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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 14
Date: 13.08.1832
Physical description: 14
Friedrich Otto von Baiern, zweitem Sohne Sr. Majestät des Königs von Baiern, anzubiethen. Von seiner Seite hat der König von Baiern, als Vormund des Prinzen Otto während dessen Minderjährigkeit handelnd, und die Ansichten der drei Höfe zu gleicher Zeit theilend, als er die Beweggründe ge bührend schätzt, welche sie bestimmt haben, ihre Wahl auf einen Prinzen feines Hauses zu richten, beschlossen, die Kro ne von Griechenland für feinen zweiten Sohn, dem Prin zen Friedrich Otto von Baiern anzunehmen

der König von Baie»n den Hrn. August Freiherrn von Cetto, Ihren bevollmächtigten Minister bei Sr. brittischen Majestät, welche nach AnStauschnng Ihrer, in guter und gebührender Form befundenen Vollmachten über fol- gendeArtikel, die sie unterzeichnet haben, übereingekommen sind: t. Art. Die Höfe von Großbritannien, Frankreich und Nuß land, durch die griechische Nation gehörig dazu ermächtiget, biethen die erbliche Souveränität Griechenlands dem Prinzen Friedrich Otto von Baiern, zweitem Sohne

Sr. Majestät deS Königs von Baiern, an. 2. Se. Majestät der König von Baiern, im Namen seines minderjährigen Sohnes handelnd, nimmt in seinem Interesse die erbliche Souveränität Griechen lands unter nachfolgenden verabredeten Bedingungen an: ». Der Prinz Otto von Baiern soll den Namen: ,^König von Griechenland,' führen. 4. Griechenland wird unter der Sou veränität des Prinzen Otto von Baiern, und unter der Garan tie der drei Höfe einen unabhängigen Staat bilden, zufolge der Bestimmungen des von den drei

di« Un terhandlungen über die Gränzen werden beendet seyn, und diesen Traktat den Mächten mittheilen wollen, mit welchen sie Verbindungen haben, so kam man dahin überein, daß sie diese Verbindlichkeit erfüllen sollen, und daß Se. Majestät der König von Griechenland bei dem fraglichen Traktate kon- trahirender Theil werden soll. ?. Von diesem Augenblick an werden die drei Höfe ihren Einfluß anwenden, um die Aner kennung des Prinzen Otto von Baiern, als Königs von Grie chenland, von allen Souveränen und Staaten

, mit welchen sie Verbindungen haben, herbei zu führen. 8. Die Krone und die königlich» Würde sollen in Griechenland erblich seyn, und auf di» Erben und rechtmäßigen Nachkommen des Prinzen Otto von Baiern in gerader Linie und nach der Ordnung der Primogenitur übergehen. Eben so soll auf den Fall des Able bens dieses letzten FürstenS ohne direkten und legitimen Erben die Krone auf seinem jüngern Bruder, und auf dessen direkte Erben nach Ordnung der Primogenitur übergehen. In keinem Falle dürfen die Kronen von Griechenland

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 8
Date: 27.08.1852
Physical description: 8
gänzlich. Sehr erschrecklicher Weise brach Unfruchtbarkeit an Mein nnd Getreide aus, daraus erfolgte Hungersnot!», denn >s fiel schweres Regenwetter ein mit Blitz und Donner gemischt. Es sind auch Naben gesehen worden, die ii? ihren Schnäbeln glühende Kohlen getragen, wodurch Häu ser angezündet worden. Anno 1232 regierte in Tirol Otto der Erste, genannt der Große, Herzog zu Mcran und an der Etsch, des zuvor benannten Berchtold des Andern Sohn. Ihm war von Bischof Heinrich zn Lehen verliehen daS Schloß

MichelSbnrg unr> die Graf schaft im Pnsterthale, auch die Schlösser Matrei, Vellenb.rg, sammt anderen Lehen, so des Bischofs Vater im Junthale und Pustertdale gehabt und der Grafschaft im untern Jnntkale. Anno >234 hat hochgedachrer Herzog Otto, Lan desfürst in Tirol, einen Landtag zn Innsbruck ge halten. Dabei sind erschienen, Herr Gebharüt. an dere nennen ihn Gerhard, der >Erste d-eseS Namens, Bischof zu Trieut, und Heinrich, Bischof zu Briren. Damals ««achte man Innsbruck zu ciner Stadt

, nach dein Inhalte nachstehender Verse, die also lauten: Otto öleraniao xi-inoop», Lv^noiiiinc! Alajzn»« Insprn^ ciicumllat inaris el inoonia sunclat l'i icoüim» (Znart» i»ost anno?? »lillo «lucont»!,, ^ nato Llirislo, I'livilo^ia >>uzc «loclit Ottu. (Zn deutsch: Ölto Fürst von Mcran mit dem Bei namen des Großen, umgab Innsbruck mit Mauern und errichtete feste Werke im !234ste» Jahre nach Christi Geburt, auch verlieh der Herzog Otto der Stadt Privilegien.) Seine Gemahlin war Frau Beatrir aus wachsen. Seiu Sohn

, anch Otto, der Andere und Letzte, schrieb nach dem Absterben seines Herrn Vaters eic Leben ans im Iakre 12>l4. solche in Innsbruck zu verleihen. Er bediente sich tieses Titels: Otto von GotteS Gnaden Herzog zn Meran, Pfalzgraf zn Burgund, Voigtland, Dalmatien, Kroatien, Mark graf zn Jstrien, Graf zu Andechs nnd Di>ssen. Znr mehreren Verständniß deS Vorstehenden setzt der Verfasser die Genealogie der Grafen v. Andechs, die Tirol innegehabt, der, — die ist: Ber chtold Graf zu An dectx! der E rste

. Peppo Graf Ancechs. Bercl>iold Graf zn An dechs der Andere, dem ist durch Kaiser Friedrich Ti rol verliehen worden. Er , schrieb sich Herz. zuMerau. Otto der Erste Herzog zu Merau. Otto der Andere Herzog zu Meran, vou welchem daS Herzogtbum auf Al bert Grafen von Tirol gekommen ist. . Verlaa de? VlI. Von der siebenten Regierung unter den T ? ^ t! ^ ^ Nunmehr kommen wir dahin von den Fürsten und Herren zn handeln, so den Titel und Ngmen ter gefürsteten Grafen zu Tirol gebrauchten

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Bozner Nachrichten
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Page 7 of 8
Date: 06.12.1904
Physical description: 8
K». 5LKV „Bozuer Rachrichte»', Di Aus Aebe. Roman von A. Tuh te«. (21. Fortsetzung.) „Ja, nreille Eltern, willigen in unsere VeMndung,' ant wortete Albrecht Otto, „heute sollte ich mit dir reden, :nor- gen will mein Vater mit dem deinigen sprechen und stellt er es ihm anheim, ob der Oberforstmeister zum Fürsten oder mein Vater zu dem deinigen kommen soll. Willst du ihm das sagen?' .Sigrid mckte, zog ihre Hände aus den seinen und sah ihm ins Gesicht. ^ ' „Warum siehst

einen ihm passend dünkenden Titel zu geben!' „Zlber das ist es ja eben, Albrecht Otto!' fiel Sigrid ein und ihre Stimme bebte. „Ich fürchte, ich bin nicht die Toch ter meiner Eltern hier!' ^ . , „Nicht?' unterbrach er sie. „Und Wer bist du denn?' „Ich Weiß es nicht!' sagte sie gepreßt- „O, mein Hott, ivie schwer habe ich seit Monaten an diesem Zweifel getragen!^ Er hat mich elend, krank gemacht!' - ^ „Ich bin ganz starr!' sprach nun auch Albrecht Otto.. „Sengens haben da nie die leiseste Anspielmrg gemacht

ja einmal von Nutzen sein. Den Sengens aber möchte ich niemals verrathen, daß ich etwas davon wisse. Es Würde sie zu tief betrüben. — Ich mußte es ihr in die Hand versprechen, zu schvzeigen!' „Und Weiß sonst noch jemand von der Sache?' fragte Alkrecht Otto. ' ..„Nur Doktor Steinbach, der während unserer Unterhal tung'hereintrat und einen Theil davon hörte', sagte Sigrid. „Er auch. war es, der mich, die ich wie von Sinnen war, nach Hanse geleitete und während meiner schweren Krankheit mit HingMmg Pflegte

