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Bozner Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 10.11.1860
Physical description: 6
Proceß-Richter. Am 6. d. Früh. 9 Uhr, begann vor dem Wiener k.k. Ländesgericht in Strafsachen die öffentliche Schluß- Verhandlung in jmer strafgerichtlichen Untersuchung, welche, an den Namen dcL k. k. Feldmarschall'Lieute> näiits Frecherm von Eynatten anknüpfend, vie bei den Lieferungen für die k. k. Armee während des letz ten italienischen Krieges verübten Unterschleift zum Ge- genstand hat. Die Angeklagten auf : 1. Franz Richter, geboren zuBüchau in B5H- Min. 52 Jahre alt. Hauptdirector

der österreichischeii Ereditänstalt »W Besitzer des Ordens der eisernen Krone dritter Klasse, angeklagt des theils vollbrachte», theils versuchtet« Verbrechens des Betruges und des vollbrachten Verbrechens der Verleitung zum Mißbrauch der Amtsgewalt. 2. Johann Krumbholz, 32 Jahre alt, Diree- tör und Procurafuhrer der Franz Richter'schen Fabrik am Smichow bei Prag, angeklagt des vollbrachten Verbrechens des Betrüge«; 3. Heinrich Bayer. 28 Jahre alt. gewesener Agent des Franz Richter, angeklagt der Übertretung

Depositen- buche mit der Ausschrift: »Reines Depot' eingetra gen waren. Bei.t>er .bekannten und polizeilich erhob«, nm UeberscbuIdungz de^ Freihtrrn v. Eanattenund dessen Gemalin wurde er. zur Nachmessung jenes Rechts- titels dieses. Besitzes aufgefordert, mid am l?..Dec«m- ber v. I. von einer kriegsrechtlichen Commission ver nommen^ -Er bekannte, daß er> kein eigenes disponib les Vermögen besitze, und gab an. daß ihm der Haupt director der Kreditanstalt. Franz- Richter. W- seiner Urlaubsreise

er es der Baronin.Eynatten, kla in. die Wohnung schickt«. Bei ihrer Vernehmung am !l8.D«cemberi bemühte sich vieBaronin in Folge einer von ihrem Gemahl einige Augenblicke zuvor im Ge heimen erhaltenen Unterweisung^ daS bei der Credit- anstalt hinterlegte Vermögen als ihr eigenes darzu stellen und dessen rechtlichen Erwerb nachzuweisen. Ins besondere bebauptete sie. sie habe die 23 Nordbahn actien von Richter um den Preis von W.üutj st. an kaufen lassen. Die Erhebungen ergaben die Unmög lichkeit eines solchen rechtlichen

Besitzes von Seite der Baronin. Andererseits! hat Richtn bet seiner gericht lichen Vernehmung am 3. Jänner l. Z erklärt, daß er derselben im Juni 23 Nordbahnactien kanfte und sie ihr im Juli, nachdem sie ihm 34.0V0 st gezahlt batte. einhändigte. Richter erbot sich damals seine Auslage zu beschwöre». Zene Actien waren von dem Börsen-Director der Erevitanstalt. Paul Schiff, am 13. Juli- v. Z. um 43.634 st. angekaufte auf den Conto: „Z. C. Ritter- verbucht und am 4K Ziili an Richter ausgefolgt worden

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Der Bote für Tirol
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Page 4 of 6
Date: 21.03.1861
Physical description: 6
angelegenheiten nicht blos erlaubt, sich auch außer gerichtlich zu vergleichen II. 2l; sondern sie waren auch angewiesen, vor Beginn eines Prozesses die Aus gleichung durch den Richter zu versuchen, was nicht blos der Art. 2V. II. schon angeordnet hatte, sondern auch die Merb. Instruktion vom 22. Sept. '1747 neuerlich einschärfte. Wer also eine» Prozeß beginne» wollte, der mnßtc voreru seinen Gegner anf einen gewöhnlichen Sln- icnz ag (gewöhnlich fanden an den Sonnabenden ^ Vlc,c sogenannten gemeinen Verhöre

statt) vor den ordentlichen Richter vorladen lassen. Erschienen beide Theile, so hatten sie ihre Ansprüche und Einwendungen ninndlich vorzubringen. Gestand der Vorgeforderte die Fordernngen zu, so gestattete der Richter dem Förderer sogleich die Pfändung. Verspricht jedoch der Vorgeforderte dein Richter bei guter Treue, binnen 14 Tagen dem Kläger zu -be zahle», oder ihm Pfand zn geben, so mußte sich der Kläger damit begnüge». Wurde die Zahlung in 14 Tagen nicht geleistet, so bewilligte der Richter

nicht nur die Pfändung, sondern strafte noch überdies den Geklagten wegen Nichtzuhaltiing seines Aulobcus. Machte der Vorgeforderte Einsprache gegen die Forderung, so hatte der Richter in wichtigern Fällen den Gcrichtsschreiber nnd ein paar Geschworne bei- zuzichcn, die Parteien zwei- bis dreimal zu verneh men, nnd einen Vergleich vorzuschlagen. Kam ein solcher zu Stande, so winde er vom Gcrichtsschreiber aufgezeichnet. Wurde jedoch ein Vergleich nicht er zielt, so hatte das Gericht „gütliche nnd billige Ab schied

' zu geben. In wichtigen nnd venvickelteren Angelegenheiten verwies nämlich der Richter die Par teien auf den Rechtsweg, in minder wichtigen, und in Fällen, wo sich der Richter ein klares Bild von dem Prozesse schon gemacht hatte, wo es sich nicht mehr nm Sammlung weiterer Beweise handelte, ent schied er mit deu Geschworen sogleich. II. 20. Dieier letzte Punkt war von vorzüglichem pralti- ichen Werthe, uud wurde von unserer neueren Legis- lation ganz vernachlässigt. Wie häufig kommen bei den Audienzen

unserer Ge richte beide Theile, bringen ihre Gründe uud Gegeu- grüude so vor, daß der Richter eiu gauz klares Bild vou der gauzeu Sache hat; allein all' sein Bemühen, alle seine verwendete Zeit ist vergeblich, wenn nur eiuer der Theile eiu Starrkopf ist. Das ist iu Ordnung, daß die Parteien den Ver- gleichsantrag des Richters nicht geradezu lnuuehmeu müssen, dcuu das würde dem Wesen eiues Vertrages widersprechen; aber das finde ich nicht in Ordnnng, daß der Richter von solchen Parteien wiederholt

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 5 of 6
Date: 14.05.1901
Physical description: 6
33.- 34.- 29.— 25.— 20.— 20.— 14.— 24.— 21.— 18.— 31.- 29.— 20.— 21.- 19.— 12.— 9.— 59.— 28- 30.- 30.- 30— 76— 72. 192' 130— 130— 130 81— 70— 32.— 30.— 21— 22— 20— 13— 11— 60— 30- 31— 31— 31— 83.- 74.- 204.- 140.- 140.- 140.- 90.- 74.- 72.- 175.— 205— 38 33— 48— 53— 210— 215— 160— 236— 166. 136— 170— 26— 180.- 210.- 43.- 38.- 53.- 63.- 215.- 220.- 240.- 256.- 186.- 156.- 190.- 32. 2°,- 32 - Dienstag. 14. Mai 1901 „Der Tiroler' :eite 5 In der Kößkechütte. Eine Erzählung von Franz von Friedberg. (8. Fortsetzung.) Dem Richter waren die Verhältnisse der beiden Köhler schon von Anfang an sehr verdächtig ge wesen

bank saßen die beiden Kohlenbrenner. Die Ver handlung war bereits vorgeschritten. Es kam dazu, dass ein Zeuge schwören sollte. Der Richter legte demselben, wie es seinem Amte zukam, die hohe Bedeutung und Wichtigkeit des Eidschwures ausein ander, ermähnte ihn, also nicht das Verbrechen eines falschen Eidschwures zu begehen. Der Richter hatte zu Ende gesprochen, da erhob sich Simon von seiner Bank, richtete sich hoch empor, kehrte sich an die anwesenden Zeugen und sagte laut und bestimmt: „Habt

ihr ihn gehört, meine Herren, wie er geredet hat? Habt ihr ihn gehört? Ich habe noch keinen Eidschwur gebrochen, aber er, der Herr Richter, er hat es gethan! Wenn ihr's nicht glaubt, so höret!' Dann wandte er sich an den Richter und sagte: „Herr Richter! Sie kennen mich vielleicht nicht mehr, aber ich kenne Sie noch, ich weiß auch, was sie damals geschworen, vor etwas mehr als zehn Jahren! Weiß es der Richter noch? In meine Hände legte er den Eid ab, ein Geistlicher zu werden, ja, ein Geistlicher

und kein Richter! Weiß es der Richter noch? damals hat er einen falschen Eid abgelegt, der Herr Richter, weiß er es noch?' „Ich weiß es, guter Mann!' sagte der Richter, nachdem er seine Erregung niedergekämpft und sich Ruhe aufgezwungen hatte, „du hast dir dein eigen Urtheil damit gesprochen. Denn nachdem du den Eidschwur, den ich gethan, erwähnt hast, muss ich die Umstände, die ihn bedingten, den Herren da klarlegen und indem ich das thue, muss ich selber als Ankläger gegen euch auftreten

