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Neueste Zeitung
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Page 4 of 6
Date: 03.08.1929
Physical description: 6
! Ich, öer Herzensknicker, werde schüchtern wie ein junges Mädel, das sich mit seinem ersten Schwarm yerumschlägt. Wahrscheinlich fallen mir bei Ellas Anblick alle weine Sünden ein. Und die sind zahlreich wie der Sand am Ufer des Meeres!" „Das ist doch Unsinn, Achim! Ich glaube, Ella wartet schon längst auf deine entscheidende Frage, sie wird schon nicht nein sagen." Achim sprang begeistert auf: „Meinst du, Otto? Junge, das will ich doch auf der Stelle ausprobieren! Um diese Zeit ist Ella

in ihrer Wohnung. Und wenn sie ja sagt! Was soll das für eine Freude geben!" Wie ein Wirbelwind fegte er durch Ottos Zimmer. Bevor dieser seinem lieben Freunde noch einen herzlichen Wunsch mit auf den Weg geben konnte, war er längst verschwunden. Otto schaute ihm traurig nach. Ja, Achim hatte es leicht! Er wurde erwartet. Kein Hindernis stand seinem Glück entgegen. Daß er an seiner Stelle wäre! * Fritz Lohusen stand in tiefen Gedanken an seinem Schreibtisch. Vergebens suchte er die lähmende Müdig keit

springen? Otto war ein Krüppel, Achim war nur Verwaltungsmann, der sich allmählich einzuarbeiten begann. Er durfte nicht zusammenbrechen! Aber er konnte auch das Tempo, in dem er schaffte, nicht müßigen. Denn die Arbeit bis zur völligen Er schöpfung war ja das einzige, was ihm über die grause Ode seines Daseins hinweghalf. Wäre es nicht besser, Rita und Otto würden endlich ein Paar? Dann stände er einer unabänderlichen Tat sache gegenüber, er bekäme wenigstens etwas Ruhe. Es pochte leise. Rita trat etn

. Forschend ruhten die Blicke des ernsten Mannes auf ihrem bleichen Gesicht. Auch Rita litt. Seelisch vielleicht nicht weniger als er, denn sie fühlte sich schuldig, daß sein und ihr Glück in Scherben gegangen war. Hätte sie ihm damals nur ein wenig vertraut, nie hätte sie aus verletztem Stolz so rasch zu Otto das bindende Wort gesprochen. Zu spät, Sie waren beide gefesselt. Es gab keinen Ausweg. „Du hast mich rufen lassen, Fritz!" sagte Rita leise. „Ja. Rita, es sind wichtige Arbeiten zu erledigen

. Aber du scheinst nicht ganz wohl zu sein. Wollen wir nicht lieber bis morgen warten?" „Ich bin nicht krank, Fritz! Nur eine schwere Ent scheidung habe ich mir abringen müssen, das drückte mich nieder: Ich habe Otto gebeten, die Hochzeit zu beschleuni gen. Er braucht mich!" Leise setzte sie hinzu: „Dann hat der Karnpf ein Ende, das Pflichtgefühl zeichnet mir meinen Weg vor." Aufstöhnend sank Fritz Lohusen in den Schreibtisch- ! sessel und stützte den Kopf in die Häirde. Er durfte nichts I sagen

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 17.07.1929
Physical description: 6
des Glockturmkammes im Hintergrund von Dok tor Mycinski. Die vier guerformatigen Bilder stellen > 19 Fackeln in der Nacht. Roman von Emil Frank. Copyright by Verlag Bechthold, Braunschweig. Eine Gnadenfrist! dachte Otto. Ich muß sie nützen! Sonst vernichte ich mein und Ritas Glück! Rasch empfahl er sich und eilte in den Garten. Frau Geheiwrat Lohusen und ihre Schwiegertochter waren von der Ausfahrt noch nicht heimgekehrt. Sie würden voraussichtlich bis zum Essen ausbleiben. Adele ging in den Garten

, um einige Blumen für den Mittagstisch zu pflücken. Als sie ihr Körbchen ge füllt hatte, stand Otto ihr plötzlich gegenüber. Sein ver störtes Gesicht hellte sich bei ihrem Anblick sogleich auf. Das Aufleuchten in seinen Augen verriet ihr deutlich genug, wie sehr er sich freute, sie allein getroffen zu haben. Voll Schmerz dachte Adele: Das ist nun der zweite, der mich liebt, dessen Gefühle ich doch nun und nimmer erwidern kann. Wie glücklich wäre ich, wenn Fritz mich ein einziges Mal so anstrahlte

wie sein Bruder es jetzt tut! Aber das wird nie geschehen! Zu tief ist Ritas Bild in seinem Herzen eingegraben. Auch ich mutz verzichten! Nach einigen belanglosen Worten reckte Otto sich kühn auf: „Ich mutz morgen nach Mariannenhütte ziehen, Papa will es haben —" „Nun, das ist weiter nicht gefährlich. Mit deinem Auto bist du in ganz kurzer Zeit hier und kannst Rita und Achim besuchen, so oft du willst!" „Achim und Rita! Ich muß einmal ganz offen mit dir sprechen, Adele! Meinst du, ich hätte an Rita gedacht

, als Papa das Berbannungsurteil über mich verhängte? Nein! Aber an dich dachte ich! Daß ich dich nun nicht mehr täglich sehen darf!" „Aber das ist doch Unsinn, Otto! Was würde Rita sagen, wenn sie dich so sprechen hörte! Sie verdient es wirklich nicht, daß du ihre Treue so lohnst!" Innsbruck, 16. Juli. Die Pächter der Gastwirtschaft in der Talstation der Patscherkoselbahn, Georg Pschorr fen. und jun., haben durch den Rechtsanwalt Dr. Maritschnigg beim Lan desgericht in Innsbruck

es denn, daß ihr euch verlobtet?" Da erzählte er ihr offen, wie das damals gekommen war, daß ihm das Bewußtsein dieser Schuld den Mund verschlösse. „Und nun ist öte Strafe gekommen! Ich habe mit der Liebe ein frevles Spiel getrieben. Jetzt erst weiß ich selbst, was unglückliche Liebe bedeutet. Ja, Adele, ich muß es dir sagen: Vom ersten Sehen an habe ich dich lieb gehabt! Immer größer wurde meine Sehnsucht nach dir —" „Nicht weiter, Otto! Ich darf diese Worte nicht an- hören! Sie sind Verrat an Rita, die noch immer

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 26.06.1929
Physical description: 6
laufenden zu halten, ber ich yave leider so sf-enig Zeit, daß ich mit selten ne Stunde abringen kann —* „Weiß ich," unterbrach ihn der Vater ungeduldig; !>as wäre aber nicht nöttg, wenn du diese Leiden Bunnn- >r Leinen Bruder Otto und diesen sogenannten Teil- rber Achim Möllenkamp, etwas fester an die Kandare ehmen würdest." Fritz Lohusen fühlte sich bei dieser Unterhaltung atzerst unbehaglich. Es widerstrebte ihm, fnnttv dem MMeit Ottos und Achims über sie zu reden. Immer rußte er auf der Hut

sein, daß er gegen Otto nicht un- erecht wurde, es ihm nicht entgelten ließ, daß er auf :gend eine Weise Rita Möllenkamp als Braut ge- ^Der*Vater meinte spöttisch: »Warum so schweigsam, ^ Da^reckte Fritz sich steil auf:»Du machst mir wegen )tto und und Achim Vorwürfe, Papa. Dabei weiyt u aut^enug wtt wenig Einfluß ich ans ^ beiden habe. )tto ist nur sin Jahr Krieg upd Ges fangenschaft haben ihn aus öer Bahn geworfen, die uns Lohrnsens für gewöhnlich vorgezeichnet hat. Wenn ich ihn einmal zu einer ernsteren

