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Kitzbüheler Nachrichten
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Page 4 of 12
Date: 26.08.1933
Physical description: 12
ONKEL OTTO Br fröhlicher Zeitroman von Albert Augustin Urhcberrachtsichutz Drei-Quellen-VerUfi KSaifabruck Sa. „Das kann geschehen, nur mache ich Sie darauf aufmerksam, daß eine Auszahlung in Dollars nicht erfolgen kann, wenigstens zur Zeit nicht." „Brauche ich nicht. Es soll nur wertbeständig sein! Bitte, ich möchte den Scheck einzahlen. Es ist ein bestätigter Scheck der Bank von Neuyork." Ter Vorsteher nimmt den Block. Er schaut den Scheck an und kriegt einen roten Kopf. „Zwei — Millionen

— Lollar?" Riesenaufregung. Sogar Direktor Baumert ist platt. Alles guckt voll Staunen und Bewunderung auf Onkel Otto, der sich plötzlich als reicher Mann ent puppt. Der Vorsteher zerschmilzt bald vor Höflichkeit. On kel Otto erhält Quittung und Formulare und zieht ab. Der Direktor der Zentrale begleitet ihn bis zur Tür und spricht «ihm den Tank aus, daß er trotz der schlechten Behandlung sein Geld der Stadtbanlk anvertraut hat. Die Frauen ziehen auf dem Marktplatz vor dem Rathaus auf. Bürgermeister

stellt — dm Wirt des „Blaum Ochsm", Herrn Peter Lenz. Wäh len Sie ihn als Bürgermeister! Mit diesem ehren- haften Manne ist die Gewähr gegeben, daß das Amt in dm besten, treuesten Händm ist. Und für den frei- gewordmm Posten des Kurdirektors empfehle ich Ihnen meinm Onkel, Herrn Otto Msebier. Unser Onkel Otto hat Pulkenau lieben gelernt, und er will mithelfen, daß es wird. Zum Werden aber gehört Geld. Herr Otto Msebier stellt seiner Heimatstadt für die Dauer von zehn Jahren einen Betrag von zwei

wird. Einer rechnet aus: zwei Millionen zu fünf Pro zent Zinsen sind im Jahre hunderttausend Mark. Tas Ende vom Liede: Peter Lenz wird zum Bürgermeister, Otto Mse bier zum Kurdirektor gewählt. Denn die Stadt kriegt zinslos Geld, etwas ganz Unfaßbares in dieser Zeit. Neue Perspektiven eröffnen sich ihnen. Und die Krise wird schließlich auch einmal Vorbei gehen. Große Feierlichkeit tm „Blauen Ochsen". Der neue Bürgermeister Peter Lenz hat die CJ)as Qddonolcel des oJonanaergafies Der kleine Kus,* der plaudert schön

, Spielt er am grünm Rasen. Das Christkindl hat er scho gsehn Und auch dm Osterhasn. „Wir Kinder", sagt er jüngst zu mir, „Wir haben der Augm zwei. Die Großen bringens stets auf vier. Du, Armer, hast nur drei?" P.S. * Kus — Dominikus, mundartliche Abkürzung. Verwandtschaft und die Stadtverordneten zu einem Es sen geladen. Man feiert ihn, und vor allen Dingm auch On kel Otto. Mit einem Male mögen alle den alten Herrn so gern. Aber ein klein wenig böse ist Onkel Otto. Tixi und Rudi haben sich immer

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Wörgler Nachrichten
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Page 4 of 6
Date: 26.08.1933
Physical description: 6
ONKEL OTTO Ein fröhlicher Zeitroman von Albert Augustin Urheberrechtsschutz Drei-Quellen-Verla)! Königsbruck Sa. (Schluß) „Das kann geschehen, nur mache ich! Sie darauf aufmerksam, daß eine Auszahlung in Dollars nicht erfolgm kann, wenigstens zur Zeit nicht." „Brauche ich nicht. Es soll nur wertbeständig sein! Bitte, ich möchte dm Scheck einzahlen. Es ist ein bestätigter Scheck der Bank von Neuyork." Der Vorsteher nimmt den Block. Er schaut den Scheck an und kriegt einen roten Kopf. „Zwei

— Millionen — Dollar?" Riesenaufregung. Sogar Direktor Baumert ist platt. Alles guckt voll Staunen und Bewunderung auf Onkel Otto, der sich plötzlich als reicher Mann ent puppt. Der Vorsteher zerschmilzt bald vor Höflichkeit. On kel Otto erhält Quittung und Formulare und zieht ab. Der Direktor der Zentrale begleitet ihn bis zur Tür und spricht l^hm den Lank aus, daß er trotz der schlechten Behandlung sein Geld der Stadtbank anvertraut hat. Die Frauen ziehen auf dem Marktplatz vor dem Rathaus

stellt — den Wirt des „Blauen Ochsen", Herm Peter Lenz. Wäh len Sie ihn als Bürgermeister! Mit diesem ehren haften Manne ist die Gewähr gegeben, daß das Amt in dm besten, treuesten Händen ist. Und für dm frei- gewordenm Posten des Kurdirektors empfehle ich Ihnen meinen Onkel, Herrn Otto Käsebier. Unser Onkel Otto hat Pulkenau lieben gelernt, und er will mithelfen, daß es wird. Zum Werden aber gehört Geld. Herr Otto Käsebier stellt seiner Heimatstadt für die Dauer von zehn Jahren einen Betrag von zwei

wird. Einer rechnet aus: zwei Millionen zu fünf Pro- zmt Zinsen sind im Jahre hunderttausend Mark. Das Ende vom Liede: Peter Lenz wird zum Bürgermeister, Otto Mse bier zum Kurdirektor gewählt. Denn die StM kriegt zinslos Geld, etwas ganz Unfaßbares in dieser Zeit. Neue Perspektiven eröffnen sich ihnen. Und die Krise wird schließlich auch einmal Vorbei gehen. Große Feierlichkeit im „Blauen Ochsen". Der neue Bürgermeister Peter Lenz hat die CJ)as Qddonoßel des cJommergaßes Der kleine Kus,* der plaudert schön

