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Volksblatt
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Page 4 of 8
Date: 02.02.1918
Physical description: 8
Seite 4 Tiroler Volksblatt. 2. Februar 1918 Schreckenstage in Petersburg. AuS London wird gemeldet: Die hiesigen Blätter veröffentlichen verschiedene Meldungen aus Peters burg vom 24. und 25. Jänner, in denen überein stimmend erklärt wird, daß die Lage in Petersburg unhaltbar zu werden beginne. Hungersnot und Aufruhr wüten in der Stadt» Das maßlose Auftreten der Maximattsten habe eine immer stärker werdende Gegenströmung hervor gerufen, die Petersburg zu einem Herd von kleinen -Verschwörungen

mache, die eine Gruppe gegen die andere veranstaltet. Die „Morning-Post' schildert den Zustand des nächtlichen Petersburg als unge heuerlich. Niemand wage mehr unbewaffnet die Straße zu betreten, jeden Augenblick gäbe es auf irgendeinem Platze Zusammenrottungen und Schießereien. Die Rote Garde übe ein wüstes Schreckens regime. Die auseinandergejagte Konstituante habe eigene Truppen gesammelt, die der Roten Garde in Petersburg selbst Straßenschlachteu liefern. Unbeschreiblich ist den englischen

aus dem Hauptquartier der Kosaken von Nowo- tscherkask, wo der frühere Generalissimus Alexejew gemeinsam mit Kaledin die Bildung einer Armee betreibe, deren Anmarsch nach Petersburg zu er warten sei. Die Petersburger Schreckens herrschaft. Zwßland «»ter der Fanst der Kölsch ewikk. Die nachstehende, auf eigene« Beobachtungen beruhende Schilderung eines soeben aus Rußland zurückgekehrten unparteiischen, völlig zuverlässigen Augenzengen gibt von den schier unglaublichen Zu ständen, die zurzeit in Petersburg herrschen

kommen. Schon jetzt erreichen die wenigsten Lebensmtttelsendungen ihr Ziel; unterwegs, auf den Stationen, kann man beobachten, wie die Soldaten Güterwagen abkoppeln, den In halt herausreißen und Säcke mit Mehl, die ihnen zum Wegschleppen zu schwer find, einfach auf schneiden. In Petersburg stockt das geschäftliche Leben völlig. Die Teuerung ist beispiellos; für eine kurze Schlittenfahrt, für die man früher 50 Kopeken ent richtet hatte, muß man jetzt 5 Rubel bezahlen. Aehnlich ist die Teuerung

der Lebensmittel; der Mangel an ihnen ist sicherlich nicht annähernd so groß wie die Desorganisation und das von der Stadtverwaltung eingeführte Kartensystem funktio niert schlecht oder gar nicht. Raub und Plünderung sind infolgedessen eine ganz alltägliche Erscheinung geworden. Treibt sich in Petersburg doch eine Soldateska von vielleicht 300.000 Köpfen umher, die eigenmächtig die Front verlassen hat und die, im Besitz ihrer Waffen, die Hauptstadt terrorisiert. Niemand, der gut gekleidet ist, ist seines Lbens

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Brixener Chronik
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Page 2 of 8
Date: 24.07.1917
Physical description: 8
lungen eingedrungen waren, räumen. Nach 10 Stunden haben die Anhänger Lenins den „Modernen Zirkus' räumen müssen, wohin sie sich geflüchtet hatten. Eine amtliche Bekannt machung erklärt die Ruhe wiederhergestellt. Nach den jüngsten eingetroffenen Nachrichten sind die Parteigänger Lenins entwaffnet. Nach den Meldungen der Petersburger Tel.-Ag. wäre der Widerstand gegen die Re gierung gebrochen und die Ordnung in der Hauptstand wieder hergestellt. Dagegen mel det „Exchange' aus Petersburg

: Zwischen den Revolutionären und der provisorischen Regie rung wurde ein Kompromiß abgeschlossen, wo nach die Aufstände in Petersburg bis zur Ent scheidung über die Fortsetzung oder Unterbre chung der Offensive sistiert werden. — Die „Morningpost' erfährt aus Petersburg: Die Lage in der Hauptstadt hat sich wieder bedenk lich verschlimmert. Es streiken mehr als 30.000 Arbeiter. Die Manifestanten haben neuer dings große Unruhen hervorgerufen und das Vertrauen auf durchgreifende militärische und politische Erfolge

der Regierung verringert. Man hofft aber in Regierungskreisen bestimmt der Lage bald wieder Herr zu werden. Von St. Petersburg hat der Wirrwarr auch auf andere Städte übergegriffen. Nach einer Meldung aus Amsterdam vom 20. d. M. überrumpelten 80 russische Deserteure, die ge meinsam nach Baku flüchteten, die Wache des Arsenals und rüsteten sich mit Munition und Gewehren aus, öffneten das Gefängnis und ließen die 600 Gefangenen frei. Dann ver sahen sie sich mit Waffen und begannen die Stadt zu plündern. Fast

, sich des Arsenals in Kiew zu bemächtigen. Das Generalsekreta- riat der Ukrainer wußte aber durch energisches Auftreten die Ordnung wieder herzustellen. Die Vorkehrungen der Regierung. Stockholm, 21. Juli. (KB.) „Sozialdemo kraten' erfährt aus sicherster Quelle, daß in Petersburg der Belagerungszustand erklärt worden sei. Das Redaktionslokal des Bolfche- wike-Blattes „Prawda' wurde gestürmt. Die einstweilige Regierung beschloß die Verhaftung aller an der bewaffneten Unter nehmung gegeil die Regierungsgewalt

der Schiffe der baltischen Flotte ist kundzumachen, daß sie sofort aus ihrer Mitte die Verdächtigen ausscheiden, die zum Ungehorsam gegen die vorläufige Regie rung auffordern und gegen die Offensive Het zen, und daß sie nach Petersburg behufs Un tersuchung uud Aburteilung geschickt werden. 3. Den Kronstädter Abteilungen und den Li- Dienstag, den 24. Juli , nienschiffen „Petropablow', „Republik' und „Slawa', deren Namen durch die gegen die Revolution gerichteten Handlungen befleckt sind, wird befohlen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 2 of 8
Date: 24.07.1917
Physical description: 8
„Exchange' aus Petersburg: Zwischen den Revolutionären und der provisorischen Regie rung wurde ein Kompromiß abgeschlossen, wo nach die Aufstände in Petersburg bis zur Ent scheidung über die Fortsetzung oder Unterbre chung der Offensive sistiert werden. — Die „Morningpost' erfährt aus Petersburg: Die Lage in der Hauptstadt hat sich wieder bedenk lich verschlimmert. Es streiken mehr als 3V.WV Arbeiter. Die Manifestanten haben neuer dings große Unruhen hervorgerufen und das Vertrauen auf durchgreifende

militärische und politische Erfolge der Regierung verringert. Man hofft aber in Regierungskreisen bestimmt der Lage bald wieder Herr zu werden. Von St. Petersburg hat der Wirrwarr auch auf andere Städte übergegriffen. Nach einer Meldung aus Amsterdam vom 2V. d. M. überrumpelten 8l) russische Deserteure, die ge meinsam nach Baku flüchteten, die Wache des Arsenals und rüsteten sich mit Munition und Gewehren aus, öffneten das Gefängnis und ließen die 600 Gefangenen frei. Dann oer sahen sie sich mit Waffen

: S000 ukraini sche Soldaten haben versucht, sich des Arsenals in Kiew zu bemächtigen. Das Generalsekreta- riat der Ukrainer wußte aber durch energisches Auftreten die Ordnung wieder herzustellen. Die Vorkehrungen der Regierung. Stockholm, 21. Juli. (KB.) „Sozialdemo kraten' erfahrt aus sicherster Quelle, daß in Petersburg der Belagerungszustand erklärt worden sei. Das Redaktionslokal des Bolsche- wike-Blattes „Prawda' wurde gestürmt. Die einstweilige Regierung beschloß die Verhaftung

