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Kitzbüheler Nachrichten
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Page 3 of 8
Date: 28.06.1930
Physical description: 8
Erde Obergeben. Sie starb nach dreitägiger schwerer Krankheit und stand im 25. Lebensjahre. Brand bei Hopfgarten. Am penningberg bei Hopfgarten ist in der N«cht zum Samstag das Brahmlgut abgebrannt. Außer dem Vieh konnte nichts in Sicherheit gebracht werden. INI LETZTEN JAHR VERKAUFT Was die c£ahlen sagen • DER BEWEIS IHRER GÜTE Vertraue alles deiner Frau an Zwiegespräch aus einer Ehe Ort der Handlung: Das traute Heim. Zeit: Ein kritischer Augenblick. Personen: Eisig, die Gattin — Richard

, der Gatte. Eisig sitzt in feierlicher Stimmung im Salon und erwartet die Heimkunft Richards. Richard kommt, ziemlich gedruckt, verstimmt und grllßt ge wohnheitsgemäß: „'ß dich Gott, Eisig." Setzt sich ihr gegenüber. Eisig hält eine bedeutungsvolle Pause, sieht ihn an, dann langsam: „Richard . . . sprich dich aus." Richard, aufgeschreckt, nervös, befangen: „2ch ... Was ... Worüber soll ich mich aussprechen? 2ch habe mich doch nicht auszusprechen." Eisig, mild und weife: „2ch weiß es besser, Richard. 2ch

weiß, daß du das Bedürfnis hast, dich auszusprechen." Richard: „Woher weißt du es.. . ?" Eisig: „Von Trixie. Mit Trixie hast du dich ausgesprochen. Eigentlich Uberflüsiig — aber wir wollen nicht davon reden. Zu Trixie hast du gesagt: Eisig und ich sind jetzt fünf Jahre verheiratet. Wir sind nicht so glücklich, wie wir eigentlich sein könnten. Du hast nicht gesagt, daß wir unglücklich sind. Aber auch nicht, daß wir glücklich sind. Du hast ferner gesagt: Alle Mißverständnisie. alles Falsche

, Verzeichnete in dieser Ehe kommt daher, daß wir uns seit fünf Jahren nicht ausgesprochen haben. 2ch finde, du hast recht, wenn man eins Wohnung fünf Jahre nicht in Ordnung bringt, vermuffelt sie, geht zu grunde und stirbt ab. Genau so ist es in der Ehe. Wenn man sich nicht auöspricht, muffelt sie gleichfalls und stirbt ab. Also bitte. 2ch bin bereit. 2ch warte geradezu darauf. Los, mein lieber Richard. Es ist eine ernste Stunde. Eine Schicksalsstunde möchte ich beinahe sagen, ohne pathetisch

zu werden. Sprich dich aus." Sieht in erwartungsvoll an. Richard kämpft schwer mit sich, atmet tief, beginnt dann stockend: „2ch danke dir, Eisig. Ja, sprechen wir unö aus. Hör mal. . ." Eisig: „Denn auch ich habe einiges gegen dich auf dem Herzen, mein lieber Richard. Eine Frau ist nicht immer so glücklich wie es scheint. Rein wirklich nicht. Eine Frau . . . Schon daß du dir bei dieser Trixie, dieser Schlange Lust machst, beweist, wie wenig ich dir eigentlich bin. Du achtest mich nicht genügend, mein guter

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 14 of 16
Date: 11.06.1905
Physical description: 16
.) ( ein, das war doch zu arg, nicht einmal den 1 Vormittag des Pfingstmorgens wollte er bei ihr verleben! Die hübsche kleine Witwe war ordentlich böse auf ihren Bräutigam, sie hätte es so gern gesehen, wenn er am Morgen' des ersten Feiertages bei ihr im Garten ihrer Villa verweilt hätte, und nun mußte er eine Arbeit fertigstellen und kam nicht. Richard war aber auch gar zu sehr hinter seinem Berufe her, manchmal hatte er sich schon abends von ihr bald getrennt, weil er am nächsten Morgen zeitig sein Werk beginnen mußte

auf die Bank setzen, die dort stand, erst wollte sie ihm dann ein wenig die Leviten lesen und schließlich wiirden sie plaudern und kosen im süßen Waldesfrieden. Vergnügt und erwartungsvoll eilte sie durch die frische Morgenluft dahin, ihrem Glücke entgegen. Bald erreichte sie den Wald, dessen helles Grün in den Strahlen der Sonne erglänzte. Jetzt nahte sie dem Orte, wo Richard die Vermessung vornehmen wollte, aber leider, leider, war er nicht mehr da. Bstrübt setzte sich Frida auf die Bank und dachte

trat sie ihren Gang an. Es war kein Umweg, lag doch der reizende Garten des Bellevue zwischen dem'Walde und ihrer Villa. Sie sah nach der Uhr) nun, da würde sie ihn gerade überraschen mit — seiner Jenny! Sb schnell, als es Schreck und Schmerz ihr gestatteten, schritt sie dahin, all der Zauber des morgensrischen Waldes hatte seinen Reiz für sie verloren. Nun langte sie am Restaurant an und betrat den Garten. Als sie vorsichtig umherlugte, trat plötzlich Richard aus einer Laube auf sie zu. „Ach Frida

, du hier?" rief er erstaunt. „Recht guten Morgen und fröhliche Pfingsten!" „Guten Morgen!" sagte sie mit matter Stimme. „Willst du dich nicht zu mir setzen? Dort ist mein Platz" „Wie du willst!" Beide setzten sich in die Laube. „Was willst du genießen?" fragte Richard zärtlich. „Ist mir einerlei!" „Aber liebste Frida, was hast du? Ist dir etwas zugestoßen?" Frida beherrschte sich, denn der Kellner trat heran. Sie machte eine Bestellung, und der Ganymed verschwand. „Nun sage mir, was dir geschehen

ist!" forschte Richard teilnahmsvoll. Frida schwieg, Tränen standen ihr in den Augen. Endlich, nach langem Zögern, zog sie den Brief heraus. „Hier lies, Treuloser!" sagte sie mit verhalteuem Schluchzen. „Wie, das ist ja das Papier, in das ich mein Butter- brot gewickelt hatte! Wie kommst du dazu?" Schluchzend erwiderte Frida unter einem befreienden Tränenerguß: „Es flog mir zu, wie dir — deine Jenny zuflog!" ' Jetzt begriff Richard. Seine bisher so mitleidsvollen Züge erstrahlten in Heiterkeit, und er brach

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 4
Date: 28.10.1939
Physical description: 4
Hans Christoph Kergel: Späte Verwandlung Wer mit dem Walde zusammenlebt, wird selber wie ein Baum. Die Jahresringe schließen das Herz ein. So erging es dem alten Holzhändler Jakob Grunschel zu Lehmwasser in den schlesischen Bergen nicht anders. Ermatte keinen Grund gehabt sich zu verwundern, daß sein Sohn Richard nicht anders wurde. So waren sie vor dreißig Jahren auseinandergekom men und weder Vater noch Sohn fand ein Wort, das sie wieder zusammenführte. Der Vater lebte nur in Erwartung

offenbarte er seiner jungen Frau doch, was er in den letzten Jahren stumm ertragen hatte. Sie schrieb an den fernen, alten Vater, ohne daß Richard Grunschel etwas davon erfuhr. Der Brief, der von der einzigen großen Liebe und Sehnsucht des Sohnes berichtete, erfüllte den alten Vater so voller Glück, daß das Herz es nicht mehr fassen konnte. Er legte sick lächelnd zur Seite. Er ging ein in Wald und Erde. Die Nachricht von seiner Heimkehr in die Ewigkeit erreichte den Sohn aber erst, nachdem schon lange

die Erde über Vaters Grab gebreitet war. Er wollte nun noch einmal heimfahren, um Haus und Hof zu veräußern, das Erbe nehmen und für immer Abschied zu nehmen von seiner Heimat. Dort drüben im Schlesischen lag eine Welt, die für ihn für immer verloren war. So kam er als ein Fremder auf dem heimatlichen Hofe an. Links lagen unter der Linde die Hölker aufgeschichtet, wie vor 30 Jahren. Auf halber Höhe zum Bahnhof hin stand der eingedeckte Brunnen, der Born, wie er hieß. Richard Grunschel blieb stehen