. Bei ihm ist das Geheimniß gut aufge hoben!'^ ' „Ja'; meinte Albrecht Otto, „er ist ein-Ehrenmann! Aber wozu denn das Geheimnis? Warum fragst du deine Eltern nicht danach?' „Das werde ich jetzt auch thun, entstehe daraus, was da wolle!' rief Sigrid. „Ich möchte nicht, daß ein Albrecht Otto ein Mädchen zu semer Gattin macht, das vielleicht —' Ein heftiges Schluchzen erstickte ihre Stimme. Sigrid,' rief Albrecht Otto und zog die Weinende an Stag, AitzMN «M. . S sich, „was Redest du? Für mich bleibst du meine Sigrid, komme

!' . ' - . „Schön, schön,'das tvar recht klug von Ihnen', versetzte Albrecht Otto, „und Sie sollen auch der erste sein, — nach dem Herrn Oberforstmeister, versteht sich, — der von einer angenehmen. Neuigkeit überascht Werden soll! Und wo ist denn nun unser Walter?' fuhr er fort und klopfe den: vor Freude strahlenden treuen Alten auf die Schulter. „Er sitzt auf dem Jagdwagen, MirchlauD, und untechält sich einstweilen mit dem Bedienten über Pferdezucht', erwi derte Wirsum lächelnd. „So sagen

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 20.06.1896
Physical description: 4
, 2l). Juni. (Eigenbericht.) Bisher wurden von dem untergegangeneu Dampfer 3t Leichen gefunden. Die Zahl der Todten beträgt 347. I.v.vltt) Mensche« ertrunken. NoKohama, 20. Juni. (Eigenbericht). In Folge einer Flutwelle, die zahlreiche Städte an der Nordküste zerstörte, sind 10.00t) Menschen ertrunken. Erzherzog Otto. DaS „Vaterland' schreibt : „Herr Erzh-rzog Otto wird, wie wir hören, in nicht ferner Zeit von Oedenburg nach Wien, im? zwar in das AuzartenpälaiS übersiedeln. Dem Vernehmen nach hat nämlich

der Kaiser mil Rücksicht darauf, daß der Gel und- heitSzustond des Herrn Erzherzogs Franz Ferdinand «on Oesterreich Este noch einer längeren Schonung bedarf, zn be stimmen befunden, das der Herr Erzherzog Otto zu jene'. Geschäften herangezogen werde, welche bisher der verstorbene Herr ErzherzogKarl Ludwig ver sehen hat. Außerdem wird Erzherzog Otto einen Theil jener Repräse n tati^o nspfli cht en übernehmen, welche früher der verstorbene Kronprinz Erzherzog Rudolf im Namen des Kaisers ausgeübt

hat. Dem Herrn Erzherzog Otto werden deshalb neben seinem Obersthofmeister Fürsten Montenuovo noch zwei Kämmerer aus dem Offiziersstande beigegeben werden, von denen einer ein Ungar sein wird. Die früher vom Ersten Obersthofmeister Fürsten Hohenlohe benützten Räume des Augartenpalais wer den eben jetzt zur Residenz für den Herrn Erzherzog Otto adaptirt und dürften im August bezogen werde». Der Herr Erzherzog Otto hat seineu ganzen bis herigen Hofstaat aufgelöst; der Herr Erzherzog wird sowohl hin sichtlich

Kammer wie Küche und Stall vollständig vom a. h. Hofe ausgestattet weiden und wird das ganze Personal ausschließlich dem Ressort des a. H.Hofes unterstehen. Gegenwärtig weilt Herr Erzherzog Otto meist in Schönau an der Südbahn, welche Besitzung er angekauft hat. In nächster Zeit wird der Herr Erzherzog das bisher innegehabte Kommando des in Oedenburg dislozirten Husaren-Regiments übergeben und von den Offizieren des Regi ments sich verabschieden, um später ein Brigade-Kommando in Wien zu übernehmen

. Die Frau Erzherzogin Maria Josephs übersiedelt in den nächsten Tagen mit den Herren Erzherzogen Karl und Max, wie alljährlich, auf Schloß Persenbeug, welche Besitzung, nebenbei gesagt, der Kaiser auf den a. h. Familien fonds übernommen und dem Herrn Erzherzog Otto zur Dispo sition gestellt hat.' Tages-Neuigkeiten. Fürst ««d Fürstin Campofranro haben sich für ^>rze Zeit nach Brunnsee begeben, und werben Anfangs Juli den Sommeraufhalt in ihrer Villa auf dem Brenner nehmen. , , Grhamirmtg. Die Leiche

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Der Bote für Tirol
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Page 4 of 24
Date: 14.04.1842
Physical description: 24
des H e r zo gS Ott o l-gelang es, seinem Hause die Stamm güter im I n n- und Norithalezu erhalten. Otto I. war ein fast unzertrennlicher Ge.fährte des ein sichtsvollen und heldenninthigen Kaisers Friedrich II. Dieser brachte, wie bekannt, den größte» Theil seines Gebens zur Behauptung seiner Gerechtsamen in Italien zu. Während sei ner Abwesenheit herrschte in Deutschland nicht selten rohe Gewalt und Unterdrückung. Vorzüglich war eö der habsüch tige Adel, der nicht bloß Reisende pliinderte, sondern sogar

in Städte und Flecken einfiel, um sich mit dem »leiße redlicher und betriebsamer Biirger zu bereichern. Vielleicht hat Herzog Otto I. während seiner Abwesenheit im Morgenlande und in Italien Gelegenheit gehabt, in einem seiner Länder selbst solche Erfahrungen zu machen. Diese Erfahrung und die Ueberzeugung, taß nur Sicherheit das Glück der Biirger zu begründen vermöge, brachte in ihm den Entschluß zur Reife, den bereits wohlhabend gewordene» Markt Innsbruck uir Stadt :u erheben

, nachdem' die Mauern und Gräben, und die herzogliche Burg er baut waren. Bei tiefem feierlichen Anlasse versammelte Her zog Otto nicht bloß seine Ministerialen um sich, sondern auch jene vonVriren, und ertheilte einigen derselben die Beleh- nung mit festlichem Gepränge (Hormayr, Werke 3, 227> Um das Andenken an dieses wichtige Ereigniß stets zu erhal ten , ließen die Bewohner der neuen Stadt Innsbruck einen Stein in die Mauer setzen, auf welchem folgende Inschrift zu lesen war: Ottci cognoknino in-ZZnu

«, IlisprugA oircuiiitlat ir»»ris, vt rnol.niu kunclat: ^ ,,-tti, (^liristo l,»st annos inillo cluc«-ntos, 1'ri^esiin« Quarto ^rivileAia cleclit Otto. Leider mußte Innsbruck noch' in demselben Jahre den Tod seines Gründers beweinen ; denn Otto I. starb schon am 6. Mai 1234. Er ist zu Langheim , einer aufgehobenen Cister- zienser-Abtei in Obersranken, wohin Otto viele Schenkun gen machte, begraben. Was der große Vater begonnen , setzte der Sohn, Otto II., als treuer Pfleger fort; jener umgab die Stadt

mit Mauern und verlieh ihr Stadtrechte,' dieser^>ab ihr 1239 den er sten wichtigen Freiheitsbrief, dessen Mittheilung hier überflüssig erscheiut, da er sich in HormavrS Beitr. (2, 279) lateinisch, uud in Zoller ( l , 61) deutsch findet. — Doch auch dieser ihr zweiter Wohlthäter ward der Stadt Innsbruck' bald entrissen> intem Otto II. in der schönsten Jugendblüthe am 18. Juni 1248 von einem verruchten Vösewicht ermor det starb. Er ruht gleichfalls zu Langheim. Das Gefühl der Dankbarkeit und der Wunsch

