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Meraner Zeitung
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Page 4 of 14
Date: 18.03.1886
Physical description: 14
. Schneider Josef Platzer aus Gargazon nach einem Streithandel gepackt, wiederholt mit dem Kopfe gegen die Mauer und gegen die Thüre gestoßen und mit Fußtritten dann vor die Thüre geworfen habe, so daß Platzer in Folge der am Kopfe erhaltenen schweren Verletzung am nächsten Tage um 5 Uhr früh in seiner Wohnung in Gargazon gestorben ist. Schwarz habe ferner zu Anfang Juni 1884 dem da maligen Fractionsvorstcher Al. Abler in Vil pian einen wuchtigen Faustschlag auf die Brnst versetzt, als Genannter

nach der Voruntersuch ung auf freiem Fuße belassen. Bei der heuti gen Hauptverhandlung will er des Todschlages an dem Schneider Platzer nicht schuldig sein, er gibt jedoch zu, den Genannten, weil er seine Frau und ihn geschimpft hatte, gepackt und vor die Thüre geworfen zu haben. Vorgeladen sind acht Zeugen, die theils Augen- und Oh renzeugen jenes Vorganges im Wirthshause zu Vilpian waren, theils den mißhandelten Platzer vor der Thüre liegend gesehen hatten. Durch die Zeugen wird festgestellt, daß Schwarz

sein Opfer wirklich bei beiden Ohren gefaßt und heftig gegen die Mauer und Thür gestoßen habe. Der Zeuge Georg Maier erzählt, wie er den Spectakel in der Schenke mit angesehen habe; Schwarz hat den Platzer so wuchtig zur Thür geworfen, daß es recht „getscheppert' habe. Platzer erhob sich sodann um nach Hause zu gehen, fiel aber im Weitergehen rücklings auf den hartgefrorenen Boden, wo er liegen blieb, bis ihn Zeuge Maier nach Hause führte. Aus sämmtlichen Zeugenaussagen geht hervor, daß Platzer damals

wohl mehr getrunken habe aber keineswegs betrunken war, was auch die erschienene Wittwe und sein Begleiter Maier entschieden bestätigm. -'.Die Gerichtsärzte Dr. v. Zallinger und Profanier sind der Ansicht, daß der tödliche Knochenbruch am Hinterhaupte vielleicht erst vom Falle auf der Straße her rühre, doch sei Platzer in Folge der von Schwarz erlittenen Mißhandlung dann so besinnungslos geworden, daß er zu Bodm fallen mußte. — Puncts der zwei anderen ihm zur Last gelegten Facta will der Angeklagte

an Josef Platzer einstimmig schul- dig erkannt. Auch in Betreff der beiden an dern Verbrechen puncto Alois Abler und der Theres. Zach erkennen die Geschwornen den Angeklagten einstimmig derselben schuldig, wo rauf A. Schwarz wegen schwerer körperlicher Beschädigung und wegen öffentlicher Gewalt thätigkeit unter Anwendung mildernder Umstände zu zwei Jahren schweren und ver schärften Kerkers mit Absperrung am 1. Jänner in dunkler Zelle und außerdem zur Tragung der Gerichtskosten verurtheilt wurde

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 16.03.1886
Physical description: 4
heftig gestoßen, so daß jener hiednrch ums Leben kam. Platzer wurde damals nach diesem Vorfalle von einem gewissen Maier über Schmerzen klagend nach Hause gebracht und hatte am Kopfe schwere Verletzungen. Durch den ihm zugefügten Schädel bruch trat ein Blutandrang in das Gehirn, wo- durch eine Lähmung erfolgte. Der Verletzte starb am nächsten Tage um 5 Uhr Früh. Im Juni 1834 hat Schwarz dem damaligen Fractionsvorsteher und kassier in Vilpian, Alois Ab l er. als dieser von ihm die Steuer

die Anklage wegen Verbrechens des Todschla- ges, im zweiten Falle der öffentlichen Gewalt- thätig! eit nach § 81 St.-G. und im dritten Falle der schweren körperlichen Beschädi gung erhoben. Der Angeklagte bekennt sich für nicht schuldig und versucht den ganzen Handel mit Platzer als harmlos hinzustellen und behauptet, daß Platzer betrunken gewesen sei und sich seine Verletzungen durch Fall zugezogen haben müsse. Bezüglich des 2. und 3. Factums behauptet er, ler habe densel ben nur einen „Schnvfer' gegeben

