichen Angaben des letzteren über den Gegenstand der Klage, so ferne sie durch die dem Richter vorliegenden Be weismittel nicht wiederlegt sind, für wahr zu halten und es ist auf dieser Grundlage durch Urtheil zu entscheiden. Auf schriftliche Aufsätze, welche die ausgebliebene Partei etwa eingesendet hat, ist kein Bedacht zu nehmen. 8» 29^'Gesuche zur Rechtfertigung deö Ausbleibens

wird die Execution des Urtheiles nicht gehemmt: der Richter kann jedoch, wenn der Partei ein unersetzlicher Nachtheil droht/auf Antrag verfügen. 'daß die Execution nur zur Sicherstellung' stattfinde. Offenbar verspätete Gesuche sind von Amts wegen zu rückzuweisen. 8. 30. Ergibt sich aus der Verhandlung die Unzu lässigreit deö Bagatellverfahrenö oder eine durch Unter lassung der Einwendung nicht beseitigte Unzuständigkeit des Gerichte? (8. 43 der JuriSdictionSnorm), so hat der Richter das Verfahren auf Antrag

oder von Amts wegen mittelst Bescheides einzustellen. Außer diesem Falle ist über Einwendungen gegen die Zulässigkeit des BagatellversahrenS oder die Zuständigkeit deS Gerichtes so wie über andere prozeßhindernde Ein wendungen zugleich mit der Hauptsache ' zu> verhandeln und zu entscheiden. IN. Beweis. Aufnahme der Beweise. 8- 31. Die Beweise, welche der Richter für erheblich ält, hat derselbe imLaufederDerhandlung selbst aufzunehmen sss Wird die Aufnahme eines Beweises außerhalb derVer- handlungStagfatzung

oder durch ein anderes Gericht noth wendig. so hat der Richter das Erforderliche zu verfügen und nach dem Einlangen der über die Beweisaufnahme errichteten Protokolle die Verhandlung fortzusetzen. Hiebei ist der Znbalt der Protokolle den Parteien bekannt zu geben. Werde» die BeweiSaufnahmoprotokolle unvoll ständig befunden, so kann deren Ergänzung verfügt werden. Der Nichter kann die Aufnadme von Beweise», in An- sehmig, welcher er die Ueberzeugung gewinnt, daß sie aus schließlich zur Verschleppung angeboten

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Newspapers & Magazines
Der Bote für Tirol
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Page 2 of 8
Date: 10.11.1860
Physical description: 8
seinen Einzug in Neapel halten, und nach einer Nach richt der Presse, die jedoch bis jetzt nicht bestätigt Ist, wäre er wirklich erfolgt. Der König wird sofort eine Proklamation an seine neuen Unterthanen erlassen, die gleichzeitig als Manifest an Europa zu dienen bestimm» ist. Wien. Prozeß Richter. (Fortsetzung.) Bei ihrer Vernehmung vom 18. Dezember v. IS. bemühte sich die Baronin Eynatten in Folge einer von ihrem Gemahl einige Augenblicke zuvor insgeheim erhaltenen Unterweisung, das bei der Kreditanstalt

hinterlegte Ver, mögen alS ihr eigenes durzustellen und dessen rechtlichen Erwerb nachzuweisen. Insbesondere behauptete sie, den Ankauf der 25 Stück Nordbahnaktien Franz Richter um ^0.000 fl. übertragen zu haben. Die Erhebungen ergaben die Unmöglichkeit eines fol- chen rechtlichen Besitzes auf Seite der Baronin Eynatten. Anderseits hat Franz Richter bei seiner gerichtlichen Ver, nehmung vom 3. Jänner d. IS. erklärt, daß er rer, selben im Juni die 25 Nordbahnaktien kaufte und sie ihr im Juli um 34.000

fl., die fie ihm gezahlt habe, einhändigte. Franz Richter erbot sich auch, seine Aus sage zu beschwören. Jene Aktien wurden von Paul Schiff, Börsendirektor der Kreditanstalt, am 15. Juli v. Js. zum Kurse von 182.20, also um 45.634 si. 5 kr. öst. Währ, gekaust, auf den Conto „I. C. Ritter,' ver, bucht und am 16. Juli v. I. an Franz Richter aus gefolgt. Laut der Bücher der Kreditanstalt wurden dieser für den Ankauf obiger 25 Nordbahnaktien 46.101 fl. 25 kr. durch Franz Richter gezahlt. Obgleich Freiherr

v. Eynatten, dessen Gemahlin und Franz Richter beständig heimliche Verabredungen unter sich halten und sich gegenseitig ihre gerichtlichen AuS, sagen mittheilten, so geriethcn sie doch in unlösbare Widersprüche und die Baronin Eynatten bekannte end lich, daß das bei der Kreditanstalt hinterlegte Kapital nicht ihr Eigenthum sei. Frhr. v. Eynatten bekannte aber, daß er eS war, der dem Franz Richter einen Theil deS Preises der 25 Nordbahnaktien, und zwar mit 20.000 fl. bezahlte. Richter widerrief gleichfalls

seine eideSerbötige Aussage vom 3. Jänner d. IS. und gab an, daß Freiherr v. Eynatten selbst schon zur Zeit, als die Nordbahnaktien auf 130—133 standen — was Ende April 1359 der Fall war — den Wunsch äußerte, 25 Stück Nordbahn für seine Gemahlin aus deren Ver mögen zu kaufen, und daß er im Monate Juni oder Juli 20.000 fl. brachte, wofür ihm Richter 25 Nord bahnaktien kaufte, welche er der Frau Baronin in das Haus sendete. Der unausweichlichen Aufforderung gegenüber, den Erwerb deS Vermögens nachzuweisen, sah

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Dolomiten
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Page 2 of 6
Date: 08.01.1927
Physical description: 6
Ilnglücksfall, dem vier Merifchen- leben zum Opfer fielen. Der Schauplatz des Unglücks war das erst vor kurzem neu erbaute. sogenannte neue Landhaus, in des sen Parterre und ersten Stock ein Kaffeehaus untergebracht ist. Nach Schluß der Dienfhzeit, um 12 Uhr nachts, begaben sich vier i» die sem Kaffeehaus angcstcllte Kellner, und zwar der 22jiihrigc Ulrich Röhr, der 17jäh- rige Ulrich Ncdorst. der 14jährige Blndislaus Richter und der 15jährige Iaroflaw Barta, in das im Keller gelegene Badezimmer. um ein Bad

und Steuern in Naturalien wie gclraid, wein, schafT, Schultern von Schwei nen, kilz oder lemper nicht zahle», dann mußte der Richter nach dem 2lnsatzc des Urbar buches auf Tirolo dafür Geld nehmen. Wollte ein störrischer Bauer auch in Geld nicht zahlen, so mußte ihm der Propst oder sein Bote vor der Pfändung drei Stunden Be denkzeit geben. Ging ein Eidgeschworener ah, so mußte er innerhalb 14 Tagen durch einen anderen tauglichen Mann ersetzt wer den. Wenn ein Mann beim Baue einer Gemeindebrücke (pnnubrugg

. Nicht bloß die Tolleute, auch die Richter von Passeier suchten ihre Rechte gellend zu machen und schriftlich zu fixieren.- Das tat unter anderm Richter Perchtold, den wir unter Margarethas Negierung bereits kennen gelernt haben. In keiner „ubschrift von dem Gericht Passcyr und von sntzbrieflen“ (W. 92 ff.) fetzte er zuitcichst die Steuerord- iitmg der Grafschaft auf Tirolo fest und ver langte, daß der „Zins' wenigstens acht oder höchstens vierzehn Tage nach Martini ab geliefert

werde. Wenn das nicht geschehen sollte, mögen die Pröpste die Gewalt haben, den Saumseligen durch den kroni.oten, Ge- richtsdiener zu pfänden oder zu einer Geld zahlung zu zwingen. Ein Schaf oder ein MUXX tucter galt 1 Pfund Berner, ein frön swein (Herrenschwein) 4 Pfund Berner, ein swinnen tiaisch, gewöhnliches Schweinefleisch, ein Kitz oder Lamp 4 Groschen. Die Pächter von Höfen oder Lehen wurden ermahnt, die Güter zu pezzem (verbessern) und nicht zu pössern (verbösern). Der Richter hat über 2lrme und Reiche zu gebieten