Zentralkomitee zu wählen. 2. Allen Abteilungen der Schiffe der baltischen Flotte ist kundzumachen, daß sie sofort aus ihrer Mitte die Verdächtigen ausscheiden, die zuni Ungehorsam gegen die vorläufige Regie rung auffordern und gegen die Offensive Het zen, und daß sie nach Petersburg behufs Un tersuchung und Aburteilung geschickt werden. 3. Den Kronstädter Abteilungen und den Li nienschiffen „Petropablow', „Republik' und „Slawa', deren Namen durch die gegen die Revolution gerichteten Handlungen befleckt

sind, wird befohlen, binnen 24 Stunden die Rädelsführer festzunehmen und sie zur Unter suchung nach Petersburg zu senden, sowie die Versicherung völliger Unterordnung unter die vorläufige Regierung zu geben. Die Kron städter Abteilungen und Besatzungen jener Schiffe werden benachrichtigt, daß sie im Falle der Nichtausführung dieses Befehles als Ver räter am Vaterlande und der Revolution er klärt und die strengsten Maßnahmen gegen sie ergriffen werden. Lenin geflohen. Reuter meldet aus Petersburg

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 8
Date: 23.01.1905
Physical description: 8
!' ereignete sich kein Zwischeusall. Die Borgänge in Nuftland. ^Telegramme veS k. k. Tel.-Korr.-Bureau.) Petersburg, 22. Jänner. Eine vieltausend köpfige Menge zog mittags nach dem Winterpalais, der Residenz des Zaren. Hiebei kam es zu furcht baren Zusammenstößen mit den Truppe», welche die Menge am Marsche hindern wollten. Mau zählt 150 Tote und viele Verwundete. In dem Stadtteile Wa ssiljewski-O stra u wur den die Telegraphenleitungen zerstört und Barri kaden errichtet. Die Arbeiter bewaffneten

sich mit Säbeln und Werkzeugen. Um halb 4 Uhr kam es zu einem Zusammenstoß vor dem Newsky-Pro spekt wobei 30 Personen getötet nnd viele verwundet wurden. Petersburg, 23. Jän. Die Nachricht von der Verhaftung des Priesters Gapon, des An führers der Arüeitcrmenge, wird dementiert. Die Menge stellte in der vierten Linie des Stadt teiles Wassiljewsky-Ostrow, Drahthindernisse ans. Ein Teil der Arbeiter zog ab, nm sich zu bewaffnen. Bekanntlich war die Menge ohne Waffen vor das Palais gezogen. Die Erbit terung

mit Bän ken und Gittern für die Kavallerie zu sperren. (Privat-Telegramme.*) Petersburg, 23. Jänner. Der gestrige Ver such der Arbeiter, dein Zaren ihre Bittschrift zu überreichen, ist gescheitert. Der Zar blieb im Zarskojeselo. Das Militär verhinderte das Vor dringen der Arbeiterschaft zum Winterpalast uud b e- schoß die Volksmenge mit scharfen Salven, die ein schreckliches Blutbad anrichteten. Es blieben über zweitausend Tote und viertausend Verwundete am Platze. Die Hospitäler sind überfüllt

. Die Truppen wurden vom Großfürsten Wladimir befehligt, der rücksichtslosestes Vor gehen anordnete. Der Ausbruch der Revolution wird befürchtet. Petersburg, 21. Jan. Der Führer der Arbeiter, Gapon, richtete an den Kaiser folgendes Schreiben: Herrscher! Glaube nicht, daß Dir die Miuister die volle Wahrheit über die Lage sagten. Das ganze Volk ver traut Dir und beschloß, morgen um 2 Uhr nachmittag vor dem Winterpalais zu erschei nen, um Dir seine Notlage darzulegen. Wenn Du wankelmütig nicht vor dem. Volk

erscheinst, zerreißt Du das moralische Band zwischen Dir und dem Volke. Das Vertraue» zu Dir wird schwiude«, da uuschuldigeS Blut zwischen Dir und dem Volke stießen wird. Erscheine morgen vor Deinem Volke und empfange muti gen Geistes uufere Ergcbcuheitsadresse. Ich, der Vertreter der Arbeiter, uud meine tapse- ren Arbeitergenossen garantieren Unverletzlich- keit Deiner Person. Petersburg, 23. Jänner. Im Stadtteil Wassiljewsky Ostrow sammelten sich ge stern mittag die Arbeiter an. Zahlreiches Militär

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Alpenzeitung
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Page 1 of 4
Date: 27.08.1941
Physical description: 4
wieder hervorheben, um den Mut der Bevölkerung und der Trup pen zu heben. _ ^ .ì. H e l sr n t i, SS. — Während die sin Nischen Heere von Norden und die deüt schen von Süden her sich rasch der zari stischen Hauptstadt, wo in der Oktober- Revolution so viel Blut geflossen ist, nähern, ist es interessant, einen Blick auf die Bedeutung von Petersburg und Kron stadt zu werfen, die Angelpunkte der Sowjetoerteidigung sind. Während die Eisenbahnlinie Petersburg-Moskau un terbrochen ist, und die Rote Flotte, sowie

die Befestigungsanlagen von Kronstadt zerbröckeln, wird unter der höllischen Bombardierung der Stukas jedes Haus der alten Hauptstadt des Zarenreiches — wie der SotHetsender verkündet — in eine Festung verwandelt. Diese Erregung in einer so großen Stadt, die belagert ist, ist begreiflich. Es ist zu bedenken, daß die militärische Be deutung von Petersburg für den gesam ten Körper des Sowjetreiches wesentlich ist. Dort befinden sich 230 große Indu strien, wo gegenwärtig über eine Million von Arbeitern beschäftigt

sind. Die In dustrie von Petersburg erlangte iy den vergangenen Iahren eine beachtenswerte Bedeutung, die sich aus den wehrwirt schaftlichen Notwendigkeiten in der ge» samten« Sowjetunion 'ergab und mit den Angrisssabsichten des Bolschewismus zusammenhing. Die Industrien Die Werften von Petersburg, darun ter das alte Arsenal Putilow belieferten in der letzten Zeit die Flotten des Schwar zen Meeres, der Arktis und des Fernen Orients mit Unterseebooten, Zerstörern und Mas. Die Metallindustrie stellte eine enorme

den wirkungsvoll getroffen. Scheinwer fer und Nachtjäger trachteten vergebens den Angriff abzuwehren. Alle Maschinen kebà zu den Stützpunkten Zurück- Boler al» Moskau Petersburg war stets roter als Moskyu und der gewesene Generalsekretär des Zentralkomitees des Distriktes von Pe tersburg der kommunistischen Partei, Shannow, war der Mann, der seinerzeit vom Obersten Rat die Besetzung der Bal tischen Länder erreichte und noch vor dem Jahre 193S, die Ermächtigung Finnland anzugreifen, immer unter dem Vorwand

der Verteidigung von Petersburg gegen Angriffe von Westen. Dies macht die Ausrufe Woroschilows und Schünows an die Bevölkerung von Petersburg ver- .ständlich, damit sie neben den! Heer kämpfe. Petersburg zählt gegenwärtig über 3 Millionen Einwohner. Im Jahre 1S16 hatte die Stadt 2,400.000 nach der Revolution von 1317 1,700.000 und im Jahre 1920 nux 700.000. Dies wäre für Petersburg eine normale Ein wohnerahl, da die Jnduttrien, welche in der letzten Zeit dort geschaffen wurden durch die enorme Entfernung