, seine Beine zitterten. — Richard ließ seine Frau herankommen, griff mit den Händen nach ihr, als suche er eine Stütze: „Wir müssen fort, ganz schnell fort! Ich besorge mir einen Wagen. Ich kann keinen Schritt mehr weiter!" „Was ist dir denn, Richard?" „Ach, das verstehst du nicht. Siehst du denn nicht, das Haus steht noch, es ist nichts angebaut, kein Stein ist verrückt. Die selben Schindeln liegen noch auf dem Dach. Unter dem Holz habe ich als Kind meine Räuberhöhle gehabt. Riechst du nicht den Stall

, das ganze aufgeschüttete Heu, die Vferde? — Immer nur Pferde — Holz! Sei doch mal still, Weib, hörst du nicht, da kommt doch jemand!" „Richard, du träumst!" „Ich hätte doch nicht hierher kommen sollen." „Gut, Richard, ich gehe ins Dorf hinunter und besorge dir einen Wagen." — In diesem Augenblick kommt eine alte Arau mit zwei Wasserkannen um den Hof herum und will Apfelbäume hindurch zum Brunnen hinaufsteigen. durch bie Sie geht wie sie wohl hundertmal den ist, sie sieht weder links noch nach rechts

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 19 of 28
Date: 10.09.1938
Physical description: 28
oder unberufenen Personen begangen werde, sondern um die „Tat eines Richard Borg erwachte mit dem unangenehmen Ge fühl, irgend etwas Furchtbares versäumt oder angestellt zu haben. Noch lag die dumpfe Nachwirkung der fröh lichen Kneiperei von gestern abend auf seinem Gehirn. Noch konnte er keinen klaren Gedanken fassen. Er warf einen Blick auf die Uhr auf dem Nachttisch. Donnerwetter, schon halb neun! Da mußte er aber fix machen, um ins Geschäft zu kommen. In diesem Moment besann er sich, was am vorangegangenen

Abend eigent lich geschehen war. Ach so, es ist ja Sonntag, fiel es dem jungen Kassier nun ein und aufatmend ließ er sich in die Kissen zurück fallen. Heute brauchte er nicht zu Winkmeister u. Co. Hauptbuch und. Kassenschrank blieben unberührt, wenn man einen derartigen Kater hgt. Beruhigt schloß er wieder die Augen..Das war eine, ausgiebige Geburtstagsfeier gewesen. Eine richtige „Lo kalreise" mit den lieben, guten Freunden. „Wo die einen überall hingeschleppt Haben", mur melte Richard schon halb

wieder im Schlaf. „Zuletzt, in der. Schäferstraße — da in dem Restaurant war es be sonders nett, aber schon reichlich feucht gewesen, ach, Sonntag — nicht arbeiten müssen — schön . . Aber so sehr er sich auch bemühte, den Schlaf wieder- znfinden, es ging nicht. Irgendwo in seinem Gedächtnis war ein Signal aufgesprungen, war und blieb das Ge fühl von irgend etwas Unangenehmem. Irgend etwas war da nicht in Ordnung. Mit schmerzendem Kopf suchte Richard die Vorgänge zu re konstruieren

. Ja, da — in der Schäferstraße, da hatten sie also an dem runden Tisch gesessen, er und der Robert Gawenda und der Fritz Scholz und dann war da noch so ein seltsamer Herr gewesen mit • einer auffallenden Hakennase und einer Narbe unter dem linken Auge. Und überhaupt so einige merkwürdige andere Leute. Und ein alter Kellner mit einem Weißen Spitzbart hatte bedient. Ja und dann — jetzt richtete sich Richard entsetzt im Bett auf — dann hatte er seinen Schlüsselbund heraus genommen und hatte damit lustig geklingelt — wie dumm

man doch manchmal ist, wenn man zuviel getrun ken hat. Und jetzt erinnert sich Richard plötzlich an alles wieder. Er hört die etwas betrunkene Stimme von Fritz: „Sag mal, was ist'n das für 'n komischer Schlüssel?" Und die Hand des Freundes hatte nach dem stachen, blan ken, seltsam gezackten Kassenschlüssel gegriffen, dem Schlüssel zu der Kasse bei Winkmeister u. Co. Richard starrte immer noch entsetzt vor sich hin. Was hatte er dann geantwortet? Herrgott noch mal . . . Wie ein aufgeblasener Ochse

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Neueste Zeitung
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Page 2 of 6
Date: 29.12.1938
Physical description: 6
. In einem Augenblick des Erwachens aus der Bewußtlosigkeit machte er den Rettern Mitteilung- daß auch einKamerad Zeichen der Liebe Heitere Skizze von Herbert Stcinmann „Aha, also wieder einmal auf dem Kriegspfadc! Du triffst dich wohl mit Fräulein Gauß?" fragte Paul Plocke seinen Freund Richard Reumann, als sie sich auf der Straße begeg- neten. Ein Blick auf die überaus sorgfältige Aufmachung des Freundes hatte ihm genug gesagt, — den Blumenstrauß in Seidenpapier, den Reumann in der Hand trug, nicht gerechnet

. Richard Reumann nickte, aber sein Gesicht war düster. „Ja, ich treffe mich mit Grete Gauß, aber — ich weiß dennoch nicht, woran ich mit ihr bin? Ich glaube, sie liebt mich nicht!" Plocke verzog sehr komisch das Gesicht. „Du bist ein Esel, Richard — mit Verlaub zu sagen. Du bist eine Größe auf dem Gebiet der Insektenkunde und ein famoser Kerl, aber von Frauen hast du keine Ahnung." „Sie ist so geheimnisvoll, so abweisend, — ich werde nicht aus ihr klug", jammerte Reumann. „Wenn ich nur wüßte

, wie sie über mich denkt!" „Hm. man muß eben auf gewisse Zeichen der Liebe achten, Richard. Beispielsweise ist es ein sicheres Zeichen, wenn sich Mädchen für unsere Steckenpferde oder unseren Beruf inter- essieren. Auch kannst du einer Frau sicher sein, wenn sie dem größten Blödsinn, den ein Mann verzapft, mit liebevoller Sanftmut folgt." „Ich werde mir das merken!" murmelte Richard, „vielleicht bekomme ich es auf diese Weise heraus." „Ra, und dann raus mit der Liebeserklärung, du schüchter ner Mann", ermunterte

ihn der Freund, „schließlich kannst du es ja nicht erwarten, daß s i e dir eine Liebeserklärung macht, — das mu',t du schon selbst besorgen!" Richard Reumann und Grete Gauß saßen zusanunen in einend gemütlichen Lokal. Die Musik spielle und der Duft von I von ihm verunglückt sei. Nach mehrstündigem Suchen konnte der andere Schwerverletzte in einer Mulde liegend gefunden werden; ihm waren bereits beide Füße erfroren. EchiUrr gehen in sechs öiüdteo zur Schule dm. Magdeburg, 29. Dez. Mit der Eröffnung

der DAF.- Mitgliedsbücher durch die strafrechtlichen Bestimmungen über die Fälschung von Privaturkunden gewährleistet. Blüten lag in der Abendluft. Er sah sie von der Seite an. Sie war einfach zum „Anbeißen". Wenn ich nur ein „Zeichen" hätte, ich würde ihr glattweg meine Liebe erklären, dachte Richard bekümmert. Seine Augen spähten umher. Die Blicke blieben auf der Buchhülle haften, die dicht neben dem Platz des Mäd chens lag. „Was haben Sie da Gutes?" fragte er. „Einen Liebes roman?" Sie warf

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 9 of 16
Date: 13.11.1910
Physical description: 16
Lddaüto». Druck und Verlag der Kgl. Bayer. Hofbuchdruckerei von Gebrüder Reichel in AugsbwH. Der häßliche Doktor Liebling. Humoristischer Roman von Harry Nitsch. l«. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) „Herr Richard Lobe", fuhr Frau Eibeuforst nach einer kleinen Pause lebhaft fort, „ist ein stiller, unscheinbarer Mensch, für ihn ist es daher ungemein schwer, in seinem Beruf vorwärts zu kommen. Er lebt jetzt in Berlin. Nun schrieb er meiner Tochter vor einigen Tagen einen ganz verzweifelten