: im Einver ständnisse mit ihm sollen sich die Leute einen tauglichen versprechen, Sachwalter wählen, der sie bei der Herrschaft vertreten möge. Besondere 2lufmerksamkeit wendete der Richter deit W i r t s g e s ch ä f t e n zu. Während der Richter in S. Martina oder S. Leonardo zu Gerichte sitzt, dürfen die Wirte keinen Wein ausschenken (W. 93 35 ). Unter Beiziehung Sachverständiger beauf sichtigte der Richter den Weinanschlag, be stimmte die Akzise und ließ auch den Wirt auf seine Rechnung kr v:n

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 02.04.1892
Physical description: 8
und diese sind die Ersten nicht, welche bei dem sonstigen allgemeinen (Einer der Beisitzer unterbricht plötzlich den Richter, flüstert ihm etwas in's Ohr, sie sprechen leise mit einander.) Richter (scheint in hohem Grade erstaunt): „Samuel Samuelssohn, geht noch auf eine Weile hinaus, um über die Bedeutung des EideS nachzudenken und wartet, bis man Euch wieder hereinruft... (Nachdem er gegangen, zum Beisitzer: Ich verstehe nicht, was Sie meinen.' Beisitzer: Sie sind noch jung, Herr Häradshöfding. und kennen

die hiesigen Sitten nicht. Sie dürften nicht bemerkt haben, daß er beide Finger auf einem Blatte hielt und hier herrscht der Volksglaube, daß der Eid keine Bedeutung habe und man schwören könne, waS man will, wenn man beim Eidschwur nicht den einen Finger auf die eine Seite der Mittetsalte des Buches hält und den anderen Finger auf der anderen ... sehen Sie so, ganz wie eine Zange um die Seele festzuhalten. Richter: Hielt er wirklich die Finger so? Beisitzer: Ja, das war es, was wir beuierkten

und Ihnen mittheilen wollten, da hier einmal der Volksglaube herrscht Richter: Rufen Sie ihn von neuem herein. Beisitzer: Auch müßte die Ofenipelk geöffnet werden, bevor Sie den Eidschwur beginnen, Herr Häradshöfding. Richter: „Samuel Samuelssohn (dieser ist eingetreten und bei der Thüre stehen geblieben), habt Ihr nun gründlich die Bedeutung des EideS überlegt?' Samuel Samuelssohn: Ja, das habe ich, hochwürdiger Herr Richter. Richter: Habt Ihr bedacht, daß Unglück und Tod und ewige Qualen der Hölle Eurer warten

, wenn Ihr ein Haar breit Von der Wahrheit abweicht und nicht gesteht, wie die Sache wirklich zusammenhängt? Habt Ihr all' dieses bedacht und ruhig mit Euch und Eurem Gewissen überlegt? Samuel Samuelssohn: Ja, daS habe Ich, hochwürdiger Herr Richter. Richter: Tritt dann herzn ... und Sie, Beisitzer, öffnen Sie die Spelte... (mit starkem Geräusch fliegt die Spelte aus und Samuel Samuelssohn zuckt zusammen). . . Legt zwei Finger aus'S Buch, Samuel Samuelssohn I Warum wartet Ihr? Samuel Samuelssohn trocknet

sich schnell daS Kinn mit dem Aermel und legt die Finger wie vorher Aber da ruft der Richter (mit donnernder Stimme): Ist Eure Absicht, einen Meineid zu schwören, Samuel SamuelSjohn? Wie habt Ihr Eure Finger gelegt! Trenn' die Finger, einen zur jeden Seite der Mitte... Du g horchst nicht? Beisitzer gehen Sie und trennen Sie ihm die Finger! Beisitzer: Man da>f nicht Unrecht thun. So sollen die Finger beim Eide liegen. — Jetzt ist alles fertig. Richter: „Ich Samuel Samuelssohn' ... Samuel Samuelssohn

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Page 2 of 8
Date: 19.09.1902
Physical description: 8
, Kind!' sagte Frau Richter in ihrer bestimmten und zugleich praktischen, resoluten Weise. „Sie bleiben. Wir lassen Sie nicht fort, und wenn wir Sie mit Gewalt festhalten sollen. Ach so, Sie glauben doch nicht etwa, daß Sie uns zur Last fallen? Sie wissen doch, daß es so knoPp bei uns nicht ist. Und legen Sie denn etwa bei uns die Hände müßig in den Schoß? Hat nicht gerade in der letzten Zeit die ganze Last der Wirtschaft fast allein aus Ihren schwachen Schultern gelegen? Ueberhaupt

wenn wir mit einander abrechnen wollten, dann würde sichs schon zeigen, daß wir bei Ihnen in der Schuld sind, aber nicht Sie bei uns!' Herr Richter machte ein ganz erschrockenes Gesicht. „Nein, liebes Fräulein,' äußerte er und faßte nach ihrer Hand und streichelte sie ihr wie einein Kinde, dem man begütigend zureden will, „das dürfen Sie uns nicht antun, um keinen Preis! Wir könnten uns ja gar nicht freuen, daß uns Käthe wieder ge schenkt ist, wenn wir Sie nun verlieren sollten.' Otto Richter, der auch anwesend

sie sich doch nicht mehr wie eine Fremde unter diesen einfachen, aber herzlichen Leuten, die sie mit ihrer Liebe förmlich verwöhnten, sondern als gehörte sie von jeher zur Familie. Zu Ende Juni war für Käthe eine Badereise in Aussicht ge nommen. Frau Richter, die ihre Tochter begleiten sollte, wollte, daß auch Felicia sich anschlösse. „Auch Ihnen, liebe Felicia,' sagte sie, „kann ein bischen Er holung, ein bischen Nichtstun in der frischen, gesunden Waldluft nicht schaden!' Aber Felicia wehrte entschieden

ab. „Was soll denn aus den beiden Herren werden?' wandte sie ein. „Pah,' machte Frau Richter, „Vater und Otto essen irgendwo in der Kneipe. Wenn sie auch ein paar Pfund abnehmen bei der mageren Wirtschaftskost, mein Gott, sie Habens ja dazu.' Aber Felicia hielt es für eine Pflicht der Dankbarkeit, sich nun, wo sich ihr eine Gelegenheit dazu bot, der Familie nützlich zu erweisen. „Nein,' entgegnete sie, in den scherzhaften Ton der Frau Richter einstimmend, „das kann ich nicht zugeben, das könnte ich ja nie verantworten

! Wenn Sie gestatten, bleibe ich und besorge Haus und Küche an Ihrer Statt, so gut ich es nur eben vermag.' Herr Richter schmunzelte vergnügt, und Otto sah ganz ver klärt darein. Und es geschah, wie Felicia es gewollt. Sie blieb in Berlin und führte die Wirtschaft, während Frau Richter und Käthe das liebliche Ilmenau im grünen Thüringerwald aufsuchten. Felicia strengte alle ihre Kräfte an und bot ihre ganze Koch kunst auf, um den Herren die Abwesenheit der Hausfrau nicht allzu fühlbar werden zu lassen

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Bozner Nachrichten
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Page 2 of 8
Date: 26.08.1911
Physical description: 8
lassen und vielleicht liegt sogar ein tieserWille darin, die öffentliche Meinung in Deutschland sich klaren zu lassen. Filiale der Bank skr Tirol und Bozen , * übernimmt ZMtiklMs Mm EiÄWdHer I Die Rentensteuer trägt die Anstalt. Verzinsung zur Zeit s j ^ j») VnSwSrtige Gisleger erSaltea Pofterlagscheiae ?.mtsstrwden von 8—12 Uhr vorm. und L—6 Nhr nachm Der evWrte Jugknitm Richter — gekettet. Die Affäre des in den letzten Tagen des Mai von grie chischen Räubern entführten deutschen Ingenieurs Eduard

