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Gardasee-Post
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Page 2 of 12
Date: 15.05.1909
Physical description: 12
, daß vom 1. Mai 1. J. an, eine Um gehung der Schweiz durch den internatio nalen Verkehr Wien — Paris zu befürchten ist. Die in den Schweizer Zeitungen diesbe züglich veröffentlichen Artikel, von denen die meisten sich mit den Endursachen dieser Kalamität befassen, könnten uns kalt lassen, wenn uns nicht eben an derselben Stelle Abdahn Effendi. 'Reiseerzählung von KARL MAY. 6) (Nachdruck verboten.) „Dann muß er euch erhören, muß, muß, muß! Sonst ist er ja noch schlimmer, als dieser Abdahn Effendi nebst

drücken würde. Die Geschichte liegt nämlich so. Nicht nur die Schweiz wird aus dem internationalen Verkehr ausgeschal tet, sondern mit Tirol geschieht dasselbe. Auch für Tirol besteht die Gefahr, daß es vom internationalen Verkehr links liegen gelassen wird und daß künftighin das Gros der Reisenden von und nach Paris den Weg über Deutschland nehmen wird. Die „Basler Nachrichten“ schreiben darüber fol gendes: Nach den ersten Entwürfen zu den Som merfahrplänen pro 1909 wird die Schweiz vom 1. Mai

1. J. vom österreichisch-franzö sischen Durchgangsverkehr so zu sagen ausgeschaltet werden. Während die Fahr pläne der Bundesbahnen nicht nur keine Verbesserungen bringen, was auch ohne Einlegung neuer Züge möglich gewesen wäre, haben die ausländischen Bahnen trotz oder vielleicht wegen der schlechten Ge schäftslage den Gesamtverkehr Paris—Wien und Wien—Paris umgestaltet. Sie haben da bei wesentliche Verbesserungen durch Kom- binierivE^ stehender Züge und regelmäßiger Sommerzu^e ohne nennenswerte neue Fahr leistungen

erreicht, ln welcher Weise die ausländischen Bahnen da vorgegangen sind, werden uns die beifolgenden Beispiele leh ren. Der Schfnellzug Wien—Innsbruck—Basel— Paris fährt um 8 Uhr Abends in Wien fort, verläßt Innsbruck um 7.20 Morgens, ist um 4 35 in Basel und um 11 35 Abends in Paris. Er braucht also zur Fahrt Wien—Paris, die bestehende Zeitdifferenz berücksichtigt, 28 Stunden 30 Minuten. Der Schnellzug Wien—Salzburg—Stutt gart—Avricourt verläßt Wien um 8.20 Uhr Abends, fährt 12.40 Mittags

von Karlsiuhe ab und ist in Paris um 9.05 Uhr. Er hat demnach, die Zeitdifferenz in Berücksichti gung gezogen, eine Fahrzeit von 25 Stunden 30 Minuten. Die Fahrzeit dieses Zuges ist demnach um volle 3 Stunden kürzer als jenes Zuges, der über den Arlberg und die Schweiz geht. Noch krasser wird die Differenz bei dem zweiten internationalen Zuge Wien—Paris. Dieser Zug fährt um 10 Uhr Morgens in Wien ab, verläßt Innsbruck um 10.55 Uhr Abends, fährt von Basel um 10.41 V. M. ab und kommt nach Paris um 5.45

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Unterinntaler Bote
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Page 2 of 12
Date: 05.08.1904
Physical description: 12
2 „Unterinnthaler Bote" über den Bruch der beiden Mächten mir, wie sie am Samstag eingetroffen sind. Paris, 30. Juli. Minister des Aeußeren Deklasse richtete Nachmittags an den päpstlichen Nuntius eine Note, worin erklärt wird, daß in folge des Abbruches der diplomatischen Beziehungen zwischen Frankreich und dem Vatikan dessen Mission in Paris gegenstandslos geworden sei. Paris, 30. Juli. Ministerpräsident Combes hat an den Bischof von Dijon ein Schreiben gerich tet, in welchem er erklärt

vom hl. Vater an einzelne Bischöfe in Frankreich gesendet wurden, eine Verletzung des Kon kordats zu erblicken. Infolgedessen hat die franzö sische Regierung den Beschluß gefaßt, die offiziellen Beziehungen mit dem hl. Stuhl abzubrechen. Die sen Entschluß hat die französischen Regierung heute Früh dem Kardinal-Staatssekretär bekanntgegeben. Rom, 30. Juli. Der französische Geschäfts träger beim Heil. Stuhle de Courcel ist um 8 3 / 4 Uhr Abends nach Paris abgereist. Vormittags hatte er 20 Minuten lang

mit dem Kardinal Staatssekre tär Merry del Val konferiert. Nachdem de Courcel den Vatikan verlassen hatte, berief der Papst Merry del Val zu sich, um sich über die Konferenz mit de Courcel zu informieren. Paris, 31. Juli. Der päpstliche Nuntius Msgr. Lorenzelli ist gestern Abends in Begleitung eines Sekretärs nach Rom abgereist. Der „Temps" bespricht den Bruch zwischen Frankreich und dem Vatikan und drückt die Ansicht aus, daß auf beiden Seiten ein gleich starker Wille vorhanden gewesen sei, die Beziehungen

des Umstandes, daß der hl. Stuhl die von ihm ohne Wissen jener Macht, mit welcher er das Konkordat unterzeichnet hat, vollzo genen Handlungen aufrecht hält, Frankreich beschlos sen habe, die Beziehungen abzubrechen, die durch den Willen des Heiligen Stuhles nunmehr gegen standslos geworden sind. Das Telegramm fügt hin zu : Wir erachten die Mission des apostolischen Nuntius für beendet. Paris, 1. August. „Matin" behauptet zu wissen, daß die Regierung entschloffen sei, beim Wiederzusammentritt der Kammer

in die sofortige Verhandlung der Interpellationen über die Abberu fung des französischen Botschafters beim Vatikan einzuwilligen. Paris, 1. August. Der „Malin" schreibt: Die durch ein Dekret Napoleons I. umgrenzten Rechte und Privilegien des Doyen des diplomatischen Korps werden nunmehr nach Abreise des Nuntius demjenigen von den in Paris beglaubigten Botschaf tern übertragen werden, welcher am längsten auf seinem Posten in Paris weilt. Zur Zeit käme der hier seit zehn Jahren tätige italienische Botschafter