; ich muss auch den zweiten Eid, den du mir abgezwungen und der deshalb ungiltig ist, brechen! Nun denn, so höret!' sprach dann der Richter weiter zu den anwesenden Leuten, die den Köhler anfangs für verrückt ansahen, dann aber, als sie den Richter sprechen hörten, starr dastanden vor Staunen. Der Richter aber erzählte alles, was in jener Nacht vorgegangen war in der Kohlenbrennerhütte, so haargenau, ja, noch genauer als ich es ihnen jetzt vorerzählte. Das arme Köhlerweib stürzte dabei zu Fußen des Richters, umsieng

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Dolomiten
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Page 2 of 6
Date: 21.10.1936
Physical description: 6
er kein Wort.* „Aber bit mir ließ er es durchblicken.' „Ich kann den Kerl nicht ausstehenl' „Darum dreht es sich nicht, sondern darum, well wir einen Hauslehrer und einen billigen Verwalter dazu haben. Und beides macht Richter. Es ist doch klar. Er hat Zeit. Und kann es!' „Du scheinst ja ihn so langsam als Favo- rtten —' „Mach dich nicht lächerlich. Richter ist mir Luft: aber Hochturnau ist mir nicht Luft.' „Dann tu, was du willst!' brüllt Ferdi nand. Mary weiß' genau, wie sie ihren Willen durchsetzen

wird. Soll Richter also ein paar Wochen weg sein und Ferdinand aufatmen. Dann wird sie ihn wieder holen. Cr läuft aus dem Salon in fein Zimmer hinüber und schließt sich ein. Wenn Mary einmal etwas anderes für ihn hätte als Vorwürfe. Sie begreift gar nicht, was er durchgemacht hat, wie er etwas Schreckliches mit jedem Tag näher kommen fühlt. Die Nachricht von der Kündigung geht wie ein Lauffeuer durch das ganze Haus. Die Babett hält Monologe und schimpft mtt Anton. „Du weißt mehr als du sagst! Da hat's

. „Ich will zu dir! Mach mir cufl' Wie die Tür aufgeht, fliegt er Richter an die Brust. „Ich kann es nicht glauben! Sie sagen, du gehst . . . fort!' Richter seht stch nieder und nimmt Horsts Hände in die feinen. Sie sind ja Freund ge worden. viel inniger als alle ahnen und wissen. „Horst, lieber Horst, beruhige dich! Ich gehe fort, weil Hochturnau keinen eigenen Verwalter mehr braucht. Aber ich werde viel leicht in kurzer Zeit wiederkommen als dein Lehrer, Horst. Und dann werden wir täglich beisammen

sein können . . .' Da leidet es Horst nicht länger. Er um schlingt seinen väterlichen Freund und jubell seine Begeisterung über die Freudenbotschaft hinaus. Oh, wie will er fleißig sein und ler nen, um seinem Lehrer Freude zu machen! Er wird die große Neuigkeit gleich der Groß- mamma hinterbringen . . . „Halt, mein junger Freund.' hält ihn da Max Richter zurück. „Soweit ist es noch nicht. Erst braucht es noch die Zustimmung des Herrn Grafen, deines Onkels. Bis dahin werde ich Hochturnau wirklich verlassen und einstweilen

wieder in meiner Jagdhütte auf dem Kreuzberg wohnen. Dort bin ich für dich zu finden, wenn du mich brauchen solltest.' Da nickt Horst, an Richters Schulter ge lehnt. Oh, er wird dem Onkel und der Tante ich.on solang ln die Ohren liegen, bis er feinen Lehrer von der Hütte holen darf. * Richter ist fort. In Mayrs Zimmer, auf dem Tischchen, nebe-r dem Bett, liegt eine vertrocknete Rose. Sie ist nicht mehr rot, sie ist schwarz. Niemand weiß, wie sie dahergekommen ist. Mary ist in einem Wirrwa-r der Gefühle. Sie weiß

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Dolomiten
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Page 2 of 6
Date: 08.01.1927
Physical description: 6
Ilnglücksfall, dem vier Merifchen- leben zum Opfer fielen. Der Schauplatz des Unglücks war das erst vor kurzem neu erbaute. sogenannte neue Landhaus, in des sen Parterre und ersten Stock ein Kaffeehaus untergebracht ist. Nach Schluß der Dienfhzeit, um 12 Uhr nachts, begaben sich vier i» die sem Kaffeehaus angcstcllte Kellner, und zwar der 22jiihrigc Ulrich Röhr, der 17jäh- rige Ulrich Ncdorst. der 14jährige Blndislaus Richter und der 15jährige Iaroflaw Barta, in das im Keller gelegene Badezimmer. um ein Bad

und Steuern in Naturalien wie gclraid, wein, schafT, Schultern von Schwei nen, kilz oder lemper nicht zahle», dann mußte der Richter nach dem 2lnsatzc des Urbar buches auf Tirolo dafür Geld nehmen. Wollte ein störrischer Bauer auch in Geld nicht zahlen, so mußte ihm der Propst oder sein Bote vor der Pfändung drei Stunden Be denkzeit geben. Ging ein Eidgeschworener ah, so mußte er innerhalb 14 Tagen durch einen anderen tauglichen Mann ersetzt wer den. Wenn ein Mann beim Baue einer Gemeindebrücke (pnnubrugg

. Nicht bloß die Tolleute, auch die Richter von Passeier suchten ihre Rechte gellend zu machen und schriftlich zu fixieren.- Das tat unter anderm Richter Perchtold, den wir unter Margarethas Negierung bereits kennen gelernt haben. In keiner „ubschrift von dem Gericht Passcyr und von sntzbrieflen“ (W. 92 ff.) fetzte er zuitcichst die Steuerord- iitmg der Grafschaft auf Tirolo fest und ver langte, daß der „Zins' wenigstens acht oder höchstens vierzehn Tage nach Martini ab geliefert

werde. Wenn das nicht geschehen sollte, mögen die Pröpste die Gewalt haben, den Saumseligen durch den kroni.oten, Ge- richtsdiener zu pfänden oder zu einer Geld zahlung zu zwingen. Ein Schaf oder ein MUXX tucter galt 1 Pfund Berner, ein frön swein (Herrenschwein) 4 Pfund Berner, ein swinnen tiaisch, gewöhnliches Schweinefleisch, ein Kitz oder Lamp 4 Groschen. Die Pächter von Höfen oder Lehen wurden ermahnt, die Güter zu pezzem (verbessern) und nicht zu pössern (verbösern). Der Richter hat über 2lrme und Reiche zu gebieten

: im Einver ständnisse mit ihm sollen sich die Leute einen tauglichen versprechen, Sachwalter wählen, der sie bei der Herrschaft vertreten möge. Besondere 2lufmerksamkeit wendete der Richter deit W i r t s g e s ch ä f t e n zu. Während der Richter in S. Martina oder S. Leonardo zu Gerichte sitzt, dürfen die Wirte keinen Wein ausschenken (W. 93 35 ). Unter Beiziehung Sachverständiger beauf sichtigte der Richter den Weinanschlag, be stimmte die Akzise und ließ auch den Wirt auf seine Rechnung kr v:n