, Spielt er am grünm Rasm. Das Christkindl hat er scho gsehn Und auch dm Osterhasn. „Wir Kinder", sagt er jüngst zu mir, „Wir haben der Augen zwei, Die Großen bringens stets auf vier, Du, Armer, hast nur drei?" P.S. * Kus — Dominikus, mundartliche Abkürzung. Verwandtschaft und die Stadtverordneten zu einem Es sen geladm. Man feiert ihn, und vor allm Dingm auch On kel Otto. Mit einem Male mögm alle den alten Herm so gern. Aber ein klein wmig böse ist Onkel Otto. Tsti und Rudi haben sich immer

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 12
Date: 20.01.1934
Physical description: 12
Sozialdemokratie Innsbruck. 18. Jänner. (EB.) Im Jännerhefte de« ,^Kampf" hat Dr. Otto Bauer einen sehr lehr» reichen Aufsatz über Klaffenkampf und Ständeverfassung geschrieben und am Schluffe seiner eingehenden Unter suchungen ausgeführt. daß die Arbeiterklasse den Aufbau berufsgenoffenschaftlicher Organisationen nicht bedingungs los abzulehnen brauche, sondern sich darüber mit Klein bürgertum und Bauernschaft verständigen könne. Vor aussetzung sei allerdings, daß diese berussständische Ord

, die auf die Vernich tung der Politischen Demokratie und die Aufrichtung einer faschistischen Diktatur hinauslaufe, abgewehrt werden. Diese maßvollen und staatspolitisch klugen Darlegun gen sind den berufsmäßigen Antimarxisten in die Glieder gefahren. In den „Innsbrucker Nachrichten" stößt einer, der offenbar an Verfolgungswahn leidet, einen Alarmruf aus. Die Ausführungen Otto Bauers, so schreibt er aufgeregt, bezweckten nur, der Sozialdemokratie bei der Gestaltung des neuen Staates entsprechenden Einfluß

jeder das Recht habe, innerhalb seines Be- russkreises seine Vertreter selbst zu bestimmen und aus- 'zuwählen. Der Vorschlag Otto Bauers sei gefährlich, i höchst gefährlich, weil er zeige, daß die Sozialdemokratie bert neuen ständischen Staat unterirdisch bekämpfen und ^mit ihrem Gift zersetzen wolle. Dies sei ein deutlicher ^Wink für die Regierung, mit dem sozialdemokratischen Spuk in Oesterreich endgültig aufzuräumen. 3k diesem ausgebrachten Getue der „Innsbrucker Nachrichten" werden Ständeordnung

„staatsführenden Stand", einen „Stand-Staat" anerkennt, dem die Ausgabe der Staatssührung gewissermaßen berufsmäßig obliegt. Aehn- Uch hat Adolf Hitler in dem berühmt gewordenen Ge spräche mit Otto Straßer erklärt, daß die Arbeiter nur Prot und Spiele im Kopf hätten und deshalb von einer Herrenschicht besserer Raffe rücksichtslos beherrscht werden müßten. Er setzt das gegenwärtig in die Tat um. indem er aus seiner Führerschar eine Art Ctaatßaristo- kratie bildet, mit tausend Reichsmark Reichstagsdiäten

und andauern wird, solange es eine kapitalistische Wirtschaftsordnung gibt. Im Gegensatz zu der Behauptung der „Innsbrucker- Nachrichten" ist der berufsgenoffenschastliche Gedanke der Sozialdemokratie nicht wesensfremd. Dr. Otto Bauer verweist mit Recht auf das nach dem Umsturz von 1618 auch von freigewerkschaftlicher Seite eifrig geforderte und geförderte System der Wirtschaftsdemokratie. Innerhalb dieses Systems sollten die Arbeiter durch ihre Gewerk schaften gleichberechtigt neben

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Volksblatt
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Page 5 of 14
Date: 15.02.1879
Physical description: 14
, da darf es aber nicht traurig und schaurig hergehen, denn weißt Du ich bin nervös. ^ - Clotilde: Ei was ! es wird ja nur ei« Lustspiel und nicht Trauerspiel sei». Raimund: Nun gut, wer soll denn aber in unser Komödie die Rolle des Bürgermeisters spielen? Fritz: Ich glaube, Otto Paßt dafür, ich schlage ihn vor. Viele: Ja, ja, Otto soll für diese Stunde unser Bürger meister sein! Aber Otto, daß er's weiß, mach er's gut — sonst — Otto (pathetisch): Meine sehr verehrten Freunde und Freundinnen

entgegenzunehmen, wie ich in meiner kurzen Amtsdauer regieren soll. Wollen Sie sich Alle gefälligst nur ganz offen äußern. Richard: Sie muffen vor Allem Herr Bürgermeister sparen, versteht sich vernünftig sparen, also ganz unnothwendige Spekulationen für uns vermeiden. - Otto: Einverstanden, das will ich. Eduard: Dann müssen Sie Herr Bürgermeister genau kon- troliren und revidiren. Otto: Ja das versteht sich, daS will ich. Raimund: Und wenn Gemeindedienste frei sind, da sollen die Einheimischen vor den Fremden

den Vorzug haben! Otto: Mir aus der Seele gesprochen, einverstanden. Edmund: Jede Schädigung des Gemeindewesens muß streng verhindert werde». Otto (wie immer pathetisch): Einverstanden, das wünsche ich. Ad albert: Auch dürfen Ewwohuer und Geschäftsleute mit Gemeindeabgaben nicht überbürdet werden, denn wir zahlen überhaupt schon so viel, daß uns die Rippen krachen. Otto: Leider, das weiß ich und das muß besser werden. Filipp: Und was die Gemeindeabgaben betrifft, so müssen diese nach Recht

und gleichmaßig und nicht nach beiläufiger Willkühr vertheilt werden. Denn i» Geldsachen hört die Gemüthlichkeit und die Partei auf. Otto (ernsthast): Nun das versteht sich, das will ich. Von meinem Latein habe ich noch ein Sprüchlein im Kopfe: üat MtiLa, xereat munäis, d. h. Gerechtigkeit muß sein und soll die halbe Welt zu Brocken gehen. Mehrere: Bravo, Otto. — Otto ist unser Mann! Otto: Nun das freut mich und das hoffe ich. Kunignnde: Und wenn Leute in mancherlei Beschwerde« und Anliegen den Bürgermeister

zu sprechen wünschen, so müssen Sie zur bestimmten Stunde in der Regel zu sprechen sein. Otto: DaS versteht sich. Camilla: Auch müssen Ruhestörungen in der Nacht ver hindert werden, denn bisweilen herrscht in manchen Gassen solcher Lärm, daß den Staatsbürgern und Staatsbürgerinnen der süße Schlaf gestört wird. Otto: Ja ganz Recht, hab auch gern die Nachtruhe — die Polizei wird helfen. Gertrud: Auch müssen Sie Herr Bürgermeister gegen alle Leute, seien es Gebildete oder Ungebildete, Reich oder Arm, Mann