Brief, daß es ihm trotz seiner Bemühungen nicht gelingen wolle, eine Anstellung oder sonst festen Boden unter die Füße zu bekommen. Er sei mit seinen Ersparnissen am Ende und wisse nicht, was werden solle. Das wäre ja nun nicht so schlimm, denn ich bin immerhin so gestellt, daß ich Richard einige Zeit unterstützen könnte. Aber damit darf ich ihm gar nicht kom men. Nun will er nach Amerika, um dort eine ganz neue Existenz zu beginnen. Darüber ist Bella begreiflicherweise tief unglücklich

, denn sie hängt mit ihrem gan- zen warmen Herzen an Richard, der das übrigens auch ver dient. Er kann nichts für sein widriges Ge schick. Und ich bin machtlos, kann den beiden armen Leuten inkeinerWeise helfen. Es ist heute ein trau riges Weihnachten für uns und darum sahen Sie Tränen in meinen Augen." , ^ . Werner hatte ruhig zugehört. Nun sagte er lebhaft: „Ich danke Ihnen für Ihr ehrendes Vertrauen, Frau Rat. Glauben Sie, daß ich den Verlobten unserer lieben Bella nach Amerika ließe

? Und wenn ich ihn zu meinem Haus arzt ernennen müßte," setzte er lächelnd hinzu. „Da würde er allerdings wenig zu tun haben, denn ich bin, vom ärzt lichen Standpunkte aus betrachtet, unverschämt gesund. Aber wozu hat man seine Freunde? Doch nur, um wieder Freunden dienen zu können. Ich habe Professor Dolling, dessen Name Ihnen wohl bekannt sein wird, noch nie um etwas gebeten. Um so sicherer bin ich, daß er mir meine Bitte für Richard Löbe, so heißt der junge Amerikafahrer wohl, nicht abschlagen wird. Professor Dolling

: „Ich wollte Ihnen selbst danken, lieber Herr Doktor," sagte sie leise. „Sie sind so gut. Wie wird Richard sich freuen." Zum eitenbahncrfirek in frankreich Die durch Militär besetzte öieisemlahn und Sleükrcu)uug vor dem Parifer Ibrdbaftntof. { i a 11 S ie »t r h tt ll t t f l f : i t t t wenn orc i|ajeuji|u)eu vycuuficH »» «mt w werkfchaften national zu organisieren begannen. Der Bergarbeiter Jarolim aus Turn hielt der Zentralleitung vor, daß sie die erste Separations' "«fr <" —«v f n der tschechisch nationalen Agitation

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 30.07.1940
Physical description: 4
" Vorhalten lassen und dabei an Richard III. denken, oder er mag in seines Landsmannes Shakespeare „Richard III." sein eigenes Por trät Nachlesen, aus geschichtlichen Quellen geschöpft und gül tig, wie man sieht, bis in unsere Tage. Wir wollen ihm hier die Mühe des Weges zu Shakespeare abnehmen und die Züge seines Porträts nachzeichnen, wie wir es in „Ri chard III." finden. „Ich nun, in dieser schlaffen Friedenszeit, weiß keine Luft, die Zeit mir zu vertreiben, als meinen Schatten in der Sonne spähn

voll Maler, wühlend Schwein! Du, der gestempelt ward bei der Geburt als Makel der Natur, der Holle Spott! Du Schandfleck für der Mutter schweren Schoß! Du ekler Sprößling aus des Vaters Lenden! Du Lump der Ehre!" Ein Fluch will verdient sein, zuvor, wenn er ein Urteil, nach her, wenn er eine Weissagung ist. Richard hat ihn hernach verdient, hundertfach, und uns scheint manche Aehnlichkeit zwischen Richard und Churchill aufzutauchen. Oder hat sich nicht die Warnung des gleichen Fluchs an Buckingham

, dem von Richard später verratenen Mitoerrä- SLSSSSSrSÄSSL ter, ebenso wie heute an Frankreich erfüllt? „Weich' aus dem Hunde dort! Sieh, wenn er schmeichelt, beißt er; wenn er beißt, so macht sein giftiger Zahn zum Tode wund. Hab' nichts mit ihm zu schaffen, weich' ihm aus!" Und glauben wir nicht, den Athenia-Verbrecher zu hören, wenn sein Spie gelbild Richard sagt: „Ich tu' das Bös' und schreie selbst zuerst. Das Unheil, das ich heimlich angestiftet, leg' ich den andern dann zur schweren Last

." Und wieder spricht W. C. in Richard, wenn dieser sogleich fortfährt: „Dann seufz' ich, und nach einem Spruch der Bibel sag' ich, Gott heiße Gutes tun für Böses; und so bekleid' ich meine nackte Bosheit mit alten Fetzen, aus der Schrift gestohlen, und schein' ein Heil'ger, wo ich Teufel bin." Ist Churchill, der Verräter derer, die er in den Krieg gehetzt, nicht Abbild jenes Richard, der dem bittenden Neffen den Dolch zwar schenkt, aber das erbetene Schwert verwei gert? War es nicht so in Norwegen, in Belgien

, in Holland, in Frankreich? Den Dolch? Bitte, chr mögt ihn haben! Aber das Schwert? Das Schwert brauche ich für mich selbst! Und wo hat je außer Richard-Churchill ein Mörder die Verratenen heuchlerischer bejammert? „Ich war so gut zu ihm, daß ich weinen muß." Haben wir nicht vor wenigen Tagen noch wört lich Mister W. C. so sprechen hören? Es scheint, keiner hat ihn je besser gekannt als William Shakespeare. Denn im gleichen Amt läßt er Richard-Churchill so sprechen — und wir hören die Rede

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 7 of 12
Date: 08.09.1951
Physical description: 12
Samstag, 8. Septembei 1951 VoMr « -ref f o t* * Nr. 207 Seite 7 Bunte Geschichten am Woc henende Man muH nicht gleich alles Liebe nennen Am linken Ufer des Sees unterhielten seit Jahren Irene und Richard ein Kaffeerestau rant „Zur schönen Aussicht“. Da es in der Nähe des Anlegesteges der kleinen Dampfer lag, kamen wohl an schönen Sonn- und Fest tagen Ausflügler dorthin. An den übrigen Ta gen wußte das Wirtepaar genau, wer und zu welcher Stunde ihr Lokal besuchte und was er zu bestellen pflegte

. Die beiden kurzhaa rigen Dackelbrüder Moritz und Nebukad- nezar hatten alle Rechte, da sie aus Erman gelung an menschlichem Nachwuchs von dem Ehepaar heißgeliebt und sehr verwöhnt wurden. Ein Tag verging wie der andere: Mit der Sonne standen Irene und Richard auf, be sorgten Haus und Garten, besprachen beim Morgenessen Einteilung des Tages und Ein kauf und spielten mit den Hunden, bis die ersten Gäste kamen. Einförmig vergingen die Tage. Irene und Richard lebten mit den beiden Dackeln nebeneinander

. Sie sahen sich unaufhörlich, bis sie sich nicht mehr sahen. Enge trennt. Weite bindet. Sie lebten sich auseinander, ohne es zu fühlen . . . Da erschien an einem strahlenden Som mer morgen in der „Schönen Aussicht“ ein Fräulein mit gebranntem, schwarzem Haar, gepuderten Wangen und rotgeschminkten Lippen und lackierten Fingernägeln. Sie hieß Eve und kam aus Paris. Sie bestellte ein Glas Wein und begann mit Richard eine Un terhaltung. Das Fräulein Eve roch gut, sie wußte ihre Worte zu setzen und verstand

