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Alpenzeitung
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Page 2 of 8
Date: 23.06.1932
Physical description: 8
in einem weißen Sterbe- Kleide, von vielen, vielen Blumen umgeben, in ihrem Sarge, sie sah heiter und friedlich aus und so merkwürdig jung, daß niemand ihr die Jahre zugetraut hätte. Nun kam auch die !Sonne zum. Vorschein, als wolle sie ihre getreue Verehrerin noch zum Abschied küssen. Ein un gewöhnlich starkes Trauergesolge fand sich ein. Hatte man es früher schon gewußt, wie viel Liebe sich die lebensfrohe, herzensgute Frau erworben — jetzt wurde es allen doppelt klar. Oskar, der ältere Sohn, erschien

zu plötzlich gekom men, er hatte gehofft, sie noch viele Jahre be halten zu dürfen. Mit diesem jähen Abschluß vermochte er sich nicht abzufinden. Auch emp fand er Reue, nicht häufiger ein Wiedersehen herbeigeführt zu haben. Wie oft hatte Klärchen ihn gebeten: „Komm doch herüber zu mir, mein alter Junge, ich sehne mich so nach dir!' Freilich hatte sehr oft hinter dieser Bitte der Nachsatz gestanden: „Wenn du kommst, würde auch Oskar mit Gabriele herüberkommen!' Und eben dieser Nachsatz hatte Eugens Fern

, es werde sich manches ändern. Oskar werde sie ihre eigenen Wege gehen lassen. Nun, das war nicht geschehen, ihr goldener Käfig umgab sie enger denn je. Ach. jetzt sachte den Kops an Mutters Brust betten und leise bit ten können: „Hab du mich lieb, sehr lieb! Ich weiß, du hast viel Liebe zu vergeben, und ich. ich entbehre sie in meinem Leben, in meiner Ehe! Ich kann nicht sein ohne Liebe, schenk du sie mir, hülle mich in sie ein. wie in einen warmen, weichen Mantell' Nun war es zu spät für Bitte und Gewäh rung, nun stand

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