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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 16 of 20
Date: 02.12.1911
Physical description: 20
, zu welcher alle Freunde des Vereines und Parteigenossen geladen sind. Eintritt gegen Vorweis der Mitgliedskarte der Gewerkschaft oder Partei 30 h; für Nichtorganisierte 40 h per Person. Beginn 3 Uhr, Ende 7 Uhr 1601 Die Vereinsleitung. Werrsusen wollen lassen Sie sich ein Muster-Paket Stoffreste kommen! ein Paket ä 10 Kronen (per Postnachnahme) enthält Blusen-, Hemd- und Wäsche-Reste. "UW 1701 Innsbruck JllliUS Bauer Morktsniben 7. SKT Abführmittel f PHILIPP NEUSTEM! PILLEN t VERZUCKERTE äABFÜHRENDE NeMin's MWeth

, die 8 Schachteln, also 120 Pillen enthält, kostet nur 2 K. Bei Voreinsendung des Betrages von K 2.45 erfolgt Franko-Zusendung 1 Rolle Pillen. I Vor Nachahmungen wird dringend ge- i * warnt. Man verlange „Philipp Neusteins abführende Pillen". — Nur echt, wenn jede Schachtel und An. ! Weisung mit unserer gesetzlich protokollierten Schutzmarke in rot- ! schwarzem Druck „Heiliger Leopold" und Unterschrift „Philipp I Neusteins Apotheke^, versehen ist. — Umsere handelsgerichtlich geschützten Emvallagen müssen

mit unserer Firma bezeichnet sein. Philipp Rcusteino Apotheke „zum heit Leopold" Wien L, Plankengafse 6. Depot in Innsbruck: 3. Malfattr, G. Oellacher, H. Weiser, L. Winkler. iT Billig und gut versende an Private und Kaufleute! Gestrickte Mfinnerwesten grün, grau, braun K 3 60, gestrickte Knabenwesten K 210, Flanell-Frauenhemden K 120, Winter- Tucbhemdeu mit Doppelbrust K 120, warme Unterhosen weiß und blau K 1 —, kräftige Mfinnerbemden K 150, blaue Arbeiter hemden K 160, starke Schlosseranzüge

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 6 of 8
Date: 28.06.1922
Physical description: 8
ak« Buchhal terin, erste Chefstütze oder ähnlich am Platze oder auswärt». Gefl. Anbote unter „Solid 4282' an die Verwaltung de» Blatte». 4282 'ist L i. i Herrn Kolli«, Abenteuer. Roman von Frank Heller, ö ) (Nachdruck verboten.) „Guten Tag, Mr. Johnson,' sagt« Philipp, „schließen Sie hier auch bl« Buoes' „Ja, Sir,' sagte Mr. Johnson. „Mr. Kenyon und Mr. Laue reisen heute abend, in die Schweiz, Sir.' Meiden Sie lange fort?' fragte Philipp. „Bis August oder September, Sir. „Die haben e, gut.' sagte Philipp

. ^Dann ist ja die Straße ganz leer. „Ja. Sir, bl, auf mich,' sagt» Mr. Johnson mit einem Seufzer. „Ja, gewiß, bi, auf Sie, Mr. Johnson,' sagte Phi lipp und ging, ohne weiter an die Sache zu denken. Es war an einem Samstag abends, eine Woche später, London war schwül wie eine Wüste, und Phi lipp ging langsam durch Picadilly. Trotz des Ge wühls auf den Straßen lag eine Felertagsstlmmung über der Stadt. Aber es war schwül, furchtbar schwül, und Philipp bog in den Hyde Park ein. um ein bißchen frische Luft zu schnappen

. Er ging einige Schritte in den Part und ließ sich auf einer Bank nieder. Ein anderer Herr saß schon darauf, aber Philipp beachtete Ihn nicht. Plötzlich warf er jedoch zufällig einen Blick zur Seite und erkannte zu seiner Ueberraschung oen riesenhaften Mr. Johnson. Er passte an einer Penny zigarre, deren Licht sich auf seinen braunen Backen knochen und in den kleinen wasserblauen Augen wiederspiegelte. Den Hut, einen Schlapphut, oer wenig zu seinem kantigen Kopf paßte, hatte er in den Nacken

zurückgeschoben. Philipp betrachtet» ihn amüsiert und sagte: „Guten Abend, Mr. Johnson.' Mr. Johnson sah mit dem Mißtrauen auf, da» seiner Rasse eigen ist (wir haben schon erwähnt, daß er Smaländer war), offenbar erkannte er Philipp zuerst nicht. Dann kam er -Über ihn ln» Klare und hob die Hand, um zu grüßen. Dabei entglitt ihm ein weiße» zusammengefaltete» Papier — eine Zeitung, wie es schien —, die vor Philipp zu Boden fiel. Phi lipp bückt» sich artig, um sie auszuhebrn. Man denke sich sein Staunen

Feder gehorchend, regten sich seine Lippen und sagten im schönsten Smaländer Dialekt: „Ja, freilich, ich bin au» Smaland.' Dann machte er eine Pause, wie selbst erstaunt über den Klang seiner, Stimme. JUbet der Herr wird doch kein Schwede sein?' „Und ob ich ein Schwede bin.' sagte Philipp herzlich. -- „Ist', dl» Möglichkeit, ist', die Möglichkeit — und ich habe jetzt seit vierzehn Jahren nicht schwedisch ge- sprachen. «Solange find Si« schon da?' »Freilich, freilich,' bestätigte Mr. Johnson gedan