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Alpenzeitung
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Page 7 of 8
Date: 16.12.1931
Physical description: 8
Mittwoch, den ZV. Dezember 1931. èA»p«a-3elku«s- Sètte? Der Tod Kaiser Karls Lrbkönig Otto am Sterbebett seines Vaters Kronprinz Otto hatte den Trubel des Krieges erlebt, er hatte den Machtabstieg seines Daters geschaut. Er hatte sich im E.ril stufenweise be> scheiden gelernt. Kein Kind hat je seinen Vater aufrichtiger verehrt als Otto den seinen. Wenn er. wie natürlich, in seinen Knabensahren sich über den politischen Wandel der Dinge auch keine vollkommene Rechenschaft abgelegt

Fieber. Am Abend geht es der Erz herzogin Adelheid schlecht. Am 22. steigt die Temperatur beim Kaiser auf 4t) Grad. D-r Kronprinz ist viel aNein und Ml» sich furchtbar verlassen. Am 24. gebt es den Kindern allmählich bes ser. Den Kaiser verbrennt das Fieber. Am 27. März verstärken die Kinder ihre Be- stürmuna des Gimmels. Der Kronprinz nimmt scqar zum Spazierengehen den Rosenkranz mit. Der ihn begleitende Priester fragt ihn, ob er denn mitten unter den Leuten andächtig blei ben werde. Otto antwortete

: „Was gehen mich die Leute an. wenn wir doch für Papali be ten' Es wird 10 Uhr nachts. Der Kaiser soll ver sehen werden. Krim? cinz Otto wird geweckt. Der Kaiser der sonst wegen der Ansteckungs gefahr die Kinder niM an seinem Krankenbette hatte leben wollen, hat ihn verlangt. Otto tritt ein. Ter Kaiser ruft ihn ganz nahe an sein Bett. „Er soll alles gut sehen.' Der Kaiser wird versehen. Der Kronprinz nimmt dieses Bild in sich auf. Er küßt dem Kaiser die Hand. Der Kaiser lächelt ihm zu. Nachher ist Otto

aufgelöst. „weil der Papa so furchtbar eleiüi ausgesehen hat.' Ein paar Mi- Hinter ein Kapitel Welkgeschichte ist der nuten später schluckt er: 'Jetzt verstehe ich erst, Schlußpunkt gesetzt . . . Eine Mutter und ein was die Mutter Gottes gelitten hat. als sie den Sohn verfolgen meiter ihren Kreuzweg. Neben Heiland am Kreuze hängen sah.' Der Den jungen Kaiser befällt ein Schüttelfrost. Kaiser fragt am nächsten Tage, wie es Otto Cr bebt und zuckt. Spricht nicht. Se,ne Augen gehe: „Der arme Bub. ich hätte

, diesem Jammer spricht der Ver scheidende von der Ewigkeit, von Daheim, von Weib und Kindern. Der Kaiser macht den Kronprinzen zum Zeugen seines christlichen Todes. Der zehnjäh rige Knabe hört den ermattenden Vater für seine Völker beten. Er hört Worte der Verge bung und des Erbarmens. Er hört einen Ster benden sein Leben für sein Volk aufopfern. Otto weint nicht. Er weint nicht, um seinem Vater die letzten Stunden nicht noch mehr zu erschweren. Er weint nicht, weil sein Leid zu groß ist. Seine Tränen laufen

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Alpenzeitung
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Page 3 of 6
Date: 24.12.1942
Physical description: 6
ihr Gesicht noch nie so gerötet gewesen wie an jenem Tage. „Du hast es dir ja lange überlegt', sagte sie dann, während -sie mir die Puppe, die ich auf ihren Rat hin gewählt, über den Ladentisch reichte. Ich verstand sie nicht gleich, fragte, was sie damit meinte: aber da trat ihre Mut ter von der Seite her unter das Briden^ Einige Wochen vor der W«chnacht 941 setzte sich in Quedlinburg ein kleiner Zug in Bewegung. Mathilde, die Witwe König Heinrichs, wollte das Fest mit Kö nig Otto, ihrem ältesten Sohn

, in Frank furt begehen. Manche Sorge bedrückt« sie, vor allem der Zwist der Söhr Heinrich war wider Otto aufgestanden, und noch diese Ostern hatte «r Männer gedungen, den Bruder zu morden. Al lein die Gefahr ging vorbei. Jetzt saß Heinrich in Haft. Dos schmerzte oie Mutter, wenngleich sie die Straf« als gerecht erachtete. Aber sie liebte Hein« rich; auf Otto war, sie nur stolz. Die Tage waren bitter kalt, die alte Frau fror in ihren Pelzen und Decken, und auch die Nächte in den Herbergen hatten wenig

nicht auch die Söhne wiederum miteinander aussöhnen? ÄM Kloster Fulda ruhte Mathilde ein paar Tage aus, und sie sprach zu dem Abt über ihr Leid. „Hohe Frau', sagte der Abt, „Gott muß deinen Sohn Hein- riH erst zu sich selber führen. Und er wird es tun.' Gesegnet zog Mathilde weiter, und eines Abends kam sie an den Main. Otto, der Sohn, war ihr entgegengeritten. Sie schloß ihn in ihre Arme und sah in sein Gesicht. Es war ernst, Würde leuchtete in ihm wie eine Fackel im HinterarMhe,, ja, èr war ein König

