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Tiroler Land-Zeitung
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Page 4 of 6
Date: 09.03.1889
Physical description: 6
KcrstHof „sur gönne“ Imst. Sonntag den 10. März 1889 musikalisch-deklamatorisches CONCEBT veranstaltet von Herrn Fdmund v. Richard unter gefälliger Mitwirkung des Imster Liederkranzes. Programm. 1. F. Mendelsohn-B.: Ouvertüre „Heimkehr aus der Fremde“ (für Piano, vierhändig), die Herren Dr. Lutz u. Dir. Grissemann. 2. H. Riedl: a) „Margaretha“, aus dem Liedercyklus der „Trompeter von Säkkingen“ Fr. Bendel: b) „Wie berührt mich wundersam“, Herr v. Richard. 3. W. F. Scop: Melodrama „Her Ahorn

am Millstätter See“, Gedicht von R. Baum* hach, (für Piano, Violin u. Declamation), die Herren Dir. Grissemann, Dr. Lutz und v. Richard. 4. Fr. Mair: „Mucker und Schlucker“, Chor für Männerstimmen Imster Liederkranz. 5. J. Sucher: a) „Liebesglück“, M. v. Weinzierl: b) Nr. 2 aus dem Liedercyklus „Rattenfänger von Hammeln“, Herr v. Richard. 6. J. Donizetti: Duett aus der Oper „Relisar“, die Herren *#* und v. Richard. 7. Th. Koschat: „Rrau-Walzer“, Chor für Männerstimmen, Imster Liederkranz. 8. Humoristische

Vorträge, Herr v. Richard. Anfang präcise 8 Uhr. — EntrSe per Person 50 kr. Michael Konzert Schreinermeister, Innsbruck, Erlerstrasse Nr. 15 empfiehlt sich zu Aufträgen in Wöbet- & Wauarbeiten in allen Stylarten und Holzgattungen sowie zur Uebernahme von ganzen Wohnungs-Einrichtungen, inclusive Wandtäflungen und Plafonds, von der einfachsten bis zur reichsten Ausführung unter Zusicherung prompter Bedienung bei solidesten Preisen. Gleichzeitig erlaubt er sich auf sein reichhaltiges, hier einziges

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 2 of 6
Date: 16.03.1889
Physical description: 6
schaft unangenehm zu stören. Dialer, Bürgermeister. (Wir bedauern, daß der betreffende Artikel in unserem Blatte eine verletzende Auslegung ge funden hat, da jede Absicht Jemanden zu beleidigen ferne lag, und erklären überhaupt, daß der Verfasser der „Rofa-Katl-Artikel" die Verantwortung über dieselben von jeher selbst übernommen hat. Die Redaction.) Imst. (Conzert Richard.) Das am verflosse nen Sonntag den 10. März vom Opernsänger Herrn Edm. v. Richard veranstaltete Concert versammelte

v. Richard als echter Künstler; er verfügt nicht nur über eine schöne in allen Tonarten ausgeglichene Stimme, sondern besitzt auch einen so brillanten Vortrag, daß er die Zuhörer erwärmt und zum größten Beifalle hinreißt. Stür mischer Aplaus und mehrmalige Hervorrufe lohnten seine Vorträge glänzend. Nun folgte der Chor „Mucker und Schlucker" von Mair, vorgetragen vom Imster Liederkranze unter Leitung seines trefflichen ersten Chormeisters Herrn I. Grissemann. Es wäre überflüssig zu bemerken, daß der Chor

Veteran seinem Nebenmanne zu, „aber diese beide wohl mehr als wir Alle." sungeu wurde, es versteht sich bei diesem tüchtigen Verein ja von selbst. Das nun folgende Duett aus der Oper „Belisar", vorgetrageu von den Herren Ferd. Hinke und v. Richard riß das Publikum der art zur Begeisterung hin, daß diese Nummer wieder holt werden mußte. Dieselbe Begeisterung herrschte aber auch bei den weiteren zwei Liedervorträgen des Concertgebers, nämlich „Liebesglück" von Sucher und aus dem „Rattenfänger

von Hammeln" von Neßler, welche meisterhaft gesungen wurden und sich eines uugetheilten Beifalles erfreuten. Mit Spannung sahen wir dem Melodram entgegen, „der Ahorn am Milstätter See", Gedicht von Baumbach, Musik von W. F. Skop. Die Besetzung dieses musikalisch- deklamatorischen Stückes (Piano Herr Dir. Grisse mann, Violine Herr Dr. Lutz, Deklamation Herr v. Richard) ließ uns einen seltenen Genuß hoffen. Unsere Erwartungen wurden jedoch bei weitem über troffen, denn das herrliche Gedicht, die schöne wirk

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 2 of 6
Date: 09.03.1889
Physical description: 6
Tirolerland." Ja Waftl, mir kommt selbst manchsmal die Sehnsucht nach der Heimat, aber ich habe gelobt hier auszuhalten, bis in Tirol wieder Oesterreichs Fahne flattert. Dann Wastl wollen wir heim kehren und nnser liebes Achenthal nimmer verlassen — mache ich mir doch selbst oft Vorwürfe daß ich Dich bewogen habe mich auf meinen Irrfahrten zu begleiten und mein Loos zu theilen." (Schluß folgt.) Opernsänger Herr Edmund v. Richard unter Mit wirkung unseres rührigen, beliebten Liederkranzes im Gasthause

„zur Sonne" ein musikalisch-deklamatorisches Concert. Herr v. Richard, ein hervorragender Tenorist, dessen Leistungen wir schon bei dem letzten Concerte unseres Liederkranzes zu bewundern Gelegenheit hatten, verfügt über eine herrliche, in allen Lagen gleich schön und kräftig klingende Stimme, nrd dürfte sein Concert unserem gesangliebendeu Publikum einen seltenen Genuß bereiten. — Wir wollen weiter er. wähnen, daß die Operette „Konradin Kreuzer" von F. Kipper, welche am 17. l. M. von unserem Lie

derkranze zum ersten Male zur Aufführung gelaugt, und in welcher Herr v. Richard die Regie sowie auch eine wichtige Solopartie übernornmen hat, dem geehrten Publikum einen außerordentlich genußreichen Abend zu bringen verspricht. Herr v. Richard hat als Einlage zu seiner Nolle einige heitere mrd witz reiche Couplets verfaßt, zu welchen unser Chormeister Herr Grissemann die Musik komponirte. Die Proben zur Theatervorstellung werden allseitig mit dem größten Eifer durchgeführt und empfehlen