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 8
Date: 30.10.1905
Physical description: 8
fahrplanmäßigen Lastzügen, die sonst täglich vom Frachtenbahn- hofe der Staatsbahnen in Nusle abgelassen werden, ist heute nur eiuer abgegangen, nnd auch dieser nur mit großer Verspätung. Petersburg im Aufruhr. Petersbnrg, 29. Okt. Die Arbeiterverbände haben eine eigene Regierung gewühlt und beschlossen, mit bewaffneter Hand die kaiserlichen Truppen zu bekämpfen. Der Aufstand greift immer weiter um sich, überall werden Versammlungen ab gehalten, in denen die Bevölkerung zum Kampfe auf gefordert

der Freiheit des Volkes und zu gleicher Zeit die Ernennung Wittes zum Vor sitzenden des Miuisterrates im Amtsblatt erfolgen. Petersburg, 29. Okt. Gestern abend war die Stadt wieder ohne Licht. Alle Stadt teile werden von berittenen Truppen und In fanterie durchstreift. Man hegt Befürchtungen sür die Wasserznfuhr. Der telephonische Be trieb wurde , teilweise vou Soldaten wieder her gestellt. Jedoch dars die Leitung uur von der staatlichen Verwaltung beuützt werden. In Re-- giernngskreisen hegt «lau

die feste Zuversicht, daß es General Trepow gelingen wird, den Ausstand niederzuwerfen. Petersburg, 29. Okt. Die Zeituugcu be schlösse«, die Zettsur zu umgehe» und hente zn erscheinen. Petersburg, 30. Okt. Die Hochschu le« wurde» geschlosse« und die Eingänge militärisch besetzt. In allen Fabriken ruht die Arbeit. Die Friedensrichter nnd die Beamten des Gouvernements streiken, ebenso die Beamten der Banken. Petersburg, 29. Okt. Trotz der Erregnng, welche die Meldungen ans Moskau uud Charkow

hier hervorgerufen haben, herrscht doch ziemlich Ruhe. Die Lebeusmittel steigen immer mehr. Ein Pfuud Fleisch kostet bereits 60 Kopeke«. Petersburg, 30. Okt. De« Vorstand des Advokateuvereins bäte« vier Ossiziere, bei der Organisation der Freiheitsbewegung iu der Armee zu helfen. Berlin, 29. Okt. Hier ist das Gerücht ver breitet, das Petersburger Arseual sei erstürmt worden. Straßenkämpfe in Moskau. Moskau, 29. Okt. Heute morgens erzwän gen die Handelsangestellten die Schließung der kleiueu

uud eiuer großen Volksmenge statt. Der Führer der radikalen Partei, Advokat Ratner, wurde verhaftet. Iu Poltawa fand ein großes Blutvergießen statt. Petersburg, 29. Okt. Aus Pabianiee wird gemeldet: In einein benachbarten Dorfe hielten Mitglieder des „Buudes' uud der pol- uifch-sozialistischen Partei eine geheime Ver sammlnng ab. Kosaken umzingelten das HauS und verhaftete» 12V Teilnehmer. Als die Ar beiter hievon ersnhreu, eilten sie zu Hilse nnd grisfen die Truppe» au. Der kommandierende

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Volksblatt
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Page 5 of 8
Date: 31.10.1905
Physical description: 8
noch weiter halten läßt. Der Zar soll Fluchtpläne nach Dänemark hegen. Ueber die neue Revolution liegen eine Menge Nachrichten vor. Petersburg, 27. Oktober. Unter den Ein wohnern von Petersburg herrscht schrecklichste Panik. Allgemein befürchtet man den Sturz der Regierung und die Proklamation der Mobherrschast. Die Stadt macht einen verlassenen Eindruck. — Der Berichterstatter des „Daily Telegraph', der mit Witte nach Portsmouth fühh meldet aus Petersburg, daß die Revolution tatsächlich aus gebröchen sei

. — Der Fracht- und Reiseverkehr mit Ruß land ist gänzlich unterbrochen. — Aus der Nikolaibahn, 5 Werst von Petersburg, begann ein Haufen streikender Arbeiter, H000 Mann stark, die Schienen zu zerstören, um jeglichen Verkehr zu unterdrücken. Die Telegraphen- und Telephonver bindungen wurden zerstört. Der Zugsführer eines aus Moskau kommenden Postzuges bemerkte.das Zerstörungswerk rechtzeitig und es gelang ihD, ihn rechtzeitig anzuhalten. Die wütende Menge prügelte das Zugspersonal durch, rührte

aber die Passagiere nicht an. Die Reisenden mußten, ihr Handgepäck auf dem Rücken, zu Fuß nach Petersburg gehen. Ein gepanzerter Zug mit Militär ist abgegangen. London, 27. Oktober. Nach Meldungen aus Rußland wird die Lage in Petersburg immer ernster und nimmt zusehends revolutionären Charakter an. Aus Petersburg wird telegraphiert, die Zahl der Streiker in Rußland übersteige schon eine Million. Die Geschäftsinhaber in Petersburg begannen die Läden zu schließen. Die Einwohner kaufen, von Panik ergriffen, Proviant

mit Kavallerie und Ar tillerie bewacht. Im ganzen sind jetzt an 60.000 Mann in Petersburg. Den Ladenbesitzern wurde befohlen, bei Gefängnisstrafe ihre Läden' heute Wieder zu öffnen. In allen Straßen patroulliert Kavallerie. Petersburg, 27. Oktober. Die letztenMoS kauer Depeschen lauten lakonisch: Lage furchtbar ernst, Wassernot, Hungersnot, Furcht vor Brand stiftung und Plünderung. DaS Pflegepersonal und die übrigen Angestellten der kommunalen Kranken anstalten verweigern die Fortsetzung ihrer Tätigkeit

. Die Situation der Kranken ist eine verzweifelte. Noch furchtbarer ist die Lage der vom fernen Osten eingetroffenen Verwundeten und RekonvaleS- zenten, die. 500 an der Zahl, vom Wartepersonal verlassen, in einem Sanitätszug, zwei Werst von Moskau entfernt, auf offener Strecke stehen. Die Gärung in Moskau und Umgebung ist aufs äußerste gestiegen. Die Polizei verhält sich in Er kenntniS ihrer Ohnmacht vöfiig passiv. Die Schilderung der Gorgange in Charkow ist nunmehr in Petersburg eingetroffen; die Tele

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 12
Date: 17.06.1905
Physical description: 12
Königskrone auzuuehmen, zu eutsprechen. Aber auch von den übrigen regierenden ebenbürtigen Fürsteuhäuscru Europas dürste mit Rücksicht a«f König Osl'.r II. eine dcrar.-ge Einladung bge lehnt werden. Ein Gesuch Äcorn'egens nm ^.'lner- kennlcng als selbständiger Staat ist bisher den Großmächten nicht zugegangen. Die Audienz der Semstwo-Nertrctcr. Petersburg, 16. Jnni. Die Delegierte» der 'semstwos haben die Andienzbedingungen, unter denen der Zar geneigt ist, sie zu em pfangen, angenommen. Baron Fredericls

begab sich nach Zarskvje-Selo, nin zn erfahren, ob der Zar bereit ist, den Delegierten demnach die Audienz zn gewähren. Petersburg, l7. Juni. Die Deputation des S e m st w o k o n g r e s s e s in M oska n er hielt die Benachrichtigung, die endgültige Ant wort, ob sie der Zar empsängt, werde am I!1. d. M. erfolgen. Der Aufschub wird mit der be vorstehenden Abreise des Zaren nach Ga - tschina begründet. Petersburg, 17. Jnni. Heute wird der Zar eiuige Delegierte der Semstwos empfan gen, jedoch

nicht offiziell, auch wird er die Adresse nicht entgegennehmen, deren Inhalt er bereits kennt. Der offizielle Empfang wurde deshalb verweigert, weil auch die ^-emstwo-Ver- treter in Moskau ohne ErlaubuiS der Regierung znsanlinentralen. Die Vorgänge in Rntzlnilv. Petersburg, 17. Juni. Gestern nachmittag fand in der Synagoge eine Versammlung der jüdischen Gemeinde statt. Es wurde an den Mi- nisterrat eine Erklärung abgesende: mit einem Einspruch gegen die Absicht der Regierung, die sechs Millionen russischer

aus der französischen Botschaft vorsprach nnd mit dem . Botschafter Insserand eine Unterredung hatte. Petersburg, l7. Juui. Die Hoffnun gen au f den Frieden werden im mer geringer. Die optimistische» Berichte aus Amerika und England täuschen nicht über die Auffassung hinweg, die n^an in der hie sigen Regierung hat. Es wird weiter ge kämpft, so glaubt man allgemein, nmsomehr, als jetzt schon Schwierigkeiten entstehen bezüg lich der Frage der Ernennnng von wirklichen Bevollmächtigten oder nur von Beauftragten znr

Entgegennahme der japanischen Friedens- bedingnttgen. Vom »ttnnvschnrischen Kriege schanplatze. Toki o, l t>. Jnni. Trotz der Regenzeit sahreu die Japaner sort, mit Gewaltmärschen vorzu rücken. Die Station Hakodate befindet sich noch immer im Belagerungszustände. London, l<>. Jnni. Die „Times' melden aus Petersburg: Die aus der Mandschurei ein- getrossenen Meldungen besagen, das; die Kämpfe nngeschwächt fortdauern. Die Javaner entwickeln sowohl im Osten, als auch im Westen der Eisenbahn lebhafte Bewegungen