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 5 of 6
Date: 20.06.1922
Physical description: 6
und da mußte es doch Droschken geben. Nachdem er Herrn Woerz von seiner Brieftasche befreit hatte — denn die Apachen konnten ja noch zurllckkommen — empfahl ihn Philipp dem Schutz der russischen Heiligen und trabte durch die morgend- lich einsamen Straßen. Ueber den Häusern wurde es schon heller. Die Wolken jagten sich graublau über den spitzigen Dächern, und der Wind pfiff um die Ecken. Die Straßen verschlangen sich miteinander wle die Linien auf einer Zeichnung von Beardsley. Plötzlich bog Philipp

um eine Ecke wie ein Dutzend anderer und stand, auf dem Gänfemarkt, der Im anderer und stand auf dem «Gänsemarkt, der lm Mor. genlicht grauschwarz vor ihm lag. Bor einem früh geöffneten Gasthaus stand eine Droschke, und mit einem Seufzer der Erleichterung sprana Philipp hinein und gab dem Kutscher die Adresse Truthahn, gaffe. Nachdem dieser Philipps Kostüm unschlüssig angestarrt und einen Vorschuß aus dl« Bezahlung .verlangt hatte, fuhr er davon. Philipp zündete sich eine ZIgarett« an — die letzte

Philipp schlaftrunken und suchte ver- geoens seine Erinnerungen zu einem Bilde zusam- menzufügen. In das das Wort Truthahngasse hinein ' Ja, richtig. ~ paßte zum Teufel, dämmerte es ihm plötzlich auf, da sollte ich doch Herrn Woerz holen, der eigentlich Michael Nikolajewitsch heißt und Großfürst von Rußland ist.... Aber wo zum Teufel ist Herr Woeriz? Die Antwort aus diese Frage kam ln höchst unerwarteter Form, und zwar von der Person, von der Philipp sie zuletzt erwartet hätte, nämlich von Herrn Woerz

war frei, und Ihm entströmten in einer Sturmflut die schrecklichsten Schimpfworte und Flüche, die Philipp je gehört hatte. „Halt's Maul.' rief der eine der Schutzleute einmal übers andre Mal. „Schusterl Und sich ärger besaufen als ein Schwein — pfui Teufel — halt's Maul, sag« ich...!' „Halt selbst dar Maul.' brüllte Herr Woerz mit gereizter «Sm Imme, .einen armen Schuster hopp. nehmen, das könnt ihr. ihr verdammten «Blutwürste, aber...' Seine Stimme wurde plötzlich dadurch erstickt

, daß der eine der Schutzleute ihm mit seiner Riesenhand den Mund verschloß. ,^Hol' die Karre,' hörte Philipp ihn seinem Kollegen zurufen, der daraufhin im Lauf- marsch verschwand. Blaurot im Gesicht vor erstickter Empörung suchte Herr Woerz vergeblich dem Schutz mann zum Ausdruck zu bringen, was er über diese Behandlung von Arrestanten dachte, aber trotz all seinen Anstrengungen gelang es nicht. Plötzlich kamen oer Schlag des Bleiknovfs und der Alkohol, den er konsumiert hatte, zu ihrem Recht, er sank wider standslos

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 6 of 12
Date: 17.06.1922
Physical description: 12
zu bekommen, erhobt sich aus «deni Loch und rollt «weiter, an Nummer ö vorbei, zu Nmnmer 1, wo sie hinfällt und liegen bleibt. Im sel ben Augenblick, als Philipp ein bedauerndes Wort zu Herrn Woerz sagen will, fliegen dessen Arme nach rückwärts, seine Hände greifen in die Tische, und im nächsten Augenblick ist sein Revolver draußen und mit gespanntem 5)ahn guer über den Ttsch gerichtet. „Stopp, Schlenrann, und du, verfluchter Ehinesel' brüllt Herr Woerz. .„Ruhig, keine Flosse gerührt oder ich drücke losl

Und Ruhe im Saall Wer will, soll her» kommen, dann wird er sehen, wie bei Schiemanns der Boden der Löcher aussieht. Findet ihr nichts darin, könnt ihr mich am nächsten Laternenpsahl aus- knüpfen.' Ein unbeschreiblicher Lärm entstand ring« um Ein unbeschreiblicher Lärm entstand ring« um Philipp und den unerschrockenen Schuster. Der Trau- Pier und Schiemann schienen allerdings von Angst vor dem Revolper gelähmt. Aber verschieden« der zweifelhaften Elemente, die nicht davon bedroht wur den. suchten

sich vorzudrängen, um Herrn Woerz von sich Philipp gegen sie werfen, bis einige Ruhe ent- «stand und es ihm gelang, drei Männer — dem Aus- sehen nach deutsche Seokapitäne — auszusuchen, um die von Herrn Woerz gewünschte Untersuchung vor zunehmen. „Ein «Messer, nehmt ein Federmesser,' rief er ihnen zu, „ich will «Gift drauf nehmen, dag es ein Gummifaoen ist, vielleicht eine -Feder.' Man tat, wie er gesagt hatte; rings um Philipp reckten sich die Spieler den Hals aus, um das Resultat sehen zu kön nen

an Philipp vorbei. Ein Revolver« Was zunächst auf d! ' «em Traum an ? . .. knallte — vermutlich unfreiwillig — aus Herrn oerz' Sechsläufigen: eine der Gaslampen wurde mit einem Krach zerschmettert, und das Gas begann B 'hend aus dem Rohr zu strömen. Plötzlich fühlte Philipp von einem Arm erfaßt und blitzschnell zur «Cingangstüre «hinausgezogen. Die Wache war zur «Cingangstüre von dort verschwunden. Wache rasch, wie der Teu fel,' rief Herr Woerz ihm ins Ohr, „Schiemann der andere Schiemann — gefährlicher