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Meraner Zeitung
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Page 5 of 10
Date: 05.11.1881
Physical description: 10
Zweites Blatt der Meraner Zeitung Nr. 99 vom 5. November 1881. Ein fescher Operntext. Wie man auS den Zeitungen erfährt, ist in den letzten Tazen der Wiener großen Oper ein neues Musikdrama eingereicht worden, dessen S.xtworten nichts wehr und nichts weniger zu »Munde liegt, als Shakespeares »Richard der Dritte'. . . . Man ist ja längst daran gewöhnt, daß die Komponisten ihre gierigen Notenlinien nach allen möglichen und unmöglichen SujetS ausstrecken, daß sie weder vor der tiefen Philosophie

Ham lets, noch vor dem erhabenen Geiste FaustS zu- rückbebeu: Daß ihnen aber auch vor Richard dem Dritten, diesem Hohenlied des Bösen, mit seinen Nnmenschlichkeiten, seinen Gräueln, seinem in breiten Schlecken sich dahinwälzenden Blutstrom der KompositiouSappetit nicht vergehen würde, daS hätte man bis jetzt doch sür unmöglich ge» halten. Item, eS ist geschehen, und wir haben nur noch mit der vollendeten Thatsache zu rechnen. Und — wenn man sich'S reckt überlegt — gar so schimm ist die Sache

nicht einmal. Jeden falls wiro eS dem Libretto-Dichter gelungen sein, einige Härten des Stoffe zu mildern und etwaige gar zu barocke Szenen unseren heutigen Nerven- verhältnissen dadurch anzupassen, daß er sie in sanstere Formen goß. Nebenbei kann man als Entschuldigung anführen, daß Richard selbst vor» geahnt habe, man werde ihn einst unter Musik setzen, denn einmal — im vierten Akt — sagt er zu feiner Schwägerin Elisabeth, vm deren Tochter er wirbt: „Bereit' ihr Ohr auf eineS Freiers Lied', ur.d ein anderes Mal sagt

vor Brüderchens PalaiS: O hüte Dich, ich bitte Dich, vor dem Buchstaben G t „Wie ist mir? Was hör' ich?' spricht Eduard ganz forsch. „Ist Clären» nicht geheißen von Kindesbeinen Georg?' O Clarence, o Clären», du allerliebster Held, Es hilft Nichts, du mußt sterben im weit und breiten Feld. Die darauf folgende Begegnung Richards mit Aunaj welche der Leiche ihreS VaterS das Geleit giebt, und die berühmte Brautwerbung dürfte etwa so lauten: Richard: Ich hab' Dir den Vater ermordet» Den Gatten dann gleich

hinterher. Ich hab' Dich zu Grunde gerichtet: Mein Liebchen, was willst Du noch mehr? Anna: Du bist ein gemeiner Hallnoke, Ein Schurke von schlimmster Couleur, Ein Mousirum, ein Abschaum, «In Ekel.. Mein Liebchen, wäS willst Du noch mehr? Richard: Ich seh', wir sind also emig. Anna: Gewiß, wir verstehen uns sehr. Richard: Nun laß' uns Verlobung schnell feiern. Beide: , Mein Liebchen, was willst D» noch mehr? ^ Die große, grausige Fluchszene der Marga» «eethe wird iu moderner Opernfassung etwa so lauten

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 2 of 4
Date: 11.01.1881
Physical description: 4
, den deutsche Treue gegen die Barbarei des Ostens bildet. Die Unter zeichneten, von dem Gedanken beseelt, daß es als eine Pflicht za öffnen verhieß. Von einer stets lächelnden Frau empfangen, wurceo Beide nach dem Salon geführt. „Madame Thibaut?" fragte Richard, welcher kaum feine Un ruhe bemelstera konnte. „Mein Name." „Es soll in Ihrem Hause ein Mädchen wohnen — " „Emilie Traumaon," fiel die Frau ein. „Können wir ste sprechen?" fragte Richard. „Gewiß, doch nicht in diesem Augenblick, denn sie ist gerade

mit ihrer Toilette beschäftigt," entgegnete lächelnd die kleine Frau. Theodor flüsterte Richard einige Worte zu. „Wollen Sie dem Fräulein melden, daß wir sie zu sprechen wünschen!" sagte Richard, indem er anscheinend in seinem Porte feuille etwas suchte, und dabei wie in der Zerstreuung einen Fünszigthalerschein zur Erde fallen ließ. Dann fügte er hinzu: „Ich habe keine Karle bei mir, melden Sie uns als Freunde ohne Namen an." Als die Frau das Geld erblickte, wurde sie noch freundlicher und versprach, Emilie

sogleich zu benachrichtigen. Sie schritt dann nach dem großen Gemach, welche« gegen den Garten hinaus lag. Richard und Theodor folgten. Als sie vor diesem Gemache an- gelangt waren, hörten ste verworrene, gedämpfte Stimmen auS demselben. Die gefällige Frau zögerte oocheiveu Augenblick und hustete laut; nach einer kleinen Pause öffnete ste plötzlich die Thür und zog sich dann schnell wieder nach dem Salon zurück. Richard und Theodor ; blieben wie erstarrt von dem Anblick, welcher sich ihnen darbot

, auf der Schwelle stehen. § „Also doch!" drang es in schmerzlichem Tone, unter einem I tiefen Seufzer über Richards Lippen. „Welche Enttäuschung!" stöhnte Theodor. In dem Moment, als die Frau die Thür des Zimmers ge öffnet hatte, schritt auS der anderen Thür, die nach der Garten- treppe mündete, eine dunkle Männergestalt, die Theodor und Richard zwar erblickten, aber nicht mehr erkennen konnten, hinaus. Emilie stand zitternd und erschrocken im Zimmer, ihr Gesicht war geröthet und zeugte von großer Erregung

. AlS sie so plötzlich Theodor und Richarv erscheinen sah, stieß sie einen Schrei der Ueberraschavg aus, sank auf den Divan nieder und verbarg ihr glühendes Ge sicht in ihre Hände. „So muß ich Sie wiederfiadea!" rief Theodor mit Entrüstung, während er Emilie finster und vorwurfsvoll anstarrte. Mit tiefem Ernst und unheimlicher Ruhe aber blickte Richard das Mädchen au, ohne ein Wort zu sprechen. Sein Gesicht war furchtbar bleich. Emilie ließ die Hände io den Schoß sinken und schlug ihre flehenden, thräneafeuchteo