Richter, die so lebhaft die gesamte Oeffentlichkeit beschäf tigte, hat sich zum Guten gewendet. Gestern haben wir eine Depesche aus Saloniki veröffentlicht, nach welcher Ingenieur Nichter aufgefunden wurde und sich bereits unter dem Schutze der türkischen Behörden befindet. Eduard Richter ist Ingenieur bei der bekannten optischen Firma Karl Zeiß in Jena und machte die Balkanreise, auf der er sein schlimmes Abenteuer erleben sollte, im Auftrage der Geographischen Gesellschaften in Berlin und Jena

aus offiziellen Rap porten der griechischen Behörden, daß Ingenieur Richter an 27. Mai nachmittags im Walde von Kopinopolis im Olymp- aebirge von griechschen Räubern entführt worden sei. Die Nachforschungen ergaben, daß die Bande, die sich Richters bemächtigt hatte, sehr zahlreich gewesen sei. Sie hatte den Korporal und den Gendarm, die Richter begleiteten, n i e dergemacht und hatte sich dann mit dem Entführteil ge flüchtet. In lebhafter Erinnerung sind Wohl noch die einzelnen Rr >95 aufregenden Episoden

, die sich während der vielwöchentlichen Gefangenschaft des Ingenieurs ereigneten. Unmittelbar nach der Gefangennahme war von Richter bereits ein Schreiben in Kakinopoli eingelangt, in welchem «er mitteilte, daß er gesund sei und daß er gegen ein Lö s e ge l d Wieder in Freiheit gesetzt werden würde. Es entspannen sich nun lange Unterhandlungen über dieses Lösegeld. Die Räuber verlangten — immer durch Ingenieur Richter selbst, der seine Briefe an verschiedene griechische und türkische Behör den sandte — zeitweise ganz phantastische

Kooperation der griechischen und tür kischen Gendarmen, unterstützt vom Militär, in Aussicht ge nommen sei. Ob diesem energischen Vorgehen, das die Räu ber vielleicht erschreckte, die Rettung Richters zu danken ist oder vielleicht nur einem glücklichen Zufalle, geht aus der sehr kurz gefaßten Depesche nicht hervor. Die griechischen Räuber, die den Ingenieur Richter ent führt haben, um ein riesiges Lösegeld zu «erpressen, sind nicht ganz so gefährliche Leute, wie sie sich gebärdet

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Volksrecht
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Page 5 of 16
Date: 29.08.1920
Physical description: 16
und zwar am Dienstag, Donnerstag und Samstag mit dem Datum des daraussolgenden Tages. 52 Sonntag, den 29. August 1920 1. Jahrgang Die Enthebung des Richters! Dr. Hinterholzer: Die Ginlieferung des Bernhard R a i n e r und dessen Enthaftung durch den Richter Dr. Hinterholzer erfolgte bekanntlich am 19. Juli 1920. Wie .wir nun nachträglich erfahren haben, wurden die Akten- in dieser Strafsache sofort der Staatsanwalt- ' schüft Bozen ' übermittelt, welche — es ist dies sehr wichtig für die Beurteilung der ganzen

Sache —' eine volle Woche später, also keineswegs eilig, den Antrag nicht etwa auf Verhängung der Haft, sondern auf Ver nehmung von Zeugen-stellte, damit also zum Ausdrucke brachte, das) nach der Natur der Sache und nach der Aktenlage ein Haftgrund nicht gegeben sei. Diese Tatsache allein muß nach unserer Ueberzeugung den Richter Dr. Hinterholzer dermaßen rechtfertigen, dass von vornherein seiner Enthebung jeder Boden entzogen wird, oder aber sie hätte augenblicklich auch die Ent Hebung

des Staatsanwaltes von Bozen nach sich ziehen müssen. Da aber letzteres nicht geschahen ist, so wurde von den Zuständigen Stellen selbst anerkannt, daß die Gnthebung Hinterholzers zu Unrecht erfolgte. Zur Beurteilung des' Vorliegens oder Nichtvor- ^liegens von Haftgrünöen war nach dem zuständigen ''Richter die Zuständige Staatsanwaltschaft Bozen berufen aber nicht die Staatsanwaltschaft Trient. -Dabei ist es ganz selbstverständlich, daj) der Untersuchungsrichter in Anwendung deS furchtbarsten Mittels

, der Haftverhän gung, viel ängstlicher sein muj), als der Staatsanwalt; weil nicht, diesen die bloße Partei, sondern den Richter, welcher über den Parteien zu stehen hat, die ganze Wucht der Verantwortung vor seinem Gewissen und dem Ge setze trifft. Denn nach § 6 des Gesetzes über die Person liche Freiheit vom 27. Oktober 1862 (R.-G,-Bl. Nr. 8?) ist jede in Ausübung des Amtes (oder Dienstes) gegen die gesetzlichen Bestimmungen vorgenonimene Einschrän kung der persönlichen Freiheit im Falle des bösen Vor sayes

aus dem Staatsdienste schuldig ge macht hätten Diese Erwägung allein mag dem Generalkommissär klarmachen, welches.Unrecht an einem Richter verübt ■ worden ist, welcher es verdiente, deshalb besonders hoch geachtet zu werden, weil er seine Pflicht höher stellte, als seine eigene Sicherheit, weil er e3 verschmähte, natio nalem Ehauvinismus auf Kosten seiner richterlichen Ehre und feinem richterlichen Gewissen Verbeugungen zu machen. Nach dem Gesagten allein kann es auch keinem , Zweifel unterliegen

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Der Bote für Tirol
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Page 7 of 12
Date: 11.06.1873
Physical description: 12
überlassen. Augenschein. 8- 52. Zur Aufklärung der Sacke kann der Richter auf Antrag oder von AmtSwegen die Vornahme eines Augenscheines nötbigenkallö mit Zuziehung eincS oder mehrerer Sachverständigen anordnen. Handelt es sich nm die Besichtigung eincS Gegenstandes, welker sich nach den Angaben des BeweiSführerö in d.m Besitze der Gegen partei oder in der Verwahrung einer öffcnilichen Behörde befindet, so kommen die Bestimmungen der 88 W und und 39 zur Anwendung. Daö Ergebniß d,'S Augenscheins

durch die von den Parteien sonst angebotenen Beweismittel nicht herge stellt ist. 8. 54. Parteien, in Ansehung deren Vernehmung oder Beeidigung einer der AuöschließungSgründe des 8- 41, Ziffer 1 bis 3, oder des 8- 43, Absatz 1 vorliegt, dürfen vicht' abgehört werden. 8. 55. Die Partei, welcher der Beweis über die strei tige Thatsache obliegt, ist in der Regel zuerst als Zeuge abzuhören. Der Richter kann aber beschließen, daß zuerst die Gegen partei abzuhören sei, wenn dies von den Parteien über einstimmend beantragt

nach den Bestimmungen des » 5 ''6 dem Grunde ausgeschlossen ch , Weil der Richter diä Ueberzeugung gewonnen hat, daß diese Partei von. der streitigen Thatsache keine Kenntniß haben könne, die Beweisführung durch Abhörung von Parteien als Zeugen ganz auszuschließen, oder die Gegenpartei zur Ablegnug der Aussage als Zeuge z» verpflichten sei, hat der Richter unter sorgfältiger Würdigung aller Umstände zu beurtheilen. 8 53. Die von einer Partei als Zeuge abgelegte Aus sage ist. wenn sie falsch ist, als ein vor Gericht

soll, zu verfügen. - Ist daö Erscheinen der Partei wegen größerer Ent- ernung ibreS Aufenthaltsortes mit besonderer Beschwerde verbunden, so ist deren Abbörung durch daS Gericht deö Aufenthaltsortes zu veranlassen. 8 6V. Der Partei ist vor ihrer Vernehmung als Zeuge unter Hin-oeikung auf die strafrechtlichen Folgen (8- 53) ausdrücklich anzukündigen, daß sie nunmebr in der Eigen schaft cineö Zeugen auszusagen haben werde. Vor dieser Ankündigung kann jedoch der Richter zur Ausklärung dcS SachverhalteS

eine vorläufige Befragung vornehmen, wobei auch die Bestimmungen dcS 8- 26 zur Anwendung kommen. 8- 61. Die Partei ist vor ihrer Abhörung als Zeuge zu beeidigen. Wenn der Richter nach erfolgter eidlicher At-Hörung der einen Partei in Gemäßbeit deS 8- 56 die Abhörung des Gegners als Zeugen beschließt, so kann er sich vor- bebalten, über dessen Beeidigung nach erfolgier Abhörung B.schluß zu fass n, und kann sobin die Beeidigung unter lassen, wenn sich die abgelegte Aussage als ganz unwahr- cheinlich darstellt