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Bozner Nachrichten
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Page 6 of 8
Date: 17.03.1922
Physical description: 8
, eine Heldengestalt, von seltenem Ebenmaß. Über die breite Brust war eine fingerdicke silberne Uhrkette gespannt, deren Anhänger aus einem silbernen Schweinskopf bestand. An den Fingern trug er breite Ringe mit dunklen Steinen. Richter: „Sie heißen Ferdinand Daniel.' . Angekl.: „Zu dienen. Ich bin 190^ in einem Tannenwalde geboren. Ich bin Geigenspieler.' Richter: „Bekennen Sie sich schuldig.' Angekl.: „Unter keiner Bedingung.' Richter: „Haben Sie Ihre Genossen verprügelt?' Angekl.: „Wer hat es angezeigt

? Wir halten zu einander. Ich habe niemanden verprügelt. Ich habe nur Ordnung gemacht. Wer hat mich, bitte, angezeigt?' Richter: „Das werden Sie ja selber wissen.' Angekl.: „Herr Richter, wir haben ja Hochzeit gehalten, da hat man anderes zu tun, als sich zu zanken.' Richter: „Haben Sie an dein Abend getrunken?' Angekl.: „Das will ich mei nen. Was wäre das für eine Hochzeit gewesen, wenn man nicht gesoffen hätte. Ich habe Tee mit Rum getrunken. Mehr Rum als Tee und das ist mir zu Kopf gestiegen

. Wenn ich es recht sagen soll, dann kann ich mich nicht erinnern, was damals geschehen ist.' Richter: „Wir werden es von den Zeugen hören.' Ein kleiner Zigeuner mit langen Haaren gibt an: „Ich heiße Ferdinand Daniel.' Richter: „Das ist doch nicht möglich, daß Sie auch Ferdinand Da niel heißen.' Zeuge: „Warum denn nicht? Ich bin Ferdinand der jüngere und er ist mein Bruder, der ältere.' Richter: „Sie müssen gegen Ihren Bruder nicht aussagen.' Zeuge: „Ich will ja gar nicht aussagen.' Jetzt betritt ein alter

, hinkender Zigeuner den Saal und stellt sich in demütiger Haltung hin. Richter: „Sie heißen Gregor Ferdinand Daniel. Sind Sie mit dem Angeklagten verwandt?' Zeuge: „Ich bin sein Vater.' Richter: „Sie müssen als Vater nicht aussagen.' Zeuge: „Das will ich mei nen. ^ Gegen meinen Sohn werde ich nicht aussagen. O nein.' Richter: „Sie können also wieder weg gehen.' Der Saaldiener rust d auf, der sich erst allmählich en ^ heißt, und zwar Wenzel Dam > auch, der Schwager des Angeld.. ihm der Richter

.' Richter-^^t c> lich. .Heute seid ihr als ihr wegen eines ^ ,u k-- gabt ihr an, einander 1^ „Herr Richter, damals y° h^. Erst gestern hat uns ' ^ raten, daß wir m.te.na'^Z,^ können Sie uns glauben- . Der Angeklagte wurd-^ geunerbande verließ u das Gerichtsgebäude.

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Page 2 of 8
Date: 19.09.1902
Physical description: 8
, Kind!' sagte Frau Richter in ihrer bestimmten und zugleich praktischen, resoluten Weise. „Sie bleiben. Wir lassen Sie nicht fort, und wenn wir Sie mit Gewalt festhalten sollen. Ach so, Sie glauben doch nicht etwa, daß Sie uns zur Last fallen? Sie wissen doch, daß es so knoPp bei uns nicht ist. Und legen Sie denn etwa bei uns die Hände müßig in den Schoß? Hat nicht gerade in der letzten Zeit die ganze Last der Wirtschaft fast allein aus Ihren schwachen Schultern gelegen? Ueberhaupt

wenn wir mit einander abrechnen wollten, dann würde sichs schon zeigen, daß wir bei Ihnen in der Schuld sind, aber nicht Sie bei uns!' Herr Richter machte ein ganz erschrockenes Gesicht. „Nein, liebes Fräulein,' äußerte er und faßte nach ihrer Hand und streichelte sie ihr wie einein Kinde, dem man begütigend zureden will, „das dürfen Sie uns nicht antun, um keinen Preis! Wir könnten uns ja gar nicht freuen, daß uns Käthe wieder ge schenkt ist, wenn wir Sie nun verlieren sollten.' Otto Richter, der auch anwesend

sie sich doch nicht mehr wie eine Fremde unter diesen einfachen, aber herzlichen Leuten, die sie mit ihrer Liebe förmlich verwöhnten, sondern als gehörte sie von jeher zur Familie. Zu Ende Juni war für Käthe eine Badereise in Aussicht ge nommen. Frau Richter, die ihre Tochter begleiten sollte, wollte, daß auch Felicia sich anschlösse. „Auch Ihnen, liebe Felicia,' sagte sie, „kann ein bischen Er holung, ein bischen Nichtstun in der frischen, gesunden Waldluft nicht schaden!' Aber Felicia wehrte entschieden

ab. „Was soll denn aus den beiden Herren werden?' wandte sie ein. „Pah,' machte Frau Richter, „Vater und Otto essen irgendwo in der Kneipe. Wenn sie auch ein paar Pfund abnehmen bei der mageren Wirtschaftskost, mein Gott, sie Habens ja dazu.' Aber Felicia hielt es für eine Pflicht der Dankbarkeit, sich nun, wo sich ihr eine Gelegenheit dazu bot, der Familie nützlich zu erweisen. „Nein,' entgegnete sie, in den scherzhaften Ton der Frau Richter einstimmend, „das kann ich nicht zugeben, das könnte ich ja nie verantworten

! Wenn Sie gestatten, bleibe ich und besorge Haus und Küche an Ihrer Statt, so gut ich es nur eben vermag.' Herr Richter schmunzelte vergnügt, und Otto sah ganz ver klärt darein. Und es geschah, wie Felicia es gewollt. Sie blieb in Berlin und führte die Wirtschaft, während Frau Richter und Käthe das liebliche Ilmenau im grünen Thüringerwald aufsuchten. Felicia strengte alle ihre Kräfte an und bot ihre ganze Koch kunst auf, um den Herren die Abwesenheit der Hausfrau nicht allzu fühlbar werden zu lassen

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Volksbote
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Page 3 of 12
Date: 22.05.1924
Physical description: 12
kommt. Heute schon — morgen sicher wird man, in ganz Flotten herumklatschen, was für ein schlechter Mensch der alte Gerold ge wesen ist, und daß er die Sünde, die Unge rechtigkeit mit ins Grab genommen hat. — Nein, das kann er nicht zulassen, er muß den Vater rechtfertigen, seine Schuld ihm mil deren, wahren Lichte darstellen. Jetzt darf er nicht mehr schweigen, jetzt drängt die Pflicht, zu. sprechen. Keuchend vor Erregung stieß er plötzlich die Worte aus: »Herr Richter, glauben

