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Der Arbeiter
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Page 6 of 10
Date: 02.10.1929
Physical description: 10
Seite 156. Nr. 40. .Der Bergfried" orat kommen, der Oskar den Puls fühlte und ihm eine Medizin verschrieb, die dieser nicht einnehmen wollte,' übrigens war alles, Herz, Lungen, Leber usw. rn bester Ordnung. Der Vater schalt den Arzt heimlich einen Esel, der nichts davon verstand, und schlug vor, einen Professor kommen zu lassen. „Gib dir keine Mühe, Papa!" sagte Oskar, „ich werde ihn nicht empfangen." „Aber was fehlt dir denn nur?" fragte der alte Herr verdrießlich. „Nichts, gar nichts! Latz

er; „Fräulein Müller!" redete er diese plötzlich an, „wie wäre es, wenn Sie Herrn Oskar eine Flasche Champagner brächten?" „Ich, Herr van Deurne?" „Ja, Sie! Nötigen Sie ihn, ein Glas zu trinken, vielleicht folgt er Ihnen!" Das Mädchen gehorchte schweigend und brachte das Gewünschte in den Salon, wo der junge Mann seiner Gewohnheit nach im Diwan schlummerte. „Herr von Deurne", sagte sie, „sie würden Ihrem Herrn Vater ein Vergnügen bereiten, wenn Sie dieses Glas leeren wollten!" Und sie kredenzte

jeden Morgen hin." „Wozu denn?" Sie blickte ihn ernst an mit ihren großen Augen und sagte dann: „Um dort Kraft und Geduld zur Erfüllung meiner Pflichten zu erbitten." Damit verließ sie das Zimmer; Oskar ließ sich nicht wieder in seinen Sessel fallen, sondern ging zum Fen ster und wunderte sich, daß ihm das Gehen so schwer wurde. „Das Mädchen beschämt mich," murmelte er vor sich hin, „und ich glaube, daß sie mich verachtet — doch was liegt mir daran?" Er legte sich wieder hin, aber er fand keine Ruhe mehr

. Immer gingen ihm ihre Worte im Kopfe herum: „Die Leute, die einen halben Gulden verdienen, sind besser daran als du!" „Ich wollte, daß mir nichts daran läge," sagte er un willig, „ich soll mich zwingen, soll Pflichten auf mich nehmen! Wenn ich nur wollen könnte! Sie scheint eine Willensstärke Person zu sein, aber sie geht zur Kirche, um sich dort die nötige Kraft zu holen? Zur Kirche? Wie lange bin ich nicht in einer Kirche gewesen, we nigstens nicht, um zu beten?" Von jenem Tage an zog Oskar

157. „Aus längere Zeit?" fragte Oskar. „Bis Montag!" Oskar ging langsamen Schrittes im Garten, als er sie sonntäglich gekleidet, mit freudestrahlenden Augen und mit frischen, blühenden Wangen herankommen sah; sie hatte eine kleine Reisetasche in der Hand und man sah ihr an, daß sie sich von dem kleinen Ausflug viel Vergnügen versprach. Sie wollte gerade gehen, als eine der Mägde sie zurückrief: „Fräulein, Sie sollen schnell zur Madame kommen!" Cäcilie legte ihr Täschchen und ihren Sonnenschirm

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 8 of 8
Date: 26.04.1919
Physical description: 8
und senkte sich auch die Brust des armen Arthur, eine Träne glühte in seinen Angen — er hatte das Bewußtsein, unter hundert und hundert Glück lichen der einzige Unglückliche zu sein. Der Gottesdienst war zu-Ende. Das Gottes haus le'.wte sich. Sofort drang Oskar in Arthur, ihm die holde Sängerin ausfindig machen zu helfen. „Tort geht der alte Lehrer", sagte Ar thur ganz gleichgültig, „frage ihn, wenn du er fahren willst, wer sie sei." Oskar tat, wie ihm geraten wurde. Er kehrte aber schnell wieder zu rück