Kerl.' Hm Laufmarsch flogen sie durch den Korridor, zu einer rückwärts anzugreifen. Mlc geballten Händen mußte Türe hinaus, die außen keine Klinke hatte, und durch «ein enge» stinkende» (Sätzchen. Sm Laufmarsch bogen sie um eine Ecke nach der andern, bis sie auf einer breiteren Straße schwer atmend den Schritt verlang samten. , ,/Slt haben sich drinnen fein gehakten,' keuchte Herr Woerz, »ich wäre verraten und verkauft gewe sen, wenn Sie mir nicht zu Hilfe gekommen wären.' Philipp nickte stumm

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 5 of 6
Date: 17.05.1922
Physical description: 6
hinab, um den befriedigten Glanz u verbergen, der bei Philipps Worten in seinen lugen aufleuchtete. „Ja, was ist dabei zu verwundern? Man muß für ei Mi t heutzutage praktisch sein, der zerstreute Professor taugt nicht mehr —'“ Philipp lächelte bei dem Ge- danken, wie gut die Zerstreutheit sich für einen Pro fessor, den er kannte, gelohnt hatte. „Ensin ich habe Lust, Ihre Worte über die Dlgammagesellschaft zu beherzigen, Mr. Jsaacs!' Mr. Jfaacs legte das Obstmesser mit einem Inner- lichen

Segensspruch über den Zufall oder die christ liche Vorsehung hin, die ihn mit diesem leichtgläubi gen Gelehrten zusammengeführt hatte. „Hören Sie zu, Professor!' sagte er und begann zu sprechen, während Philipp aufmerksam lauschte und nur hier und da einen Blick auf Mrs. Bells entzücken, den Hals warf. Drei Tage später, einen Tag vor Mr. Jsaacs, fuhr Philipp heim nach England, als Besitzer von 500 Ak- tien der britischen Dlgammagesellschaft. Mr. Ssaqcs war sein Coup über Erwarten geglückt. In gewöhn

- lichen Fällen hätte Philipp sich nie in ein Geschäft eingelassen, von dem er wenig oder nichts wußte: aber wie er da an dem lauen Sommerabend als East am Tische des Ftnanzmatador» faß, wäre es ihm als rin Berbrechen erschienen, den glänzenden, uneigennützigen Tip nicht zu benützen, den dleser ihm gik. vielleicht hatte «r sich «euch »on Mr». Bell beeinflussen lassen und ihrer sichtbaren Bewunderung inen Mann, der Geschäfte von 8000 Pfund beim ttagstlsch erledigte. Genug, beim Kaffee hatte Mr. Jsaacs

an sein Kontor telegraphiert, die Aktien der Dlgammagesellschaft. die er „für einen Freund' Inne hatte, Professor Pelotard zu dem Kurse von K Pfund per Stück zu überlassen: und gleichzeitig ! der Professor seine Bankiers telegraphisch an gewiesen, den Betrag auf Mr. Jsaacs Order hin aus zubezahlen. Beim Abschied war Philipp für einen Augenblick von Mrs. Bell beiseite gerufen worden. „Sie müssen mich einmal besuchen,' hatte sie ge- Ö t. Ich wohne so hübsch. In Sutherland Avenue 20. er bitte, kommen

Sie vorsichtig, Ernte ist so furchtbar eifersüchtig, und er will jeden Tag um ö Uhr bei mir den Tee nehmen.' Philipp hatte bereitwillig versprochen, zu kommen. Einen Tag nach seiner Ankunft in London erschien Mr. Jfaacs offiziell aus Aegypten und wurde von der liberalen Presse mit großem Waffengeklirr emp- angen. Am nächsten Tage würde er offiziell zum rei-sinnigen Kandidaten für South Watford prokla miert. wo nach dem Tooe des früheren Kandidaten eine Ergänzungswahl notwendig geworden war. Drei Tage später

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 6 of 8
Date: 13.06.1922
Physical description: 8
Pulvar - Paal« - Cllxlr Bet den besten Agenten erhältlich Sotletä Dr. A. Mllanl a [o. Verona, Pension Villa „Rosa“ oeOitnetnin I. Juni bis 30. Sept. IUBig> Pniis. Ingimlunis Funliiinltsu Herrn kollin« Abenteuer. Roman von Frank Heller. (Nachdruck verboten.) Verflucht, dachte Philipp, ist Herrn Woerz' Durst gelöscht, dann muß er in einer Stunde rui- noch nie , . .. _ niert fern. Uebriäen« scheint die Schuhmacherei ein lohnende» Gewerbe zu sein. 20 Wart da» Seidel, da» kann man schon «inen^sürstlichen

offenbar schon in Verkleidung getroifen. Während Philipp hastig dies« Erinnerungen zusam» ging. Im Hinblick daraus gab Herr Woerz Philipp einen guten Rat. der mehr wohlgenceint al» druckbar war, worauf er vom Trottoir au» elm Droschke an» rief. Al» der Kusscher da» wunderlich« Paar sah —. Philipp in Frack und Lackschuhen, Herrn Woerz in seinem wunderbaren Kostüm — hielt er offenbar den letzteren für einen Detektiv, der Philipp arretiert hatte, denn seine ersten Worte waren: „Ahal' Jetzt gebt

