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Bozner Zeitung
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Page 5 of 6
Date: 05.02.1900
Physical description: 6
Beilage zu Nr. 28 der „Bozuer Zeitung' vom 5. Februar 1900. (Nachdruck verboten.) Wach dem Sturme. Roman von D. Rüssel. (3V. Fortsetzung.) »Von welchem Stück?' fragte der Schläch ter. Der entsetzliche Gedanke, das ihm viel leicht ein gewaltiges Roastbeef aufgehalst wer den könnte, fuhr Fritz erschreckend durch den Sinn und er antwortete daher etwas verwirrt und verlegen : .Nur ein kleines Stück, bitte.' »Filet,' flüsterte Richard ihm leise zu, um seinem Freunde aus der Verlegenheit zu helfen

,' sagte Fritz ganz verzweifelt. „Legen sie es bei Seite und ich werde es nachher abholen lassen.' Und nachdem er bezahlt hatte, verließ er den Laden, ohne die reizende Fächermalerin auch nur einen kurzen Moment flüchtig erblickt zu haben. „Sie muß hier wohnen,' flüsterte Richard etwas boshaft, als sie den Laden zusammen verließen. „Sie ist gewiß die Tochter des Schlächters. Ich sah eine entschiedene Aehnlich- keit Mischen den Beiden.' Diese Idee erschien Fritz von Harling ab solut unerträglich

.' meinte er schließlich hoffnungsvoll und ließ dann Richards weitere Scherze über diesen Gegenstand geduldig über sich ergehen. Und Richard schonte ihn nicht; ja. es wurde eine dauernde Quelle der Neckerei zwischen ihnen beiden, ihr Einkauf des Filets und die Verfolgung der reizenden Tochter des Schlächters, wie Richard sie nannte, bis nach der Rosenthalerstraße. Aber als Richard von Münster einige Tage später nach Schleswig abgereist war, kühlte sich bei Fritz von Har ling keineswegs

, dachte der junge Mann in seiner leidenschaftlichen Gluth. Jedenfalls brachten diese täglichen Gänge ein weiteres Moment des Interesses und der Aufregung in sein sonst auch schon ziemlich lebhaft bewegtes Leben und voll eifrigen Ver langens sah er dem Tage entgegen, an welchem er dem jungen Mädchen im Rica'schen Laden wieder begegnen würde. Fünfzehntes Kapitel. Inzwischen war Richard von Münster nach seinem alten, verwitterten Stammsitze an der Nordseeküste zurückgekehrt; aber das ihm sonst so werthe

Beige schmack. Diese unglückselige, dem Anblick des Dahingeschiedenen bestimmte Erinnerungstafel war am Tage nach dem Eintreffen des Briefes, durch den Richard ankündigte, daß er noch unter den Lebenden weilte, in Lehndorf ange kommen, und da der Steinmetz sich ganz ent schieden weigerte, diese auf Bestellung gefer tigte Arbeit zurückzunehmen, mußte der arme Joseph den Grabstein nur behalten, sondern sogar noch aus seiner eigenen Tasche bezahlen. Zuerst gedachte er, ihn in einem Boote auf's offene

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Bozner Zeitung
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Page 5 of 6
Date: 05.03.1900
Physical description: 6
Beilage zu Nr. 52 der „Bozner Zeitung' vom 5. März 1W0. (Nachdruck verboten.) Wach dem Sturme. Roman von D. Rüssel. (54. Fortsetzung.) Sechs Wochen, nachdem Joseph diesen Brief geschrieben, wurde Herrn von König zu dessen größter Ueberraschung und Entrüstung ge meldet, daß Herr Richard von Münster ihn zu sprechen wünschte. Der Besuch folgte dem Diener auf dem Fuße. „Ich hatte nicht erwartet. Sie je wieder in meinem Hause zu sehen l' rief Herr von König in höchster Aufregung

. „Ich bin unverzüglich zu Ihnen zurückge eilt. Herr von König.- antwortete Richard, „rseil Joseph an mich nach Amerika geschrieben hatte, um mir mitzutheilen, daß ein völlig unbegründetes, schändliches Gerücht über mich hier in der Gegend verbreitet wäre.' .Sie meinen — über Lucie?' .Ja — ist es wahr — daß — sie ihr Heim verlassen hat?' „Unglücklicherweise nur zu wahr!' rief Herr von König. „Wollen Sie wirklich be haupten, Richard,' und dabei umklammerte er krampfhaft den Arm des jungen Mannes

,' ant wortete Richard und wandte sich dabei von dem andern ab, um seine tiefe Bewegung zu verbergen. Jetzt verstand er Luciens Abschieds kuß — es war ihr letztes Lebewohl gewesen, vielleicht ihr Abschied für's Leben. „Könnte sie,' stammelte Herr von König, »könnte sie etwa einen Selbstmord begangen haben?' .Nein,' antwortete Richard entschieden. „Dazu ist Lucie zu tapfer l Sie hat ihr Heim verlassen, weil sie unglücklich war, weil Herr von Harling so gar nicht zu ihr paßte. Sie hat sich irgendwo

verborgen; aber wir müssen sie finden.' „Aber wo, Richard? Ihre Tante, Frau von Cranach, weiß nichts von ihr und — und glaubte dasselbe wie wir. Die Sache ist höchst wunderbar; aber ich glaube, Sie sprechen die Wahrheit.' „Mein Ehrenwort darauf! Ich sprach Lucie einige Minuten lang an dem Abend vor dem Begräbniß ihrer Mutter und seitdem habe ich sie nicht mehr gesehen oder irgend welche Nachricht von ihr erhalten. Aber wo ist Bertha? Was hatte sie denn an Bertha geschrieben?' „Ich werde Bertha holen

