anzulegen. Wie aber alles seine Grenzen hat, so erfordert das Allgemeininter esse, den Auswüchsen einer schädlichen Seni- lität beizeiten und mit den zlveckmäßigsten Mit teln entgegenzutreten, bevor immenser Schaden angerichtet wird. Kinder und alte Leute haben bekanntlich gemeinsame Eigenschaften: ihre Geisteskräfte sind in der Entwicklung oder in: Abnehmen begriffen. Da ist bemerkenswert, zu beobachten, wie auf der sogenannten Friedens konferenz in Paris sich die besonneneren Staats männer
, sondern vor allem geeignet, das sonst nüchtern denkende große deutsche Volk in eine Psyche der Verzweiflung zu stürzen, in der es ein Opfer des crtremsten Radikalismus werden muß. Die Staatsmänner der Verbündeten, die heute rn Paris am grünen Tisch über Sein oder Nicht sein Deutschlands verhandeln, haben sich zwar unter dem Einfluß der von Rußland drohenden bolschewistischen Gefahr für den westeuropäischen Imperialismus in den letzten Tagen gesputet, ihre Verhandlungen möglichst zu beschleunigen und einem Abschlüsse
zuzuführen. Jeden Tag wird von Paris nach allen Richtungen der Wind rose über das schnellere Tempo berichtet, in dem dort über die Zukunft Europas, ja der Welt, ent schieden wird. Doch immer wieder wird der Ter min für den Abschluß des Präliminarfriedens, hauptsächlich durch das Hinzutun des alten Chauvinisten Clemenceau, hinausgeschoben. ^ Während die Imperialisten daran sind, den Siegesbecher bis zur Neige zu leeren, sind in Deutschland Millionen hungernder Menschen, die seit Monaten mit heißen
Hoffnungsgefühleu in den .Herzen nach Paris hinhorchten, von wo sie wenigstens eine Linderung ihrer übermensch lichen Nöte erhofften, von dumpfer Verzweif lung ergriffen. Doch die Nachrichten von Paris können die Verzweifelnden nicht aufrichten. Das Brot, das von den Siegern kommen soll, bleibt aus, man sieht ruhig zu, wie Hunderttausende menschlicher Geschöpfe zugrunde gehen. Der ein zige Trost für die Darbenden ist immer wieder der in Aussicht gestellte Friede, den man von Paris aus den gequälten Menschen
Allheilmittel des Bolschewismus zu prcdi- ;en? Und wahrhaftig, diese Jünger des Ostens haben keine schwere Arbeit, zu ernten, was die verblendeten Imperialisten des Westens gesät. Der raubgierige Imperialismus, der heute in Paris seine Orgien feiert, möge sich ja nicht zu früh über den Triumph freuen, den er über ausgehungerte Völker billig errungen! Der Hochmut kommt vor dem Falle, und wie die letz ten Nachrichten aus Deutschland zeigen, ist nicht ausgeschlossen, daß das Feuer, mit dem schwach sinnig