!' Knurrend und fluchend setzte der Kutscher die Werde in Trab, und es ging nach St. «Paul; zehn ' ~ ~ ' rüde passt Minuten, nachdem sie die LombardbrÜ ert batten, war Phllipp so gut wie verirrt. Herr Woerz schwadronierte weiter an seimr Seite. Plötzlich de- kam Philipp Lust, zu rauchen; er steckte die Hand in Tasche und zog sein Zigarettenetui hervor:,dabei die Tasche und „ , kam di« blauweiß« 'Karte' mit, die er von Direktor Dreitmann bekommen hatte, urw wurde «inen Augen blick vor dem Licht

einer Bogenlamp« beschienen. Er Kündet« di« Zigarette an und steckt« die Sachen wie der ein, aber kaum «hatte er einig« Züge gemacht, al» «Herr Woerz di« Droschke stoppt«, indem er au» Lei beskräften an die Decke trommtlte. Sr öffnete Philipp artig di« Türe, und dieser sprang herau». Draußen n, aber «» war dafür hatte e» aufgehört zu r ziemlich kalt geworden, nen auf den Boden und dr«!. . . sehen» ob Herr Woerz nicht auch au»stl«g. livp stampft« mit den ht« sich bann um. um zu Aber nicht seine freundlich

« Physiognomie begegnete ihm, sondem «in wild grtmasslermde» Gesicht von mz unoerkmnbar tatarischem Typus, und vor efem Gesicht in der Höh« von Philipp» Kopf ünt Ute, sehmge Hand, di« sich um «men Revolver lloß. Philipp machte unwillkürlich elnm Sprung zurück. Er war nicht» weniger al, physisch feige, aber ol» Schießscheibe für einen verrückten russischen Großfüvstm dazustehen, für den «in Mensrhenleven «vermutlich weniger al« «in« Rull bedeutet», macht« chm wenig Spaß. Sin donnernde« „Hände hoch

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 4 of 6
Date: 14.07.1922
Physical description: 6
abends Sitzung im Dereinsheim CafL Planken stein. Dienstags abends Saaltraining (Stemmen, Boxen. Ringen ufw.). Treffpunkt v Uhr abends am Theaterplatz. WOHIN AM SONNTAG! Beachten Sie die beiden Spezlal- Rubrlken »VergnUgungs-Anzelger* sowie f Emptehlenswerte Sommer- orte* In unserer Sonntagsnummer. 1 t 1 > -ll Herrn öollins Abenteuer. Roman von Frank Heller. 61) (Nachdruck verboten.) „Der ganze Inhalt ausgeleertl Ohne daß Sie es gemerkt yabenl' sagte Philipp teilnehmend. „Nein

, ich hatte nicht das Geringste gemerkt. Alles war nicht weg, aber ein paar Juwelen die Ich darin hatte... und eine Uhr... Man muß er furchtbar B ‘ hickt geöffnet haben, so daß ich gar nichts gemerkt e.' „Hier in London/ sagte Phllipp zerstreut, „ist alles iiröglich.' „Aber, setzt sprechen Sie wie Mr. Philpott. Das ist doch faktisch passiert -. Ihnen? dachte Philipp, und unterbrach dann: „Warum haben Sie mir denn nichts gesagt, als wir uns trafen? Ich hätte Ihnen vielleicht helfen könne», wenigstens zur Scotland Dard

zu finden/ „Nein. Ich wollte Sie nicht benkühen/ sagte ste ein bißchen ungeschickt. Philipp betrachtete sie mit gespieltem Dorwurf, und sie fuhr eifriger fort, während sie an der Ziga rette rauchte: „Ich wollte zur Scotland Pard. weil ich einen rich tige» Detektiv haben möchte. Ich brauche doch einen richtige» Detektiv?' „Ja/ sagte Philipp mit verschlelerter Ironie, .da» Ist sicher/ Die Gedanken brausten nur so durch seinen Kopf: aus der Straße bestohlen, ohne daß sie «» gemerkt hat — sehr nujglich

noch festst eben, gönne ich Ihnen geme den Ver such, sie zu gewinnen. Ohne seine Gedanken zu verraten, hatte Philipp Ihr noch einig« Fragen über den mysteriösen Dieb» stahl gestellt. Dlötzslch kam ihm eine Idee, und er sagte: „Ja. Sie brauchen unbedingt «inen richtigen De tektiv, Fräulein Holten, wenn Sie Ihren Verbrecher fangen wollen. Wissen Sie wa»? Gehen Sie nicht zur Scotland Aard — die sind fo überlaufen, daß fl« Ihrem Fall kein« Mnf Minuten opfern können. Wenn sch an Ihrer Stelle wäre, ich ging

wird, Fräulein Holten. Auf der Straße bestohlen — ohne daß Sie etwas merken, ohne daß Ihnen da» Täschchen en>- rlssen wird. Nicht übel.' „Und er kann «inen Dieb arretieren, wenn er ihn findet?' ,M»er ja. seien Sie ganz ruhig, Fräulein Holten. Er ist ein ebenso richtiger Detektiv, wie nur irgend einer von der Scotland Uard. Ich kann Ihnen seine Ad resse auf eine Kart« aufichreiben.' „Danke, wenn Sie so freundlich sein wollen.. / Philipp riß ein Blatt aus seinen Block-Notes und schrieb mit zierlichen

