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Neueste Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 27.02.1930
Physical description: 6
werden wird, so daß die Vorlage kaumnochindieser Session dem Plenum des Nationalrates zugehen wird. Bon den Sozialdemokraten wird eine Reihe von Ab an der nngsanträgen gestellt werden. Das Komplott zur kntlasttmg Halsmanns. Der Angeklagte Platzer zu achtzehn Monaten schweren Kerkers verurteilt. Innsbruck, 26. Februar. Der der Borschnbleistnng im Prozeßverfahren gegen Philipp Hals mann, der fälschen Zeugenaussage und des Betruges angeklagte Südtiroler Obsthändler Franz Platzer — die Anklageschrift haben wir im Morgen blatt

gebracht — blickt ans eine längere Reihe von Vor strafen zurück, die er znm grötztenteile in Südtirol erhalten und abgebützi hat. Befragt, ob er sich schuldig bekenne und ob die Angaben der Anklageschrift richtig seien, erwiderte Platzer, der im Bintschger Dialekt spricht: Des Betruges und der falschen Zengenanssage ja, aber nicht der Vorschnblcistung. Fälsch melden mutzte ich mich, weil ich keine anderen Papiere hatte. Der Vorsitzende erklärte nun dem Angeklagten, warum er sich einer Vorschubleistung

schuldig gemacht und fragte ihn, warum er den Brief an den Gendarmerie- p osten in Mayrhofen geschrieben habe. Platzer erzählte weitschweifig über seine Flucht aus Südtirol und über seine sich daran anschließenden Fahrten in Oesterreich. Deutschland und in der Schweiz. In St. Margrethen sei er mit den unbekannten Herren zusammengetrossen, die ihn bewogen hätten, für Halsmann einzutreten. In Erregung schrie Platzer: Hätte ich gewußt, daß Ihr (die Richter) den Hals mann für schuldig hält, hätte

ich dem Pack nicht geglaubt. Die haben mir gesagt, Halsmann sei schuld los. Wenn ich es so gemacht hätte, wie die mich angelernt haben, so wären Halsmann und ich heute frei. Vors.: Das ist höchst unglaubwürdig. Platzer: Zu einem Meineid wollte ich mich nicht herbeilassen. Vors.: Zu einer falschen Zeugenaussage aber wohl, obwohl Sie ausdrücklich über die Rechtsfolgen belehrt worden sind. Platzer berichtete nun weiter über die Zusammenkunft in St. Margrethen und meinte: Wenn ich die 8000 Schilling gleich

ansbezahlt bekom men hätte, so wäre ich „abgeflogen" nnd hätte mich in nichts eingelassen. Bors.: Ist Ihnen schon damals gesagt worden, es handle sich um den Halsmann? Platzer: Die Herren haben gesagt, es handle sich um einen ihrer Kollegen, der schuldlos eines schweren Verbrechens beschuldigt worden ist. Erst nach dem Lokälaugenschein wurde mir in Mayrhofen gesagt, meine Dienste betreffen den Fäll Halsmann, über den ich bisher nichts wußte. Vors.: Was hätten Sie über den blutbefleckten Wilderer

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 6 of 16
Date: 19.10.1929
Physical description: 16
Schwurgerichtssaal wurde es lebendig, als der Staatsanwalt sich erhob und laut begann: „Es gehen Gerüchte herum in Innsbruck . . Laut diesen Gerüchten verfolge die Staatsanwaltschaft außer Halsmann noch einen zweiten Mann wegen des Mor des an Dr. Halsmann (Bewegung). Das ist unwahr. Richtig ist, daß ein gewisser Franz Platzer wegen des Verbrechens der falschen Zeugenaussage verfolgt wird und hier in Haft sitzt. Dieser hat in einem romantischen Brief das Gericht grob irregeführt. Anfangs Oktober erhielt

der Gendar merieposten in Mayrhofen ein Schreiben des Franz Platzer, worin dieser mitteilte, er habe am 11. September 1928 (einen Tag nach der Ermordung HalSmanns) unweit von Lan nersbach im Duxertal einen unbekannten Wilderer getrof fen. Dieser trug ein blutiges Hemd und erzählte, daß er von Jägern verfolgt wurde. Er bat Platzer ihm „deckst" einige Kleidungsstücke zu borgen. Platzer tat dies und führte ihn über das Joch nach Südtirol. Für diesen sehr beschwerlichen Dienst versprach der Wilderer

eine Belohnung von 200 8. Als man über der Grenze war, wollte der Geführte nichts mehr von der Belohnung, wissen. (20 8 hatte er ihm vorher schon gegeben.) Erst durch Drohungen bewirkte Platzer, daß ihm der Wilderer eine Schweizer Fünzig-Franken-Note gab. Platzer borgte dem nassen und blutigen Flüchtling Mantel. Schuhe und Socken. Später trafen die zwei nochmals zu sammen, aber der Wilderer, der sich als Joses Gruber be° zeichnete, gab ihm weder die restlichen 90 8 noch das Ge borgte zurück. Die Gendarmerie

in Mayrhofen möge also den Gruber veranlassen, daß er das Geborgte zurückerstatte. Dieser Brief wurde von Platzer in Wien, wo er im Landesgericht inhaftiert war, geschrieben. Die Staatsan waltschaft Jnnbrucks ließ den Briefschreiber in das hiesige Landesgericht überstellen und leitete sofort die Untersuchung über alle Angaben ein. Hier erklärte Platzer noch, wie er mit dem Unbekannten über das Pfitscherjoch nach Sand in Täufers geflüchtet sei. Diese Angaben sind in zeitlicher, wie auch geographischer

nach Innsbruck gesen det werden, in der die Verteidiger Halsmanns ankündigten, rn einigen Tagen werden sie den Namen des Mörders im Gerichtssaal betanngeben. Platzer hätte sich aber erst an fangs Oktober in Wien zur Absendung des Brieses ent schließen können. Staatsanwalt Dr. Hohenleitner bemerkte noch, daß er nicht behaupten will, der verbrecherische Anschlag auf die endliche Wahrheitsfindung in diesem Prozeß se von der Ver teidigung ausgegangen; immerhin ist es möglich, daß auch die Verteidiger irregeführt