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Der Burggräfler
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Page 11 of 12
Date: 19.03.1890
Physical description: 12
zum Handgemenge. Nun stürzte Richard aus dem Hause und kämpfte mit Verzweiflung an der Spitze der Seinen. Doch der Kampf endigte bald mit der Niederlage der Dänen, denn Phi lipp brachte ihrem Anführer, nämlich Richard, eine tödtliche Wunde bei, worauf sich seine Soldaten, alle mehr oder weniger verwun det, eiligst aus dem Staube machten. Richard wurde auf sein Bitten in das Zimmer seiner Gattin gebracht. Im tiefsten Schmerze kniele sich Mathilde an Richard'S Seite und suchte das strömende Blut

mit ihren Händen zu stillen. Erschüttert beugte sich der Oberst über den Tödtlichverwundeten. Der Arzt wurde schnell gerufen, gab jedoch keine Hoffnung mehr. Richard schaute den Oberst mit brechenden Augen an. „Va ter,' stammelte er, „darf ich Verzeihung hoffen?' „Du hast sie,' sagte der Oberst tiefgerührt und reichte ihm die Hand. „Richard,' fuhr er fort, willst du nicht für das Heil deiner Seele sorgen?' Der Unglückliche nickte bejahend und es wurde gleich der Pfarrer des Dorfes gerufen. Nachdem

, welche er noch mit Heftigkeit an seine Lippen drückte. Da wandle der Sterbende seine erlöschenden Augen noch einmal voll Liebe und Reue auf seine - 77 - „tröste dich, Gott ist mein Zeuge, daß kein Haß gegen Richard in meinem Herzen ist. Allein nur dem Reuigen, nur dem Bußfertigen wird vergeben werden. Richard ist ein großer Sünder. O daß er es einsähe und sich bekehrte!' Da hörte man auf einmal Schüsse fallen und Schwerter klir ren. Mathilde umfaßte mit der einen Hand ihr Kind, mit der an dern ihren Vater

, als wollte sie ihn nimmer fortlassen. Der Oberst zog aber gefaßt sein Schwert. Fremde Stimmen erschollen, dröh nende MannStrilte näherten sich dem Zimmer. „Das ist Richard'S Stimme,' sagte Mathilde in Leid und Freude zugleich. „O Vater, sei barmherzig um GotteSwillen!' Der Oberst trat in höchster Ueberraschuug in eine Ecke zurück. Richard trat ein und begrüßte in heftigster Freude seine Gat tin und sein Söhnlein, das er heute zum erstenmale sah. „O mein Sohn,' rief er aus, „mächtest du glücklicher

werden als deine El tern und sie trösten!' Mathilde weinte laut. „Mathilde,' sagte jetzt Richard, „ich muß eilends fort. Wir sind einem hohen feindlichen Offizier auf der Spur. Er muß in diesem Dorfe irgendwo sein.' „Hier ist er,' rief der Oberst und trat vor. „Richard, kennst du mich?' „Großer Gott!' rief Richard in tiefster Erschütterung. „Vater, du bist eö?' „Nenne mich »immer Vater,' sagte jetzt der Oberst im Tone ernsten schmerzlichen Borwurfes. „Ja, es war eine Zeit, wo ich dich Sohn hieß

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 03.08.1881
Physical description: 4
für diese empfunden. So schlecht die Behandlung Eli fcns von Sei ten, der Frau Bose war, so gut Halle es Marie bei der alten, gutherzigen Wirthschasterin. Aber auch Marie halte »it ' ihrem Richard nur ein geheimes Liebcsverhältniß, denn ihre Taute war streng und würde nicht geduldet haben, daß ihre Nichte sich mit dem jungen Marierssohne «flösse, ehe dieser im Stande war, eine Frau anständig zu erniHren. , ^ Da aber entschloß sich Richard Adler, in der nahen, Ma)>t'eine etwas ausgiebigere Stellung auf einem Han

-' delScomptoir einzunehmen und seine Marie heimzäsühre^. .ES war die alle Geschichte von »Hunger und Liebe', die. stch in d«x jungen Ehe abspielte. Richard Adler Mr trptz seiner vielen Kenntnisse ein zu wenig proctischer Mensch, M - daß er sein Streben auf Geldgewinn zu richten öer- Hayden hätte. . . .. . Erst als sich die Kunde von der zweiten glücklichen Ver- heira^hung^ Elisens mit Doctor He^m verbreitete/ getvann friu, Le^enSschicksal., eine anders IKÄimU.' ^ Marie «ÄAe Hm^den.Borschläg, sie Dlle

eine bessere Stellung gewinne. .Wenns auch an irr Welt Ende wäre, wir würden^ doch hingeh en,' schrieb die wackere Frau. Doctor Heyni empfahl Richard Adler an das große holländische Handelshaus, welches an der as^kanischen Wkst- küste bedeutende Geschäftsverbindungeu. hatte und sich,,an jener verhängnißvollen. Forfchungsexpedition materjsll ^e» ? theiligte. die. ^rnold^vMAaM ^äS Leben kostete, . un^> - eines Tages erhielt Richard Adler das Anerbieten.^.Hegen einen sehr hohen Jahresgehalt die Stellung

als Vorsteher! eines Handelsdepots in Elmina anzunehmen. Ohne Weiteres acceptirte Richard Adler dieses verlockende Anerbieten und Marie'erklärte sich freudig, mit ihm nach, Afrika zu gehen. War'doch Richard ihr«'Welt'ohne i ihn konnte fie sich kein LebeÄ voll sonniger Heiterkeit den ken. Einige Grad Wärme mthr oder weniger) das focht sie nicht an; und daS Salair-war so Hoch ! Wchard er hielt sechsmal mehr als ihm eine Shkliche StelluugM Europa gebracht haben würde^^Tie Hatten! «in eigenes, sehr' hübfch

^ daß es für, sie kei^Hiltung gHe. wenn sie nicht - möglichste bald, nach cEurapg :zurückkehMK>ine. . - ^ > - - Es iwax hart für- Richard. Adler, ^ alle gseiap glänzenden Lebensassstchten ausgebe^ zu .wMen,.doch eMiene^ ihr da hinschwindendes Leben und feine eigene, von-ZÄg zu.Tag zunehmend«-?Krastlosigleit >als sichereBeweise-^erzHothwen- digkeit. Diese Nothwendigkeit setzte er seinem Hause brief, lich»! auseinander und ? bat-, uzn Enthebung, von seinem ge fahrvollen Mosten. »..Es ,kam ohne Verzug, ein Hachfolger