Sie nicht den Heim tücken dieser Lügnerin da. Ich weiß genau, wie es mit dem Testament hergegangen ist.' «Sie haben doch gesagt, daß Sie keine Kenntnis hatten vom Vorhandensein des Te stamentes,' bemerkte der Richter streng. «Daß dos Testament noch vorhanden sei, habe ich nicht gewußt; aber der Inhalt des Testamentes war mir bekannt. Etliche Wo chen vor seinem Tode hat der Vater mir den ganzen Hergang mitgeteilt. Nicht der Schei- ren-Sixt ist der Schuldige, auch mein Vater nicht ganz — die Hauptschuldige sitzt

da!' — Er zeigte auf di« Pimigin.— „Sie hat das Testament vom Detter ausgeschnüffelt, sie hat es gestohlen und nachher meinem Vater be redet, er soll ihr dreitausend Gulden geben, dann laßt sie es verschwinden. Lange Zeit hat der Vater nichts davon wissen wollen; aber sie hat ihm solang« zugesetzt, bis er sich verführen ließ.' « Du Lügner, du Lump, du Leutschinderl' kreischte di« Pirnig Zenz, di« kerzenbleich ge worden war und wie Espenlaub zitterte. «Herr Richter, merken Sie nicht, wie er lügt? Zuerst

hat er nichts gewußt vom Testament, und jetzt weiß er davon. Und er hat das un gerechte Gut behalten. Stehlen und Lügen geht über eine Stiegen.' „Ich kann schwören, daß ich die Wahrheit sag,' erklärte Max. „Zum Schwören kommt man nicht so schnell,' bemerkte der Richter. „Vor allem müssen Sie uns genau auseinandersetzen, was Ihnen Ihr Vater mitgeteilt hat.' Der junge Mann hielt jetzt nicht mehr mit der Sprache zurück, sondern erzählte aus führlich den Hergang beim Verschwinden des Testamentes

habe er ihr vor anderthalb Monaten gekündet. Weil sie kein Mittel mehr wußte, sich der Rückzahlung zu enffchlagm, habe sie jetzt das Testament dom Gerichte zu- gestellt — zweifellos wäre sie die Einbrin gerin — um aus dem Legat, das im Testa ment für sie angesetzt sei, ihre Schuld zu dek- ken und allenfalls noch mit Einrechnung der Zinsen etliche hundert Gulden darüber sich anzueignen.' „Herr Richter, Herr Richter, das ist «in ganzes Wurmnest von Lügen! Sehen Sie nicht, wie er seinen Vater reinwaschen

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Bozner Nachrichten
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Page 2 of 8
Date: 26.08.1911
Physical description: 8
lassen und vielleicht liegt sogar ein tieserWille darin, die öffentliche Meinung in Deutschland sich klaren zu lassen. Filiale der Bank skr Tirol und Bozen , * übernimmt ZMtiklMs Mm EiÄWdHer I Die Rentensteuer trägt die Anstalt. Verzinsung zur Zeit s j ^ j») VnSwSrtige Gisleger erSaltea Pofterlagscheiae ?.mtsstrwden von 8—12 Uhr vorm. und L—6 Nhr nachm Der evWrte Jugknitm Richter — gekettet. Die Affäre des in den letzten Tagen des Mai von grie chischen Räubern entführten deutschen Ingenieurs Eduard

Richter, die so lebhaft die gesamte Oeffentlichkeit beschäf tigte, hat sich zum Guten gewendet. Gestern haben wir eine Depesche aus Saloniki veröffentlicht, nach welcher Ingenieur Nichter aufgefunden wurde und sich bereits unter dem Schutze der türkischen Behörden befindet. Eduard Richter ist Ingenieur bei der bekannten optischen Firma Karl Zeiß in Jena und machte die Balkanreise, auf der er sein schlimmes Abenteuer erleben sollte, im Auftrage der Geographischen Gesellschaften in Berlin und Jena

aus offiziellen Rap porten der griechischen Behörden, daß Ingenieur Richter an 27. Mai nachmittags im Walde von Kopinopolis im Olymp- aebirge von griechschen Räubern entführt worden sei. Die Nachforschungen ergaben, daß die Bande, die sich Richters bemächtigt hatte, sehr zahlreich gewesen sei. Sie hatte den Korporal und den Gendarm, die Richter begleiteten, n i e dergemacht und hatte sich dann mit dem Entführteil ge flüchtet. In lebhafter Erinnerung sind Wohl noch die einzelnen Rr >95 aufregenden Episoden

, die sich während der vielwöchentlichen Gefangenschaft des Ingenieurs ereigneten. Unmittelbar nach der Gefangennahme war von Richter bereits ein Schreiben in Kakinopoli eingelangt, in welchem «er mitteilte, daß er gesund sei und daß er gegen ein Lö s e ge l d Wieder in Freiheit gesetzt werden würde. Es entspannen sich nun lange Unterhandlungen über dieses Lösegeld. Die Räuber verlangten — immer durch Ingenieur Richter selbst, der seine Briefe an verschiedene griechische und türkische Behör den sandte — zeitweise ganz phantastische

Kooperation der griechischen und tür kischen Gendarmen, unterstützt vom Militär, in Aussicht ge nommen sei. Ob diesem energischen Vorgehen, das die Räu ber vielleicht erschreckte, die Rettung Richters zu danken ist oder vielleicht nur einem glücklichen Zufalle, geht aus der sehr kurz gefaßten Depesche nicht hervor. Die griechischen Räuber, die den Ingenieur Richter ent führt haben, um ein riesiges Lösegeld zu «erpressen, sind nicht ganz so gefährliche Leute, wie sie sich gebärdet

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Volksblatt
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Page 9 of 10
Date: 09.10.1897
Physical description: 10
Zweite Beilage zum „Tiroler Bolksblatt' Rr. 81. vom Samstaa. S. Oktober 18S7. Wie man Vagabund wird. Das „Wiener Extrablatt' berichtet über folgende Weiche Gerichtsverhandlung: Vor dem Richter des Bezirksgerichtes Favoriten in Wien stand ein Häftling, kr trotz seiner fadenscheinigen Kleidung sofort auffiel. M, Hose und Gilet des Mannes waren vom Zahne kr Zeit stark mitgenommen, aber Hemdbrust, Kragen znd Manschetten strahlten in blendendem Weiß. Dazu trug er vornehme Manieren zur Schau

und sprach ein Mrectes Hochdeutsch. Die Anklage gegen ihn lautete ms Übertretung des § 1 des Vagabundengesetzes, weil er nicht in der Lage war, sich vor der Polizei mit MM ständigen rechtschaffenen Verdienste auszuweisen. Zcr Mann heißt Carl Riva, ist 55 Jahre alt und bisher unbescholten. Richter: Was ist ihr Beruf? — Angekl.: Zchreiber. — Richter: Was schreiben Sie? — Angekl.: Ich übernehme Gesuchs- und Offertaus- sertigungen, womit ich mir ab und zu etwas verdiene. — Richter: Haben Sie Studien gemacht

? — Angekl.: Ich absolvierte die Realschule. —Richter: Welchem Berufe widmeten Sie sich dann? — Angekl.: D«ln kam ich zum Militär, wo ich sechs Jahre diente. Als Feldwebel trat ich im Jahre 1866 aus dem Dienste. — Richter: Und nachher? — Angekl.: Dann gelang es mir, zur Kaschau-Oderberger Bahn als Con- trolsbeamter zu kommen. — Richter: Welche Be züge hatten Sie als solcher? — Angekl.: 1000 fl. Tehalt und 450 fl. Quartiergeld. — Richter: Wes halb blieben Sie nicht dort? Wurden Sie entlassen? -Angekl

.: Nein, ich schied freiwillig aus dem Aenste. Richter: Aus welchem Grunde? — Angekl.: Ich war unglücklich verheiratet und musste Mch von meiner Frau scheiden lassen. Das Gericht vertheilte mich zur Zahlung derartig hoher Alimente, Mfs ich ruiniert gewesen wäre. Da zog ich es vor, iwne Entlassung einzureichen. — Richter: Und was 'begannen Sie hierauf? — Vngekl.: Ich sah mich durch längere Zeit nach einem anderen Berufe um. ^egen vorgerückten Alters konnte ich keine Beamten- Iklle mehr erhalten

und war froh, als Diurnist bei kr mährisch'schlesischen Centralbahn unterzukommen. blieb durch 8 Jahre in dieser Stellung. — Rich tn Und dann? -- Angekl.: Es gelang mir wie ber, eine Beamtenstelle zu erlangen. Ich kam zur Eisen- öahn Wien—Aspang und wurde Stationschef in der Kation Erlach. Auf diesem Posten blieb ich 5 Viertel jahre. — Richter: Schieden Sie da freiwillig? — ^ gekl.: Nein, ich wurde entlassen. — Richter: ^ie kam das? — Angekl.: Ein Verwandter von ^r, der heute wegen unheilbaren Wahnsinns