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Bozner Tagblatt
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Page 4 of 4
Date: 08.02.1945
Physical description: 4
Anziehungskraft aus. Außerdem fing sie Münzen, die aus den Fenstern ge worfen wurden, geschickt auf oder bückte sich behende nach ihnen — das wäre dem Onkeln Andreas, dem Wit wer. und Philipp, dem allen Jungge sellen. schon ein wenig sauer gewor den. Barbara sorgte für die Sauberkeit der Kleidung und für anständige Un- lerkunfl in den Gasthöfen: Waldhorn hin. Waldhorn her. Barbara mit ihrer Klarinette war unentbehrlich. Sie reisten von Ort zu Ort, jedes S'.i.liehen hatte seinen leslijcleglen Slraßenmusiklag

klimperten den Musikanten so lieblich wie den Leuten die Musik, und gelten Abend, wenn die Stille aus den Feldern und Wäldern zurüekkam über die Dächer, war man allerseits zufrieden . Wer hätte da je gedacht, daß Bar bara eines schlimmen Tages abtrünnig werden sollte! Da« geschah in jenem Städtchen am Fluß, in das Barbarä von jeher > besonders frohgemut, ja ausgelassen eingezogen war. Wenn die beinen Onkel. Andreas und Philipp, nicht so arglosen Herzens gewesen wären, hätte ihnen längst mancherlei

abends am Wirlstisch. „Am besten, ihr sucht euch nun ein Wald horn. Ich bleibe hier.' Sie fing an zu weinen. „Ich hätte es früher sagen sollen. Ich möchte euch nicht wehe tun...' Aber sie lachte schon wieder, sie war völlig unbeherrscht in ihrem Glückszustancl — Barbara wollte hei raten, morgen sollte das Aufgebot er gehen Dieser Schlag saß. Der kriege rische Andreas bekam weiche, trauri ge Augen, die Spitzen seines Schnurr bartes glichen das kaum aus; der dürre Philipp trank sich einen Rausch

—. und keiner war wie Barbara ein unaufdringlicher Kossenmagnet, ein zuverlässiger Geldsammler, von Barbaras bemutternden Tugenden ganz zu schweigen und von ihrem warmen Lachen... So musizierten sie lieber zu zweit. F.s blieb ein rechter Jammer. Onkel Andreas halle jeweils ein paar Takle unterschlagen dürfen. Barbara halte mit der Klarinette nusgeflickt. Wenn jetzt der gute Philipp alle Gewalt in den Brummbaß warf —: Volkslieder, Märsche, Tänze erhielten, ohne die ausgleichende Kla rinette. einen viel zu gewichtigen

Schwergang, kamen gewissermaßen auf Klefnnlenbeinen daher. Kurz nach Barbaras Hochzeit führte sie der Weg wieder an den Fluß. Statt vor dem Gemeindehaus fingen An dreas und Philipp diesmal ihren Rei- ? ;en vor dem Haus an der Brücke an. larbüras Kopf erschien am Efeu fenster. Sie wollte lachen, brachte es aber nicht, fertig, dos klägliche Kon zert bedrückte ihr Herz. Auch spre chen konnte sie nicht. Sie wickelte ein Silberstück ein, und als Philipp es aufhob, stand auf dem Papier: „Ihr seid unsre liehen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 5 of 8
Date: 06.06.1905
Physical description: 8
, welcher mir die unwillkommene Botschaft brachte, Geld, das ich unglüälicherweise nicht besitze.' .Sie sollen genug erhalten,' sagte Agathe eifrig. »Teilen Sie mir mit, wo Philipp sich aufhält, und warum er nicht erscheint. Ist eS möglich, daß er nicht erfahren hat, daß ein großes Vermögen ihn erwartet?- ^ „Im Gegevteil,' antwortete Basil, „er weiß, daß er ewe Millwn geerbt hat;, dennoch verbirgt « sich sorgfältig, um zu verhüten, daß irgend jemand ihn als Erben und Neffen Robert SherwoodS erkenne. Ist das nicht sonderbar

? Wie erklären Sie sich fei« eigentümliches Benehmen?* .Entweder hat Philipp im Auslande ein Ver brechen begangen, welches ihn abhält, jetzt kühn sein Erbe zn verlangen, oder er ist irrsinnig geworden. Er lebt also und befindet sich wohl/ fragte sie er leichtert. Mo ist sew Versteck?' «Irgendwo in der Nähe von Shadwell, wo er unter dem Namen Herr Smithe als Armenarzt fungiert, — Rezept Medizw für einen Schilling unser Beileids- »nd AufnmnterungSfchreiven auf das freundlichste, woraus die edle Gesinnung

. Der heute in Pederoa abgchältene Jahresmarkt war stark befahren und besucht. Es wurden 42 Pferde, 310 Rinder, 380 Schafe, 80 Ziegen und 20 Schweine aufgetrieben. Der Handel ging mangels an Händler bei allen Biehsorten flau. Mastochsen zahlte man 78. bis 82 L, per Zentner. oder weniger liefert. Ein verrücktes Geschäft für einen Millionär, finden Sie nicht auch?' ..Philipp hier w London?' wiederholte Agathe langsam. „Ja, nachdem er in der halben Welt gesucht worden ist. Augenblicklich ist wenig Gefahr

vor handen, daß er mit FranceS zusammentreffe. Wir verdanken es ihrer kleinen Täuschung, MrS. Devereux, daß er glaubt, Frances sei verheiratet und lebe w der Provinz. Aus irgend einem Grunde scheut Philipp, sich öffentlich zu zeigen. Die Zeit, in welcher er sein Erbe beanspruchen kcmn, wird wahrscheinlich verstreichen, ohne daß er sein schützendes Asyl verläßt. „Was mich betrifft, so gönne ich Ihnen von Herzen Philipps Vermögen. - Teilen Sie mir nur mit, wo er zu finden ist; ich liebe Philipp feiner

selbst willen und habe genug Vermögen für uns beide.' „Sie würden ihn heiratm, nicht achtend des Geheimnisses, welches auf semer Vergangenheit ruht?' ftagte Basil verwundert. Wenigstens in ihrer Liebe zu Philipp war Agathe ausrichtig. „Ja, und ich würde mich als sein Weib glücklich schätzen, vorausgesetzt, daß « mir endlich gelingen würde, seine Liebe zu gewinnen sagte sie sanft. „Ich bw überzeugt, daß sich Philipp niemals eweS schweren Verbrechens schuldig gemacht er hat gute Grmrdsätze