,' antwortete Herr von König und einige Minuten später eilte Bertha in's Zimmer und rief: „O Richard, ist es wirklich wahr, was Papa sagt?' „Es ist vollkommen wahr, daß ich nicht weiß, wo Lucie ist.' antwortete Richard, ihr herzlich die Hand drückend. „Du mußt mir helfen, sie zu finden.' „Aber wo?' fragte das Mädchen mit strömenden Thränen. „O, Richard, vielleicht leidet sie Noth oder liegt irgendwo trank ohne Hilfe und unter Fremden.' „Sie würde zu uns zurückkehren oder uns kommen lassen, wenn sie krank

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Bozner Zeitung
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Page 5 of 6
Date: 06.02.1900
Physical description: 6
Milage zu Nr. 29 der„Bozner Zeitung' vom 6. Februar 1900 (Nachdruck verboten.) Wach dem Sturme. Roman von D. Rüssel. (31. Fortsetzung.) Sein nächster Nachbar, ihr Vater, den er, Richard, stets so gern gehabt, hatte sich zu einem so schmählichen Betrüge bereit finden lassen und bei diesem Gedanken empfand Richard ingrimmige Erbitterung und Em pörung. Lucie hatte ihm gesagt, daß sie von seiner Rettung erst auf ihrer Hochzeitsreise gehört. Sie hatte also in dem Glauben ge- heirathet, daß er todt

wäre und voll brennen den Verlangens, von seiner treuen Freundin, Bertha von König, die das Verhältniß zwischen ihm und ihrer Schwester stets auf jede ihr nur mögliche Weise begünstigt hatte, alle weiteren Einzelheiten in Erfahrung zu bringen, kehrte Richard jetzt nach Hause zurück. Und Bertha empfand ein mindestens ebenso großes Verlangen, Richard wiederzusehen. Sie war voll zorniger Erbitterung gegen Herrn von Harling auf Langfeld angelangt und fest entschlossen. Luciens Bestellung an Richard

als ein verzogenes, großes Kind und die Möglichkeit, daß Lucie mit ihr über Richard von Münster gesprochen haben könnte, kam ihr auch nicht im Entferntesten in den Sinn. Bertha hingegen, die jetzt die Ueberzeugung hegte, Lucie wäre dadurch, daß man ihr die Rettung ihres früheren Geliebten so lange verschwieg, bis es zu spät war, auf das schmählichste hintergangen worden, hatte den festen Entschluß gefaßt, daß Richard wenig stens die ganze Wahrheit erfahren sollte. Sie war deshalb voller Verlangen, ihn zu sehen

und hatte in ihrer kindlichen Un schuld auch nicht die geringste Ahnung davon, welches Unheil sie vermuthlich anrichten würde. Richard sollte nur erfahren, daß es Lucie niemals in den Sinn gekommen wäre, ihm untreu zu werden — das hatte Bertha sich vorgenommen. Wäre Herr von Harling freund lich zu ihr gewesen, so hätte sie vielleicht keinen so brennenden Eifer empfunden. Richard dies alles mitzutheilen; und obgleich sie sich selber dessen nicht bewußt war, hatte ihre ge kränkte und beleidigte Eigenliebe

doch auch etwas mit ihrem Wunsche zu thun, Lucie in Richard's Augen von dem Verdachte selbst süchtiger Weltlichkeit und wankelmüthiger Treulosigkeit zu reinigen. Sobald sie daher gehört hatte, daß Richard nach Lehndorf zurückgekehrt war, verlor sie keine Zeit, eine Begegnung mit ihm zu suchen. Schon bei ihrem ersten Nachmittagsspazier gange traf sie ihn denn auch, wie er am Strande auf einem großen Steinblocke stand und mit verschränkten Armen trübe und düster auf die Wellen des Meeres hinaus blickte. Bertha erkannte ihn schon

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Bozner Zeitung
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Page 5 of 6
Date: 29.01.1900
Physical description: 6
lang gar nichts mehr von der Besatzung desselben hört, ist es eigentlich kaum noch zu erwarten, daß einer derselben wieder auftaucht.' Und dabei lachte Richard ziemlich hart und schneidend. „Es war so schrecklich — zu schrecklich, Richard!' „Man erzählte mir. Du hättest meine Flaschenbotschost am Strande gefunden — ist das wahr?' Luciens Lippen öffneten sich eben zur Antwort und ihre blauen Augen ruhten voll tiefster Belegung aus Richards Zügen, als sich die Thür des Salons nochmals öffnete

und Herr von Harling mit seinem gewohnten Selbstbewußtsein und gewichtigen Austreten hereinkam. Den jungen Mann, den er neben seiner Gemahlin stehen sah. betrachtete er zuerst etwas verwundert, besann sich dann aber und sagte: „Ah — vermuthlich Herr von MünsKr? Bitte, meine liebe Lucie, stelle mich dem Herrn vor.' „Mein Gemahl, Herr Baron von Harling,' stammelte Lucie. Richard von Münster konnte kaum glauben, daß dies wirklich Luciens Gatte wäre, als er aus diesen wohlbeleibten, ältlichen, häßlichen

Mann blickte. Es erschien ihm gar zu schreck lich, gar zu unnatürlich. Die Nachricht von ihrer Verheirathung war ihm ein schwerer und harter Schlag gewesen, denn er hatte sie so tief und innig geliebt und sich ihrer Liebe so völlig sicher gefühlt. Daß sie aber solch' einen Menschen wie diesen hier hatte heirathen können! Richard lächelte etwas ingrimmig, während er die Hand nahm, die ihm Herr von Harling bot und sich von demselben zu seiner wunderbaren Rettung beglückwün schen ließ. „Eine ganz

denn die Lucie?' Beide jungen Leute vor ihm errötheten bei dieser Frage heftig. »DaZ. war ihr Name,' antwortete Richard, und seine Stimme bebte dabei ein wenig. »Ah l Ich glaube, Ihr Gut grenzt unmit telbar an Langfeld, die Besitzung des Herrn von König, nicht wahr?' Ja. Wir sind unmittelbare Nachbarn.' »So hörte ich. Ah, hier kommt meine Tochter l Nun, meine liebe Henriette.' und « Herr von Harling beugte sein stattliche? Haupt, um den üblichen töchterlichen Kuß aus seine Nasenspitze entgegenzunehmen