Lebensauffassung mahne, dann meint er lachend: Ich mutz sechs bitter harte Jahre nachholen! Und was soll ich Achim Möllenkamp sagen? Ich mutz da schon heilfroh sein, daß er mir in öer Ver waltung der Hermeswerke freie Hand läßt." Der Geheimrat knurrte ingrimmig in den weißen Bart: »Und wenn ich mich auch noch so gifte, so kann ich dir leider nicht unrecht geben. Was uützt es denn, wenn ich Otto vor meinen Stuhl zittere! Der Bengel macht dann fein erstauntes Gesicht und tut, als könnte er kein Wäfferlein trüben

Verlobung mit Rita Möllenkamp dazu beiträgt, daß Otto sich im Hause nicht sonderlich wohl fühlt —" »Na, erlaube mal, Fritz!" unterbrach ihn der Vater erstaunt. »Du redest da mitunter einen neuen Stiefel zusammen! Kann Otto sich denn ein besseres und schöneres Mädel wünschen als diese Rita? Die Verhält nisse passen ganz ausgezeichnet zusammen; sie ist die einzige Schwester unseres Teilhabers, eine Partie, wie es nur wenige zwischen Ruhr und Emscher gibt. Nein. Otto ist trotz seiner leichten Ader

nicht so dumm, daß er das nicht einsehen sollte." »Gewiß sieht er das ein und er hat ja auch bisher noch kein Wort verlauten lassen, nicht die leiseste An deutung gemacht, daß er das Verhältnis lösen will. Aber ich beobachte ihn nun einmal ziemlich scharf und da kommt es wir mitunter vor, daß er bedauert, sich so schnell gebunden zu haben." »Es war jedenfalls das gescheiteste, was Otto jemals m t und er sollte es nur Versuchen» Winkelzüge zu machen. Rita ist mir lieb wie eine eigene Tochter. Eine bessere

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 6
Date: 21.07.1929
Physical description: 6
. Das Vertrauensverhältnis zwischen Arbeiterschaft und Werksleitimg ist nun einmal empfindlich gestört. Ich trage daran keine Schuld." „Ich etwa?" rief Otto erregt. Gödering sah ihn scharf an und erwiderte: „Ich habe Ihnen meine Meinung nicht vorenthalten, Herr Lohusen, und ich wußte, daß ich auch im Sinne Ihres Herrn Bruders handelte, wenn ich mich mühte, Frieden mit unserer Arbeiterschaft zu halten." Otto Lohusen nagte ärgerlich an der Unterlippe. Daß Gödering nicht so ganz unrecht hatte, sah er wohl

. Ich muß ohnedies nach Oevenhag fahren und werde noch heute mit meinem Bruder alles erörtern. Morgen erhalten die Leute Bescheid." „Hoffentlich ist es dann nicht schon zu spät!" Ärgerlich meinte Otto Lohusen: „Sie sind nun mal ein arger Schwarzseher, lieber Herr Gödering! So schlimm wird öas schon nicht werden!" „Hoffentlich!" Damit verließ der Direktor das Zrm- wer. Otto aber bestellte sein Auto und wollte sich für Den Geschworenen würbe eine einzige Hauptfrage auf Brand legung vorgelegt

als Berufungsgericht in Abänderung des erstrichterlichen Urteils dem Klagebegehren stattgegebe n. In der dagegen an den Obersten Gerichtshof ergriffenen Revision wurde der Standpunkt vertreten, die Klage wäre nur dann be- j die Fahrt nach Oevenhag umkleiden. Da kam Achim an. Als er hörte, warum sein Freund es so eilig hatte, schlug ; er die Hände über dem Kopf zusammen und meinte: „Es geschehen Zeichen und Wunder! Otto kriegt es mit der Angst zu tun! Latz die Leute doch schreien! Die laufen uns schon nicht fort

." „Ich fahre jedenfalls nach Oevenhag und will Fritz die Sache vortragen." „Und schauen, was die schöne Adele macht!" unter brach ihn Achim spöttisch. Otto wurde rot wie ein Schuljunge. Eifrig widersprach er. Doch Achim sagte lachend: „Stell' dich doch nicht an, als wärest du vom edelsten Biereifer erfüllt! Mir machst du doch nichts weiß, alter Junge. Und für's erste rechtest du in Oevenhag ja doch nichts aus. Fritz ist nach Essen gefahren und kommt vor Abend nicht zurück. Das weiß ich durch Rita

." „Dann allerdings hat es freilich keinen Zweck, daß ich die Fahrt nach Oevenhag so Hals über Kopf antrete." „Das meine ich auch. Wollen lieber mal nach Dort mund gondeln und uns etwas gemütlichere Luft um die respektiven Nasen wehen lasten. Du versimpelst mir sonst in der öden Mariannenhütte ganz und gar." Aber Otto verspürte zu der vorgeschlagenen Ver gnügungsreise nicht die mindeste Lust, und alle Über redungskünste Achims versagten gänzlich. Knurrend er gab er sich schließlich drein: „Laß' zunächst

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 6 of 12
Date: 18.03.1955
Physical description: 12
. Ja, ja, das Elsi kann mehr als Kirschen essen, das ist ge wiß!“ Zwei Stifte in einem Geschäft müssen gute Kameraden sein . . . Der Fritz und der Otto bei der Firma Häusler & Co. waren es. Hatte einer von ihnen eine Dumm heit gemacht, so versuchte der an dere ihn herauszureden. Sie tele graphierten sich gegenseitig stumm die Laune ihres Vorgesetzten und teilten sogar ihre Frühstücksbrote miteinander. Wie Max und Moritz, die beiden Schlingel, machten sie ihre Streiche, und es war ihnen eigentlich keiner böse

. Außer dem großen Chef, Herrn Häusler per sönlich, denn der war der verkör perte Ernst. Und was er am mei sten haßte, das war Unpünktlich keit. Der Fritz und der Otto, vieles war ihnen gemeinsam. Aber in einem waren sie grundverschieden. Während der braunlockige Fritz die Pünktlichkeit in Person war, fand der Otto am Morgen schwer aus den Federn. Zwei Minuten, fünf Minuten, manchmal sogar eine Viertelstunde, der Otto war unver besserlich. Das einzige Glück dabei war, daß der Herr Chef meist am Morgen

erst eine halbe Stunde nach Geschäftsanfang das Lokal betrat und die Unpünktlichkeit Ottos so nicht gewahr wurde. Bis zu dem einen Morgen, an dem er pünktlich kam. Der Fritz stand wie auf Kohlen. Im Chefbüro tobte der Herr Häus ler. Alle hatte er schon rufen las sen, den Prokuristen die kleine, nette Stenotypistin, den Fritz. „Wo ist der andere, der Otto?“ fragte der Chef. Fritz stotterte: „Der Otto ist noch nicht da.“ Der Chef sah auf die Uhr. „Was ist das für eine Schlamperei! Wenn er kommt