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 1 of 4
Date: 24.02.1881
Physical description: 4
, am Lager des Verstorbenen zufammeosinkend. — — — Herr von Bertram war tovt. Die göttliche Gerechtigkeit wollte nicht; daß er de- Glücke« theilhaftig werde, im Kreise seiner Familie eia Leben der Ruhe und Zufriedenheit zu führen. Am zweltea Tage darauf wurde er, von seinen Angehörigen aufrichtig betrauert, in die letzte Ruhestätte gesenkt. SiebenunddreißigsteS Kapitel. Zwei Monate nach dem Tode des Herrn von Bertram h-rrkchte eine große Regsamkeit io der Villa deS Herrn Richard

, welcher j von seiner mehrjährigen Reise auS Indien zurückgekehrt war. Seine Heimkehr hatte fich verzögert, da das Fahrzeug, auf welchem er sich befand, an der spanischen Küste Schiffbruch gelitten, \ aber glücklich hatte er schließlich seine Heimat erreicht. Richard wat 'von den Bewohnern seines Hauses mit freudiger Herzlichkeit begrüßt worden und hatte sogleich die andere Seite der Etage neben dem Grafen Düwall bezogen. Man konnte stch kein herz- j lichereS Zusammenleben denken, als wie eS zwischen dem Grafen Düwall

und seiner Gemalio, Forti und seiner Gattin, Theodor von Bertram und Charles Richard in freundschaftlicher Bereinigung sich gestaltete. Richard hatte viele gefahrvolle Reisen und abeothenerliche Jagden in der Zeit bestanden, in welcher er von seinen Freunden gelreout war. Mit großer Aufmerksamkeit lauschte man bei einem gemeinschaftlichen Diner seinen Erzählungen über Indien, feinen Schilderungen der lebensgefährlichen Löwen» und Tigerjagden.. Doch aus feinen Mittheilungea sprach eine gewisse Sucht nach Gefahren

, als wenn er dielelben aus Lebensüberdruß ausgesucht hätte. Auch 'hatte Richard nicht jene, in seinen Jahren gewöhnliche, Heiterkeit der Jugend, sondern ein melancholischer Ernst breitete sich über sein ganzes Wesen. Nach dem Diner zog die Gesellschaft sich io ihre eigenen Gemäch-r zu einer kleinen Mittagsruhe zurück. Nur' Richard bat seioea Freund Forti, ihn nach dem Atelier za führen, um dessen neue Werke kennen zu lernen. Der Maler gab seinem Wunsche Gehör. Richard- Augen schweiften im Atelier umher, erst

daS Ganze mit einem Blick umfassend, dann in da« Detail eingehend, hier und da mit stiller Bewunderung eia Bild, eine Skizze und die Naiurstudieo betrachtend. Albert beobachtete feinen Freund mit einer Aufregung, welche er kaum verbergen konnte. Plötzlich wechselte er die Farbe, als Richard stch dem Bilde: ,Dre trauernde Tochter am Grabe der Mutter* näherte, welche- noch auf der (Staffelet stand. Als Richard einen Blick

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 2 of 4
Date: 18.01.1881
Physical description: 4
unS keine größere Freude bereiten." „Sie werden mich daun auch in diesem Familienkreise finden," sagte Richard, Theodor herzlich die Hand schüttelnd. „Doch waS werden Sie Ihren Eltern sagen, wenn die Flucht entdeckt wird?" „Ich stelle mich ebenso unwiffeod, als diese selbst eS sind. Dann werde ich mich in Vermuthungen und Meinungen ergehen, die das Rechte nie treff n. Endlich wird man den Abschiedsbrief Veronikas in reren Zimmer finden und schließlich werde ich alleS Mögliche thun, meine Eltern

nach und nach zu besänftigen. Sie erscheinen alsdann, Herr Richard, sind erstaunt, ein wenig untröstlich über die Flucht, wenn Ihnen daS nicht zu schwer fällt, verhindern alle telegraphische Verfolgung und erbieten sich, den Flüchtigen so gleich oachzureisen. Ob Sie wiederkommeo, ob Sie die Liebenden gefesselt zurückbrivgen wollen, hängt von Ihren Intentionen ab." „Sie find prächtig in ihren Kombinationen!" sagte Richard lachend. „Mein Vater wird zwar die erste Zeit toben und wütheo, wenn er aber später die Trauung

durch meinen Schwager Forti erfährt, wird er stch der vollendeten Thatsache fügen und mit der Zeit der auf inniger Liebe beruhenden Derbiuvuug zustimmeo und seinen Segen dazu geben. Doch jetzt will ich Veronika abholen, denn Sie wird mich mit Sehnsucht erwarten." Theodor eilte aus dem Atelier, mit dem Versprechen baldiger Rückkehr in Begleitung seiner Schwester. Unterdessen besprachen Richard und Forti nochmals die Pläne für die Zukunft. Albert und Veronika sollten mit dem Courierzuge um eilf Uhr Abends Berlin

derlaffeo, nach Hamburg fahren, dort im Viktoria- Hotel Richard am nächsten Tage erwarten uav dann zusammen an demselben Tage auf dem Dampfchiffe „Planet", mit dessen Kapitän Richard bekannt war, die Reise nach London antreten. Dort sollte Albert mit Veronika auf einem Gute einige Meilen von London die ersten Tage zubriogen und, nachdem Beide ver mählt, eine Villa in der Nähe des R-gentS-ParkS beziehen, welche Richard vor Kurzem hatte erbauen lassen. Nach einer halben Stunde fuhr eine Droschke vor. Zwei

männliche Gestalten stiegen heraus und eilten die Treppe zu Fortis Atelier empor. Die Thür wurde geöffnet und — Veronika lag in den Armen AlbertS, während Theodor und Richard stille Zeugen dieser beglückenden Wiedervereinigung waren. Veronika trug Mäooerkleidung und sah allerliebst dariu aoS. Ihre schönen, vollen Locken waren gekürzt; so glich sie einem blü henden Jüngling vou sechSzehn Jahren. (Fcrtfetzung folgt.)