, »Henriette, dies Ist. Herr von Münster, der Freund Deines Bruders, weißt Du.' > »Und der Frennd Deiner Gemahlin,' meinte die junge Gräfin lächelnd. »Ich habe so viel von Ihnen gehört. Herr von Münster, daß es .mir ein großes Vergnügen bereitet, Sie per sönlich kennen zu lernen.' < 411/ Richard verbeugte sich gemessen und » die Frau Gräfin von Luckner konnte sich -dabei der Wahrnehmung nicht verschließen. Maß -er'r«irlich i eme - ganz prächtige Er scheinung war. ' WA »Und so -verloren- Sie. Ihre.kseine

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Bozner Zeitung
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Page 4 of 12
Date: 21.04.1900
Physical description: 12
ein Zimmer miethete. Ich werde es Ihnen ganz genau erzählen — es ist besser, daß Sie alles wissen. Mein früherer Ver lobter. Richard von Münster, war doch nicht ertrunken und ich sah ihn wieder. Er war mit Fritz von Harling befreundet und nach dem ich ihn wiedergesehen hatte, beschloß ich, Herrn von Harling zu verlassen, aber allein, nicht mil Richard. So hielt ich mich denn hier verborgen — und — und — versuchte, durch Musikunterricht meinen Lebensunterhalt zu erwerben.' „Und dieser Mann —' „Richard

? Ich begegnete ihm eines Tages ganz zufällig im Thiergarten. Begreifen Sie jetzt — der junge Mann, der damals schwer verwundet hierhergebracht wurde, war Richard von Münster — nicht mein Bruder — aber ich gab ihn als solchen aus. weil ich dachte, daß ich ihn dann pflegen könnte, ohne Auf sehen oder üble Nachrede befürchten zu brauchen.' Lukas antwortete nichts, sondern sah sie ganz stumm, wie verwirrt, an — es stürmte zu viel auf ihn ein — die Erinnerung an seinen Mordversuch, seine leidenschaftliche Liebe

das Zimmer. Etwa eine halbe Stunde später trat Lucie, ihre Augen von Thränen ganz geröthet und in ihrem ganzen Aussehen die tiefste Be trübniß, Niedergeschlagenheit und Scham ver rathend, in das Zimmer Richards im Hause der Frau Marks. Richard saß in seinem Lehnstuhl und be grüßte sie lächeld mit der Frage: „Weshalb kommst Du heute so spat, Lucie?' Aber im nächsten Augenblick rief er. durch ihr Aussehen aufs Höchste erschreckt: „Was fehlt Dir Lucie? Was ist geschehen?' „Richard,' antwortete Lucie, blaß

und zitternd und die Worte kaum über ihre Lippen bringend, „ich habe Dir etwas Entsetzliches mitzutheilen, eine so unsagbare Schmach und Schande —' Sie sank schluchzend auf den nächsten Stuhl urd nachdem es Richard gelungen, sie etwas zu beruhigen, brachte er sie allmählich dazu, ihm die Ursache ihrer Verzweiflung zu erzählen und vernahm alles, was ihr Lukas heute Morgen über Herrn von Harling und die Ungültigkeit ihrer Verheirathung mit getheilt hatte. Aber Richard schien die ganze Sache

weiter nicht besonders aufzuregen und schließlich sagte er ihr ganz gelassen: „Mein liebes Kind, die Schande lastet ausschließlich auf dem verstorbenen Herrn von Harling. aber durchaus nicht auf Dir. Du warst ja nur dem Namen nach seine Gattin und daß diese nie vollzogene Ehe sich als ungültig herausstellt, hat meines Tr achtens wenig zu bedeuten. Du darfst Dich nicht weiter mit thörichten Einbildungen darüber quälen.' „Aber es ist so schrecklich,' antwortete sie; „und — und — denke Dir nur, Richard — dieser Mann

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Page 5 of 6
Date: 13.03.1900
Physical description: 6
verfärbte sich Herr von Harling etwas und nach einer kurzen Pause sagte er: „Darüber habe ich noch gar keinen endgiltigen Beschluß gefaßt.' Und Herr von König mußte sich mit dieser Antwort zufrieden geben, aber er verließ Herrn von Harlings Haus mit dem Bewußt sein. daß er Recht daran gethan hatte, seinen Schwiegersohn aufzusuchen und einige Tage später wurde auch Fritz von Harling davon überzeugt, daß Richard von Münster ganz unschuldig an Luciens Verschwinden wäre. Einige Tage nach dieser Unterredung

be gegnete nämlich Richard von Münster seinem früheren Freunde, als derselbe eben aus einem Laden trat. Richard eilte auf jenen zu und sagte kurz und entschieden: „Ich muß Dich sprechen, Fritz. Ich habe Dir besondere Mittheilungen zu machen.' Fritz von Harling wurde dunkelroth und begann ziemlich empört: „Unter den obwaltenden Umständen —' „Unter den nicht obwaltenden Umständen,' unterbrach ihn Richard eifrig. „Von der ganzen Geschichte ist kein Wort wahr. Fritz, ich erkläre Dir feierlich, daß ich Frau

verborgen hält — und ich bin mit ihrem Vater und ihrer Schwester herge kommen, um sie zu suchen.' „Es ist eine ganz wunderbare Geschichte. Ich habe Dich lange gekannt, Richard, und Du wirst mich in einer solchen Sache doch nicht hintergehen.' „Ich habe Dir mein Ehrenwort gegeben, daß ich die Wahrheit spreche. Welche Ver anlassung hätte ich. Dich zu hintergehen? Hätte Lucie sich wirklich von mir entführen lassen, glaubst Du, ich würde sie irgendwo allein gelassen haben, um nach Berlin zurück zukehren