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Tiroler Wastl
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Page 9 of 16
Date: 25.04.1909
Physical description: 16
in Fässern und Flaschen. Vertreter für Tirol und Vorarlberg: u.ao6:05:o < zuvor die wahre evangelische Religion wol erkannt, war aber aus ehrgeiz und anleitung der Jesuiten zum Pahstumb gewichen, und bald nach solchem abfall zur dignität und würde eines geheimen Raths befördert worden. Mit dieseur Fridrich von Crecowiz hat Lucas Geizkofler zu Paris etliche reglos professores, als Pe trum Raminm, Philosoplhum celeberrimum, welchem sie beide vou Straßburg aus insonderheit commen- diret worden, item

lasses vom leben zum tod bringen lassen. Diese reden kamen so weit aus, daß die Rectores und königliche professores der Universität und das ganze Parlament dem Postnlo und Riolano bey höchster straf verbieten lassen, in ihren collegiis keine declamationes wider einander zu halten, viel weniger des Königs aus Hispa- nia Suns jemalen zu gedenken. Damalen entstnende auch in der Universität zu Paris ein geschrey, es würde mit den Lutherischen und Hugenotischen bald ein gesärliche Veränderung er folgen

, wann der König von Navarra, so damalen noch hugenotisch, mit des Königs Karl IX. schwester Hochzeit zu Paris halten würde. Solches geschrey abzuschaffen und zu unterdrücken, hat man zu Paris den 30. Juny 157*2 ein königlich Mandat publiciert, daß man fried lich leben und niemand, so dem König von Navarra zugethan oder di weegen seiner vorstehenden Hochzeit gen Paris kommen seind oder noch kommen werden, weder mit Worten noch werken beleidigen soll bey leibesftraf. Solches Mandat gefiel

den Parisianern nit wol, welche daraus vermnoten und schließen wollten, als ob der König den Hngenoten rmd ihren Häuptern zu viel favorisiert sey nit zu geringem abbrnch der heiligen römischen katholischen Religion. Es waren dazumal über die 1500 tentsche Scho laren fürnemlich darum gen Paris kommen, die er wähnte Hochzeit zu sehen; als sie aber spüreten, daß darbey und hierauf ein sondere gesar zu befürchten, seind ihrer vil >gen Orlions und Burgis oder Biturigis gezogen. Aber Lucas Geizkofler blieb zu Paris

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Tiroler Post
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Page 10 of 12
Date: 04.06.1902
Physical description: 12
Abgeordneten sowohl dem Volke als auch dem ganzen Reiche einen großen Dienst leisten würden, wenn sie den Inhalt dieses Buches in Form einer Interpellation im Reichsrate zur Sprache bringen würden. Wenig stens würde dann die Veröffentlichung desselben freigegeben sein. Genaue Uebersetzungen des Talmud ins Deutsche sind ja vorhanden! Statistik der Weltstädte. Nach einer fran zösischen Statistik, die soeben veröffentlicht wurde, hatte im Jahre 1800 London 958.863, Paris 547.755, Wien 231.050 und Berlin

182.179 Einwohner. Vierzig Jahre später stellten sich diese Zahlen wie folgt: London 1,948.417, Paris 935.251, Wien 356.870 und Berlin 322.620, während für 1900 ge sunden wurden in London 4,411.271, in Paris 2,511.055, in Berlin 1,677.304 und in Wien 1,503,972 Einwohner. Berlin und Wien haben sich Verhältnis- , mäßig schneller als London und Paris vermehrt:' > London hat sich im letzten Jahrhundert vervierfacht, Paris verfünffacht, Wien versechsfacht und Berlin | fast verneunfacht. Das Weichbild

umfaßt bei London 305, bei Paris 78, bei Berlin 63 und bei Wien | 178 Quadratkilometer. An Häusern gibt es in! London 570.000, in Paris 74.829, in Berlin 31.176 und in Wien 52.300. Somit kommen auf je ein Haus in London sieben bis acht, in Paris 34, in Berlin 54 und in Wien 52 Personen. Mrästdent Louket in Leöensgefatzr. Als der Präsident am Dienstag eben in dem Landungsboot den „Montcalm" verlassen hatte, machte dieser plötz lich eine Wendung, die das Boot mit dem Präsi denten direkt

unter den vorderen Kiel des Kriegs schiffes brachte, so daß er st eres unfehlbar in den Grund gebohrt oder entzwei ge schnitten worden wäre, wenn es dem komman dierenden Offizier des „Montcalm" nicht gelungen wäre, durch eine die Maschinen auf das äußerste spannende blitzschnelle Rückwärtsbewegung die dro hende Gefahr zu beschwören. Pie Automoöilfatzrt Maris—Wien scheint nun gesichert zu sein. Es werden, wie bei der Wettfahrt Paris—Berlin, zwei Fahrten von Paris nach Wien stattsinden, eine Wettfahrt

und eine Touristenfahrt. Es sind für die Wettfahrt, die am 26. Juni beginnen wird, vier Tage in Aussicht genommen worden. Die Touristensahrt Paris—Wien beginnt am 16. oder 17. Juni. Dafür wurde folgende Route bestimmt: Paris über Belfort nach Landeck, von da auf der Stilfserjoch- straße nach Meran, Bozen, Franzensseste, Toblach, Villach, Marburg, Graz, über den Semmering nach Wien. Für die Touristenfahrt sind neun bis zehn Tage in Aussicht genommen. Per Willionenschwindel der Wadawe Kumöert. Für die Ergreifung

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Unterinntaler Bote
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Page 9 of 14
Date: 10.07.1908
Physical description: 14
Hlntertzcrttungs - Beilage Ein Stück Frankreich 1852. „Wer lange leben will, der bleibe in Deutschland, besuche im Sommer die Bäder und lese im Winter die Protokolle der Ständeversammlungen. Wer aber Herz ge nug hat, die Breite des Lebens seiner Länge vorzuziehen, der komme nach Paris. Jeder Gedanke blühet hier schnell zur Empfindung hinauf, jede Empfindung reift schnell zum Genüsse hinan; Geist und Herz und Sinn suchen und fin den sich, und rasch und leicht hüpft die Welle des Daseins

dem Strome der Ewigkeit zu. — Paris ist der Telegraph der Vergangenheit, das Mikroskop der Gegenwart, das Fernrohr der Zukunft." Ein Anderer hat Paris mit einer Bühne verglichen, wo Jeder auf Kothurnen wandelt. In der Tat muß die einzelne Welle hoch aufschwellen, welche sich in diesem Ocean der Menschen bemerklich machen will, und selbst bedeutende Persönlichkeiten können da der Vergrößerung nicht entbeh ren, wo Alles auf Stelzen geht. Deshalb ist die Charla- tanerie in Paris ein unentbehrlich Ding