, soll er sich sofort bei mir melden.“ „Jawohl, Herr Häusler“, sprach Fritz und rannte hinaus. Und ge rade betrat der Otto pfeifend das Geschäft. „Otto, der Chef ist da und hat schon nach dir gefragt.“ Otto wurde blaß. „Das ist Pech. Was mach ich jetzt?“ Fritz dachte nach. „Geh hinein und entschuldige dich. Ein Auto wäre in die Straßenbahn gefahren und du hättest zwanzig Minuten zu Fuß gehen müssen.“ „Danke!“ grinste Otto und klopfte am Chefbüro. Kam nach zwei Minuten wieder heraus. „Okey!“ sagte er. Und dann kam

der nächste Mor gen. Wieder war der Herr Chef pünktlich im Geschäft. Und auch der Otto, durch den Tag vorher ge warnt, hatte aus den Federn gefun den. Nur Fritz war diesmal nicht zu sehen. Einige Male hatte der Chef nach ihm gerufen. Eine halbe Stunde nach Ge schäftsanfang stürzte Fritz atemlos herein. „Sofort zum Chef kommen!“ be fahl der Prokurist. Im Bewußtsein eines guten Ge wissens trat Fritz vor den Gestren gen. „Entschuldigen Sie, Herr Häusler, daß ich zu spät komme. Die Straßenbahn

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 6
Date: 24.07.1929
Physical description: 6
ein Ende, dann trat sie wieder völlig zurück, wie es sich für die Braut seines Bruders ziemte. In diesem Augenblicke, wo beide vielleicht dasselbe dachten, wurde hastig die Tür geöffnet, Otto Lohusen stürmte ins Zimmer. Erstaunt maß ihn Fritz mit fragenden Blicken. Otto sank erschöpft auf öen nächsten Stuhl. Stöhnend meinte er endlich: „Es ist ein Unglück geschehen, und ich trage die Schuld!" „Erzähle!" bat Fritz. Rita wandte ein: „Soll ich mich lieber zurückziehen? Ich möchte nicht gern stören

." „Bleib nur, Rita," bat Otto: „du wirst es ja ohnedies bald erfahren, was geschehen ist." Und dann erzählte er offen von dem Drängen der Belegschaft, über ihre Be schwerden zu verhandeln: daß er sich nicht getraut hätte, allein zu entscheiden: von Achims Besuch und dem feucht fröhlichen Beisammensein mit ihm. Und zuletzt schilderte er das Uiiglück, das durch feine Schuld Maria Thormann betroffen hatte. Otto schloß seinen Bericht: „Gödering hat mich längst darauf aufmerksam gemacht, daß die Belegschaft

ein bitteres Gefühl aufgestiegen. Ja, jetzt klagte er sich an! Es tat ihm leid, was er angerichtet hatte. Kam nicht die Reue zu spät? Hätte er nicht früher aus die wohlmeinenden Rat schläge hören können? Aber nein, leichtsinnig hatte er sich darüber hinweggesetzt, hatte für nichts anderes als für Lebensgenuß Sinn gehabt und mutzte irun ernten, was er gesät hatte. Doch kaum waren diese Gedanken gekommen, schob Fritz sie auch sogleich entschieden zur Seite. Es kam jetzt nicht darauf an, Otto wegen

seines Leichtsinnes Vorwürfe zu machen. Damit änderte man nichts. Nein, man mußte die schlimmsten Folgen abzuwenden versuchew Ruhig wandte er sich an Otto: „Ich komme morgen früh sofort nach Mariannenhütttz und will versuchen, was sich jetzt noch einrenken läßt. Vielleicht wäre es besser, du bliebest hier. Man kann nicht wissen, wie der Unglücksfall auf die Leute wirkt, und ich möchte es unter allen Um ständen vermeiden, daß dein Ansehen unter der Beleg schaft auch nur öen geringsten Schaden leidet." Otto wehrte

, würde zu der Einsicht kommen, daß er es auf einer ganz falschen Grundlage aufgebaut hatte. Dann mußte der gesunde Kern, der in ihm steckte, doch noch zum Durchbruch kommen. „Verlaß dich drauf, Otto, ich stehe treu zu dir, mag kommen, was will!" Otto aber senkte beschämt das Haupt. So sprach der Bruder zu ihm, den er um seines Lebens Glück betrogen hatte! Aber lag erst diese schwere Prüfung hinter ihm, dann wollte er auch Fritz und Rita gegenüber den Mut der Wahrhaftigkeit aufbringen. Dann sollte jenes dunkle

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Tiroler Wastl
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Page 6 of 8
Date: 10.03.1926
Physical description: 8
auf sein Kionto gebucht wissen, und ebenso strit ten sich auch die beiden Verkäufer, Fritz und 'Otto, um die Palme des größeren Verdienstes. Der Effekt der Debatte war, daß Chefs wie Verkäufer mit hochroten Möpsen durch den Laden stoben und sich, entgegen allem kollegialen Takt, voreinander schmählich besiegelten. Bis es dem einen der Herrn Chefs, Herrn Klotz, zu dumm wurde. Er rannte zur TM, schrie seinem Kompagnon Mer den ganzen Laden hin ein lautes ,-So ein Schubiak!" zu und verschwand wutschnaubend

auf die Straße. ( Im selben Augenblicke hatte aber auch der Ver käufer Otto das dringende Bedürfnis empfunden, seinen Wollegen Fritz laut und vernehmlich einen ,-Schubiak" zunennen. „Wer ist ein Schubiak?!" brüllte nun Herr Weipert und machte Miene, seinem Kompagnon auf die Straße zu folgen. : ; „Aber nicht Sie!" stotterte Otto, der Herrn Weiperts Frage auss sich bezog, entsetzt. ,-Sondern?" keuchte Weipert ein wenig perplex: „Sondern?" „Der, der's gesagt hat!" fuhr Fritz mit dem unschul digsten Lächeln

der Welt dazwischen. Weipert und Otto konnten nicht anders, sie mußjten grinsen . . „Wastl"-Allerlei. Straßen- und Gehsteigreinigung. Jetzt hat es sich der heilige Peter und die Frau Holle doch noch überlegt und schickten uns drei Tage hindurch noch vor Winterschluß reichlich Schnee. (Von dieser letzten winterlichen Kraftanstrengung wurden in erster Linie die Behörden überrascht, die die Straßenreinigung unter sich haben. Denn zwei Tage hat es gedauert, bis man es end lich halbwegs soweit brachte

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Neueste Zeitung
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Page 5 of 8
Date: 02.08.1929
Physical description: 8
aufzmveisen. Den stärksten Geburtenüberschuß hatte mit 69.008 Bayern. 33 Fackeln in der Rächt. Roman von Emil Frank. Copyright by Verlag Bechthold, Braunschweig. Enttäuscht schaute sie zu Boden. So schwer hatte sie mit sich gerungen, bis der Entschluß gefaßt war, den sie vor hin so bestimmt ausgesprochen hatte. Sie hoffte auf eine klare Entscheidung, denn das Verhältnis, in dem sie jetzt zu Otto stand, bedrückte sie. Eines gestand sie sich freilich nicht ein, was wohl im Hintergrund ihrer Seele lauerte

: sie wollte sich an Otto ketten, um endlich die Gefühle für Fritz nieöerzwingen zu können. Also wieder Aufschub! Neue Kämpfe und Span nungen! Schwäche lastete auf ihr. Schweigend sank sie in den Sessel ihm gegenüber. f. Otto stützte das Gesicht in die Hände und schaute in sich hinein. Daß er gesund und stark wäre! Dann hätte sie nun und nimmer ihren Wunsch ausgesprochen. Dankbar hätte sie aus seiner Hand die Freiheit empfangen. Und er hätte endlich um Adele ringen dürfen! In bitterem Weh stöhnte er auf. Nieinand

