den Ereignissen in Nußland zuzusehen. Tie Großfürsten leisten der neuen Regierung den Treueid. Amsterdam, 30. Mürz. Die „Times" me'ldet aus Petersburg vom 28. ds.: Alle Großfürsten und alle anderen Mitglieder des Hauses Rornanow lei steten d-er neuen Regierung den Treueid. Der frühere Zar und seine Familie befinden sich noch in Zarstüje Selo. Die Verhaftungen von Agenten der alten Geheimpolizei dauern fort. Es stellt sich heraus, daß sich unter ihnen sehr viele hervor ragende Persönlichkeiten befinden
. Verhaftung früherer militärischer Machthaber. Zürich, 30. März. Die „Neue Züricher Zei tung" erfährt aus Petersburg: Der Militärkom mandant in Moskau, General Mrosowskij wurde verhaftet und nach Petersburg geschafft. Die po litische Regierung ordnete ferner die Verhaftung des ehemaligen Chefs des Semenowschen Regimen tes, General Nimam an, der durch die grausame Unterdrückung des Moskauer Aufstandes von 1905 bekannt geworden ist. Die Gesamtzahl der in Pe tersburg Verhafteten beträgt 4000. Aufhebung
der Zensur. Petersburg, 30. März. Der Minister des Innern ordnete die Aufhebung der Zensur über alle im Auslande erscheinenden, in ausländischerSprache abgefaßten Zeitungen an. Alle Regierungsämter sind den Frauen zugänglich. A m st e r d a m, 30. März. Reuter meldet aus Petersburg: Die provisorische Regierung beschloß, alle Regierungsämter, auch die Ministerstellen den Frauen zugänglich zu machen. Fürst Golitzin und Goremikin sind wieder freigelassen. Der neue Kommandant der russischen Westarmee
. Amsterdam, 30. März. „Handelsblad" mel det aus Petersburg: Zum Kommandanten der Westarmeegruppe wurde General Gurkow ernannt, nicht wie es früher hieß, Leschitzky, der Korpstom mandant bleibt. Ausschüsse zur Stärkung der Disziplin im russi schen Heer. Paris, 30. März. „Petit Parisien" berichtet aus Petersburg: General Alexejew entschloß sich, an allen Frontabschnitten Ausschüsse aus Offizie ren, Soldaten, Vertretern sozialer Organisationen, Semstwos und Städteverbänden zur Stärkung der Disziplin
Le- bensverhältnisse in Petersburg sind noch keines wegs geordnet. Die Stellung der Sozialdemokra ten zum Krieg ist nach M. Iwanowa schwer zu be stimmen. Sie behauptet, man sei nicht für einen Separatfrieden mit Deutschland, aber jedenfalls für einen möglichst baldigen Frieden. Was die in neren Fragen anbckcngt, so werden die Darstellun gen der Russin vielfach durch telegraphische Meldun gen bestätigt. So erfährt „StoMolms Tidningen" aus Tiflis, daß auch dort die republikanische Propa- ganda stark zunehme