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 12
Date: 15.04.1905
Physical description: 12
hat eine Untersuchuug ein geleitet. Ein Attentat. Petersburg, 14. April. Iu K a l i s ch brachte ein Unbekannter vor dem Schullokale eiue Bombe zur Explosion. Durch die Er schütterung wurde uur weuig Materialschaden angerichtet, Personen wurden nicht verletzt. Der Prozeß wegen der Warschauer Nn l'uhen. Petersburg, 14. April. Wie aus War schau gemeldet wird, verurteilte das Militär gericht in dein Prozesse wegen der jüngsten Un ruhen zwei Angeklagte, welche einen Polizei- agenten tätlich angegrisseu hatten, zum Tode

durch den Strang. Der Gencralgouverueiir be gnadigte den einen der Verurteilten zu 12 Jah ren Zwangsarbeit. ZVeibliche Revolutionäre. Petersburg, 15. April. Fräulein Tre pow, welche sich vor eiueu Eisenbahuzug mars, aber am Leben blieb, ist eine Nichte des Gene- ralgonverneurs Trepow und eine Tochter des Gehilse» des Staatssekretärs Alexander Trepow. Ihre ältere Schwester, die Fürstin Tenischew, die gleichfalls starl kompromittiert ist, versuchte, sich zu erschießen. Frl. Trepow soll, wie es heißt

, sich deshalb zu töten versucht haben, weil sie aus ihre« Oheim zwei R e v o l v e r s ch ü s s e abgegeben hatte. Zlusstaudsbewegung. Petersburg, IS. April. Die Hafenarbei ter sind in den Ans st and getreten. Nesormtatigkeit im Kaukasus. Tislis, 14. April. Das ?5mtsblatt „Kaw- kas' veröffentlicht eiu Telegramm des Statt halters Worounzo w aus Daschko w, wo rin der Bevölkerung bekanntgegeben wird, das; Hemiis; deu Absichten des Kaisers ge wählte Vertreter des Adels, der Städte nud der Gemeinden

. Vom mandschurischen Kriegsschauplätze. Petersburg, 15. April. General Liue- witsch telegraphiert au deu Kaiser am N>. d. M.: Am !1. April uäherte sich eine Abteilung Kavallerie dem Dorfe Matscheutai. Unsere Kundschafter zerstörten die Telegraphenleitung au der Eisenbahn bei T s ch a k a f n nnd an der ctraße Kayuan—Tschantnsn. Am 10. d. M. zer störten unsere Kuudschaster wieder zwei Telegra- phciileituugeu. London, 11. April. Die „Times' melden anS Tokio: Die Tatsache, daß die Japaner die im Rückzüge befindlichen

Russen nur langsam verfolgen, ist darin begründet, das; die Ja paner zunächst das Eintreffen neuer Reserven, insbesondere ihrer Verstärkungen an schwerer Artillerie abwarten. Dann hoffen die Japaner endgültig in der Lage zu sein, den Russen eine entscheidende Schlacht zu liefern. Berlin, 14. April. Der „Lokalanzeiger' meldet ans Petersburg: In der Mandschurei sindeu täglich kleinere Scharmützel statt. Die Japaner rücken ununterbrochen nach Norden vor und dürsten bald vor Kirin stehen

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 14
Date: 16.04.1904
Physical description: 14
gegen den Nihilismus sehr unbeliebt ist nnd auch als Urheber der letzte« Studentenverhaftuugeu gilt, fand gestern nachts i m B e t t e D t) n a m i t- Patronen und einen Brief, worin ihn das Revolutionskomitec zum Tode verurteilt. New-Dork, 16. April. Wegeu der Ka tastrophe auf L>cm Kriegsschiff „M isfour i' wird ein Kriegsgericht zusammentreten. Ver- Der Krieg zwischen Rußland und Japan. Petersburg. 16. April. (Offiziell): Stait- haltcr Alcxcjew telegraphierte am 15. ds. M. an den Zar: Von 9'>4 früh bis mittag

abgereist. Tschifn, 15. April. Der Eomniodore Tfah des chinesischen Kreuzergeschwaders berichtet: Bei Port Arthur wurde» gestern den ganzen T a g Sch ü sf e g e hü r t. Es verlautet, die Ja paner hätten abends Gruppe» uud Geschütze gelandet. Petersburg, 16. April. In hiesigen Militärkreisen wird angenommen, daß ange sichts der Tätigkeit der russischen Flotte unter Makarv w die Japaner die beabsichtigte Truppenlandung in Lia 0 tnng auf gaben, jedoch nach deu letzten russischen Ver lusten die Absicht

einer Landung daselbst wie der aufnahmen, um eiue forcierte Bela gerung von Port Arthur einzuleiten. London, 16. April. „Dailh Mail' meldet' aus Söul, daß die Japaner Chilpas, welches 40 Meilen von Port Arthur entfernt liegt, als Punkt für große Truppenlandungen auserfehen haben. Petersburg, 16. April. Das amtliche Tele- .gramm, daß Admiral Togo das Bombarde ment vou Port Arthur wieder aufgeuoiumeu hat, hat hier nicht überrascht. Mau erwartete dasselbe bereits sür Dienstag. Zu«, Untergang des Petropawlowsk

. Paris, 16. Der Marinestab glaubt, daß bei den zwei a r g e n t i n i s ch e n Kr en z e r n, welche Japau vor Ausbruch des Krieges kauste uud die sich am 13. Llpril bei dem Geschwader vor Port Arthur befanden, vier Uutersee- boote englischer Type gewesen sein müssen. Es sei demnach nicht ausgeschlossen, daß die Ka tastrophe des „Petropawlowsk' durch Unter seeboote herbeigeführt wurde. Petersburg, 16. Apri!., Trotz der g.^eu- teiligeu Mitteilungen aus Tokio hält mau hier fest, daß der „Petropawlowsk

' infolge eines UnglücksfalleS in die Lnft geflogen sei. Es wird sogar behauptet, die russischen Behörden würden nicht mehr die Lage der Minen wissen, welche von dem seinerzeit uutcrgaugeucu Dampfer „Je- nifei' gelegt worden siud. Man glaubt, daß eiue der Miueu anch die leute Katastrophe her beigeführt hat. Petersburg, 16. 'April. Eine vollstän dige T 0 t e n l i st e des „Petropawlowsk' fehlt noch, da „Petropawlowsk' in den letzten Tagen mehrere Ossiziere und Mauuschasteu mit an deren Kriegsschiffen

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Bozner Zeitung
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Page 6 of 8
Date: 30.10.1905
Physical description: 8
Volksbewe gung nachzugeben und eine Verfassung nach engli schem Muster einzuführen. Die Großfürsten tre ten dieser Absicht entgegen und begünstigen immer noch den Gedanken an eine Militärdiktatur. London, 28. Oktober. ..Standard' meldet aus Petersburg: Auf der Börse wird die Lage als sehr ernst bezeichnet. Für den Zaren steht eine Jachi bereit und desgleichen mehrere Kriegsschiffe, welche die Facht begleiten sollen, um in allen Fäl len Lei der Hand zu sein, den Zaren und seine FamÄie nach Deutschland

zu dringen. In Petersburg. Petersburg, 29. Oktober. Die Arbeiterverbän de haben sine eigene Regierung gswählt und be schlossen, mit bewaffneter Hand die Kaiserlichen Truppen zu dampfen. Der Aufstand greift im» mrr weiter um sich. Ueberall werden Versamm lungen abgehalten, worin die Bevölkerung zum Kampfe aufgefordert wird. Die Studenten der niMzinischen Akademie hcchen beschlossen, eine Re solution Abzufassen, um dem Zaren ihren Abscheu auszusprechen. Ein Regiment Husaren besetzte die medizinische