— Rita am wenigsten — durfte ahnen, was ihn quälte, was er in feinem Herzen nieöerzwingen mußte. Wie erlöst atmeten sie beide auf, als Adelens leichter Schritt rasch näher kam. Sie wandte sich nach freundlichem Gruß an Rita: „Fritz läßt dich bitten, ihm ein wenig bei einer wich tigen Arbeit zu helfen." Sogleich stand Rita auf, und Adele nahm ihren Platz ein. Wie gehetzt huschte sie aus dem Zimmer. Erstaunt fragend schaute Adele den Kranken an: „Verzeihe, Otto, wenn ich neugierig bin! Habt ihr ettvas

miteinander gehabt?" In stummer Qual schaute Otto sie an. Gellende Stim men riefen in ihm: Oh, daß ich doch gesund wäre! Daß ich dir sagen dürfte, wie sehr ich dich liebe! Alle Qual hätte dann ein Ende! So aber schließt mir das Schicksal Die Fahrftrahe der Zukunft. Der moderne Ingenieur ist in erster Linie Skeptiker. Alles, was bisher geschaffen wurde, mutz er von neuem untersuchen, um sestzuftellen, ob sinnreiche und zur Zeit ihrer Entstehung vielleicht geniale Lösungen technischer Probleme heute

ihr wie ein unerreichbares Idealbild weiblicher Tugend. Sie mußte Rita lieb haben! War es nicht bewundernswert, daß Rita sich selbst zum Opfer bringen wollte, um Otto ein karges Glück zu be scheren? Sie wollte ihn heiraten, weil er ihrer Pflege nicht entbehren konnte. Tapfer bezwang sie ihr Herz. Dem Kranken hielt sie das Wort, das sie ihm einst in gesunden Tagen gegeben hatte. Adele verlor sich in tiefes Sinnen. Oh, daß sie doch diesen Menschen, die ihr so unendlich viel Gutes taten, in ihrer Not helfen

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Page 5 of 8
Date: 28.06.1929
Physical description: 8
." „Donnerwetter: Dann müßte man Fritz aber recht zeitig warnen! Ich weiß, er beschäftigt sich mit wichttgen Erfindungen. Wenn sie etwas davon verriete!" „Nun, das glaube ich doch nicht! Dafür ist sie viel zu schlau. Aber es kann natürlich nicht schaden, wenn du Fritz bei Gelegenheit einen Wink gibst. Ob es etwas Krützen wird, bezweifle ich. Denn Fritz hat einen Dick kopf, daß es nicht zum Sagen ist! So leicht läßt er sich in seinem Vertrauen nicht erschüttern." - Otto merkte es wohl, daß fein Freund

ihn nur ab- lenken wollte, weil ihm die weitere Erörterung dieser junerguicklichen Herzensgeschichten lästig war und zweck- Los erschien. Aber wenn Otto seinem älteren Bruder auch ßn den meisten Dingen sehr unähnlich war, so war er doch »ebenso zähe wie Fritz. — f „Schweife nicht ab, Achim! Ich habe nun einmal A 'gesagt und mutz nun auch B sagen! Als ich mich mit Mita verlobte, hatte ich selbstverständlich den festen Willen, meine Pflichten ihr gegenüber gewissenhaft zu er füllen. Ich habe den denkbar größten

werden nur in den seltensten Fällen das Mädchen heiraten, das wir lieben — oder sie zu lieben glauben! Und Rita verlangt von dir durchaus keine überschweng lichen Gefühle, das ist ein durchaus vernünftiges Mädel!" „Weil sie ein zu stark ausgeprägtes Pflichtgefühl hat! Darum halt sie das Wort, das sie mir gab. Ob sie aber mtt solchen Ansichten glücklich wird?" „Du bist ja kein Tyrann, Otto! Nach wie vor bin ich der Ansicht, du wärest ein Narr, wolltest du auf Rtta ver zichten. Das sage ich, ihr Bruder!" Otto erhob

Larve, so sind sie auch gleu Feuer und Flamme. Man merkte es ihnen doch aus dr« Meilen an, daß sie sich nur deswegen gegen das Tanze der Fremden erklärten, um sie hier ins Haus zu bc kommen. Daß Mama den Schwindel nicht durchschaut» kann ich begreifen. Sie möchte ja am liebsten jeder Menschen die Hände helfend unter die Füße leger Aber daß du dagegen keinen Einspruch erhobst, versteh ich nicht. Warum läßt du dich von Otto in einer so uv Weise behandeln? Entweder ist er sic ihm den Lmfpaß.- bewußt

oder du gibt Rita w-hrte seufzend ab: „Ach, laß hoch diese Ding ruhen, Ella! Daran andern wir nichts mehr. Es ist mi sogar lieber, daß Otto nicht Gefühle heuchelt, die ihn fremd sind. Ich weiß zum wenigsten, woran ich bin." Entrüstet widersprach Ella: „Na, höre, Rita, du has ja eine wundervolle Auffassung von weiblicher Würde willst noch ganz nach alter Mode deines zukünftiger Gatten willfährige Sklavin sein, damit er noch an maßender und brutaler wird Rita unterbrach die Erregte ruhig: „Otto ist webe

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Page 5 of 8
Date: 27.06.1929
Physical description: 8
in unserem mehr als eintönigen Tageslauf. Ist es nicht unverantwortlich rücksichtslos, daß Fritz, Otto und Achim sich so wenig mn uns beküm mern? Verzeihe, Rita, ich habe auch deinen Bruder unter Sie Angeklagten eingeschlossen. Aber du wirst nicht be streiten können, Satz er es reichlich verdient, dein Bräu tigam Otto nicht minder. Fritz aber ist selbstverständlich der Schlimmste. Er scheint zu glauben, baß wir jede Minute, die er uns hie und da 'mal schenkt, als ein Gnadengeschenk ansehen müssen." Rita

. Was sollte aus den Hermeswerken werden, wenn er auch so veranlagt wäre wie Otto und Achim! Wir müßten ihm eigentlich von Herzen dankbar sein, denn er nimmt doch auch unser Interesse wahr, wenn er so fleißig ist." Ella Lohusen lachte spöttisch ans: »Hört, hört, wie Rita begeistert Fritz verteidigt! Wenn uran dich hört, Rita, sollte man glauben, du seiest nicht Ottos, sondern seines Bruders Braut." »Aber Ella," verwies die alte Dame, »wie redest du nur! Rita hat vollkommen recht, wenn sie Fritz in dieser Weise in Schutz nimmt

. Aber nun laßt uns endlich ein mal auch von anderen Dingen reden." ^ Frohes Männerkachen drang vom Flur her in die gereizte Stimmung der Damen hinein. Otto Lohusen und Achim Möllenkamp traten in strahlendster Laune in den Salon und begrüßten sehr wortreich die Damen. Man merkte es ihnen ohneweiters an, daß sie eine heitere Sitzung unterbrochen hatten. Sie schienen es als lästige Pflicht zu empfinden, im Kreise der Damen eine Stunde zubringen zu müssen. Achim Möllenkamp nahm ohneweiters neben Ella Lohusen

Platz. Zärtlich ergriff er die Hand der jungen Witwe, die sie ihm mit freundlichstem Lächeln überließ. Otto zwinkert verständnisinnig mit den Augen. Wenn Ella glaubte, dieses Schwerenöters sicher zu sein, weil er sich einmal zu einer galanten Geste herbeiließ, so war sie doch sehr im Irrtum! Ella Lohusen versorgte die Herren mit Tee und leichtem Gebäck und funkelte dabei Achim aus ihren dunklen Augen immer wieder an. Der aber schien seinen Vorrat an zärtlichen Aufmerksamkeiten vollkommen er schöpft

zu haben und unterhielt sich mit der alten Dame, während Otto gelangweilt mit der Zigarettendose spielte. Mit Rita, seiner Braut, hatte er außer der Begrüßung keine drei Worte gesprochen. Doch Rita schien sich über diese Vernachlässigung nicht sonderlich zu grämen. Frau Geheimrat Lohusen holte einen Brief herbes und entfaltete ihn lächelnd: »Da bin ich an die Existenz einer Verwandten erinnert worden, voll der in unserem Hause kaum jemand eine Ahnung hat. Sie heißt Adele v. Vinckenau