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Haller Lokalanzeiger
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Page 3 of 4
Date: 07.07.1923
Physical description: 4
. Ein Nachspiel zur „Teermalerei" in Rinn. Es ist wohl vielen Lesern des „Haller Lo kal-Anzeiger" aus unserem seinerzeitigen Berichte bekannt,, baß im August 1922, also vor einem Jahre, dem bekannten Gastwirt Rudolf Platzer in Rinn sein schönes Haus vollständig mit Teer besudelt wurde. Diese Malerei geschah so gründ lich, daß die Wiederherstellung fast 7 Millionen Kosten verursachte. Diese niederträchtige Tat war zweifellos aus teuflischer Bosheit geschehen. Als Platzer am 15. August aufwachte, sah

er zu seinem Schrecken die Fassade seines Hauses schwarz von oben bis unten. Anläßlich der An zeige bei der Gendarmerie wird ja bekanntlich immer gefragt (und es ist ein Fehler in unserem Strafgesetz, daß die Geheimhaltung des Anzeigers nicht vorgesorgt ist), wen der Geschädigte im Verdacht habe. Auf diese Frage teilte nun Platzer mit, wen er in Verdacht habe. Nach Aussage des Gendarmen hat Platzer den Schwaighofer, den Moser und den jetzigen Bürgermeister Leichner als die mutmaßlichen Täter angegeben, jedoch

nicht als die sicheren Täter. Am nächsten Tage untersuchte Platzer die Fuß-Spuren um das Haus herum. Als Andrä Leichner sich am gleichen Tage in die Stadt begab, verfolgte Platzer seine Tritt spuren und glaubte, daß sie dieselben seien, wie bei seinem Hause. Die Gendarmerie stellte jedoch fest, daß die Spuren mit denen Leichners nicht identisch seien, sondern mit denen des Schwaig hofer. Die Gendarmerie nahm auch eine Haus durchsuchung bei Leichner vor und fand dort einen Teerkeffel, einen Teerpiusel

, teerbeschmutzte Hosen usw. Wegen des dadurch verstärkten Verdachtes wurde Leichner 3 Tage in Untersuchungshaft be halten. dann aber auf freien Fuß gesetzt, weil die Beweise nicht hinreichend waren, um ihn als Täter anzuklagen. Leichner klagte nun den Gastwirt und Alt bürgermeister Rudolf Platzer wegen Ehrenbeleidi gung, weil er ihn verdächtigt habe. Während der Einvernahme platzten die beiden Gegner oft an einander. Nach den Plaidoyers der beiden Ver teidiger sprach der Richter den Gastwirt Rudolf Platzer

frei. Der Richter hat hiebei angenommen, daß nicht festgestellt sei. daß der Rudolf Platzer den Leichner als sicheren Täter bezeichnet habe. Erst als die Hausdurchsuchung bei Leichner ergab, daß ein ziemlich frisch aussehender Teerkeffel, schmutzige Hosen und Teerpinsel vorhanden waren, gestattete sich der Geschädigte den Leichner als mutmaß lichen Täter anzugeben. Zu dieser Mutmaßung war nach Ansicht des Richters Rudolf Platzer vollauf berechtigt, wenn sich die Mutmaßung nach durchgeführter

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Neueste Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 19.10.1929
Physical description: 8
, sämtliche ln Innsbruck. Diener Vörv: Dien, t Nibelungengasse 4 (Schillerhof). Fernruf v 22 - 4 - 29 . / Entgeltliche Ankündigungen im redaktionellen Telle sind mit einem Kreuze und einer Nummer kenntlich gemacht. _ Auswärtige Anzeigenannahmestelle: Oesterreichtfche Anzeigen-Gefellschaft A.G. Wien. L, Brandstätte 8. Fernruf V SSLSL. Nr. 242. Innsbruck. Samstag, den 19. Oktober 1929. 17. Zahrg. Sensationelle Bestechungsaffäre im Halsmann-Prozetz. Der verhaftete Franz Platzer erklärt, um 8800 Schilling

: Dankenswerterweise habe ich durch einen Presse vertreter erfahren, daß Gerüchte im Umlauf sind, daß die Innsbrucker Staatsanwaltschaft im Geheimen einen ge wissen Franz Platzer, der sich in Innsbruck in Haft befindet, als möglichen Mörder Halsmanns verfolgt. Diese Darstellung ist vollkommen unrichtig. Richtig ist nur, daß gegen Franz Platzer ein Ver fahren wegen Verbrechens der falschen Zeugen aussage in Verbindung mit dem Prozeß gegen Phi lipp Halsmann eingeleitet worden ist. Dieser Platzer hat anfangs Oktober