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Volksrecht
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Page 2 of 8
Date: 11.06.1922
Physical description: 8
turnt MterMtztrichtHM. Erster Verhandlungsgegeitstattd: Kündigung ivegen Zins- . , rückskand. ' Es erscheinen ein biederes Bäuerlein als Vermieter u»id ein Banernknecht, verehelicht, Fainilienstaitd drei Personen, als Mieter. Richter nach Verlesung der An- klageschrlft zum Beklagten: „Warum zahlen Sie nicht den Mietzins?' „Weil i nöt zohl'n konn!' „Ja, ivaruiil können Sie nicht zahlen?' „Weil i nöt sovl verdiean.' „Was verdienen Sie?' „Jo diebet a mol krieg i fünf bis' söx Lirelen in Tog nnd

die jtzost und der Bauer, Ivo i a 's Quartier: hon, dm: zahlt mar gor M zwoa Lire in Tog.' ' Richter: „Ja, da können Sie allerdings mit der Familie schwer leben?' „Freili/' meint der Veklagle, -,kaniii net löbn, aber wos will i mochn, zun effit lttuafi i mr holt ebbes st.cahln.' „Ja, stehlen, das ist strafbar, das dürfen Sie nicht.' „Jo, in Balir, den tttnnit' i a niggs.' Richter: „Aber auch anderen dürfeit Sie nichts nehmen.' . . „Ja svgn Se, wenn i net steahln dcrf, nor ischas tniar crsch recht net

mögli, in Zins za darzohln.' Gegen solche Logik war auch der Richter sprachlos. -Auf das erwiderte der Bauer: „Wenn du schult net zohln konsl, muaßt di ver- pflichtn, bis Martini anszilziachn, nocher brauchst miar überhaupt koau Zins net zan zohln.' Beklagter schntmtzelild:„Ja, sell bin i einverstandn?' Vergleich würde unterschriebe» und beide giitgm tvohlbefriedigt nach Hause. Ziveite Lerhaildlung: Künidigltitg wcgeit Nichteinhaltniig der Hallsordiulng: Vor dem Richter eine Hausfrau und eine Taalöh

- nerin. Richter zur Harlsfrail: „J,t welcher Weise besteht die Vertetzllng der Hausordnitttg?' „Tie Partei hält die Stiegeilreiuigttitg uicht eilt, Ipaltet Holz in der Küche, uitb der größte Grund be steht darin, daß sich die Partei verpflichtete, 'und zivar schriftlich, daß sie die Hühiter cntferite, weil es desivcgeit tntt den anderen Parteien iiiliner Streit gab.' Richter zur Beklagtcit: „Was haben Sie zu sagen?' Taglöhnerin: „Von deit erstern zwoa Sochn wögit ii-ttag plltzn und Holz hockn, dös

isch net wahr, weil i, hvgltens u fit Heard a paar Spanlen zun anfuiern hock, nnd die Stiag hon i ivo alm geköhrt.' Richter: „Was ist mit den Hühnern?' „Jo, Hennen hon i schun, aber dö san souvl schian und trän a fleißig Oar lögn, dcswögn gib iS a nöt hcar.' _ , „Aber Sie haben sich doch verpflichtet, daß Sie die' sHtthncr sortgeben?' „Sell isch schnn ivohr, ober i hon iiiiar gedenkt; die Frau werd wol nöt so zilicht sein mid mi deswögn vlin Quatier anßi schmeißn.' Richter zitr Hausfrait: „Siitd

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Dolomiten
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Page 7 of 12
Date: 31.10.1936
Physical description: 12
. So trieb er es von jetzt an tagaus.I tagein. Lange ertrug die Aermste alles, ohne! zu klagen. Da die Mißhandlungen aber ich schlimm wurden, daß sie für ihr Leben fürchtete,; eilte sie zum weisen Kadi (Richter) und schil-I derte unter Tränen ihre Not. Als sie aus-! gesprochen, schüttelte der kluge Richter sein, Haupt und fragte: „Du sagst, dein Sohn war als Kind gut, wer hat ihn denn wohl als Mann verdorben?' Da rief die Mutter weinend: »Her Trunk, einzig und allein der Trunk!' Da sprach der Richter

. Das Böse, was ich in törichtem. Wahn ihm gegeben, kommt hundertfältig aufl mich zurück!' Tief erschüttert von diesem furchtbaren Schmerzensschrei der Selbstanklage, ließ der Richter die Aermste aufrkchten und sprach: „Gehe hin! Fern sei es von mir, dich zu richten. Gott selbst hat dir das Urteil gesprochen!' f Tin Sieg der Pietät. Das Londoner, Kolonialministerium und die Palästinaregierung! haben in besonderer Berücksichtigung der reli-: »lösen Gefühle entschieden, daß der Vorschlag,' das Galiläische

Richter und sie, ohne es selbst recht zu wissen. Dann gehen sie nebeneinander, auf ver schneiten Wegen, sprechen kaum und sind doch so beglückt durch diese Minuten eines Allein seins. So sind denn diese Tage ein Fest für die Zurückgebliebenen und sie genießen sie selig. Großmama und Horst haben Ines gleich heftiq in ihr Herz geschloffen. Auch Babett ist für Ines eingenommen: „Das wär wohl eine andere Frau für dyn Herrn Grafen als das Fräulein Mary, die für nix is. Warum er sich die net gnommen

hat?' „Pst!' macht Anton und legt den Finger an den Mund. * Unter dem brennenden Lichterbaum sagt Richter zu Mary: „Ich erinnere mich noch sehr gut an ein Weihnachten, an dem mein Bruder und ich zwei lebendige Rehe bekamen.' Es Ist so laut gesprochen, daß Ferdinand, der unweit neben Ines steht, es hören muß. Da faßt es ihn plötzlich, daß er sich rasch umwendet und scharf und laut fragt: „In welchem Jahr war das?' Richters Blick entschleiert sich langsam und groß. Er bleibt die Antwort schuldig. Ferdinand

! Ich will ihn nicht verlieren, well ich mich nicht umsonst so lange nach Hochturnau gesetzt habe und meine schönst? Zell hier vertrauert habe um nichts. Gute Nacht, Ines!' Da geht Ines müd und schwankend in ihr Zimmer und fällt wie betäubt auf ihr Bett. Seit dielem Christabend meidet sie jeden Blick für Ferdinand ynd geht ibm aus dem Wege. Wenn sie seinen Schritt hört, flüchtet sie und bat dabei nur imwer einen Gedanken: Mox Richter. So kommt es bald, daß in den Lernstnnden nickt nur Lehrer und Schüler

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Volksbote
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Page 6 of 21
Date: 22.06.1939
Physical description: 21
untergebracht. Das Gedränge in dieser Zelle war fürchterlich, die' Häftlinge konnten sich überhaupt kaum be wegen. Bela Kun wurde von Zeit zu Zeit zu einem Verhör geholt und wieder in die Massenzelle zurückgebracht. Die Berhöre mit Bela Kun wurden mit den raffiniertesten grausamen Methoden der bolschewistischen Blutgerichte durchgeführt. Bela Kun wurde mit dem Gesichte zur Wand gestellt und mußte dann stundenlang, ja auch einen ganzen Tag lang die Kreuzfragen der „Richter* beantworten, die gewechselt wurden

