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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 4 of 18
Date: 21.05.1925
Physical description: 18
. Nicht minder komisch war, wie der Richter Schneeweiß dann rn einer Zeitung dagegen protestierte, daß man ihn als Feind der Kaufmannschaft hinstellt. Der Richter Schneeweiß beruft sich darauf, daß er aus einer Kauf- mannsfamilie flammt. Der Vater dieses Richters war so ein Krämer mit bescheidenen Geschäften und nun glaubt sein Sohn, den Produktionsprozeß der Ankerbrotwerke verstehen und beur- teilen zu können, was dieses Unternehmen verdienen darf. Dem Richter Schneeweiß

und der Sohn eines solchen Krämers versteht auch dann noch nichts vom Geschäft, wenn er Richter geworden ist. Da sind die Ge nossenführer ganz andere Geschäftsleute, die machen groß zügige Geschäfte und verstehen ganz anders wie der Krämer- sohn auf dem Richterstuhl, daß man bei großen Geschäften auch groß verdienen muß. Daher auch das Mitleid der Ober- genossen mit dem verurteilten Fried. Ganz Oesterreich hat aufgeatmet, als die Verurteilung der Brotwucherer bekannt wurde, nur die roten Geschäftemacher

und erhalten täglich volle Barzahlung für die gelieferte Ware und können mit den täglich einlaufenden großen Kapitalien gewaltige Zinsengewinne machen. Und da wundert sich der rote Pick darüber, daß es dem Wiener Richter zu viel war, was die Ankerbrotwerke verdient haben und mutet ihm zu, lieber den Bauern auf die Finger zu sehen, daß sie mit saurem Schweiß erarbeiteten Bodenpro dukten nicht zu große Gewinne machen! Wenn es bis heute im ganzen Lande wirklich noch einen Bauern gegeben

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Newspapers & Magazines
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 6 of 8
Date: 27.11.1928
Physical description: 8
angebracht hatte. Nach dem Unfall aber brachte man solche an!) Der Richter verurteilte den Angeklagten trotzdem, mit der Begründung, daß jeder Arbeiter vorsichtig sein und die Verrichtung sol cher Arbeiten, bei denen er voraussichtlich einen anderen verletzen könne, sogar ablehnen müsse. (Und wenn er des wegen entlassen wird?) Betreffs Annahme des Urteils — 10 S Geldstrafe, bedingt — wurde vom Verteidiger aber noch einstweiliger Vorbehalt ausgesprochen. „Hoher Herr Gerichtshof . . Der Schlosser

A. H. ist schon sehr oft vorbestraft, unter anderem viermal wegen Körperverletzung. Er kennt also die Gerichte wie auch die Richter gut und hält es deshalb für anaezeigt, möglichst freundlich und höflich vor den Schranken des Gerichtes zu sprechen. Gestern stand er neuerlich vor dem Bezirksgerichte und nannte den Richter überhöflich: „Hoher Herr Gerichtshof! . . ." Als dem Sün der die lange Vorstrafenliste gezeigt wurde, brummte er: „Na, wie es halt schon so ist . . ." Diesmal war es „so", daß der dem Alkohol

". „Man muß können wollen! . . ." Ein ersichtlich sehr armer Teusel stand gestern vor dem Bezirksgerichte in Innsbruck, weil er angeblich nicht für Frau und Kind sorgt und der bedauernswerten Familie nicht einmal das zum Leben Nötigste gibt. Vor dem Rich ter erklärte der Beschuldigte, er hätte selbst nichts zum Essen und von dem sehr Wenigen, das er hin und wieder hätte, könnte er deshalb nichts geben, weil er „decht nit von lauter Wasser allein leben möge . . ." Der Richter meinte aber, „er müsse

, weil er seinen „quatn" Freund Vinzenz, mit dem er eine Reihe von Saufstätten besucht hatte, schließlich gebissen sich auch sonst noch sehr „freundschaftlich" benommen hat. Von dieser „Freundschaft" bekam auch der Polizeimann von Fulpmes — laut Anzeige — etwas ab, denn diesem sollen die Fenster seiner Wohnung mit Steinwürsen „ein- gschlagn" worden sein. Der Angeklagte benahm sich voll aufreizender Lümmelhaftigkeit, war sichtlich betrunken in den Gerichtssaal gekommen und nahm die vom Richter, LGR. Dr. Mayr