Akademie. Gras Witte ist fortwäh rend beim Zaren und hat oft stuiidenlange Unter redungen mit ihm. Er benützt zur Fahrt nach Peterhof die zwischen Petersburg -und Peterhof eingerichtete staatliche Dampferlinie. Gestern hatte > er wieder eine lange Besprechung beim Zaren. Es heißt, heute wird die Proklamation der Ver fassung' sowie der Freiheit des Volkes und zu gleicher Zeit die Ernennung Wittes zum Vor sitzenden des Minrfterrate's im Amtsblatt erfolgen. Petersburg, 29. Oktober, Gestern abends lvar

die Stadt wieder ohne Licht: Alle Stadtteile wer- den von berittenen Truppen und Infanterie duich- streift. Man hegt Befürchtungen für die Wasser zufuhr. Der telephonische Betrieb wurde teilweise von Soldaten wieder herMtellt. Jedoch darf die Leitung nur von der staatlichen Verwaltung be- nützt werden. In Regierungskrisen hegt man die feste Zuversicht, daß es General Trepow gelingen werde den Aufstand niederzuwerfen. Petersburg, 28. Oktober. Revolutionäre ver breiten unter der Petersburger Garnison zahl

reiche Flugschristen, worin die Soldaten und Offi ziere unter Hinweis auf die Fortschritte der Auf ständischen in Moskau, Kiew, Charkow und an deren Städten Südrußlands aufgefordert werden, die Befehle Trepows nicht auszuführen, da sonst die Wut des Volkes noch steigen würde. Petersburg, 29. Oktober. Trotz der Erregung, welche die Meldungen aus Moskau und Charkow hier hervyrgerufen haben, herrscht doch ziemlich Ruhe. Die Lebensmittelpreise steigen immer mehr. Ein Pfund Fleisch kostet bereits

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Bozner Zeitung
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Page 4 of 12
Date: 28.07.1906
Physical description: 12
Nr. 171 .Bozner Zeitung' (SuLSroler Tagblatt? ' Samstag, den 28. Juli 1906. kenswert ist, daß mehrere Bischöfe, darunter dei> zenige von Nischlny-Nowgorod und von Kiew, Fest- liturgien wegen der Auflösung der DuAia ange ordnet haben. Warschau, 27. Juli. Aus Petersburg ist der Befehl eingetroffen, daß die Post- und Telegra- Phcnbebördcn in Russisch-Polen keinerlei chiffrierte Depesckien von Privatpersonen mehr annehmen sollten. Außerdem ist ihnen die strengste Zensur der Briefe

und Korrespondenzen zur Pflicht ge macht worden. Die Militärbehörden wurden an gewiesen, 5ie ihnen unterstellten Militärpcrsonen strengstens zu kontrollieren. Petersburg, 27. Juli. (K.-B.) Nach den hiev cingetrofsenen Meldungen wurden in den letzten zwei Tagen in den verschiedenen Städten Rußlands über 600 Mitglieder der anarchistisch-sozial-revu- lutionären Partei verhaftet. Weitere Manifeste. Petersburg, 27. Juli. Die Arbeitsgruppe h-r ein Manifest an die Armee ausgearbeitet, in wel chem die Soldaten

. Petersburg, 27. Juli. Eine starke Abteilung Soldaten drang in ein Lokal ein, in welchem eine politische Versammlung abgehalten wurde. Acht Dumamitglieder, sechs Professoren und mehrere Anwälte wurden verhaftet, ebenso ein Zeitungs- korrespondent, welcher russischer Untertan ist. Der selbe wurde aber wieder aus der Hast entlassen Keine Teilausstände. London, 27. Juli. Wie dem „Standard' aus Petersburg gemeldet wird, haben die russisäzen Sozialisten in der Hoffnung auf den baldigen Aus bruch

einer allgemeinen Bewegung beschlossen, vor läufig keine Tcilausstande zu unterstützen, obwohl sich die Eisenbahner für den Streik erklärt l)abm. > Noch ein Attentat auf Pobjedonoszew. Petersburg, 27. Juli. Die „Birschewija domosti' melden: Unter dem Schreibtisch Pobie- donoszews wurde abermals eine Bombe gefunden. Die ganze Dienerschaft wurde verhastet. Polije« donoszew bezog ein anderes, ihm vom Minister Präsidenten Stolypin zur Verfügung gestellte- Haus. Geplante Verteilung von Äronländcrcien? Petersburg

, 27. Juli. Der Zar beauftragte du Domänenverwaltung, die Liste derjenigen Krön iländereien vorzulegen, welche zur Verteilung an !die landarmen Bauern geeignet erscheinen. Gewalttätigkeiten aufrührerischer Bauern Petersburg, 27. Juli. In Woronesch verüben die ausständigen Bauern eine Schreckenstätigkeit, lindem sie von Gut zu Gut ziehen und plünÄe'.ii, ibrennen und morden. Das Schloß des bekannten konservativen Schriftstellers Fürsten Mezerski wur lde von den Bauern angegriffen. Die Dienstbaren

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Bozner Zeitung
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Page 5 of 8
Date: 17.11.1905
Physical description: 8
. Die ,.N. Fr. Pr.' mel- W fei eine Vevembarung Wswnde gekommen, das^ Oberkommando, der internatronalelr De» ^wnstrationSfktte gegen die Türkei nicht ein eng England und Rußland. Paris, 16. November. Aus London meldet der „Matin', daß die Verhandlungen zwischen London und Petersburg über eine Annäherung beider Lander hauptsächlich Fragen Politischer und nicht wirtschastlicher Natur betreffen. Die Unter handlunzen wurden zuerst durch die Veröffent lichung des englisch-japanischen Vertrages unter brochen

, dann durch die russische Krisis und werden erst nach Wiederherstellung! der Ruhe in Rußland wieder! aufgenommen werden. Die Diplomatie soll beauftragt werden. Mittel und Wege zu fin den, eine Annäherung herbeizuführen. Die Revolution in Rußland. Die innere Lage. . London, 16. November. Nach hierher gelang ten Meldungen aus Petersburg sieht die Regie rung die Lage als äußerst bedrohlich an. Das Ministerium des Innern hat bekanntgegeben, daß es für die Aufrechterhaltung der Ordnung keine Garantie übernehme. Die Behörden

stehen dem neuen Generälstreik machtlos gegenüber. Die Re gierung stützt sich ausschließlich auf die Armee. Die Straßen der Stadt Petersburg sowie fast aller übrigen russischen Städte sind mit Militär besetzt. Ueberall treffen die Behörden Vorbereitungen, die Umstürzler auf der Straße niederzukämpfen. In Petersburg selbst sind ganze Batterien von Artil lerie aufgestellt und ähnliche Maßregeln sind in anderen Städten ergriffen. Die Leitung der revo lutionären Parter in Petersburg kündigt

eine Riesendemonstrvtion von 30V (XX) bewaffneten Ar beitern an. Die Behörden scheinen fest entschlossen, alle revolutionären Unruhen mit Gewalt zu unter drucken, selbst wenn taufende Leben geopfert wer den müßten. Mit jeder Stunde wird die Lage gefährlicher. Die revolutionäre Partei arbeitet neuerdings darauf hin, den Verkehr sämtlicher Telegraphenlinien in Rußland einzustellen. Generalstreik in Petersburg. Petersburg, 16. November. Der Generalstreik vollzieht sich nur sehr langsamen Tempos. Die Arbeiter treten

nur! unwillig dem Streik bei. Die Straßenbahn verkehrt noch, ebenso wird noch in verschiedenen Etablissements gearbeitet. Nur die Eisenbahner streiken vollständig. 72 Fabrikanten erklärten, falls die Arbeiter nicht binnen 14 Ta gen die Arbeit wieder aufgenommen haben wer den, ihre Etablissements zu schließen. Petersburg, 16. November. Bisher sin» nur die Eisenbahner und die Setzer in den Ausstand getreten. Die Versuche, einzelne Fabriken still zulegen, werden von den Arbeitswilligen bkrtig vereitelt