an den Genöarmerie- posten in Mayrhofen einen Brief gerichtet, in dem er mitteilt, er habe am 11. September v. I., also am Tage nach der Ermordung des Zahnarztes Halsmann, im Tnxertal in der Nähe von Lanersbach, einen unbekann ten Wilderer getroffen, der ein blutiges Hemd trug. Dieser Mann habe erzählt, er werde verfolgt und habe Platzer gebeten, ihm einige Kleidungsstücke zn leihen, da er ganz nasse Schuhe trug nnd das Hemd wechseln wollte? dies habe Platzer getan und über Er suchen des Fremden

diesen auch über die Grenze nach Italien gebracht, wofür ihm eine Belohnung von einigen hundert Schilling versprochen worden sei. Da nun Platzer bis zum Zeitpunkt der Absendung des Briefes weder seine Kleider (ein Paar Socken, ein Hemd und einen Mantel) zurückerhalten habe, noch in den Be sitz der ihm versprochenen Belohnung gelangt sei, bitte er die Gendarmerie, ihm dabei behilflich zu sein. Der Brief war von Platzer in W i e n, wo er damals in Haft war, geschrieben worden. Die Staatsanwaltschaft ließ Platzer

dem Innsbrucker Landesgericht überstellen und leitete eine Untersuchung über seine Angaben ein. Platzer hatte in Innsbruck seine Mittei lungen noch dahin präzisiert, er habe den Fremden am ersten Tage nach Hintertux geführt, wo sie in einem Stadel übernachteten. Am nächsten Tag seien sie nach anderthalbstünöigem Marsch schon so hoch am Berg ge wesen, daß sie einen freien Blick nach Dornauberg und nach Breitlahner hatten. Sie seien dann unter der Ge frornen Wand und über das Pfit sch er joch gegangen und schon

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Neueste Zeitung
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Page 2 of 6
Date: 27.02.1930
Physical description: 6
Vors.: Das soll ich Ihnen glauben? So dumm ist der Platzer nicht. Mir kommt vor, daß Sie lügen, wenn Sie den Mund aufmachen. Platzer: Ich kann doch nicht sagen, zu was ich alles angestiftet worden bin. Vors.: Warum denn nicht? Platzer beginnt auf die Juden herumzuschiurpfen; der Vorsitzende verweist ihn zur Ordnung und beginnt mit der Aktenverlesung. Aus der Verlesung ging u. a. Ker- vor, daß Platzer während seines Aufenthaltes in M a y r- hofen einen Pullover und einen Eispickel gekauft

und hiebet mit einer 100-8-Note gezahlt habe. Auch sonst habe Platzer wie ein Mann gelebt, der mit dem Gelbe nicht zn sparen brauche; er habe für andere gezahlt und sogar Sekt getrunken. Desgleichen wurde bekannt, daß Platzer sich in phanta siereichen Erzählungen verschiedenerorts als von den Faschisten verfolgter Südtiroler Flüchtling vorgestellt und Unterstützungen und Darlehen erschwin delt habe. Er gab sich bald als Kaufmann, bald als ver triebener deutscher Schloßbesitzer von Rametz, immer

aber als Südtiroler Patriot aus, alles zu dem Zwecke, da und dort eine Unterstützung zu erhalten. Vielfach ist ihm das auch gelungen. Aus den Vorakten wurde auch sonst manches ungünstige Faktum über den „zweifelhaf ten Charakter" (so wird er in der Leumundsnote gekenn zeichnet) Platzers bekannt. In seinem Plaidoyer gab Staatsanwalt Dr. Hohen- lei tn er eine kurze Vorgeschichte des Halsmann-Pro zesses. Platzer habe offensichtlich die Absicht gehabt, in den Prozeß zugunsten Halsmanns einzugreifen; es war ihm darum

zu tun gewesen, die Fäden zu verwirren und die wirkliche Aufklärung des Falles zu erschweren. Da bei habe er aber wesentliches übersehen, so daß das Ge richt bald die Unrichtigkeit seiner Aussagen erkannte; schließlich habe er auch ein volles Geständnis ab gelegt. Ob Platzer tatsächlich angestiftet worden sei, sei nicht ganz geklärt. Es haben sich vielmehr Anhaltspunkte dafür ergeben, daß in diesen vom Gerichte überprüften Aus sagen Platzers einiges richtig sei. Mildernd sei also gegenüber den vielen

Belastungs momenten, daß eine Verleitung vorzuliegen scheine. Das Plaidoyer des Verteidigers blieb aus, da Platzer den ihm angebotenen ex-oüo-Verteidiger abge lehnt hatte. Das Urteil. Platzer wurde in vollem Umfang der Anklage schuldig erkannt und zu achtzehn Monaten schweren Kerkers verurteilt. Auch wurde die Landesverwei sung ausgesprochen. Erschwerend waren die vielen Vor strafen und die offenkundige Absicht, ein schweres Ver brechen zu verdunkeln. Platzer erklärte, die Strafe sei ihm zu hoch

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 8
Date: 27.02.1930
Physical description: 8
oder lämzere Zeit ins Gefängnis. Die? geschah, während Betty von ihren Freunden, also auch von jenen Anarchisten. Wschied nahm Okme der Fa- ' Nus dem GeriMsAk!. Zer Man«, der PhilW Hvlsma»« entlasten sollte. Gegenleistung: 8600 8. Wie wir seinerzeit meldeten, erhielt der Gendarmerie- Posten Mayrhofen rn der ersten Oktoberwoche des letzten Jahres auS dem Wiener Landesgericht einen Brief, worin der Schreiber, der :m Landesgericht inhaftierte Franz Platzer, mitteilte, er haibe anfangs September 1928 ans

