Sammlung und wurde im Jahre 1891 für die kaiserliche Sammlung erworben; es dürfte ein Unicum sein. Claudius Dodeus ist der unter dem Namen Sieur de Vely (auch Vély, Velly und Veli) bekannte französische Diplomat, ein Abkömmling der alten Lyonnaiser Familie Dodieu. 1 Seine Carrière wird uns folgendermassen beschrieben: »Claude Dodieu, seigneur de Véli, conseiller au Parlement de Paris, que le Roi, par ses lettres du 26 juin 1527 et 23 aoüt 1528, nomma successivement son ambassadeur au- près du prince
erstattete, ist unter Anderem abgedruckt bei Gachard, La bibliothèque nationale à Paris, torn. II, p. 77 f. Vgl. dazu H. Baumgarten, Geschichte Karls V., III. Bd., S. 196 f. Im Jahre 1537 unterzeichnet de Vely den Waffenstillstand von Monzpn, 3 im März 1538 verhandelt er mit Karl V. über die Entrevue in Nizza;-» 1539 begegnet er uns als Coadjutor des Bisthums Rennes, das ihm als Lohn seines Königs für die geleisteten Dienste zugewiesen wurde. Als Bischof nahm er am Concil von Trient theil. Sein Tod
erfolgte zu Paris, 4. April 1558. 5 Die Thatsache, dass wir es mit einer unzweifelhaft deutschen Medaille zu thun haben, legt vor Allem die Annahme nahe, das Claude Dodieu sich einst in Deutschland aufgehalten habe, und zwar, wie mit Rücksicht auf seine Lebensstellung kaum fraglich erscheint, in einer diplomatischen Mission. Französischen Emissären begegnen wir in Deutschland zu der Zeit, in welcher unsere Medaille allem Anscheine nach entstanden ist. Ich setze nämlich ihre Entstehung in die Jahre 1529
, als der es den gütigen Bemühungen des Herrn Dr. Theodor Gottlieb, Beamten an der k. k. Hofbibliothek., gelang, den fast schon verloren gegebenen glücklich 2u entdecken. Ausser den beiden genannten Herren bin ich Herrn Fernand Mazerolle, Archiviste de la Monnaie in Paris, für seine erfolgreiche Unterstützung in dieser Frage zu lebhaftem Danke verpflichtet. 2 La Chesnayc-Dcsbois, Dictionnairc de la noblesse, 3® edition, Paris 1865, t. VI, col. 927—928. 3 Firmin Didot frères, Nouvelle biogr. generale, torn. XIV, col