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Page 4 of 8
Date: 04.08.1929
Physical description: 8
Qualen — mutzte jetzt aufhören. Sonst zerbrach ihre Kraft. Sie konnte nicht halten, was sie Otto heute gelobt hatte. Und sie durfte auch nicht hier in Oeveuhag bleiben. Für alle war es besser, wenn sie eine möglichst große Entfernung zwischen sich und die alte Heimat legte. Zages Pochen. Adele trat ein. So feierlich strahlte ihr Gesicht. Ein seliges Lächeln umhauchte ihren Mund. Ritas Herz pochte in heißer Erregung. Was in aller Welt mochte Adele wollen? Ohne den Stuhl zu beachten, den Fritz

ihr hinschob, fing sie sogleich an zu reden: „Beide sollt Ihr es hören, was sich soeben ereignete. Ich weiß, es war nicht ganz korrekt, was ich tat, und Ihr dürft mich nicht mißverstehen. Aber ich wollte helfen: dir, Rita — Fritz — und auch Otto. Ihr wißt, daß er mich liebt. Ich habe ihm versprochen, daß ich sein Weib werden will, wenn Rita ihn sreigibt. Du, Rita, hast also jetzt zu entscheiden!" Kreisten da nicht plötzlich tausend Sonnen mit hell strahlendem Licht durch den Raum. Rita preßte die Hände

. Aber nun wollen wir Otto nicht länger warten lassen, er fiebert der Entschei dung entgegen!" Zu dreien begeben sie sich in Ottos Zimmer. Unter wegs kommt ihnen Achim Möllenkamp entgegen und lacht über das ganze Gesicht. Wie ein übermütiger Junge ruft er aus: „Denkt euch uial an, Ella will mich ollen Sünder haben! Famos, was? Jetzt wird aber fix geheiratet! Zu Otto wollt ihr? Ich auch! Menschenkinder, was macht ihr denn für feierliche Gesichter? Rita — Schwester, die Tränen dröppeln dir ja pieplings über die Wangenl

und meinte: „Das hättest du schon lange haben können, alter Junge! Diese Komödie der Irrungen war höchst über flüssig. Na, ein Glück, daß der Vorhang jetzt fällt!" Zärt lich streichelte er Adelens Wangen. „Nun wirst du doch noch mein liebes Töchterchen, wie ich es immer gewünscht habe. Otto hat doch riesiges Glück!" Frau Geheimrat Lohusen aber stand still beglückt zur Seite. Nun war es gekommen, was ihr liebendes Mutter herz seit langem ersehnte! Wie der Erfolg über den Hermeswerken, so strahlte

das Glück in den Häusern Möllenkamp und Lohusen. Dessen war die gütige Frau von ganzem Herzen froh. Leise sagte sie: „Otto wartet! Wir wollen zu ihm gehen!" * Obgleich Achim Möllenkamp durchaus nicht einver standen war, wurde diese dreifache Verlobung doch in aller Stille gefeiert. Die Leute im weiten Umkreise, die so viel über Lohusens neue Anlagen zu erzählen batten, redeten jetzt zur Abwechslung über diese Komödie der Irrungen in den Häusern der Großindustriellen. Doch die Hauptbeteiligten störten

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Der Oberländer
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Page 5 of 8
Date: 13.04.1933
Physical description: 8
Lettner von Silz. 3. Klasse: Alois Krug, Rietz. Jung stiere: 1. Klasse: Zuchtgenossenschaft Silz III, Marlin Haslwanter, Alois Hirschhuber. 2. Klasse: Johann Riß, Zuchtgenossenschast Silz II, Stift Stams, Alois Raffl, Haiming (2 Stücke), Hirschhuber, Josef Kratzer, Rietz. 3. Klaffe: Otto Hirn, Silz, Mader, Sim merle, Mötz, Alois Perkhofer, Alois Christl. Kühe: 1. Klaffe: Johann Neurauter, <3 Stücke), Josef Gritsch, Josef Keindl, Alois Schöpf, Fidel Höp- perger, alle in Mötz, Hirschhuber. 2. Klaffe

: Föger Ludwig, Silz,-Alois Wammes, Silz, Josef Praxmarer, Josef Schöpf, beide von Mötz, Josef Wegleitner, Hai ming (2 Stücke), Johann Grüner, Silz, Fidel Höp- perger, Mötz, Hirschhuber, Richard Chiresa, Silz, Otto Prantl, Johann Neurauter, Silz, Josef Haslwanter, Johann Grüner, Silz. 3. Klaffe: Hirn Otto, Silz <2 Stück), Josef Dvblander, Silz <3 Stück), Josef Bach- Danksagung. Außerstande, jedem einzelnen für die ehrende Teilnahme beim Begräb nisse meines Bruders Josef Bock zu gedenken, sage

durch Ried statt, welcher von der Be völkerung stürmisch begrüßt wurde. So fand auch diese Vereinsgründung im obersten Jnntale ihren würdigen Abschluß. Gut Heil! R. P. netzer, Silz, Otto Prantl, Heinrich Perkhofer <2 St.) Martin Haslwanter (3 St.), Hirschhuber, Moser, Mötz, Poldi Wilhelm, Johann Neurauter, Mötz, <2 St.) Ni kolaus Grameiser, Silz, Johann Plattner, Rietz, Jo hann Bachnetzer, Hirschhuber, Richard Chiresa, Silz, Otto Prantl, Josef Auer, Mötz, Stift Stams, Alois Mader, Franz Staudacher. Graue

Kühe: 1. Klaffe: Stift Stams (3 St.), Hirschhuber. 2. Klasse: Georg Neurauter, Mötz, Hirsch huber, Stift Stams, Alois Perkhofer, Johann Bach netzer. Kalb in nen: 1. Klaffe: Wenzl Paul, Silz, Stift Stams, Alois Höllriegl, Silz, Alois Wackerle, Silz, Josef Praxmarer, Mötz, Johann Schaber, Silz, Fidel Föger, Silz, Otto Hirn, Silz. 2. Klasse: Grasl, Mötz, Stift Stams <2 St.), Josef Haslwanter, Josef Handl, Mötz, Alois Kranebitter, Haiming, Josef Wegleitner, Haiming, Moser, Mötz, Franz Falkner. Alois

Laiber, Silz, Alois Barwig, Silz, Johann Schaber, Silz, Ge org Neurauter, Silz, Nikolaus Grammeiser, Silz, Franz Mathies. 5. Klaffe: Alois Senthaler, Aloifia Hasl wanter, Max Falkner, Alois Mader, Josef Dablander, Silz, Alois Gaßler, Johann Gebhart, Josef Prantl, Franz Schnegg, Mötz, Otto Hirn, Silz, Josef Bach netzer, Johann Bachnetzer, Stift Stams, Valentin Riß, Valentin Wilhelm, Peter Gritsch, Mög. Wenn kein Ort angegeben, ist der Besitzer von Stams. Als Schiedsrichter fungierten: Abg. Hell

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 03.08.1929
Physical description: 6
des Publikums hat und einen offenkundigen 34 Fackeln in der Nacht. Roman von Emil Frank. Copyright by Verlag Bechthold, Braunschweig. „Warum sagst du von Fritz, es sei schade um den armen Kerl? Fehlt ihm denn etwas?" Achim machte allerhand Winkelzüge, um seine unbe sonnene Äußerung vergessen zu lassen. Aber Otto gab nicht nach, und endlich platzte Achim los: „Du bohrst wir ja reineweg Löcher in den Leib, Ottchen! Das finde ich nicht nett von dir! Meine eifrige Berichterstattung verdiente einen besseren Dank