. Es. werden hierauf acht Zeugen vernommen und die Aussagen mehrerer Zeugen verlesen. Diesel- ben schildern den brutalen Vorgang des Angeklag ten in ziemlich übereinstimmender Weise. Am 1. Jänner war der Schneider Platzer in das Gasthaus des Schwarz gekommen und begann einen Streit, indem er die Frau des Wirthes beschimpfte. Schwarz ermähnte ihn. als er aber nicht aufhörte, nahm er ihn bei den Ohren, schlug Gundermann stampfte unwillig mit dem silberbe schlagenen Rohrstock auf, den er zwischen den Knieen hielt

. (Fortsetzung folgt.) mit dessen Kopfe mehrmals an die Wand und die Thüre an und warf ihn, nachdem er ihm noch einen Fußtritt versetzt Hatte, hinaus. Draußen taumelte Platzer herum und fiel zu Boden. Nach dem er sich ausgerichtet, hielt er sich an der Deich sel des Wagens an, klagte über Schmerzen und jammerte, daß er „hurtige Schläge' erhalten. Weitergehend fiel er auf der Straße noch zweimal nieder und schlug mit dem Kopfe an» wie ein Zeuge erzählt, als ob ein „Plutzer zerschellte'. Vom Zeugen M aie

r bis zum Steige nach Hause begleitet kam Platzer daheim an. erzählte seiner Frau, daß er Schläge erhalten und klagte über Kopsschmerzen. Da er fieberte, gab im seine Frau einen warmen Kaffee und brachte ihn zu Bette. Um 5 Uhr fiüh war er eine Leiche. Die Witwe Platzer war bei der Verhandlung als Zeugin er schienen, schloß sich dem Strafverfahren an und macht Ansprüche auf eine Entschädigung von je 50 Gulden jährlich. Die Gerichtsärzte sagen übereinstimmend ans, daß durch das Anschlagen an die Mauer

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Meraner Zeitung
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Page 4 of 14
Date: 05.01.1886
Physical description: 14
aus ihn los, daß dieser einen Beinbruch erlitt Der rohe Patron wurde Tags darauf verhaftet und an das Gericht nach Meran eingeliefert. - - (Todtschlag.) Am Neujahrstage gegen Abend hatte in Vilpian beim Winklerwirth eine Anzahl Gäste eifrig dem Weinglase zngesprochen und war nach und nach tüchtig ins Disputiren und Streiten hineingekommen. Um dem Skan dal ein Ende zu machen und Handgreiflichkeiten hintanzuhalten, nahm der Wlrth einen der Haupt schreier . den Schneider Josef Platzer aus den Berghütten

bei Gargazon, beim Kragen nnd warf ihn zur Thüre hinaus. Ob nun dem Platzer bei diesem Hinauswurf etwas Pafsirte, oder ob er sonst eine Krankheit bereits in sich trug, ist noch nicht festgestellt; constatirt ist je doch, daß er um zu seinem Häuschen, das nur eine kurze Strecke von Vilpian entfernt ist, zu gelangen, drei Stunden brauchte und am anderen Morgen starb. Gegenwärtig werden von Seite der Behörde Erhebungen über diesen Fall ge pflogen und ist bereits von Bozen aus eine ge richtliche Commission

in der Sache thätig ge wesen. — Bon anderer Seite wird uns das Vorgehen des Wirthes Julius Schwarz in Vi^ pian etwas weniger harmlos dargestellt. Mit dem „HinauSwurf' sollen andere Thätlichkeiten verbunden gewesen sein, die dem Schneider Platzer die tödtliche Verletzung zufügten. Platzer schleppte sich mühsam in seine Wohnung und die ersten Worte, vie er dort an seine Frau richtete, ließen erkennen, daß er selbst sich keinem Zweifel über die Folgen dieses WirthLhanSbe- suches hingebe. Heute habe er genug