, wie. Heinrich Mer gewesen war. Kein Arg schattete in sei nen Äugen, rein lag seine Seele vor dem forschenden Blick der Mutter. Sein Mund verriet nicht, daß auch ihn das Leid um Bruder Heinrich quälte. Doch Mathilde fühlte es. Die Tage gingen, und der Abend kam, den sie den heiligen nennen. Denn in ihm war der Heiland geboren worden, als armes Menschenkind in einer Krippe. Sie saßen in der Halle des Königsbaues. Otto, Edgitha, die Königin, mit dem kleinen Liuoolf, und Brun, der Bruder des Königs

, ein Priester ohne Tadel. Mathilde war gerade in ihre Kammer gegangen, sich für den Gang zur Mette zu kleiden. Und nun läuteten die Glocken. Da drangen Schreie, näher kommend, in die Halle, in der die Glutkörbe glasten und Fackeln an den Wänden flackerten. Otto horchte auf. „Ein Mensch in tau sendfacher Not', sagte er und richtete sich auf. „Wer ist's?' In diesem Augenblick riß ein Knecht die Tür auf und blieb stehen. „Wer ist's?' fragte der König wieder. „Ein Mensch in härenem Gewand', antwortete

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Maiser Wochenblatt
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Page 2 of 12
Date: 23.11.1912
Physical description: 12
gegen verschie dene Herzöge wiederholte Kriege, in die sogar seine eigenen Brüder verwickelt wurden. Zwei mal hatte sich sein Bruder Heinrich verleiten lassen, seine Hand nach der Krone auszu strecken, jedoch ohne Erfolg. Statt aber dem Bruder für die empfangene Verzeihung zu danken, trat er einer Verschwörung bei, die die Ermordung Ottos beabsichtigte. Die Ver schwörung wurde entdeckt, und die Verschwore nen wurden hingerichtet; Heinrich aber entkam. Da erschien dieser, als Otto das Weihnachts fest

zu Quedlinburg feierte und der nächtlichen Andacht im Dome beiwohnte, barfuß und im Büßergewande, warf sich vor ihm nieder und flehte um Gnade. Gerührt nahm der König ihn auf, verzieh ihm auch diesmal und be lehnte ihn sogar mit dem erledigten Herzog tum Bayern; Heinrich aber suchte von jetzt an durch Treue und Gehorsam gegen seinen königlichen Bruder seine Fehltritte wieder gut zu machen. Seinen Freunden zeigte sich Otto stets frlundlich, gütig und dankbar bis zur äußer sten Selbstverleugnung. Seinem besten

Freunde, dem Markgrafen Hermann Billung, der ihm den rebellischen Böhmenherzog Boloslao in schwerem Streite wieder unterworfen hatte, trat er sein eigenes Herzogtum Sachsen ab, so daß er selbst kein eigenes Gebiet mehr im Reiche hatte. Gereizt von dem grausamen Grasen der Ostmark. Gero, standen alle Sla wen an der Elbe bis zur Oder auf, wurden aber von Otto bezwungen und nahmen das Christentum an, zu dessen Befestigung er die fragten sich; wozu ein Krieg, dessen Ergebnis null und nichtig

Krieg verkündete als Antwort auf die unvorsichtige Herausforderung der Christen» ;eit. Schon dieser Gedanke sollte die Feinde des Islams zum Nachdenken bringen. Wenn man anstatt Konstantinopel und das otto- manische Reich als eine Art Verbindungsstrich Bistümer Meißen und Merseburg, Havelberg und Brandenburg und das Erzbistum Magde- lurg errichtete, so daß das Heidentum im Osten immer mehr verschwand. Und als der Dänenkönig Harald in die von seinem Vater gegründete Markgrafschaft Schleswig einftel

, zog Otto siegreich durch ganz Dänemark bis an die Spitze Jütlands. Harald aber bat um Frieden und mußte Otto den Lehnseid schwö ren, während Dänemark an das deutsche Reich fiel. Auch über Italien waren nach dem Tode Arnufs von Kärnthen im Jahre 899 arge Stürme hereingebrochen. Lothar, aus burgun- dischem Geschlechts, hatte sich zum Herzog von Italien gemacht, war aber von Berengar, Herzog von Jorea im Piemontesischen, bei- eite geschafft worden, der nun selbst das Königreich in Besitz nahm

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Dolomiten
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Page 3 of 12
Date: 06.06.1936
Physical description: 12
Ralfs sei. Otto verneigte sich gegen sie. „Wir sind in Sorge', erklärte er. „Mari- leen ist heimlich von Wolfsloch fortgefahren, und natürlich mußten wir annehmen, daß sie hierher gefahren ist.' „Ich dachte, sie sei noch krank.' „Rein . . . allerdings auch noch nicht ganz wohl, und — und sie hatte sich vorher auf geregt . . .' „Aufgeregt — warum?' fragte Ralf, und Otto zögerte mit der Antwort. Aber es gab nichts mehr zu verheimlichen: nachdem Rita der Gendarmerie bereits angezeigt hatte, wer

der Verunglückte in Moorbach war, mochten es also auch die Komtesse Melanie und der Diener, der abwartend im Hintergründe stand, erfahren. Es konnte ja nicht mehr lange dauern, bis Gendarmerie in Moorbach erschien. Er sah Ralf an und sagte langsam: „Ich weiß alles. Ein Zufall ließ mich hernurtfinhon ni*»r h*r »ff sagte es Marileen, darum regte sie sich auf, denn sie meinte, ich beabsichtigte, es zur An zeige zu bringen.' „Du weißt — du weißt . . .', stammelte Ralf ganz fassungslos. Otto nickte und ein böses