— es wurden ihnen vom User aus Rettungsringe zugeworfen — an das User retten. Smvohl die Effekten als auch das Faltboot konn- ten an das Land gebracht werden. Aber wie konnte sie ihnen helfen? Einen Weg gäbe es freilich, sie aus aller Qual zu befreien. Der Gedanke hatte sich in ihr festgehakt, seit sie vorhin Ottos Bericht vernommen hatte: Wenn sie Ottos Frau wurde, dann wäre Rita frei! Otto liebt sie wir aller Glut seines leidenschaftlichen Herzens. Er hat es ihr vor Wochen selbst bekannt. Da mals mußte

sie ihn schroff zurückweisen. Jetzt, wo sie so häufig bei ihm ist, liest sie es in seinen Blicken. Aber sie weiß auch, daß diese Liebe zu ihr für ihn nur eine Quelle neuer Leiden ist, daß er niemals die werbenden Worte von damals wiederholen wird, weil er ein Krüppel ist. Und wenn sie auch noch so gerne bereit wäre, das schwere Opfer zu bringen, Ottos Frau zu werden, ob gleich sie ihn nicht liebt — auf diese Weise drei Menschen glücklich zu machen: Fritz, Rita und Otto — es kann nicht geschehen, so lange Otto

er sie forschend an und setzte hinzu: „Menschenskind, nun machst du auch so ein trauerklötiges Gesicht! Was ist denn los?" Adele zwang sich zu einem Lächeln. Sie durfte sich nicht ins Herz hineinschauen lassen. Ganz allein mutzte sie auskümpfen, was jetzt auf sie einstürmte. Achim konnte ihr dabei am wenigsten helfen. Sie zwang sich zu einem Scherzwort, obgleich es ihr doch wahrhaftig nicht froh zumute war. An der Tür wandte sie sich noch einmal zu Otto: „Wenn es dir recht ist, leiste ich dir nachher

Lebenskraft erfüllen, hätte er ein An recht auf sie? Daß sie ihm doch helfen könnte! — — Nun waren die beiden Freunde wieder allein. Achim versprühte all seine frohe Laune, um Otto ein wenig auf- zuheitern. Doch der Freund blieb schweigsam und ernst. Da klopfte ihm Achim auf die Schulter: „Ich merke schon, wo dich der Schuh drückt, mein lieber Junge! Ja, es ist wirklich eine ganz blödsinnige Geschichte! Ihr alle dreht euch in einem Kreise und könnt nicht Heraus aus dem Pferch. Und ich siebe als dummer

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 39 of 44
Date: 31.12.1921
Physical description: 44
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samt Familie. Rißbacher Heinrich samt Familie. Wache! Josef samt Familie. Jandorek Franz samt Familie. Pesendorftr Franz samt Familie. Scharnagl Willi samt Familie. Sittenthaler Karl samt Familie. Bloonstein Martin samt Familie. Dialer Fritz mit Frau. Krrbacher Otto mit Frau. Fellier Karl mit Frau. Kostner Michael mit Frau. Pletzer Josef mit Frau. Paul Karl. - i Schmid Josef. Sommer Alfred. Oberlindober Johann. Untergugge über ger Michael. Re Lokomstivheizer do« Wörgl wünschen allen Kollegen

Peter samt Familie. Erharter Karl samt Familis. Calliari Jakob sarnt Familie. Wartlstrinrr Peter samt Familie. Mayerl Max samt Familie. Heinz Rudolf samt FsmMe. Nestler Heinrich samt Familie. Sordo Otto samt Familie» Gärtner Lndwig samt FamMe. Kühlechner Johann samt Frau. Schlager Rupert samt Frau. Sauddichler Angnft, Tischler. x - Schipslinger Alois, Schlosier. Gaßuer Christi a«, Schlosset. Die Kohlenarbeiter des Heizhauses Wörgl. Günderer Johamr. Hohenauer Ludwig samt Frau. Prosch Johann samt

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 6
Date: 18.07.1929
Physical description: 6
Niederschlages bereits ziemlich groß ist. deines Bruders und deines Bräutigams erträgst. Seit Otto in Marienhütte haust, läßt sich auch Achim nur noch selten blicken. Richtig — eines wollte ich dich schon immer fragen: Warum steckst du denn jetzt andauernd mit Fritz zusammen? Und was hat das Klappern der Schreib maschine zu bedeuten, das man mitunter noch in später Nachtstunde in deinem Zimmer hört?" Rita hatte bei den ersten Fragen 5er jungen Witwe kaum merklich gelächelt. Dieses Lied kannte sie zur Ge nüge

, und es berührte sie kaum noch, ivenn Ella sich über Vernachlässigung durch die Herren beklagte. Als sie aber ihr häufiges Zusammensein mit Fritz er wähnte, zog flammende Röte über Ritas Gesicht. Nicht etwa, als hätte sie etwas zu verheimlichen gehabt! Wie sie es damals mit Fritz vereinbart hatte, waren die Mutter, Otto und Achim in Kennttris gesetzt worden, daß Rita einige sehr wichtige Arbeiten für Fritz anfertigen wollte, die man keinem anderen Menschen anvertrauen durste, um sich vor etwaiger Spionage

wieder gegen ein Schwächegefühl ankämpfen, das sie in seiner Nähe an- wanöelte? Ertappte sie sich nicht oft genug auf dem Ge danken: wenn Otto seiner Leidenschaft für Adele von Binckenau doch die Zügel schießen lassen wollte! Schon der Gedanke an eine solche Möglichkeit läßt ihr Herz stürmisch pochen. Aber Otto läßt sich seit einiger Zeit kaum noch im Elternhause blicken. Ihr will es scheinen, als hielte ihn Achim geflissentlich fern von Oevenhag. Daß ihr Bruder von Ottos Neigung zu Adele weiß, ist Rita nicht zweifelhaft

zu werden! Dein ärgster Feind kann dir nichts nachsagen, obgleich es nicht verwunderlich wäre, wenn du dich für Ottos Vernachlässigung ein wenig rächtest, übrigens, was ich noch sagen wollte — ist es dir denn wirklich so gleichgültig, daß Otto dieser Adele gegenüber den girrenden Liebhaber spielt? Ich hätte Otto doch schon längst darüber zur Rede gestellt!" Rita erwiderte mit großem Nachdruck: „Dazu habe tch durchaus keine Veranlassung, so lange Otto nichts tut, was gegen seine Pflichten als Bräutigam verstößt

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 30.07.1929
Physical description: 6
" verhaftet und dem Gerichte ein geliefert, weil er seine Wirtschäfterin mit einem Revolver bedrohte. 30 Fackeln in der Rächt. Roman von EwU Frank. Copyright by Verlag Bechthold, Braunschweig. Törichtes Gerede von aufgehetzten Menschen, die zu feige waren, sich ihm offen in den Weg zu stellen, und nur hinter dem Rücken schimpften. So dachte Otto und ging ruhig weiter. Schon war er dem Hütterrplatz so nahe, daß er das vielstimmige Gesumme 5er versammelten Belegschaft deutlich hörte. Da flogen schwere