, zuzuhören und zu lächeln. Sie trank in klei nen Schlüeken. Ihre Finger spielten lustig auf dem Tisch. Bald schloß sie die Augen, die wie schwarze Kirschen aussahen, während ein irc-'sches Lächeln um ihren Mund war, bald öixnete sie die Lider und warf ihm ha stig einen Blick zu. Richard war es selt sam in ihrer Nähe. Eine Unruhe war in ihm, die er noch nie verspürt hatte. Am liebsten wäre er aufgestanden und ins Freie gestürzt. Aber er blieb sitzen und überließ es sei ner Frau, sich um die anderen Gäste

das Wohn zimmer!“ Aber im Wohnzimmer, meinte sie, schlie fen die Dackel und außerdem stände da al lerhand herum, was man an Reserven und Vorrat brauchte. „Räum raus!“ sagte er, „und die Dackel schlafen in der Küche ge rade so gut.“ Da sie sich weigerte, das Wohnzimmer zur Schlafstelle herzurichten, einigten sie sich nach manchem Hin und Her auf das nie be nützte Fremdenzimmer, eine Dachkammer. Irene besorgte nach wie vor die Küche, Richard den Keller und Fräulein Eve küm merte sich um die Gäste

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 6
Date: 18.04.1941
Physical description: 6
Baumdunkel. Es ist, als hingen sie in diesem Atem noch zusammen, die beiden, die sich entfernen, der eine hierhin, der andere dorthin, oder haftete noch chr Herzschlag darin und gehe noch einen Augenblick im Einklang, Pochen neben Pochen, Blut neben Blut, von Natur zusammengehörig. (Msr.) fyilde Fürstenberg: Zwei Männer und eine Zigarette Als Richard Handörfer vierzehn Tage im Felde war/erfuhr er, daß fein Sohn eine Stunde weit von ihm entfernt bei einer Panzerwagenabteilung war. Nach dem Dienst ging

er ans Feldtelephon, ließ sich mit ihm verbinden, und sie machten mit einander aus, daß sie sich an einem dienstfreien Tag an einer Wegkreuzung, die ungefähr auf der Hälfte des Weges lag, treffen wollten. Richard, der Sohn, war anscheinend schneller gegangen als der Vater, denn er war zuerst an der doppelstämmigen Buche, die als Treffpunkt ausgemacht worden war. Er wartete eine Zeit lang, dann wurde ihm das Warten langweilig, und er ging auf dem Wege weiter, auf den: der Vater kommen müßte

. Zwischen hellen Buchenstämmen schritt er fröhlich dahin — es war lichtes Frühlingswetter, und zwischen den Buchen leuch teten auf grünem Grunde zu Tausenden die weißen Sterne der Anemonen. Stare und Finken, Rotkehlchen und Meisen lärmten in den kahlen Zweigen, die im Frühlingswinde leise wogten und knisterten — auf dem Waldweg tanzte raschelnd das welle Laub des vergangenen Jahres. Bald sah Richard den Vater kommen — das heißt, er sah einen Mann in feldgrauer Uniform, klein und ein wenig rundlich

, der auf dem schmalen Waldweg daher kam, und der sein Vater sein mußte. Denn Richard w ußte dies nicht — er hatte seinen Vater nie gesehen. 2lls sie einander erreicht hatten, standen sie einen Augenblick verlegen und ein wenig atemlos da, sahen einander an und sprachen nicht. Es war, als wollte zuvor einer den andern prü fen und begutachten, ehe er sich entschloß, der Sehnsucht nach zugeben, die ihn auf den Weg getrieben. „Hm", machte der Alte schließlich, und dies hörte sich durch aus wohlwollend an. „So", sagte

Richard, der Sohn, darauf, von den Augen des Alten ermutigt, „du bist also der Richard Handörfer, der mein Vater ist." Und auch in seinen Augen war Zufriedenheit. „Ja", sagte der Alte. „Es ist ja nicht gerade sehr schön für mich, daß du das heute zum erstenmal in meiner Gegenwart feststellen kannst —^ „0 —Der Sohn machte eine abwehrende Handbewegung. „Du siehst, es hat mir nicht geschadet." Der Alle errötete ein wenig und lächelle. „Ja, du bist ein tüchtiger Bursche. Und Unteroffizier

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 8 of 12
Date: 07.04.1956
Physical description: 12
- der Schriftsteller Richard Aigner ben. Ich kann nicht.“ seine Tipistin mit besonderer Un. „Fühlen Si e sich nicht wohl?“ geduld. Und obwohl Ing^ pünktlich fragte Richard, wie gewöhnlich erschien, hatte er „Doch“, antwortete Inge und das Gefühl, s ie müsse sich um Stun den verspätet haben Dann, als die junge, reizende Tipistin ihren Eck platz am Schreibtisch eingenommen hatte, meinte Richard mit einer ge wissen inneren Erregung: „Wir be ginnen heute mit meinem neuen Ro- schwieg eine kleine Weile. Schließ lich

aber wandte sie den Kopf ganz scharf nach Richard und sagte: „Ich ertrage es nicht, daß Sie mir immer nu r Liebesromane diktieren. Drei Jahre arbeite ich jetzt für Sie. Und dies ist der vierte Liebesroman. man." „Ja“, sagte Inge. Aber e s klang Gibt es denn keine anderen The- eigentlich wie ein Seufzer. Und men für einen Schriftsteller als die dann setzte sie ihren scharf gespitz- Liebe?“ ten Bleistift auf das Papier. j Richard brauste nicht auf, wi e es Richard wanderte in seinem ge- luge erwartet

hatte. Sein noch sehr räumigen Arbeitszimmer auf und jugendliches Gesicht bekam sogar ab. Dabei phantasierte er vor sich etwas von Milde und Abgeklärtheit hin, ungefähr wie ein Pianist, dem — Eigenschaften, die er sonst nicht es einmal gelüstet, nicht nach vor- sehr schätzte — und er meinte wie geschriebenen Noten zu spielen, ein guter, lieber Onkel, an den eine Manchmal flüsterte Richard seine Nichte eine etwas heikle Frage ge. Sätze so sehr, daß Inge Mühe hatte, richtet hatte: „Ich will Ihnen sagen, sie einzufangen

. Zuweilen aber warum ich mich als Autor so sehr, stieß er sie ganz scharf heraus, so, i a s p ausschließlich in die Liebe als bedrängten sie ihn und al s weil- verlieht habe. Die Liebe ist das t e er sie um jeden Preis loswerden, einzige literarische Motiv das tat sächlich ewig bleibt. Es kann von keiner Mode und von keinen Zeit ereignissen verdrängt werden.“ Ach“, meinte Inge mit dem Mut UNSERE RAETSELECKE Zwei Stunden diktierte Richard in jener Besessenheit, die ihn stets zu einer neuen Arbeit trieb

süß-bangen Gefühle wie Adam und Eva in ihrem Para dies. Sie vertrauen einander wie damals voller Mißtrauen, sie stre ben zueinander, indem sie sich be harrlich ausweichen, sie gehen sich aus dem Wege, weil sie einander suchen und brauchen.“ Inge fragte herausfordernd: „Auf wen war Adam zum Beispiel eifer süchtig? Denn ohne Eifersucht gibt es doch keinen Liebesroman.“ Richard antwortete mit lächeln der Ueberlegenheit: „Wie wenig Sie doch die Männer kennen! Sie mei nen, Adam wäre nicht eifersüchtig

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 6
Date: 08.07.1948
Physical description: 6
war sie verschwun den, um jedoch nach Verlauf weniger Minuten schnaufend und schwanzwedelnd wieder aufzutau chen. Im Maul aber hielt sie stolz apportierend — ein Kleidungsstück — doch darüber wollen wir lieber schweigen und es der Phantasie unserer Le ser überlassen, sich die Situation auszumalen. Ge sagt sei nur, daß „Lona" die Suppe, die sie sich eingebrockt hatte, wieder auslöffeln mußte, indem sie ihr „Apportl" wieder an Ort und Stelle zu bringen hatte. G. B. Tapete, Kleister und Spagat Onkel Richard

Tapete ein, so daß wir am folgender Rorgen wohlgerüstet an die Arbeit gehen konnte« Wir mummten uns in Tante Johannas Schür n, stellten einige Bierflaschen kalt und berieten ,ch hatte in der Küche den sanft angeräucherter Plafond abzuwaschen. Onkel Richard bingeger Zollte im Nebenzimmer den Fußboden streichen Tapezieren wollten wir später gemeinsam. Ta wi außer den Flaschen mit Nachkriegsbier auch meh rere Bierflaschen voll Terpentin gekauft hatten, mar Onkel Richard beim Anrühren der Fußboden farbe