Lächeln verzog seinen Mund. „Dein Märchen von dem englischen Freund und seiner Wette erschien mir gleich nicht recht glaubwürdig, mein guter Ralf, aber ich war doch überrascht, als ich entdeckte, daß der Entführer deines Flugzeugs Götz Dorncck, der flüchtige Sträfling ist.' „Was?!' schrie Melanie Olmütz auf^ mäh rend Ralf förmlich erstarrte und Otto jprach- los ansah, der hastig fortfuhr: „Ich beabsichtigte gar nicht, die Anzeige zu machen, wenigstens vorläufig nicht; nein, überhaupt nicht, nachdem

davon, daß mir an der Wiederergreifung des unglücklichen Menschen nichts gelegen war. Zunächst mußte ich jedenfalls verhüten . . .' Ralf hörte gar nicht mehr, was Otto aus führte, er unterbrach ihn schroff: „Du hast Marileen gedroht, die Anzeige machen zu wollen!' rief er. „Hast irrt das getan?!' „Ich habe es nicht getan, das heißt, ich es, ehe ich sie hindern konnte, und so kann jeden Augenblick. . .' Das Geräusch eines sich schnell nähernden Autos ließ ihn abbrechen: „Da kommen sie wohl schon

, sondern Frau von Medem und Rita. Diese lief gleich auf Otto zu und ergriff ihn am Arm: „Wo ist Marileen? Ist sie hier? Hat man ihn schon verhaftet?!' Ralf Berger war schnell auf Frau von Medem zugegangen, weil er sah, daß sie schwankte, er zog ihren Arm durch seinen und legte den andern um sie: „Beruhige dich. Tante Dora, es ist noch nichts geschehen. Marileen? Nein, wir wissen auch nicht, wo sie ist, aber das wird sich sicher lich bald Herausstellen! Komm hinauf zu Mutter inzwischen ... Ja. Mutter', rief

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Alpenzeitung
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Page 6 of 6
Date: 04.01.1935
Physical description: 6
ist das Stauwerk eröffnet. Herr Baulei ter Otto Langheinrich, Ich habe das Vergnügen, Ihnen im Namen der Regierung dieses Ehrendi plom zu überreichen.' Irgend jemand schrie: „Otto Langheinrich, hochl' Und je mehr alle diese Menschen einsahen, was Otto in den letzten Tagen gelitten, wie sie ihm an diesem Morgen noch Unrecht getan, um so lärmen der stimmten sie ein in den Ruf und freuten sich gleichzeitig, ihrer eigenen Stimmung einen Aus druck verleihen zu könnnen. Otto Langheinrich stand mit gesenktem Haupt

begannen, war es wundervoll warm, und wie jetzt die Mittags sonne mit aller Glut herniederstrahlte, sogar dnik- kend heiß. Geheimrat Erenthal war zu Otto getreten. „Mein lieber Herr Ingenieur, wenn ich auch die sen elektrischen Dingen ferner gegenüberstehe, wür de es mich doch interessieren, wenn Sie die Freund lichkeit hätten, mir diese Neueningen etwas näher zu erklären.' „Mit größtem Vergnügen, wenn ich auch selbst überrascht war, daß der Herr Oberinaenieur diese Dinge, die mir ganz

selbstverständlich erschienen, so besonders hervorhob.' Auch der Regierungspräsident trat heran. „Ich freue mich aufrichtig, daß sich der gestrige Unfall so aufklärte. Es wäre mir peinlich gewesen, wenn wir das Ehrendiplom, das Sie verdient ha ben, wieder hätten mit nach Hause nehmen müssen.' Dabei verschwanden die drei Herren im Innern des Maschinengebäudes. » Alexander von Gronefeld hatte in jeder Hand ein Rosenbukett. Die sechs Ehrenjungfrauen hatte» die Kommis sion, den Bürgermeister und Otto, sowie

gebracht hatten, war sie ja kaum zum Den ken gekommen. In der letzten Nacht, in der auch zu ihr die Gerüchte über Otto^drangen, war sie fast zusammengebrochen. Jetzt wieder war ein Gefühl des Stolzes u. Glückes über sie gekommen, als alle Otto zujubelten. Nun aber, wie sie jetzt einsam den stillen Pfad zur Stadt wieder hinabschritt, war sie grenzenlos traurig. Sie hatte Otto verloren. Sie fühlte, sie hatte es an dem einen Blick seiner Augen gesehen, daß auch er sie noch liebte, aber sie hatten einander

im schnelleres Schritt zu Tal, weil sie sich vor dem Festessen noch; Auch die Herren hatten oben die VesichtimingI ' n schnelle' ^ .,.il sie sick vor dem Z umziehen wollten. . Sie überholten auch jene drei, und Otto zuM unwillkürlich zusammen, als er sah, wie sich Twe,» gerade als sie vorbeigingen, ganz hingebend in Ale«? xanders Arm schmiegte, ihn schmachtend ansà während sie an den Rosen roch. Es verletzte ihn. . (Fortsetzung folgt). Verantwortlich: Mario Jerrandi. Druckerei der »Alxenzeitung',«

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Dolomiten
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Page 2 of 6
Date: 29.04.1936
Physical description: 6
, lanzett förmige Blättchen den Boden, auch hier jede Fußspur verdeckend. Grünes Halbdunkel war in dem gewölbartigen Raum, den die rings um herabhängenden Zweige des Baumes bildeten. Ein wundervoller Platz zu heim lichem Stelldichein! Nach einer durchwachten Nacht war Otto noch mehr als den Abend zuvor überzeugt, daß Marileen sich hier in dieser Laube mit jemandem getrosten hatte. Dieser Jemand war nicht Ralf Berger gewesen. Den brauchte sie nicht heimlich zu treffen und der hätte