?' Aus den letzten Worten Richards von Münster sprach eine so heftige, wenn auch verhaltene Leidenschaft, daß Fritz von Harling nicht umhin konnte, seinem Freunde zu glauben und erwiderte: „Nein, das ist nicht anzunehmen. Ich hatte übrigens Lucie sehr gern und ich freue mich, Richard, daß wir Freunde bleiben können.' Dabei reichte Fritz ihm die Hand und Richard drückte dieselbe auf's Herzlichste. Hierauf plauderten die beiden so unbefan gen und freundschaftlich miteinander, wie nur je zuvor und bald erkundigte

sich Richard auch nach Eochen Dore. das heißt, er fragte lächelnd: „Und wie geht es der reizenden Schlächterstochter?' „Sie ist keine Schlächterstochter, mein lieber Junge — sie ist ein süßes kleines Mädchen,' antwortete Fritz von Harling. jedoch mit einer gewissen Zurückhaltung im Ton seiner Stimme, die Richard davon abhielt, den Gegenstand weiter zu verfolgen. Aber jedenfalls schieden sie als sehr gute Freunde und Fritz von Harling war wirklich erfreut, auch seiner Schwester, der Gräfin Luckner

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Bozner Zeitung
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Page 5 of 6
Date: 13.02.1900
Physical description: 6
Beilage zu Nr. 35 dex „Bozner Zeitung' vom 13. Februar 1900. (Nachdruck verboten.) WM dem SturM. Roman von D. Russel. (37. Fortsetzung.) Frau von Harling ließ bei diesen Worten ihren schwarzen, spitzenbesetzten Sonnen schirm etwas tiefer Herabfinken, aber ihr Stief sohn bemerkte, daß ihre Hände dabei nervös zitterten. „Nun, und was sagte er von Bertha?' „Bertha war entzückt über ihren Fächer; aber vielleicht weißt Du nichts von dem Fächer?' .Von welchem Fächer?' »Richard kaufte einen reizenden

eines Abends zusammen waren, kaqien wir auf Liebe und Heirath und all' .dergleichen zu sprechen. Dabei ließ sich der brave Richard etwas übermäßig scharf und kräftig über solche Mädchen aus, die nur um des Geldes willen heirathen und erklärte, daß solche Ehen einfach ekelhast und empörend wären. Ich weiß es nicht, aber ich vermuthe, daß ihm irgend eine Dame schlecht mitgespielt hat. Weißt Du vielleicht, ob und in wen er sich verliebt hatte?' „Nein,' hauchte Lucie und sprach wäh rend der übrigen Fahrt kaum

. Er hatte sich bemüht, nach ihrem Zanke, wegen Bertha eine Aussöhnung herbeizuführen aber Lucie hatte seipe Annäherung so kali. aufgenommen, daß daß Selbstbewußtsein dieses eitlen Mannes dadurch aus das' Empfindlichste verwundet worden war. Und- ihr ganzes Wesen erhielt jenen Argwohn gegen Richard von Münster, der ihm beim Bestie dieses jungen Mannes zum ersten Male gekommen war, wach und lebendig. Aber darüber hatte er kein Wort weiter zu ihr geäußert. Miß trauen und Zweifel waren in seinem Herzen erwachsen

gewesen war und ihn während all'der Jahre ihrer süßen, glücklichen Jugendzeit innig wiedergeliebt hatte. Dies war Richard von Münster. Er hatte mit Fritz von Harling zusammen dinirt und Fritz hatte ihn dazu überredet, mit auf diesen Ball zu kommen und Richard hatte sich übereden lassen in der Erwartung, Lucie dort wiederzusehen, vielleicht auch in der Hoffnung, ihr ein Wort des Dankes für ihre Bestellung durch Bertha in's Ohr flüstern zu können, ehe er seine lange Reise nach fremden Welttheilen anträte. Und er sah

sie durch den Saal gehen, schöner als sie je zuvor gewesen. „Größer und dabei doch lieblicher' dachte er — und er fragte sich selber, ob sie wohl glücklicher wäre, ob dies Leben, glänzender als er es ihr je zu bieten vermocht hätte, die Bedürfnisse ihres Herzens ausreichend befriedigte. Plötzlich trafen sich ihre Augen und Richard sah. wie im gleichen Moment em tiefes Er- röthen sich über das schöne Gesicht und von dem schlanken Halse sogar bis über den schneeweißen Nacken breitete. Sie war sich der Vorgänge

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Bozner Zeitung
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Page 5 of 8
Date: 26.05.1914
Physical description: 8
Anton. Wirt. Bozen Weiß Robert. Weinhändler Bozen. Rechtspflege. H Der Streit im Haufe Wagner. Im Prozesse Äm die Rechtsstellung der ältesten Tochter Kofima Wagners, Frau Isolde Beidler, hat jetzt Frau Ko- Pma Wagner ein Aktenstück veröffentlicht, das dem Prozesse eine neue Wendung gibt. Sie läßt erklä ren, daß die von Frau Beidler bestrittene Vater schaft Hans v. Bülows bei den Kindern Isolde und Eva längst festgestellt worden sei. Frau Kofi- Ma Wagner veröffentlicht das Testament Richard Wagners