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 17.01.1877
Physical description: 4
— darf man sich darüber wnndern, daß es keinen Weizen zu ern- Das Geheimniß des Fürsten. Roman von W. Akkmar. (7. Fortsetzung.) Als der Jüngling mit seiner Erzählung zu Ende war, begann der Fürst: „Von der Vergangenheit bin ich nun unterrichtet, kehren wir jetzt zu den Erlebnissen des heutigen TageS zurück. Welchen Eindruck hat ihre Cousine Agathe auf Sie ge macht? Sie ist kalt und abstoßend, nicht wahr?' „Durchlaucht verzeihen, entgegnete Otto ausweichend, „ich habe mir bis zur Stunde

. Ich würde es gern sehen, wenn Sie Ihres Onkels HauS oft besuchten nnd vor Allem Agathe's Vertrauen gewännen.' „Ich werde darnach streben, Durchlaucht. Agathe ist das verkörperte Bild meiner verstorbenen Tante und ich kann nicht glauben, daß die Tochter bestimmt ist, das Ge schick ihrer Mutter zu theilen.' Der Fürst wandte sich von Otto ab. „Vielleicht liegt es in Ihrer Hand,' sagte er, sie da» vor zu schützen, kein Kummer ist so groß, den nicht die Zeit und treue Liebe heilen könnten. Wenn Sie Agathe'S

Vertrauen gewinnen, dann wird auch der Kummer des Mädchens allmählig schwinden; Sie werden also dar nach streben?' Otto versicherte mit Wärme, Alles zu thun, was in seinen Kräften stehe, um seine Cousine zn trösten, wenn sie des Trostes bedürfe. Zwei Stunden waren so in dem Gespräche schnell vor übergegangen, als der Fürst wieder auf demselben Wege, den er gekommen, sich entfernen wollte. Das Bild bildete eine geheime Thür, die unmittelbar zu den fürstlichen Gemächern führte. Niemand außer des Fürsten

alter Kammerdiener war in dieses Ge heimniß eingeweiht, und um auf diese Weise Otto zu jeder Stunde, ohne daß Jemand davon eine Ahnung hatte, sehen zu können, hatte er zum nicht geringen Er staunen des Kammerherrn diese Zimmer seinem neueil Secretär angewiesen. Als er jetzt Otto die Hand zuni Abschiede reichte, und schon dem Bilde den geheimen Druck gegeben hatte, blieb er nachdenkend stehen, sah abwechselnd auf Otto und den geharnischten Ritter. „Nein, ich will's nicht aussparen

— ich will mir die Freude nicht versagen, Ihnen eine letzte Ueberraschung zu bereiten, Otto — dieser Rittersmann hier stellt ihren Vater vor!' Otto sah den Fürsten erstaunt an. „Meinen Vater?' rief er laut und stürzte auf das Bild zu. „O, meine Ahnung ? Schon als ich vorhin dieses Bild zum ersten Male erblickte, konnte ich mich von demselben nicht losreißen, und eine innere Stimine sagte mir, daß es für mich bedeutungsvoll sei; das Bild deS Vaters konnte ich allerdings nicht vermuthen, da ich kein Porträt

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Bozner Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 09.01.1866
Physical description: 6
men berechtigt sind, für sich verwenden, fallen die Lei stungen des Staates an die passive» Länder schwer in das Gewicht. (Fortsetzung folgt.) Feuilleton Z Der Netter. Original-Novelle voll F. E. Hahn. (Fortsetzung.) Als Otto tiefbetrübt vom Kirchhofe kam, trat ihm sein Freund Justus Wallberger entgegen. Er war gerade noch zur rechten Zeit gekommen, seine Rose auf den Sarg des Entschlummerten zu werfen. „In den Zeitungen sah ich, daß Dein vortrefflicher Oheim gestorben ist,' sagte Justus

, „ich habe ihn vor zwei Jahren besucht, wie Du weißt, und sogleich ge liebt. Ich habe eben vier Wochen freie Zeit, die sol len Dir gehören, alter Freund!' Otto antwortete mit einem festen Händedruck, erst nach einer langen Pause sprach er: „Es ist schön sür mich, daß Du gekommen bist, schön von Dir, daß Du jetzt, erscheinst, wo ich ein so trübseliger Gesellschafter sein werde.' „Dasein ist Pflicht, und wär's ein Augenblick!' antwortete Justus. Obgleich der würdige Greis fehlte, dessen täglich von den Freunden gedacht

wurde, verlebten Beide doch manche schöne Stunde. Sie machten lange Fuß wanderungen in der romantischen Gegend uno zuweilen lachte Otto herzlich, denn Justus besaß nebenZ tiefem Gefühl einen unverwüstlichen' Humor. Er war jetz einer der gesuchtesten Rechtsconsulenten in seiner Vater stadt und liebte seinen Beruf, seine glänzende Redner gabe machte ihn zn einer höchst interessanten Persön lichkeit bei den Verhandlungen des Schwurgerichtes uno zuweilen erzählte er Otto viel Merkwürdiges

:., - „Und ein so denkender, gelehrter Arzt wie Du, hat nie den Gnfall gehabt, sich selbst eme Reise zn verordnen? ^ „Schaffe mir einen Vertreter und ich reise sofort!' „Gut! 'Ich habe eben einen Vetter bei mir, der .noch, einen gan; neuen Doctorhut trW, er kann Dich .vertreten, insoweit als es ihm möglich. Er hat in schwierigen Fällen mich in der Nähe? gefährliche Kranke hastDu jetzt nicht, also fort mitDir, und kehre gesund und fröhlich heim.' Otto hatte schon bedeutende Reisen gemacht, aber Norddeutschland kannte

Alles im besten Stande, führte eine gute Küche und war ohne Koketterie von jener harmlose» Her zensgüte, welche edlere Männer an Frauen so entzückt. Stundenlang faß Otto in dem behaglichen, warmen Fremdenzimmer, Zeitungen lesend oder mit dem lusti gen Knaben des Hausherren spielend. Eines Tages war die Mittagstafel reicher als ge wöhnlich, viele Fremde speisten da, meistens Kaufleute, welche durchreisten, um die große Breslauer Wollmesse zu besuche». Otto gegenüber saßen zwei junge Männer

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Meraner Zeitung
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Page 5 of 16
Date: 28.08.1895
Physical description: 16
, Wien Jos. Skher, Amtmann, Riedlingen Victor Hugger, Stud., Tübingen Amalie Heck m. T., Wien Otto Seip, Dr. Phil., Worms Ludwig Daniel, Gymnasial-Lehrer, Worms Dr. Phil. Max Siebourg, Creseld Rich. SoeSner, Kim-, Hainichen Carl Eikmeier, Hotelbesitzer, Berlin Dr. Sigmund Adler, Prof., Wien Joh. Wachter, Ksm., Weiden Jos. Hugger, Oberrealehrer, Rotten burg Forsterbrä«: Trainini mit Fr., Brechia Paul Heidemann, Kfm., Forau Frau A. v. Villheim, Frl. Anna Kllde, Dresden Prof. Dr. G. Krüger

, Lehrer, Elberfeld P. Hahn, Lehrer, Elberfeld Hch. Schäfer, Kfm., Noedergrund Dr. Fr. Schemann m. Fr., Hagen Bened. Krunnler, Finanzamtmanu, Stuttgart Ant. König, „ Stuttgart, Carl Wachtler, Sped., Göppingen Dr. med. H. Nenner m. Fr., Bremen Adolf Strobl, Heilbronn Carl Schulz, Beamter, Leipzig Max Ralle, „ . Wich. Weinel, , „ Marie Janson, Nizza Otto Hammer, Redakteur, Frankfnrt am Main G. Schreiber, Ober-Postass.,'Leipzig Max Buchheim» Kfm-, Berlin Rich. Nieolai, Kfm., Leipzig Carl Würzinger, .Wien