, meinte er und setzte hinzu: „Mit mir ist es auS.' Doch weigerte er sich, den Namen Desjenigen zu nennen, der ihm so übel mitgespielt, da seine Frau erklärte, die Anzeige machen zu wolle». Als ein nicht uninteressantes Detail aus den Ereignissen dieses LeidenSabends im Platzer'- schen Hause ist noch Folgendes zu erwähnen: Gegen II Uhr wurde zu den Eltern Platzer'S nach Gargazon geschickt, da ihr Sohn im Ster ben liege. Gleichzeitig wurden diese ersucht den Geistlichen mitzubringen, damit Platzer

nicht ohne die letzten Tröstungen der Religion aus dem Leben scheide. Die Mutter Platzer'S er suchte nuil den Curaten von Gargazon, dem Schwerverwundeten die letzte Wegzehrung zu geben. Der Curat aber — so berichtet unser Gewährsmann — habe unter Ausflüchten, daß eS ja wohl noch nickt so schlimm um den Kran ken stehen werde. daS Mitkommen abgelehnt. So waren die Eltern Platzers gezwungen, die Hilfe des Seelsorgers in Vilpian in Anspruch zu nehmen, die ihnen denn auch gewährt wurde. Doch konnte Platzer

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Der Burggräfler
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Page 4 of 10
Date: 19.03.1886
Physical description: 10
Jänner abends im Wirthshanse des A. Schwarz zu Vilpian zugetragen und großes Aussehen er regt hat. Bekanntlich fiel jenem Vorgänge der verheiralhete Schneidermeister Joses Platzer von Gargazon zum Opfer, indem dieser in Folge der brutalen Mißhandlung des Wirthes solche Ver letzungen am Kopfe davontrug, daß er am Mor gen des 2. Jänner an einer Gehirnlähmnng ge storben ist. Wie höflich der Vilpiancr Wirth mit seinen Gästen nmzilgehen pflegt, davon reden auch die weiteren Fälle, die dem Schwarz zur Last

zur Thüre hinaus, so daß dieser durch den Fall eine Verletzung am Knie davontrug. Noch früher, im Jahre 1881, ver setzte der rohe Mann einer gewiffen Thercs Zach einen heftigen Faustschlag aus die Brust, wodurch der Genannten eine Rippe gebrochen wurde, was ihre Ueberlieferung in das hiesige Spital und eine 20-tägige Krankheit zur Folge hatte. — Zur heutigen Verhandlung erschienen mehrere Zeugen, die gesehen hatten, wie der rabiate Wirth an jenem Abend den Platzer nach vorausgegan genem Streite

mit der Wirthin und einenl an deren Gaste, bei den Ohren nahm, heftig an die Mauer und Thüre der Gaststube stieß und ihn dann mit Fußtritten vor das Wirthshaus hin auswarf, wo Platzer eine Zeitlang besinnungs los liegen blieb. Nachdem er wieder aufgestanden, klagte er einem Fuhrmann des Nachbars, wie er geschlagen worden und jetzt große Schmerzen habe. Darauf taumelte er weiter, weil er in Bilpian kein Nachtquartier bekam, fiel bald rück lings zu Boden und blieb liegen, bis ein paar Italiener des Weges kamen

, die dann im Wirths- hansc erzählten, daß der Schneider draußen liege. „Der soll nur seinen Rausch ausschlafen,' hieß es. trotzdem er ersucht witrde, dem Verletzten über Nacht ein Plätzchen einzuräumen. Schließ lich erbarmte sich der Gast Georg Mair von Mölten des Mißhandelten, der aufstand und mit Genannten tveiter ging, bis dieser von ihm schied, ivorauf dann Platzer allein nach Hanse ging. Hier klagte er zu seiner Frau über große Schmer zen, daß er geschlagen worden, sagte aber nicht wo und von wem. Zu Bette

gebracht, verlor er später das Bewußtsein und verschied um 5 Uhr morgens. Sowohl die Zeugen, als die Wirthe, ivo Platzer untertags eingekehrt war und seine Witwe behaupten, daß der Verstorbene an jenem Abend nicht betrunken war und daß er gerade gegangen und wie ein Nüchterner gesprochen habe. Die Gerichtsärzte Dr. Profanier und Dr. von Zallinger erklären, daß der Schädelbruch absolut tödlich war und der Tod selbst durch Gehirn- lähmung verursacht worden. Sie nehmen mit größter Wahrscheinlichkeit