, manche nicht. .(B.-St.) / Die letzte Patrone Bon Heinrich Sauerdorn. Mister Pilbeam, Plantagenbesitzer im Ooamboland, ein Hüne von sechs Fuß Größe, stand vor dem Distriktsrichter; die Anklage lautete auf Körperverletzung im Affekt mittels eines stumpfen Instruments. Der Richter fragte: „Sie bestreiten also nicht, Mister Pilbeam, daß Sie ihrem Freund Trimble in voller Absicht mit dem Gewehrkolben über den' Kopf geschlagen haben?' „Nein, Euer Ehren.' „Sie geben es zu?' „Jawohl.' . Richter Smith räusperte sich laut. „Es muß

Ihnen aber doch vorher klar gewesen fein. Mister Pilbeam, daß der Klager von dem Schlag mit dem Gewehr eine nicht unerhebliche Verletzung davontragen würde?' ■ „Sicher, Euer Ehren', sagte Mister.Pil beam ruhig, „und wenn sich der Distrikts polizist nicht, eingemischt hätte, wäre es wohl kaum bei dem einen Schlag geblieben!' Der Richter runzelte die Stirn. „Ein Fall von ungewöhnlicher Brutalität', stellte er fest. „Und um so unverständlicher, wenn man berücksichtigt, daß Sie und Mister Trimble alte Freunde

um und zog ihm eine saftige über den Schädel, das war alles.' „So — das war alles!' bemerkte Richter Smith nicht ohne eine gewisse Empörung. „Wollen Sie damit sagen, daß Mister Trimble irgend etwas getan hat, das die brutale Mlßhandlunq erklärt? Sie selbst haben doch Ihren Gast als einen harmlosen, honetten Menschen geschildert, der keiner Fliege ein Haar krümmen kann?' Mr. Pilbeam nickte zustimmend. „Ja wohl,'das ist richtig, er ist ein guter uitb froher Mensch und allen Hemmungslosig keiten abhold

, nur', meinte Mr. Pilbeam, mit dem Zeigefinger auf seine Stirn tip pend, „hier oben em bißchen beschränkt, mtt einem Wort: ein Gentleman! Ich trage ihm weiter nichts nach. Er hat nur das bekom men, was er für seine Dummheit verdiente, und das war nicht zuviel.' Der Richter hob die Halft». „Vielleicht erklären Sie das einmal genauer.' „Gern', erklärte Mr. Pilbeam. „Ich hatte Trimble auf die Straußensagd mitgenom men. Unterwegs fiel mir etn, daß ich leicht sinnigerweise meine Jagdlizenz vergessen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 7 of 12
Date: 10.06.1922
Physical description: 12
Ser galeu Zicl>eruiig »ugerahrlicl» ist Die Wai'Z iili .,!>eren '>>>.,lie»ich»s, ,s, 'e,chier. Zeitbilder. Micterschiedsgericht Bozen. Enter Lerhandungsgegenstand: Äündi- !Zimg wegen Zinsrückstand. Es erscheinen ein biederes Bäuerlein a!s !xmiielcr und ein Bauernknechr, verehelicht, ^»Mlienstand 3 Personen, als Mieter. Richter (nach Verlesung der Anklageschrift» !pm Beklagten: Warum zahlen Sic nicht den s Rieizins? Teil i net zahln kon»! Ja. warum können Sic nicht zahlen? Teil i net jool verdiean

. Was oerdienen Sie? Ä, diebet amol kriag i fiinf bis sögs dreien in Tog und die Kost und der Bauer, i az Quartier hon, der zohlt mar gor lei ^jsoii Lire in Tog. Nchler: Ja. da können Sie allerdings »ni Familie schwer leben? I izrciii, moant der Beklagte, konn i net I^bn. aber mos will i inochn, zun essn muag ^ Nr holt evbes steahln. stehlen, das ist strasbar, das dürfen nichi. in Bauer, den nimm i a nigs. Richter: Aber auch andern dürfen Sie Ischls nehmen. I.Ao, sögn Sie, wenn i net steahln derf, nor IHes

miar erscht recht net mögli, den Lins darzohln. ^egen solcher Logik war auch der Richter ^ochlos. ^us das erwiderte der Bauer: Wenn du schun nit .zohln konst, muagt di ocrpslichln, bis Martini auszuziachn, nocher brauchst miar überhaupt koan Zins net zan zohln. Beklagter (schmunzelnd!: Io. sell bin i einverstondn! Vergleich wurde unterschrieben und beide gingen wohlbesriedigt nachhause. Zweite Verhandlung: Kündigung wegen Nichteinhaltung der Hausordnung. Vor dem Richter eine Hausfrau

und eine Taglöhnerin. Richter zur Hausfrau: In welcher Weise besteht die Verlegung der Hausordnung? Die Partei hält die Srjegenreinigung nicht ein, spaltet Holz in der Küche und der größte Grund besteht darin, daß sich die Partei oer pflichtete und zwar schriftlich, daß sie die Hühner entferne, weil es deswegen mir den andern Parteien immer Streit gab. Richter zur Beklagten: Was haben Sie zu sagen? Taglöhnerin: Von den erster» zwoa Su chen wögen Stiag putzen und Holz hockn, dös isch net wahr, weil i högstens afn

Heard a poor Spanien zun au suiern hock und die Stiag hon i no olm geköhrt. Rchter: Was ist es mit den Hühnern? Io. Hennen hon i schun. aber dö san souvl schian und thian a sleißi Oar lögn, deswögn gib is a nöt hear. Aber Sic haben sich doch oerpflichtet, daß Sie die Hühner fortgeben? Sell isch schun wohr, ober i hon miar ge denkt, die Frau werd wohl nöt so z'nicht sein und mi döswögn oun Quartier außischmeißn. Richter zur Haussrau: Sind Sie einver standen, daß die Partei die Hühner behallei? Rein

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 8
Date: 04.01.1849
Physical description: 8
hatte, mit dem Offiziere aufMord angeklagt wurden, weil der Offizier noch kein Recht nach der uRiot Act'zu feuern hatte.' Unabhängigkeit der Justiz. In England und Amerika wurde seit jeher die Unabhän gigkeit der Justiz als ein unerläßliches Element, dagegen jeder Absolutismus. er »nag ein monarchischer oder demokratischer sein, als das größte Hinderniß wahrer Bürgerfreiheit be trachtet. Soll die Unabhängigkeit der Justiz erzielt werden, so müs sen vor Allem die Richter unabhängig sein; zu diesem Ende muß

der konstitutionell ausgesprochene Grundsatz bestehen, daß die Richter nur in Folg« eines Urtheilsspruches ihres Am te« enisetzt werden können; wir finden diese Bestimmung in allen freien Verfassungen, z. B. in Amerika, England, Bel gien, Norwegen :c., ja in Amerika darf der Gehalt der Rich ter während ihres Verweilens im Amte nicht verringert wer den. Auch die Vergrößerung des Gehaltes für die Richter, die schon im Amte sind, hat man für bedenklich gehalten, man hat daher in Amerika, sobald die Nothwendigkeit

einer Gehaltsvergrößerung eintrat, die Zuflucht dazu genommen, daß die Richter ihre Entlassung nahmen; während dieser Zeit wurden dnrch die Legislatur die Gehalte erhöht und so dann dieselben Richter wieder angestellt. Soll der Richter unabhängig sein, so muß er ferner zwi schen den Parteien stehen und niemals selbst Partei werden, d. h. eS darf nicht der Jnquisitionsprozeß, sondern cS muß der^Anklageproziß bestehen, ja es scheint nicht einmal ange- me»en zu fein, dem Richter ras Recht einzuräumen (wiedie ses

in Frankreich der Fall ist), den Angeklagten zu befragen ; denn der Richter wird yiebei persönlich interessirt und seine Unabhängigkeit vermindert. Znr Unabhängigkeit der Justiz gehört noch weiter, daß der Richter über dem Prozeß stehe, was nur dann möglich ist, wenn überdie Thatfachebas Schwur gericht und über vas Recht der Richter entscheidet. Daß die Einführung des Schwurgerichtes iin Kriminalprozesse ein un erläßliches Erfoederniß der Unabhängigkeit der Justiz sei, will ich keiner weitern Betrachtung

unterwerfen, sondern als be kannt voraussetzen; ich will hier nur erwähnen, daß auch im Civilprozeiie durch Einführung des Schwurgerichtes die Un abhängigkeit des RichteramteS und das Vertrauen beS Volkes zur Rechlsverwaltung wesentlich gefördert wird. Kleber die Nothwendigkeit des Schwurgerichtes im Civilpro- zesse drückt sich Lieber so auS: „Wenn die Theilung der Rechts- arbeit nicht in dem Civilprozesse besteht, wenn der Richter nicht nur überall die schwierigen Rechtsfragen