Fett der Bestien be reite. Sogar der Tod geht hier auf dem Kothurn und die Charlatanerie begleitet den Sterblichen treu bis an die Schwelle des Schattenreichs. — Ein Leichenzug ist, nach deutschen Alltagsbegriffen, eine stille, ernste, fromme Feier lichkeit, in welcher die Verwandten, Freunde, Mitbürger ei nen Toten zur Ruhestätte begleiten. Man sucht dafür kein anderes Motiv, als Liebe oder Achtung. Ein Leichenzug in Paris hingegen ist vor Allem und wesentlich ein Schau spiel

, um welches sich die Neugierdx sammelt und durch wel ches die Ueberlebenden zu glänzen streben. Der Charakter der Trauer und der Wahrheit verschwindet: Pomp und Schein auf der einen, Vergnügen auf der andern Seite sind Alles. Am grellsten offenbart sich das bei den großen Lei chenbegängnissen, die in einer Stadt wie Paris, wo alle Tage irgend ein durch seinen Reichtum, Rang oder Ruf bedeutender Mensch ins kleine Kämmerchen einzieht, so häu fig Vorkommen. Es ist ein Spektakelstück und es setzt die Bevölkerung eben so leicht

in Bewegung, wie eine Feuers brunst oder eine Hinrichtung, eine Illumination, oder die feierliche Auffahrt des Monarchen. Die mit jeder Volks bewegung in Paris in Verbindung stehenden Vorsichtsmaß regeln der bewaffneten Macht und Polizei sind von einem solchen Leichenzuge unzertrennlich. Soldaten werden auf den Boulevards aufgestellt, Posten der Munizipalgarde und der Polizei sammeln sich an den Straßenecken und Plätzen an welchen der Trauerzug vorüber gehen soll. Die Durch gänge werden geschlossen: wer

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 17 of 18
Date: 04.08.1901
Physical description: 18
eines gemäßigten Tempos, dre „Touristen", die andere für die eigentlichen „Nenner". Die Touristenfahrt nahm am 22. Juni auf der Place de la (.oncorde trt Paris ihren Anfang und berührte Reims, Luxemburg, Koblenz, Frankfurt a. M., Eisenach und Leipzig. Die Wett fahrt begann am27. Juni früh 3’/ 2 Uhr bei dem Fort von Cham- prgny m der östlichen Umgebung von Paris, um ebenfalls über ^lms, rn drei Etappen mit Uebernachten in Aachen und Hannover, dasselbe Ziel gleichzeitig zu erreichen (Gesammtstrecke 1198,6 Kilo

- meter). Lewer haben die größten Vorsichtsmaßregeln, die jenseits, ww diesseits der Grenze getroffen wurden, nicht alle Unfälle ver- l ute /]-^ n !l en ,- Trigen darf man doch sagen, daß das große sportliche Ereigmß einen glücklichen Verlauf genommen hat. Natür lich wandte sich das Interesse in höherem Maße den Rennfahrern SU- Am Start im Fort Champigny bei Paris stellten sich 120 von 170 ursprünglich gemeldeten Automobllisten. Dort waren die Eng länder Edge und die Franzosen Fournier, Charron

und Element r5^^oriken, von denen so recht eigentlich nur Fournier, der Sieger "^..^Ettfahrt Paris—Bordeaux, die auf ihn gesetzten Hoffnungen erfüllte. Er war auf dem ganzen Weg von Champigny bis Westend unausgesetzt Qn per Spitze und erreichte auch zuerst das Ziel, schon me Tourenfahrt stellte große Anforderungen an die Theil- nehmer. Aber die Anstrengungen der Rennfahrt waren doch um vieles bedeutender; daher fiel denn auch schon am ersten Tag eine ganze Anzahl Fahrer ab, und von den 120

, die in Champigny ab- fuhren, stellten sich in Aachen nur noch 73 Wagen dem Starter. Aus Sicherheitsrücksichten — die nächtliche Eilfahrt wäre doch für Automobilisten und Publikum etwas gar zu gefährlich gewesen — war auch für die Rennfahrt die ganze Tour in drei Theile zerlegt worden und zwar Paris—Aachen 455 Kilometer, Aachen—Hannover 44o Kilometer und schließlich Hannover—Westend 297 Kilometer. Ueberall waren die Fahrer Gegenstand der wärmsten Kundgebungen, und m den Städten, wo längere Rast gemacht wurde

handfeste Leute auf die Schultern und trugen ihn im Triumph durch die Menge. War Westend das offizielle Ende der Fahrt, so sollte doch auch Berlin selbst noch etwas davon zu sehen bekommen, es wurde noch ein Zug Unter die Linden unternommen und schließlich die Automobilen sm Hof der Alexanderkaserne aufgestellt. Einige Chauvinisten haben m Paris über die Fahrt Unzufriedenheit erregen wollen, aber sie hatten damit kein Glück. Die Gelegenheit war schlecht gewählt. Die Automobilfahrt war ein friedlicher

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Unterinntaler Bote
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Page 14 of 18
Date: 15.01.1910
Physical description: 18
. Die Geschichte wurde mir immer dunkler. Johann entgegen: „Ah, mein verehrter Herr Patron! Ich habe sicher die ganze Nacht kein Auge zugedrückt. Ich habe mein Bett in Ihr Zimmer plaziert und mich mit einem Revolver bewaffnet. Sie können getrost sein, ich habe gute Wacht gehalten, wie Sie es mir in Ihrer Depesche befohlen!" „Welche Depesche?" „Eh, doch die Sie mir gestern abend von Paris zugeschickt!" „Ich habe dir eine Depesche geschickt, gestern abend, von Paris aus? " „Ja freilich, Herr Patron, von Paris

, wo Sie selbe um halb 7 Uhr aufgegeben. Sehen Sie da!" Johann zog aus der Tasche seiner blauen Schürze eine Depesche. Teufelsränke! Ich las: „Johann Cavalier. 68ter Worth- Straße, Suresnes: Werde morgen früh mit 9 Uhr-Zug heimkommen. Wenn Baron von Baufleury vor meiner Rückkehr sich vor stellt, bitte zu warten in meinem Kabinett. Uebernachte Paris bei Bernhard. Inhalt der Depesche der Frau mir zutelegraphieren. Schlafe in meinem Kabinett! Achtung durch die Nacht. Gobain." Wär' mir ein stürzendes Kamin

heiten, meiner gegenwärtigen kommerziellen Unternehmungen, daß jedem andern außer mir, vor allem meinem Hausdiener, deren Echtheit einleuchten mußte. Hören Sie nur: Erstens bin ich gestern abend ans dem Weg zum Bahnhof meinem Freund Bernhard begegnet, und da er wußte, daß meine Frau für einige Tage ihre Verwandtschaft besucht hatte, wollte er mich mit aller Gewalt bewegen, bei ihm in Paris zu speisen und zu übernachten. Zweitens pflege ich mit meiner Frau jeden Tag Zu den vulkanischen Ausbrüchen