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 3 of 6
Date: 12.03.1890
Physical description: 6
verurtheilt den Mathias Huber zu 5*/, Jahren schweren, verschärften Kerkers und Abgabe in eine Zwangsarbeitsanstalt nach erstandener Strafe. Die Verhandlung schließt um 7*/, Uhr Abends. Innsbruck, 11. März. Heute Vormittags fand unter dem Vorsitze des k. k. LandeSgerichtsrathes v. Mor und unter Vertretung der öffentlichen Anklage durch den k. k. Staatsanwalt Dr. P egg er die Verhandlung wider Barbara Platzer statt. Als Vertheidiger fungirte Dr. Witsch. Die Ge- schwornenbank bestand aus folgenden Herren

, Procuraführer, TelfS. Den Gegenstand der" Anklage bildet ein Diebstahl. Barbara Platzer, gebürtig von Kramsach, zust. noch Göflan, 30 Jahre alt, ledig, früher Kellnerin, letzthin zu Hause in Kramsach, ist des Verbrechens des Diebstahls angeklagt. Der Sachverhalt ist folgender: Fritz von Pa velbl- G hag, preußischer Rittmeister a. D., hält sich seit mehr-ren Jahren im Sommer im Gasthause zum „GlaS- hause" in Kramfach auf, und scheint schon im Jahre 1888 zur Steinmetztochter Barbara Platzer

, welche nicht den besten Ruf genießt, in nähere Beziehungen getreten zu sein, welche auch im Sommer 1889 fortgesetzt wurden. Von Kramsach aus machte derselbe wiederholt Ausflüge mit der Platzer. Am 19. August fuhren beide nach Hopfgarten, wo sie in einem Schlafzimmer der Bahnhof restauration übernachteten Am folgenden Morgen ver mißte Fritz v Pachelbl feine Brieftasche, welche nebst ©driften und Visitkarten na h seiner Angabe wenigstens 4 Tausender, 1 Hunderter, 3350 Mark (— 1943 fl.) und 50 fl , zusammen also 6093

fl. enthielt. Der Rittmeister stellte seine Begleiterin zur Rede, diese wollte aber von der Brieftasche nichts wissen F v. Packelbl erstattete aus begreiflichen Gründen keine Anzeige, sondern verließ Kramsach und begab sich nach VöSlau. Die notorisch arme Steinmetztochter Barbara Platzer hat sich iudeß rurch verschiedene Auslagen und insbe sondere durch auffallenden Geldbesitz selbst verrathea, so daß bei ihr eine Hausdurchsuchung vorgeromm n wurde, welche nebst der Brieftasche des Bestohlenen

auch einen Baarbetrag von 236 fl 43 kr. zu Tage förderte. Die Platzer wollte zuerst glauben machen, sie hätte die Brief tasche mit einer 1000 fl.-Note und 1200 Mark von P geschenkt erhalten. Später gestand sie aber, io der kritischen Nacht dem Rittmeister die Brieftasche gestohlen zu haben, in der sich jedoch nach ihrer Angabe um ca 4—600 fl mehr befanden, als der B.stohlene angibt. Mit dem gestohlenen Gelds hatte die Angeklagte (ohne Rücksicht auf kleinere Beträge) folgende Verfü gungen getroffen. Bald

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 8
Date: 14.06.1882
Physical description: 8
der Verhandlung gelobte, nach zudenken. Wegen des gleichen DelicteL angeklagt, wurde so dann um 11'^ Uhr vormittags Josef Platzer, valgo Tischlerseppl. 44 Jahre alt, verehelicht, Tag- löhner aus Zell am Ziller, dm Geschwornen vorge führt. In diesem Angeklagten wurde den Geschwor nen ein Individuum vorgestellt, das von einem Ge wohnheitssäufer es bis zum Gewohnheitsdieb gebracht hat. Platzer hatte von seinen Eltern ein Anw-sen ererbt und hatte in seiner Jugend das Tischlerhand- werr erlernt. Er hätte daher

ganz gut sein Fort kommen ehrlich finden können, allein der Schnaps entzweite ihn zuerst mit seiner Gattin, von der er sich trennte; aber auch von seinem Anwesen musste er sich trennen und um sich nicht vom Branntwein lossagen zu müssen, streckte er schon 1365 seine Fin ger nach fremdem Gute aus. Seit dieser Zeit wech seln fortwährend Kerkerstrasen mit der Befriedigung der Trunksucht ab. Platzer erlitt innerhalb der 17 Jahre von 1365 bis heute II, mitunter sehr em pfindliche Abstrafungen. Im April