Carl Brauer, Kfm/,' Stuttgart Reinh. Heidrich,7 Dretden Edmund Hofmeister, Dresden Otto Plate, Reg.-Rath, Posen Carl Rothe, Fabrikbesitzer, Schwiebus F. Mühlmann, Magdeburg Pros. C- Fruwirth m. Fam-, Graz Oscar Brrnhardt, Leipzig Paul Schnhmann, „ Dr. Rlhel, SanitätSraih m. Fr., Hall- Carl Frischka, Kfm., Reichenbach Max Kiem, Koblenz F. Andres, Rechgs.-Rath, Leipzig Prof. Carl Zelger m. Fam., Graz Rudolf Flemming, Glogau Carl „ Beamter, Glogau Graf von Mera«: Carl Rettillger. Prof., Eßlingen

. Blaschke, Stud., Villach Curt Anton, Rg -Rath, Danzig Dr. Franz Müller, Berlin S. Müller, RechtSanw.» Erfurt E- Becker, AmtSger.-Rath, Erfurt Carl Matthes, Landger.-Dir., Erfurt D. Arthur Leppmann, Regier.-Rath, Berlin Hans Stubenrauch, Referendar, Pots dam Curt Schönstedt, Dr. med., Stettin Otto Rieber, Ksm. m. Fr., Berlin G. de Vauguerin, Paris M. Hirsch, Wien A. Wolff, Kfm. m. Fr., Berlin HanS Wurtinger, Wien Rosa Reach, Prag Alfred Reach, Dr. Otto Reach, Prag Frl. M. Fritze, Frl. H. Schultz

, Beamter m. Fr., Wien Rom. Telch, Rsd., Wien Karl Fugner, Mitten Wilh. Uppström Richter m. Fam., Stockholm Heinr. Chummer, Wien Max Beyer, Amtsrichter m. Fr., Werdau K. Schlauer, Chemiker, Höchst Paul Zimmermann, Kfm. m. Fr. Leipzig Emil Schirn, Postassistent m.Schw., Berlin Max Richter, Lehrer, Santhosen Otto Metzger, „ Margertshausen Otto Patzig, Consectionär, Freiberg Rich. Kunde, Beamter, „ Wilh. Schmidt, „ „ Tirolerhof: von Dalbender, Karlsruhe R Oehmichen m.Fam., Magdeburg Dr. P. Diesinger

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 6
Date: 16.10.1901
Physical description: 6
im Kaiserhause. Die heute hier eingetrofsene „Wiener Zeitung' bringt die amt liche Mittheilung von der Verlobung Ihrer k. n. k. Hoheit der durchlauchtigsten Frau Erzherzogin Elisa beth Marie mit dem Prinzen Otto Weriand Hugo Ernst zu Windisch-Graetz. Erzherzogin Elisabeth Marie wurde am 2. September 1383 in Wien als Tochter weiland des Kronprinzen Rndolph geboren. Dieselbe erhielt in der Taufe die Namen Elisabeth Marie Hcnriette Stephanie Gisela. Seit ihrer Ge burt war Erzherzogin Elisabeth Marie Gegenstand

, insbesondere in Wien, erfreut, ist allbekannt. Die Anmuth ihrer Er- schcinnlig, die tiefe Herzens- und Geistesbildung, durch welche sie ausgezeichnet ist, haben ihr die Herzen aller gewonnen. Erzherzogin Elisabeth Marie hat, wie die „RchSw.' zu melden weiß, den Prinzen Otto zu Windisch-Graetz bei den tlre» ä»rrs»nt« kennen und lieben gelernt, welche veranstaltet wurden, um die Erzherzogin in die Gesellschaft einzusühreu. Die Erzherzogin hat zu wiederhoitenmalen erklärt, dass sie den Prinzen, dessen Neigung

, die selbst dem Zuge ihres Herzens pesolgt ist, wollte auch dem LebenSglück ihrer Tochter nicht hindernd entgegenstehen. Der Kaiser, dessen erklärter Liebling die Erzherzogin ist, hat ihr oft, wenn von Heiratöpläncn die Sprache war, zugesichert, dass die Erzkerzogin frei nach ihrem Empfinden wählen dürfe. Der gütige Monarch hat denn auch seine kaiserliche mw großväterliche Zustimmung ertheilt. Prinz Otto Weriand Hugo Ernst zu Windisch- Graetz hat am 7- d«. das 23- Lebensjahr erreicht. Es wurde am 7. Octob?r 1873

in Wien als zweiter Söhn des Prinzen Ernst geboren. Prinz Otto zu Windisch-Graetz ist k. u. k. Kämmerer, Oberlieutenant im 1. Uhlanen-Regiment und absolvierte Heuer die Kriegsschule mit vorzüglichem Erfolge. Das uralte Dynastengefchlecht Derer von Windisch Gratz stammt urkundlich vom Markgrafen Ulrich von Kärnten ab; sie waren Herren von Graetz im Wendischen, da« ist Windisch-Graetz in Steiermark. Der Stammbaum reicht bis in die Mitte des 13. Jahrhunderts zurück. Im Jahre 1551 ersolgte

. Die Fürsten Alsred und Weriand sind die Stamm väter der älteren, beziehungsweise jüngeren Linie, der?» FamilienchefS den Fürstentitel führen, während allen Nachgebornen der Titel Prinz over Prinzessin zu Windisch-Graetz mit dem Prädikate „Durchlaucht' zukommt. Otto Prinz zu Windisch Graetz gehört der jüngeren Linie an. deren Chef, Fürst Hugo, sein Oheim ist. Der Vater des Prinzen Otto, Prinz Ernst Fcrdinand Weriand, ist der jüngere Bruder des Fürsten und wurde am 27. Septembcr 1327 in Winternitz ge boren

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 15.01.1877
Physical description: 4
' eine Seligkeit lag darin, schon seit der Geliebten schreiben zu können- „Sich, wie Deine trüben Träume und Ahnungen im Nebel zerrin nen; schon düi ich am Ziele, schon ist das Heim, in das ich mein Weib führen kann, gefunden. Welch' ein Schatten könnte sich noch zwischen, uns stellen ?' Der Fürst — bis zn diesem Gedanken war Otto v. Sandorfs Stirn klar geblieben, jetzt sah man eine leichte Wolke aussteigen. Was hatte er heute sür Entdeckungen gemacht! Zu nächst beschästigte ihn der Gedanke, daß der Baron Holm

nicht, wie er bisher glaubte, ein persönlicher Freund des Dr. Geßier fei, sondern der regierende Fürst, derselbe Fürst, der seinem Vater so wehe gethan und vor dessen Hose ihn sein Pflegevater so oft und nachdrücklich gewarnt hatte. Warum hatte fein Erzieher sich aber doch endlich entschlossen, in seinem Interesse an ihn zu chreiden?' 1 Voll Unruhe durchschritt Otto die ihm eingeräumten Zimmer; er stand im letzten einem Bilde in Lebensgröße gegenüber, dos einen geharnischten Ritter mit halb ge schlossenem Visir

darstellte. Das Costüin gab dem Bilde etwas Fremde-, doch während Otto so mechanisch darauf hinsah, war es ihm, als hätte er das Gesicht irgendwo im Leben schon gesehen. Nach diesem Wo grübelte er in deß nicht, sondern seine Gedanken wurden ernster und blieben beim Fürsten stehen. „Warum hat mich der Fürst getäuscht,' rief der junge Mann im Zwiespalt? seiner Empfindung. stungsfähige Privat - Etablissements der Monarchie zu Lieferungen herangezogen. Der schwierigste Theil der Beschaffung waren un streitig