und bemerkte mit ziemlich langen Gesicht: „Nun weiß ich wohl, wie sie heißt und wer sie ist - aber der alte Zelot dort hat mir verboten, ihr in den Weg zu treten — denn, meinte er, die unschuldige Seele würde mir kein einziges Lied mehr singen, wenn sie wüßte, daß sie sonst auch n"ch wem gefiele, außer dem lieben Gott." „Siehst du also, Oskar," belehrte Arthur, „daß es auch noch edlere Naturen gibt, als unsere plasierten Stadtlinger. die kein höheres Ver gnügen mehr kennen, als sich öffentlich begaffen

und ins Angesicht bewundern zy lassen?" „Aber gerade dieser Gedanke steigert meine Un geduld, sie zu sehen", gab jener ärgerlich zurück. „Nur nicht so hitzig, Oskar," tröstete Arthur, „du wirst sie schon zu Gesichte bekommen. Viel leicht auch die Erfahrung machen, daß die reine Seele in einem ebenso schönen Körper wohnt. Aber das muß sich alles von selber geben. Unter Landleuten muß man nichts erzwingen wollen, sonst geht es einem wie beim Schmetterling fangen, die reizende Schönheit ist dahin. Aber wie heißt

denn das Mädel?" „Bertha!"- war die Antwort. „Und wie der Lehrer sagte, soll sie eine Tochter des hiesigen Schultheißen sein." „Bertha?" rief Arthur gedehnt und tief er rötend, als reute es ihn, mit seinem Lobe so frei gebig gewesen zu sein. „Wie, du kennst sie?" zankte Oskar, „und lassest mich noch lange fragen?" „Ja, ich kannte einmal ein kleines Mädchen dieses Namens." entschuldigte sich Arthur. „Aber lassen wir das für den Augenblick, du sollst nicht heute alles erfahren. Jetzt wollen wir aber ein wenig

spazieren gehen, um uns Appetit auf Mit tag zu holen und das Leben und Treiben der guten Leutchen zu beobachten. Auch dem Arzte, meinem einstigen Gastfreund, wollen wir einen kleinen Besuch abstatten — aber es bleibt dabei, Oskar, niemand soll erfahren, wer ich sei und daß ich schon einmal hier gewesen." „Daß sich große Herren gern in ein geheimnis volles Dunkel Hullen, spottete Oskar, „Pas wußte ich schon lange, daß aber die besten Freunde von der Welt ihre Geheimnisse haben, wußte ich bisher

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Alpenländer-Bote
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Page 7 of 16
Date: 01.12.1929
Physical description: 16
Stille war eingetreten, welche nur durch das Schluchzen der jungen Frau unterbrochen wurde. „Nicht — sein Weib?" wiederholten nochmals ihre bebenden Lippen. „Es ist wahr", sprach Lord Oskar sie düster an. „Du bist nicht mein Weib, Emmy, du warst es nie. Ich bin gekommen, um Abschied von dir zu nehmen. Ich habe decken Trauschein aus dem Toilettekasten genommen und vernichtet. Laß die Dinge sein, wie sie waren, ehe wir uns kannten. Ich werde anständig für dich sor gen —" „Bin ich denn von Sinnen

ging durch ihre Gestalt. „Oskar wünscht, daß Sie wieder heiraten", sprach Clifford sanft, „denn er wird selbst eine neue Verbin dung schließen." Emmy erhob rasch ihr Haupt. ,Zch bin sein Weib", rief sie in verzweiflungsvollem Tone. „Er kann, er darf keine andere heiraten! O, Oskar, rede du, sage mir, daß alles nur ein grausamer Scherz ist! Du willst nur me.ne Liebe erproben, - ist es nicht so? Oskar, mein Gatte, um unseres Kindes willen, welches ich deinem Vater als unseren Frie densstifter

zu bringen hoffe, nimm deine Worte zu rück! Ich flehe dich auf meinen Knien an!" Sie sank mit gefalteten Händen vor ihm nieder, ihn mit ihren schönen, tränenersüllten Augen anblickend. „Nimm deine Worte zurück, Oskar, und sage mir. daß es nur ein entsetzlicher Traum war, der mich quälte." Oskar wurde totenbleich und wich von ihr zurück. „Ich wünschte, ich wäre tot!" rief er aus. „Ich habe dir die Wahrheit gesagt, Emmy. Diese Heirat ist un gültig, — du bist nicht mein Weib! Mein Vater be steht