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Meraner Zeitung
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Page 3 of 8
Date: 11.04.1889
Physical description: 8
. In Folge meines Rheu matismus verbrachte ich die gestrige Nacht schlaflos, ich er hob mich, schlüpfte in meinen Schlafrock und, gestützt auf mein Schwert — dasselbe, welches ich als Richard III. umzugür ten pflege — schleppte ich mich bis zu meinem Schreibtisch. Ich wühlte unter alten Papieren, Anerkennungsschreiben fürst licher Personen, enthusiastischen Briefen aus allen Theilen der Berliner Bevölkeung, da fällt mir Plötzlich das Schau spiel „Herz um Herz' in die Hände. Ich lese

. Die erste Aufführung soll am 23. dieses Monats sein. Bete für mich. In Liebe Richard. IS. Berlin, den SV. Januar 1887. Geehrter Herr! Beiliegend Ihr Manuskript. „Herz um Herz' ist um zwei Stunden zu lang, ich bitte Sie, dieselben Mer««er Zeil»»g. Im fernen Osten Asiens, auf Japans üppigen Gefilden hat die Fantasie des Librettisten von den Ufern der Themse eine Stadt entdeckt, welche den Namen Titipn führt. Weder Globus noch Karte lassen sie uns fin den. Doch dies thut nichts zur Sache, sie mag Mythe

. Dann kann dasselbe gleich zu Beginn der nächsten Saison in Scene gehen. Hochachtend Direktor Waldemar NaetebuS. 21. Berlin 2. Oktober 1887. Liebe Franziska! Nun hat sich Direktor NaetebuS auf den Proben wieder heiser geschrieen. Mein Schauspiel ist daher abermals verschoben worden. Ich bin wirklich schon ein wenig ungeduldig. Gruß und Kuß Richard. 22. Berlin, den 4. Januar 1888. Mein Fränzchen! Die Zettel kleben schon an den Säulen. Uebermorgen entscheidet sich unser Schicksal. Möge eS ein freundliches

werden. DaS walte Gott! R ich ard. 23. Berlin, den 4. Januar 1338. Lieber Müller! Wozu wollen Sie mir den Gerichtsvoll zieher auf den Hals schicken, das ist ja für uns Beide zweck los. Geduld, Müller — ich zahle! Mit Gruß Richard B. Seite» wird daher die Besucher des Abends gewiß interessiren, einige kleine Gedichte in Meraner Mundart von ihm selbst vortragen zu hören. Die Besetzung des „Ver sprechens hinterm Herd' verspricht eine vorzügliche Aussührunss selbst und so glauben wir einen sehr gelun genen Abend

an der Donau gedenken au diesem Fest tage in wärmster Hingebung und Dankbarkeit der glorreichen Schöpfung deS deutschen Reiches und deS deutsch - österreichi schen Bündnisses als der sichersten Gewähr einer südlichen Zukunft. 24. Berlin, den 7. Januar 1888. Lieber Richard! ES sind schon berühmtere Autoren auSgepfiffen worden. Kopf hoch! Dein Max. 26. Berlin, den 7. Januar 1388. Geehrter Herrl Trotzdem ich selbst die undankbare Roll« deS Grafen Foström spielte, ist ihr Stück total durchgefallen. Ich theile

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 8
Date: 11.04.1889
Physical description: 8
: „Weil Italien ein freies und unabhängiges Land ist und demnach keine Regierung hier die Einmischung einer fremden Macht in die inneren Angelegenheiten dulden würde, so hütet «S sich weislich, bei anderen Regierungen in Ange legenheiten zu interveniren, welche nicht internationalere Art bei dem jetzt vorhandenen großen Bierconsum vorzuziehen. Mein Stück heißt übrigens: „Herz um Herz.' Mit herz lichem Gruß und Kuß bleibe ich Dein treuer Richard. 8. Ausschnitt aus einer Berliner Zeitung vom 7. Novem ber 188S

befcheeren. In unwandelbarer Zuneigung Richard. Eßwaaren find mir in meiner jetzigen Lage, ich meine als Junggeselle, immer das liebste. Meraner Zeitung. sind. Es braucht nicht gesagt zu werden, daß die auSgezeich? nrten Beziehungen unter den verbündeten Aiäichte» und die geuaue gegenseitige Kenntniß ihrer Gesinnungen jedweden Schrill der einen oder, der anderen, sei es bezüglich der clericaleu Bewegung oder in irgendeiner anderen Hinsicht, durchaus müßig erscheinen ließe, waS ganz allgemein

entschließen. Diesmal gehe» Sie ganz sicher. Mit ganz besonderer Hoch achtung Ihr sehr ergebener Richard B. 11. Telegramm. FranziSka Krille, Forste N./L. Ausg. Berlin 4/2 86 9 Uhr 27 Abends. AuSg- Forste 4/2 86 10 Uhr Abends. Vierter Act soeben beendet. Erschütternd, überwältigend, erhebend. Gruß Kuß Richard. 12. Berlin, den 10. Februar 1886. Hochgeehrter Herr Director! Indem ich Ihnen mein SchaHpiel „Herz um Herz' zur Aufführung an Ihrem werthen Theata übergebe, kann ich nicht unterlassen zu be tonen

, daß mir bei der Figur des Grafen Foström Sie und immer wieder Sie vorgeschwebt haben. Ihre geniale Kunst wird dieser Figur echtes, wahres Leben einhauchen und Sie werden init der Darstellung des edlen, unglücklichen Grafen dem Lorbeerkranz Ihrer unvergeßlichen Erfolge ein neues, herrliches Blatt zufügen. Ich sehe Ihren Nachrichten mög lichst bald entgegen und zeichne in aufrichtiger Bewunderung und Verehrung Richard Brennemann. 13. Forste, den 11. Februar 1886. Herr Brennemann! Wenn sie Mir noch mahl

denn wehrde ich ihnen vor's Gericht anzeijen. Mein Schwie gersohn Wirt so eener nich. Ergebenst August Krille, Fleischermeister. 14. Berlin, den 7. April 1886. Geehrter Herr Director! Anbei das schriftliche Gutachten über das Schauspiel „Herz um Herz' von Richard Brenne mann. Dasselbe ist elend. Keine Handlung, keine vernünf tige Scenenführung, kein Geist im Dialog, kurz ein jammer volles Machwerk. Rirndweg abzulehnen! Friedrich Rüttel, .5, Lieber Better! Ich halte es für meine Pflicht

