Aus Bozens Franzosenzeit.- (Beiträge zur neueren Geschichte Österreichs ; 5)
und das gute Herz' des neu eingetretenen Departementspräfekten, nennt er, was er bisher nie getan, die Urheber seines Unglücks, denen er ganz persönliche Motive zuschreibt: den Vizepräfekten, 1 ) Amorelli und Tevini. Der erste fürchte, daß Plattner seine Fehl- schritte aufdecke, der Platzkommandant könne die gegen ihn angestrengte- Ausquartierung aus dem Hause Menz nicht ver zeihen, und der Staatsanwalt wolle es Plattner vergelten, daß dieser unlängst in einem Prozeß gegen ihn gesiegt
habe. Diese haben gegen mich, schreibt Plattner, alles mögliche geschrieben and hören noch nicht auf, obgleich ich mich rühmen kann, daß niemand in Bozen so viel zum Besten der neuen Regierung gewirkt hat wie ich. Er zweifelt nicht, daß hinter seinem Rücken neue Anschuldigungen geschmiedet wurden, deren Inhalt man ihm verberge, damit er sich nicht einmal verteidigen könne. Diese letztere Klage erhebt er auch wieder in einer Eingabe an den Justizminister, den er noch insbesonders darauf verweist, mit welch zarter Rücksichtnahme
einmal die durch so lange Haft mir bereitete Qual ein Ende hat.' Neben solchen Schreibereien gab es für Plattner noch eine andere Arbeit. In aller Eile hatte Tevini gleich am Tage nach J ) Der 'Vizepräfekt war Baldasseroni. Ihm, als dem. politischen Chef des Distrikts oder Arrondissements Bozen, unterstanden die Bozener Handelsbehörden. Plattner, Beisitzer des Handelsgerichtes, focht manchen Strauß mit ihm aus