- ter, Postvcrwaltcrsgattin. — InRovercdo ist der Pro fessor des Gymnasiums vou Fiori gestorben. — In „Wußte er vielleicht, daß ich mich nicht freiwillig an seinen Hos begeben würde, daß ich vor ihm gewarnt bin? Oder bat es einen Plan, mich zu einem Msnschen zu erziehen, der sich durch .Fürstengunst hoch beglückt fühle ? Wäre er nicht besser, ich folgte dem Rathe meines cdlen Erziehers, diesen Hof zu meiden und der Stimme meines eigenen Herzens, die mich nach Göttingen zurückzieht?' So weit war Otto

in seinem Selbstgespräch gekommen, da schrak er plötzlich zusammen; seinen Augen kaum trau end, sah er, wie der geharnischte Ritter sich bewegte; das Gemälde bildete eine Thür, dieselbe öffnete sich und der Fürst trat in das Zimmer. Einige Minuten waren nöthig, ehe Otto Fassung ge wann ; forschend blickte der Fürst in sein Gesicht und sprach vorwurfsvoll; , „Sie haben sich, wie ich bemerke, mit trüben Gedan- ken beschäftigt?' Beschämt, daß sein Wohlthäter seine Gedanken errathen, senkte der junge Mann den Blick

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Newspapers & Magazines
Der Bote für Tirol
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Page 5 of 10
Date: 21.08.1889
Physical description: 10
zur Geschichtschreibung des dreizehnten Jahrhunderts von vr. Kmit Michael, 8. Privatdozent für Kirchengeschichte an der Universität in Innsbruck. Preis fl. 2.— ö. W. Feuilleton. Das Geheimnis des Fürsten. Noman von Th. Zlllmar. Nachdruck verboten. (L. Fortsetzung ) Als er jetzt die Hand zum Abschiede reichte und schon dem Bilde den geheimen Druck gegeben hatte, wodurch sich eine Oefsnung in der Wand gebildet hatte, blieb er nachdenkend stehen und sah abwech selnd auf Otto und den geharnischten Ritter. „Nein

, ich wills nicht aufsparen — ich will mir die Freude nicht versagen, Ihnen eine letzte Ueberraschung für heute zu bereiten, Otto — dieser Ritter hier stellt Ihren Vater vor!' Otto sah den Fürsten erstaunt an. „Meinen Vater?' rief er laut und stürzte auf das Bild zu. „O, meine Ahnung! Schon als ich vorher dieses Bild zum ersten Male erblickte, konnte ich mich von demselben nicht losreißen und eine innere Stimme sagte mir, dass es für mich bedeutungsvoll sei; das Bild des Vaters konnte ich allerdings uicht

vermuthen, da ich kein Portrait von ihm besitze.' „Und doch haben Sie eins,' unterbrach ihn der Fürst mit leiser Stimme. „Ihr Vater war seiner holden Schwester ähnlich, Augen und Stirn glichen einander. In diesem Eostüm ließ er sich einst heinilich malen, um mir eine Ueberraschung zu be reiten. — Ja, das war die schönste Zeit in meinem Leben, als er diese Zimmer bewohnte.' Otto hörte den Fürsten wie im Traume sprechen, ihm wars, als wenn die Stimme, die ihm so viel Neues mit theilte, zuerst gezittert

noch mehrere Male, da schwand der Groll. Berner hatte Recht, er musste erst auf dem unbekannten Boden festen Fuß fassen. Bei der Gunst des Fürsten war zu erwarten, dass er in zwei Jahren mehr als Geheimsecretär sein könne. Vielleicht ahnungslos hatte Berner den Fnnken des Ehrgeizes in des Jünglings Seele geworfen, aber dieser Ehrgeiz war bescheiden. Otto wollte nichts erreichen, was Hertha nicht mit ihm theilen konnte. In den ersten Monaten vergieng kein Tag, wo Hertha nicht Briefe erhielt, ja Otto schrieb

am Morgen und am Abend bogenlange Mittheilungen an sie. Nach diesen konnte sie sich ein vollkommenes Bild von seinem Leben machen, fast genau wissen, was er, wenn nicht unerwartetes dazwischen kam, in jeder Stunde treibe; sie kannte durch diese aus führlichen Nachrichten die Menschen nach Charakter und Person, mit denen er täglich umgieng, Le bendig stand die bleiche, menschenscheue Agathe, die sich fern von dem Cousin halte, obgleich er täglich das Haus ihres Vaters besuche, vor ihr. Und da 'Otto

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 8
Date: 03.04.1856
Physical description: 8
. „Nur immer herein!' sagte der Jäger mit zudring licher Höflichkeit zu den Fremden. Sie folgten seiner Einladung, nicht ohne Widerwillen, Otto zuerst. Sobald sie die Schwelle überschritten hatten, schloß der Jäger mit sonderbarer Hastigkeit die Thür hinter ihnen ab, während die Alte, ihre Brille zurecht rückend, sie unfreundlich betrachtete. „Noch nicht da?' fragte der Jäger, indem er sie in'S Zimmer hinein nöthigte, seine Mutter, aber so leise, daß nicht sie, die schwer hörig fein mochte, nur Otto

eine Kerze im Hanse und der Lampe bedürfen wir selbst, um — um' — „Um?' fragte Otto, da er stockte — „um den Abendsegen zu lesen, natürlich,' — versetzte er — „nur die Gelehrten wissen ihn auswendig. Doch, wer weiß, vielleicht ist daö Glück günstig, uud wen» sich nur noch ein Stümpfchen Licht auftreiben läßt, so bringe ich Ihnen die Lampe wieder herauf.' Der Jäger ging uud ließ die Freunde im Dunkeln. „Was meinst Du?' sagte Otto zu Adolph. „Wir werden entweder gar nicht, oder sehr lange schlafen

!' versetzte dieser ernst. „Ist dort nicht ein Fenster im Dach?' fragte Otto. „So scheint'S,' erwiderte Adolph — „ich will doch untersuchen, ob man'S öffnen kann.' Er tappte zum Fenster und bemühte sich, eS aufzumachen. Jtl demselben Augenblick trat der Jäger wieder mit der Lampe ein. Mit finsterem Gesichte rief er Adolph zu: „DaS Fenster hat die Klinke nur zum Staat, es ist von außen vernagelt, auch sind eiserne Stangen an gebracht, wie ich glaube; an frischer Luft wird's den noch nicht fehlen, denn drei

Scheiben sind entzwei! Er ging zur Thür zurück, kehrt sich aber noch einmal um und sagte: „Wenn unten auch noch Dieß uud Das vorfällt, so lassen Sie sich nur nicht stören, Sie wird Niemand beunruhigen!' „Was gibt's denn noch so spät?' fragte Adolph heftig. j^„Ei nun,' — versetze der Jäger spöttisch — „eine fragte er Waldfchenke hat bei Nacht den meisten Zuspruch!' „Aber sicher ist man doch ?' rief Adolph ergrimmt aus. ,/Jedenfalls sind wir mit Waffen versehen! bemerkte Otto mit erkünstelter Ruhe. „Daö

freut mich!' entgegiiete der Jäger laut lachend uud warf die Thür hinter sich zu, daß die Pfosten bebten und das Fenster krachte. — „Harraö!' — rief er draußen — „paß auf!' Der Hund lagerte sich knurrend, dann gähnend hart vor der Thür. „Abgeriegelt!' sagte Otto zu Adolph. Dieß ward, da die Thür mit einem Schubriegel versehen war, leicht vollbracht. „Gottlob, daß die Lampe einen hinreichenden Vor rath Oel enthält;' — sprach Adolph und leuchtete in der Kammer umher — „nuu wolle» wir sehe