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 2 of 4
Date: 25.02.1881
Physical description: 4
." „Du wirst sie vielleicht Wiedersehen." „ES wäre mein sehnlichster Wunsch! Doch wie wird Emilie von mir denken? Wird ste mich noch lieben können, obgleich ich an ihrer Unschuld zweifelte? Sollte mein Traum deS Glück- noch in E'füllung gehen können? Sollte sie mich in der langen Zeit der Trennung nicht vergessen haben? Over wenn sie einem Andern ihr Herz geschenkt halte! O. dies Bild hier," fahr Richard auf die Staffelei deutend fort, „e- beschwört die Vergangenheit sammt allen Freuden und Luden mit gewaltiger Macht

herauf uud erfüllt meine Seele mit einer unbezwingllcheu Sehnsucht, Emilie wieder zusehen; ich muß sie wiederfinden uud müßte ich die halbe Welt durchre sen! Albert, Du gibst diese-Bild nicht in fremde Häude, Du läßt eS mir, nicht wahr?" „ES ist Dein Eigenthum!" eotgeguete Forti, welcher feine Erregung kaum verbergen konnte. „Ich danke Dir," sagte Richard in einem Tone, d^r sich nicht beschreiben läßt, seinem Freunde mit dankbarem Gefühle die Hand drückend. Dann verfügte er sich nach der ersten Etage

das der Negierung znstehende Verordnungsrecht und widerspricht auch Nachdem Forti da- Bild, „Die trauernde Tochter am Grabe ihrer Mutter", durch feinen Diener nach dem Zimmer Richard- hatte bringen lassen, suchte er Veronika und Theodor auf uud verfügte sich mit denselben nach dem Atelier, in welchem sie eine lange geheime Berathung hielten, die von großer Wichtigkeit zu sein schien, denn sie wurde mit halblauter Stimme uud freudig erregten Mienen geführt. Achtunddreißigstes Kapitel. Am folgenden Tage

hatte die Villa des Herrn Richard ein feierliche- AuSfeheu durch die langen Flaggeu, welche voo den ■ Kuppelthürmen herabwehteu und durch die Blumen, mit welchen die Veranda und die Fenster reich dekorirt waren. Die glückliche Rückkehr de- Herrn Charles Richard und seine Errettung au- dem Schiffbruch sollte durch eine festliche Familien- Soir6e uud einen Sommernachtsball gefeiert werden, welchen Graf Düwall, Albert Forti uud Theodor voa Bertram veraostalteteu. Man hatte Richard überredet, in Begleitung

Theodors nach seinem Gute iu der Nähe London- zu fahren uud erst gegen Abend zurückzukehrea. Richard fügte sich mit Bereitwilligkeit iu die Wünsche seiuer Freunde, um ihnen die Freude, ihm eine Ueber« raschuug zu bereiten, nicht zu zerstöreu. (Fcrtsetzuug folgt.)

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 1 of 4
Date: 03.12.1880
Physical description: 4
Mißtrauen aus und sieht mit Bangen der nächsten Reichsraths-Seffion entgegen." Im französischen Senat lobte der Senator Goutant« Biron gelegentlich der Budget-Berathung die Friedenspolitik Träume des Hlücks. Roman von Otto Schreyer. (13. Fortsetzung.) Herr von Bertram, diese Worte in seinem Sinne deutend, sah ine Tochter mit einem bezeichnenden Blick an. Veronika schlug erwirrt die Augen nieder. „Ah, auf den Flügeln der Liebe!" rief Herr von Bertram herzend, gegen Richard gewendet und vertraulich

mit dem Finger rohend. „Auf den Flügeln der Sehnsucht" erwiederte Richard lächelnd. Schon lange beschäftigt mich der Gedanke, daß es nicht gut ist, renn der Mensch allein sei." „Da shmpathisire ich ganz mit Ihnen, Herr Richard," fiel 'heodor ein, der auch an der Unterhaltung theilnehmen wollte, „auch h beschäftige mich mit diesem Gedanken sehr lebhaft." „Da thun Sie gut daran," entgegnete Richard verbindlich. 'Entschuldigen Sie: doch nicht ganz. Was meinen Sohn be- cifft," unterbrach Herr von Bertram

sei, antwortete Veronika verlegen und zögernd: Die Katze im Garten habe eben einen Vogel gefangen, derselbe wäre sicher eine Beute des Thieres geworden, wenn nicht — jener junge Mann, welcher in den Garten eintrat, dem Vogel wieder zur Freiheit verholfen hätte. Theodor, welcher jetzt auch an das Fenster trat, rief erfreut: „Ah, da kommt mein Freund Albert! — Sie entschuldigen," sagte er gegen Richard gewendet, „wenn ich Herrn Forti, entgegen eile!" „Herr Albert Forti ist ein Freund Ihres Sohnes

?" fragte Richard, nachdem Theodor den Salon verlassen hatte. Veronika lauschte auf jedes Wort. Sie hatte in Albert Forti ihren Retter erkannt, suchte jedoch ihre freudige Aufregung zu ver bergen um ihre Eltern nicht ahnen zu lassen, daß Albert derjenige sei, welcher ihr Herz besaß. „Mein Sohn führt ihn heute zum ersten Male in meinem Hause ein. Er ist Maler," fügte Herr von Bertram geringschätzend hinzu, „und man ist gezwungen, dem guten Tone vor der Welt Rechnung zu tragen, welcher uns die Pflicht

auferlegt, manchmal Künstler in unseren Salons zu empfangen. Herr Forti soll übrigens nicht ohne Talent sein." „Er ist ein Künstler von hervorragendem Talent," entgegnete Richard, welchen es verdroß, so geringschätzend über den Künstlerstand sprechen zu hören, mit Wärme.

