wird. Mehrere hundert Dele gierte nahmen an der Versammlung, deren Bera tungen zwei Tage dauerten, teil. Eine Reihe von Anzeichen deutet darauf hin, daß Rußland tatsächlich wiederum am Norabend einer Revo lution steht. Gerade jetzt herrschen in den größten russischen Städten, wie Petersburg, Moskau, Riga, Odessa, Baku und Tiflis gefährliche Streiks, rotz eines Riesenaufgebotes von Kosaken kommt cz täglich zu Exzessen und Sachbeschädigungen, ja selbü Bluttaten. Ter Straßenbahnverkehr wurde
von den Streikenden vielfach durch Umwerfen der Wägen un möglich gemacht. JuPetersburg streiken nicht we niger als 160.000 Arbeiter. Mehrsach fanden Zu sammenstöße zwischen den Streikenden« mit den Ko saken, bezw. mit der Polizei statt, wobei es wieder holt beiderseitige Verwundungen gab. In der Nacht auf den 23. Juli fand in Petersburg ein eiustündiger Barrikadenkampf statt. Kosakeu ritten in die Menge der Streikenden hinein, wobei L Arbeiter getötet uni 20 andere verwundet wurden. Arbeiter mißhandel ten
IS Polizeioffiziere, einige davon sind tödlich ver letzt. Vielfach zertrümmerten die Streikenden im Straßenbahnwagen; es sollen in Petersburg bisher 20V—300 solcher Wägen in Trümmer geschlagen wor den sein. Auch Telcgraphenstangen wurden umge rissen, um mit denselben die Straßen abzusperren. Es ist sehr wahrscheinlich, daß der Streik auch am die Eisenbahnen übergreift. Die russischen Städte, insbesonders Petersburg, stehen unter dem Trink des Streiks. Die Regierung ist um so mehr in Ver legenheit, da gerade