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 18.01.1877
Physical description: 4
, nicht Wankelmuth ihren Otto so Händeln lasse, daß nur der Fürst dessen freie Zeit in Anspruch nehme. Auch konnte Sandorf nichts Harmloses mehr vom Fürstenhause schreiben; die schmerzlichen Entdeckungen, die er machen mußte, blieben in ihm verschlossen; seine über Alles verehrte Fürstin war nicht glücklich. In einem seiner letzten Briefe an Hertha hatte Otto die Hoffnung ausgesprochen, zum Geburstage der Gelieb ten in Göttingen zu sein. Doch diese Hoffnung schwand, da er stets mit wichtigen Geschäften betraut

ward, und es, da der Fürst öfter sehr leidend war, nicht wagen konnte, uni einen Urlaub nachz»suchen. K. Kapitel. Kronau's Mittheilungen. Bereits war ein Jahr in den neuen Verhältnissen dahin gegangen; Otto mußte sich gestehen, daß das Leben am Hofe besser sei als sein Ruf. Noch wußte er nichts von den Kabalen und Intriguen, die dort zu spielen pflegten und die Dr. Geßler dem Jünglinge mit so grellen Farben ausgemalt hatte. Bei der auffallenden Begünstigung, die ihm der Fürst zu Tbeil werden ließ

, drängten sich Alle um den Günstling. Otto war jedoch sehr vorsichtig und schloß sich nur Erhard von Kronau an, dem sein Fürst auch wohl wollte; ihm vertraute er den Roman seines Herzens, zu ihm allein konnte er von seiner Hertha sprechen, ihm ihr Bild zeigen und selbst dann und wann einzelne schöne Stellen aus ihren Briefen vorlesen. Daß der Kammerherr sich bei solchen vertraulichen Mit theilungen meist schweigend verhielt, fiel Otto nicht auf. er erkannte nur die Opferwilligkeit des Frenndes

, als er mit Trauer von der fehlgeschlagenen Hoffnung sprach, nun doch nicht zum Geburtstag der Geliebten nach Göttingen reisen zu können. „So soll sie wenigstens durch mich von Dir hören; ich werde ihr Dein Leben hier schildern, den Zustand linse- res leidenden Fürsten, der Dich hier festhält beschreiben, und Deine Sehnsucht, nicht bei ihr sein zu können, gewiß nicht in den Hintergrund stellen,' halte Kronau geant- wortet, und fort war er am nächsten Tage auf dem Wege nach Göttingen. Otto war glücklich

— einen besseren Dolmetscher seiner Gefühle konnte er nicht wünschen. Kronau blieb acht Tage fort, und als er wieder kehrte. schien er kaum Worte zu finden, um die freudige Ueberraschung zu schildern, welche ihm in Göttingen durch den herzlichen Empfang der Berner'fchen Familie zu Theil geworden. Wie stolz konnte Otto auf sein Mädchen werden, das selbst den Kritiker der Frauenschönheit zu bezaubern ver standen; er legte kein Gewicht darauf, daß ein späterer Bries Hertha's seines Freundes nnr flüchtig erwähnte

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 15.01.1877
Physical description: 4
erzählen dürfen, dabei ihre Sonderbarkeiten, ihre Eigen schaften so künstlerisch wiedergegeben, oft so treffend, daß der Fürst laut gelacht hatte, und die sonst ernste Miene der sanften Fürstin sich zu einem Lächeln verzog. Und nun, welche Entdeckung? Schon ist der Befürch tete der Freund Sandorfs; seit wann und woher? Mit dieser fast alle beschäftigenden Frage ging die Gesellschaft für jetzt auseinander. Otto von Sandorf war am Arme Kronau's der Aus- gangSthür nahe, als sein Onkel und Agathe

aus den fürstlichen Gemächern traten ; nur diese Beiden hatten dem hohen Paare dorthin folgen dürfen.^ „Mein theurer Neffe,' rief Graf Rüdenthal Otto nach, und als dieser sich zu ihm wandte, umarmte er den jun gen Mann jetzt aus's herzlichste. ,.O wie glücklich bin ich, den einzigen Verwandten meines Hauses hier zu sehen, betrachten Sie Ihres Onkels Haus als Ihre Heimnth, Agathe als Ihre Schwester!' Agathe — Otto blickte nach dieser hin und stand er staunt da. Die Wangen des Mädchens waren jetzt von einem zarten

Roth angehaucht, sie sprach mit Lebhaftigkeit, und wie es dem jungen Manne vorkam, mit einer gewis sen Vertraulichkeit mit Kronau. Doch im Moment hielt sie inne, als Otto's Blick sie traf. Kronau trat zurück und Graf Rüdenthal neigte sich flüsternd zu ihr; Plötzlich war ihr Gesicht wieder unbe weglich, sie kam Otto einige Schritte entgegen und reichte ihm langsam ihre Hand. „Auch ich werde mich freuen, Sie bei uns begrüßen zu können,' sagte sie, aber ihr Herz schien nichts von dieser Freude

zu empfinden, denn nicht eine Miene zeigte Be wegung in dem Marmorantlitz. Otto überfiel ein Frösteln, er faßte die Spitze ihrer Hand, führte diese wie das erste Mal an seine Lippen, um sie dann aber auch gleich wieder loszulassen. Noch einige Worte wurden zwischen ihm und dem Grafen ge- wechselt, dann trennte man sich und der Kammerherr nahm wieder Otto's Arm. den dieser ihm dieses Mal mit einigem Zögern reichte; sie gingen weiter. „Sie kennen meine Cousine?' konnte sich Otto nach einigen Minuten

, dessen dauernde Gnade er bis zu seinem Ende genoß. Doch ivir sind am Ziel, diese Thür sührl zu Ihren Ge mächern.' unierbrach Kronau seine Mittheilung, „aus Wiedersehen!' Die Thür ward jetzt von einem Diener geöffnet und Otto betrat diejenigen Zimmer, welche ihm sortan als Wohnung dienen sollten. 5. Kapitel. Die verborgene Thür. Endlich hatte auch der fürstliche Diener, der dem jun gen Geheimsecretär zur Verfügung gestellt war, das Zim mer verlassen. Otto war allein, er konnte nun dazu kommen

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Pustertaler Bote
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Page 2 of 32
Date: 26.06.1896
Physical description: 32
Erzherzog Otto. Im „Vaterland' lesen wir: Erzherzog Otto wird, wie wir hören, in nicht ferner Zeit von Oedenburg nach Wien, und zwar in das Au. gartcnpalais übersiedeln. Dem Vernehmen nach hat nämlich der Kaiser mit Rückficht darauf, daß der Gesundheitszustand des Herrn Erzherzog Franz Ferdinand von Oesterreich-Este noch einer längeren Schonung bedarf, zu bestimmen be« funden, daß Se. k. Hoheit der Erzherzog Otto zu jenen Geschäften herangezogen werde, welche bisher der verstorbene Herr

Erzherzog Karl Ludwig versehen hat. Außerdem wird Erzher zog Otto einen Theil jener Repräsentation^ pflichten übernehmen, welche früher der verstor bene Kronprinz Erzherzog Rudolph im Namen Sr. Majestät des Kaisers ausgeübt hat. Dem Herrn Erzherzog Otto werden deshalb neben seinem Obersthofmeister Fürsten Montenuovo noch zwei k. und k. Kämmerer aus dem Ofsi- ziersstande beigegeben werden, von denen einer ein Ungar sein wird. Die früher vom Ersten Obersthofmeister Fürsten Hohenlohe benützten Räume

des Augartenpalais werden eben jetzt zur Residenz für den Herrn Erzherzog Otto adaptirt und dürften im August bezogen wer den. Se. k. Hoheit der Herr Erzherzog Otto hat seinen ganzen bisherigen Hofstaat aufgelöst; der Herr Erzherzog wird sowohl hinsichtlich Kammer wie Küche und Stall vollständig vom a. h. Hofe ausgestattet werden. Deutschland. Aus Berlin ver lautet, daß bei den wiederholten Unter redungen des Vizekönigs Li Hung-tschang mit dem Reichskanzler Fürsten Hohen lohe es sich um den Erwerb einer deut

eines OberlandksgcrichtSrathes bekleideten > Staatsanwalt Dr. Ludwig Pegger in Innsbruck zum Rathe des dortigen Oberlandesgerichtes. Raab, 22. Juni. Se. k. u. k. Hoheit Erzherzog I Otto verabschiedete sich heute von der hier garni!^ I nirenden Escadron seiner Husaren. . I Madrid, 18. Juni. Der kriegsmäßig ausgeru- I stete Dampfer .Pelico' wurde von den Insurgenten i auf Cuba angegriffen und in den Grund gebohrt. I Madrid, 19. Juni. Die Regierung wird der i Kammer einen Credit znm Ankaufe zweier Kreuz» i in Genua verlangen

