des Ministers des Auswärtigen in der Delegation nicht geändert haben, dass die Vorlage nur zur Erhaltung des Friedens verlangt werde. Ich erwarte, schloss der Minister, dass in Oesterreich Jedermann bereit ist, seine Pflicht zu thun. Der Zwölf Millionen-Kredit wurde hierauf einstimmig genehmigt. Die deutschen Zeitungen beginnen bereits die Konsequenzen aus den Wahlen zum Reichstag zu ziehen. So schreibt die „Frei sinnige Ztg.": Es unterliegt keinem Zweifel mehr, dass sich im neuen Reichstag eine Mehrheit
gewesen sein würde. Die auswärtige Lage bleibt unter dem Sep tennat dieselbe, wie sie vor der Auflösung des Reichstags gewesen ist. Die Septennats - Frage wird schon vor Ostern erledigt sein, dann aber werden alsbald die neuen Steuerprojekte in den Vordergrund treten, und es wird in diefeni neuen Reichstag genau so gehen, wie nach der Auflösung und den Neuwahlen im Jahre 1878. Auf daS Zustandebringen des Sozialistenges, tzes folgten damals die neuen Zoll und Steuervorlagen. Gleichzeitig damit begann auch in den weitesten
Kreisen des Volkes die Ernüchterung, die Reue und die Be schämung über die Wahlen immer lebendiger zu werden. — Auch das Berliner „Tageblatt" ist der Ansicht, dais die Annahme res Septennats durch den neuen Reichstag gesichert ist. Der friedliche Bürger, schreibt das Blatt, kann fortan ohne Gruseln ein- schlafen, der Friede ist gesichert; wenigstens hat die Mehrheit des Volkes Alles gethan, was man von ihr unter diesem friedlichen Aushängeschild verlangte. Wenn es dem Fürsten Bismarck darauf ankam
, eine Reichstagsmehrheit zusammenzubringen, auf deren blinde Ergebenheit er für alle Fälle zählen kann, so ist ihm dies gelungen, der Wille des Reichskanzlers wird fortan allein maßgebend sein im deutschen Reichstag, und der Verwirklichung aller bisher bekannten Ideale des Fürsten steht ein ernstliches Hindernis kaum mehr im Wege. Das offiziell verkündigte Resulta t der Reichs- sE" Fortsetzung in der Beilage?^WV ~ finsteres Angesicht und verrieth, dass unter dieser harten Rinde ein gefühlvolles Herz schlug. Baltimore