^5.204 Innsbruck, Freitag den «. September 4860. Der Both« S»»». »A» T,iu-,e. Vrei« »»ld.Zhri, »st. — kr. <. M., »iertclishriA z »l. kr. S T?. 5. T7., tzalö/ZtrkL «it Eo»rrrt 6 fl. »» tr. G. M.. l,k,Ntljitzri, r,e H5llte.) Böthe für Tirol mW Vorarlberg ^ !D ^ ^ u/>,?°^ ?.Vk. Serarat vtrVest »e,et«» » s' »<z tr. I?. rke Vräoum»eraNes< . Betrat t^U« ^ ^ ?tte«h «it der ive,ei»v«oi! , Zetna« » « » ea e »l» -»' k«p»ese«te» «eete«. tleberskcht. Ludwig Philipp. Innsbruck, Dri/ner Seide
der großherzogl. Familie. — Lucra, Deibct der Sammlungen für den Erzdifchvf Franscni. Athen, Veamtenveränderunzen. Geldmangel. Feuileton, Neuestes auS dem Leben der Lola Montez. Ludwig Philipp. Einer der bedeutendsten und man darf wohl mich sa gen, größte» Männer unserer Zeit Ist ans der Reihe der Lebenden geschieden. Ludwig Philipp, der durch den Februarsturin von >343 vom Thron gestürzte König der Franzosen, ist auf fremdem Boden, fern von dem Lande, wo seine Wiege gestanden nnd wo so viele Wohlthaten
, von welchem Standpunkte man auch ihn betrachte» mag, Epoche macht nicht bloß im Leben einer Nation, sonder» in dcr Geschichte dcr zivi- lisirtcn Wclt überhaupt. Man bat es ibm vielfach ;»m Verbrechen gemacht, daß er 1330 die dem Haupte Karls X. rntfallenc Krone angenommen, man bat dies! eine Usurpation genannt; man vergißt aber dabei, daß Lud wig Philipp so gut wie Jedermann die Ueberzeugung sich anfdriiigeu mußte, einmal daß tiiieWiedereinsetzung dcr ältere» Vonrbonenlinic damals nnd ans lange Zeit hinaus
Fall gcwesen ist. Ludwig Philipp hat sonach Frankrcich nnd der zivili- sirten Welt den größte» Dienst geleistet, indem >r sich zur Annahme einer Krone verstand, die für ihn znr schwer drückenden Dornenkrone werden sollte. Ihm kommt das nnbestreitbarc Verdienst zu, achtzebn Jahre den Weltfrieden erhalten zu babeu, der unrettbar ver- loren war, wenn eS 1330 schon der republikanischen Partei gelang, in Frankreich das Heft in die Hand zn bekommen. , Achtzehn Jahre lang zog er die Entscheidung hinaus
war ihm vorbehalten, seine eigenen Feinde zn Werkzeugen werden zn sehen für seine Recht fertigung, als sie nach dem Februar den Beweis für ihre Anschuldigungen gegen ihn beizubringen suchten. WaS das Privat- und häusliche Leben L. Philipps betrifft, so kann man ihn und seine Familie unbedenklich als ein Muster darin ausstelle». Als Regent, als Staatsmann wag Ludwig Philipp Fehler gemacht baben, das wird Niemand IN Abrede stelle», weil die Unfehlbarkeit den schwachen Sterblichen hilni'rden, auf den Thronen