Steine hinter ihm drein. Höher reckte sich Otto aus. Die Feiglinge sollten den Trimnph nicht erleben, daß er sich vor ihren Wurf geschossen duckte! War das nicht die Stimme des jungen Hilfsmonteurs, den er heute morgen bei Thormann gesehen hatte? Lachte er die Genossen nicht aus, weil sie so schlecht zielten? Ja, er schrie laut genug: „Schmeißt dem Kerl doch das Kreuz kaput! Meiner Maria hat er ja auch das Kreuz zuschanden gefahren!" Dicht hinter ihm fielen die Steine polternd zu Boden. Sie rollten

noch eine Strecke über das holperige Pflaster. „Feiges Gesindel, ich tue euch nicht die Ehre an, mich nach euch umzuschauen!" knurrte Otto zwischen zu sammengepreßten Zähnen. Vom Hüttenplatz aus war nran auf die Schleuderer aufmerksam geworden. Männer liefen herbei. An scheinend wollten sie die Rohlinge hindern, noch weiter Steine zu schleudern. Aufgeregte Rufe schwirrten durch einander. Otto setzte ruhig seinen Weg fort. Sein Gesicht war zur Maske erstarrt. Auf diesem kurzen Wege büßte

sich alle nach Otto Lohusen um. Er zog die Mütze und grüßte ernst. In diesem Augenblicke traf ihn ein schwerer Pflaster stein ins Kreuz. So groß war die Wucht des Wurfes, daß Otto mit ausgebreiteten Armen zur Erde stürzte. Menschen eilten herbei, beugten sich über den stöhnenden Mann, dessen Gesicht weiß wie gebleichtes Linnen war. Als sie ihn aufheben wollten, ging ein krampfhaftes Zucken durch seinen Körper. Das Gesicht verzerrte sich in wahnsinnigem Schmerz. Dann verlor er das Bewußtsein. Jäh

— denn das war Franz Kaczmarczek, und er hieß in Wirklichkeit Kurt Hagen — legte dem Menschen, der ihm so schön auf den Leim gekrochen war, Handfesseln an und brachte ihn zum Auto. Keiner von den versammelten Arbeitern hatte etwas von dieser Ver haftung gemerkt. Fritz Lohusen aber schritt weiter zum Httttenplatz. Erstaunt blieb er stehen. Was war denn hier geschehen? Da lag sein Bruder Otto bewußtlos am Boden, Arbeiter bemtthten sich um ihn. Fragend schaute Fritz die Zunächststehenden an. Erst

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Kitzbüheler Nachrichten
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Page 7 of 10
Date: 08.08.1936
Physical description: 10
. Klausner. Kaufmann Hans, London. Neuwirt, von Karatson Blanche und Töchter, Budapest. Grand hotel. Kattus Hans, Wien. Reisch. ! Kosbauer Sepp, Salzburg. Reisch. Klein Martha, Wien. Herold. Koenig Franz trnd Frau, Deutschland. Ganzer. > Kruymel und Frau, Holland. Kagringalm. Kammerlhuber Marie und Fam., Waidhofen. Badhaus. Klapwijk D. W., Holland.' W. Rößl. Baron de Krätschmer E., Wien. W. Rößl. Kuffler Moritz und Frau, Wen. Reisch. ' j Dr. Kastei Ernest und Frau, Paris. Reisch, l Körner Otto, Wien

. Tlefenbrunner. Locher Karl und Fam., Schweiz. Reisch. Laednach Otto, Schweiz. Silb. Gants. Dr. Lehnstorff Theodor, Wiett. Kühr. Lowranisch Joh., Wien. Grandhotel. Lambert Robert, Paris. Grandhotel. Lapizburu Jose, England. Reisch. Lieber Joh. und Fam., Wien. Silb. Gams. Liebschütz Rosa, Brünn. Rainer. van Lisso Julie, Holland. Tiefenbrunner. Läufer Erwin und Frau, Wien. Tschadesch. ' Lobmeyr Oskar und Frau, Pörtschach. Tiefenbrunner. Dr. Lechner Franz und Frau, Wien. Neuwirt. Ing. Lantz Robert und Fam

SYKOgA [jäiäicr) ist die Marke „Sykora“ bei Photos Dr. Mayer Eduard, Wien. Reisch. Me Clelland KatH., Newyork. Germania. Monsen Pierre, Brüssel. Seelrg. Manther Leopoldine wird Mitzi, Wien. H. Zlmmermann. Maßt Otto und Frau, Deutschlland. Tiefenbrunner. Mächler Alma, Wien. Tiefenbrunner. Mayer Josefine, Meran. Silb. Gams. . 4 Dr. Meckmann Joh. und Frau, Holland. Lebenberg. Meyer G. Harry, U. S. A. Grandhotel. Monhert Jachetta und Tochter, Polen. Reisch. Novak Paula, Rosa, Gerti, Wen. Tiefenbrunner

. Fischer. < Oettli-Renfer Alice, Schweiz. Schweizerhof. Pernt Leo und Frau, Holland. Tyrol. Phestew Thomas, U. S. A. Tyrol. Preinesberger Leopold tind Frau, Wien. Herold. > Pl'sko Marianne, Wien. Herold. Dr. Prüfling Georg, Wen. Kaiser. < Peaston Clifford John, England. Kaiser. Parth Rudolf und Fratt, C. S. R. Kaiser. Pacolay Hedwig, Ungarn. Erika. Penley Francis Charles, England. Neuwirt. Pecterö G. und Frau, Belgien. Neuwirt. Marquis de la Passadleve und Frau, Frankreich. Grandhotel. Peyer Otto

und Fant., Aegypten. Reisch. Popper Julius und Fam., Wien. Herold. ' Peel Archibald und Mutter, London. Kitzbühelerhof. Prahante Willtant, Schottland. Kaiser. Preston S. D., London. W. Rößl. Parker Mary, Newyork. Grandhotel. Prechl Antoine und Fam., Frankrelch. Tyrol. > Polak Otto und Frau, Prag. Tyrol. Pickaar Gerardus, Holland. Tiefenbrunner. Paul Pal und Frau, Budapest. Grandhotel. Ing. Pruy Joh. und Frau, Holland. Grandhotel. Pachernegg Siegfried, Graz. Grandhotel. Peten Jean tmd Frau, Belgien

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Neueste Zeitung
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Page 6 of 8
Date: 28.07.1929
Physical description: 8
vervollständigen den Inhalt. ' Dann machte sich Otto auf den Weg zu Thormann. Wie sauer wurde ihm dieser Gang! Wenn der alte Mann ihm Vorwürfe machte, so hatte er das ja durch seinen Leichtsinn wohl verdient. Er wollte nicht auf brausen, mochte Thormann sagen, was er wollte. In Thormanns Hause hatte sich der junge Hilfs monteur eingefunden, der mit Maria verlobt war. Wild sprangen die Männer bei Ottos Eintritt auf. Es sah aus, als wollten sie sich auf ihn stürzen und ihn mit ihren Fäusten bearbeiten. Doch Otto

blieb ganz ruhig, gab sich die erdenklichste Mühe, das Unglück zu erklären, ver sicherte auch, daß er für die Folgen nach Kräften auf- kommen wolle. Höhnisch schrie Thormann ihn an: „Das sieht Ihnen ähnlich, Herr Lohusen! Mit Geld glauben Sie alles machen zu können. Was fragen Sie darnach, ob Sie ein armes Mädel zuschanden fahren! Es ist ja nur die Tochter eines Arbeiters!" Otto sah ein, hier half alles Reden nichts. Mit der Veit würden diese aufgeregten Menschen sich schon be ruhigen. Hoffentlich

Siechtum! Ein Mädchen in der Blüte des Lebens! Ging es nicht schier über Menschenkraft, die Verantwortung für ein solches Un glück zu tragen? Auf dem Platz der Mariannenhtttte standen Gruppen aufgeregter Arbeiter beisammen. Eines kam zum an deren und entfachte in den Leuten einen lodernden Grirmn: Sie hatten von dem Unglück gehört, das Thor- manns Maria widerfahren war. Ein junger Arbeiter rief mit gellender Stimme^ „Go sind diese Menschen! Und dieser Otto Lohusen ist einer der schlimmsten