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 8
Date: 11.10.1904
Physical description: 8
, 10. Okt. Die Tätigkeit des Mont Pelee in den letzten Tagen war mit keinem Ausbruch, solider» uur mit starker Da m p s e n t w i ck l n n g Verbund.«. Die Damps- sänlen erreichte« eine Höhe von ^-,00 Metern. Der Krieg zwischen Nnszlanv und Japan. Petersburg, 11. Okt. Ans Mukdeu wird depeschiert: Am 5. Oktober begauu der V o r m a r s ch d e r M a u d s ch u r e i - A . m e e mit feierlichem Gottesdienst. Stanhal- ter Alexejeio ist in ?.^nkdei» eingetrossen, um Kuropatkiu zu begleiten. ('»'inc Tchlacht

bei ?jantai? Berlin, 11. Okt. Ans Petersburg wird dem „Berliner Tageblatt' telegraphiert: Ba- niapntsa, das start bejestigt ist, ivnrd.' von deu Russen am 9. Okt. durch eiu starkes 'Ar tillerieseuer, unter gleichzeitiger Umgehung uach kurzem Kainpse genommen. 'Aus dem linken Flügel drückte General M i s ch t s ch e u k o die Japaner bis Uantai zurück. Gestern soll ein großes Gesecht bei a n t a i stallgesunden habe»; seiu Ausgaug ist uoch uubekauut. Es geht das Gerücht, daß der japanische General Fushima

mit zwei Divisionen Z0 Kilometer südlich von Sinmiutin stelu, um deu Russen iic den Rückeu zu salleu. Petersburg, 11. Okt. Gerüchtweise ver lautet, daß iu der M auds ch u r e i die R u s - s e u aus der gauzeu Liuie die Offe u s i v e ergriffen haben. Die Avantgarde soll die Eisen bahnlinie zwischen Ku ki o und ?) a n t a i iu Be sitz 'genommen haben. Man hak bis jetzt aller- dingS noch keine Bestätigung dieses Gerüchtes. London, lZ. Okt. „Daily Mail' bericbiet aus Charbin

: R u s s i s ch e T r u p p e n b e - m ä ch l i gt e n s i ch U a n t a i. Petersburg, 1l. Oit. ?!acl> Berichten aus Mukdeu wird dort heftiges Geschüvfeuer aus s ü döstlicher R i ch tu u g vernvmiueu. ?kncr,ttg der iapanisrlien .^auptarinee. Petersburg, 10. Okt. Die „Birschewija Wje- domosti' meldet ans Mukdeu: Die allgemeine Lage ans dem Kriegsschauplätze iu der Mandschurei ist wesentlich geändert. Die japanische Hauptarmee geht uach 'Süden zurück. Die Japauer gebeu uicht nur die uach der Schlacht vou Liaujaug besetzten Positionen, sondern auch il)re vorher eittgeuommenen

bloß 10 Divisionen besitzen. Kuropatkins Offensive. Berlin, 11. Okt. Das „Berl. Tageblatt' meldet aus Petersburg: Die russische Osfeusive soll auf direkten Befehl deS Zaren zurückzuführen sein. Admiral Alcxejew nnd der Kriegsminister Sacha- row sollen den Entschluß gebilligt haben. London, 1l. Okt. Aber die Ehaneen Ku-- ropattius in der Offensive äußert man sich hier überaus skeptisch. „Daily Telegraph' meiut, alleu Berichteil znsolge durften die Japaner seit der Schlacht bei Lianjang mehr Ver

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 8
Date: 17.08.1904
Physical description: 8
verbrannt. Die Bevölkerung ist obdachlos. Tie Ortschast TelkeSd ist zur Hälfte abgebrannt. Der Zarewitsch. Berlin, 17. Ang. Kaiser Wilhelm hat, dem „Berl. Tageblatt' znsolge, dem Zaren anläßlich der Geburt eines Thronfolgers ein in überaus herzlichen Worten gehaltenes G l ü ck- w n n s ch t e l e g r a m m gesandt, in welchem er der kaiserlichen Mntter und dem Thronerben Gottes «egeu wünscht. Der Zar hat daraus so fort in herzlichen Dankcsivorten geantwortet. Petersburg, 17. Aug. Eiu kaiserlicher Er laß

versügt die Abschaffung der. körper lichen Züchtigung in ganz Rußland. Das Los der Bauern soll gebessert werden. Wei ter sind zahlreiche Begnadigungen ersolgt. Der Ntöpdcr Plehiues. Warschan, 17. Ang. Wie hiesige Blätter auS Petersburg berichte», ist eS der russische» Polizei gclnttgen, die Identität des Mörders des Ministers v. Plehwe in nnansechtbarer Weise festzustellen. Er heißt Iwan Woronow und sei Student an der Charkower Universität. DaS Attentat wnrde angeblich von einem nnter den Studenten

Ver Charkower Universität ge bildeten revolutionären Geheimbnnd beschlossen uud dnrchgesührt. In Charkow wnrden zahl reiche Verhaftungen vorgenommen, und die Ver hafteten nach Petersburg gebracht. LMlchjustiz. New-Nork, 16. Aug. Im Staate Geor- gia entriß die Volksmenge zwei des Mordes angeklagte Neger den sie bewachenden Soldaten nnt> verbrannte sie hieraus aus einem Schei terhaufen. Mehrere Soldaten wurden verletzt. Brüx, 17. Aug. Ter Bergarveiterstreik ist beendet. Kiel, 17. Aug

. Ein vierstöckiger Neubau ist eingestürzt. Ein Arbciler ist tot, acht sind ver wundet. Berlin, 17. Aug. Tie Tatsache, daß der Kolonialdirektor Dr. Stübel gelegentlich der Audienz der südwestasrikanischen Deputierten beim Kaiser uicht zugegen war, wird, wie aus kolonialen Kreisen verlautet, als ein An zeichen dasür gedeutet, daß seine Tage ge zählt sind. Der Krieg zwischen Russland und Japan. Petersburg, 17. Aug. (Ossiziell.) Der Geueralstab teilt mit, daß nach den letzten Meldungen nichts Neues vorliegt. Viele

Bewoh ner der Südmandschnrei verlassen ihre Dörfer angesichts der Gewalttaten der Japaner. Petersburg, 17. Aug. Aus Liaujaug wird berichtet, daß die japanische Armee vollkommen aus dem Gesichtskreise der Russen entschwunden ist. Bei einer Re kognoszierung auf 3l) Werst von Lianjang wurden in keiner Richtung Japaner gese hen. Die Japaner sollen Haitschöng, Da-- schitschao nnd Fnkan geräumt habe». Aus Port Arthur. Tschisu, 16 Aug.. T-ie russische Flotte ist abends nach Port Arthur zurückgekehrt

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 8
Date: 20.11.1905
Physical description: 8
, 19. Nov. 5l)l) russische Gefan gene, die ans den Dampfern „Wladimir' nnd „Woronesch' nach Wladiwostok gebracht wer den sollten, erschienen der Mente rei verdäch tig, weshalb sich die Offiziere an Japan um Entsendung von Truppen wandten. 100 japanische Konstabler erschienen daraus auf dem „Woronesch', aus dem sich auch Roschdest-- wenski befindet. Vier japanische Torpedoboote umringten die beiden russischen Schiffe. Die Tätigkeit Wittes. Petersburg, 20. Nov. Graf Witte ist täglich beim Zaren

, der ihm vollstes Ver trauen entgegenbringt. Große Hoffnungen wer den auf den Semstwokongreß in Moskau ge setzt und es wird erwartet, daß die Semstwos mit der Regierung gehen werden. Militär-Diktatur. Petersburg, 19. Nov. In Zarskoje-Selo fand gestern eine große Beratung statt, der auch Großfürst Nikolaus Nikolajewitsch bei wohnte. Es wurde beschlossen, gegen eventuelle neuerliche Versuche, Unruhen zu stiften, die schärfsten militärischen Maßregeln in Anwendung zu bringen. Großfürst Niko laus wurde

umzingelt, weil die Ver sammelten während des Gottesdienstes die pol' nische Hymne saugen. 500 Personen wurden verhaftet. Als ein Teil der Verhafteten die Ni- kolajewskistraßc passierte, und dort ein Gassen junge einen Schuß abgab, ließ der Kommandant die Truppen sener n. Zwei Offiziere und eine junge Dame wurden bei dem nun folgenden Tu- mnlte getötet, acht Personen verletzt. Die Lage in Petersburg. Petersburg, 20. Nov. Allem Anscheine nach wird der Streik am Montag beendet sein, da die Arbeiterschaft

wirtschaftlich wie mora lisch bereits vollkommen erschöpft ist. Nach Moskau gehen täglich drei Züge unter mili tärischer Bedeckung ab. Petersburg, 20. Nov. Die Regierung hat die elektrischen Lichtstationen durch Soldaten wieder in Betrieb setzen lassen, so daß die beängstigende Dunkelheit in den Straßen be reits ansgehört hat. Von autoritativer Seite werde» die Gerüchte vou der Entsendnng eiues interuatioualen Geschwaders nach Kronstadt zum Schutze der dortige« Fremde» deme»tiert. Wie versichert

wird, antwortete Witte auf eine An frage, ob er für die Sicherheit der englischen Untertanen in Kronstadt einstehen könne, oder ob zu ihrem Schutze Schisse dahin entsendet werden sollen, daß er für die fremden Unter tanen in Rußland keine Gefahr erblicke, Ga rantien für ihre Sicherheit augenblicklich jedoch nicht zu übernehmen in der Lage sei. Petersburg, 19. Nov. Die Lage erscheint infolge des neueilicheu Streiks immer noch sehr ernst, jedoch sind Anzeichen dafür vorhanden, daß cin Wendepunkt eingetreten