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 6 of 8
Date: 27.06.1922
Physical description: 8
und nicht nur Schwede -war, sondern Smaländer. Da» erfuhr Philipp aber erst viel später. Mr. Johnson war Mr. Smedley» vertraute» Faktotum und besorgte alle», waa^Brad- fort» Mansion» betraf, mit «»»nahm» der verml» tungen. Wenn Mr. Smedley quadratisch war. fo wo» Mr. Johnson oval. Sein ganzer Körper, der kolossal war, war auch, oval, aber am kolostalsten waren seine Hände und am ovalsten sein Gesicht. Tr hatte »ervörstehrnde Backenknochen, rotgebrannt von seiner yetdelbeerpflückenden Kindheit -her. wästerig«, blau

» tn der Abwesenheit der Meter zu bewachen. Philipp» Besuch» sowohl bet Mr. Johnson wie bei ' »tischen Herrn verlies«» jedoch gu ' ‘ ... . uschung vollkommen resultatlo». ! . Bradford Mansion» xu mieten, macht« Mr. Johnson ihn sogleich aufmerksam, »uro» als «UtingSngllch« Bedingung »erlangt, Junggeselle «ch Tportmann zu seinem -großen Brass seiner Um tn sein. Nachdem Philipp sich al» beide» erklärt hatte, wie» Mr. Johnson auf die Bedeutung hin, »in guter Sportsmann zu fein; die Höhe des Zinses stehe näm

. sich In direktem Verhältnis zum Sportsintereste des Mieters, das -sei eine» der Prinzipien Mr. Smed leys. Hierauf zeigte er ihm da» Hau» Nr. 8 und bat Philipp, am nächsten Tage wleedr zu kommen. Philipp tat es und traf diesmal den cholerischen Mr. Smedley an, der ihn durch sein« Bttllr fixiert» und den Wunsch aussprach, zu erfahren, ob er Junggeselle erwidert«, er sei e» meistens. (Mr. Smedley (wütend): ,-Etn Genttemen scherzt nicht.mit solchen Dingen.' Philipp: „Ich auch nicht.' Mr. Smedley

: ^Sind Sie Junggeselle oder nicht?' Philipp: ,.Ja. immer.' Mr. Smedley: .Welch« Sportzweig« üben Sie au»?' ^Philipp: ^Jch fahre Auto.' (Dr. Smedley: »Daraus pfeif« lchl Ich frage Sie, welchen Sport üben St« aus? Phllipp: „Autofahren ist mein einziger Sport.' Mr. Smedley lmit einem Röcheln): „Sport.... Autofahren «in Sport.... Ihr einziger Sportl Auto fahren! Hinaus, Herrl Eln Autler wlll bei mir mieten! Daß mich nicht auf der Stelle der Schlag trifftl' Philipp: «In diesem Fall» könnte ich ja doch in Bradford Marsion

» mieten.' Mr. Smedley! ^Schweigen Sie, Sir, dann auch nicht, da» ist in metnem Laftament vorg^eh,». Htnauvl' Philipp; »Ich wünsch» Ihnen »inen guwn Mor gen, einer Unterredung von ungefähr dieser AN Ihillpp ttef enttäuscht und nicht weniger wüten! äüf'Mr. Smedley. Ein so unverschämtes kleine» ~ ' ' * “ ' siche Na- auf^Mr. Smedley. Ein 'st Quadrat von einem JterU -Einen ehrlichen, Automobil sahrenden Mieter wie elnen Verbrecher zu behan> osln. ... Da» verdiente, beim Zeus, Strafe, unt hn bei Gelegenheil

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Neue Inn-Zeitung
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Page 3 of 10
Date: 09.09.1893
Physical description: 10
sind von der weltbekannten Mosaikanstalt Al bert Neuhauser in Willen ausgestellt: Eine Ma donna fast lebensgroß, in ganzer Figur, nach einem süditalienischen Gemälde des 12. Jahrhunderts (Ma donna di Flumine genannt), mit byzantinischem Gepräge, reich mit Gold dekoriert und Goldlichter in den Draperien; ein heiliger Aloisius in Renais- sanze-Umrahmung, nach einem Carton von Philipp Schumacher, der sich bei der Composition an ein altes Mosaik anlehnte, welches sich in der Kirche St. Chrysogono in Rom befindet

ausgeführt wurde; das Bild des Columbus von Prof. Thiersch, dessen Ausführung in Mosaik auf der Ausstellung in Chi cago sich befindet, dann noch 6 Skizzen von Blind fenstern und Antipendiumbildern für den Linzer Dom. Auf dem Tische unten stehen noch Proben von mit Mosaik geschmückten Marmorarbeiten, und das Modell des ersten Projektes zur Ausschmückung der im Baue begriffenen Marien-Kirche in Pola mit Mosaiken, deren Compositionen der Choncä und Stirnwand von Philipp Schumacher, der Seitenbilder

von Schatz sind. Ein italienisch gothi- sches Altärchen mit reicher Cosomaten-Mosaikarbeit, mit einer Madonna nach Fiesole, und ein kleiner Christus am Oelberg nach einer Zeichnung von Philipp Schumacher. Die Mosaiken kleiner Schmuck gegenständen befinden sich bekanntlich in einem Zimmer des Schweihäuschens des Hrn. Colli, in welchem Lokale dergleichen Sachen auch gemacht werden; man kann also die ganze Manipulation bei dieser Arbeit sehen. In der Mitte der Gesamtabtheilung befindet