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 11 of 22
Date: 05.02.1910
Physical description: 22
Beilage zu Nr. 6 0er „Tiroler Land-Zeitung" vom 5. Februar WO. Die Ursache der letzten Wetter-i katastrophe. . Die letzten Wetterkatastrophen, die sich nament lich in Paris, aber auch anderwärts unangenehm bemerkbar machten, sind sehr ausgebreitet gewesen. Nach dem bis jetzt vorliegenden Nachrichten- und Beobachtungsmateriale wurde nicht nur ganz Frankreich in Mitleidenschaft gezogen, sondern auch in Italien und Spanien wurden in den letzten Tagen intensive Niederschläge verzeichnet

. Einerseits mangelt es an entspre- ? chendem Beobachtungsmaterial und andererseits \ fehlen uns noch viele Hilfsmittel, um dieses \ Material zu beschaffen. Das ist aber bei dem ■ geringen Alter der modernen Wetterforschung auch gar nicht verwunderlich. Ueber die Katastrophe, die — wie schon er wähnt — in Frankreich und besonders in Paris am umfangreichsten war, bringen wir folgende Nachrichten: s Graz, 28. Jän. Durch die furchtbaren Schneeverwehungen sind auf Stuhleck in Nord steiermark mehreren Touristen

. Paris, 2. Februar: Die Kammer bewilligte einen Kredit von zwei MillionenF ranken zur ersten Hilfe bei den Ueberschwemmungen. Von auswärts treffen große Geldspenden ein, besonders viel von fürstlichen Persönlichkeiten. Der in Paris entstandene Schaden wird auf eine Milliarde geschätzt. Das Wasser fällt jetzt rapid. Paris, 28. Jänn. Die Seine ist auch heute nacht andauernd gestiegen. In zehn Pariser Stadtbe zirken sind bereits die Kellerräume überschwemmt. Gewaltige Waffermassen, die in den Bahnhof

der Orleansbahn am Quai d' Orsay eingedrungen sind. Ein großer Teil der Rue de Lille, in der sich die deutsche Botschaft und das deutsche Konsulat be finden, ist überschwemmt. Die Telephonverbindungen mit den an der Seine gelegenen Stadtteilen sind nunmehr, da die Telephonkabel unter Wasser stehen, fast völlig unterbrochen. Infolge der Ueber- schwemmung konnten heute Nacht die Gemüsegärt ner ihre Waren nicht nach Paris bringen/ teils weil die Gemüsegärten unter Wasser stehen, teils weil die Verbindungen

mit Paris abgeschnitten sind. Heute morgen wurde in den großen Hallen das Gemüse ebreits um 25 Prozent teurer ver kauft, und auch bei den meisten übrigen Lebens mitteln trat eine beträchtliche Preissteigerung ein. Der Verkehr der vom Börsenplatz nach dem Bahn hof St. Lazaire führenden Linie der Untergrund bahn ist eingestellt worden, da befürchtet wird, daß die unterirdisch angesammelten Waffermaffen jeden Augenblick durch die Tunnelmauern eindringen können. Der städtische Telephonverkehr

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 3 of 14
Date: 22.04.1900
Physical description: 14
nach Paris.) Vom 1. Juni d. I. an wird nebst den bereits bestehenden Zügen ein mit allem Comfort eingerichteter directer Zug mit erster und zweiter Claffe zwischen Wien und Paris verkehren. Ein Schlaf- und Speisewagen vervollständigen diese Zugsgarnitur. Mit diesen: Zuge wird die Fahrzeit der über die Schweiz geleiteten Züge, die 33 Stunden beträgt, um fünf Stunden verkürzt, da die ganze Fahrt von Wien bis Paris nur mehr 28 Stunden 25 Minuten betragen wird. In den ausgezeichnet construirten und sicheren

Wagen der Schlafwagen-Gesellschaft wird es möglich sein, Paris in kürzester Zeit zn erreichen und dabei die schönsten Gegenden Europas zu durcheilen. Der Zug geht um 11 Uhr 30 Minuten von Wien Westbahnhof ab, erreicht über Linz, Salzburg und Bischofshofen um 11 Uhr 10 Minuten abends Innsbruck, um 3 Uhr 55 Morgens Buchs und trifft um 4 Uhr 55 Minuten nachmittags in Paris ein, so daß gerade die schönsten Gegenden bei Tages licht durchfahren werden und die Ankunftszeit in der Seine stadt nicht besser

und den gegenüberliegenden Trocadero, die östlich an beiden Seine- Ufern anschließenden Quai d'Orsay und Quai de Billy, nebst Ouai de la Conference mit Cours de la Reine. Ferner Chanips Elysees und die durch den oft erwähnten Pont Alexander III. damit verbundene Esplanade des Invalides. Im Ganzen erstreckt sich die Ausstellung auf 108 Hektar gegen 90 in: Jahre 1889. Die Kosten sind, außer den Zu schüssen des französischen Staates und der Stadt Paris von je 20 Millionen Francs durch Ausgabe von 60 Millionen Frans in Lons

Weltausstellungsgäste wieder loszuschlagen. Um dem ungeheueren Andrange der Passagiere entgegen- zukomnien, haben sich bereits alle Schifffahrts-Gesellschaften zur Verdoppelung ihres regellnäßigen Dienstes entschlossen und wollen außerdem eine Anzahl von Hilfsdampfern auf- nehnien. Die Mehrzahl der Schiffe hat auch bereits die Lad ung gesichert. Aus Paris selbst wird berichtet, daß in vielen größeren

