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Alpenzeitung
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Page 2 of 8
Date: 03.05.1932
Physical description: 8
. Wie sie ihre Söhne so ansah, erschienen sie ihr m'.t einemmal ganz fremd. Oskar trank seine Milch und sah gelassen drein — sein gutgeschnittenes, kluges Gesicht sah dem verstorbenen Bater ähn lich. war aber im Ausdruck anders — etwas Ueberlegenes. Spöttisches kam oft im Blick und Lächeln zum Ausdruck, er sah aus wie ein Mensch, der sich nur von seinem Verstand re gieren läßt. Eugen Hatto die Augen gesenkt ihm tat die Mutter leid, und als Oskar sich wieder mit seinem Frühstück beschäftigte, nahm Engen rasch

und verstohlen der Mutter Hand, drückte sie und lächelte ihr ermunternd zu: es ist so schlimm nicht gemeint, es kann ja noch alles gut werden. Da lehnte er sich weit m seinen Stuhl zurück, ließ den Kopf hintenüber sinken und sog in tiefen Atemzügen die bal samische Frühlingsluft ein. „Herrlich hier zu sitzenI Und wenn man die Augen schließt, wie träumerisch das Bienenge- summe klingt und dazu als Grundakkord die Stimme des Meeres — nicht war. Oskar?' «Schuh—macher und Poet dazu!' Mens d'eser und knisf

, Federspiel für schuldig befunden und zu 3 Jahren Gefängnis, 1Ü25 L. Geldstrafe, weiters zu 3 Monaten Arrest und 200!) Lire Strafgeld verurteilt. übrig haben, das kann ihm bei seinen Bildern nur zugute kommen.' «Ist es dir bewußt, kleine Mutter', begann Oskar und zündete sich eine Zigarette an, „wo her uns spießbürgerlichen Alltagsmenschen aus dem Geschlecht der Förster eigentlich der Kot- tesfunke dieser soeben von dir betonten echten Künstlernatur gekommen ist? Soviel ich weiß, haben wir entweder

in deiner noch in unst-res Vaters Familie einen Michelangelo zu ver zeichnen gehabt'. Es war sicher von Oskar nicht böse gemeint und sollte wohl harmlos klingen, aber für Eugen lag etwas Aufreizendes in den Worten, und er unterdrückte nur mit Mühe eine ra'che Erwiderung. „Du brauchst das nicht so spöttisch zu sagen, dummer Junge', sagte Frau Klärchen statt sei ner. „Du hast sa keine Ahnung, was Eugen kann und leistet'. „Verzeihung, Mütterchen, hast du die?' «Natürlich Hab ichl Jedenfalls viel mehr als du! Viele

, «sich protegieren lassen zu müssen. Was ich davon zu sehen bekommen habe, wirkte schandervoll. Ich Hab eben Dusel gehabt.' „Und echtes Künstlerblut und Talent bis in die Fingerspitzen!' vollendete die Mutter. „Dis Leute reißen sich sa darum, dir Porträt zu sitzen!' „Daher schon jetzt die guten Einnahmen!' Oskar, mit seinem Frühstück fertig, rückte etwas nervös auf seinem Stuhle hin und her. „Sei nur ruhig, kleine Mutter, ich liege dir auch nicht mehr lange auf der Tasche! Und Hab ich erst die sicher in Aussicht

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