' d. h. jene, die das bisherige Verhältnis zu Oesterreich erhalten wollen, find geschlagen, aber sie find noch immer zu stach als daß man gegen sie regieren könnte. Die „Acht undvierziger' find Sieger, aber sie find noch nicht so stark, daß sie -—ganz abgesehen von dem Widerstand der Krone gegen gewisse Forderungen — allein regieren könnten. Mit anderen Worten: Im ungarischen Reichstag besteht noch keine ausgesprochene Majorität. Und da das der Fall ist, so muß eben erst irgendwie eine Parteikoalition hergestellt
, welche Vizepräsident Kaiser so- dann dem Hause mitteilte. — Dem Abgeordneten- Hause kam am 18. ds. ein AuSlieferungSbegehren des Bezirksgerichtes Wien-Josefstadt, betreffend den Grafen Sternberg, zu. Ungar«. Unter den Verhältnissen, die einzig dastehen in der politischen Geschichte des Landes, ist der neugewählte ungarische Reichstag zusammenge treten. ES gibt keine Regierung. Das Kabinett Tisza, dessen Enthebung vom Amte bereits publiziert worden ist, führt die Geschäfte nur provisorisch
weiter, und es ist zur Stunde auch entfernt nicht erkennbar, welcher Art das nach folgende Kabinett sein wird, für welches das noch amtierende Ministerium platzhält. Es wurde ein königliches Restript verlesen, welches besagt, der König könne infolge eingetretener Hindernisse nicht, wie sein väterliches Herz eS wünsche, den Reichstag persönlich eröffnen. Darauf wurde der Reichstag für eröffnet erklärt. — Im Magnatenhaus wurde ferner ein königliches Hand schreiben verlesen, nach welchem das bisherige Präsidium wieder ernannt wird.