Südtirol flüchten müssen, auf dem Wege über das Tuxer- joch sei ihm in der Nahe von Mayrhofen ein unbekannter Mann, der sich Josef Gruber nannte, begegnet, habe sich als ein von einem Jäger verfolgter Wilderer bezeichnet ^und Platzer gebeten, ihm den Weg über die Grenze nach Tüd- tirol zu zeigen. Der angebliche Gruber sei am rechten Arm mit Blut bespritzt und im Besitze eines Mschrau'bgewehres gewesen, das gleichfalls blutig war. Platzer erttärte in dem Schreiben, daß er Gruber über das Pfitscherjoch

führte und Gruber ihm eine Belohnung von 200 8 versprach. Er habe dem flüchtenden Wilderer einen Mantel und Socken geliehen. Von Gruber habe er von 50 Schweizer Franken, die dieser im Besitze hatte, einen Teil erhalten. Platzer er suchte nun in dem Brief die Gendarmerie. Gruber. da sich dieser zeitweise im Zttlertale aufhalte, auszuforschen, da mit Platzer sein Geld und die geliehenen Kleidungsstücke wieder bekomme. - Die Gendarmerie übersandte den Brief der Inns brucker Staatsanwaltschaft

, da man annahm, der Brief wolle nichts anderes, als den Mord an dem alten Halsmann als die Tat eines unbekannten Mörders. der eben dieser angebliche Wilderer Gruber sei, hinstellen. Franz Platzer gab — er hatte inzwischen einen zweiten ähn lichen Brief an die Gendarmerie in Mayrhofen geschrieben — vor dem Untersuchungsrichter eine Schilderung seiner angeblichen Erlebniste auf der Flucht von Südtirol ins Zillertal, die im wesentlichen das in den Briefen Gesagte bestätigten. Platzer wurde schließlich

ins Zillertal überstellt, wobei seine Anaaben an Ort und Stelle überprüft wurden. Dabei ergab sich, daß diese Angaben unmöglich stimmen konnten. Am 16. Oktober gestand nun Platzer, daß seine Anaaben in den Briefen und vor dem Untersuchungsrichter falsch waren. Er habe dies alles erfunden, und zwar des halb. wett ihn zwei unbekannte Herren dazu veranlaßt f)äU ten. Die ganze Aktion sollte dazu dienen. Philipp von dem Verdachte des Mordes an seinem Vater zu entlasten. Diese beiden Fremden

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Innsbrucker Nachrichten
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Page 6 of 12
Date: 26.02.1930
Physical description: 12
Seite S. Nr. 47. Mittwoch, Seit 28. Februar issa. .Innsbrucker Nachrichten* Ein Komplott zur Entlastung Halsmanns? Der Fall Platzer vor dem Innsbrucker Schöffengericht. Innsbruck, 26. Februar. Heute begann vor einem Schöffenfenate unter dem Vorsitze des OLGR, Dr. K ö l l e n s p e r g e r die Verhandlung gegen den 28- jährigem Kaufmann Franz Platzer (gebürtig aus Daoos und zu ständig nach Stiifs in Süütirol). Er ist angeklagt „im Oktober 1629 durch an den Gendormerieposten in Mayrhofen

tember 1929 fand vor dem Schwurgerichte in Innsbruck die Hauptvevhandlung gegen Philipp Halsmonn wegen Verbrechens des Mordes statt. Am 8. Oktober 1929 erhielt der Gendarmerie- p osten Mayrhofen einen von Franz Platzer, der sich damals wegen eines Ausiieferungsoerfahrens beim Landesgerichte in Wien in Haft befand, geschriebenen Brief vom 2. Oktober 1929 folgenden Inhaltes: ^Der Schreiber des Briefes Hobe anfangs September 1928 aus Südtirol flüchten müssen. Auf dem Wege über das Tuxer- joch

im Zillertal fei ihm in der Nähe von Mayrhofen ein unbe kannter Mann, der sich Josef ©ruber nannte, begegnet. Gruber habe ihn gebeten, ihm den Weg über die Grenze nach Siwtirol zu zeigen, er werde als Wilderer von einem Jäger verfolgt. Der Mann fei am rechten Arm mit Blut bespritzt ge wesen. habe ein Abschraubgewehr besessen, das ebenfalls blutig war. und sei an den Füßen bis zu den Knien herauf ganz naß gewesen. Platzer führte in dem Briefe weiter an, daß er den ©ruber über das Pfitscherjoch

nach B r u n e ck geführt habe, wofür ihm Gruber eine Belohnung von 299 8 versprochen habe. Auch habe er dem ©ruber einen Mantel und Socken geliehen ©ruber habe ihm von 59 Schweizer Franken, die er im Besitze hatte, einen Seill im Werte von 64 bis 65 8 gegeben. Platzer ersuchte fchlietzilch den ©enbormerieposten Mayrhofen, den angeblichen Josef ©ruber, der sich zeitweise im Zillertal aufhalte, auszufor- sthen und zur Zahlung des Restbetrages und zur Rückstellung der geliehenen Kleidungsstücke zu verhalten. Der Genda

rm erie Posten Mayrhosen teilte den Brief der Staats anwaltschaft mit. Es war aus der Darstellung des Platzer ru diesem Briefe unschwer zu entnehmen, daß darin ein versteckter Hinweis auf die Strafsache gegen Philipp Halsmann enthalten war. Denn in der Hauptvevhandlung gegen Philipp Holsmann war die Verteidigung darauf aufgebaut, daß ein u n - bekannter Dritter den Mord begangen habe. Es wurde insbesondere vorgebracht, der Mörder des Zahnarztes Morduch Halsmann hätte über und über mit Blut bespritzt