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 14 of 16
Date: 02.05.1909
Physical description: 16
Hauptstadt eintraf, hatte die dritte Koalition die französischen Heere schon ins Herz Deutschlands geführt. Bayern, Württemberg und Baden hatten sich Napoleon in die Arme geworfen. Alexander fand sein Vaterland auf der abschüssigen Bahn egoistischer Selbsterniedrigung, die es endlich zum Frieden von Tilsit führte. Begeistert empfangen wie in Paris, von seinem Könige in jeder Weise ausgezeichnet und zum Königlichen Kammerherrn ernannt, erschien er sich doch fremd in diesem „ihm fremd gewordenen Lande

anderen Papieren auch der größte Teil der Briefe Schillers an Wilhelm von Humboldt un'er ging. 1808 sah sich Alexander von Humboldt plötzlich seiner stillen Gelehrtenlätigkeit entrissen, um durch seinen Namen und seine Per sönlichkeit dem Vaterlande zu nützen. Im Frühling jenes Jahres be schloß nämlich die preußische Regierung, in der Hoffnung, die durch den schmachvollen Tilsiter Frieden auferlegten Lasten einigermaßen mildern zu können, den jüngsten Bruder des Königs, Prinzen Wilhelm von Preußen, nach Paris

zu senden, und Alexander von Humboldt ward zu seiner Ueberraschung vom Könige ausersehen, den Prinzen auf dieser Mission zu begleiten, um ihn in Paris einzuführen, ihm durch seine genaue Bekanntschaft mit den damals einflußreichen Per sonen sowie durch seine Welterfahrung förderlich zu werden. Der Aufenthalt des Prinzen in Paris dauerte bis zum Herbst 1809, und in dieser Zeit ward Humboldt wieder ganz heimisch in der Seinestadt- Mit Sehnsucht dachte er an die Bearbeitung der wissenschaftlichen

er denn, kleine Unterbrechungen abgerechnet, beinahe 20 Jahre lang, 1808 bis 1827, in der französischen Hauptstadt, während welcher Zeit die Franzosen sich gewöhnten, ihn ganz als den ihrigen zu betrachten. In Paris widmete Humboldt feine Zeit vor zugsweise der Ausarbeitung und allmählichen Herausgabe seines großen Reisewerkes. Mitten in dieser wissenschaftlichen Tätigkeit wurden nicht seine eigenen Wünsche, sondern die seines Königs die Beweg gründe für eine wichtige Wendung seines Lebens. Friedrich Wilhelm

III., der an Humboldts Persönlichkeit ein großes Wohlgefallen gefunden, sprach den Wunsch aus, derselbe, dessen Aufenthalt in Paris doch immerhin nur als ein Urlaub angesehen werden konnte, den der Monarch seinem Kammerherrn erteilt und oft großmütig verlängert und erleichtert hatte, möge endlich nach Berlin ganz übersiedeln, uni dem Könige ein gern gesehener Gesellschafter und namentlich ein wissenschaftlicher Ratgeber zu werden. So ent'chloß sich denn Hum boldt schweren Herzens, dem Wunsche

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Innsbrucker Nachrichten
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Page 17 of 44
Date: 15.12.1906
Physical description: 44
SamNag den 15. Dezember 1906 FnirWimUer RachrlMe« M. 287 . Seite 17. Paris— Berlin. Eine Kulturstudie von Theodor Lamprecht. (Nachdruck verboten.» Der Vergleich zwischen Paris und Berlin ist Hst gezogen worden, und ist dennoch nicht alt. Es ist noch nicht lange her, daß er überhaupt in den Bereiche der Denkbarkeit getreten ist ; und wenn er seitdem so oft wiederholt wurde, so muß irgend etwas dazu herausfordern. Nie¬ mand wird Berlin

mit London verg lichen; man fühlt, daß die Metropole des Welthandels und Me deutsche Weltstadt auf verschiedenen Bahnen laufen. Aber man vergleicht es mit Paris, gegenwärtig der anerkannten Hauptstadt der Kultur, weil eine Empfindung lebt, Berlin könne einmal berufen sein, seine Stelle einzunehmen. Ohne eine solche Voraussetzung hätte der Ver¬ gleich zwischen Paris und Berlin im Grunde we¬ nig Sinn; und wie viel oder wie wenig Rich¬ tiges

an ihr sein mag, — der Vergleich mit Paris ist aus diesem Grunde schon eine Ehre süv Berlin. Paris gleicht einem Bilde mit fest geprägten Zügen, das alle kennen und lieben; Berlin ist noch ein Unbekanntes, eine Sphinx, die manch¬ mal sehr unartige Gesichter schneidet. Diesem Charakter des Unbekannten verdankt es Berlin, daß es -vorläufig immer von neuem „entdeckt" wird. Jeder Ausländer, der etwas mehr in Deutschland reist, entdeckt Berlin

auf seine Weise. Die letzten Entdecker dieser Art waren Herr Huret, der sich für einen Franzosen einer nicht gewöhn¬ lichen Unbefangenheit besleißte, und Herr William Archer, der Berlin als Theaterstadt seine Hul¬ digung darbrachte. Da diese beiden Persönlich¬ keiten nicht zu den gewöhnlichen gehören, so ist durch sie das Thema Paris — Berlin von neuem lebhaft angeregt worden. Herr Archer hat eine Behauptung aufgestellt, die seinen englischen Lesern

ketzerisch klingen mag, die aber für Kenner der neueren Entwick¬ lung des europäischen Theaters selbstverständlich ist. Er behauptet, daß Berlin als Theaterstadt über Paris hinausgewachsen sei. Freilich darf man sich nicht vorstellen, daß die Pariser Thea¬ ter, so im allgemeinen genommen, etwa schlech¬ ter seien, als die Berlins. Eines haben und behalten sie noch auf lange voraus: das ist die ihnen eigentümliche und alles belebend; Kultur

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 18 of 20
Date: 24.02.1906
Physical description: 20
30 Magen seine Rechte energisch geltend. Wir speisten in irgend einem Restaurant, in einem grossen Saal mit etlichen 400 jungen Herren. Wir bekamen um billiges Geld ein gutes Mittagessen. Hernach ging es schleunigst aus dem 2. Stockwerk, dem sog. Imperial oder „Juhe" der „Elektrischen" nach dem Austerlitzer Bahnhof. Soll ich nun den Gesamteindruck wiedergeben, den Paris in den wenigen Stunden meines Aufenthalts auf mich gemacht hat, so ist es der: Wer noch nie eine Stadt von ähnlicher Größe

kann wieder weitergehen. Paris ist eine prächtige Stadt und das verdankt es zu einem guten Teil Napoleon III. Es gibt noch viele tiefgläubige und kernfromme Leute in Paris, besonders unter der Frauenwelt, aber ebenso gewiß gibt es dort Zur silbernen Hochzeit des deutschen Kaiserpaares: Das Käiserpaar mit den drei ältesten Prinzen: Wilhelm, Eitel Friedrich und Adalbert. noch unendlich mehr Glaubensgleichgültige, Glaubenskalte und Un gläubige. Aber das sei zum Lobe der Pariser gesagt: Anständig und artig

und Urenkel. über. Ebensowenig lachen die Franzosen einen Fremden aus, der gebrochen französisch spricht oder verschiedene „Schnitzer" macht. Des gleichen erhielten wir in ganz Frankreich von jedermann und auf jede Anfrage bereitwilligst Auskunft; keine Spur von Murren oder Schimpfen oder gar verächtlichem Weiterlaufen — wiederum eine schöne, nachahmenswerte Charaktereigenschaft der Franzofen. Von morgens 6 Uhr bis mittags 4 Uhr hatte unser Aufenthalt in Paris gedauert. Nun sollten wir wieder volle