, den ich zunächst geflissentlich überhörte. Nach einer halben Stunde aber wiederholte er sich, diesmal mit einem kernigen Fluch verbunden. Da es gewöhnlich etwas, zu lachen gibt, wenn Onkel Richard schimpft, ging ich bis zur Türschwelle und sah den wackeren Fußbodenstreicher auf dem schmalen.Fensterbrett hocken, ein Fuß ruhte auf einem Endchen unbestrichenen Bodens. Onkel Ri chard hatte sich den Rückzug zur Tür selber ab geschnitten und wagte sich nun nicht über die mühevoll und unter Kreuzschmerzen bepinselte

Fläche.. . Als ich ihn glücklich gerettet hatte, schrie mich Onkel Richard an, ob ich denn das Haus ruinieren wollte. In der Tat zeigte der Plafond in der Küche bedeutende Aushöhlungen, die ich mit scharfen Waschmitteln und roher Gewalt hineingescheuert hatte. Als ich Miene machte, in den Generalstreik zu treten, wurde er wieder umgänglicher. Nach einem kleinen Umtrunk wanderten wir mit der Leiter in das Zimmer, das neu tapeziert werden sollte, und ließen die Fehlleistungen unserer Verschönerungs

künste unverbeffert zurück.'Nachdem wir im Zim mer alle Möbel von den Wänden abgerückt hat- ten, forderte mich Onkel Richard auf, die alte Tapete von den Wänden zu reißen. In jedem Menschen steckt ein Vandale. Wir fleischten das Papier herunter, und dieses Zerstörungswcrk war uns ein fürstliches Vergnügen. Nun müsse die nackte Wand erst mal mit Zeitungspapier beklebt werden, meinte Onkel Richard sachverständig. Mit einem Patentleim strich ich Zeitungsblätter ein. Onkel Richard schwang

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Alpenländer-Bote
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Page 4 of 16
Date: 29.11.1931
Physical description: 16
senior ging ungeduldig im Eßzimmer auf und nieder. Wo Richard heute nur blieb? Dreimal schon hatte Alma Neckenzaun gefragt, ob sie die Suppe nicht wenigstens für den Hausherrn allein auftragen lasten dürfe? Er müsse ja hungrig sein, es sei schon fast eine Stunde über die gewöhnliche Essenszeit. die meine Person berühren — wird mich aus meiner Zurückhaltung bringen, die ich mir auserlegt habe. Im Exil haben meine Familie und ich nur den einen Ge- danke n: die Liebe zu unsrem spanischen Vaterland

verändert. Während er früher nicht eine Minute gewartet und ruhig ohne Richard gegessen hätte, schien ihm dies Warten heute ganz natürlich. Bei allem — im Geschäft und im täg lichen Leben daheim — fühlte er sich nur wohl, wenn Richard dabei war. Er war stolz aus den Sohn und er liebte ihn jetzt so, als müsse er alles einbringen, was er durch lange Jahre versäumt hatte. Ein wenig trug zu dieser innern Wandlung wohl auch das sich plötzlich fühlbar machende Alter bei. Die mißglückte Verlobung

hatte dem bisher Aufrechten doch einen Knacks gegeben, den er nicht so rasch ver winden konnte. Dazu der nun erst recht wache, heimlich sorgende Ge danke: „Nun wird Richard nach dieser Enttäuschung erst recht nicht so bald wieder ans Heiraten denken, und ich werde vielleicht sterben müssen, ohne einen Enkel zu haben, der mich über den Fortbestand der Firma beruhigte . . . Diese Sorge quälte den alten Monsberg manchmal so ernstlich, daß er sogar den frühen Tod seiner ge haßten Schwiegertochter beklagte. Wer

weiß, ob sie Richard nicht später Kinder geschenkt hätte? Das mit der Untreue sollte ja gar nicht wahr sein, behauptete Richard . . . XXXIII. Draußen ging die Flurtüre und gleich darauf wurde die Eßzimmertür stürmisch geöffnet Richard trat atem los ein, entschuldigte sich seines Zuspätkommens wegen und begrüßte den Vater. ! niedriger ist als die Sterbeziffer. Das bedeutet, daß auf 1000 Einwohner jährlich ein Bevölkerungsverlust von 1.6 Menschen entfällt. Bei 64 Millionen Einwoh nern im Deutschen

sein. Aus dem Distrikt von Sinyeh werden 1000 Todesopfer der Beulenpest gemeldet. Viele Ortschaften sollen vollkom men verödet und ihre ganze Einwohnerschaft der ent setzlichen Seuche erlegen sein. Richard? Der Alte starrte ihn ganz betroffen an War das wirklich sein Sohn? Um zehn Jahre verjüngt sah er aus, mit lachenden, frohen Augen, wie er sie nie zuvor gehabt . . . In öiesem Augenblick erschien Frau Reckenzaun, ge folgt von dem Mädchen, das die Suppe brachte. Man setzte sich zu Tisch

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Kitzbüheler Nachrichten
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Page 4 of 8
Date: 28.06.1930
Physical description: 8
jetzt sag du. was du zu sagen hast. Äch warte." Richard: (irritiert) findet nicht gleich die Worte: „Äch wollte . . . Nämlich . . . Wenn du mich nur richtig versiehst. . Eisig: „Oh. ich verstehe dich schon richtig. Aber du verstehst mich nicht. Sonst könntest du nicht ganze Tage außer Haus verbringen ..." Richard: „2m Geschäft..." Eisig: „Man lebt nicht vom Geschäft. Man lebt vom Glück in der Ehe. Eine Frau, die so viel allein gelassen wird, muß melancholisch werden, mutz auf allerhand Gedanken kommen

, muß ... Ja ja, das Geschäft. Ähr Männer habt doch immer Ausreden, um möglichst wenig mit euren Frauen zusammen sein zu müssen. Früher einmal waren eö die Kreuzzüge ins gelobte Land, jetzt ist es das Geschäft. Aber im Wesen ist es immer das gleiche. Na, warum sprichst du nicht, Richard? Du wolltest dich doch endlich einmal aussprechen? Äch bin be reit. Äch warte . . Richard, leicht geärgert: „Du ... du läht mich ja nicht zu Worte kommen, Eisig . . !" Eisig: „Weil alles, was du sagst

, nicht stichhaltig ist. Weil ich es nicht anerkennen kann. Aber ich warte trotzdem. Sag nur, was du auf dem Herzen hast ..." Richard: „Vor allem die Feststellung ..." Eisig: „. . . warum wir noch nicht in Paris waren, meinst du? Lind an der Riviera? Lind in Ätalien? Und am Mittel meer? Das kann ich dir lagen, Richard. Weil du leider keinen Schimmer von Lebenskultur hast. Weil du noch nicht von selbst dahinter gekommen bist, baß man in seiner Heimat Uber- dieser vierwöchentlichen Frist keine Untersagung ober

„ „ 17 „ „ 54 „ 5 „ „ 70 „ „ 21 n „ 2 „ „ 75 „ ,, 19 „ „ 1 „ „ 76 „ 11 „ „ 4 „ „ 77 „ ,, 10 „ waren über 80 „ „ Werbet für Eure Zeitung Abonnenten! sehen wird. Wenn man zehn Monate des Zahreö in derselben Stadt lebt, beginnt sich die Stadt schon gegen einen aufzu lehnen. Die Häuser bliüen einen feindselig an: Was? Noch immer hier? Du gehst mir schon auf die Nerven, ich kann dich nicht mehr sehen, sagen die Häuser. Du hörst es nur nicht, mein lieber Richard, weil du überhaupt kein Gehör hast — und kein Gefühl und kein . . . . " Sie spricht mit Tränen weiter „Weil du überhaupt keine Frau glücklich machen kannst

. . . Und ein Egoist bist, verzeih das harte Wort . . ." Weinend: „Und weil ich sehr, sehr unglücklich bin. Damit du es nur weißt . . . Za . . Faßt sich müh sam, trocknet die Tränen, schluchzt noch einige Male, dann tragisch, mit Heroinengröße: „So. Jetzt weißt du es. Gott sei Dank. Wir haben unö ausgesprochen. Was du dir so sehn lich gewünscht hast. Äst dir jetzt leichter, Richard?" Richard sieht sie verdutzt an: „Ja ... ich.. Eisig (befriedigt): „Na also. Das hättest du schon längst