, daß so einer sich an Marileen heran gemacht hatte. Solche Erwägungen ließen es Otto als nicht nur erlaubt, sondern durchaus als feine Pflicht erscheinen, Marileens Geheimnis aus zuspionieren. Rita hatte ja auch bereits Ver dacht geschöpft und wiederholt von heimlichen Stelldicheins geredet, weil die Schwester so oft gegen Abend noch in den Park ging. Eine romantische Liebesgeschichte, der so schnell wie möglich ein Ende gemacht werden mußte. Er stand an der checke. Die Sonne war setzt über den Horizont heraufgestiegen

und ver goldete die grauen Schieferdächer der alten Abtei, die Otto von seinem Standplatz gerade sehen konnte. Flüchtig dachte Otto an die Sträflinge, die dort untergebracht gewesen waren, und an den einen, den flüchtigen — Götz Dorneck. Ob der noch lebt? ... Die schrägen Strahlen der Sonne ließen das Rübenfeld vor ihm, das von Tau triefte, wie mit Silber überzogen erscheinen, Millio nen Taudiamanten blitzten auf, die Wiesen jenseits der Straße waren wie silberne Tep. piche, und weiter zurück

die Heide, blieb noch in rosigen seichten Nebel gehüllt. Otto sah nichts von der heimlichen Schön heit dieser Landschaft im Morgenlicht. Für ihn war ein Rübenacker eben ein Rübenacker schlechtweg. Moor und Heide bedeuteten ihm wertloses Land, solange es nicht urbar ge macht werden konnte. Er dachte nur an Mari leen. Wenn es ihm gelang, hinter ihr ge heimes Tun zu kommen, gewann er vielleicht Gewalt über sie und erreichte schließlich doch noch sein Ziel. Aber wie? Sie war jetzt ge- warnt

gelegen hatte. Otto drehte das Säckchen in den Händen. Die Metallschnallen, deren Aufblitzen seine Aufmerksamkeit erregt hatten, waren nicht verrostet, also mußte der Rucksack doch in Be nutzung geblieben sein. Wem gehörte er? Wie kam er hier in die checke. Gerade hier! Das Ding war leer. Als aber Otto die Schnur löste und den Sack umstülpte, fiel ein Kärtchen heraus, wie es Schokoladenpackun gen beigeleat ist. Auf der einen Seite war ein buntes Bild, Zwerge, die an einer schräg gestellten

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Bozner Tagblatt
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Page 4 of 6
Date: 12.04.1944
Physical description: 6
.» Kinn nachdenklich in die linke Hand ge stützt. über die Art und Weise grübelnd, mit »velcher man Ordnung und Zucht in deutsche Lande bringen könnte. Das Ge dicht, in welchem er sich selbst so jchildert, ist aus dem Jahre 1197, also aus dem Jahre, in welchem der unselige Wahl streit zwischen dem Staufen Philipp von Schwaben und dein Welfen Otto von Braunschweig entbrennt: Ich saz uf einie steine und dachte dein mit deine, dar uf säst' ich den ellenbogeii: ich hete in mine Hunt gesmogen daz.tinne

und das Recht sind wund... Wie muh es aber um das Re'uhs bestellt gewesen sein, das solche Menschen zeitigte und folihe Zustände ausweisen konnte, wie sie zur Zeit des Wahlstreites zwischen Otto von Braunschiveig und Philipp von Schwaben auftraten. Die Ehre? Ein blas ser Schemen. Das Gut? Nur mehr ein Begriff für Strauchdiebe. Gott gefällig leben? Ein heuchlerisches Wort im Mun de derer, die damit Geschäftchen mache» konnten. Mit seherischem Auge hat Walther das Unglück nahen sehen: das Reich ohne Einigkeit

, hat aus die schmählichen Versprechungen Ottos, die an sich schon Verrat am Lande bedeuten, diesem die Hand gereicht und jede 5)itse zugesichrrt zur Erreichung der deutschen Krone. Das war .die Einzige Art und Weise, mit welcher der Welse Otto vielleicht noch aus den Thron kom men konnte, es war aber auch die einzige Art und Weise, durch welche es ihm ge lang, deutsche Lande in maßloses Elend zu stürzeft, ganze 5)erzogtümer zum Ab fall zu bringen uitd Blut statt Korn zu -säen. Walther von der Bogelweide sieht

, daß es ihm/nicht'darum ging, zur mächtigsten und furchtbarsten Waffe: die Kirche zu bekämpfen, sondern , vor zum Bamistrahl. Dies aber ist auch der, allem darum, dar Reich, vor dem Unter- Augenblick, in welchem Walther in aller- gang zu schützen? Walcher roar.-vor alleM schärfster Welse gegen dieses Vorgehen anderen und-einzig:allein nur-Deuffcher, ä tiert. Der Bannstrahl, den der und zwar Deuffcher:im heutigen klaren nach der Verbündung mit Otto und'eindeutigen Sinne des Wortes. Alles nr.», 4.-“ _.XI_

aber vor allem wird jener sein, der aus der Ferne das Feuer bis zur hellsten Entsachung kchürte und sich nicht scheute, nur um reiner Machtinteressen willen, Otto j)and und 5zilse zu reichen. Da gibt es, so Nagt Walther, nur mehr Hilfe bei ^dem Allmächtigen, daß er die Dinge wende und die Kirche, die dies yeranlaßt hat. bekehre: Zu Rome hört' ich lügen zwei Könige betrügen. Davon entstand der größte Streit: in Zukunft und Vergangenheit: es täten sich entzweien die Psaffen und die Laien. Der Priester vergißt seine» Amte» und reißen

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 20.06.1896
Physical description: 4
, 2l). Juni. (Eigenbericht.) Bisher wurden von dem untergegangeneu Dampfer 3t Leichen gefunden. Die Zahl der Todten beträgt 347. I.v.vltt) Mensche« ertrunken. NoKohama, 20. Juni. (Eigenbericht). In Folge einer Flutwelle, die zahlreiche Städte an der Nordküste zerstörte, sind 10.00t) Menschen ertrunken. Erzherzog Otto. DaS „Vaterland' schreibt : „Herr Erzh-rzog Otto wird, wie wir hören, in nicht ferner Zeit von Oedenburg nach Wien, im? zwar in das AuzartenpälaiS übersiedeln. Dem Vernehmen nach hat nämlich

der Kaiser mil Rücksicht darauf, daß der Gel und- heitSzustond des Herrn Erzherzogs Franz Ferdinand «on Oesterreich Este noch einer längeren Schonung bedarf, zn be stimmen befunden, das der Herr Erzherzog Otto zu jene'. Geschäften herangezogen werde, welche bisher der verstorbene Herr ErzherzogKarl Ludwig ver sehen hat. Außerdem wird Erzherzog Otto einen Theil jener Repräse n tati^o nspfli cht en übernehmen, welche früher der verstorbene Kronprinz Erzherzog Rudolf im Namen des Kaisers ausgeübt

hat. Dem Herrn Erzherzog Otto werden deshalb neben seinem Obersthofmeister Fürsten Montenuovo noch zwei Kämmerer aus dem Offiziersstande beigegeben werden, von denen einer ein Ungar sein wird. Die früher vom Ersten Obersthofmeister Fürsten Hohenlohe benützten Räume des Augartenpalais wer den eben jetzt zur Residenz für den Herrn Erzherzog Otto adaptirt und dürften im August bezogen werde». Der Herr Erzherzog Otto hat seineu ganzen bis herigen Hofstaat aufgelöst; der Herr Erzherzog wird sowohl hin sichtlich