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Der Bote für Tirol
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Page 7 of 12
Date: 11.06.1873
Physical description: 12
überlassen. Augenschein. 8- 52. Zur Aufklärung der Sacke kann der Richter auf Antrag oder von AmtSwegen die Vornahme eines Augenscheines nötbigenkallö mit Zuziehung eincS oder mehrerer Sachverständigen anordnen. Handelt es sich nm die Besichtigung eincS Gegenstandes, welker sich nach den Angaben des BeweiSführerö in d.m Besitze der Gegen partei oder in der Verwahrung einer öffcnilichen Behörde befindet, so kommen die Bestimmungen der 88 W und und 39 zur Anwendung. Daö Ergebniß d,'S Augenscheins

durch die von den Parteien sonst angebotenen Beweismittel nicht herge stellt ist. 8. 54. Parteien, in Ansehung deren Vernehmung oder Beeidigung einer der AuöschließungSgründe des 8- 41, Ziffer 1 bis 3, oder des 8- 43, Absatz 1 vorliegt, dürfen vicht' abgehört werden. 8. 55. Die Partei, welcher der Beweis über die strei tige Thatsache obliegt, ist in der Regel zuerst als Zeuge abzuhören. Der Richter kann aber beschließen, daß zuerst die Gegen partei abzuhören sei, wenn dies von den Parteien über einstimmend beantragt

nach den Bestimmungen des » 5 ''6 dem Grunde ausgeschlossen ch , Weil der Richter diä Ueberzeugung gewonnen hat, daß diese Partei von. der streitigen Thatsache keine Kenntniß haben könne, die Beweisführung durch Abhörung von Parteien als Zeugen ganz auszuschließen, oder die Gegenpartei zur Ablegnug der Aussage als Zeuge z» verpflichten sei, hat der Richter unter sorgfältiger Würdigung aller Umstände zu beurtheilen. 8 53. Die von einer Partei als Zeuge abgelegte Aus sage ist. wenn sie falsch ist, als ein vor Gericht

soll, zu verfügen. - Ist daö Erscheinen der Partei wegen größerer Ent- ernung ibreS Aufenthaltsortes mit besonderer Beschwerde verbunden, so ist deren Abbörung durch daS Gericht deö Aufenthaltsortes zu veranlassen. 8 6V. Der Partei ist vor ihrer Vernehmung als Zeuge unter Hin-oeikung auf die strafrechtlichen Folgen (8- 53) ausdrücklich anzukündigen, daß sie nunmebr in der Eigen schaft cineö Zeugen auszusagen haben werde. Vor dieser Ankündigung kann jedoch der Richter zur Ausklärung dcS SachverhalteS

eine vorläufige Befragung vornehmen, wobei auch die Bestimmungen dcS 8- 26 zur Anwendung kommen. 8- 61. Die Partei ist vor ihrer Abhörung als Zeuge zu beeidigen. Wenn der Richter nach erfolgter eidlicher At-Hörung der einen Partei in Gemäßbeit deS 8- 56 die Abhörung des Gegners als Zeugen beschließt, so kann er sich vor- bebalten, über dessen Beeidigung nach erfolgier Abhörung B.schluß zu fass n, und kann sobin die Beeidigung unter lassen, wenn sich die abgelegte Aussage als ganz unwahr- cheinlich darstellt

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Page 2 of 8
Date: 21.10.1904
Physical description: 8
— selbstverständlich!' — Eine Viertelstunde später wußte Forsyth alles, was Iarvis ausgekundschaftet hatte, worauf er schleunigst seine Ansicht über den jungen Mann änderte und sofort einen Kriegsrat einzuberufen beschloß. Richter Langford wurde telephonisch benachrichtigt, und das war das Glockenzeichen gewesen, das ihn beim Beginne des Diners gestört hatte. Als der Richter die Ohrmuscheln wieder an ihren Haken gehängt hatte und in das Speisezimmer zurückkehren wollte, Horts

er in der Dunkelheit über sich eine leise Stimme. „Papa, was war es?' „Bist du es, mein Kind? Es war eine Botschaft von Mr. Forsyth; es sind wieder neue Entdeckungen gemacht — und zwar erfreuliche, wie ich glaube. Ich gehe nach dem Essen in die Stadt.- wenn du noch auf bist nach meiner Rückkehr, dann erzähle ich dir alles. Inzwischen sei guten Alutes und verliere die Hoffnung nicht!' Der Richter ging wieder in das Speisezimmer, doch ehe er seinen Platz eingenommen hatte, ertönte die Hausglocke, und das Mahl wurde

wieder unterbrochen, als ein Dienstbote eintrat mit einem Telegramm für Mrs. Hobart. Kate las es und reichte es dem Hausherrn. „Das ist gut,' sagte er. „Wann trifft der Zug vom Westen ein, Harry?' „Etwa um halb neun; als ich vom Bureau fortging, waren zwei Stunden Verspätung gemeldet.' „Das paßt ja gerade. Hobart kommt und wir wollen ihn am Sahnhof in Empfang nehmen.' Zur angegebenen Zeit traf der Richter auf dem Bahnhofe ein. „Sie kommen gerade zur rechten Zeit, Ned,' sagte de.' Richter zu dem Ankommenden

. „Lassen Sie Ihr Gepäck vor läufig hier und kommen Sie mit mir in die Stadt. Ich -werde Ihnen auf dem Wege alles Nötige erklären ' So tat der Richter, und als sie auf der Redaktion des „Plainsman' ankamen, wußte Hobart alles, was ihm der Richter erzählen konnte. Forsyth wurde aufgefordert^ dem Richter und Hobart seine Geschichte noch einmal zu erzählen. Hobart hörte schweigend zu; als der Reporter geendigt hatte, seufzte er erleichtert auf. „Die .Einbrechergeschichte erNärt mir alles,' sagte

er. „Ich hörte gestern Wend zum erstenmale von der ganzen Sache, und nach einem Briefe, 'den Brant mir vor etwa drei Wochen schrieb, hatte ich allen Grund, anzunehmen, daß er -einfach Rache an seinem Feinde genommen hatte.' „An seinem Feinde?' fragte erstaunt der Richter. . i, „Ja, hören Sie zu, dann will ich Ihnen seine Geschichte er^ zählen, soweit ich sie kenne.' Er tat es der Wahrheit tzemäß, indem er mit ihrer Universitätsfreundschaft begann und mit der eindrucksvollen kleinen Szene im Mondlicht

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Volksrecht
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Page 2 of 8
Date: 11.06.1922
Physical description: 8
turnt MterMtztrichtHM. Erster Verhandlungsgegeitstattd: Kündigung ivegen Zins- . , rückskand. ' Es erscheinen ein biederes Bäuerlein als Vermieter u»id ein Banernknecht, verehelicht, Fainilienstaitd drei Personen, als Mieter. Richter nach Verlesung der An- klageschrlft zum Beklagten: „Warum zahlen Sie nicht den Mietzins?' „Weil i nöt zohl'n konn!' „Ja, ivaruiil können Sie nicht zahlen?' „Weil i nöt sovl verdiean.' „Was verdienen Sie?' „Jo diebet a mol krieg i fünf bis' söx Lirelen in Tog nnd

die jtzost und der Bauer, Ivo i a 's Quartier: hon, dm: zahlt mar gor M zwoa Lire in Tog.' ' Richter: „Ja, da können Sie allerdings mit der Familie schwer leben?' „Freili/' meint der Veklagle, -,kaniii net löbn, aber wos will i mochn, zun effit lttuafi i mr holt ebbes st.cahln.' „Ja, stehlen, das ist strafbar, das dürfen Sie nicht.' „Jo, in Balir, den tttnnit' i a niggs.' Richter: „Aber auch anderen dürfeit Sie nichts nehmen.' . . „Ja svgn Se, wenn i net steahln dcrf, nor ischas tniar crsch recht net

mögli, in Zins za darzohln.' Gegen solche Logik war auch der Richter sprachlos. -Auf das erwiderte der Bauer: „Wenn du schult net zohln konsl, muaßt di ver- pflichtn, bis Martini anszilziachn, nocher brauchst miar überhaupt koau Zins net zan zohln.' Beklagter schntmtzelild:„Ja, sell bin i einverstandn?' Vergleich würde unterschriebe» und beide giitgm tvohlbefriedigt nach Hause. Ziveite Lerhaildlung: Künidigltitg wcgeit Nichteinhaltniig der Hallsordiulng: Vor dem Richter eine Hausfrau und eine Taalöh