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 1 of 6
Date: 07.12.1880
Physical description: 6
, um diese Angelegenheit, wie er sagte, sogleich io Ordnung zu bringen. Hätte Theodor eine Ahnung davon gehabt, in welchem Sinne sein Vater daS in Ordnung bringen verstand und welche Folgen dieser Besuch er- zeugte, er hätte gewiß denselben zu vereiteln gesucht und sich keinen so srob-n Hoffnungen sür d,e Zukunft hingegeben. Als Richard und Forti die Villa verlaffen hatten, giengen sie Arm in Arm nach Richard's Wagen und fuhren wieder nach der Stadt. Auf dem Wege dahin erinnerte auch Richard an den Besuch bei Emilien

, und Albert erklärte sich bereit, nach dem Mittagsmal den Ersteren bei derselben einzuführen. Der elegante Wagen fuhr rasch die schöne Charlottenburger Chaussee entlang, durch den herrlichen Thiergarten. Als er das Brandenburger Thor passiirte, kam von der anderen Sette der Stadt ein Wagen, in welchem ein Herr, in eine Ecke gelehnt, m Relse- kleidung, mit bleichem, ernstem Gesichte, sich befand. Als beide Wagen an einander vorbeifuhren, sprach Richard die B-rmuthung aus der Jnsaffe des andern Wagens wäre

aussieht. Ich habe ihn noch vvr kurzer Zeit gesehen und kann mir nicht denken, daß er in diesem Zeitraum so gealtert sein sollte." „Wir werden uns getäuscht haben," entg'gnete Richard. „Als ich gestern meine Cousine, die Gräfin, besuchen wollte, meldete man mir, daß sie nicht zu Hause sei. Morgen hoffe ich jedoch, sie zu sehen, und dann werde ich ja auch erfahren, ob wir uns in der Person des Grafen geirrt haben." Der Wagen hielt vor dem „British Hotel" unter den Linden, in welchem Richard Wohnung

genommen hatte. Auf die Einladung desselben folgte Forti seinem neuen Freunde, und Beide begaben sich in die Belle-Elage nach einem elegant mit englischem Comfort aus gestatteten Zimmer, um daselbst das Mittagsmahl einzunehmen. Das Diner war rasch servirt, und beide jungen Männer hatten es sich an der reich besetzten Tafel behaglich gemacht. Vortreffliche Weine belebten die Geister und brachten die Herzen einander näher. Richard fühlte sich sehr zu Forti hingezogen

, und dasselbe war auch bei dem Künstler der Fall. Hauptsächlich gefiel dem Maler das gerade, offene Wesen und die aufrichtige Gesinnung des Eng länders . Es war Richard bei dem Besuche der Familie Bertram nicht entgangen daß zwischen Albert und Veronika eine innige Ueberein- stimmung bestand. Er lenkte auch nach dem Diner das Gespräch darauf, hatte bald dem Künstler das Geheimniß seiner Liebe zu

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 2 of 4
Date: 06.12.1880
Physical description: 4
langweilte; auch fügte manchmal Frau von Bertram eia Scherfleia ihres kaufmännischen Geistes hinzu, währeav Theovoc es vorzog, schweigend u-beoh-r zu gehen, anstatt seine kaufmännischen Kenntnisse leuchten zu laffev. Auch beschäftigten stch seine Gedanken lebhaft ra t seiner Liebe zu Emilie; er malte stch ia seiner Phantasie die lieblichsten Bilder sür die Zukunft auS. Herr von Bertram hatte zu feinem M'ßvergnügeu bemerkt, daß Veronika keinen fefstlodra Eindruck auf Richard hervorgerufeu

hatte. Er versuchte mehrmals, sie zusammen tu ein Gespräch zu briagev, weoo sie einander auf der Promenade im GlaSpalast begegnetes; aber vergebtich. Richard zog stch immer bescheiden zurück, um Albert Forti ia seiner Konversation mit Veronika nicht zu stören, und eS schien, als weau die innige lieberem- stimmuug der beiden Charaktere ihm Freude bereite. Auch Frau von B rtram konnte die Falte beS Unwillens auf ihrer Stirn nicht verbergen, nur die Rücksicht auf Austaod «ad gute Sitte hstlt sie zurück, eiaige

spöttische Bemerkuageo zu machen. Richard, welcher stch nicht- weaiger als behaglich ia der Gesellschaft fühlte, hatte deu Drang, dem Besuche eia Eade zu machen «ad gab auch den ersten Impuls zum Aufbruch. Man verabschiedete stch höflich mit süß lächelnder Miene, unter der mau feine gegenseitige Uazufrieveuheit verbarg, daß dieser erste Besuch nicht nach Wunsch ausgefallen war. Nur Albert und B-ronlka nahmen mit frohen Herzen von ' einander Abschied. Ihre Lippen flüsterten leise: „Auf Wiedersehen

!" \ und bei dem geheimen Händedruck glitt eine kleine Herbstrose aus I der Hand deS liebenden Mädchens in die AlbertS, welcher dieselbe rasch, von Niemandem bemerkt, verbarg. AlS Richard und Albert Forti die Billa deS Herrn von Bertram v rlaffeu hatten, sagte dessen Gewalio zu Veronika : „Ich finde eS sehr unschicklich, meine Tochter, daß Du Dich mit diesem Maler so vertraulich unterhältst, während Du Herrn Richard, der Dir zum Gattea bestimmt ist, fast gar nicht be. achtest !" „Daran trägt Herr Richard bie

Hauptschuld," entgegmte Veronika, „denn er beachtete mich voch weniger, ja w-uu eS nicht gegen Anstand und gute Sitte verstoßen hatte, so würde er mir auf feine« meiner Worte geantwortet haben." „Du mußt da- deu englischen Manieren zu Gute halten," sagte Herr voa Bertram, „wenn Richard Dich erst näher kennen lernt, werdet Ihr Euch gegeuseitig an eiaaader gewöhnen." Frau von Bertram neigte ihr Haupt wie zustimmend, doch auf de- Mädchen- Antlitz zeigte stch ein leiser Anflug von Ver stimmung. (Fortsetzung

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 24.08.1881
Physical description: 4
geendet hatte. „Nicht die mindeste,' antwortete sie. „Ich glaube, von meinem Manne gehört zu hoben, daß —' Hier unterbrach sie sich selbst mit einem Ausrufe freu» diger Ueberraschung, denn der, welchen sie soeben erwähnte, kam vom Hause her auf sie zugeschritten. „Da kommt mein Mann selbst,' sagte sie; „Richard, lieber Richard, hier bin ich!' Sie flog ihm. Alles um sich her vergessend, entgegen und warf sich ihm um den Hals. Nachdem Richard Adler auf die Aetivitäts. Gage

befriedigt hatte, wendete er sich mit achtungsvoller Begrüßung an Doctor Heym und bat für diese sehr un- ceremoniöse Scene um Entschuldigung. Der Doctor, der Adler hatte nach Helgoland kommen lassen, bot ihm freund schaftlich die Hand. „Wir sprachen eben jetzt von einem sehr interessanten Gegenstände,' erklärte er mög lichst gelassen. „Ich erfuhr zufällig, daß Ihre Frau mir eine gewisse Auskunft geben könne, welche ich schon lange ersehnte. Ich fragte sie über einen Herrn Hans oder Hansen aus.' Richard