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 8
Date: 03.04.1856
Physical description: 8
sich fortwährend in erfreulicher Zu nahme befinden; sie betrugen im Ganzen 253,503,915 und gegen daS Vorjahr um 13,175,191 fl. B.V. mehr. Die Differenz zwischen den ordentlichen Einnahmen uud Ausgabe» stellt sich mit einem Abgänge von <12,366,75^1 fl.. Feuilleton. Gins Nacht iin Jägerhause. Von Friedrich Hebbel. „Kommen wir denn nicht balv nach D. ?' — rief Otto ungeduldig seinem Freunde Adolph zu und fuhr heftig mit der Hand nach feiner linken Wange, weil er sich an einem Zweige geritzt hatte — „die Sonne

ist längst hinunter, die Finsterniß kann kaum »och größer werden und die Beine wollen mich nicht mehr tragen.' „Ich glaube, daß wir uns verirrt haben,' — ent gegnen Adolph kleiumüthig — „wir müssen uns wohl darauf gefaßt machen, die Nacht im Walde zuzu bringen !' „Das habe ich längst gedacht,' — versetzte Otto ärgerlich — „aber Du weist allenthalben Bescheid, auch da, wo Du nie gewesen bist. Hungrig bin ich auch, wie der Wolf, wen» er ein Schaf blöken hört.' »Ich habe »och ei»e Semmel in der Tasche

!' — erwiderte Adolph, indem er darnach zu suchen begann — „doch nein' — setzte er sogleich hinzu — „ich habe sie dem ausgehungerten Schä/erhuude zugeworfen, der bei uuS im letzten Dorfe voruberschlich.' Eine lange Pause, wie sie nur dann unter Studenten möglich ist, wenn sie bis auf's Blut ermüdet sind, trat ein. Die Freunde wanderten, sich Beide gereizt füh lend und sich Beide dieser Kleinlichkeit schämend, bald stumm, bald pfeifend, »eben einander hin. „Nun fängt'S auch noch zu regnen an!' began» Otto

endlich wieder. „Wer eine Haut hat, fühlt es;' — versetzte Adolph — „aber wenn mich mein Auge nicht täuscht, so seh' ich drüben ein Licht schimmern!' „Ein Irrlicht, was wohl auderS!' — sagte Otto halblaut — „cö wird hier an Sümpfe» nicht fehlen!' Dessen ungeachtet verdoppelte er seine Schritte. „Wer da?' — rief Adolph uud stand auf einmal still. Es erfolgte keine Antwort. — „Ich meinte Fuß tritte hinter uns zu höre»!' sagte er da»». „Man verhört sich leicht!' entgegnete Otto

. „Ich denke,' — begann Adolph nach vollbrachter Musterung — „wir nehmen unser Quartier lieber unter einem Bu>ch, als in dieser Höhle. Es sieht ja ganz verflucht darin aus!' ^ Otto hatte dieselbe Aeußerung auf der Zuuge gehabt. Wie aber in solche,: Stunden deS äußersten Mißbe hagens der Mensch sich zu beständigem Widerspruch aufgelegt fühlt, setzte sich seine Meinung schnell i» ,hr Gegentheil um uud er erwiderte spöttisch, daß er ein alteS Weib nicht eben furchtbar fände uud in der That uicht wisse, warum

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 27.06.1889
Physical description: 4
Auge auf ihn zu haben. Am besten, wenn es mir gelänge, ihm das Vertrauen der Sternbergs zu entziehen.' Nachlässig setzte er sich nieder und zündete sich eine Zigarre an, als ob nichts vorgefallen wäre. 10. Capitel. „ . . . . Wir werden morgen eine große Jagd haben, Herr Doktor,' sprang Otto freude strahlend auf seinen Erzieher los, „darf ich mit gehen ?' .D» bist noch zu jung, um nicht schlechte Ein drücke von solchen Vergnügungen zu bekommen.' „Ich bitte recht herzlich, ich habe mich so dar

auf gefreut,' sagte Otto und schmeichelnd hing er sich an Siegwart. „Gut denn, so wollen mir morgen mit zur Ja„t> gehen.' „O tausend Dank, ich laufe zu Papa, daß er ein Pferd für Sie bereit bestellt und hente Abend sollen Sie sehen, daß ich den ganzen peloponnesi- schen Krieg gelernt habe.' — Noch graute kaum der nächste Morgen, so erhob sich Otto von seinem Lager und schlich leise in seines Erziehers Zimmer. Doktor Siegwart lag in tiefein Schlummer, die hohe Stirn war frei und unbewölkt, um seinen Mund

spielte ein seliges Lächeln. Otto blieb eine Zeitlang am Bette stehen und betrachtete seinen Lehrer mit kindlicher Liebe, dann beugte er sich über ihn, und um ihn zu wecken, küßte'er ihn auf den lächelnden Mund. „Engeniel' rief der Schlafende und fuhr dann empor. „Ich bin eS, mein themer Lehrer,' sagte Otto, .guten Morgen, eS ist Zeit zur Jagd.' .Ja, mein Kind, geh' nur und kleide Dich an, ich komme, sogleich.' - ^ Unser Gehirn ist doch ein armselig Ding, dacht Doktor Siegwart, indem er sich erhob

sich über die Stirn, gleich als wollte er alle» verscheuchen, was ihn umtändelte. Drunten erklang eben der erste Hornruf, der die Jagdgesellschaft auf der Terrasse zum Frühstück ver sammeln sollte. .Sind Sie fertig, Herr Doktor?' streckte Otto den Kopf zur Thür herein. .Ja, mein Kind, nun komm' mit hinunter, damit die Andern nicht auf uns zu warten brauchen.' Sie gingen. Auf der Terrasse herrschte schon reges Leben und Doktor Siegwart und sein Zögling wurden init Erstaunen begrüßt. „Ah,' sagte Eugeuie

. .der gestrenge Herr Doktor haben eS doch über sich gewinnen können, an un serer Jagd Theil zu nehmen?' .Ja, mein Fräulein, der Lehrer muß av für seinen Zögling noch nuhr thun kHnne ihm unangenehin ist. Otto äußerte elyen