13 Stunden im Eisenbahnwagen zubringen. Allerdings waren die Wagen auf dieser und den folgenden Linien bequemer als die von Avricourt nach Paris. Die Bahnen Frankreichs sind nämlich in den Händen ver schiedener Privat-Eisenbahngesellschaften und nicht Staatseigentum. Wir Geistliche beteten nun zunächst gemeinsam unser Brevier; die Laienpilger in anderen Coupes und Wagen hörten wir öfters reli giöse Lieder singen. Gemeinschaftliches Rcsenkranzgebet wechselte da mit ab. Soweit wir sehen konnten

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 14 of 16
Date: 17.02.1906
Physical description: 16
die Riesenstadt Paris in Sicht; es ist Dienstag morgens 6 Uhr. Alles gerät in neugierige Erregung und Be wegung: man kämmt sich zur Not, man bürstet sich aus, man setzt sich, soweit dies möglich, in stand und schon fährt der Zug in der Gare de l'Est, im Westbahnhof ein. Wir setzen uns in zur Verfügung stehende Droschken und lassen uns zum Wahrzeichen von Paris, zur berühmteu Wallfahrtskirche und zu einem der größten Nationalheiligtümer der Franzosen führen: zur Herz-Jesu-Votivkirche auf dem Mont Martre

, seine Bitte und seine Verheißungen. Mont Martre — eme ehrwürdige, eine heilige und geschichtlich denkwürdige Ställe, dieser Berg der Märtyrer! Hier erlitt der hl. Dionysius, der erste Bischof von Paris, mit seinem Gefährten den Martertod. Hier legte der hl. Ignatius von Loyola mit 6 anderen gleichgesinnten Männern im Jahre 1534 die hl. Gelübde ab und legte damit den Grund zum Jesuitenorden. Hier begannen im Jahre 1871 die Greuel taten der Commune, der Aufständischen. In Strömen floß das Blut der Bürger

. Der Erzbischof Darboy wurde hier mit anderen geist lichen Würdenträgern, Priestern und Laien auf Befehl der An führer der Revolution meuchlings niedergeschossen am 24. bezw. 26. Mai 1871. Es ist dies übrigens nicht der einzige Erzbischof von Paris, dem dieses Los bereitet wurde. In der Revolution des Jahres 1848 wurde Erzbischof d'Affre erschossen, als er auf die Barrikaden stieg und die aufgeregten Gemüter zur Ruhe und Ord nung ermahnte und anno 1857 fiel Erzbischof Sibour durch die Hand

eines Meuchelmörders — 3 Bischofs morde in einem Jahr hundert, in einer Stadt! „Das läßt tief blicken." — — Von Mont Martre aus hat man bei gutem Wetter einen groß artigen Ueberblick über die ganze Millionenstadt (Paris zählt B/? Millionen Einwohner, mehr als ganz Württemberg zusammen); aber heute sahen wir rein gar nichts. Die Luft war mit Dunst angefüllt und der Himmel mit unheimlichem schwarzem Gewölk überzogen. Wir befürchteten schon die Nähe eines Gewitters; doch hellte es sich allmählich auf. Dann mieten

wir zu dritt eine Droschke und lassen uns von 9—1 Uhr in der Stadt herumführen zu etlichen der namhaftesten Sehenswürdigkeiten derselben. Ganz Paris kann man natürlich in so kurzer Zeit nicht sehen und besichtigen, diese Riesen stadt mit ihrer Unmenge von Denkwürdigkeiten und Kunstsammlungen. Da sollte man ohne weiteres 14 Tage zur Verfügung haben. Wir fahren also zum Arc de triomphe de l'stoile, zum Stern-Triumphbogen, einem massiven Bauwerk von 50 M. Höhe, 45 M. Breite und 20 M. Dicke, das Napoleon

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 12 of 16
Date: 07.09.1902
Physical description: 16
MWM Geh. Dofrath Prof. Aürfchner f. erinnert unb die Be reitung des Wassers versucht hat — wir werben es mit nach Paris nehmen, wir werben es verbessern unb von unserer Hanptstabt als Mit telpunkt Europas aus über bie Welt ver breiten. Aber nun schnell, mehr Eau- de-Paris!" Seit jenem Tage begann ein seltsames Leben unb Treiben innerhalb ber Mauern bes sonst so stillen Klosters ber Karmeli- terinnen. Schwester- Maria Clementine Martin arbeitete rast los säst Tag unb Nacht in ihrem eigenen

kleinen Laboratorium, benn bie Glocke an ber Klosterpforte kam gar nicht mehr aus bem Schwingen unter bem un gestümen Begehr ber Franzosen nach bem wnnbersamen Eau-de-Paris, bas für ihre empfind- samen Nasen ein so köstlicher Talisman gegen bie schlimme Atmosphäre ber gu ten alten Stabt Köln war. Sie zahlten seelenvergnügt bie hübschen Preise, bie Schwester Martin wie ein gewiegter Kansmann zu machen wußte unb bereu ganzer Reinertrag den Armen der Stadt zugute kam. Natürlich gab es benn

, alle Karmeliterinnen legten Hand ans Werk, und ein Pächter fand sich, der den Verkauf des von ihnen i ereiteten Wassers übernahm und hinter der Metro Dberpräsident And. v. Bennigsen f. Aus dem Nönigssce. Nach dem Gemälde von 0. Graf. politan-Domkirche einen Laden errichtete. Die Herren Franzosen vergaßen, als sie eines, Tages schleunigst nach Hanse gehen mußten, die Verbesserung des Wassers in Paris zu bewirken, und so verblieb es denn der Stadt Köln als eigenstes Eigen- thnm, und ward fort an wenn auch den lieben