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 8
Date: 11.03.1913
Physical description: 8
stecken und er faßte, schnell sein Schwert und seinen Schild. Alle an deren griffen sofort zu ihren Waffen. Menschen, deren ganzes Leben so vom Zufall abhängig ist, eilen schnell bereit von dem Schmause zur Schlacht, und Richard fand in dieser Veränderung selbst ein Vergnügen. Er ließ sich den Helm rei chen und die schwersten Teile der Rüstung, welche er abgelegt hatte, und indes Gurth beschäftigt war, sie ihm anzulegen, gab er Wilfred die gemessensten Befehle, sich bei Vermeidung seiner höchsten

Ungnade nicht in den Kampf zu mischen, den er vorauszusehen meinte. „Du hast hundertmal für mich gefachten, Wilfred, und ich habe zugesehen. Heute sollst du zusehen, wie Richard für seinen Freund und Lehens- mann fechten wird." Unterdessen hatte Robin Hood mehrere seiner Leute in ver schiedenen Richtungen ausgesandt, gleichsam um den Feind zu beob achten; aber als er bemerkte, daß die Gesellschaft wirklich aufgebro chen war, trat er zu Richard, den er vollständig gewappnet fand, beugte das Knie

vor ihm und bat um Verzeihung. „Wofür denn, guter Aeoman?" versetzte Richard. „Haben wir dir nicht schon vollkommene Verzeihung aller Uebertretungen bewil ligt? Denkst du denn, unser Wort sei eine Feder, welche zwischen uns vor- und rückwärts geweht werden kann? Du kannst ja seitdem gor nicht Zeit gehabt haben, ein neues Unrecht zu begehen." — 325 — lischer Herzen findest, ob sie sich gleich vielleicht durch ihr warmes englisches Blut einige Schritte vom rechten Wege haben wegführen lassen." „Sir Wilfred

diesen braven Männern, der Verrat hat seinen Lohn gefun den. Allein, wie mir scheint, bist du ein Verräter," sagte Richard lächelnd, „ein sehr ungehorsamer Verräter; denn es war ja unser ausdrücklicher Befehl, daß du in St. Botolphs Abtei ruhig verweilen solltest, bis deine Wunde ganz geheilt wäre." „Sie ist geheilt," sagte Jvanhoe — „aber warum, edler Fürst, setzt Ihr die Herzen Eurer treuen Diener so in Angst und Sorge und bringt durch beschwerliche Reisen und kühne Abenteuer Euer Leben so in Gefahr

, als ob es nichts mehr wert wäre, als das jedes anderen irrenden Ritters, der keinen anderen Anspruch an die Erde hat, als den er sich durch sein Schwert und seine Lanze erringt." „Richard Plantagenet," sagte der König, „begehrt nicht mehr Ruhm und Ehre, als seine gute Lanze und sein Schwert ihm er werben mag, Richard Plantagenet ist stolzer auf das Bestehen eines Abenteuers bloß durch sein gutes Schwert und seinen Arm, als wenn er ein Heer von Hunderttausenden zur Schlacht führen könnte." „Aber Euer Reich

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Alpenländer-Bote
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Page 3 of 16
Date: 25.10.1931
Physical description: 16
14 Sm Kampf um »aS Glück. Roman von Erich E b e n st e i n. Monsberg, noch aus der Zeit stammend, in der Da men nicht rauchten, war innerlich empört. Erstens haßte er junge Damen, die rauchten, zweitens bestand seit jeher für das Büro strenges Rauchverbot, das nicht einmal Richard jemals zu übertreten gewagt hatte. Stumm und finster starrte e, nun auf Hanna, die aber seine vorwurfsvollen Blicke nicht im geringsten beachtete, sondern ruhig weiterpaffend sagte: „Egal. Ich denke nicht daran, alte

Möbel weiter zu benützen, mögen sie gut oder schlecht erhalten sein. Und ich denke ebensowenig daran, mich als Frau in dies alte muffige Haus zu setzen. Immer schon habe ich mir vorgenommen, wenn ich einmal heirate, so muß ich als Heim eine schöne moderne Villa draußen im Grünen haben! Richard soll eine kaufen oder bauen lassen und sie mir als Hochzeitsgeschenk geben!" Der Alte starrte sie wortlos an. Dann lachte er rauh auf. „Du machst ja nur Scherz, Hanna . . . nicht wahr? Wie kämest

du sonst dazu, solche Forderungen zu stel len? Du — die du daheim nicht einmal ein eigenes Zimmer hast, sondern es mit deiner Schwester Betty teilen mußt!" „Ich scherze gar nicht. Aber eben darum, weil ich das Sparen und Knappsen daheim satt habe, will ich es als Frau bester haben! Wozu würde ich denn sonst heiraten?" „Ich dachte, du liebtest Richard?" „Ja, auch, gewiß. Aber natürlich ist das nicht die Hauptsache. Wenn ich es durch eine Heirat nicht viel, viel bester haben kann, heirate ich überhaupt nicht, und gar Richard

ist, mutz ich es immer verstecken, aber sonst bin ich eine leiden schaftliche Raucherin. Fünfundzwanzig bis dreißig Zi garetten pro Tag ist mein Maß. Manchmal komme ich sogar auf vierzig Stück!" „Unglaublich! Aber wenn es schon so ist, so ersuche ich dich hiermit höflich, aber sehr ernstlich, künftig wenigstens in meinem Büro nicht mehr zu rauchen! Ein Büro ist doch kein Rauchzimmer! Auch Richard würde es nie wagen, sich hier eine Zigarette anzuzün den, obwohl er sonst ein leidenschaftlicher Raucher

ist. Also, bitte, berücksichtige das in Zukunft!" Hanna schwang sich mit einem Ruck vom Schreibtisch herab. „Werde mir Mühe geben, mir's zu merken. Im übri gen will ich dich nun von mir und der Zigarette be freien. Was ich dir zu sagen hatte, ist erledigt, denn du weißt nun Bescheid und wirst Richard den Kopf zurecht setzen. Auf Wiedersehen also!" Die Zigarette im Mund, schritt sie zur Tür. Dort angekommen, besann sich plötzlich und lief zurück bis an den Schreibtisch des alten Monsberg. „Da hätte ich bald

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Unterinntaler Bote
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Page 13 of 18
Date: 18.03.1911
Physical description: 18
„Ich bin der Pate!" „Nein — ich!!" „Ich!!!" Wie drei Kampfhähne standen sie sich einander gegenüber und schwangen ihre Telegramme. Keiner wollte auch nur einen Schritt von dem ihm verbrieften Rechte abweichen. „Was zum Teufel ist Werner in die Krone gefahren?" schrie Richard erbost. „Will er etwa seinem Jungen alle diese Namen beilegen? Und drei Paten obendrein? Warum nicht gleich drei Dutzend? — Armer kleiner Richard Otto Wilhelm Kurl Oskar Fritz — dir hat der Storch ja einen netten Vater

ausgesucht!!" „Er ist überhaupt gar nicht wert, Vater zu sein!" grollte Wilhelm in mühsam verhaltenem Ingrimm. Der friedliebende Oskar versuchte die beiden zu begütigen. „Viel leicht ist es nur ein übermütiger Scherz von Werner." „Scherz?" polterte Richard. „Wie darf er sich erlauben, mein Patenkind Richard Otto zum Gegenstand eines solchen Scherzes zu machen!" „Du meinst wohl Wilhelm Karl?" fuhr Wilhelm fort. „Nun aber genug!" protestierte der Dritte. „Oskar Fritz ist der Name des Richterschen Erben

!" Jede weitere Diskussion wurde abgeschnitten durch den uner warteten Eintritt eines Postboten, der eine Depesche für Herrn Richard Richter ablieferte. Begierig öffnete dieser das Telegramm, während seine Brüder sich erwartungsvoll vor ihm aufpflanzten. — Sicherlich kam nun eme Erklärung des im ersten Überschwung seiner Vaterfreude ein wenig übergeschnappten Bruders! Feierlich wie ein Prediger auf der Kanzel verkündete Richard nun die frohe Botschaft: „Meine lieben Brüder, sch vergaß in der Eile

die Erwähnung, daß mir drei stramme, kräftige Jungen beschert worden sind. Mutter und Ander befinden sich äußerst wohl. Werner." Da brach die Freude über diesen großartigen Glückssall, der keinen der drei Brüder zu kurz kommen ließ, sich mit spontaner Ge walt Bahn. Drei Gläser voll funkelnden Rheinweins klirrten fröh lich aneinander. „Auf das Wohl der Richterschen Erben!" Richard brüllte es förmlich, seine phlegmatische Ruhe ganz außer Acht lassend. „Eine Luxusausgabe!" fuhr Wilhelm Richter, der Verleger