d. I. hatte er seine letzte Strafe verbüßt. Kaum in seiner Heimat angekommen, stahl er am 30. Mai nachmittags dem Uhrmacher Jakob Pinzger in Zell a. Z. aus offenem Locale eine an der Wand hängende Sackuhr (Wert 3 fl.) und versteckte sie zu Hause. Bald darauf jedoch kam die Gendarmerie über die Anzeige Pinz- gers zu Platzer ins Haus, wo er dann auch nach kurzem Leugnen den Diebstahl gestand und verhaf tet wurde. Er ist auch heute geständig, nur will er zur Zeit der That betrunken gewesen sein, was jedoch

durch Zeugenaussagen wide.legt ist. Platzer wird daher auch von den Geschwornen einstimmig des Gewohnheitsdiebstahls schuldig erkannt, obwohl der Vertheidiger Dr. Köck die Anklage aus Gewohnheits» diebstahl w längerer Rcde bekämpfte. Der Gerichts hof hat hierauf die Strafe für Platzer mit 5 Jahren schweren Kerkers bemessen und die Zulässigkeit der Abgabe in eine ZwangsarbeitSanstalt nach erstan dener Strafe ausgesprochen. Nachmittags 4 Uhr begann die Hauptverhand- lung wider Barbara Hechenbichler, 65 Jahre alt

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Der Bote für Tirol
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Page 5 of 8
Date: 13.03.1890
Physical description: 8
aber die Frage wegen Landstreicherei mit 10 gegen 2 Stimmen. Der Gerichtshof erkannte auf Grund dieses VerdicteS für Huber auf eine 5, Vzjährige schwere Kerkerstrafe und Abgabe in eine ZwangSar- beitsanstalt nach erstandener Strafe. Innsbruck, 11. März. Heute begann beim hiesigen k. k. Landesgerichte unter deni Vorsitze des k. k. LandeSgerichtSratheS v. Moor die Hauptverhandlung wider Barbara Platzer, 30 Jahre alt, ledig, gewesene Kellnerin aus Krainsach, zuständig nach Göslan, Bezirk SchlanderS, angeklagt

Steiumctzlochter Barbara Platzer in näheren Beziehungen, die er im Sommer 1839 fortsetzte. Derselbe machte mit der Platzer häufige Ausflüge und so auch am 19. August v. Js., wo er mit ihr nach Hopsgarteu fuhr und in einem Schlafzimmer der dor tigen Aahnhofrestauration übernachtete. Am nächsten Morgen gewahrte Fritz v. Pachelbl zu seinem Schrecken den Abgang seiner Brieftasche, welche außer verschie deneu Schriften nnd Visitkarten nach seiner Angabe zum mindestens 4 Noten 1000 fl., eine zu 100 fl., ferner 3350

Ä!ark—1943 fl. und 50 fk., zusammen 6093 sl. enthielt. Als er seine Begleiterin fragte, ob sie ihm vielleicht die Brieftasche genommen habe, ver neinte sie dies und behauptete, von feiner Brieftasche nichts zu wissen. Begreiflicherweise erstattete damals der Bestohlene keine Anzeige, sondern verließ Krainsach und begab sich nach VöSlan. Allein die Sache wurde dennoch ruchbar uud die Platzer verrieth sich selbst durch aussallenden Geldbesitz, so dass eine Hausdurch suchung bei ihr vorgenrmmen wurde

dem bestohlenen Rittmeister Fritz v. Pachelbl-Gehag im ganzen 5723 fl. 36 kr. zurückgestellt werden, nämlich das Depositum bei E. nnd das bei der Platzer vor gefundene Bargeld und einige durch Ceffiou gezahlter Schuldposten noch hereingebrachte Beträge. Auch vor den Geschwornen bleibt sie bei ihrem Geständnisse und will ihre Th.it nnr damit beschönigen, dass sie angibt, sie habe dieses Geld als Geschenk betrachtet, zumal der Rittmeister für den Unterhalt deS Kindes, daS sie ihm geboren