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 13 of 16
Date: 26.09.1903
Physical description: 16
Kr. 39 llulerhllllnugsblatt zur „Tiroler Loud-Zeitimg". 1903. Durch Arbeit zum ®Iiicfi. Aus dem Französischen des Henri de Bornier. Von E. K. Nachdruck verboten. I. Obwohl die Bibliothek*) der hl. Genovefa nicht als die schönste und reichste von Paris zu bezeichnen ist, wird sie dennoch unstreitig am häufigsten besucht. Vom November an besuchen regelmäßig morgens und abends unzählige Studenten aller Fakultäten**) den großen, weiten Lesesaal. Jedes Jahr bringt zum größten Teil andere Gäste

von Paris) liegt neben dem Pantheon. Sie befindet sich seit 1850 in dem jetzigen Ge bäude, doch stammen die wertvollen Sammlungen zum Teil schon aus dem 17. Jahrhundert. 1624 wurde die Bibliothek von La Rochefoucault in der Abtei St. Geneoisve gegründet; den bedeutendsten Zuwachs erhielt sie durch die Bibliothek des Kardinals Le Cellier. Sie umfaßt jetzt 35,000 Hand schriften, gegen 150,000 gedruckte Bücher — darunter sehr schöne und seltene Ausgaben — und 6000 Kupferstiche. Die reichste Bibliothek

von Paris ist die Bibliotheque nationale. **) Fakultäten, ganz in der Bedeutung unserer Fakultäten gebraucht. Nur sind die französischen Fakultäten selbständig. den jungen Leuten zu unterhalten, ihnen mit seinem Rate beizustehen' Jene, die regelmäßig die Bibliothek besuchten, waren ihm genau be kannt. Einige konnte er sogar mit Namen nennen. Alle aber waren ihm, wenn auch nicht persönlich, so doch durch ihre Gesichter und Ge wohnheiten bekannt. Für jeden einzelnen hatte er ein freundschaftliches

eines Priesters. „So, mein liebes Kind, wie ist Ihr Name?" „Paul Gsrard." „Geboren in? . . ." „In Couösme." „Im Departement Jndre-et-Loire? Diese Stadt ist mir bekannt." „Wirklich." „Und was treiben Sie in Paris?" „Ich studiere Jurisprudenz."**) „Ah! Ah! Und C. steht auf dem diesjährigen Studienplan?" sagte Herr Guiraudet schalkhaft. Der junge Mann errötete und entgegnete mit klangloser Stimme: „Sind Sie dafür da, um mich . . . ." „Mein liebes Kind," unterbrach ihn der gute Mann, „kennen Sie mich?" „Rein

." „Run denn," fuhr der greise Mann fort, indem er seine Hände kreuzweise auf die Brust legte, „fragen Sie Ihre Studiengenossen und alle, alle werden Ihnen sagen, daß ich ihr Freund bin. Ich will *) Gemeint ist ein anrüchiger Schriftsteller. **) Die Studenten, welche sich nur um des Vergnügens willen in Paris aufhalten, lassen sichsmit Vorliebejin die juristische Fakultät einschreiben.

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Tiroler Post
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Page 2 of 20
Date: 23.02.1906
Physical description: 20
die Riesenstadt Paris in Sicht; es ist Dienstag morgens 6 Uhr. Alles gerät in neugierige Erregung und Be wegung; man kämmt sich zur Not, man bürstet sich aus, man setzt sich, soweit dies möglich, in stand und schon fährt der Zug in der Gare de l'Est, im Westbahnhof ein. Wir setzen uns in zur Verfügung stehende Droschken und lassen uns zum Wahrzeichen von Paris, zur berühmten Wallfahrtskirche und zu einem der größten Nationalheiligtümer der Franzosen führen: zur Herz-Jefu-Votivkirche auf dem Mont Martre

, seine Bitte und seine Verheißungen. Mont Martre Gei Roms — Anthologien — Klassiker —' Jugendsohriften — Fremdsprachl. i Literatur — Literaturgeschichte — Prachtwerke —- Atlanten — Bilderbücher — Spielbücher — Länderbesohreibungen —• Gebet- und Betrachtungsbücher — Haus- : büch er — Reisehandbücher etc. Auswahlsendungen bereitwilligst! — eine ehrwürdige, eine heilige und geschichtlich denkwürdige Statte, dieser Berg der Märtyrer! Hier erlitt der hl. Dionysius, der erste Bischof von Paris

nicht der einzige Erzbischof von Paris, dem dieses Los bereitet wurde. In der Revolution des Jahres 1848 wurde Erzbischof d'Affre erschossen, als er auf die Barrikaden stieg und die aufgeregten Gemüter zur Ruhe und Ord nung ermahnte und anno 1857 fiel Erzbischof Sibour durch die Hand eines Meuchelmörders — 3 Bischofsmorde in einem Jahr hundert, in einer Stadt! „Das läßt tief blicken." — — Von Mont Martre aus hat man bei gutem Wetter einen groß artigen Ueberblick über die ganze Millionenstadt (Paris zählt 2Vs

Millionen Einwohner, mehr als ganz Württemberg zusammen): aber heute sahen wir rein gar nichts. Die Lust war mit Dunst angefüllt und der Himmel mit unheimlichem schwarzem Gewölk überzogen. Wir befürchteten schon die Nähe eines Gewitters; doch hellte es sich allmählich auf. Dann mieten wir zu dritt eine Droschke und lassen uns von 9—1 Uhr in der Stadt herumführen zu etlichen der namhaftesten Sehenswürdigkeiten derselben. Ganz Paris kann man natürlich in so kurzer Zeit nicht sehen und besichtigen

in seine verschiedenen Stockwerke hin auftragen zu lassen und fahren zur Place de la Concorde, zum sog. Eintrachtsplatz. Paris hat eine große Zahl prächtiger öffentlicher Plätze, der größte und schönste aber von allen ist der Concordienplatz — aber auch der blutigste. Hier stand zur Zeit der schlimmsten Schreckensherrschaft der Revolutionäre von 1789 die erste Guillotine, unter welcher viele tausende von französischen Bür gern ihr Leben verloren, einzig und allein, weil sie reich oder an gesehen

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Tiroler Wastl
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Page 11 of 12
Date: 18.08.1907
Physical description: 12
gefaßten Beschlusses im Jahre 1907 in Budapest tagen sollte, wird vom 8. bis 12. September 1907 in Prag abgehalten werden. Nach Paris, der Stadt Voltaire's und Rom, der Stadt Garibaldis, folgt Prag, die Stadt des großen Märtyrers' Johannes Hus, als uralte Pflegestätte freier Wissenschaft und Forschung, und verbündet sich mit btefen zu einem ehrwürdigen Dreibunde. Der leitende Gedanke des römischen Weltkongresses war der des durch Waffengewalt im Jahre 1870 errungenen Tri umphes des weltlichen Staates