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 20
Date: 31.01.1931
Physical description: 20
unter- zogen. Ich betrat das Zimmer deS Untersuchungsrichters. Auf den Wänden hingen Bilder, die in der plumpsten anti semitisch-hetzerischen Manier die Ermordung eines ungari schen Offiziers durch orthodoxe Juden darstellten und von denen eines die Ueberschrift trug: Bela Kun und seine jüdi schen Untergebenen bei der Hinrichtung eines ungarischen Offiziers. Das „Verhör" begann mit mehreren Knüppelschlägen> die mir der Herr „Richter" selbst verabreichte. „Zieh' dich aus." befahl er mir. „und fing unß

„Erger Berger" (ein antisemitisches Spott- und Hetzlied) vor!" Ich weigerte mich, zu singen. „Nun, so werden wir halt das „Staberl" bringen." Man brachte einen schweren Prügel, der mit großen spitzen Nägeln beschlagen war. Man prü gelte mich ohne Erbarmen, so daß ich völlig zusammenbrach. Als rch dennoch nicht singen wollte, ordnete der „Richter" an, Master aus der Donau zu bringen. Man bracht« einen Eimer voll Master. „Trink oder sing!", befahl der „Richter". Ich trank uw unterbrochen viele Liter

, was ihnen bevorsteht. Schrer also nach Leibeskräf ten, sonst bekomme ich selbst Prügel." Ich brüllte unausgesetzt. Am Morgen erschien der „Richter" in meiner Zelle. „Kannst du schwimmen?", fragte er mich. Ich bejahte. „So verpackt ihn in einen Sack und laßt ihn die Donau hin unterschwimmen." Am selben Tage aber gelang es dem Rabbiner, der weißen Hölle Horthys zu entkommen. Hauptausschusie wird also über das Verhältnis zu Ungarn eine Aussprache durchgeführt werden. Es besteht auf der- schiedenen Seiten die Absicht

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Neueste Zeitung
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Page 2 of 6
Date: 08.10.1930
Physical description: 6
Vernachlässigung der pflichtgemäßen Obsorge zu 500 8 Geldstrafe oder zehn Tagen Arrest sowie zur Urteilsveröffentlichnng nnd znm Kostenersatz. Der Richter sagte in der Begründung des Urteils daß der Strafantrag ein Eventualantrag auf Ehrend leidigung oder Vernachlässigung der pflichtgemäßen Ob sorge war. Wenn dieser letztere Eventualantrag auf Vv nachlässigung der pflichtgemäßen Obsorge M unter Anklage gestellt worden wäre, so hätte ein Frei spruch erfolgen müssen, weil der Kläger den Beweis

daß der verantwortliche Redakteur Dr. Reumanns Verfasser öes Artikels ist, nicht erbracht hat. Es ist bekannt, sagte der Richter, daß sich die verm wörtlichen Redakteure, wenn sie den Wahrheitsbeweis nicht erbringen können, sich meist mit BernachlässigM der pflichtgemäßen Obsorge verantworten. Der Inhalt be Artikels ist gewiß beleidigend. Gegenüber dem Wie ner Urteil mutzte hier der Angeklagte wegen des ganzem Artikels verurteilt werden, weil er überhaupt in av keinem Punkte den Wahrheitsbeweis angetreten

hat. Be- züglich des Strafausmaßes erklärte der Richter, daß 5te Verurteilung des Angeklagten nur wegen des § 30 fes Preßgesetzes (Vernachlässigung der pflichtgemäßen Ob sorge) erfolgte, was nur mit einer niedrigen Strafe be legt wird. Im Hinblick auf die Schwere öes Deliktes M 500 8 Geldstrafe als angemessen zu betrachten. Der Klage vertreter gab keine Erklärung ab. Die englische Arbeiterpartei und die Vorgänge in Oesterreich. Lonbon, 7. Okt. (Priv.) Auf dem Kongreß der Arbeiter partei lenkte die Abgeordnete

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