. . Darin heißt es: Die Ehe von Fran Kosima Wagner mit Richard Wagner besteht zu Recht. Auf Beschluß des Amtsgerichtes habe als Einziges Kind aus dieser Ehe Siegfried Wagner Hü gelten. Kofima und Siegfried teilen sich zu gleichen Teilen in den Nachlaß Richard Wagners. In dem Gerichtsbeschlüsse, der diesem Testament die GrüMlaM gibt, h^ßt es' unter anderem: In der Hinterlassenschaft des Schriftstellers und Kom ponisten Richard Wagner erläßt das königliche Amtsgericht Bayreuth folgenden Beschluß

: Am 13. Februar 1883 starb zu Venedig der Schriftsteller lind Komponist Richard Wagner. Seine Verfü gungen sind dahin getroffen worden, daß lediglich Siegfried Wagner als Sohn von Richard Wagner anzusehen ist. Aus den weiteren Feststellungen des Amtsgerichtes Bayreuth geht hervor, daß das all einige Recht, über das Vermögen zu bestimmen, Richard Wagner zusteht. Wagner hat ausdrücklich früher schon erklärt, daß nur Siegfried sein recht mäßiger Sohn fei. Demnach, so erklart Frau Ko fima, Wagner, sei der ganze

jetzige Streit um das Erbe Richard Wagners von Seite der Frau Isol de Beidler umsonst. Der Vertreter der Frau Beid- ' ler will sich aber damit nicht zufrieden geben und den Prozeß iy jeder Hinsicht anfechten. ^(Telegranime Ver,„Bozner Zeitung.) Von den kämpfen. Durazzo, (aufgegeben am 23. Mai, halb 2 Uhr nachmittags, in Wien eingelangt 23. d. um 2 Uhr nachmittags). Augenzeugen berichten, daß m Kawaja uiWahr -^ R^ellm-die^Pegi^ngS'' Behörden in der Stadt vertrieben, die- türkische Fahne hißten

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Bozner Zeitung
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Page 5 of 6
Date: 26.01.1900
Physical description: 6
, setze Dich doch neben mich, antwortete Lucie. .Wir sprachen von Richard von Mün sters wunderbarer Rettung,' sagte Fritz zu seiner Schwester, .und wie ich hörte, ist er ein alter Freund Luciens — sie sind Gutsnach barn gewesen.' .O, ist das wirklich wahr? Wie komisch doch alles in der Welt zusammenhängt! Fritz brachte mich heute dadurch zum Lachen, daß er mir erzählte, wie der Bruder des Herrn von Münster schon einen Grabstein str seinen Bruder bestellt hätte und wie der selbe erst

nach dem Eintreffen der Nachricht, daß Herr von Münster noch am Leben wäre, anlangte und wie der unglückliche Bruder nicht wußte, was er damit anfangen sollte, bis er ihn schließlich für eine spätere bessere Gelegenheit im Garten vergrub und wie dann eines Tages Herr Richard, Fritzens Freund, als er sich zu seiner Kräftigung etwas mit Gartenarbeiten beschäftigte, auf seinen eigenen Grabstein stieß.' „Ist das thatsächlich geschehen?' fragte Lucie mit einem Blick auf Fritz. .Allerdings. Wie Du weißt, hat Richard

ziemlich viel Sinn für Humor und er konnte es nicht über sich bringen, mir die Geschichte zu verschweigen. Der jüngere Bruder ist etwas beschränkt Und tölpelhaft und war wie mir Richard erzählte in fürchterlicher Verlegenheit deswegen und es läßt sich ja nicht leugnen, daß die Sache für ihn etwas Unangenehmes hatte.' »Ja, Joseph von Münster ist sehr verschieden von seinem Bruder,' sagte Lucie und es war etwas in ihrem Tone, was den scharfen Ohren der Gräfin Luckner nicht entgieng

und sich erkundigte. „Was war der Witz?' „Die Auferweckung eines Freundes Deiner Frau und Fritzens von den Todten,' erwiderte feine Tochter. „Du hast ja die Geschichte schon gehört — von Richard von Münster, weißt Du,' erklärte Fritz von Harling. „Ich habe um Er laubnis gebeten», ihn morgen zum Diner mit bringen zu dürfen.' „Mein lieber Junge, Du weißt, daß ich Dir vollkommene Freiheit gegeben habe» Deine Freunde, so oft und so- viel Du. willst, zum Diner hier einzuladen..' antwortete Herr von Harling mit großer

Würden „Es wird mir ein Vergnügen sein, Herrn von Münster bei mir zu sehen.' Lucie hörte diese gnädige Rede mit an, ohne auch; nur ein Wort dazu zu sagen. Sie saß da, beinahe überwältigt von dem Gedanken, daß sie morgen — morgen schon, Richard wiedersehen würde! ES erschien ihr beinahe unmöglich und undenkbar, als sie jetzt das Zimmer verließ, um sich nach ihrer - Schwester umzusehen und doch wußte sie, daß es Wahrheit und Wirklichkeit war. Die Aufregung wirkte sogar körperlich auf sie und ! ihre Knie wankten und ihre Hände

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Bozner Zeitung
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Page 9 of 10
Date: 10.04.1900
Physical description: 10
Beilage zu Nr. 83 der „Bozner Zeitung' vom 11. April 1900. (Nachdruck verboten.) Wach dem Sturme. Roman von D. Rüssel. (84. Fortsetzung.) Da dachte sie plötzlich an Richard von Münster und sagte zu Herrn von Trenk: „Auf der Rückfahrt wollen wir den kleinen Umweg machen und beim Kaiserhof halten. Ein sehr warmer Freund Luciens wohnte dort vor einigen Wochen — ich allein möchte ihn nicht aussuchen — vielleicht weiß er etwas über Luciens jetzigen Aufenthalt.' Aber auch im Kaiserhof erfuhren

hatte sich Lukas Schmidt nach der Stromstraße begeben, um Lucie davon in Kenntniß zu setz?n, daß Nachforschungen seitens ihrer Angehörigen nach ihr angestellt würden. Unterwegs legte er sich den Sachverhalt so zurecht, daß diese Beiden — Bruder und Schwester, denn dafür hielt er ja Lucie und Richard jetzt — aus irgendeiner ihm unbe kannten Veranlassung sich zusammen heimlich von Hause entfernt hätten und es wäre seine Pflicht, ihnen die Warnung zukommen zu lassen, daß ihre Angehörigen ihnen auf der Spur wären