Kammer wie Küche und Stall vollständig vom a. h. Hofe ausgestattet weiden und wird das ganze Personal ausschließlich dem Ressort des a. H.Hofes unterstehen. Gegenwärtig weilt Herr Erzherzog Otto meist in Schönau an der Südbahn, welche Besitzung er angekauft hat. In nächster Zeit wird der Herr Erzherzog das bisher innegehabte Kommando des in Oedenburg dislozirten Husaren-Regiments übergeben und von den Offizieren des Regi ments sich verabschieden, um später ein Brigade-Kommando in Wien zu übernehmen

. Die Frau Erzherzogin Maria Josephs übersiedelt in den nächsten Tagen mit den Herren Erzherzogen Karl und Max, wie alljährlich, auf Schloß Persenbeug, welche Besitzung, nebenbei gesagt, der Kaiser auf den a. h. Familien fonds übernommen und dem Herrn Erzherzog Otto zur Dispo sition gestellt hat.' Tages-Neuigkeiten. Fürst ««d Fürstin Campofranro haben sich für ^>rze Zeit nach Brunnsee begeben, und werben Anfangs Juli den Sommeraufhalt in ihrer Villa auf dem Brenner nehmen. , , Grhamirmtg. Die Leiche

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 10.01.1877
Physical description: 4
nicht umhin, seinen Namen zu nennen. Der Fremde sah ihn mit großer Aufmerksamkeit an und sprach: „Bin ich zu dreist, wenn ich frage, ol> von Ihnen auch Verwandte in der Residenz wohnen? Kennen Sie Gmf Rüdenihal Otto verneinte: der 'Name des Grasen war ihm fremd. Jciu hielt der Zug an einer Station, der Frcmdc mußte nusslcigen und überreichte Otto seine Karic mit den dorten : „Herr vov Sandors, ich hoffe, wir haben uns nicht zum letzten Male gesehen. Ich würde mich srcucn, wenn Sie die Heimath besuchten

und sich meiner erinnerten; Sie werden mir stets willkommen sein!' Otto erwiderte einige verbindliche Worte, daß es auch ihn! zur Ehre gereichen würde und dergleichen mehr, dann, als er allein war, las er aus der »arte den Namen! „Erhard von Kronan.' Er versank mis's Neue in Träume : seine Gedanken flogen jetzt nach der nnbekanntcn Heimath hin und mäch tiger als je ergriff ihn die Sehnsucht, diese zu scheu. Fast wäre er, wenn er seine bestimmte Ankunft dem Pro fessor Berner mitgetheilt hätte, umgekehrt und hätte

halte sich verändert, er war stärker und männlicher geworden; sein Gesicht war von einem gepflegten hübschen Buri umgeben, der ihn älter erscheinen licsz, als er wohl war, Otto dagegen war noch der schlanke Jüngling, den Berncr gekannt, nur das; cr größer geworden, nnd daß sein feines Gesicht eine etwas gedämvstc Färbung angcnoiumcn. Als Beide sich so schweigend bewunderten nnd dabei immer wieder die Hände geschüttelt hauen, legte Berner Olto's Arm in den seinen und sagte: „Jetzt komm. Deine Zimmer

sind bereit, Dn wirst doch nicht etwa in einem anderen Hause wohnen wollen. „Ich sürchle, Sie können durch mich sich irgend Be schränkungen in Ihren Räumlichkeiten auferlegen,' warf Otto schüchtern ein. Berncr lachte. „O, so steht's mit dem Professor nicht,' entgcgnetc cr. „Scinc Verhältnisse haben sich so gestaltet, daß er sein eigenes Haus besitzt, in dem Tu über mehrere Zimmer zu verfügen haben wirst; tonnn nur, und sür das Gepäck laß mich auch sorgen.' Mit diesen Worten zog cr Otto mit sich fort

. Aber wie stand Otto fast geblendet, als er, geführt von dem Professor in ein Zimmer trat, in dem sich bei seinem Eintritt zwei Damen, man mußte sie an Ähnlichkeit und Aussehen für Schwestern halten, von ihren Sitzen erhoben. Beide waren schön, aber auf der Gestalt der jüngeren blieb des Jünglings Auge haften, als der Professor ihm dic altere als seine Gattin vorstellte und das junge Mädchen als scinc Tochter Hertha. Frau Professorin Berner, die nach ihrem Aussehen pch wohl erst Anfangs der Dreißiger befinden

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Dolomiten
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Page 2 of 6
Date: 20.05.1936
Physical description: 6
Sie es können.' „Wenn ich es können werde . . .' murmelte Götz und schloß erschöpft die Augen. * Marjleen erkrankte. Die dauernde innere Erregung der vergangenen Wochen, ver bunden mit der Heimlichkeit ihres Tuns, zu letzt der Schreck, als sie sah. wie das Flugzeug abstürzte, in dem sie Götz Dorneck wußte, alles zusammen führte einen Nervenzu sammenbruch herbei. Es war am zweiten Tage nach dem Er eignis. Am Abend war Otto von Specht ge kommen, und während des Abendessens Drachen er und Rita von dem Kanadier. Im Verlauf des Gesprächs sagte Otto