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Volksblatt
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Page 4 of 8
Date: 23.10.1907
Physical description: 8
nur Nagetiere. Beim Reiben muß man sich in acht nehmen, daß der Saft nicht an die Hände gelangt, weil er ein schmerz liches Brennen verursacht. Ei« damischer Schuster. Vor dem Straf richter in Graz stand der 62jährige Andreas Ewer- fchitz, der auf die Frage des Richters nach seinem Stand mit Stolz erwidert, er fei ein „gesuchter Flickschuster'. Dabei benimmt sich Ewerschitz so keck, daß ihn der Richter wiederholt zur Ruhe ermahnen mußte; gleich bei Beginn der Verhandlung war der „gesuchte Künstler

' außerordentlich laut, so daß ihm der Richter zurief: „Nicht so laut!' Ewerschitz erwidert: „Auch Sie nicht!' Richter: „Benehmen Sie sich anständig!' Angeklagter: „Das tu i eh!' Bei seinen Wanderungen soll der ehrsame Schuh, flicker, wie ihm zur Last gelegt wird, allerhand mitgehen lassen und Aepfel und Brot gestohlen haben. — Richter: „Wo sind die Aepfel her, die man bei Ihnen gefunden hat?' Angeklagter (schreiend): „Aus'klaubt Hab' i's!' Richter: „Schreien Sie nicht so!' Angeklagter

: „Sie auch nicht!' Richter: „Werden Sie nicht srech; wenn Sie sich nicht anständig be tragen, lasse ich Sie hinausführen!' Angeklagter: „Das is g'scheit, dann geh' ich fort!' Richter: „Setzen Sie sich!' Angeklagter: „Ich Hab' keine Zeit zum Sitzen!' Richter: „Von was leben Sie?' Angelagter: „Vom Essen und Trinken!' Richter: „Das ist wieder eine freche Antwort. Ich will wissen, was Sie verdienen, um leben zu können!' Angeklagter: „A Schuster bin i, mei Alte is Be dienerin und verdient sieben Gulden im Monat, da geht

es schon!' Richter: „Behaupten Sie noch, daß man Sie im Gasthause betrügen wollte?' Ange klagter: „A balei, das war nur so einer von meine Spaß!' — Der Richter konstatiert, daß Ewerschitz zu dem Gendarm, als ihn dieser frug, wo er die Aepfel und das Brot her habe, gesagt hat: „Wenn S' hungrig sein, können S' das alles fressen!' Ewerschitz gibt zu, dies gesagt zu haben, und meint: „Was is denn dabei?' — Da sich die Notwendig keit herausstellt, zu erforschen, ob Ewerschitz nicht auch Landstreicherei

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Volksbote
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Page 12 of 21
Date: 22.06.1939
Physical description: 21
, daß 54 v. H., also über die Hälfte aller Schüler, noch nie ein Pferd gesehen hatten. Die letzte Patrone Bon Heinrich Sauerborn. . Mister Pilbeam, Plantagenbesitzer im OyaMbolond, ein Hüne von sechs Fuß Größe, stand vor dem Distriktsrichter; die Anklage lautete auf Körperverletzung im Affekt mvtels eines stumpfen Instruments. Der Richter fragte: „Sie bestrett« also nicht, Mister Pilbeam, daß Sie ihrem Freund Trimble in voller Absicht mit dem Gewehrkolb« über den Kopf geschlag« haben?* . »Rein, Euer Ehren? > »Sie geb

« es zu?' . »Jawohl.- in _ Richter Smich räusperte sich laut. »Es muß Ihnen aber doch vorher klar gewesen sein, Mister Pilbeam, daß der Kläger von dem Schlag mit dem Gewehr eine nicht unerhebliche Verletzung davontragen würde? »Sicher, Euer Ehren, sagte Mister Pil- beam ruhig, »und wenn sich der Distrikts- polizist nicht eingemischt hätte, wäre es wohl kaum bei dem einen Schlag gebliebenl- Der Richter runzelte die Stirn. „Ein Fall von ungewöhnlicher Brutalität', stellte er fest. »Und um sü unverständlicher

. ich - war . nur' halb von. Sinnen vor Wut, und Üa drehte ich eben die Büchse , um und zog ihm «ine saftige über d« Schädel, das war alles.- ' „So — das war alles!' bemerkte Richter Smith nicht ohne eine gewisse Empörung. „Wollen Sie damit sagen, daß Mister Trimble irgend etwas getan hat, das die brutale Mißhandlung erklärt? Sie selbst haben doch Ihren Gast als einen harmlos«, honetten Menschen geschndert, der keiner Fliege ein Haar krümmen kann?' Mr. Pilbeam nickte zustimmend. »Ja wohl, das ist richtig

, war, daß er eine Disage schnitt, als ob er der Leidtragende wäre, nicht ich. Und ich weiß nicht, ob ich ihm nicht da- schSn eine 'runtergehauen hätte, wen» nicht plötz lich vor einer Lichtung im Busch die Gäule unmhig geworden wären. Mir war sofort klar:' sie hatten etwas Gefährliches ge wittert!' „Was war es?' erkundigte sich der Richter. „Ein Leopard, Euer Ehren- sagte Mister Pilbeam, „eine ziemlich /ausgewachsene, ge- schmeidlge Pantherkatze, die sich kaum fünf zehn Schritte entfernt mit ihren Jungen

auf der Lichtung im Grase räkelte. Sie war durch das Knacken und Brechen der Aeste aufmerksam geword« und hatte «ns so- gleich erspäht. Eine verteufelte Situation, Euer Ehken.' „Merdings', gab Richter Smith zu. „Aber Sie hatten ja immerhin Noch eine Patrone im Lauf. Was geschah dann?' »Run, ich war mit einem Satz aus dem Sattel und riß dann Trimble die Büchse aus der Hand. Ich rief ihm zu, er solle sich in drei T«fels Namen auf einem Baum in . Sicherhett bringen, ehe das Biest auf ihn losstürze. Wer Trimble

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Meraner Zeitung
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Page 5 of 10
Date: 12.01.1924
Physical description: 10
. - Der Wahrheit die Ehre zu geben, es war nicht er, es war natürlich die bessere Hülste, die UrMa Katharina Wachvogl, die »ihm in vielen 'bitter- bösen Stunden so lange zugesetzt hatte, bis er mit Gr wMg wie ein treuer Hund zum Bezirks, gericht trottete und dem Richter das Begehren um einverstöindliche ScheWumg vortrug. Zwei Versöhnungsversuche waren schon an dem granitenen Eigentrotz der Waidvoglin ge- fchMert, inUnimehr drohte die Entscheidungs- Waicht. Wer wundert sich, VW >gewailtiger Lärm

sich <mf dem Gerichtsgang schob? „Mr ist, auslassen, s!ag' i, i will nix mehr Wissen»' Der Aktuar iin der kühlen Amtsstube spitzt die Ohren und Pilfftert dem Richter vorstiwdnis- inNilg Au: „Die Wwldviöigellchenl' Der Richter blättert voll Gleichmut Ä den Mjen: der dritte BAfföhnungWersuchl ' Wie von einem Wivbeliwiilnd getragen, stechen sie lbeide plötzlich iM Zimmer. Die Wald- vogHiin, ew derblknochiges Frauenzimmer über ragt ihren Ehegespons beinahe um Hauptes- Wnge. Sie ist nur Kvatft uind GMe und hält mit derber

