se^r, gnädige Fran, aber ich kann mich beim besten Willen nicht erinnern, Ihnen jemals vorgestellt worden zu sein,' erwidert Maria kühl, aber artig. „Ich habe ein sehr schlechtes Personengedächtnis, und da ich nur ganz kurze Zeit bei jener Dame wohnte —' „Ja eben, Sie zogen damals so plitz-platz aus,' wirft die Schul- inspektorin gereizt ein. „Jawohl,' schneidet Maria den taktlosen Einwurf ab und mustert die kleine Dame hochmütig von oben herab, „weder die Wirtin, noch die Bewohner des Hauses Ware» derartig

Frau Cousine zurück.' Rasch setzt sie den kleinen Weißen Hut auf, ergreift Schirm und ^ und verläßt, sich stolz verneigend, den Platz unter der Linde. ^ ^ 7m' wie angedonnert. Das wiederholt höhnisch betonte Wort „Fräulein', sowie die ganze unangenehme Szene haben ihn derartig verblüfft, daß er kaum den Abschiedsgruß er widert. Verständnislos sieht er von einer zur andern. „Dieses hochmütige Geschöpf!' räsoniert die Schulinspektorin. „Ich bin außer mir über diese Behandlung

Räuberstücklein. Aus dem Italienischen von H, Tiemann. I- (Nachdruck verboten.) MWm 20. Juli 1846, abeuds sechs Uhr, war uicht nur der Ge- richtssaal von Castro Giovanni, einer Stadt auf Sizilien, gedrängt voll von Neugierigen, sondern auch in den angrenzenden Straßen wogte ine dichtgedrängte Menge Männer nnd Frauen auf und ab, die, da sie im Jnuern des Gerichtssaales keinen Platz hatten finden können, dranßen aus deu Urteilsspruch des Gerichtes warteten. Dieses Urteil war nämlich für die ganze Bevölkerung