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Tiroler Stimmen
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Page 3 of 4
Date: 12.03.1890
Physical description: 4
, wird gemeldet: In der Kohlengrube Morfa bei Llanaich (Wales) hat sich eine furchtbare Explosion er eignet. Mehrere hundert Bergleute wurden ver schüttet; man befürchtet, daß eine große Anzahl der selben todt ist. Aus dem Schwurgerichtssaale. Innsbruck, 11. März. Heute hat sich die 30 Jahre alte ledige Steinmetz tochter und Kellnerin Barbara Platzer aus Kramsach, zuständig nach Göstan, wegen des Verbrechens des Dieb stahls vor den Geschwornen zu verantworten. Ihr De likt ist folgendes: Am 19. August 1889

machte sie mit ihrem Anbeter, dem 68 Jahre alten preußischen Ritt meister a. D., Fritz v. Pachelbl-Gchag, der schon seit Jahren im Gasthause zur Glashütte in Kramsach seinen Sommeraufenthalt genommen und mit der hübschen Steinmehtochter Barbara Platzer in näheren Beziehungen stand, einen Ausflug und übernachtete in der Bahn restauration in Hopfgarten in einem Schlafzimmer. Am Morgen des 20. August v. Js. bemerkte v. Pachelbl den Abgang seiner Brieftasche, die nach seiner Angabe nebst verschiedenen

Schriften auch 4 Noten & 1000 fl., eine solche zu 100 fl., dann 3350 Mark (1943 fl.) und 50 fl., zusammen 6093 fl. enthalten hat. Diese Brief tasche sammt dem Inhalte dem genannten Rittmeister in der erwähnten Nacht gestohlen zu haben, ist Barbara Platzer beschuldigt. Von dem Beschädigten sofort zur Rede gestellt, stellte sie in Abrede, die Brieftasche, deren Existenz ihr nicht einmal bekannt sei, genommen zu haben, v. Pachelbl unterließ eine Anzeige und begab sich nach Vöslau. Verschiedene Geldauslagen

, die die Platzer in der Folge machte, veranlaßten die Behörde, bei ihr eine Hausdurchsuchung vorzunehmen, wobei die Brieftasche des preußischen Rittmeisters und von dem Geldinhalte derselben noch ein Betrag von 236 fl. 43 kr. vorgefunden wurde. Sie behauptete Anfangs, die Brief tasche mit einer 1000 fl. Note und 1.^00 Mark vom Riltmcister als Geschenk bekommen zu h.aben. Allein die Untersuchung ergab weiters, daß sie durch den hiesi gen Kassendiener K. E., mit dem sie nach dem Weg gange des Rittmeisters

mehrere Ausflüge gemacht, bei 3950 fl. in die hiesige Sparkasse eingelegt und außer diesem Spurkassebuche noch 4 Wcrthpapiere per 452 fl. 71 kr. und an Bargeld 477 fl. 29 kr. bei ihm deponirt hatte. Weiters ergab die Untersuchung, daß sie Hypo thekarschulden und andere Schulden ihrer Eltern im Be trage von 887 fl. beglich und auch bedeutende Einkäufe machte, von denen ein Betrag von 87 fl. 30 kr. gericht lich festgestellt werden konnte. Bei dieser Sachlage schritt die Platzer zum Geständnisse

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 4 of 6
Date: 12.03.1890
Physical description: 6
fl. 71 kr. und Bargeld pr 477 fl. 29 kr , zusammen 4880 fl Ferner hat die Platzer verschiedene (auch auf dem elterlichen Anwesen haftende) Schulden bezahlt, so dem Armenfonds Cassier in Brixlegg 64 fl 32 kr, dem Fondsverwalter W. in Rattenberg 91 fl, der Witwe S in Rattenberg 89 fl 25 kr., dem H, Fondsverwalter in Brandenberg 178 fl 50 kr, dem R., Vertreter der Wahldinteressentschaft 200 fl, dem S , Verwalter der Steinbruch-Cassa in Kramsach 206 fl und dem Kauf mann £>., ebenda 58 fl 60 kr. Die bezahlten Schulden

machen 887 fl 67 kr. Außerdem hat die Barbara Platzer auch einige Ein kaufe mit dem gestohlenen Gelbe gemacht, wovon solche um 87 fl 30 kr nachgewiesen sind. Das Depositum bei E, die bezahlten Schn den und gemachten Einkäufe und das Resultat der Hausdurch- suchung ergeben sonach 6191 fl. 40 kr. Zurückerhalten hat Fritz v. Pachelbl außer dem De positum bei E und dem gefundenen Baargelde durch C-ssion einiger gezahlter Schuldposten im Ganzen 5723 fl 86 kr Die Platzer muß bei der heutigen Verhandlung

vor, ob die Platzer des Diebstahls in her genannten Summe schul dig sei. Staatsanwalt Dr. Pegger bekräftigt die Anklage, indem er insbesondere den Hinweis, daß die Angeklagte sich „beschenkt" erachtete, entkräftet. Sie hat den Besitz der Brieftasche sofort nach der That geleugnet, konnte sie also an ein Geschenk glauben? v. Pachelbl hat all sein Geld zurückverlangt, selbst die Cession der von der Platzer gezahlten Schulden gefordert, kann da von einem Schenkenwollen der gedachten Summe die Rede sein? Bertheidiger

