und Plan neu bezeichnet, abgeteilt, eingefriedigt und bepflanzt wurde. Das war eine rastlose Wirtschaft schon auf dem Clarns- hofe. noch bevor der Pächter einzog. Dieser kam bisweilen unversehens dahergeritten, besah sich die Arbeiten, ordnete an, war rasch an allen Enden und verschwand wieder. Die Handwerker kannten ihn auch nicht näher. Die ganze Arbeit war einem Unternehmer übertragen worden, der sie bis zur bestimmten Frist fertig haben mußte. Die Birkher- mer gingen neugierig um das Gewühl herum
und guckten und gaben ihre Meinung ab, wurden aber um nichts klüger. Sie hätten gar so gern gewußt, was der Pächter für ein Menschenkind sei, aber ge lingen wollts nicht, das zu erfahren. Neugierig sind ja alle Menschen, aber je enger der Kreis des Lebens, um so neugieriger sind sie, wenigstens das genau kennen zu lernen, was sich in diesen engen Kreis eindrängt. Schall batte oft seine liebe Not mit den Leuten gehabt; aber er wußte selbst nicht viel, und was er dachte, mochte er nicht einmal sagen
. Zur festgesetzten Zeit langte das Geräte des neuen Pächters aus dem Clamshofe an, alles solid ttnd vieles neu und eigentümlich; dann traf das Vieh ein mit dem Gesinde, endlich die Familie, des Pächters stille, blasse Frau und ein Kind von zwölf bis dreizehn Jahren, ein liebliches Mädchen von nicht gewöhnlicher Schönheit. Ob zur Familie noch mehr Kinder gehörten, wer konnte es wissen! Das Gesinde war neu angeworben und gehörte ver schiedenen Gegenden an. Der Pächter fuhr selbst wie ein Wetter in die Wirtschaft
. Eine besondere Sorgfalt wurde dem Hof- garten gewidmet und viele neue Sorten von Ge müse und ganze Reihen neuer Obstbäume zier ten bald die frühere Wildnis. Der Pächter selbst mit seiner Lederkappe, dem engen grauen Wamms, das ihm beinahe bis an das Knie reichte, und den hohen Stiefeln — für die Birkheimer alles neu und ungewohnt — war immer schon vor Tagesanbruch auf *bcn Beinen und draußen in Feld und Wald, oder arbeitete im Garten herum, so daß die Birk heimer, sie mochten so früh ausstehen, als sie woll
ten, den „ledernen Heinrich", wie sie den Pächter nannten, immer schon in Tätigkeit fanden. Auch abends strich er noch immer herum, wenn andere Leute schon Feierabend gemacht und wenn einer sich zufällig verspätet hatte in der Gegend des Clams- hofes oder von einem anderen Orte kam und über sein Gebiet mußte, der konnte fast sicher, sein, daß der „lederne Heinrich" ihm noch zwischen Wald und Feld begegnete, die Lederkappe ins Gesicht gezogen, die Pfeife im Munde, den Feldspaten auf der Schulter