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Innsbrucker Nachrichten
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Page 6 of 20
Date: 19.10.1929
Physical description: 20
Ein Tag der Konflikte im Halsmann-VroZch. Die Verteidiger drohen mit der Niederlegung des Amtes. - Disziplinierung Dr. Mechlers Die Schuldfragen. Innsbruck, 19. Oktober. Di,e gestrige Nachmittagsverhandlung gegen Philipp Halsmann war vornehmlich der Aufklärung des Falles Platzer gewidmet. Nach der Eröffnung der Verhand lung verlas der Vorsitzende die wichtigsten Stellen aus dem Akt, der gegen Franz Platzer beim Innsbrucker Lan desgericht geführt wird. Daraus ging folgendes hervor: Der Brief

Pläsiers, den dieser im Jugutsitenspital des Landesgerichtes Wien i geschrieben hatte, war vom 2. Oktober l. I. datiert und wurde am 8. Oktober l. I. in Mayrhofen dem Gen- darmerieposten zugestellt. In diesem Schreiben gab Platzer an, er habe anfangs September einen Wilder e r, der sich Josef Grub er nannte, bei Lanersbach begegnet. Der Mann habe ein ganz blutiges Hemd getragen und seine Füße seien bis über die Knie ganz durchnäßt ge wesen. Der Mann habe ihn gebeten, er solle ihn über die italienische

Grenze bringen, weil er verfolgt werde. Aus Erbarmen habe Platzer dies auch getan und dem Mann noch ein Paar Socken, ein Hemd und einen Mantel ge liehen, nachdem der angebliche Gruber dafür eine Be lohnung von 209 8 in Aussicht gestellt habe. In einer eintägigen Wanderung hätte Platzer mit dem Frem den Sand im Tauferertal erreicht und sei mit ihm nach Brun eck weiter gewandert. Dort habe ihm der Fremde aber nur 20 8 und eine blutbefleckte Note von 59 Schweizer Franken, für die Platzer 63 8 erhal ten

habe, übergeben. Im August l. I. habe er den Mann in Jenbach getroffen, aber kein Geld und auch nicht die Kleider von ihm erhalten können,' deshalb bitte er die Gendarmen, ihm zu seinem Geld und zu seinen Sachen zu verhelfen, nachdem er erfahren habe, daß der angebliche Gruber in der Nähe von Mayrhofen einen Holz handel betreibe. Platzer wurde nach dem Eintreffen des Briefes nach Innsbruck überstellt und wurde hier am 11. Oktober l. I. unter Jeu genpflicht über seine Angaben vernommen, die er vollinhaltlich

war. Aus der Auslieferungshaft in Wien habe er dann den Brief geschrieben. Ueber das Zusammentreffen mit Josef Gruber gab Platzer eine auf die kleinsten Details eingehende genaue Schilderung. — Aus der Verlesung ging hervor, daß Platzer dem ersten Brief am 6. Oktober einen zweiten, ebenfalls an den Genöarmerieposten Mayrhofen, folgen ließ, in dem er die Anfrage stellte, ob die Gendarmerie den Gruber fchon ermittelt habe. — Beim ersten Verhör in Innsbruck sagte Platzer, er könne sich nicht mehr erinnern, an welchem Tage

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Alpenland
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Page 6 of 12
Date: 20.01.1922
Physical description: 12
Nachrichreuageutur der italreni- ~tt i )|c)cm zu huieu um tm rwlle der Betietnng von verw scheu Regierung mit. daß drei Redakteure des „Tiroler" in mittels T-olckstiches in den Hals verübten Raubmorde wie ein gräßlicher roter Jaden die R e i j e r o u r e b e z e i ch n e t, die Platzer genommen hat. Niemals ist es gelungen, ihn sestzunobmen. Es würde wohl zu weit führen, wollte ich noch mehr'über diesen äußerst gefährlichen Verbrecher Mitteilen, doch sei noch in Kürze erwähnt, daß Platzer seinerzeit

hatte. Im Fahre 1892 wurde ich zum Bezirksgerichte Kitzbühe! borgeladen, lim eine Photographie des Peter Platzer, die an geblich ans Petersburg eiugclangt war, zu agnoszieren, was mir auch umso leichter gelang, als ich ohnehin eine Photo graphie vom damaligen Gendarmerie-Postenkoimnandanten in Loser ermittelte, die seinerzeit bei sämtlichen Gendarmerie- Posten Tirols im Umlaufe war. Seit jener Zeit war von Platzer nichts mehr zu hören, senre weitere Zukunft ist in voltkonrmeues Dunkel gehüllt. Als be sondere

vor, der bis heut e n '.eine. Ansklärnng ;>nd ohne seden Verzug sofort bt.e Srcherheitsorgane — Polizei #r GendgpmLrie 7- üabo-lt in Kenntnis setzen,-inzwisHen Sühne gefunden hat. Am 7. Dezember 1888 verhaftete ich im Gasthause , Zum Ochsen" (Joev des A. Gab! in Wenns bei Imst ein Jndivi- duurn, das sich als „Josef Platzer, Tischler von Vokany. Ko- mitat Beranya in Ungarn" legitimierte, wegen Lvierstock- diebstah'ls und Urklmdenfälschung. Er war ' dieser Delikte übevwiesen, da ich die Beweise hiesür