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 3 of 4
Date: 14.06.1882
Physical description: 4
(Obmann Hr. Anton Halbeis) sprechen den An geklagten nach kurzer Berathung einstimmig des Gewohnheitsdiebstals schul dig, und der Gerichtshof verurthei t denselben zur schweren Kerkerstrafe in der Dauer von 6 Jahren und zur Stellung unter Polizeiaufsicht nach verbüßter «strafe. Um ll 1 /» Uhr begann die Verhandlung gegen den des Gewohnheits diebstals angeklagten 44 Jahre alten verehelichten Taglöhner Josef Platzer vulgo Tischlersepp aus Zell a. Z. Am 30. Mai d. I. Nachmittags kam der heutige

Angeklagte in ein Schanklokal seiner Gemeinde, trank dort drei Achtet Branntwein und sagte der Kellnerin, daß er nun zum Uhr macher Jakob Pinzger gehen werde. Er kam auch zu diesem und hielt sich dort nahezu eine Stunde auf. Während dieser Zeit gelang eS ihm, unbemerkt eine an der Wand hängende Sackuhr im Wert von 3 fl. zu entwenden. Auf erfolgte Anzeige begab sich die Gendarmerie noch am gleichen Tage zu Platzer, der nach kurzem Leugnen den Diebstal eingestand, auch die Uhr wurde vorgefunden

. Vor dem Untersuchungsrichter jedoch be hauptete der Angeklagte, an jenem Tage betrunken gewesen zu sein un!> nicht zu wissen, wie er in den Besitz der Uhr gekommen sei, und auch heute bleibt Platzer bei dieser Behauptung. Im Leumundözeugniß heißt es, der selbe sei dem Branntweintrunke stark ergeben und nur im trunkenen Zu stand eigenthumsgefährlich. Da er bereits wieder einige Monate in der Gemeinde arbeite, so könne die Vorstehung nicht sagen, daß Platzer ein stabiler Dieb sei. Diesem LeumundSzeugniß

wird vom Vorsitzenden ein solches aus dem Jahre 1865 entgegengehalten, in welchem der Angeklagte als Tagdieb und Trinker bezeichnet wird, geneigt zu jedem Diebstal uni» Betrug, gegen jede Strafe gleichgültig und keine Besserung versprechend. Da Platzer seit dem Jahre 1865 eilf Abstrafungen und darunter 10 wegen Dicbstals erlitt und immer wieder rückfällig wurde, seine letzte Strafe gegen Mitte April d. I. verbüßt hatte und, ohne in irgend einer Noth lage zu sein, am 30. Mai schon wieder stal, so bezeichnet

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 3 of 4
Date: 20.10.1881
Physical description: 4
unter stützen werden. Gerichtsverhandlungen. Innsbruck 19. Oktober. 1. Am 21. August Nachmittags ertappte der Wachmann Fidel Bilgeri in Hall den Ferdinand Platzer bei einem Obst diebstal im Surer'schen Garten. Er arretierte denselben, brachte ihn aber nur mit Mühe bis in die Schmiedgasse. Dort kam der Bruder des Verhafteten, der 35 Jahre alte Taglöhner Josef Platzer daher und suchte den Verhafteten frei zu machen, was ihm jedoch nicht gelungen wäre, wenn er nicht ganz unerwartet in der Person des 35 Jahre

alten Daniel Berg her aus Roveredo Hülfe erhalten hätte. Dieser hatte schon seit längerer Zeit einen Haß gegen den Wachmann, benützte die sich ihm bietende Gelegenheit, versetzte dem Wachmann mit der Faust und einem Stecken mehrere Schläge und schalt ihn überdies einen Gauner, Vagabunden und schlechten Kerl. Mittlerweile hatten sich gegen 100 Personen angesammelt; dem verhafteten Platzer gelang es, in feine nahe Wohnung zu kommen, dagegen wurde Bergher von der herbeigekommenen Gendarmerie