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Tiroler Wastl
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Page 11 of 12
Date: 11.12.1929
Physical description: 12
Hanni schaute verwirrt auf die Hände Josefs, die die ihren hielten. Und sie dachte, wie unschön und derb diese schwieligen Hände sind, gegen die feingepflegten Richard Groß manns. Aber dann sah sie in die blauen, aufrichtigen Augen Josefs und sie empfand Mitleid mit ihm. „Geh, Josef, schlag dir das aus dem Kopfe: denk daran, daß ich ein armes Mädchen bin, so arm wie eine Kirchenmaus." „Daran denke ich nicht. Nur daran denk ich, daß ich dich gern Hab. Und alles was mein ist, will ich dir geben

zu umschwärmen. Stets vergeblich. Sein ganzes Ich bäumte sich gegen diese Abweisungen und sein Haß ver stärkte sich gegen den, der ihm sein Glück geraubt: Richard Großmann. Dieser reiche Fabrikantenssohn, so sagte sich Josef, wird es sicher nicht ernst meinen, mit Hanni. Vielleicht weiß er gar nicht, daß sie so bettelarm ist. Ich werde, so schwor er, dem Burschen klaren Wein einfchenken. Wenn dann Hanni merkt, daß sich der andere mit ihr schämt, dann wird sie schon mit dem Schmiüwgesellen vorliebnehmen. Etwa

eine Stunde von dem Städtchen entfernt liegt der Birkenberg. Eigentlich ein Hügel nur, der am Fuße des mächtigen Alpen lagert. Seine zahlreichen Birken, die nun die ersten, zarten Blätter trugen, bildeten einen romantischen Wald, so recht geschaffen zum Aufenthalt derer, die sich in stiller, seliger Verträumtheit Worte voll Glück in die Ohren flüstern. Auf einer Bank saßen Richard und Hanni. Sie küßten sich; küßten sich wieder und wieder. Richard vergaß sein Studium, vergaß die häßliche Welt

der Wirklichkeit um ihn her. Hanni aber fühlte sich herausgezogen aus dem Sumpfe der finsteren Gassen, aus Armut und Not. Plauderte Worte ohne Sinn, lachte dazwischen voll kindlichem Uebermut, als hätte sie nie die Not gekannt. Richard schaute hinein in den Frühling. Das leichte Rauschen der Baumkronen schien ihm wie Musik, gespielt auf göttlicher Harfe, deren Saiten die goldenen Strahlen der Sonne sind. Ein Hase lief in freudigen Zickzacksprüngen durch das Gras, schaute mit erstaunten Augen, Männchen machend

, die beiden Menschenkinder an, als frage er nach ihrem Begehr in hinein Reich. Hinter einer Birke aber stand Josef, der Schmied. Er war Hanni heimlich gefolgt, um endlich einmal Richard Großmann zu treffen und mit ihm abzurechnen." Als er aber nun die beiden sah, in ihrem ganzen großen Liebesglück, da hat er den Mut zur Ausführung seiner Plan verloren. Er kam sich plötzlich wie ein Schurke vor, der hier den Eindringling in das Glück zweier Menschen spielen wollte. Er hätte fliehen mögen. Aber bleischwer

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Alpenländer-Bote
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Page 5 of 16
Date: 29.10.1933
Physical description: 16
-.einfach Ihre Zähne mit Kaiodont! Denn:teinzig und allein Kaiodont; enthält .in österreich-das gegen Zahnstein^wirk* sbme;Sulforizih-Oleat nach Dr. Bräunlich*. Ls entfernt allmäh- 1 | lieh den Zahnstein RiditigeZahnpflege heißt t Zxiahrlich zur Kontrolle zum Zahnarzt. 2x täglich Kaiodont — und verhu f v et seine Neubildung» KAlODOty IK45 gegerbZahnstein „Sie lügt — des Reichtums wegen! Richard, glaube mir, ich lese in den Herzen der Menschen, als wären sie ein aufgeschlagenes Buch. Sie ist berechnend

und schlau und hat dich betört " „Sprich nicht weiter, du sprichst von meiner Braut. Ich gab mein Wort, ich darf nichts wider sie anhören, auch nicht von dir." Leichte Verstimmung und ernstes Sinnen lag auf Richards Zügen. „Ach, Richard! Löse die Kette, bevor sie sich unlösbar schmiedet; sie macht dich zum Sklaven des Unglücks. Schau, es liegt in der Luft ein unglückdräuendes Etwas, ich fühle es greifbar nahe und weiß doch nicht, was es ist, meine Seele ahnt es nur. Es ist ein Fluch

, der uns alle zerschmettert! Könnte ich dir zeigen, was meine geistigen Augen sehen!" „Sprich nicht töricht", mahnte Richard ärgerlich. „Ach, ich hadere selbst mit dem Geschick, das mir die ses Ahnungsvermögen verliehen! Komm, Richard, wir wollen uns zur Wehre setzen, wir wollen nicht stille halten und das Verhängnis hereinbrechen lassen, son dern mutig aufstehen und ein besseres Schicksal er kämpfen. Lasse sie fahren, die Sirene mit dem verlok- kenden Schmeicheln, euch beide verblendet der Glanz." „Du irrst, Ehrentraut

. Ich liebe Magda sehr." „Du willst also deine Zukunft in diese unsichern Hände legen — aber werden sie dich halten in Not und Tod?" „Ich hoffe es, mein Trautschwesterchen. Magda besitzt viel Willensfestigkeit, und sie ist meine Verlobte; was mich trifft, gilt auch ihr. Doch jetzt muß ich zuerst Mama aufsuchen. — Wie geht's dir, gutes Kind?" unterbrach Weddings Erbherr sich selbst und streichelte Willis gel bes Gesichtchen. „Ach, Richard, wenn du auf Ehrentraut hören woll test!" flehte dieser in Tränen

ausbrechend. „Beruhige dich, Willi, ich höre meist zu viel auf un sere Ehrentraut, diesmal wird sie ausnahmsweise auf mich zu hören haben. Aber willst du mir nicht Glück wünschen? Trautschwesterchen hat's vollständig ver gessen." „Ja, viel Glück", entgegnete Willi, seinen Kops zu traulich an Richards Arm lehnend. „Mein guter Junge!" Richard bückte sich herab und küßte den Knaben auf die Stirn. Helles Rot überflutete dessen mageres Gesichtchen. „Du hast mich geküßt, und ich bin doch so häßlich", flüsterte

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Alpenzeitung
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Page 3 of 6
Date: 30.09.1937
Physical description: 6
und Pied wußten, daß nun etwas ganz Beson nen würde, irgend ein Spaß jedenfalls, schere: zu dritt in dieser öden Farm wiird ^^*àsch des nördlichen Südwest ort war es also, dem es einfiel. Er war ^ àas, ihm allein durften solche ver- Mi, kommen! „Jungens', sagte er und sechste Glas ein, „ich denke mir. es wir hätten Richard, unseren alten. os e' Teilhaber, zu einem kleinen Spiele u>o ich denke mir', fuhr er mit einem hole,? ^ beiden fort. ..daß wir ihn uuch nicht mehr ganz nüchtern war, 'Respekt

und lachte Martwart ins ausgefallen schien ihm der Vorschlag, 'en m der Nacht zehn Kilometer zu beordern. Richard, der auf seiner °n immer noch mit feiner tlei- ^'lanna im Honigmond schwamm. , ^ kleine Holländer, der vor einem 'st aus dem Kapland von den gekommen war und jetzt Ri- t/.. Melle einnahm, rieb wie immer, à Mt war, die Hände umeinander >relli> seinem großen Kopf, auf .^.apsonne auch nicht mehr ein ein ten èim/I^rte die beiden mit einem Blick »em w »riet, daß es nicht geraten sei, rt -„^gnügen