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 4 of 6
Date: 19.04.1922
Physical description: 6
Herrn Eollins Abenteuer Roman von Frank Heller. 1) ‘ (Nachdruck verboten.) Vas Automobil 12 dl 1000. Me ist einem Berbrech« am nächsten Tage zumute? Das steht in mehr als tausend Büchern beschrieben. Wenn Sie Herrn Philipp Eollin gefragt hätten, er würde gesagt Phöben: Akkurat wie sonst. Im Jahre 1906, in dem diese Erzählung beginnt, war Philipp Eollin ein schwarzhaariger, mittelgwßer H«r, mit klugen Augen, einem schwarzen Schnurrbart urtb einem gewinnenden Aussehen. Außerdem war « ein V«brecher

, denn es gab nicht weniger als vier oder fünf Paragraphen im schwedischen Reichsgesetz, die .ihn nötigten, jede Begegnung niit seinen Repräsentanten zu vermeiden. Was feine Stellung noch urrbebaglicher rnachte, war, daß auch divers« Stellen des dänischen Gesetzbuches genau auf ihn paßten. Philipp Eollin war also ein V«brecher, nachdem « vorher ein Jurist gewesen war. Wie war « dies geworden? Das ist eine Frage, die er kaum selbst hätte beantworten können. Untersuchen wir seine Vergangeniheit

. Er war von ehrlichen, wenn auch nicht armen Eltern, in der Ge meinde Dunderyd ton Jahre 1875 geboren, und in besagt« Gemeinde eingetragen, geimpft und getauft, obgleich « zu Beginn dieser Erzäh lung in gang anderen Teilen der Welt mitbürgerliches Vertrauen genoß. Sein Vater hatte ein Importgeschäft in Le Havre gehabt, seine Mama war Französin, und Philipp war bei einem Besuche ton Heimat- lande feines Papas geboren. Weder Notwendigkeit noch Erblichkeit hätten Philipp zum Berbrech« machen müssen, sintemal sein Papa

in Funktion, die unsere Schicksale lenken, -und Philipp Eollin, der unter dom Stern Mercurtus geboren war, begann im 27. Jahre seines Lebens Spiel an auslöndlfchen Börsen zu betreiben. Als Phtl-ipv dreizehn Jahre alt war. «schien in England ein -Buch von einem schottischen Professor, worin dies« darlegte, daß die Gesetze d« Natur ihr 'haargenaues Gegenstück in der Welt des Geistes haben. Seine speziellen -Thesen interessieren uns nicht, aber seine Hauptidee hat viel für sich. Nach dem Gesetz d« Trägheit

flehen zum Beispiel «In Körp« x, der von einer Kraft y toi Bewegung gesetzt wird, diese E , bis sie van -ein« Kraft * aufgehalten wird. Wenn «in junger nn, wie Philipp Eollin, «inen ersten Fehltritt tot Form ein« zwei deutigen Transaktion begangen hat, ein« Anleihe aus den Kossen oder eines gefälschten Wechsels, dann fährt et, wie es scheint, mit Naturnotwndigkei-t fort, die Bahn des Derbrechens rveiberzurollen, bis « von ein« anderen Kraft, sei -sie nun ökonomisch«» moralisch« od« juridisch« Natur

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Page 5 of 6
Date: 20.04.1922
Physical description: 6
6:2, 6:2. 4. Dmnen- und Herren-Doppelspiel ohne Vorgabe: Mrs. E. M. Herrn Lollins Abenteuer -- Roman von Frank S)eil er. 2' (Nachdruck verboten.) Dann folgte eine Zeit unheimlicher Spannung, ein Spiel gegen die lieben nacht, bet dem Ae Einsätze Ehre und soziale Stellung waren. Wie die kleinen Jungen im Frühling van der Men Eisscholle auf die andere hopsen, so hopste Philipp Colli zwei Jahr« lang auf den Stücken seines zerschmelzenden Kredites hemm, immer ruhig, lächelnd und über Wasser. So gut hopste

zurücklassend, verschwand Herr Philipp Collin zu Ende des besagten Monates aus dem Lande, m dem er das Licht der Welt erblickt hatte. Er verschwand, und Niemand kannte seinen Aufenthalt. Es dauerte übrigens fast eine Woche, bis jemand darnach fragte. Dann wurde j.-doch Liese Frage von einer der vier Danken Kristicmshcmm gestellt: am nächsten Dag« wurde sie mit scharfer Betonung von den drei andern wiederholt, und nach einer Woche von dem Detektivkorps und der Bevölkerung!des ganzen Landes. Man nahm eins

von mindestens dreitausend Kronen gesetzt, -und sein Besitzer, schon längst von der schwedischen Polizei gesucht, mar augen blicklich damit beschäftigt, sich der dänischen zu entziehen. Philipp Collin — denn er war cs wirklich — machte einen letzten Schluck aus der Teetasse, bestellte einen kleinen Kogimk zum Schutz S bis Wiuterkälte und warf dann einen hastigen Blick auf seinen , Kirn. Dann trotz allem gab es doch etwas, das ihn. wenn oiuti nicht beunruhigte, so doch seine Aufmerksanrkeit erregte

: dieses Etwas war der graugekleidete 5)err, der neben ihm faß und augenblicklich von „Daily Chwnicle' so gut wie verbogen war. Dreimal im Lause des Morgens war Philipp mit ihm zusammeugestoßen und batte leine scharfen grauen Augen aus sich geheftet gcsohen: und obgleich er nicht nervös mar, mar es ihm doch oorgekommen, daß dieser scharfäugige Herr sich allzu sehr für sein T-un mü> Lassen interessierte. Sie waren Kajütenkameraden auf dem Dmnpfer „Prinzregent' von lyoek nach Harwich gcW«sen, aber in der Kajüte hatte Philipp