- nerin. Richter zur Harlsfrail: „J,t welcher Weise besteht die Vertetzllng der Hausordnitttg?' „Tie Partei hält die Stiegeilreiuigttitg uicht eilt, Ipaltet Holz in der Küche, uitb der größte Grund be steht darin, daß sich die Partei verpflichtete, 'und zivar schriftlich, daß sie die Hühiter cntferite, weil es desivcgeit tntt den anderen Parteien iiiliner Streit gab.' Richter zur Beklagtcit: „Was haben Sie zu sagen?' Taglöhnerin: „Von deit erstern zwoa Sochn wögit ii-ttag plltzn und Holz hockn, dös

isch net wahr, weil i, hvgltens u fit Heard a paar Spanlen zun anfuiern hock, nnd die Stiag hon i ivo alm geköhrt.' Richter: „Was ist mit den Hühnern?' „Jo, Hennen hon i schun, aber dö san souvl schian und trän a fleißig Oar lögn, dcswögn gib iS a nöt hcar.' _ , „Aber Sie haben sich doch verpflichtet, daß Sie die' sHtthncr sortgeben?' „Sell isch schnn ivohr, ober i hon iiiiar gedenkt; die Frau werd wol nöt so zilicht sein mid mi deswögn vlin Quatier anßi schmeißn.' Richter zitr Hausfrait: „Siitd

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Bozner Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 05.07.1907
Physical description: 8
Stock so übel zugerichtet, daß er mit einer eingeschlagenen Nippe ins Spital gebracht werden ? mußte. wo er durch 10 Tage -das Bett hüten mußte, j Eine Titelfrag« der Richter. Wer jemals ^Gelegenheit hatte, auch »u»r für kurze Zeit Ge i richtsverhaMungen beizuwohnen, hat wohl, über Äie Nike von Titeln gestaunt, nüt denen die Par- 'aiserlicher Rat' und ..Kaiserlicher Herr Nat': nicht weniger selten ist die Bezeicknimg „Herr Kommissär', ..Herr k. u. k. Gerichtshof', neben vielen anderen Titulaturen

, die Befangenheit und Angst vor Gericht eingeben. Aber selbst Personen, üe den Rang hes Richters, vor dem sie sind, ken nen. haben oft ein-? Scheu, ihn mit seinem Titel anzusprechen, besonder? dann. wenn der betref- ende richterlickis Funktionär Gerichtsadjuirkt oder Gerichtssckretär ist. Dem soll nun abgeholfen wer den. Kürzlich ging dem Präsidenten der Richter- Vereinigung, Hofrat Els-ner, ein Schreiben des Justizministers Dr. Klein zu. worin der Justiz minister um 'eine Aeußerung. betreffend die Aen- Äerunz

sich von selbst, daß unter dieser Voraussetzung in Hinkunft die Titu laturen sich nickt nach Rangsstufen richten werden, und daß kein Hindernis, bestehen wird, weshalb nicht jeder Richter auch den Titel ..Richter' füh ren köiuite. Dieses ist schon darum wünschenswert, >veil sich hiedurch ain prägnantesten der Unterschied zwischen Nichtern und Beamten ausdrückt, ein Lnterschic>d. der ja auch von >der Justizverwaltung durch die Einführung der Talars als gemeinsame Amtstracht des Richterstandes hervorgehoben wor den ist. Mit Rücksicht

auf die drei in Geltung biet enden richterlichen Instanzen wird dem Titel Richter eine Bezeichnnnig der Instanz beizufügen ein. endlich der Name des Ortes, für den der Richter unverletzbar' ernannt wurde. Im ein zelnen werden sich auf dieser Basis unjer Besei- igung des sinnwidrigen und nicht eingebürgerten Titels Auskultant folgende Titel ergeben: Vom ..Rechrspraktikanten' werden die Anirärter auk den Richterstanb zum ..Hilfsrichter' ernannt. Wird einem Hilfsrichter Hie Qnalität als Einzelrichter

oder das Stimmrecht in einem Senat verliehen, o ist er unter einem zum ..Nichter' zu ernennen. Diesen Titel behält cr. solange er e.in richterliches Amt bekleidet. Ein Richter, der alle Instanzen durchläuft, wird somit Pom „Hilfsrichters zum ..Richter des Bezirksgerichtes ln N.'. von diesen» zum ..Richter des Krcis-(Land?s-)gerichtss in O.', dann zum Richter des Oberlandesgerichtes in endlich zum „Richter des Obersten Gerichts- und KassationS-hofes' vorrücken. Im Sprackgebraucke wird für die erste Instanz

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Dolomiten
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Page 7 of 12
Date: 31.10.1936
Physical description: 12
. So trieb er es von jetzt an tagaus.I tagein. Lange ertrug die Aermste alles, ohne! zu klagen. Da die Mißhandlungen aber ich schlimm wurden, daß sie für ihr Leben fürchtete,; eilte sie zum weisen Kadi (Richter) und schil-I derte unter Tränen ihre Not. Als sie aus-! gesprochen, schüttelte der kluge Richter sein, Haupt und fragte: „Du sagst, dein Sohn war als Kind gut, wer hat ihn denn wohl als Mann verdorben?' Da rief die Mutter weinend: »Her Trunk, einzig und allein der Trunk!' Da sprach der Richter

. Das Böse, was ich in törichtem. Wahn ihm gegeben, kommt hundertfältig aufl mich zurück!' Tief erschüttert von diesem furchtbaren Schmerzensschrei der Selbstanklage, ließ der Richter die Aermste aufrkchten und sprach: „Gehe hin! Fern sei es von mir, dich zu richten. Gott selbst hat dir das Urteil gesprochen!' f Tin Sieg der Pietät. Das Londoner, Kolonialministerium und die Palästinaregierung! haben in besonderer Berücksichtigung der reli-: »lösen Gefühle entschieden, daß der Vorschlag,' das Galiläische

Richter und sie, ohne es selbst recht zu wissen. Dann gehen sie nebeneinander, auf ver schneiten Wegen, sprechen kaum und sind doch so beglückt durch diese Minuten eines Allein seins. So sind denn diese Tage ein Fest für die Zurückgebliebenen und sie genießen sie selig. Großmama und Horst haben Ines gleich heftiq in ihr Herz geschloffen. Auch Babett ist für Ines eingenommen: „Das wär wohl eine andere Frau für dyn Herrn Grafen als das Fräulein Mary, die für nix is. Warum er sich die net gnommen

hat?' „Pst!' macht Anton und legt den Finger an den Mund. * Unter dem brennenden Lichterbaum sagt Richter zu Mary: „Ich erinnere mich noch sehr gut an ein Weihnachten, an dem mein Bruder und ich zwei lebendige Rehe bekamen.' Es Ist so laut gesprochen, daß Ferdinand, der unweit neben Ines steht, es hören muß. Da faßt es ihn plötzlich, daß er sich rasch umwendet und scharf und laut fragt: „In welchem Jahr war das?' Richters Blick entschleiert sich langsam und groß. Er bleibt die Antwort schuldig. Ferdinand

! Ich will ihn nicht verlieren, well ich mich nicht umsonst so lange nach Hochturnau gesetzt habe und meine schönst? Zell hier vertrauert habe um nichts. Gute Nacht, Ines!' Da geht Ines müd und schwankend in ihr Zimmer und fällt wie betäubt auf ihr Bett. Seit dielem Christabend meidet sie jeden Blick für Ferdinand ynd geht ibm aus dem Wege. Wenn sie seinen Schritt hört, flüchtet sie und bat dabei nur imwer einen Gedanken: Mox Richter. So kommt es bald, daß in den Lernstnnden nickt nur Lehrer und Schüler

