dann mehrere Personen in der Merceria mit dreifärbigen Cocarden auf der Brust, und in einer benachbarten Gaffe hing ein Früchienhändler ganz keck die italienische Fahne vor seinem Gewölbe aus. Spöter ließen sich dann auch starke Züge von jenen verdächtigen Individuen sehen, die bei Volksbewegungen wie Pilze auS dem Boden schießen, und die sonst nur vereinzelnt in S. Marco gefunden werden. — Nach 5 Uhr erschien Militärmannschaft, welche in weniger als einer Stunde die ganze Piazza und selbst das Innere
der Markuskirche unter Androhung, , von der Waffe Gebrauch zu machen, räumte und die ganze Nacht hindurch alleZügänge zum Platze besetzt hielt. Die Mäßigung, mit welcher daS k. k. Militär vorging, war nicht genug zu bewundern, und nur derselben und dem klugen Vorgehen der Herren Kommandanten hat man eS zu danken, daß nicht mehr Verwundungen oder Tödtungen erfolgten. An einigen Orten , jedoch nicht auf der Piazza, waren einzelne Patrouillen genöthigt Feuer zu geben, da sie mit Stein- würfen und in ähnlicher
Weise angegriffen wurden. So viel man bis jetzt vernimmt, sind jedoch nur 5—6 In dividuen in dieser Weise verwundet worden, wovon 2 bereits gestorben sind. Gegen 3 Uhr war die Ruhe wieder überall hergestellt und die Nacht verlief vollkommen ruhige Heute sind zwar noch viele Gewölbe geschlossen, jedoch geht schon die Mehrzahl der Bewohner ungestört ihren Geschäften nach. Von der Hauptwache aus sind 2 Kanonen gegen die Piazza gerichtet, und gegenüber der Piazzetla steht ein Kanonenboot vor Anker