Adler fuhr zusammen und heftete einen vvr» wurfsvollen Blick auf seine Frau. „Ich dachte nichts Arges zu thun, lieber Richard,' sagte diese etwas besangen. „Es fing damit an, daß ich der kleinen Adele von Asrika und den Affen erzählte.' „So viel ich weiß, haben bereits andere Leute davon gesprochen,' versetzte Adler. „Ich verbot allerdings meiner Frau unuöthigerwcise zu plaudern, weil es in dem Leben des armen Mannes etwas Geheimnißvolles zugeben schien und durch vieles Gerede manchmal Unheil

- -r S -- 5k- „Du weißt cs wirklich, Richard?' rief Frau Marie er regt und auss Höchste überrascht. „Ich habe es zufällig'erfahren. Er erhielt eine Anstel lung durch den Advocalen des Herrn von Raven.' „Was!' rief Doctor Heym betroffen aus. „Ja wohl, und zwar in Ravensfeld, als Verwalter des Gutes.' „Jsts möglich?' „M eiiicZ Wissens ist es genau so. Name und Person beschreibung stimmen überein. Ich glaube, der Herr von Raven war selbst beim Engagement des Herrn Hansen bei dem Advocaten gegenwärtig.' Doctor Hcym

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Der Burggräfler
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Page 12 of 12
Date: 19.03.1890
Physical description: 12
wolle». Anträge an das Bankhaus Fischer & Co., Budapest, Franz Joscss-Ouai Nr. - 78 — Mit schmerzlichem Blide, in dem sich das ganze Leiden seiner Seele abspiegelte, betrachtete er die Schuldigen. Stumm und starr stand Richard da, den Blick auf die Erde geheftet. Das Schwert war seiner Hand entfallen. Seine Brust hob sich heftig unter der Last seiner Schuld. Mathilde kniete neben dem Vater und hob ihre Hände bittend zu ihm enipor. „Richard,' fuhr jetzt der Oberst mit erhöhter Stimme fort

, ein meineidiger, treuloser Berrätherl Du stahlst dem Vater die Tochter, deinem Wohlthäter sein Liebstes, seine einzige Freude; beflecktest seine Ehre nnd verführtest die Unschuld. Und das war dir noch nicht genug. Du tödtctest im Herzen des Vaters die letzte Hoffnung, sein Kind zu sehen und logst ihm mit falschen Zeugnissen besten Tod vor. Du gingst zu dem Feinde über, um mit dem Blute deiner Bruder das Schwert zu färbe», das dir zur Vertheidigung des Vaterlandes übergeben worden ivar. Richard

, du bist ein groöer Sünder, du bist ein dreifacher Berräther, denke an dein Ende! Wie kannst du das verantworte.? Wie kannst du das noch gut machen?' Richard stand wie verzweifelt; in seinem von der Sünde und Leidenschaft verfinsterten Gemüthe schien es Tag zu werden. Seine Schuld und sein Elend standen urplötzlich in seiner ganzen Größe - 7!> — vor ihm und der Schmerz der Verzweiflung prägte sich aus iu seinen bleichen Zügen. „Richard,' sagte jetzt der Oberst mit ernster, sanster Stimme, „hast du Reue

, so kann noch Alles gut werden.' „Nein, nimmermehr,' rief dieser mit der ganzen Bitterkeit eines hoffnungslosen Herzens. „Ihr könnt mir nicht mehr ver zeihen, denn ich habe an Euch zu schändlich gehandelt. Alles, Alles habe ich verloren! In Wien steht mein Name am Galgen und im Buche der Gerechtigkeit unter den Verdammten der Hölle. Nein, mir kann nimmer geholfen werden!' Draußen hörte man die Stimme vieler Männ.r und wie ein Wahnsinniger stürzte Richaid hinaus zu den Seinen iu den Kampf. „Richard, Richard!' schrie

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 11.04.1889
Physical description: 8
. Natürlich wurde auch die Sprachenfrage gestreift; der czechische Professor Randa behauptete, daß das Feuilleton. Herz um Herz. Das Schicksal eine« Drama« in se »riefen von Hans Heinrich EchefSkh. 1. Richard an FranziSka. Berlin, den 5. Mai 1835. Geliebtes Fränzchen! In aller Eile nur einige flüchtige Zeilen mit tausend Grüßen und Küssen. Ich habe eine Idee! Ja, meine angebetete, süße Ziska, ich habe endlich den langgesuchten Stoff zu einem modernen Schauspiel (Genre Lindau-Blumenthal) gefunden

und Rindervierteln ein reicher und geachteter Mann werden kann, sondern auch durch edlere Resultate geistiger Arbeit. Lebe wohl, stche nur noch einige Zeit fest und treu zu Deinem Dich wahnsinnig liebenden Richard. ?. S. Einen Titel hat mein Stück noch nicht. — Wenn Du mir nächstens wieder ein übrigens stets willkommenes Kistchen mit Würsten schickst, dann bitte ich, die weichen Cervelatwürste besonders zu berücksichtigen. Tausend Küsse Dein D.O. 2. Berlin, dm 2S. Mai ISSo. Lieber Richard! Mit Freuden

worden ist. Die Scene, in welcher Graf Foström feine Tochter aus dem Hause weist, weil sie seinen bürger lichen Gutsinspector liebt, ist einfach packend. Director N. wird als Foström göttlich sein. Doch mein Kopf glüht, ich muß ins Freie. Nur noch kurze Zeit — dann ich der Deine, Du die Meine. Tausend Küsse meiner holden Frau von ihrem Richard. 4. Berlin, den 14. Juli 188S. Sehr wnther Herr Müller! Nur jetzt noch Geduld. Ich komm« demnächst »lit «inem Schauspiel am ^.-Theater heraus, dann zahle

ich Alles. Für die Premiere meines Stückes können Sie mir noch einen schwarzen Gehrock creditiren. Kommen Sie nächstens Maß nehmen. Mit vorzüglicher Hochachtung ergebenst Richard Brennemann. 5. Rohrpost. Berlin, den 19. Juli 1885. Lieber Max! Wie gesiillt Dir der Titel „Bürgerlich und romantisch'? Bitte, umgehend zu antworten. In Deiner Hand liegt eine wichtig» Entscheidung- Richard. 6- Berlin, den 20. Juli 1SS5. Lieber Vetter! Du meinst doch Bauernfeld'S Lustspiel „Bürgerlich und romantisch?' Ich wüßte

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