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Page 4 of 6
Date: 24.10.1926
Physical description: 6
zn sein, aber doch traten Tränen in ihre Augen, als sie Philipp so ver ändert wiedersah. Wie bleich und abgemagert war das vordem so frische, blühende Gesicht, wie elend und verfal len die noch vor kurzem so kräftige Gestalt des jungen Mannes! Mit stummer Zärtlichkeit drückte Philipp ihre Hand an seine Lippen, als sie sich zu ihm herabbeugte und liebevoll flüsterte: „Gott sei Dank, daß es dir besser geht und du mir erhalten geblieben bist!" Er sah sie nachdenklich an. „Mir ist, als hätte ich eine larrge Reise gemacht

Seele, du mein Engel!" murmelte er, sie dankbar ansehend. „Wir werden uns niemals trennen, Philipp," wieder holte sie, „versprich es mir!" „Wenn du es so willst — ja. Ach, hätte dieser elende Schurke mich nickt beraubt, wie glücklich wären wir jetzt." „Komm, rege dich nicht damit ans," mahnte sie. „Höre lieber, was ich dir Neues zu sagen habe! Braun ist tot." „Tot? Und meine Diamanten?" „Sind noch nicht gefunden worden, aber die Polizei sucht scharf nach ihnen und wird sie gewiß entdecken

." „Auf welche Weise fand er denn den Tod?" fragte Philipp mit sichtlichem Interesse. „Durch einen Sturz vom Dach, als er zu entfliehen suchte." „Hat er gestanden, wo er den Schatz verborgen hielt?" „Nein, aber das macht nichts: man wird die Steine schon finden." „Ja, das glaube ich auch," nickte Philipp, den der Ge- l danke an seinen verlorenen Schatz in große Erregung ! versetzte. „Wo ist Werner? Er mutz doch von allem mt* | terrichtet sein. Warum kommt er nicht?" „Nur ruhig, Liebster!" bat Frieda ängstlich

. „Er rviü bald kommen. Er sucht auch nach deinen Steinen." „Oh. und man wird sie finden," rief er vrit anflencht« den Augen, und dann bin ich wieder reich und kann k alles kaufen, was du dir wünschest." Sie lächelte. „Mein guter Philipp, auch wenn du Ä reich wärest, besitze ich einen Schatz, der allen ReichW aufwiegt uird den man nicht um Geld kaufen kann. Ml du, was ich meine?" Statt aller Antwort griff er nach ihrer Hand uni küßte sie. „Wie heiß deine Lippen sind!" sagte sie heunruhigi. »A regst

dich zu sehr aus, wir dürfen nicht mehr sprechen." „O nein " wehrte er ab, „ich bin nur so schwach von M langen Liegen." „Das wird sich bald geben," tröstete sie ihn. „Verhalte dich nur recht ruhig: ich bleibe bei dir, so lange eS geht." Sie nahm seine Hand in die ihrige, und ermüdet schloß er die Augen. Als sie merkte, daß er eingeschlafen war- drückte sie einen leisen Kuß aus seine Stirne und ent sernte sich dann geräuschlos. Philipp verbrachte eine unruhige Nacht: das Wieder sehen mit der Geliebten batte

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