über den kirchlichen; jener des Kongresses in Paris war die Verherrlichung der auf par lamentarischem und gesetzlichem Wege erreichten Trennung des Staates von der Kirche; der leitende Gedanke des Prager Kongresses wird sein: die Vertiefung der zur Verweltlichung der gesamten europäischen Gesellschaft führenden Ideen auf dem Wege sozialer und gesetzlicher Entwicklung. Hier sollen durch ernste philosophische Arbeit auf Grund wissenschaft licher Wahrheiten jene Grundsätze ausgearbeitet

Fnrnsmont, Generalsekretär und Abgeordneter der der belgischen Kammer, Brüssel. Sekretäre der Nationen: Argeutinien: Manuel Agarte. — Böhmen: Karl Pelant, Redakteur, Kgl. Weinberge. — Deutsches Reich: Jda Altmann, Schiftstellerin, Berlin. — England i W.lliam Heaford, London. — Frankreich: Prof. Emile Chauvelon, Paris. — Holland: A. E. Mendell, Redakteur, Amsterdam. — Italien: Carlo Berlenda, Rom, Prof. Achangelo Ghislerie. Bergamo. — Jllyrien: Lenart Lotrie, Zelezniki. — Luxemburg: Daubensele, Luxemburg

-Hoellerich. — Malta: Enrieo Zamnit Malta. — Nied.-Oesterreich: Abg. Wntschel, Wien. — Polen: E. Zielinska, Paris, Jgnaey Lauermann, Krakau. — Portugal: Red. Magalhaes Lissabon. — Rußland: Rubanovie, Paris, Andre Niemojeuski, Redakteur, Warschau, — Schweiz: Charles Fulpins, Gens. — Spanien: Prof. Odou de Buen, Barcelona. — Ungarn: Diner-Denes, Budapest.

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Tiroler Wastl
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Page 11 of 12
Date: 01.09.1907
Physical description: 12
gefaßten Beschlusses im Jahre 1907 in Budapest tagen sollte, wird vom 8. bis 12. September 1907 in Prag abgehalten werden. Nach Paris, der Stadt Voltaire's und Rom, der Stadt Garibaldis, folgt Prag, die Stadt des großen Märtyrers Johannes Hus, als uralte Pflegestätte freier Wissenschaft und Forschung, und verbündet sich mit diesen zu einem ehrwürdigen Dreibünde. Der leitende Gedanke des römischen Weltkongresses war der des durch Waffengewalt im Jahre 1870 errungenen Tri umphes des weltlichen Staates

über den kirchlichen; jener des Kongresses in Paris war die Verherrlichung der auf par lamentarischem und gesetzlichem Wege erreichten Trennung des Staates von der Kirche; der leitende Gedanke des Prager Kongresses wird sein: die Vertiefung der zur Verweltlichung der gesamten europäischen Gesellschaft führenden Ideen ans dem Wege sozialer und gesetzlicher Entwicklung. Hier sollen durch ernste philosophische Arbeit auf Grund wissenschaft licher Wahrheiten jene Grundsätze ausgearbeitet

des „ '"LeonHFurnsmont,"Generalsekretär7und(Abgeordneter der der belgischen Kammer, Brüssels Sekretäre ^de rWjaAi o n'e n:s Argentinien: Manuel Agarte. — Böhmen: Karl Pelant, Redakteur, Kgl. Weinberge. — Deutsches Reich: Jda Altmann, Schriftstellerin, Berlin. — Ü’itgfoitb: William Heaford, London. — Frankreich: Prof. Emile Chauvelon, Paris. — Holland: A. E. Mendell, Redakteur, Amsterdam. — Italien: llarlo Berlenda, Rom, Prof. Achangelo Ghislerie. Bergamo. — Jllyrien: Lenart Lotric, Zelezniki. — Luxemburg: Daubensele

, Lnxemburg-Hoellerich. ^ Malta: Enrico Zamnit Malta. — Med.-Oesterreich: Abg. Wutschel, Wien. — Polen: E. Zielinska, Paris, Jgnacy Lauermann, Krakau. — l^rtugal: Red. Magalhaes Lissabon. — Rußland: Rubanovic, Paris, Andre Niemojeuski, Redakteur, Warschau, — Schweiz: Charles Fulpins, Gens. — Spanien: Prof. Odou de Buen, Barcelona. — Ungarn: Diner-Denes, Budapest.

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 15 of 16
Date: 12.12.1903
Physical description: 16
war und reiste nach Paris. Das war eine lange und durstige Fahrt! In Paris angekommen, suchte er nun selbstverständlich sofort ein Lokal auf, wo Bayerisch-Bier ausgeschenkt wurde und ein feines Lo kal war es, das er antraf. Sepp'l warf sich halb verschmachtet auf einen Sessel und schrie: „biers! biers!" Alsbald brachte ihm ein zierlich gebügelter und geschniegelter Kellner ein Glas, aus dem es oben gelblichweiß heraus schäumte, und cm dessen Boden ein schmaler, nach und nach etwas breiter werdender brauner

du mir da für ein Finkennäpfchen? Was soll ich mit dem Tropfen? Bringe mir einen Maß krug. nein zwei Maß bringe gleich auf einmal." — Der Kellner verstand den Er regten nicht sofort, als er aber begriffen hatte, um was es sich handelte, mußte er dem Sepp'l klar machen, daß dieses Glas in Paris für Vier das übliche Maß und ein Maßkrug hier un bekannt sei. „Was hat denn der ganze Krieg von 1870—71 genützt", knurrte der Sepp'l, wütend wie ein um Fleisch betroge ner hungriger Kettenhund. Dann aber kam ihm ein großer Gedanke

, sein Verlangen wiederholte. Nach fünf Minuten standen zwanzig Gläser Bier vor dem durstigen Bierger manen, und nach weiteren fünf Minuten waren die Gläser leer, und der Kellner mußte eine zweite Auflage bringen; auch diese verschwand wie Schnee im Glühofen. Sepp'l Hopfenhuber aber fing an, sich wieder als' Mensch zu fühlen und Paris ertragbar zu finden. Mit zufriedener Miene lehnte er sich in seinen Sessel zurück, faltete die Hände über die weite weiße Weste, und da trat ein Herr, der mit lebhaftem Interesse

nach, ob er dem Störenfried einen dummen Iungen oder einen Bierjungen aufbrummen sollte; als er aber den Ausdruck freudigster Verwunderung und unge messener Hochachtung aus den Mienen seines Gegenübers leuchten sah, da dämmerte es in ihm allmählich auf, daß er in Paris seinen Mann gefunden und sein Glück gemacht habe. Nach einigen Tagen las man auf knallroten Plakaten und mit riesiger Schrift an allen Ecken den Namen „Sepp'l Hopfenhuber", und all abendlich produzierte sich der „berühmte Viervertilger Deutschlands

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