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Bozner Zeitung
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Page 6 of 8
Date: 30.08.1906
Physical description: 8
des Zaren, die auf den Einfluß der Zarin zurückgeführt werden, in Um lauf sein. Sic finden hier keinen Glauben. g> Ministerkouferenz. Petersburg, 29. August. Der gestrige Mini sterrat beschäftigte sich ausschließlich mit dem Bud get 1907 und beschloß, das Budget der zusammen tretenden Duma vorzulegen und bis dahin nur Provisorische Monatsraten auszusetzen. ^ ^ Bevorstehender Ministerrat. ^ Petersburg, 29. August. Voraussichtlich wird am Freitag im Beisein des Zaren und der Groß fürsten eine Sitzung

des Kabinetts unter Zuziehung Ser NeiäMratsmitglieder stattfinden, wo über die Fragen von Einführung von Freiheiten und Re formen oder -einer Diktatur endziltig entschieden wenden soll. Falls nian sich für die Reformen ent scheidet, würde ein neues Kabinett mit Stolypin an der Spitze gebildet und die Einberufung der Dumd wahrscheinlich zu einem früheren Zeitpunkte erfolgen, als jetzt vorgesehen ist. Agrarkonferenz in Petersburg. Petersburg, 29. August. Wie verlautet, sollen einige von den Führern

der liberalen Azrarbewe- gung zu einer Konferenz nach Petersburg berufen werden. Bei der Konferenz sollen die Maßregeln beraten werden, die geeignet sind, die bäuerliche Bevölkerung für die Regierung zu gewinnen. ^ Zum Attentat auf Stolypin. Petersburg, 29. August. Die Leichen der Ur heber des Anschlages auf den Ministerpräsidenten Stolypin konmen noch nicht agnosziert werden. Doch steht soviel fest, daß die Verhaftunzen der Polizei gegen mehrere bei der Explosion Verwun dete uülst aufrecht erhalten

werden können. So sind Äie Verwundeten Gunter und Dndelvitsch, letzterer aus Riga, beide mit Stolypin befreundet und von ihm auf feinen Sommersitz eingeladen worden. Der Zustand der Tochter Stolypins ist Verhältnis- Mäßig gut, das Mädchen ist außer Lebensgefahr, doch dürfte sie, ebenso wie ihr Bruder, zeitlebens ein Krüppel bleiben. —, s - Ctolypins Testament. Petersburg, 29. August. Stolypin erklärte, da er' ein neues Attentat erwarte, schließe er setzt schon sein politisches und privates Testament ab. „Todesurteile

'. Petersburg, W. August. Das Blatt „Brana' erhielt von einer Geheimgesellschast eln unortho- graphisches Schreiben, worin angezeigt wird, daß zur Vergeltung für das verunglückte Attentat aus Stolypin nunmehr Petokow, RoditsckMv. Hiljukow und Winawor zum Tode verurteilt seien. ^ General Rennenkamp — Gouverneur von Warschau? Warschau, 29. August. Wie es heißt, ist Ge neral Renneiötünp zum Generalgouverneur voll Warschau ernannt worden und soll sich bereits aus dem Weg« nach Warschau befinden. Man befürchtet

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 2 of 8
Date: 23.03.1917
Physical description: 8
vollständig in der Hand des revolutionären Dumaausschusses. Damit ist die Gefahr, daß er im Falle einer Gegenrevolution seiner An hänger einfach beseitigt wird, bedeutend ge wachsen. Im -Nachfolgenden lassen wir die verschiedenen Meldungen folgen. Der Zar und die Zarin gefangen. London, 21. März. (K. B.) Reuter mel det aus Petersburg: Die Regierung ordnete an, dah der frühere Zar «nd seine Gemahlin als Gefangene betrachtet werden und nach Zarskoje- sslo gebracht werden sollen. Genera^ Alexexcs

wird den Abgeordneten Vousikom, Verschinine, Earbonmiue «. Kalimie, die nach Mohilew ge schickt Wurden, ein Detachement zur Bewachung des Zaren zur Verfügung stellen. Friedensfreundliche Strömungen. Stockholm, 2g. März. (KB.) Der russische Gesandte in Stockholm hat sich, dem Blatte/ ^Sozialdemokraten' zufolge, nach längerem Zaudern am Montags abends der neuen Re gierung angeschlossen. Schwedische Blätter betrachten die Vor gänge in Petersburg immer mehr als einen Sieg der sozialdemokratischen Friedenspartei

der Arbeiter gegen die Re- ^ gierung. Berlin, 21. März. (KB.) Laut „Lokal-An zeiger' nimmt die anarchische, gegen den Krieg gerichtete Agitation in Petersburg immer ge fährlichere Formen an. Ileberall auf den Stra ßen und Plätzen werden Reden für die soziali stische Arbeiterpolitik und gegen die vorläufige Reigerung gehalten. Die Stimmung der Mas sen wird täglich mehr gegen die Duma-Leute aufgewiegelt. Die Polizei ist größtenteils durch Studenten ersetzt, die bei den Volksmas sen keinerlei Autorität

besitzen. Die erste Mah nung des Wohlfahrtsausschusses, die Arbeit aufzunehmen, ist nur in wenigen Geschäften und in keiner Fabrik befolgt morden. Das Ver halten der hauptstädtischen Soldaten gegen die Offiziere ist gänzlich disziplinlos; die Solda ten grüßen ihre Ofiziere nicht mehr. UnverläUichkeit der Nachrichten. Der „Vossischen Zeitung' zufolge besteht zurzeit keine Möglichkeit, objektive Preßtele gramme aus Petersburg nach dem neutralen Ausland abzusenden. Nur ein Londoner und ein Pariser

wird' durch Miliz ersetzt:' Ein Aufruf der Armeelieferanten. Bern, 2V. März. Die „Information' mel det aus Petersburg: Das Komitee der Armee lieferanten erließ einen Aufruf an die Arbei terschaft mit der Aufforderung, alle Anstren gungen zu unternehmen, um der Armee die notwendige Munition liesern zu können. Die Arbeiter sollten die persönlichen Gefühle ver gessen, ihre Forderungen vertagen und ihre Brüder in den Schützengräben nicht verraten. Ein deutscher Sieg würde die Wiederherstellung des alten Regimes

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Bozner Zeitung
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Page 6 of 8
Date: 01.03.1905
Physical description: 8
verlautet dort, der Minister des Znnern, Bulygin, sei von seinein Posten zurückgetreten. Dieses Gerücht sei umso wahrscheinlicher, als der Minister bei allen wichtigen Fragen Leinen ent scheidenden Einfluß auszuüben vermochte. Paris, 28. Februar. Wie aus Petersburg ge° irrelM wird, wird Großfürst Konstantin wahr scheinlich «mstelle v. Glasows zum Unterrjcht'smini- fter ernannt werden. Glasow wird für die auf den Universitäten «losgebrochenen. Unruhen verant wortlich gemacht. — Umfassende

Vorsichtsmaßregeln weiden für den 4. März, dem Jahrestage der Ab schaffung der Leibeigenschaft, getroffen. Bei den Gouvernements und Polizeipräfekten sind zahl reiche Drohbriefe eingegangen. Petersburg, 26. Februar. Die Gerüchte, Großfürst Alexis sei aus Rußland ausgewiesen und habe Petersburg bereits verlassen, entbehren jede,- Begründung. Der Arieiterstreik i« Skchland. Petersburg, 28. Februar. Der Streik ninunt üiuner größere Dimensionen an. Es sind bereits 1000(Z<Z Mann im Au-stande. Warschau, 28. Februar