, angebliche Josef Platzer, richtiger ..P e - t e r Platze r" a u s L a s s a b e r g in L n n g a u (S a l z - bürg), r» Betracht komme, welcher sich nun wasch über Rai, ders^Martinsbruck in die Sckweizer Berge flüchtete, um sich dem Arme der Gereckstigkeit zu entziehen und seine Freiheit durch die gräßlichsten Bluttaten zu mißbrauchen. ES steht auch fast außer Zweifel, daß der gerade um die gleiche Zeit in Mals ansgebrochene große Brand, welchem nahezu der halbe Markt zum Opfer fiel, durch Platzer

und raffiniertesten Gauner und Raubmörder, der mir je lnitergekommen ist. noch voi' seiner Flucht in die Schlveiz einzuholen nrld zu verhaften. In der Gemeinde Schills (Schweiz) soll sich Platzer über zwei Tage allfgchalten haben, ohne daß die dortigen Sichem heitöorgane rechtzeitig auf diesen Unmenschen oirfmerffam aenzackst oder in die Lage gekommen lvären, ihn sestziinest men, daher kam es, daß sich durch die gerade nr jener Zeit in verschiedenen Orten der Schweiz laut Arisschreibnng in den schweizerffchen

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Tiroler Grenzbote
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Page 5 of 8
Date: 01.03.1930
Physical description: 8
und ist erstklassig in Stand. Infolge der starken Sonnenbestrahlung muß derselbe jedoch von 1 Uhr mittags bis Sonnen- untergang gesperrt werden. Ab 1. März tritt eine Aenderung in der Benützung ein. Die Wochen- und Jahreskarten werden außer Kraft gefetzt. Aus dem Gerichtssaal. Eine versuchte Entlastung Halsmanns. Der 28- jährige Kaufmann Franz Platzer hatte im Ok tober v. I. an die Gendarmerie Mayrhofen einen Brief gerichtet, in dem er angab, er habe am Tage nach der Ermordung des alten Halsmann

auf dem Turerjoche einen Mann getroffen, der sich Gruber nannte und als Mörder Halsmanns in Be tracht kam. Der Mann hatte u. a. die 50 Franken besessen, die bei der Leiche vermißt wurden; er habe ihm, Platzer, eine Entschädigung dafür bezahlt, daß er ihm über die italienische Grenze half. Es stellte sich nach eingehenden Nachforschungen heraus, daß die Angaben ein Schwindel waren und daß Platzer von jemandem, der an einem Freispruch Philipp Halsmanns interessiert war. bestochen worden sein mußte. Die Namen

der angeblichen zwei Männer, die Platzer schließlich als seine Auftraggeber be- zeichnete, wurden nicht eruiert. Dagegen hatte sich Platzer selbst vor dem Schöffengerichte Innsbruck zu verantworten und wurde wegen Irreführung sowie wegen anderer Delikte zu achtzehn Monaten schwerem Kerker verurteilt. Das gefährliche Spiel mit Waffen. Der 37jährige Portier der Zellulosefabrik Wörgl, Peter Rentenberger, be fand sich am 16. Dezember v. 2. mit mehreren Gästen, darunter auch dem Hilfsarbeiter Georg Rendl

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Neueste Zeitung
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Page 2 of 8
Date: 19.10.1929
Physical description: 8
teiöiger erstatteten darüber die Anzeige an die Staats anwaltschaft und dem Manne wurde eine Falle g e- stellt, indem man ihn aufforderte, die Familie Hals mann aufzusuchen. Als der Mann dieser Aufforderung Folge leisten wollte, wurde er vor der Wobnungstttre von einem Kriminalbeamten verhaftet. Dr. Petzlex schloß: „Es ist Lnrch die Sache Platzer ein vergifteterPfeil abgeschoffen worden, hoffent lich füllt er n i ch t a n f ö i e zurück, die Halsmanns Ver urteilung wünschen." Dr. Mahler stellte

auch den Autr-ag, den Landes gerichtsrat Ha gl ei tu er über die moralischen Qualitäten Platzers einzuvernehmen, der als Unter suchungsrichter mit ihm schon früher zu tun gehabt habe. Platzer habe es vor zwei Jahren verstanden, im Verein mit zwei Zellengenossen aus der Haft des Innsbrucker Landesgerich1.es sich ein falsches Alibi zu verschaffen, was beinahe geglückt wäre. Er wiederholte nochmals, der Prozeß sei ein Politikum, so wie damals vor zwei Jahren das Alibi aus dem Gefängnis herausgekommen

ist, auf demselben Wege kann der Bestechungs versuch an Platzer vorgenommen worden sein. Doktor Mahler erklärte, der Staatsanwalt sei nicht mit der vollen Wahrheit herausgerückt und er sehe sich da her zu der Frage an den Staatsanwalt genötigt, ob die Mitteilung, die ihm während der Beratung des Gerichts hofes zugekommen sei, richtig ist,' darnach sei Platzer ge stern unter der Eskorte von vier Gendarmen ins Zillertal geführt worden: das sei zwar an sich belang los, weil Platzer wahrscheinlich

große Voraussicht besessen. Schließlich gab der Staatsanwalt zu, daß Platzer gestern tatsächlich ins Zillertal geführt worden ist. Der Vorsitzende gab sodann bekannt, daß er sich die Beschlußfassung über die neuerlich gestellten Anträge ebenfalls Vorbehalte und unterbrach die Verhand lung !bis 4 Uhr nachmittags. Freunde, Studiengenossen und Bekannten Halsmanns, aus denen sich ein durchaus günstiges Bild ergab, in Zweifel zu ziehen. Das Fakultätsgutachten ist aber in seiner Analyse