—" Die junge Frau sprang auf. Zorn funkelte in ihren Augen, und die Angst verzerrte ihr schönes Gesicht. „Sprich nicht von ihnen!" rief sie. „O, großer Gott, es ist mehr, als ich ertragen kann!" „Emmy!" „Zurück! Wage es nicht, mich zu berühren! Du bist nicht mein Gatte und dein Name nicht Oskar Nocester, sagst du mir. O, möge der Himmel dich bestrafen, wie du es verdienst. Möge der Fluch des Mädchens, wel ches du unglücklich gemacht hast, dich verfolgen —. Doch nein, nein! Du bist mein Gatte. Oskar

und Flehen vergeblich sei. Und diese Erkenntnis vernich tete sie. Sie glaubte seinen Worten, und mit einem herzzerreißenden Schrei sank sie bewußtlos zu Boden. Clifford klingelte und befahl dem herbeieilenoen Mädchen. Mrs. Roeester beizustehen; dann verließ er mit Lord Oskar das Haus. „Du bist frei!" sprach Clifford kühl, als sie zurück fuhren. „Sie hat ein stolzes Herz und wird dich me- rnals belästigen."

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Alpenländer-Bote
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Page 7 of 18
Date: 05.01.1930
Physical description: 18
sein Seligspre- chungsprozetz eingeleitet. Die Königin Bianca von Frankreich sprach oft zu ihrem Sohne Ludwig, als er noch ein Knabe, war: „Ludwig, du weißt, wie innig dich Mas die Liebe vermag. Roman von Eduard Wagner. Habüel Regensburg Der Doktor und die Wärterin gingen hinaus. Der Graf ließ sich zitternd vor dem Lager Oskars nieder. Er war zurückhaltend und kalt gewesen seit dem Tode seiner Gattin und er fühlte erst jetzt, wie sehr er seinen Sohn lieb hatte. „Vater", begann Oskar schwach

, „ich habe dir etwas mitzuteilen. — ein Geheimnis. Ich kann nicht sterben mit dieser Last auf meinem Herzen." „Ein Geheimnis, mein Sohn?" .Hch konnte es dir nicht früher sagen. Du bist die Rechtschaffenheit selbst. Vater; aber ich bin all die Jahre hindurch ein elender Betrüger gewesen —" „Mein Sohn!" siel ihm der Graf bestürzt ins Wort. „O. Vater, ich spreche die Wahrheit", fuhr Oskar flüsternd fort, „ich mutz mein Herz entlasten. Gib mir zu trinken!" fügte er matt hinzu. Der Graf reichte ihm ein Glas mit Wasser. Oskar sah

der Graf mitleidsvoll. „Fürchte keinen Vorwurf von mir. Was du auch getan haben magst, ich vergebe dir. Laß dein Geheimnis mit dir sterben." „Nein, nein, es würde mir keine Ruhe im Grabe lassen. Du mußt es wissen, daß Lady Georgine nicht mein Weib ist!" „Oskar!" „Du denkst, ich rede irre? Nein, ich sprach nie so wahr wie in diesem Augenblick. Ich war vermählt, als ich mit Lady Georgine getraut wurde. Ich glaubte, daß mein armes Weib tot sei, als ich die zweite Heirat einging. Aber sie lebte. Ich sah

sie, als der Hochzeits- zug von der Kirche nach Glanmore zurückkehrte." „Du bist rechtmäßig verheiratet gewesen?" fragte der Graf hastig. „Ja, mein Vater", hauchte Oskar, in seine Kissen zurücksinkend. „Wo ist deine erste Gattin Oskar?" .Ich weiß es nicht. Ich las, daß sie in die Themse ge sprungen sei. Aber als ich sie nach der Trauung wieder- sah, da wurde ich mir bewußt, daß eine Verwechselung stattgesunüen haben mutzte. Ich heiratete sie unter dem Namen Oskar Rocester. Vater, erinnerst du dich des Morgens