, daß Sie mir vertrauen?' »O ja, ja; ich danke Ihnen so sehr! Ich wünsche meinen jetzigen Aufenthaltsort geheim zu halten — ich muß ihn vorläufig noch ge heim halten.' „Sehr wohl, auf mich können Sie sich verlassen. Wie geht es heute Ihrem Bruder?' »Richard? Er ist in fortschreitender Besse rung. — Ich danke Ihnen so sehr.' Aber Lukas hatte sie kaum verlassen, als Lucie zitternd und sehr blaß die Treppe hinauf in Richards Zimmer eilte, neben seinem Lager auf einen Stuhl sank und in höchster Erregung ihm mittheilte

: »O, Richard! Denke Dir, was geschehen ist! Bertha und ein Hauptmann vom Ge- neralstabe — wer kann das nur gewesen sein — Fritz von Harling konnte doch unmöglich so schnell anvanciren — sind bei Herrn Schmidt gewesen, um Erkundigungen über mich einzuziehen! O, Richard! Wenn sie jetzt kämen, um uns von einander zu trennen!' Dreiundvierzigstes Kapitel. Als Herr von Trenk mit Bertha nach der Thiergartenstraße zurückgekehrt war, lud Frau von Cranach ihn ein, zum Diner zu bleiben und hörte mit großer Heiterkeit

zu erzählen, daß sie mit Herrn von Trenk Richard im Kaiserhof aufgesucht und dort nicht gefunden hatte. Auch Herrn von Trenk hatte sie bei ihrer Rückfahrt dringend gebeten, ihrer Tante gegen über nichts von dieser Nachfrage im Kaiserhof zu erwähnen. Jedenfalls hatte dieser gemeinsame Aus flug dazu gedient, die beiden jungen Leute, die schon vorher ein lebhaftes Interesse für einander empfunden, sich noch um Vieles näher zu bringen. Herr von Trenk blieb noch nach dem Diner einige Zeit im heiter sten

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Bozner Zeitung
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Page 5 of 6
Date: 12.03.1900
Physical description: 6
sich wieder nach der entgegengefetzten Richtung; er wünschte nicht, daß Herr von Harling ihn jetzt sähe und es bedürfte nicht der halb vorwurfsvollen Worte seiner Mutter, als er nachdem Fortfahrender Droschke wieder nach Haufe zurückkehrte, um ihn davon zu überzeugen, daß er wenigstens vorläufig keine weiteren Schritte thun könnte, um sein Geburtsrecht geltend zu machen. Richard von Münster hatte seinen Besuch bei Frau von Cranach abgestattet und wenn gleich er eigentlich eine sehr berechtigte Er bitterung gegen sie fühlte

, so war er in seinem ganzen Verhalten ihr gegenüber doch sehr verbindlich, wenn auch entschieden gewesen und hatte sie schließlich nicht nur — freilich nur mit großer Mühe — davon überzeugt, daß er Lucien nicht entführt, ja auch nicht die geringste Ahnung von ihrem jetzigen Auf enthalt hätte, sondern sie auch dazu gebracht, Bertha von König für längere Zeit als Gast in ihr Haus aufzunehmen, damit dieselbe von dort aus ihm. Richard von Münster, bei seinen Nachforschungen nach Lucie behülflich sein könnte. Frau von Cranach

erachtete dies zwar für ein großes Opfer und erklärte sehr bestimmt, daß sie ein so häßliches und wenig anziehendes junges Mädchen wie Bertha keinensalls in die Gesellschaft einführen würde; aber dagegen hatte Richard von Münster durchaus nichts einzuwenden, denn er erwartete, daß Bertha's Interesse und Zeit beinahe aus schließlich durch ihre gemeinsamen Nach forschungen nach dem Verbleib ihrer Schwester in Anspruch genommen werden würde. Als Herr von König mit seiner Tochter in Berlin anlangte, eilte

er sofort nach dem Hause seines Schwiegersohnes und trotzdem er hörte, daß derselbe bereits seit einer Reihe von Tagen in Folge eines schweren Ohn machtsanfalles krank läge, bestand er doch darauf, zu ihm geführt zu werden. Sobald er mit ihm allein war. machte er ihm die Mittheilung, daß, wenn auch Lucie ihn. Herrn von Harling, heimlich verlassen, sie sich doch ganz gewiß nicht von Richard von Münster hätte entführen lassen. Anfangs wollte Herr von Harling gar nicht darauf hören. Er fah so alt

es glauben oder nicht. Herr von Harling.' antwortete Herr von König etwas scharf; aber ich habe Richard, dessen unbedingte Zuverlässigkeit ich seit seiner Knaben zeit kenne, persönlich gesprochen und er ver sicherte mir auf sein Ehrenwort, daß er von meiner Tochter Lucie feit dem Tage vor dem Begräbniß ihrer Mutter nichts gesehen oder gehört hat. Ich weiß, daß er darin die Wahrheit spricht und empfinde darin die quälendsten Sorgen darüber, was aus Lucie geworden ist und ich bin mit meiner jüngeren