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 25.01.1877
Physical description: 4
Vergrößerung betrachtet. Erschrocken trat sie zurück. Das Bild bewegte sich, eine Thür ivaro sichtbar und Otto trat in das Zimmer. Agathe hatte gewünscht, in Gras Rüdentlial's Haus zu- rückzukehren. Otto geleitete sie sichern Schrittes bis nach dem Wagen, ging dann aber den Weg zurück durch den schmalen Korridor, um so, von Niemandem be achtet. über die Geheimtreppe nach seinen Zinimern zu gelangen. Was jetzt in diesen Zimmern vorging, das zu schildern vermag nicht Mund noch Feder. Eine halbe Stunde später

hörte man in einem dieser Zimmer nur einen schweren Fall, wie von Jemandem, der zu Boden stürzt: in der folgenden Minute ging die Thür aus, Professor Berner ^trug die bleiche Hertha halb mit Gewalt auf seinen Armen hinaus, Otto's Diener zurufend: „Helft Eurem Herrn, er ist ohnmächtig!' „Ja, ohnmächtig lag Otto am Boden, aber damit war auch jede äußere Schwäche für immer begraben. Wie große Seelen sich selbst in den unbeschreiblichsten Momenten nie ganz verlieren können, so raffte sich auch Sandorf

auf. Der Streich war gefallen, fein Schicksal unwiderruflich entschieden; jetzt stellte sich nach den heftig sten Kämpfen der Wille ein, das Leben zu ertragen und wenn dieses Leben auch nur dem Schiffbrüchigen glich, der Schwimmen lernt, wenn man ihn bei Nacht über Bord wirft. Noch einmal zuckte sein Herz krampfhaft zusammen, als er von Berner einen Brief folgenden Inhaltes erhielt: „Mein armer Otto! Hertha will, daß ich Dir schreibe, damit Du darüber, wie sie sich in ihr Geschick zu finden weiß, beruhigter

, damit er ein Wohlthäter feines Volkes werde; in diesem Sinne zu wirken, hatte sich auch Dein Vater einst als Aufgabe gestellt; ' betrachte dies als Testament des Verblichenen und mag Dir die ses Bewußtsein einigen Trost und Befriedigung ge währen. Und nun lebe wohl, wein theurer Otto; von jetzt an wirst Du von Deinem Lehrer seltener hören — aber denke stets, daß im Glück wie im Unglück des sen Familie Dir am nächsten steht, daß in diesem Hause Herzen für Dich ichlagen, wie es nicht inniger für einen theuren Sohn

des Ordens vom hl. Gregor für ihren Sohn übersandt. — Der montenegrinische Kriegsminister Plamenaz ist mit seinem Adjutanten in Wien angekommen, um die Anfertigung von zwei Millionen Patronen zu über wachen. es feine nächste Sorge, Anordnungen für Sandorf's neuen Hausstand zu treffen. Otto hatte den Wunsch ausgespro chen, in da- Haus ziehen zu dürfen, iu dem feine Eltern gelebt hatten uud 'gestorben waren; diese Räume schienen dem Sohne geheiligt und der vereinsamte Mann hoffte in ihnen einigen Trost

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 08.01.1877
Physical description: 4
leitenden Kreisen Rußlauds, daß in den Anschauungen Kaisers Alexanders der Krieg stets wenig Einschmeichelndes hatte. Wir wissen, daß man sich von den Strebern hat weiter fortreißen lassen, als man anfangs voraussah; daß die Mobilmachung Zu stände und Aussichten in's Klare gesetzt hat, die wahr lich nicht zn kriegerischen Unternehmungen ermuntern. Die wirthschaftliche Bedrängnißun Rußland hat einen Ueberrascht von dieser Frage blickte Otto den Fremden prüfend an. Offenbar gehörte

dieser keiner gewöhnlichen Gesellschaft an, nicht weil sein Anzug, obgleich dieser nur von Sommerstoff, elegant war, sondern weil des Fremden hohe Gestalt ihm zu imponiren >begann; weil ein Etwas in dem forschenden Blicke lag, das des Jünglings Herz wohlthuend berührte. Der Fremde ließ in seinem Drängen, dem Retter sei nes Lebens seine Erkenntlichkeit beweisen zu wollen, nicht nach, und 'veranlaßte den jungen Mann, ihm seine Er lebnisse zu erzählen. Es war nicht viel, was Otto mittheilen konnte, seine Jugend

auf dem Schreibpult des DoetorL liege. Plaudernd waren sie in das Thal herabgestiegen und bei der Wohnung des DoctorS angekommen. Der Fremde bat. den Brief, welchen Doctor Geßler zuletzt geschrieben, ihm zu übergeben, da auch er ein Baron von Holm fei und das Schreiben möglicherweise an ihn selbst gerichtet sein könnte. OttZ eilte fort und holte den Brief. Der Baron »ahm ihn an und erbroch ihn ; als er den Inhalt gclcscn, sagte er, dem Jüngling lange in die Augen sehend: „Otto, wollen Sie mich als denjenigen

betrachten, wel cher das, was Dr. Geßler. den ich kannte und schätzte, begonnen hat, fortführen darf; — wollen Sie sich unter meine Leitung stellen und mir das Recht einräumen, für Ihre Zukunft zu sorgen?' „Ich will Ihnen in Allem folgen! Baron Holm ist mir lein Fremder, er ist der Freund meiner Familie.' Der Baron unterdrückte eine Antwort. Eine lange Pause entstand, al- sich Otto endlich erinnerte, daß Su» sänne den Tisch gedeckt habe; er lud seinen Gast ehrer bietig ein, sein einfaches Mahl

mit ihm zu theilen. Dieser folgte fogleich, aber indem er den Speisen wacker zusprach, suchte er das Gespräch auf Otto's Kenntnisse zu lenken, und hier erst fand er Gelegenheit, den reichen Geist des Jünglings klar zu erkennen. Stunden waren so vergangen. Erst als die Sonne sich gegen Abend neigte, brach der Baron auf. Vergeblich bat Otto, daß er bei ihm zur Nacht bleiben solle, er lehnte es mit Festigkeit ab, indem er angab, seine Gesell- schaft müsse sich ohnehin seinetwegen schon in Angst befin

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Bozner Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 27.11.1896
Physical description: 4
ich Ihnen aber Uon» König Otto. Die „Frkf. Ztg.' erhält folgende ittheilunz: Ueber das Befinden d:S Königs Otto von Baiern lr bekanntlich schon über ein Jahrzehnt in dem Waldschlosse Kirstenried lebt, cirkulieren wieder verschiedene Gerüchte. Man such von einer Verschlimmerung seine« Zustandes und die« wohl ml man in ultramontanen Kreisen sich neuerdings mit der Ab- H trägt, die Abschaffung der Regentschaft in Baiern im näch- m Landtage anzuregen. Von gut unterrichteter Seite wird itoch mitgetheilt

, daß in dem Befinden König Ottos eine Ver- Äimmerug n icht eingetreten ist. Der jetzt im 49. Lebensjahre Hende unglückliche König hat sogar manchmal einige lichte Aomente und gibt sich in solchen auch der Unterhaltung mit 'imer Umgebung hin. Dieselbe besteht au« dem Hofmarschall Freiherr» von Redwitz und zwei anderen Kavalieren, einem Hof- !ylan und einem Hofarzte, welche zusammen speisen. Manch mal läßt König Otto sie zu Tisch laden, doch speist er nicht it ihnen, sondern nascht nur zuweilen von den am Büffet

stehenden -zchen. Manchmal allerdings steckt er auch, wenn er sich im ?ute befindet. Gras und Erde in deu Mund. Große Freude »lte König Otto früher, als er noch in der Fasanerie Schleiß- -lmi wobnte, an dem Wilde und eS machte ihm besonders viel -paß, wenn in den Fallen, welche zum Schutze der Fasanen «» den Jägern aufgestellt wurden, Raubzeug, wie Füchse, Mar- !r oder Iltisse, sich gefangen hatten. Der Haushalt, der für »mg Otto besteht, ist in aLem vornehm. Die Tafel ist reich itjltzt, die Getränke

gut; Champagner ist deS König« Liebling«- tlränk, doch werden ihm natürlich gewisse Grenzen gezogen; der önig «ar auch ein gar leidenschaftlicher Cigarrettenraucher, jetzt Acht er weniger. Seine Bewegungsfreiheit ist natürlich be- bränkt; innerhalb der Mauer, welche schon früher um da« schloß Fürstenried gezogen wurde, ist jetzt eine zweite gebaut r«rdcn. Al« einmal ein Lakai einen Rettig und einen Krug 'il Bier gefüllt stehen ließ und König Otto die« bemerkte, rußte er sich ungesehen

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