Zweiter Bogen zum „Pustertaler Bote' Nr. 10. Bruneck, Freitag de» 11. März IS21.— 7V. Jahrgang. BS« Wochenspruch. (Märznacht). Horch! Wie brauset der Sturm und der schnallende Strom in der Nacht hin l Schzurig süßeS Gefühl! Lieblicher Frühling, du nahst! Unsere P. T. Abonnenten wer den dringend ersucht die Abon- nementsriickstiinde pro 1S2V und 1S21 einzuzahlen. 'WU WM» ..WMer«' NM. M LMM MMN. Nachdem Dr. Simons gleich bei der Eröff nung der Konferenz die Forderungen^ von Paris als unannehmbar
verkauft werden. 2. Errichtung eines besondern Zoll regimes. wodurch das linke Rheinufer in wirt schaftlicher Kinsicht vom übrigen Deutschland gelrennt wird. 3. Besetzung der Kohlenhäfen auf dem rechten Reinufer. Zur Beschlagnahme der deutschen Zolleinnahmen würde man erst in letzter Linie schreiten. M «in Wz zugeht. Paris und die Pariser haben Geldsorgen. Obwohl die Pariser Konferenz besiegelte, daß Deutschland zahlen wird, so bleibt das Leben teuer, die Arbeit spärlich, der Geschäftsgang schlecht
, ist Paris verdrossen über diese ewigen Besuche fremder Staatslenker, die nur dorthin kommen, um ein Geschäft zu machen. Die Erklärung durch Briand: „die Regierungen von Frankreich und Polen hätten erkannt, daß die Gemeinschaft c-er Interessen die beide Länder vereinigt', beunruhigt stark. „Kimmel', denkt der Pariser, „mit Polen, das nichts hat, Interressengemeinschast zu haben, bedeutet eben, daß Polen seinen Anteil will an dem. was wir noch besitzen, aber nicht an unseren Schulden!' Während die fremden
ausgestattet. Wie soll man sich noch für Ehebruchsmanöver einer koketten Frau begeistern, wenn ein ganzes Volk, das in Sorgen um seine Zukunft lebt, sich hintergangen fühlt? Aber je beunruhigen der die wirtschaftliche Lage wird, desto unver meidlicher wird es. den großen Betrug weiter zuspielen. Seit fast sieben Iahren kann sich die Regierung nur dadurch aufrecht erhalten, daß sie aus das Vertrauen der Franzosen spe kuliert. Was Paris seit dem Kriege an Empfindungsvollem verloren hat, wird durch mehr
Sinnlichkeit ersetzt. Die üblichen Revüen, die die Ereignisse des alten Jahres verspotten, liefern den Vorwand zu aufreizenden Nackt ausstellungen. Ueberall Nackles; Nacktheit ohne jeden Schleier, wenn auch nicht ohne Schminke, denn diese Frauenkörper sind gefälscht wie die Gesichter. Nirgends lösen die patrio tischen Couplets Begeisterung aus. während jede Stimme, die sich gegen den Militärismus erhebt, mit Beifall überschüttet wird. Aber wie kommt des, daß dieses selbe Volk von Paris