, die Polizei sollte sich das Jüngelein einmal etwas ge nauer ansehen. Frau von Medem bemerkte, daß Marileen beängstigend blaß war und fragte, ob ihr was fehle, was Marileen ver neinte. Dann klagte Otto über feine Verein samung in Kranau. Es gäbe zu wenig zu tun und doch könne er nicht etwa für einige Wochen nach Berlin oder gar nach dem Süden, weil Oberinspektor Eckert an einem Gichtanfall zu Bett läge und der zweite Inspektor ihm nicht verlässig genug erscheine. Abends sei es zum Auswachsen, da könne

es kommen, daß,er sich den Suff angewöhne. Frau von Medem schlug vor, er sollte abends herüberkommen, bei ihnen zur Nacht bleiben und morgens wieder nach Kranau hinüberfahren, dann würde er die Verein samung nicht so empfinden. Sofort nahm Otto diesen Vorschlag an. Man erhob sich von der Tafel, um ins Wohnzimmer hinüber zu gehen. Otto drehte sich lächelnd zu Marileen herum: „Hoffentlich hast du nichts dagegen, daß ich so oft hier sein werde, Marileen?' Sie sah ihn mit leerem Blick

an, als habe sie nicht verstanden, machte zwei Schritte nach rückwärts und sank in sich zusammen, ehe Otto sie auffangen konnte. Sie war ohn mächtig geworden. Sie merkte nichts davon, daß Otto sie auf den Armen in ihr Schlaf zimmer trug. Sie lag bleich wie eine Tote auf ihrem Bett, und erst nach längerer Zeit gelang es Frau von Medem und Rita, sie wieder zum Bewußtsein zu bringen. Sie lächelte matt zu Tante Dora auf: „Ich glaube, ich habe mir den Magen ver dorben.' Das Auto war nach dem Arzt geschickt worden und brachte

hat, mag es Einfluß auf ihr Gemütsleben gehabt haben', nickte Doktor Braun. „Doch scheint mir, diese Begebenheit liegt etwas weit zurück, um für ihren heutigen Schwächeanfall verantwortlich gemacht zu werden, wenn sie fick nicht inner lich weiter damit beschäftigt hat.' Otto von Specht hatte bisher geschwiegen, jetzt sagte er: „Vielleicht stand damit noch anderes im Zusammenhang. Ich meine mit ihrem Er lebnis im Moor.' (Fortsetzung folgt.)

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Meraner Zeitung
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Page 12 of 18
Date: 10.07.1898
Physical description: 18
, Wien Louis Försteinaun, Rentner, Nordhansen I. Weiß, Innsbruck Franz Nebuschka, Hofoperusänger, Dresden Sebast. Hosmiiller m. S., Hofopernsänger Dresden OIier-IinrtIM Oliladis (1338 Bieter ü. d. M.) Lad Obladü Eingetroffen bis zum 1. Juli: Hermann Glluzel, Neichenbach Josef Böhm, Wien Gräfin Gust. Euzeuberg, Nizza StistsdamcS.diiÄont-Saumagiic, Juusbrck. Georg v. Koreska, k. k. Major, Prcßburg Frau Karola v. Koreska, Prcßburg Frau E. Wwe. Schneider, Innsbruck Professor Etterl«-, Ambach Otto

Franz Mumeltcr, Bozen Leonh Lang, Priv., Innsbruck Fr. Klara Lang, Innsbruck Viktor v. Nitsche, k. u. k. Obersr, Laibach Fr. Ludovica v. Nitschc, Laibach Kaspar Remmclc, Jngolstadt Fr. Baronin Huberta Hallberg, Hall Baron Otto Hallberg, k. Nlajor, Lindau Fr. Emma Kern, Mtshansen Josef Lipp, k. u. k. Hauptm., Krakau Dr. W. Hofmauu, München Arthur Schmidt m. G., Hamburg Joscf u. Michael Prebcck, München Mr. u. A!mc. E. A. Fisson, Reims A. Dchesclle m. T-, Fabrikant, Thimister Heinrich Becker

u. G-, Baukier, Berli» Jos. Weil. k. Bez.-Jng., Mühldorf Dr. H. Königsdorffer u. G., Plaueu A. Rosse. Köln Fr. Neyfcher, Krefeld Oberst Kericke u. G., Hannover Heinrich Nütten u. G., Aachen Josef Dillersberger, Kufstein Dr. Friedr. Aiöder u. Fam., Ludwigshafcil Berthold Romer, geh. Staatsrath, Oldenburg Moritz N. Oppenheim u. Fam., Frankfurt Robert v. Pelken u. Fam., Koschmiu Jos. Eisler in. Fam. u. Gouv., Wien K. Deiulein u. G., Pilsen Otto Fritsch u. G., Berginsp., MyslowitS Hellweg, Kfm.. Leipzig Gustav

v. Tliüncn m. F.', Waral Oldenburg N!. Wagner, StaatSanwalt m. G., Berlin Heinr. Briickl m. Fam.' Briinn. Ö. Goschen m. G., Leipzig Otto Megenhardt, Priv., Dresden Akax Fidler m. G., Berlin Berthold May, Nedakteur, Berlin Prof. Dr. Rnd. Mischer, Scehausen A!cta r. Hedwig Wahreudorf, Hannover Elsa Wahrendors, Hannover Karl Schlegel in. G.. Aüinchen Prof. E. G. Dickinson, Wien Dr. v. Scholz, Constanz Zusainmcn 44 Parteien mit 80 Personen. n. Conncr, England C. Adam, Propst, Gothcnbnrg G. Hcyinan

Heinrich Vögele, Student, Mcran Frl. Anna Vögclc, Meran Marie Christanell, Meran Hofrath Otto Bank n. G., Dresden Rob. Gottschalk m. Fam., Major, Hossensaß Aug. Fuchs, Kanonikus, München Dr. Moll, Bozcn Dr. Nagl, Bozcn Luscnbcrgcr. Stcucreinnchnier, Klause» Hans Nabcnstciner. Klausen Bcrtha Gcbhardt, Nüinchcn Niargarcthc Egger, Mcran E. Bianciardi in. G., Prof., Viercji» O. Jcffcn in. G, Berlin Edda Wols, Leipzig Alice Häncl, Leipzig Mendelpas; (1354 Nieter ü. d. Nt.) Grand-Hotel „penegal' Eingctioffcn

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