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Innzeitung
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Page 2 of 4
Date: 28.08.1862
Physical description: 4
„Der deutsche Juristentag wolle aussprechen,-daß die Würde der Rechtspflege und die Handhabung wirk licher Gerechtigkeit nur da gesichert ist, wo der Richter auch die Frage, ob ein Gesetz verfassungsmäßig zu Stande gekommen, ohne Einschränkung zu prüfen hat. Professor Jhering (aus Gießen, Berichterstatter) betrachtet den Landesherrn als das alleinige Subjekt # der gesetzgebenden Gewalt, und es unterliegt nach sei ner Ueberzeugung gar keinem Zweifel, daß in constitu- tionellen Monarchien

auch Verordnungen, welche ohne Mitwirkung der Stände erlassen worden sind, vollzo gen werden müssen. Es erheben, sich aber dabei zwei Fragen: 1. ob der Richter prüfen könne, ob eine Ver ordnung nicht der Zustimmung der Stände bedurft hätte und 2., wenn es sich um ein Gesetz handle, ob der Richter das Recht habe, zu prüfen, ob ein Gesetz auch in den verfassungsmäßigen Formen zu Stande gekommen sei. Die zweite Frage kö^nne er nicht beantworten, denn sie sei eine politische Frage und er sei ein Mann

des Civilrechts, aber die erste Frage sei keine politische, sondern eine reine Civilrechtsfrage und er bejahe diese Frage und könne -kaum begreifen/ wie man dem Richter das Recht, die Verordnungen zu prüfen, bestreiten kann. Der Richter stelle sich dadurch nicht , über den Gesetzgeber, er erkläre nicht das Gesetz für nichtig, sondern er erkläre bloß, daß es für den einzelnen Fall keine Anwendung finde. Wenn jede ungültige Verordnung aufrecht erhalten bleiben müsse, so falle die ständische Mitwirkung

bei der Gesetzgebung weg/ das sei dann, wie wenn Jemand ein Faß erhalte unter der Bedingung , daß man ein ganz kleines Loch hinein bohren dürfe; da habe er dann zwar das Faß, aber der Inhalt, um den es ihm haupt sächlich zu- thun sei/ rinne heraus. In Würtemberg, Baiern und Baden sei das Recht des Richters, die Verfassungsmäßigkeit einer. Verordnung zu prüfen, anerkannt.. , ; , Dr. Hiersem enzel meint, sein Antrag gehe dahin, daß der Richter sowohl Gesetze wie Verordnungen mit Rücksicht auf ihr verfassungsmäßiges

für seinen Theil die Frage berühren, ob der Richter die. Verfassungsmäßigkeit eines Gesetzes prüfen soll? Diese Frage ist keine Rechtsfrage, sie ist eine staatsrechtliche, und man möge daher ihre Entschei- wollen wir nur die Consequenz ziehen , daß ein Land .mit. eigem -selbständigen Zolltarif, zwischen zwei Handelsgebieten aufgestellt, den gegenseitigen Verkehr beider Gebiete weit mehr lähmt, als dieß auf den .ersten.Blick der Fall zu sein scheint. Das eine Land sieht gleichsam , um ein Bild zu gebrauchen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 3 of 8
Date: 31.03.1924
Physical description: 8
E-genschaft nach Bozen-, Johann v. 5 i- e > n i. Richter in Tri«rt. als Leiter der Prä- tur nach Meran', Karl Neubauer. Nichter in Vezzano tJudikarien), als Richter nach Sterzing: Matthias Pardatscher, Rech ter 'n Klausen, als Richter nach We'.sbecz-. Pins Conci. Tribunalrat in Brixen, zur Präuir nach. Trient: Jshann Baptist Faust.is Dellantonio. Auskultant in Mezzolom^ d-trdo. als Anwalt-Stellvertreter nach !5o- zen: Anw» Bucchich. Rechtspraktikant n Zara, als Anwalt-Stellvertreter nach Boien; Karl

Tegelhofer. Auslultant in Bozen, als Richte- nach Kaltern; Lea Borzaga. Auskultant in Trient. als Richter nach Bo zen. Guido Magnago. Auskultant in Trient. als Richter nach Laim; Josef T c » niolati >. Auskultant in Trient. als R^ch-- ter nach Briren: Justus Ehiletto. 'tus- kultan: n Strigno, als Richter nach Bruneck: Ariur Unering, Rechtsprattikairt in Bo zen. .-,!s Anwalt-Stellvertreter nach Pola: Karl Matscher, Auskultant in Bozen. a!s Leiier der Prätur nach Klausen; G'or^i Zeller. Rechtspraktitant

in Trient. als !>i:chter nach Glurns; Johann Gozl Aus kultant in Trient. als Richter nach Feistritz (Küsten!.): Cesar Bönen ti, Auskultant in Trient, als Richter nach Klausen-, Oskar Groschup, Rechtspraktikant m Bozen, als Richter nach Emiale <Küstenland)'. Werner v Fischer. Rechtspraktikant in Bozen, als Leiter der Prätur nach Tolmein (Kan^tali: Gustav Schober. Auskultant in Rovereto, als Richter nach Tolmein: Hugo v. Erlo- cher. Auskultant in Welsberg, als Richier nach Pinguento (Jftrient: Eduard

von Vintschger. Rechtspraktikant in Bozen, als Richter nach Adelsberg. a Wein- und Vierausschank am Wahltag. Wie wir dem „Gazzertino' entnehmen, wurde sür den Wahltag der Ausschank von Wein und Bier gestanei. a Telephonabonnenten. Die Telephonabon nenten werden aufmerksam gemacht, daß die Abonneiiientsgcbührc» sür dos zweite Qua ' tat, des 1. Jahres, d. i. April—Mai—Jum IN2i bis zum l-l. Juni 1924 bei der AmtZ- kasse des Bozner 5?auptpostamtes «Zimmer Nr. -!> während der Amtsstunden

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Alpenland
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Page 3 of 4
Date: 24.01.1931
Physical description: 4
richterlichen Dienstposten nur auf »dein »Papier steht. Nach dem Stande vom-1. Mai 1930 gckb es «in Wirklichkeit nnr 1216 Nich- : tcr und 61 Hilfsrichter und Anwärter, es lblieb -cuXfo der tatsäch liche »Stand lum 191 Stellen hinter der System'isierung zurück. Der Ersparungskommiissär hat also dis 1930 nicht nur systemisievungs- gemäß 99 Dienstposten abgebaut, »sondern noch oia sactiia die Zahl der Richter um 191 vermindert. Besonders verhängnisvoll »ist die Drosselung des Nachwuchses. Bon 300

haben dies «abgelehnt — den Akkordlohn eingeführt. Die »Schäden dieses »Systems, das die taüsendsach differenzierte geistige Arbeit des Richters Mit der Elle zu messen sucht, liegen hauptsächlich in der Mechairischen Be- vorzung der Menge der geleisteten Arbeit. Die Peitsche der Be- lastungsznlage trägt eine stete Unruhe in den Gerichtssaal und strrdwt nervenzerstörende Unrast an Stelle der abwägenden Ruhe, die dem Richter oi'gen sein soll. Die Belastungszulage ist für die Rechtssprechung schädlich, der Richter

unwürdig. Der Notstand der Gerichte erheischt sofortige Maßnahmen. Zu- I nächst 'hat der -im 'Voranschlag für 193'! vorgesehene Abbau von | 10 Richterposten »und 40 Hilfsrichtern zu unterbleiben, der bis herige systemisierte Stand ist beizubehalten. Um »den erforderlichen Nachwuchs bereitzustellen, sind alljährlich weiters etwa 50 'Richter amtsanwärter einzustellen. Damit wird der Mindeststand an Richtern gesichert und der drohende Zusammenbruch vermi'eden. Ob darüber hinaus 'verbucht

werden soll, im Wege der großen Justizreform unsere Rechtseinrichtungen der fmanziellen Enge unseres Kleinstaates anzupassen, ist nach staatsfmanziellen Be dürfnissen zu beurteilen. Daß Hei der Rechtspflege nicht mehr viel erspart werden kann, ist bei jedem Richter und Verwaltungsftiri- sten Aar, denn die Justiz ist »heute zweifellos der sparsamste staat liche Betrieb. ' Segen den Mißbrauch des Hakenkreuzes. »Von Prof. Karl Kl»u»mpner. Das Hakenkreuz galt schon den 'Jndogermanen, also dem Ur- volke

