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Innsbrucker Zeitung
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Page 10 of 12
Date: 11.08.1934
Physical description: 12
1809 bis 3. November 1809 machte Plattner alle Schlachten der Tiroler mit, meist unter dem Kommando des Mahr-Wirtes Peter Mayr, am 29. Mai als Hauptmann von 101 Telfser Schützen, am 13. August mit diesen am linken Flügel des Land sturmes. Am 4. November 1809 war fein Vaterhaus in Zirl in der „langen Gaffe" in Flammen aufgegangen und nun begab sich Anton Plattner ohne Paß und ohne Geld auf Reisen und erlebte dabei die wunderlichsten Abenteuer. Er durchwanderte ganz Bayern und Böh men und kam

über Wien nach Ungarn. Erst im Spät herbst 1810 kehrte er in die Heimat zurück, setzte in Innsbruck die infolge der Kriegszeit unterbrochenen Studien fort und empfing im Februar 1818 die P r i e- sterweihe. In den Jahren 1823 bis 1824 wurde Plattner bei dem berühmten, als Naturarzt und Exor zist bekannten Pfarrer von Fließ, Simon Alois M a a ß (geb. 6. Mai 1758 in Strengen, gest. 18. Jänner 1846 in Fließ) Kooperator. Trotz des beruhigenden Einflusses, den Maaß, der große Seelenarzt

auf seinen geistlichen Gehilfen ausübte, zeigte sich bei letzteren bald Spuren einer schweren Gemütskrankheit. Ueberschwenglicher Humor und ausgelassenste Heiterkeit wechselten mit qualvollstem Trübsinn, menschenhassendem Verfol gungswahn, so daß man ihn sogar vorübergehend ins Irrenhaus (Hall 1831) bringen mußte. In seinen geistig gesunden Zeiten entwickelte sich Anton Plattner als ganz hervorragender Dichter, dessen Name in allen größeren Tiroler Literaturgeschichten (Prem, Enzin- ger usw.) Erwähnung findet

. Er wurde aber abgewiesen und kehrte, um eine Enttäuschung reicher, nach Tirol zurück, wo er sich in Zams und Fließ der Seelsorge widmete. In der Gegend von Zams werden heute noch die Reste sener Einsiedeleien und „Waldheiligtümer" ge zeigt, die Plattner im Laufe der Jahre angelegt hatte. Als er im Jahre 1846 wieder einmal auf einem ein samen Weiler in P u s ch l i n bei Fließ seine merk würdigen Hütten aufschlagen wollte, gelang es seinen Freunden, ihn zu einer Fahrt nach Brixen zu über reden

, wo er als Defizient oder geistlicher Invalide am 27. Jänner 1854 um 12 Uhr mittags starb. Ueber die Kampftätigkeit Anton Plattners haben wir schon gesprochen. Seine Bedeutung als Dichter würdigt Moritz Enzinger mit folgenden Worten: „Aus seinen Dichtungen spricht religiöse Innigkeit und Versunkenheit, die sich fast zu pantheistischem Erleben der Natur steigert, in der sich Plattner wohl fühlt. In seinen Strophen klingt das Kirchenlied und religiöse Bauernlied nach. In Plattner wird der große Zwie spalt

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