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Der Bote für Tirol
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Page 5 of 8
Date: 20.08.1900
Physical description: 8
96., Cäsar Volani beim 73., Johann Silb ernagel beim 80., Alfred Hausmann beim 19., Alexander Edler v. Eferny beim 53., Rudolf Schaffer beim 61., Robert Bacca beim 51., Richard Friedl beim 22., Adolf Schmidt- Brankovich beim 33., Josef Machytka beim 37 , Anton Treybal beim 22., Friedrich On heiser beim 7., Karl Sichrovöky beim 27., Engen von Nolting beim 1. bosnisch Herweg. Jnf.-Reg,, Rudolf Gschließer beim 16. WaraSdiner, Josef Novak beim 51., Oskar Melzer beim 50., Ferrnccio An- toniolli und Franz

Tröber beim 102., Rudolf Nr tat beim Kl., Heinrich Rück beim 97., Alfred Appeller beim 93., Theodor Schmall beim S7. und Hermann BSckle beim 32. Jnfanterie-Regimente; — bei den Tiroler Kaiferjäger-Regimentern die Zög linge verschiedener Jnfanterie-Cadetenschulen: Robert Schwarzer beim 1, Robert May beim 2., Arthur PhlepS beim 3., David Kopf beim 4., August SchSnpflug beim 1., Ludwig Neujahr beim 4., Erwin Frieb beim 3., Johann Papak beim 4., Richard Bayer beim 2., Otto v. Keler beim 2., Victor

?. — Nach Abfolvieruug des 3. Jahrganges der Land» wchr-Cadettenschnle wurden beim Eintritte in die k. k. Landwehr ernannt zu Cadet-Officierö-Stellvertretern: Josef BreSnig beim III, Johann Gabler beim I., Richard Löschn er beim III., AloiS SengSeiS beim II., Wilhelm Lad stätter beim I., Richard Hess beim II-, Moriz Knoll beim I. Landeösch.- Reg., OSkar Rnffelsberger, bei der Division der berittenen Tiroler Landesschützen. ,*5 Ertrunken. Man berichtet aus Keniaten: Am 16. ds. stürzte die 10jährige Marie Nothburga

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Bozner Zeitung
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Page 5 of 6
Date: 15.02.1900
Physical description: 6
Beilage zu Nr. 37 der „Bozner Zeitung' vom 15. Februar 1900. (Nachdruck verboten.) Wach dem Sturme. Noman von D. Rüssel. (39. Fortsetzung.) „Darf ich Dir meinen Arm anbieten? Ich wünsche nach Hause zu fahren.' „So plötzlich? Nun. dann lebe wohl !' — Und dabei reichte Lucie Richard von Münster ihre Hand. — .Stürze Dich diesmal' nicht unnöthig in Gefahr. Nochmals lebe wohl!' Ein kurzer Händedruck und dann wandte Lucie sich um und legte ihre Finger spitzen auf den Arm ihre Gemahls. Schwei gend

mit einem leisen, bitteren Lachen: „So ungefähr verhält es sich; ich glaubte, Richard wäre todt.' „Du — Du bist ganz schamlos!' schrie Herr von Harling. vor Wuth am ganzen Körper zitternd. „Du mit sammt Deiner schlauen Tante — Ihr habt mich betrogen — auf den Leim gelockt! Ja, so ist es, mich durch eine schamlose Lüge dazu verlockt. Dich zu heirathen!' „Was meinst Du?' „Meinen! Brauche ich erst noch zu erklären, was ich meine? Ich meine, Frau von Cranach hat damals, als ich Dich wieder sah, Deine Blässe

zwischen dem schlecht zusammenpassenden Paare und je länger Herr von Harling dar über nachdachte, wie er seines Erachtens durch eine intrigante Frau getäuscht und zur Herrsch gebracht worden wäre, desto tiefer wurde seine Entrüstung und desto öfter ruhten seine Blicke wüthend auf seiner schönen jungen Frau mit dem Wunsche, daß sie ihm nie begegnet wäre. Und sein Zorn wuchs dadurch noch mehr, daß die Thatsache, seine Frau hätte früher Richard von Münster geliebt, auch in seiner eigenen Familie bekannt wurde

welchem Un recht fähig wäre und wenn sie und Richard von Münster sich als Kinder lieb hatten, so ist das weiter nichts so sehr Schreckliches. Nur wenigen Leuten ist es vergönnt, ihre erste und wirkliche Liebe auch zu heirathen,' und dabei seufzte Fritz tief. Er dachte nämlich an das reizende Gesicht- chen, welches vor wenigen Tagen so plötzlich seinen Augen entschwunden war. Er konnte die schöne Fächermalerin nicht vergessen und schließlich entschloß er sich eines Nachmittags, wieder einmal den Ricaschen Laden

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Bozner Zeitung
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Page 5 of 6
Date: 21.01.1900
Physical description: 6
von Harling und Tante Luh'e Muster davon sind. Es ist ge mein, ekelhaft gemein von Herrn von Harling, mich aus dem Hause zu treiben. Ich wünschte. Du hättest schließlich doch Deinen alten Lieb haber geheirathet, Lucie, dann wären wir wenigstens nicht getrennt worden.' Nach diesem Ausbruch ihrer Schwester schwieg Lucie einige Sekunden lang, dann sagte sie langsam: »Wirst Du Richard von Münster sehen, Bertha. wenn Du nach Hause kommst?' „Natürlich werde ich ihn sehen.' „Du weißt, ich hatte keine Ahnung

— niemand hatte eine Ahnung davon,' fuhr Lucie zögernd und tief erröthend fort, „daß — daß Richard lebte — bis die Trauung vorüber war.' „Und darf ich ihm das sagen?' »Ich wünsche, daß Du Du ihm das sagst. Sage ihm auch, wie die Uebrigen mir immer erklärten, es wäre keine Hoffnung mehr, und wie Mama mir sagte, wie arm wir wären und wie mir dann alles gleichgültig zu sein schien.' Und Lucie ließ dabei ihr Haupt tief sinken und ihre Augen füllten sich mit Thränen. »O Lucie!' rief das junge Mädchen

