Jänner abends im Wirthshanse des A. Schwarz zu Vilpian zugetragen und großes Aussehen er regt hat. Bekanntlich fiel jenem Vorgänge der verheiralhete Schneidermeister Joses Platzer von Gargazon zum Opfer, indem dieser in Folge der brutalen Mißhandlung des Wirthes solche Ver letzungen am Kopfe davontrug, daß er am Mor gen des 2. Jänner an einer Gehirnlähmnng ge storben ist. Wie höflich der Vilpiancr Wirth mit seinen Gästen nmzilgehen pflegt, davon reden auch die weiteren Fälle, die dem Schwarz zur Last
zur Thüre hinaus, so daß dieser durch den Fall eine Verletzung am Knie davontrug. Noch früher, im Jahre 1881, ver setzte der rohe Mann einer gewiffen Thercs Zach einen heftigen Faustschlag aus die Brust, wodurch der Genannten eine Rippe gebrochen wurde, was ihre Ueberlieferung in das hiesige Spital und eine 20-tägige Krankheit zur Folge hatte. — Zur heutigen Verhandlung erschienen mehrere Zeugen, die gesehen hatten, wie der rabiate Wirth an jenem Abend den Platzer nach vorausgegan genem Streite
mit der Wirthin und einenl an deren Gaste, bei den Ohren nahm, heftig an die Mauer und Thüre der Gaststube stieß und ihn dann mit Fußtritten vor das Wirthshaus hin auswarf, wo Platzer eine Zeitlang besinnungs los liegen blieb. Nachdem er wieder aufgestanden, klagte er einem Fuhrmann des Nachbars, wie er geschlagen worden und jetzt große Schmerzen habe. Darauf taumelte er weiter, weil er in Bilpian kein Nachtquartier bekam, fiel bald rück lings zu Boden und blieb liegen, bis ein paar Italiener des Weges kamen
, die dann im Wirths- hansc erzählten, daß der Schneider draußen liege. „Der soll nur seinen Rausch ausschlafen,' hieß es. trotzdem er ersucht witrde, dem Verletzten über Nacht ein Plätzchen einzuräumen. Schließ lich erbarmte sich der Gast Georg Mair von Mölten des Mißhandelten, der aufstand und mit Genannten tveiter ging, bis dieser von ihm schied, ivorauf dann Platzer allein nach Hanse ging. Hier klagte er zu seiner Frau über große Schmer zen, daß er geschlagen worden, sagte aber nicht wo und von wem. Zu Bette
gebracht, verlor er später das Bewußtsein und verschied um 5 Uhr morgens. Sowohl die Zeugen, als die Wirthe, ivo Platzer untertags eingekehrt war und seine Witwe behaupten, daß der Verstorbene an jenem Abend nicht betrunken war und daß er gerade gegangen und wie ein Nüchterner gesprochen habe. Die Gerichtsärzte Dr. Profanier und Dr. von Zallinger erklären, daß der Schädelbruch absolut tödlich war und der Tod selbst durch Gehirn- lähmung verursacht worden. Sie nehmen mit größter Wahrscheinlichkeit