zu stören. Dennoch kam - à°^U'd sagte: »Richard - her- wegschlössen! Den läßt Johanna der^'ìd war so stichhaltig, daß selbst >el . ei Tagen oft kaum mehr als °rte sprach, ihm auf die Schulter hieb und schrie: „Ja — das stimmt! Richard kommt nicht her!' Markwart sprang zornig auf: „Und ich kriege ihn doch her!' Er brüllte: „Josiasl... Josiasü' Aus dem Schatten des Hauses tauchte ein Schwarzer auf. „Josias', sagte der Baas zu ihm, „reite sogleich zu Baas Richard Westendorp und sage ihm, Baas Anton Elvert

sei eben auf unserer Farm eingetroffen und wolle, ehe er morgen früh Weiterreise, seinen alten Schulfreund und Jagdge- fährten Richard sprechen!' Indes der Diener davonhuschte, sahen sich die beiden anderen Männer an und schüttelten die „Markwart, du bist ein alter Fuchs', sagte mit unverhohlenem Respekt Albert. — „Ja, — ein alter Fuchs', echote Pietjer. „ Nun kommt Ri chard natürlich!', schloß er überzeugt und prostete seinem Chef in rückhaltloser Bewunderung zu. Der tat Bescheid und sagte

nur: „Na also!' — Dann mischte er die Karten. Es war kein Wunder, daß er fortwährend ge wann, denn die Aufmerksamkeit seiner Partner weilte bei ganz anderen Dingen. Sie dachten an das tolls Stäbchen, das sich ihr Baas mit Richaro leistete. Sie alle, Richard nicht ausgenommen, wußten von Anton Ewert, dem großen Löw«n- jägec uild Blutsbruder Richards, schließlich nìcht mehr, als daß er vor vierzehn Tagen etwa hier nach dem alten Südwest ins Ovamboland gekom men war. — vom Kilimandscharo her, drüben in Ostafrika, wo er alte

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 8 of 12
Date: 30.07.1955
Physical description: 12
gekommenen Anzug starrte und auf den Hund, der mit tränenden Augen hinter drein trottete. „Hallo", stotterte der Junge. „Good day to You." Und Winkler erwiderte nicht weniger verwirrt: „Hallo, Richard, — Willkommen in der Heimat deiner Väter.“ Er legte seine Greisenhand in die des Jungen. „Wahrscheinlich hast du viel gesehen und erlebt un terwegs . . ." „Yes, Sir", versetzte Richard und schwieg. Winkler sah einige Augenblicke In das verschlossene Gesicht seines Enkels. „Nun", sagte er endlich, „dann laß

uns gehen", und schritt voran. Auf dem Bahnhof platz neben ei- , schaute den alten Mann ungewiß nem steinernen Denkmal hielt eine 1 an und warf den Kopf zurück: „Ich Kalesche. Die altersschwache Mähre denke daran“, brummte er un- davor rührte sich nicht einmal, als wirsch, „daß du mir fremd bist, du Winkler einstieg und nach den Zü- und das ganze vermottete Eure geln griff. Richard tat, als traue ei dem Wagen nicht. „Komische Vehi kel habt ihr hier“, sagte er. „Ja, \ ir sind noch ziemlich rück ständig

. In eurem modernen Ameri ka kennt ihr wohl Pferdegespanne nicht mehr?“ „No, Sir." „Steig endlich ein“, sagte Wink ler. „Sprichst du kein Deutsch?" „Yes, Sir. — Natürlich.“ Der Wagen setzte sich gemäch lich in Bewegung und Winkler be merkte sorgenvoll: „Es ist für mich nicht einfach, mein Junge, Men schen wie dich zu verstehen — Men schen aus einer anderen Welt . . .* Richard gab keine Antwort. Er war ganz und gar überrumpelt — dieses sonderbare Land, das holperi ge Pflaster, die niedrigen Häuser

?" Richard schien verblüfft. Winkler zuckte die Achseln: „Ge wiß. — ‘ her, du lieber Gott, für die erste Stunde genügt es trotz dem." Der Weg strebte einer Anhöhe entgegen, durchquerte ein lichtes .. , _ ... . .Tannengehölz und senkte sich dann spärliche Fontane emporsprudelte, j , n engen Kehren zu Ta , Oden auf ; der Kuppe hielt der Wagen an. Der Blick schweifte über sanft | abfallende Wiesen hinweg, über die und Winkler zeigte auf ein Haus, das spitzgiebelig, mit grünen, ver blaßten Fensterläden

in der Reihe stand. „In diesem Haus", sagte er, „ist dein seliger Vater geboren. — Vor fünfzig Jahren ungefähr." Er fuhr sich mit dem Taschentuch über die Stirn. „Merkwürdig — wie?“ „Yes, Sir“, antwortete Richard. „Interesting." Aber es war ihm an zusehen, daß auch dieses beziehungs volle Gebäude ohne Macht und Wirkung blieb. Bei der schmalen, gemauerten Brücke am Ende des Städtchens sagte Winkler leise: „Denkst du zu weilen an deinen Vater?“ „An meinen Vater?" Richard rötlichen Dächer eines Dorfes

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 8
Date: 10.03.1913
Physical description: 8
nicht dafür strafe, daß wir mehr an unsere Torheiten, als an seine Ehre und an seinen Dienst gedacht haben." „Für meinen Patron will ich stehen," sagte scherzend der Priester. „Stehe nur für dich selbst, Mönch," versetzte Richard sehr ernst. Doch er reichte sogleich dem Eremiten seine Hand hin, welche dieser, ein wenig beschämt, kniebeugend küßte. „Du erweisest ja meiner ausgestreckten Hand weniger Ehre, als meiner geballten Faust," sagte der Monarch, „denn vor jener kniest du nur, und vor dieser warfst

, der ihm auf dem Schlacht rufe des Ritters selbst folgte. Jvanhoes Erstaunen läßt sich nicht beschreiben, als er seinen Herrn mit Blut besprengt sah und secbs bis sieben Leichname um ihn herliegend auf dem Platze, wo das Ge fecht stattgefunden hatte. Nicht weniger wunderte er sich, Richard von den Geächteten umgeben zu sehen, welche für einen Fürsten eine gefährliche Gesellschaft zu sein schienen. Er wußte nicht, ob er den König als den schwarzen irrenden Ritter begrüßen, oder wie er sich sonst gegen ihn benehmen

sollte. Richard bemerkte seine Verlegen heit. „Fürchte nicht, Wilfred," sagte er zu ihm, „Richard Plantagenet als den, der er ist, anzureden, weil du ihn in Gesellschaft treuer eng- — 321 — „Du bittest nicht um dein Leben, Waldemar?" sagte der König. „Wer in des Löwen Klauen ist, weiß, daß er dies fruchtlos tut." „So nimm es denn ungebeten," sagte Richard, „der Löwe nährt sich nicht von vorgeworfenen Leichnamen! Nimm dein Leben, doch mit der Bedingung, daß du in drei Tagen England verlässest und deine Schande

haben die ledig lausenden eingefangen, dann mache er sich ungekränkt davon!" „Ei," versetzte der Aeoman, „ich möchte gern dem Elenden einen Pfeil nachsenden, der ihm die lange Reise für immer ersparte." „Pu trägst ein englisch Herz im Busen, Locksley," sagte der schwarze Ritter, „und damit du weißt, wessen Befehlen du gehorchst, wenn du.mir gehorchst, so sage ich dir: Ich bin Richard von England!" Bei diesen Worten knieten die Aeomen mit einem Male vor ihm nieder, flehten um Vergebung ihres Unrechts und boten

ihm ihre Freundschaft und ihren Bund an. „Sieht auf, meine Freunde!" sagte Richard in sanftem Tone, indem er sie mit einem Blicke ansah, worin seine gewöhnliche Milde schon wieder an die Stelle seines Zornes getreten war: auch zeigte sich in seinem Gesichte keine Spur des letzten verzweifelten Kampfes, außer einiger Röte, von seiner Anstrengung herrührend. „Steht auf, meine Freunde," sagte er, „euer Unrecht ist vergütet worden durch die treuen Dienste, die ihr meinen unglücklichen Untertanen vor den Mauern

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