. Der Einzug des neuen Banns Baron Paul Rauch, dem Statthalter von Kroatien und Sta¬ rr onien, in der Hauptstadt Kroatiens gestal¬ tete sich ungemein stürmisch. Die Ankunft des Banns hatte derartige Skandale im Gefolge, daß die massenhaft aufgebotene Polizei zu Fuß und zu Pferde gegenüber den Demonstranten ohnmächtig war. Während sich die Bevölkerung gegenüber der Ernennung Rauchs zum Banus bisher ziemlich passiv verhalten hatte, zogen heute Tausende
auf den Staatsbahn- hos, um gelegentlich des geplanten festlichen Empfanges des neuen Banns gegen denselben sowie gegen die neue Regierung zu demon¬ strieren. Die Polizei hatte alle verfügbaren Kräfte ausgeboten, um die Demonstration zu verhindern. Da jedoch der Weg vom Bahn¬ hof bis zum Banalpalais aus dem Markus¬ platz mehr als eine Viertelstunde Fahrzeit in Anspruch nimmt, konnte derselbe nicht genügend abgesperrt werden. Da Baron Rauch mit dem Erlzuge
auch auf denk Bahnhose eingefunden hatten, konnten sich nur mit großer Mühe zu dem Zuge den Weg bahnen. Als Baron Rauch aus dem Coups stieg, erneuten sich die Demonstrationen mit unge¬ heurer Heftigkeit. Abermals psifs die Menge,, johlte und schrie. Mitten im Lärm trat der städtische Senator K a t k i c an Stelle des Bür¬ germeisters Dr. Amrus, der sich geweigert hatte, den Banns Baron Rauch auf dem Bahn¬ hose zu empfangen und infolge
dessen seine De¬ mission gab, vor und begrüßte Baron Rauch im Namen der Stadt. Die Worte des Senators gingen aber in dem Lärm unter. Baron Rauch stand bleich vor dem Sprecher mit dem Hute in der Hand und sagte: „Ich danke Ihnen für Ihre schönen Worte. Ich komme als alter Sohn dieser Stadt hieher, um für ihr Wohl zu wirken. Ich werde mich durch das' Geschrei dieser jungen Leute nicht beirren lassen." Baron Rauch reichte so¬ dann den zum Empfange
Ge¬ dränge kam. Fortwährend hörte man Schimpf- und Schmähworte. Mitten im Lärm begrüßte Korpskommandant FML. Gerda den Banns mit einigen Worten. Der Tumult steigerte sich inzwischen derart, daß der Empfang auf einige Minuten beschränkt wurde. Nunmehr schritt der Banus Baron Rauch, umgeben von den Mitgliedern der Regierung, auf den Bähnhosplatz zu. Als die Menge des Banns ansichtig wurde, erscholl neuerlicher ohrenbetäubender Lärm. Die Demonstranten