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 5 of 16
Date: 06.03.1930
Physical description: 16
Schöffengericht in Innsbruck wurde vorige Woche ein M-anm, 'der sich in «den Halsmannprozeß ein- geMfcht hat, -äbgeurtMl. Es handM sich um einen ge wissen Franz Platzer aus Stilfs im «Vintlschgau. Derselbe schrieb im Oktober 1929 an «Äe Geädarmeti-e in Mayr hofen ein«en Brief, er «habe anfangs September 1928 aus Südtirol fWchten -müssen, auf «dem Wege Über «das Duxer- joch fei ihm in «der Nähe von Mayrhofen ein unbevann-ter Mann, «der sich Ios«ef Gräber nannte, begegnet, häbe sich als ein von -einem Jäger

verfolgter Wilderer bezeichnet unld Platz«er gebeten, «ihm den Weg über «die Grenze nach Südtirol zu zeigen. Der angeM-che Gräber sei -am Arm Mt Blut b«efpritzt uäd im Besitze eines Abschvaub-ge- wchre» gewesen, das glei-chfalls blutig -war. Platzer er- Märte in «dem Schreiben, «daß er Gräber M-er d-as Pftts-cherjoch Khrte änld Gräber ihm eine Belohnung von 200 8 versprach. «Gr häb«e diem Mchteäd'en Wild-erer einen Mantel uäd Socken gM«ch«en. Von Gvub«er hab«e -er von 50 Schweizer Franken

, Ae «dieser im Besitze hatte, -ein-en DM echalten. Platzer erKchte nun «die G«eäd«armerie, Gruber, da sich dieser zeitweise im Zillertäle aufh«alts, auszuforschen, «daMt «Platzer fein G«eld uäd die gelieh-enen Mei!dungs«stücke -wied-er b-ekomme. Me Geädarmerie er kannte fofort, «daß d-er Brief «Ae SchM- am 'Häls«mann- mord vom angeklagten Sohn nach anld«er«er Richtung «ab- lenken wollte. Platzer «wurde verh«aftet uäd «sollte im Zillertal zeig-en, -wie die Sache vor sich -ging. Es «stiimmte nicht. Da «sagte

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Industrie- und Handels-Zeitung
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Page 5 of 10
Date: 17.06.1923
Physical description: 10
in Meran, Rennweg 11. — Firma Pircher & Gasser, Lohnkutscherci - und Frächtergewerbe in Meran, Reichsstraße 43. — Röden Maria Wwe., Krämereigewerbe in Meran, Hallergasse "24. — Zoderer Paula, Landesproduklenhandel in Meran, Passeirergasse 18. — Pedron Jo hann, Handel mit Lebensmitteln in Algund, Mühlbach 23. — Kienzl Sebastian,-Handel mit Kleinvieh und Felle in Hafling 35. — Platzer Alois, Müllereigewerbe in Naturns 12. — Platzgummer Alois, Vich- handel in Naturns, Kompatsch 11. — Käsäeroler Maria

, Algunderstraße 8a. — Gasser Franz, Kleidermachergewerbe in Meran, Wasserlauben Nr. 37. — Gilli Her mann, Tischlereigewerbe in Meran, Poslgasse Nr. 13.— Platzer Al bert, Zuçkerwaren-Erzeugung in Meran, Passeirergasse Nr. 8. — Platzer Albert Franz, Handel mit Zuckerwaren in Meran, Passeirer gasse fL —' Firma E. Sanftl, Gemischtwarenhandel-Filiale in Meran, Wasserlaubcn 115. — Kiem Johann, Obsthandel in Algund. Nr. .13. — Ladurner Anton, Landesproduktenhandel in Algund Nr. 5. — Marx Johann, Frächtergewerbe

in Grätsch Nr." 56 — Alois Platzer Erben, Müllergewerbe in Naturns. — Leimgruber Johann, Schuhmacherge- werbc in Schönna Nr. 99. — Dcuster Friedrich v., Sagschneider in Unlermais, Freiberg. — Roden Maria, Gemischtwarenhandel in Oberlana Nr. 71. — Eggarier Stefan, Krämerei in St. Leonhard i P. Nr. 14. — Grüner Anna, Damenschneiderin in Laas Nr. 169. — Pir- hofer Matthias, Weinhandel in Latsch Nr. 36. — , Gurschier Josef, Frachlergewerbe in Schnals (Katharinaberg 39). — Plack Johann, Schuhmachergewerbe

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Innsbrucker Nachrichten
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Page 6 of 10
Date: 09.10.1924
Physical description: 10
des Fenster« mm Magazin mit einer solchen Säg« durchgesägt worden waren. Ver dächtig erschien es auch, daß Scheider einen Teil der gestohlenen Sachen in einem Geheimfach seiner Schreibtisches, einen anderen Teil aber bei Bekannten versteck- untergebvacht hat. Besonders hat ihm hiebei fei» Freund Josef Platzer geholfen, der bei der Firma FeMirchner bedienstet, dem Scheider eine Kiste verschaffte, worin dieser einen großen Teil der Diebsbeut« verbarg. Platzer wußte darum, daß es sich nur um gestohlene

Waren handle; er wußte auch davon, daß Scheider diese Waren nach und nach verkaufe. Dem Platzer salbst fallen Diebstähle bei der Firma Feld, k i r ch« r im Schaderlsbetrage von gleichfalls über 11 Millionen Kronen zur Last. Platzer war dort als Kutscker angestellt, in welcher Stellung er Zutritt zum Magazin und in die Geschäftsräume der Firma hatte, so daß er durch länger« Zeit hindurch Waren weg. schaffen konnte. Die gestohlenen Waren verkaufte Platzer zu Spott- preisen. Außerdem veruntreute Platzer

seinem Dienstgeber über eine halbe Million Kronen, von Beträgen, di« er einxu- kassicrcn hatte. Scheider (geboren 1882 in St. Johann in Tirol, von Beruf Schlossergehrkse) und Platzer (geboren 1897 in T u l f e », von Be rus Kutscher) standen gestern vor dem Schöffengerichte. Scheider leugnete weiter hartnäckig, an dem Einbruch« beteiligt gewesen zu sein; er entrüstete sich darüber, daß ein vorbestrafter Mann uner bittlich verfolgt werde und daß es ihm daher nirgends möglich sei, eine Stellung zu siv.den