, an welchem du mich zur Heirat mit Lady Georgine drängtest? Ich ging zu meinem armen Weibe und sagte ihr, — Gott verzeihe mir die Lüge, — daß unsere Heirat nicht rechtsgültig sei. O, es war ein furchtbares Unrecht, welches ich an einer reinen, edlen Seele beging." „Ein furchtbares Unrecht!" wiederholte der Vater dumpf. „Du mutzt sie aufsuchen, Vater", fuhr Oskar erregt fort. „Der Trauschein liegt in meinem Schreibpult ver borgen. Du kannst die Heirat leicht beweisen. Und wenn du Emmy auffindest, dann sage

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Haller Lokalanzeiger
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Page 1 of 4
Date: 30.06.1934
Physical description: 4
verboten.) Am Samstag nachmittags kam Oskar. Er war müde, verärgert, tief verstimmt. 3n der Fabrik ging es nicht wie sonst. Es wurden wieder neue Steuern verordnet, und die Leute waren mürrisch und unzufrieden. Er sch in seinem Arbeitszimmer, in seinem Lehnstuhl, vor dem Schreibtisch und schaute vor sich hin. Er war ja reich, sicher, die Fabrik warf gut ab, allerdings hatte er in Nonstein sehr viel investiert. Und das lag jetzt alles tot. Dann war noch ein Betrag vach Lübeck zu senden

. . . die Ablösung. Oskar war ein Mensch, der gemütlich war, eigentlich fröhlich, und Frieden um ach brauchte. Dieser Frieden im Haus war Km von je ein Opfer wert gewesen. Er hatte Anitas Launen aus diesem Grund Mmer berücksichtigt. Schließlich war es auch dchtig so. Man hat etwas allein, oder man hat es besser gar nicht. Derartige Zustände dringen früher oder später immer Kompli kationen mit sich. Und wie die Sachen lchließlich waren — die Industrie schwankt m immer, je nach Zollverträgen und an derem —. fest

oder keines! Herunter mit der Viersteuer! Weg mit die ser Fensterschwitz-Idee! Und überall dort, wo man mit den Löhnen zu viel abgebaut hat, hinauf zum normalen Lohn! Dann wird sich jeder wieder sein Lagerbier kaufen. „Grüß dich Gott, Junge! Was ist los? Nimm Platz! Da sind Zigaretten. Siehst ja sehr frisch aus. Die gute Land luft tut dir gut, was?" „Ja." In nervöser Hast zündete sich Ludwig eine Zigarette an. „Papa, du hast nach Lübeck an den Vormund der Baroneß geschrieben?" Oskar war sehr erstaunt

über die Er regung, in der Ludwig sprach. „Ja. Das ist ein ganz vernünftiger Herr, dieser Vormund. Die Sache ist glatt arrangiert." „Nein, das ist sie nicht. Sie ist es nicht . . . weil ich es nicht will!" „Du? Nicht willst?" Oskar schüttelte den Kopf. „Ich will nicht. Ich finde es rück sichtslos. Ich finde es unmöglich, brüsk find ich es . . . unfair. Das tut man nicht!" Oskar gab seinem Stuhl eine Wen dung. Seine Linke trommelte sanft auf der Tischplatte. „Lieber Ludwig, warum ereiferst

du dich? Das war von Anfang an bestimmt. Sonst hätte ich Nonstein überhaupt nicht gekauft. Außerdem hat es gar keinen Sinn für die junge Dame, daß sie dahier. . ." „Es ist ihre Heimat, es ist das Letzte, was sie hat", fiel Ludwig rasch ein. „Sie liebt offenbar diese Heimat. Ich will nicht, daß sie ihr genommen wttd." Oskar pfiff leise durch die Zähne. Ein wenig lächelte er. „Schön, sehr nobel ge dacht. Was würdest du sagen, wenn die Baroneß über kurz oder lang heiraten wüö- de. . . und nun eine Menge Kinder be käme