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Brixener Chronik
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Page 5 of 8
Date: 09.02.1905
Physical description: 8
nicht ab. Hören wir nur die interessante Gerichtsverhandlung: Richter: „Wo haben Sie daS alte Ding her?' — Angeklagter: »Woaß i net.' — Richter: „Haben Sie'S gefunden?' — Angeklagter: „Ah, föll glaub' i net.' — Richter: „Gekauft?' — Angeklagter: „Siaxt, hiat'S stimmt's.' — Richter: „Nun also, jetzt wissen Sie'S. Von wem haben Sie'S denn gekauft?- — Angeklagter: „Woaß i net.' — Richter: „Ja, was Wissens denn eigentlich?' — Ange klagter: „Nixö.' — Richter: „Aber, daß Sie g'schossen haben, wissen

Sie?' — Angeklagter: „Moan schon, weil's weh tan hat.' — Richter: „Nun also, wissen Sie nicht, daß man ohne Wuffenpaß keine Waffe tragen darf?' — An geklagter: „Söll is koa Waffen.' —Richter: „Eine Pistole ist eine Waffe.- — Angeklagter: „Dö mei nimma, weil sie hin is.' — Richter: „Mir scheint, Sie machen hier Witze?' — An geklagter: „Woaß i net.' — Nun folgt die Verurteilung. — Richter: „Nehmen Sie die Strafe an?' — Angeklagter: „Ja, aber a Pistoln kas i mir wieder.' Graz, 5. Februar. Am 2. Februar fand

. Graz, 6. Februar. (Professor Richter f.) Von dem Hauptgebäude der k. k. Karl Franzens- Univerfität weht die Trauerfahne, da heute ftüh der ehemalige Rektor, Hofrat Dr. Richter, ver schieden ist. Zu Beginn der heutigen Vorlegung hielt der Professor Dr. Haberlandt dem Ver storbenen einen warmen Nachruf, in welchem er hervorhob, daß die Wissenschaft, besonders die Geographie, an ihm einen eifrigen Forscher und großen Gelehrten verliere.

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Volksblatt
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Page 10 of 14
Date: 30.03.1889
Physical description: 14
zu reden.' Richter: „Das geht nicht gut an; ich . bitte, sich etwas kürzer zu fassen.' Augekl.: „Werd' ich auch. Dieser Herr Decker ist der unerbittlichste Schuldner^ der mir je vorgekommen ist'' : Richter: ^Schuldner? Sie wollen wohl sage» Gläubiger?' Angekl.: ^Nein, nein/ eS ist schon richtig ^ Schuldner. Lassen Sie sich erzählen. ? Ich kenne ihn schon lange Zeit; sein Vater war mein Jugendfreund. Wir kommen einmal so gegen Ende des MonäteS l in unserem StammgasthauS zusammen. Er ruft

wär'. Jetzt klagt er mich gar noch auf Ehrenbeleidigung.' Richter (zum Kläger) r 7 „Das ist wirklich nicht schön von Ihnen.'- Kläger (ernst): „Meine Ehre muß wieder hergestellt werden Was die Schuld betrifft. .^ Angekl. (einfallend): „Sie sind mir ja - nichts mehr schuldig, ich habe Ihnen doch alles geschenkt.' Kläger: ^Jch nehme keine Geschenke an. Morgen be kommen Sie Ihr Geld. Sie wissen, die Zeiten sind schwer. Sie müssen daher entschuldigen .>..'Angekl (in kömischer Verzweiflung

): „Jetzt fangt er schon wieder an.' Der Richter meinte, das Wort „Vampyr' sei am. Ende doch kein so unauslöschlicher Schimpfs daß er nicht mit einer Abbitte gesühnt werde» könne. Dieser Ansicht neigten sich - schließlich ^ auch Heide Thnle zu. Herr Schmalfuß leistet Abbitte/ wogegen - sein Gegner versprach, ihn künftighin nicht mehr zu molestieren und die fünf Gulden zu einem humanen Zwecke zu spenden. Freigesprochen und mit. seinem unerbittlichen Schuldner versöhnt, verließ, wie das „Neue Wiener Taglatt

. Mr. Schneider verklagt den Mr. Gaffney, welcher die Katze des ersteren er schossen haben soll. ß^Jch hatte eine kleme Katze.. „Verdammter Lügner!' klingt gleich darauf die Stimmc des Beschuldigten, und ebenso? prompt kommt es vom Tische deS Richters: „Recht so — gut gegeben!' Ent- jetzt springt der Vertheidiger auf: „Darf ich meinen Sinnen trauen?! Wie —. Euer, Ehren selber nehmen den frechen Angeklagten in Schutz?!' „Ich habe ja kein Wort gesprochen', brüllt der Richter ^und lasse jeden einsperren

, der noch einmal störend in die Ver handlung eingreift.' „Erst haben! Ha—ha—ha!' dröhnt eS mitten aus dem Schwärm der Zuschauer, und der Richter, roth vor Zorn, schlägt auf den Tisch: „GerichtS- diener, bringt den. Störenfried auf der Stelle hieher, ich befehle eS! „Wau—wau—wau!' unter dem Stuhle des Richters. Der letztere springt auf, rückt den Stuhl, aber kein Hund kommt zum Vorschein. „Miau—miau— miau!' mitten anS dem Saale. „Herr Gerichtsschreiber kneifen Sie mich einmal', sagt der Richter mit grimmi gem Lachen

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Alpenzeitung
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Page 3 of 8
Date: 28.02.1937
Physical description: 8
zu seinem seltsamen Anliegen getrieben haben könnte, als ein Richter der Stadtvogtei erschien. Der Schweiber erzählte, was sich kurz vorher bei ihm zugetragen habe. Auch der Richter sand die Handlungsweise Katts sehr merkwürdig: und er verlangte das Protokoll des Mordfalles. Doch der Schleier lüftete sich nicht. Der Richter trat an den Schrank, offnere ihn und hob die eiserne Lade heraus. Die Hand des Erstochenen lag auf einem schwarzen Tuch und hatte nur wenig von ihrer Form eingebüßt. Die Finger sahen wächsern

aus und waren leicht gekrümmt. Sonst glich sie der harten, knorrigen Hand eines alten Mannes. Vorsichtig wendete sie der Richter. Ein dunkles, kantiges Etwas mitten in der Handfläche erregte seine Aufmerksamkeit. Er griff zu und hielt die abgebrochene Spitze eines Messers zwischen den Fingern. Wahrscheinlich war sie erst infolge des Schrumpfungsprozesses nach und nach herausge treten. — Einige Tage vergingen. Da suchte der Richter Bastian Katt auf. Der saß in Gedanken versunken in der Stube, als der Richter

eintrac und ohne Umschweife auf den Mordfall zu sprechen kam. Katt hörte aufmerksam zu, schwieg aber und nickte nur ab und zu mit dem Kopf. Als der Richter geendet hatte, fragte Katt ihn, was er in der eisernen Truhe habe, die da neben ihm stünde. Die Hand seines ermordeten Freundes Michael, entgegnete der Dichter und hat nut einer naschen Äewemum dis Lade auf den Tisch. Ka.t wurde erregt. Seine Auge» flatterten im Nebrigen Glänze: seine Hände zitterte», als sich der Richter an der Truhe zu schaffen

zu- sainmeiisinten. Da wendete der Richter die Hand zog die Messerspitze behutsam heraus und hielt sie an das Messer. Haargenau paßten die Bruchstellen aneinander. Katt wurde in das Gerichtsgesängnis eingelie- fert. Aber bevor man ihm den Prozeß machen konnte entzog er sich durch den selbstqekiiüpften Ätruk der irdischen Gerechtigkeit. Die Hand, die einen Toten rächte, setzte man am Grabe Michael Pantes bei, damit er endlich Ruhe fände. ^

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