; kein Wunder daher, wenn ein solcher Mensch zu Diebstählen und Einbrüchen gedrängt werde Im Kreuz feuer der Fragen verwickelte sich Scheider aber in schwere Wider- sprüche, so daß ihm schließlich auch sein Verteidiger (Dr. Hel ler) dringend nahelegte, em Geständnis obzulegen. Davon wollte aber Scheider nichts wissen; er sucht« sein Heil weiter rm Heraus lügen, trotzdem säMerwiegeirde Indizien gegen ihn sprachen ttnfo er bei jeder Äntwoitt einer Lüge überführt wurde. Sein Freund Platzer

war etwas aufrichtiger; er gab die Diebstähle zum größten Teile zu; nur hütete er sich, seinen Freund irgendwie zu belasten, obwohl er offenkundig war, daß die beiden Hand in Hand miteinander gearbeitet hatten und daß wahrscheinlich auch Platzer an dem Ein- orrich in dem Magazin der Verkehrsgenossenschast direkt oder indirekt beteiligt war. Sowohl Scheider als auch Platzer sind schon wiederholt vorbestraft und bei Gericht und in den Strafanstalten als „schwere Jungen" bekannt. Platzer, der seinerzeil den Einbruch

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 6 of 8
Date: 17.12.1925
Physical description: 8
. Bekanntlich hatten die hiesigen Tagesblätter im Herbste vor crnem Gauner gewarnt, der in der Umgebung Inns brucks Familien, von welchen Angehörige seit Kriegsende verschollen oder im Weltkriege gefallen waren, tmter der Vortäuschung, daß diese noch leben, aber mangels der nöti gen wertvollen Valuta nicht Heimreisen können. Geldibeträge heran sschwindeAe. x Franz Platzer, geboren 1902 in Davos in der Schroeiz, forschte, ehe er sich an sein Opfer herauutachte, aus, ob eines dessen Angehöriger vom Felde

, die Heimfahrt ihres Verschollenen in die Wege zu leiten, wenn er bas nötige Geld zur Verfügung 'hätte. Sonst müsst der Unglückliche in Konstantinopel bleiben, wo er sich befinde, bis das Geld zusammengebracht sei. Platzer ließ sich bewirten, forderte die Angefchwiudelten, um sie ganz in Sorglosigkeit zu toiegen, auf, mit nach Inns bruck zu fa'hrett und den heimgekehrten Oberl-eu-tnant. der in einem Hotel logiere, zwecks toeit-erer Schritte aufzusuchen — aber die nötigen Geldmittel müssen sofort

von Wövgl nach Kufstein gab er vor, daß er im Aufträge eines gewissen Cartini Bilder und eine Monstranz nach der Schweiz schmuggeln solle, und daß sich diese Gegenstände in Pradl bei einem Antiquitätenhändler versteckt befinden. Im Hause des Antiquitätenhänblers wurde nun nichts dorgefun- den und wollte Platzer den Händler bei einer Gegenüber stellung nicht ivredererkennen. Platzer führte dteses Ma növer offensichtlich auf. um sich eine Fluchlgelegenhett zu verschaffen. Platzer war Montag

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 7 of 20
Date: 07.01.1926
Physical description: 20
den Aufstieg unternahmen. Hinter ihnen brach um 11 Uhr 45 die Rekognofzierpngspartie von der Baracke auf und wanderten bis zum Ehrwalder Köpf!. Bei den Köpfen wurde konstatiert, daß ein Ueberfchreiten der Lehne gegen die Neustädter Hütte als gefährlich betrachtet werden muß und wurde das Projekt gefaßt, über den « eien Rücken der Köpfe den Aufstieg zu wählen. lufstieg auf dieser Route entfernten sich die Ar beiter Bader, Ludwig Linzer und Simon Platzer, welche sich nach den anderen aufsteigenden Arbeitern

umsehen wollten. Hiebei bemerkten Linzer und Platzer, daß diese drei Arbeiter und der vor ihnen vorausgeeilte Arbeiter Bader bereits die gefährliche Stelle überschritten haben. Im guten Glauben, daß keine Gefahr bestehe, folgten Linzer und Platzer den von den vier Arbeitern hinter- laffenen Spuren und gingen nicht mit der Rekognoszie- rungspartie über den Rücken des Ehrwalder Köpfls. Als die Rekognofzierungspartie über den Rücken hinweg sich nach Platzer und Linzer umsahen, waren dieselben gerade

daran, die gefährliche Stelle zu paffieren, im selben Mo- mente brach die Lawine los und nahm beide in den Ab grund mit. Die Rekognofzierungspartie kehrte sofort um und eilte zur Unfallstelle. Ein Teil der Mannschaft holte die vorausgegangene Mannschaft zurück. Es wurde eine Rettungsexpedition von der Talstation aus entsendet. Die beiden Verunglückten Linzer und Platzer lagen tot frei auf dem Schnee am Fuße der Lawine. Die Leichen wurden sofort in die St.-Josef-Kapelle nach Ehrwald ge schaffen

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