. (K.-B.) Der Polizei- ches delneiitiert die Nachricht vom Ausstande der PolizeibeWiten. Warschau, 28. Februar. Die Arbeit ist teil weise wieder aufgenommen. — In Kursk fand ein Zusammenstoß zwischen Truppen und Ausständigen statt, wobei die Truppen von der Waffe Gebrauch machten. Zahlreiche Personen wurden getötet oder venvnnZ^t, Neuerliche Unruhen. Petersburg, 28. Februar. -Die aus der Pro vinz eingehenden Nachrichten lauten sehr ernst. Georgien hat tatfäWch seine Unabhängigkeit er klärt. In Anueiiien

. In Rußland ist die Re volution im ganzen Gebiete der Kaukasus-Pro- viiMN r» vollem Gaiche. Die russisch^, Truppe» sind den Demonstrierenden gegenüber voWändig ohnmächtig und können nicht viel mehr nuuhen, alZ allen Exzessen tatenlos zusehen. In Baku lÄbst haben die Ausständigen fast alle öffentlichen Gebäude in die Luft gesprengt. Die begüterten Einwohner begeben sich nach einen, sicheren Auf- enthalt. Paris, 28. Februar. Wie auA Petersburg ge- mkZdet wird, fanden in Theodbsia neue Unruheil statt

. Eine Anzahl Demonstranten durchzog die Straßen unter Rufen: ..Nieder mit dem Zaren! Freiheit für alle Ausständigen!' Es wurde der Persuch gemocht, das Denkmal Alexander III. zu zerstören. Die Polizei schritt ein und imhin zahl- reiche Verhaftungen vor. ^ GorK i« Freiheit. Paris, 28. Februar. Aus Petersburg wird van heute 1 Uhr nachs telegraphisch genieldet, daß Gorki aus dein Gefängnis entlassen »vorden sei. Er weiHe sich nach deni Ausland begeben. Zlus der Aarltbader Welt-Sesundheitd-iiuSklellung

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Alpenzeitung
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Page 2 of 6
Date: 04.08.1939
Physical description: 6
kann man doch nur dann absenden, wenn die Kanonen geladen sind. — Ob wir uns noch einmal wiedersehen werden?' Schiffe, die sich nachts begegnen... Zur selben Stunde führt die „France' den französischen Präsidenten, die „Ho- henzollern' den deutschen Kaiser durch die Ostsee nach Hause, den einen nach Le Havre, den anderen nach Kiel. Und beide Staatsoberhäupter stehen gedankenverloren auf den Brücken ihrer Schiffe. Der Eine trägt die Gewißheit eines ge waltigen Krieges aus Petersburg heim, für ihn liegen die Karten offen

, ist selbst zu dieser Nacht stunde durchzuckt von elektrischen Wellen, die Krieg und Frieden gleichermaßen auf ihren Schwingen tragen von Kabinett zu Kabinett. 2ö. IuU: Vermittelt Grey? Schon beginnt ganz Europa zu rüsten für das Kommende. Für die Öffentlich keit aber müht man sich immer noch mit Vermittlungsvorschlägen ab. Wieder do kumentiert als erste aller Großmächte Deutschland seinen heißen Friedenswil len: macht in Petersburg den Vorschlag' unmittelbarer Verhandlungen mit Öster reich-Ungarn. Dann kommt Grey

mit dem Rußlands und Frankreichs tragisch — unwiderruflich verknüpft ist — erklärt im Ministerrat bleich, aber entschlossen: „Ich muß und werde im Falle eines europäischen Krieges für die Interven- tivns Englands aus Seiten der Entente eintreten!' Die Stellungen sind bezogen. Rußlands Botschafter in London drahtet triumphie rend und hetzend nach Petersburg: „ ... jedenfalls hat die Zuversicht Ber lins und Wiens in Bezug auf die Neu tralität Englands keinen Grund mehr.' 28. Juli: Die erste Kriegserklärung

. Die Lawine rollt... Um 11 Uhr vormittags dieses entschei denden Tages geht die erste Kriegser klärung in die Welt. Der österreichische Außenminister Graf Berchthold ist Hier der Verantwortliche. Er sendet sie in einem offenen Telegramm in fronzösifcher Sprache an die schon in Nisch befindliche serbische Regierung. Damit sind die Brücken für eine VerständiKing, wie sie nachdrücklichst von Deutschland gewollt worden ist, abgebrochen-, auch das Duell Wien-Petersburg steht nunmehr bereits dicht vor dem Krieg

: Deutschland will Verständigung. Noch in der Nacht, kurz nach Mitter nacht, leitet die deutsche Regierung noch einmal in Petersburg eine Vermittlungs aktion ein. Ter Kaiser unterstützt diese Aktion durch einen persönlichen Tele grammwechsel mit dem Zaren. Er appel liert an das monarchische Gewissen und an alte Freundschaft: „Ich oerstehe vollkommen, wie schwie rig es für Dich und Deine Regierung ist, den Strömungen Eurer öffentlichen Mei nung entgegenzutreten. Fin Hinblick auf die herzliche und innige

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 8
Date: 26.01.1905
Physical description: 8
, daß zwischen dem Tschechenklub und Freiherrn v. Gautsch über dessen Pro grammatische Erklärung keinerlei Verhand lung stattgefunden habe, geschweige denn irgend eine Abmachung getroffen wurde. Pilsen, 25. Jän. In der benachbarten Gemeinde Tobes sind in einer Arbeiterfamilie die echten Blattern ausgebrochen. Sieben Personen sind erkrankt. Die notwendigen Lor kehrungen wurden getroffen. Die Vorgänge in Nußland« (Telegramme des k. k, Tel.-Korr.»Bureau > Petersburg, 25. Jän. Die letzte Nacht verlief ruhig. Nur von Wassilji

Ostrow her wurden Schüsse gehört. Heute sind die Geschäfte geschlossen. Die Stadt hat im allgemeinen ein rnh i g es A n s eh en. Die Nach richt von der Abreise der Kaiserin ist un begründet, ebenso das Gerücht von der Ver haftung Maxim Gorkis. Petersburg, 25. Jän. In Reval und Riga ist der Generalstreik ausgebrochen. In Saratow stellten die Eisenbahnwerkstätten arbeiter die Arbeit ein. In Moskau ver größert sich der Streik fortwährend. Moskau, 25. Jän. Nachmittag fand eine Ansammlung von 3000

Arbeitern statt. Da sie der Aufforderung der Truppen, auseinander zu gehen, nicht Folge leisteten, gaben die Kosaken Feuer; einige Personen wurden verwundet. (Privat-Telegro mme. Petersburg, 25. Jän, In der vergan genen Nacht wurden nur in Wassilji Ostrow Schüsse gehört. Der Petersburger Stadtteil wurde die ganze Nacht von Parrouillen durch zogen, die die Passanten anhielten und aus fragten. Arbeitertrupps durchzogen bis Mit ternacht die Hauptstraßen. Heure waren die Läden geschlossen. Eine Anzahl

von Straßen wurden von Patrouillen durchzogen. Das Stadtbild ist im allgemeinen ruhig. Von Zei tungen erscheint nur der „Regierungs bote' und der „Invalid'. An den höhe ren Lehranstalten werden keine Vor lesungen gehalten. Petersburg, 26. Jän. Fortwährend fin den M a s sen v er h a s: u u g e u statt. Aus der Putilow-Fabrik erhielten 12.500 Arbeiter die Entlassung mit dem Befehle, binnen 48 Stunden ihre Wohnungen zu rämnen. Die strengste Bewachung von Zarskoje Sselo, dem Aufenthalt des Zaren

, wird fortgesetzt. Die Militärabteilung beträgt 15.W0 Mann, dar unter viel Artillerie. Zahlreiche Leichen wurden während der Nacht mit der Bahn fort geschasst, viel mehr, als von der Regierung zu gegeben wird. Die gesteru verhafteten gei stigen Vorkämpfer des gemäßigten Libe ralismus sitzen noch immer hinter Schloß und Riegel, obwohl sie mit dem Streik nnd den Straßenaufzügen gar nicht in Verbindung stehen. Petersburg, 26. Jän. In zwei Tabak- sabriken wnrde die Arbeit wieder aufgenommen. Petersburg, 26. Jäu

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