Faust den Mann am Rock. „Du bleMt', ßagt ?ie mit krästiger Stimme, „grab' auf der Bruck n hat er mir no' davonspringen wollen, so lseiin die Miainjnder, olles Lettfeigjenl' Sljber der Waidlvogl gibt sich nicht sd WM ver- liorien „I will nhx mehr wissen vom ScheNen- lasse^' -Mist er, „mir ig'faW 's Berhewatetsew gang guetl Der Richter hat Mi die grviße HorinhrWe auf- 'gesetzt und äjugt mit mwerhehlter SchaidieNfteude aluif den Men Giiinderi. ^Hätten Sie das z'erfft Magtl' meiwt er mit ßalomonijjlchje

-r Würde. Das trifft beim Maidvqgll in's Schwarze. Wie M Mckel söhrt er oius: „Z'srst lMgt, z'erst g sagt, ja, Herr Mhter, Halb' denn i «wall! g'sagt, i will mi' Weiiden laffMi? WaMn mischt si' 's G'richt in unike Händel, Mmt's Unis M tÜn Frie den leben Hassen?' FHol' ruft idlev Richter. ^Haltung, Wald- oogl, ich bin irvh, wenn ich mit Guch nichts zu tun Hab , Prvmt eine Wellie in dem Akt und Mt dem WcMoogl das Watt mit dem Schei- duWsbegchren unter die Nase. „Mchts mehr wissen?' Wagt er ülw unheimlicher Rtuhe

den Karren zieh'in, jed's Jahr a Kind Wegen, du hofft mi toM her- lg'richtet, aillen Respekt! Der Waldvogi macht nur eine große, gelassene Htmdbewegluny und! sagt: „SÄ still, Weülb, du fast ja aal' „Wer saust?' „Diu siausstl' „Ä saus? Und wenjm i saus, bist du an allem schuld, dann tu i 's aus BetrMmis.' Der WoiWoogil griiintst. ^Und ii aus Freud', dös ist der Unterschied!' Die helle Nachmittagssonne Wütet in das Zim mer, dw Aktuar verbeißt sich w den Federhalter, um dem Lachen zu >me!hiven. Dem Richter

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 8
Date: 09.12.1881
Physical description: 8
alt, katholisch, verehelicht, wegen Diebstahls. Vorsitzender L.-G.-Präsident Tr. Ed. Ferrari; Richter: B.-R. Alber und R. v. Lachmüller; Staatsanwalt: R. von Köpf; Vertheidiger: Dr. Onestinghel 2. Am gleichen Tage um 11 Uhr vormittags: Pezzi Emanncl von Eichholz, kath, ledig, Vagant, wegen GcwohnheitsdiebstahlS und Landstreicherei. Vor sitzender: Dr. Ed. Ferrari; Richter: B.-R. Alber und R, v. Lachmüller; Staatsanwalt: R. v. Köpf; Vertheidiger: Dr. Wackernell, 3. Am nämlichen Tage um 4 Uhr

nachmittags: Mair Simon von Vnlpmes, 35 Jahre alt, kath., ledig. Schmied und Vagant, wegen Geivohnheits- diebftahls. Vorsitzender:-Dr. Ferrari; Richter: B.-R. Alber und R. v Lachmüller; Staatsanwalt: Dr. Pegger; Vertheidiger: Dr. Dinter. 4. Am 13. December um 9 Uhr vormittags: Knrzl Dom. von Ealzeranica, Bezirk Levico, 37 Jahre alt, kath., ledig, wegen Todtschlags. Vorsitzen der: Dr. Ed. Ferrari; Nichter: v. Gasteiger und Dr. Blaas; Staatsanwalt: Dr. Köpf; Vertheidiger: Dr. Dureggec. 5. Am gleichen Tage

um 4 Uhr nachmittags: Kirschner Johann von Sitze, berg, 62 Jähre alt, kath, ledig, Taglöhner, wegen Brandlegung^ 'Vor sitzender: R- v. Ziernfeld; Richter: v. Gasteiger und Dr. Blaas; Staatsanwalt: Dr. Pegger; Vertheidi ger: Dr. Felderer. 6. Am 14. December um 9 Uhr vormittags: JooS Susanna, geb. HaaS, von Graun, 39 Jahre alt, kath., verh, Wirtin, wegen Brandlegung. Vor sitzender: Dr. Ed. Ferrari; Richter: R. v. Ziernfeld nnd Dr. Brunner; Staatsanwalt: Dr. Pegger; Ver theidiger: Dr. Ebner

. 7. Am gleichen Tage um 4 Uhr nachmittags: Schlecht Ferdinand von Hötting, 51 Jahre alt, kath., Witwer, Maurer, wegen Gewohnheitsdiebstahls und Uebertretung nach ZZ 320 o, 55 nnd 179 St. G. B. Vorsitzender: Dr. Ed. Ferrari; Richter: R. v. Ziernfeld und Dr. Brunner; Staatsanwalt: R> v. Köpf; Vertheidiger: Dr. Hammer. S. Am nämlichen Tage um 6 Uhr abends: Moser Johann von Dornegg, 22 Jahre alt, kath., ledig. Bauernsohn, wegen Nothzucht. Vorsitzender: Dr. Ed. Ferrari; Richter: R. v. Ziernfeld und Dr. Brunner

; «staatsanwalt: R. v. Köpf; Vertheidiger: Dr. Haßlwanter. 9. Am 15. December um 9 Uhr vormittags: Hell Josef von Oberperfuß, 33 Jahre alt, kath., ledig, ! Maurer, wegen Raubes. Vorsitzender: Dr. Ed. Ferrari; Richter: B.-R. Alber und Dr. Brnnner; Staatsanwalt: R. v. Köpf; Vertheidiger: Dr. Köck. 10. Am gleichen Tage um 4 Uhr uachmittags: Höflinger Josef von St. Johann, 20 Jahre alt, kath., ledig. Spängler, wegen Nothzucht. Vorsitzen der: Dr. Ed- Ferrari; Richter: B.-R Alber und Dr. Brunner; Staatsanwalt

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 8
Date: 12.06.1874
Physical description: 8
zugestehe, so hat der Richter ziit sorgfältiger Erwägung aller Umstände über das Fristgefuch zu entscheiden. Erklärt die Gegenpartei die angesuchte Verlänge rung zum letzten Male zuzugestehen, so . hat der Richter zwar die zugestandene Frist zu bewilligen, m dem Bescheide aber die Fristbewilligung als die letzte zu bezeichnen. In allen Fällen einer bewilligten Fristverlänge rung muß in dem Bescheide der Kalendertag, mit Alchem dieselbe abläuft, bezeichnet werden. s. 10. Jedes Gesuch um eine weitere

Verlän gerung der vom Richter in den Fällen des Z. 9, Ksatz 2 und 3 bewilligten Frist hat der Richter ÄS unstatthaft von Amts wegen zurückzuweisen, wenn nicht zugleich mit Überreichung des Gesuches die Zustimmung der Gegenpartei urkundlich nachgewie sen wird. s. 11. Hat der Richter eine Fristverlängerung rerweigert, so kommen der Partei zur Vornahme derjenigen Prozeßverhandlung, wofür die Fristver längerung angesucht worden war, noch so viele Tage son der Zustellung des abweisenden Bescheides

der schließlich- Erfolg eines früheren, der Gegenpartei jur Aeußerung zugefertigten Fristgesuches noch nicht feststeht, so ist mit jeder Erledigung des späteren TesucheS so lange innezuhalten, bis der Richter in der Lage ist, den Erfolg der früheren Fristwerbung j« beurtheilen und der Erledigung des späteren Gesuches zu Grunde zu legen. §. 13. Wenn eine Partei bei der Tagsatzung die Erstreckung derselbe» begehrt, die. Gegenpartei aber diesem Begehren sich widersetzt und die Fortsetzung der Verhandlung

beantragt, so ist über die begehrte Erstreckung sofort zu entscheiden. Ist der Richter, welcher die Verhandlung bei der Tagsatzung leitet, nicht selbst zur Entscheidung be- rufen, so hat er ohne Verzug den Beschluß des Ge richte« einzuholen und die Parteien aufzufordern, zur Vermeidung der Rechtsfolgen des Ausbleibens die Eröffnung der Entscheidung abzuwarten. Die erfolgte Entscheidung ist den Parteien münd- lich bekannt zu geben, und daß dies geschehen sei, in, Protokolle zu bemerken

