StC> Iccttyufc foi: Paris — Jahrmarkt der Welt Von unserer Korrespondentin PARIS, im August 'Aus aller Welt sind die Augen auf Paris gerichtet, auf den «Nabel der Welt», die Stadt der Kongresse, den Treffpunkt der Politiker.. Von aussen gesehen ist Earls der Begriff, der sich in den Schlagzeilen der Presse spiegelt, das politische Fragezeichen, das die widerspruchsvollsten Ideologien aller Schattierungen mit Befürchtung und! Sie Sue TroncAef mi die menschenleere Place de ta Madeleine •Hoffnung
erfüllt. In .diesem Paris tref fen sich schweigsame Generäle, deren .sorgenvolle Gestalten man immer wie der über die -Landkarte Europas ge beugt sieht. Hier werden immerzu neue Aemter errichtet, die den .Schutz, den Bestand nicht nur dieser, einzigartigen ■Stadt, .sondern des ganzen morschen und doch die Welt bestimmenden Kon tinents planen. .Hier sieht man Unifor men aus aller Welt zum ersten Mal in ein und derselben Armee zusammenge schmiedet. Dieses Paris ist das Tor zur Welt, zur übrigen Welt
, die ausserhalb seiner Bannmeile liegt und lebt. Das andere Paris aber ist die ewige Stadt des Luxus, jenes Gremiums ver wöhnter Geschöpfe, die die Welt aus leise dahinsurrenden, riesigen Automo bilen ansehen, die überall dort sind, wo «inan», das heisst Ihresgleichen, nach einem ungeschriebenen Kodex der ele ganten Welt zu sein hat. Für diese Leute ist Paris auch heute, in sommer licher Leere, der unvermeidliche Ab stecher, der Umsteigeplatz, den man berühren muss, wohin immer die Rei se geht
», als Wasserspeier, aus der Phantasie eines mittelalterli chen Künstlers geboren, vom Dach der Kathedrale herunterblicken. Am ande- : ren Ufer des Flusses stehen die Andäch tigen , die. schweigend ergriffen, die wundervoll zarten Ranken der Fenster bewundern und den gläubigen Geist; eimatmen, der aus dieser Burg Gottes spricht. Die Aeste der Kastanienbäume, die .efeubedeckte Wand des «Cloitre», des alten Klosters, spiegeln sich im stillen Wasser. Ja, das ist das andere Paris, das in der Seele aller lebt
, die es je gekannt und die sich ewig in diese Luft, in dieses Licht zurücksehnen. Dann gibt es noch ein drittes Paris. Die Stadt derer, die hier leben, die zu ihrem All tag gehören, wiederum anders als das der Armeekoinmandos, der Zobelpelze. Dieses ein heimische Paris ist leer, jeder Bezirk lebt sein eigenes sommer lich-ländliches Dasein, Die Hausmeister sitzen # mit ihren Katzen vor der Tür, und erdreistet man sich, eine Aus kunft über den einen oder anderen Hausbe wohner zu erbitten, antworten sie kurz