festgenommen. Heute behauptet derselbe, er habe sich nur des Arretierten ange nommen, weil dieser von Bilgeri roh behandelt worden sei; ge schlagen habe er den Wachmann erst, als derselbe den Säbel ziehen wollte. Platzer behauptet, nicht gewußt zu haben, daß e» sich um eine Arretierung seines Bruders gehandelt habe, er habe geglaubt, der Wachmann bringe denielben, da er betrunken sei, nach Hause. Diesen Behauptungen widersprechen aber sechs heute unter ihrem Eide vernommene Zeugen. Der Gerichtshof

unter dem Vorsitz des LandeSgerichtSrathS Dr. BlaaS verur- theilt den Bergher zu 6 Monaten schweren Kerkers, de« Josef Platzer zu 14 Tagen Arrests. 2. Der 24 Jahre alte Bauernsohn Eduard Feistenauer aus Münster brachte in der Nacht auf den 9. April dS. Js. dem ChrysostomuS Ntedrist gelegentlich eines RaufhandelS vor dem KirchenwirtShaufe in Münster mit einem im Griff fest stehenden Mrffet vier an und für sich leichte Stichwunden am Rücken bei. von denen sich zwei unter dem linken Schuiterblatt- winkel befanden

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Innsbrucker Nachrichten
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Page 5 of 16
Date: 14.06.1882
Physical description: 16
infolge dieses Wahrspruches 6 Jahre in schwerem Kerker Gelegenheit, über künftige Besserung, die er am Schluffe der Verhandlung gelobte, nachzudenke«. Wegen des gleichen Deliktes angeklagt wurde sodann um 11% Uhr vor» mittags Josef Platzer, vulgo Tischlerseppl, 44 Jahre alt, verehelicht, Tag¬ löhner aus Zell am Ziller, den Geschwornen vorgefüh:t. In diesem Angeklagten wird den Geschwornen ein Individuum vorgestellt, das von einem GewohnheitS

- fäufer es bis zum Gewohnheitsdieb gebracht hat. Platzer hatte von seinen Eltern ein Anwesen ererbt und halte in seiner Jugend das Tischlerhandwerk erlernt. Er hätte daher ganz gut sein Fortkommen ehrlich finden können Allein der Schnaps entzweite ihn zuerst mit seiner Gattin, von der er sich trennte; aber auch von seinem Anwesen musste er sich trennen und um sich nicht vom Brantwein lcssagen zu müssen, streckte er schon 1865

seine Finger nach fremdem Gute aus. Seit dieser Zeit wechselten fortwährend Kerkerstrafen mit der Be¬ friedigung der Trunksucht ab. Platzer erlitt innerhalb der 17 Jahre von 1865 bis heute 11 mitunter sehr empfindliche Abstrafungen. Im April d. Js. hatte er seine letzte Strafe verbüßt. Kaum in seiner Heimat angekommen, stahl er am 30. Mai nachmittags dem Uhrmacher Jakob Pinzger in Zell a. Z. aus offenem Locale eine an der Wand hängende Sackuhr

(Wert 3 fl.) und versteckte fie zu Hause. Bald darauf jedoch kam die Gendarmerie über die Anzeige Pinzgers zu Platzer ins Haus, wo er dann auch nach kurzem Leugnen den Diebstahl gestand und verhaftet wurde. Er ist auch heute geständig, nur will er zur Zeit der Thal betrunken gewesen sein, was jedoch durch Zeugenaussagen widerlegt ist Platzer wird daher aich von den Gesch vornen einstimmig des Gewohnheitsdiebstahlö schuldig erkannt

, obwohl der Vertheidiger Dr. Köck die Anklage auf Gewohnheitsdiebstahl in längerer Rede bekämpfte. Der Gerichtshof hat hierauf die Strafe für Platzer mit 5 Jahren schweren Kerkers bemessen und die Zulässigkeit der Abgabe in eine Zwangsarbeitsanstalt nach erstandener Strafe ausgesprochen. Nachmittags 4 Uhr begann die Hauptverhandlung wider Barbara Hechen- 1 ich l er, 65 Jahre alt, ledige Spitalpfründnerin aus Gschwenv, wegen Ge-

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