! Um über unsere Beschwerden zu verhandeln, dazu hat er keine Zeit. Immer wieder wurden wir vertröstet. Sollen wir uns das alles gefallen lassen? Fort mit diesem Menschen! Der alte Gödering ist ja auch nicht gerade der beste Bruder, der schindet uns auch genug. Aber er tut doch noch wenigstens etwas. Dieser Lohusen aber mästet sich von unserem Fett. Wir wollen unseren Be triebsrat nach Oevenhag schicken, dort soll er erklären, daß wir mit diesem Otto Lohusen nichts wehr zu tun haben wollen. Entweder

Mitglieder. Früher oder später würde er schon kommen. Die Sirenen des Hüttenwerkes riefen die Arbeiter zur Versammlung. Von allen Seiten strömten sie herbei. Otto Lohusen biß die Zähne zusammen, als er sich an schickte, die Versammlung zu besuchen Vielleicht wäre es besser, er wartete die Ankunft des Bruders ab. Fritz hatte eine ganz wundervolle Art, beruhigend auf die Leute einzuwirken. Da aber der Zeitpunkt seines Ein treffens ungewiß war, wollte Otto die Versammlung nicht unnütz warten lassen

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Volksblatt
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Page 5 of 14
Date: 15.02.1879
Physical description: 14
, da darf es aber nicht traurig und schaurig hergehen, denn weißt Du ich bin nervös. ^ - Clotilde: Ei was ! es wird ja nur ei« Lustspiel und nicht Trauerspiel sei». Raimund: Nun gut, wer soll denn aber in unser Komödie die Rolle des Bürgermeisters spielen? Fritz: Ich glaube, Otto Paßt dafür, ich schlage ihn vor. Viele: Ja, ja, Otto soll für diese Stunde unser Bürger meister sein! Aber Otto, daß er's weiß, mach er's gut — sonst — Otto (pathetisch): Meine sehr verehrten Freunde und Freundinnen

entgegenzunehmen, wie ich in meiner kurzen Amtsdauer regieren soll. Wollen Sie sich Alle gefälligst nur ganz offen äußern. Richard: Sie muffen vor Allem Herr Bürgermeister sparen, versteht sich vernünftig sparen, also ganz unnothwendige Spekulationen für uns vermeiden. - Otto: Einverstanden, das will ich. Eduard: Dann müssen Sie Herr Bürgermeister genau kon- troliren und revidiren. Otto: Ja das versteht sich, daS will ich. Raimund: Und wenn Gemeindedienste frei sind, da sollen die Einheimischen vor den Fremden

den Vorzug haben! Otto: Mir aus der Seele gesprochen, einverstanden. Edmund: Jede Schädigung des Gemeindewesens muß streng verhindert werde». Otto (wie immer pathetisch): Einverstanden, das wünsche ich. Ad albert: Auch dürfen Ewwohuer und Geschäftsleute mit Gemeindeabgaben nicht überbürdet werden, denn wir zahlen überhaupt schon so viel, daß uns die Rippen krachen. Otto: Leider, das weiß ich und das muß besser werden. Filipp: Und was die Gemeindeabgaben betrifft, so müssen diese nach Recht

und gleichmaßig und nicht nach beiläufiger Willkühr vertheilt werden. Denn i» Geldsachen hört die Gemüthlichkeit und die Partei auf. Otto (ernsthast): Nun das versteht sich, das will ich. Von meinem Latein habe ich noch ein Sprüchlein im Kopfe: üat MtiLa, xereat munäis, d. h. Gerechtigkeit muß sein und soll die halbe Welt zu Brocken gehen. Mehrere: Bravo, Otto. — Otto ist unser Mann! Otto: Nun das freut mich und das hoffe ich. Kunignnde: Und wenn Leute in mancherlei Beschwerde« und Anliegen den Bürgermeister

zu sprechen wünschen, so müssen Sie zur bestimmten Stunde in der Regel zu sprechen sein. Otto: DaS versteht sich. Camilla: Auch müssen Ruhestörungen in der Nacht ver hindert werden, denn bisweilen herrscht in manchen Gassen solcher Lärm, daß den Staatsbürgern und Staatsbürgerinnen der süße Schlaf gestört wird. Otto: Ja ganz Recht, hab auch gern die Nachtruhe — die Polizei wird helfen. Gertrud: Auch müssen Sie Herr Bürgermeister gegen alle Leute, seien es Gebildete oder Ungebildete, Reich oder Arm, Mann

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Kitzbüheler Nachrichten
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Page 6 of 10
Date: 25.02.1939
Physical description: 10
, Wien. Barbara Dr. Kanta Robert, Wien. Hinterholzer Kapischke Paul, Köslin. Hölzl Kirschten Arno, München. A. Pancheri Dr. Lindner Kurt, Sonderhausen. Tiefenbrunner Labonte Josef, Köln. Tiefenbrunner Lang Ada und Kind, Halle. Waldschütz Lang Gertruds, Wien. Otto Langer Loose Hilde, Bremen. Waldschütz Lademann Otto, Berlin. Tiefenbrunner Lunow Margarete, Leipzig. Ansitz Blumau Lebeton Helma, Griethausen. Kl. Pankeri Larsen Adolf, Düsseldorf. Reisch Lohr Theodor, Bonn. Tiefenbrunner Lind Anneliese

. Waldschütz Holst Else, Frankfurt. Reisch Hesse Johanna, Berlin. R. Pichler v. Heydebrand S., Berlin. Beranek Heise Ernst, Berlin. Salvenmoser Houghton Elizabeth, England. Ansitz Blumau Holtrop Christa, Dortmund. Straßhofer Hebenstreit Rosa, Leipzig. Fr. Neumeier Knechte! Otto, Bremen. W. Rößl Kosert Wilhelm und Frau, Berlin. Hans Ehn Kurzbein Anni, Berlin. K!apö Küfner Paula, Hof a. Saale. Much Meßner Krause Walter. Hamburg. Luise Resch Knoll Frida, Ludwigsburg. Kaiser Dr. Keyl Julius und Frau, Josef

. Haus Walde Kegel Herta, Berlin. Kaps Klemmer Andr., Mannheim. Zimmermann Krause Albert, OscherSleben. GH. Ehrenbach Klarsten Fritz und Frau, Berlin. Noichl Kornacker Paul, Fabr., Hildesheim. Ehrenbachhöhe Krüger HanS und Frau, Pommern Güttler Kunkel Ludwig, Offenbach. Klausner Dr. Löer Franz und Frau, Marienberg. Alpenhaus Lindecker Maria, Santiago. Gutmannsthal Lindenmeyer Otto mit Fam., Augsburg. Grandhotel Ing. Leewitz Georg und Alice, USA. Kitzbühelerhof Lichte Anna Maria, Hamburg. Reisch Lange

Rudolf, Berlin. Alpenhaus Dipl.-Jng. Ludwig Carl und Frau, München. Tiefenbr. Landgraf Fürstenberg Egon, Wien. Reisch Leeb Maria, München. Brunnhof Dr. Lingnan Helmuth und Frau, Reichenberg. Klausner Ludeling Alice, Hamburg. Alpenhaus Lauküs Ilse, Halle. Dr. Ebersberg Lex Sylvia, Wien. Ludw. Hofmann Lenz Hermann, Kochem. Dr. Sagerer Lang Georg, Plauen. Villa Planer Libbertz Kurt-Otto, Dessau. Tiefenbrunner Linde Hedwig, Halle. Florianihof Täglich 5-UHR-TEE mit Tanz im Kursalon Marx Käte, Mannheim

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