, ihre Schwester leidenschaftlich umarmend und küs send, „wie jammerschade es doch war! Hattest Du Richard wirklich lieb ? Ich glaube beinahe. Du liebtest ihn.' „Ja, ich hatte ihn lieb; aber laß uns nicht mehr davon sprechen. Mache ihm klar, daß ich nie geheirathet haben würde, wenn ich die Wahrheit gewußt hätte.' »Nun, das kannst mir glauben: ich wünsche von ganzem Herzen, daß Du nicht geheirathet hättest.' »Du weißt, Mama schrieb mir, Papa wäre in schrecklichen Geldsorgen und sie borgte zugleich Geld

nichts, wodurch ich Geld ver dienen könnte; heutzutage hätten junge Mäd chen, die etwas verdienen sollten, eine ganz andere Ausbildung als wie ich sie erhalten. Dann bat ich sie, sie möchte mich nur als ihre Gesellschafterin bei sich behalten; sie aber schlug mir diese Bitte ganz entschieden ab. Und nun weißt Du, wie alles kam, Bertha — wie ich dazu gezwungen wurde.' „Wann hörtest Du denn zum ersten Male, daß Richard am Leben wäre, Lucie?' Lucie wurde plötzlich ganz blaß, rang krampfhaft ihre Hände und rief

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Tiroler Volksbote
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Page 12 of 16
Date: 17.11.1915
Physical description: 16
Gefangenschaft: ^Richard Stezor. Sand i. T.: Jos. Bslcove. Sand il Taufers. Auszeichnungen. Die Silberne Tapferkeits-Medatlle 1. Klaffe: den Fähnrichen Kar! Holzgrüber» Stephan Stock!, Franz Windhager» dem Kadetten der Res. Othmar Schenk, dem Kadettaspirantsn Erich Kaiser, dem Eini -Freiw. Zugssührer Josef Föger und dem Zugssührer Johann Wiedeinann. — Dem Leut nant Josef Dittrich, den Fähnrichen der Res. Hubert Langer. Alfons Kasseroller, den Kadetten der Res. Viktor Pachhofer, Robert Walter, dem Oberjäger

und dem Iä^.ör Prigl. — Dem Oberjäger Alois FWer, dem Einj.-Freiw. Zugsführer Rudolf Vogl. dem Un ter säger Johann Neisser. den Jägern Valentin Colpi und Martin Thaler. — Dem Fähnrich der Ref. Ernst Wuhelm, dem Kadetten der Res. Richard Lan ger, den Oberjägern Rudolf Hueber, Alois Pir- panier, Alois Rastbichler, den ZuFsfnhrern Michael Brader. Konstantin Rekla. Josef Schrattenthaler, dem Unterjä^er Hermann Schund, den Patrouille führern Johann Etztaler, Rudolf Ober, den Jägem Josef Maier. Johann Schiefert

und dem Offiziers- diener Jakob Sakletti. Die Silberne Tapferkeitsmedaille 2. Klaffe: Dem Sanitätskadetten Fritz Strenge, dem Kadetten der Res. Egon Erben. Gebhard Eschig. dem Oberjäger Jakob Rupprechter, dem Einj.-Freiw. Zugssührer Josef Gruß, den Zugsführern Josef Gug- genbichler (Gewehrvormsister). Pius Schatzmann. Heinrich SchösfLhaler, Venjamin Venturini^ Richard Weiß, dem Tit.-Zugsführer Gottfried Pfeifhofer». den Unterjägern Donata Dalmonego, Leonhard Larch, Josef Renzl. den Patrouilleführern Emil

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Bozner Zeitung
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Page 4 of 12
Date: 03.03.1900
Physical description: 12
alle Einzel heiten ihrer Flucht in Erfahrung gebracht hatte, zweifelte er auch nicht im Geringsten daran, daß sie sich bei Richard von Münster auf dessen Jacht befände. Als ihm also Ev- chen Dore bei ihrem nächsten Zusammentreffen erzählte, daß sie Musikstunden bei einem Fräu lein König nähme, berührte ihn dieser Name wegen der Jdeenassociation, die er in ihm erweckte, zwar unangenehm, ohne jedoch im Uebrigen irgendwie von ihm besonders beachtet oder gar mit seiner Stiefmutter in Verbin dung gebracht

könnte, daß ihr Leben auch das seine wäre. Und Fritz von Harling fühlte jetzt auch, daß er nicht mehr von Eochen lassen könnte. Aber auf seiner Liebe lag ein Schatten, denn er dachte auch noch an andere Dinge außer ihr. Sechsundzwanzigstes Kapitel. Richard von Münster hatte eine treue Freundin, welche die Nachricht, daß er Frau von Harling am Begräbnißtage ihrer Mutter entführt hätte, mit Entrüstung und Unglauben aufnahm. Dirs war die alte Grete. die Haushälterin auf Lehndorf, welche am Tage nach Frau von Königs

.' Nachdem Joseph sich diesen Rathschlag überlegt hatte, beschloß er, demselben Folge zu leisten. Richard hatte seinem Bruder ge sagt, er wollte direkt nach New-Iork segeln und wenn Joseph sofort schrieb, mußte sein Brief demnach noch vor Richards Ankunft in New-Iork sein. Aber der Brief erwies sich als ziemlich schwierig. Selbst einem Bruder gegenüber läßt sich die Frage, ob er die Frau eines anderen entführt hat oder nicht, kaum ohne Mühe in Worte kleiden. Joseph kaute lange an seiner Feder und hielt

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