. - Ist die Erstreckung der Tagsatzung verweigert wor den, so ist sofort in der Sache selbst zu verhandeln. Wenn eine Partei vor der Eröffnung der richter- lichen Entscheidung, womit die Erstreckung abgewiesen Kurde, sich, entfernt hat oder wenn fie nach dieser Eröffnung sich weigert, zur Sache zu verhandeln, so ist mit der anderen Partei allein die Verhandlung zu pflegen und es treten gegen denjenigen, welcher sich entfernt oder die weitere Verhandlung verweigert hat, die Rechtsfolgen des Ausbleibens

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Der Bote für Tirol
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Page 5 of 8
Date: 04.06.1883
Physical description: 8
Landesgerichtspräsident Dr. Ed. R. v. Ferrari, Richter v. Gasteiger und v. Stesenelli. 3. Am gleichen Tage um 4 Uhr nachmittags Kl aisner Franz von Grinzens, 2b Jahre alt, katholisch, ledig, Bauersmann, wegen 1. Nothzucht, 2. Schändung; Vorsitzender Landesgerichtspräsident Dr. Ed. R- v. Ferrari. Richter v. Gasteiger und R. v. Lachmüller. 4. Am 12. Juni um 9 Uhr vormittags Ober- fchmid Sebastian von St. Johann in TauferS, 57 Jahre alt. katholisch, ledig, Maurer, wegen Tod- schlagS; Vorsitzender Landesgerichtspräsident Dr. Ed. R. v. Ferrari

, Richter v. Gasteiger und v. Stefenelli. 5. Am nämlichen Tage um 4 Uhr nachmittags Sardagna Maria, geb. Richter, von Feinburg m Sachsen gebürtig, zuständig nach Castello, Bezirk Cavalese, Witwe. Dienflmagd, wegen 1. Diebstahls, 2. Betruges; Vorsitzender Landesgerichtspräsident Dr. Ed. R. v. Ferrari; Richter v. Gasteiger und v. Ste fenelli. 6. Am 13. Juni um 9 Uhr vormittags Elsler Anton von Tiers, 38 Jahre alt, katholisch, verehe licht, Tischler hier, wegen 1. Nothzucht, 2. Schän dung; Vorsitzender

Landesgerichtsrath R. v. Ziern feld. Richter r>. Stefenelli und R. v. Lachmüller. 7. Am nämlichen Tage um 4 Uhr nachmittags Lechner Nikolaus von Landl, 41 Jahre alt, katho lisch, ledig, suspendierter k. k. Postmeister, wegen Veruntreuung: Vorsitzender Landesgerichtsrath R. v. Ziernfeld, Richter Dr. Blaas und R. v. Lachmüller. 3. Am 14. Jtyn um 9 Uhr vormittags: ».Fuchs Mathias von Westendorf, 33 Jahre alt, katholisch, verehelicht, Kleinhäusler in Hochklenk, d. Ober- schmid Joses von Brambcrg, 32 Jahre alt, katho

lisch. ledig, Dienstknecht, o. Birnbacher, Johann, 6V Jahre alt, verehelicht, von Zell am See, wegen Diebstahls; Vorsitzender Dr. Hammer, Richter Dr. Blaas und R. v. Lachmüller. 9. Am nämlichen Tage um 11 Uhr vormittags Scheiber Marianna von UmHausen, 20 Jahre alt, katholisch, ledig. Wirtschafterin, wegen versuch ten Kindsmordes; Vorsitzender Dr. Hammer, Richter Dr. Blaas und R. v. Lachmüller. 10. Am gleichen Tage um 4 Uhr nachmittags Fischer Joses. 33 Jahre alt, JSraelit, verehelicht

, Schuhwarenerzeuger in Olmütz, wegen Betruges; Vorsitzender Dr. Hammer, Richter Dr. Blaas und in. v. Lachmüller. 11. Am 15. Juni um 9 Uhr vormittags a. Sot- tochiesa Vigil von Trient, 51 Jahre alt, katho lisch, verehelicht, verantwortlicher Redacteur des „Nac- coglitore' und Handelskammer-Protokollist in Ro- vereto, b. Christellotti Josef von Trient, 45 Jahre alt, katholisch, verehelicht, Buchdruckereibesitzer in Rovereto, wegen Störung der öffentlichen Ruhe; Vor sitzender

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Der Burggräfler
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Page 2 of 16
Date: 06.01.1911
Physical description: 16
Costa« Anlaß zu Tadel gegeben. Die revolutionäre Gewaltherrschaft hat den früheren Minister 2aoo Franco und dessen Mitminkster in den Anllogezustand versetzt. Das ordentliche Be- rufungegericht hat Franco und die Mitangeklagten Minister sreigesprochen, und zwar mit rechtlich völlig unanfaßbaren Gründen. Kaum war nun der ganze Wortlaut der Verhandlungen bekannt geworden, so wurden die vier Richter Gegenstand einer rücksichtr- losen Verfolgung. Minister Assonso Costa tadelte sie zuerst in einem Dekret

, richtete dann die Be rufungsinstanz in Goa (Indien) wieder ein und versetzte die vier Richter dorthin, weil sie noch ihrer Ueberzeugung geurteilt hatten. E« handelt sich um eine Rache und Strafversetzung. Das Blatt „O Mundo' hätte sogar gewünscht, daß die vier Richter nach der Derbrrcherkolonie Timor „ver setzt' d. h. verschickt würden. Die Richter halten ausgesprochen, doß Frnrco und seine milangeklagten Minister gerichtlich nicht verfolgt werden können, weil sie zu den schon 1908 amnestierten

de« Buchbinder« Weiß am Rennweg. Konkurs er- öffnet über da« Vermögen de« Ludwig Zchetmayer, Inhaber einer chem. Reinigungsanstalt. 3. Die kathol. Gesellenvereine von Meran, Bozen, Kalter», Brlren, Bruncck machten eine Wallfahrt nach Weißen- Pein. 4. Begannen am hiesigen Gymnasium die münd lichen Maturitätsprüfungen. Wurde mit dem Ab bruche des Posch-Hauser in der Habsburgerstraße und mit dem Bau der Turnhalle und de« Kindergarten» gehören. Der „Justizminister' erklärt nun die vier Richter al» Aufwiegler

der Richter nach Goa auch von der liberalen Presie in England und in Italien schärsstens verurteilt wird. Einer der ver setzten Richter ist Dr. Abreu, der zufällig der einzige Richter de» Kassalionshofe» in Lissabon war, der einst die Dlktaturgesetze Franco» nicht anerkennen wollte. Damals überhäuften ihn die Republikaner mit Lobsprüchen. Nun haben sich die Rollen ge- ändert. Abreu, der im Jahre 1907 von Franco noch den Azoren versetzt wurde, weil er gegen die Diktatur arbeitete

, wird jetzt von der republikanischen Regierung nach Goa in Indien versetz', weil er ob- jektio genug war, zu entscheiden, daß sein Feind Franco von der Amnestie geschützt werde, und als ehemaliger Staatsminister zudem nicht vor ein ge- wöhnliches Gericht gestellt werden könne. Man kann sich einen unabhängigeren Richter gar nicht vor stellen und für seine Unabhängigkeit wird er nun bestraft. Die öffentliche Meinung war namentlich in England gegen da» Vorgehen gegen Frarco, damals hat die provisorische Regierung erklärt

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