5. Oktober 1904 Tiroler Volksblatt Seite 3 überstehen wird. Es handle sich jetzt um ein plötz liches Aufflackern, das alsbald einem um so größeren Schwächezustand weichen werde. Die durch die Herzkrankheit gezeitigten Folgeerscheinungen, ins-, besondere die Nierenaffektion,. machen dem König viel Beschwerden. * Der Mörder Plehwes. Das „Berl. Tage blatt' meldet aus Petersburg: Es bestätigt sich, daß der Mörder des früheren Ministers des Innern, v. Plehwe, ein ehemaliger Student aus Moskau
, der Sohn eines Holzhändlers aus Ufa, namens Sasonow, ist. Der junge Mann war nach Tomsk in Sibirien verbannt worden, war später Journalist bei mehreren südrussischen Zeitungen. Er ist völlig wieder hergestellt und befindet sich in sicherem Gewahrsam. Die Nachricht von seiner Flucht war falsch. * Bom ostafiatischen Kriegsschauplätze liegen folgende Meldungen vor: Paris, 30. September. Dem „Matin' wird aus Petersburg gemeldet: Statthalter Alexejew ist aus der Mandschurei abberufen worden, angeblich
, 1. Oktober. Die „Times' melden aus Tokio: Die Veränderung des japanischen Militär systems schafft 600.000 Mann mehr. Dies ist die Antwort auf Rußlands zweite Armee. Mukden, 1. Oktober. (Reutermeldung.) Die Gesamtzahl der Kuropatkin gegenüberstehenden japa nischen Armeen mivk ''s iKn Mann angegeben, das macht 144.000 Bajonette; 6400 Mann Kavallerie und 638 Geschütze. Die 1. und 12. Division stehen vor Port Arhur. Petersburg, 1. Oktober. Die Meldung über die Abberufung des Statthalters Alexejew be ruht
vor Tieling. Man glaubt, daß Kuropatkin nur vorübergehend in Mukden am Hunflusse Stellung genommen hat, um den Vor marsch der Japaner aufzuhalten. Tschisu, 4. Oktober. (Reutermeldung.) Bei dem letzten Sturm aus Port Arthur am 22. Sep tember nahmen die Japaner nach wiederholten Angriffen den sür die Russen wichtigen Kohlen hügel ein. Nach verzweifeltem Kampfe eroberten die Russen die Stellung zurück. Die Russen be ziffern die Verluste der Japaner an den vier Sturmtagen aus 10.000 Mann. Petersburg
, 3. Oktober. General Romanow, Kommandant der sechsten Division, der bei Aant- seling schwer verletzt worden war, ist in Moskau eingetroffen. Nach seiner Ansicht sei derzeit die persönliche Tapserkeit der russischen Soldaten von ganz untergeordneter Bedeutung, solange die Armee nicht über mehr und bessere Geschütze und aus reichende Munition verfüge. Er glaubt, daß in der nächsten Zeit eine Reihe von blutigen und schreck lichen Schlachten zu erwarten sei. Petersburg, 4. Oktober. Kuropatkin