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Page 6 of 12
Date: 08.07.1922
Physical description: 12
gewesen. Es war ein Samstagabend, und nicht ein Taxi, nicht einmal ein Omniou, war zu ent- decken. Es war heiß wie in der Sahara, der Staub wirbelte trocken und stechend Herum, und es stank nach Tabatrauch, Braleufett und Benzin. Di« Jn- haltsplakate der Abendblätter flatterten in einer viel farbigen Serie an den Trottoirrändern. -Hier und dort an der Kreuzurw «Ines Aäßchens ertönten die nasalen Laute eines Leierkasten«, der dl« Dollarprin zessin werkelte. Etwas ermüdet von dem Spaziergang schleuderte Philipp über di« breiten

spielte mieden Noten blättern auf dem Klavier. Ein junges Mädchen saß daran und spielte; sie war schlank und dunkel und hatte bloße lyeiße Arme. Ähre Finger glitten über die Tasten, und' ein matte» Lächeln spielte um Ihre Muudwlntlen. Ab und zu -warf sie ihm einen Blick zu, voll Weichheit, halb schwermütig, halb lächelnd. - Ähre Augen waren dunkelblau, mit einem leichie» Schatten, sie war blaß, und ihre Lippen rot... Philipp, der, den Kops in die Hand gestützt, In diese Träumereien versunken

war, wurde plötzlich durch eine zaghafte Stimme daraus geriffen, die auf Schwe disch sagte: „Verzeihuim, ist da, nicht Herr Rechtsanwalt Eollin -aus Stockholm?' Philipp war ein Mann, der sich unter solcher Kon trolle hatte, daß er selten oder nie durch sein Aeuß-'- res verriet, was tn ihm vorging. Aber als er diese acht einfachen Worte hörte, erzittert« er in Mark- und Bein. Tcnckend bestürzte Fragen wirbelten tn weniger als einer Sekunde In seinem Innern auf: Wer kann das fein? Wo» soll ich tun? Philipp

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Page 5 of 6
Date: 08.06.1922
Physical description: 6
von Regenwasser zurück. Alle« war trostlos. Tief niedergeschlagen, die er war verurteilt, noch mindestens sechs Stunden in diesem Elend zu ver bringen, begann Herr Eollin in dem Stoß Zeitun- Herr Eollin wirb Straßenbeflher. Herigoit, wie einförmig ist doch das Leben, seufzte Herr Philipp en zu wühlen, der neben ihm lag, um vielleicht darin sereuung zu finden. Aber er war vergeblich. Eine ... . .... ... gen Zer' Blick auf eine Annonce in der Nähe seines linke Daumens. Diskretion, begann sie. und ln der Bern

: der Reichstag war zusam. mengetreten, darauf pfeife ich: Bülow «hat eine Rede gehalten — hol der Teufel die ossizlellen Reden: ein neuer Dampfer ist von der Bulkaniosrst von Stapel gangen — was geht das mich an: Großfürst ichael Rikolajewitsch ist ln Ungnade gefallen, niun« kelt.man in Petersburg — der hat doch wenigstens Schneid, wenn «s sich um tolle Streiche handelt, dachte Philipp Collin. Warwn kann der nicht her» kommen und irgend etwas ganz Extrascheußliche, anstellen? Wrrl Das Leben ist zu trist utib

, die sie «röfsnete, sprang Herr Collis, mit einem Aufleuchten im -Blick aus seinem Klub sessel aus. Ein «paar Augenblicke starrte er nachdenl^! lich auf die Alster -hinaus, dan-n klopfte er auf de:'' Tisch und bezahlte dem Kellner. >ue ^Haben Sie eine «Ahnung, was da» fein kann? an fragte Philipp und reichte ihm die Zeitung. sei Der Kellner las die Än-nonce durch und überlegtne, einen Moment. Dann sagte er: K „' „Das muß Le Paplllon de Ruit fein, da» neu Rachtcafs beim Hauptbahnhof. Man sagt, etwa, ^ ganz

-Extrafeines. Soll ich telephonieren und eine^ Tisch für den Herrn «Baron -bestellen?' 3e«i „Danke,' sagte Philipp und fügte unoorsichtigerück weise hinzu: m- „Jch gehe selbst «hin, diese Annonce interesslekg^ mich. Damit ging er auf die «Garderobe zu, während de'i' Kellner ihm mit einem Blick voll Verachtung folgte. rr« ick- V;« (Fortsetzung folgt.)

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Page 5 of 12
Date: 15.07.1922
Physical description: 12
Luft.' Er beeilte sich, zugustimmen, und sle^gingen schwel- S end einige Schritte unter den Bäumen, dte ihre Zweige über das Gitter von Regents Park streckten. Plötzlich blieb sie stehen und wandte sich ihm zu. ,^!e sind sehr freundlich gewesen,' sagte sie. „Ich hatte Sie mir so ganz anders vorgestellt.... ,Kch, Fräulein Holten,. Sie kannten mich doch kaum, einmal in Stockholm, vor zehn Jahren, das ist doch nichts. Aber ^inwiefern hatten Sie sich mich an ders vorgestellt?' fragte Philipp

mit klopfendem Herzen. Oh, Weibi Weibl „Ich weiß nicht,' «sagte sie lahm, und ohne irgend einen Ueberaang fügte sie plötzlich hinzu: „Küsten Sie mich... aber nur ein elnzigesmal. Mit schwindelndem Kopf zog Philipp sie ungestüm an sich, von demselben bittern Genuß durchbebt, den er gefühlt, als sie ihn vor zwei Tagen bei Frascati plötzlich mit seinem Namen, angesprochen hatte. Aber ach, jetzt war er hundertfach größer, und mit wild- brennenden Händen umfaßte er den schönen Kaps und bedeckte ihren Mund

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