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Der Arbeiter
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Page 6 of 10
Date: 18.09.1929
Physical description: 10
wird sehr enttäuscht sein und das Publikum nicht weniger." „Glauben Cie denn, Fräulein, daß die Leute gekom men seien, um mich zu bewundern? Ihr eigenes Ver gnügen ist ja doch die Hauptsache!" Da wurde die Tür links geöffnet und eine große, schwere Frau, in schwarze Seide gekleidet und über und über mit Gold und Diamanten bedeckt, rauschte herein." „Fräulein Cäeilie," sagte sie mit lauter, grober Stimme, „helfen Sie mir mal hier die Haube befesti gen. Wer ist da? Du meine Güte, Oskar! Und ich habe nichts gehört

? Wo ist Papa?" Mit einem tiefen Seufzer, als wenn die Welt auf ihm lastete, richtete Oskar van Deurne sich auf, legte die Hand auf die Brust und machte eine tiefe Verbeu gung vor der Dame. „Frau Mutter, ich grüße Sie!" sagte er. „Aber, wo kommst du her? Sie sind alle zur Bahn, unr dich abzuholen." „Ja, ich weiß es schon. Ich habe der jungen Dame dort alles mitgeteilt. Bei einer solchen Hitze kann selbst meine verehrte Mutter nicht verlangen, daß ich zum zweiten Male das nämliche erzähle

. Wenn Sie mir er lauben, werde ich mich ein wenig Zurückziehen, denn, wenn gleich die ganze Familie erscheint, gibt es wieder neue Ermüdung." Und er zog sich langsam zurück. „Aeu^erst unangenehm für Papa!" ließ sich Frau van Deurne, die zweite Frau dieses Namens aus, „aber so ist Oskar nun einmal, immer übler Laune — Und wie schlecht er aussieht. Das kommt von dem verkehrten Erziehungssystem, aber van Deurne will es nun ein mal nicht anders. Er hat gearbeitet und sein Sohn soll nichts tun. Na, er wird noch Freude

daran erleben, aber mein Fritzchen soll anders erzogen werden. Oskar ist der Sohn einer seinen Dame, er geht mich weiter nichts an, ich bin nur von gewöhnlicher Herkunft und van Deurne läßt es mir oft genug fühlen. Na, ich mache mir nichts daraus; meine Kinder sehen viel blühender aus als der verwöhnte junge Herr!" Schweigend ordnete die Gouvernante die Haube und den sonstigen Kram, den die Dame an sich trug, wäh rend sie aus den Redestrom, der ihren Lippen entfloß, nicht weiter achtete

Netz zurück? Oskar ist schon da!" Alles lachte und schrie durcheinander; die Herren be grüßten die Frau des Hauses und klagten, daß es so warm sei und daß man es so bedauere, daß der junge Herr einen Strich durch die Rechnung gemacht habe; Herr van Deurne machte sich sofort auf, um den ver lorenen Sohn zu suchen. Er fand ihn in dem nämlichen Zimmer, das er vor seiner Abreise bewohnt hatte; er lag in einem beque men Schaukelstuhl ausgestreckt, die Augen auf ein Porträt gerichtet

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Tiroler Wastl
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Page 6 of 12
Date: 11.09.1910
Physical description: 12
rück. Aber das w'ar iwohll nötig', um den Burschenschafter Oskar Wernhart den Wog! der Klärung, zud Reife, zum Oesterreichertüm machen zu lassen. Dieser Oskar Wernhart wird mV Gymnasiast knapp vor der M'atura eingeführt. Er ist natürlich! Pennäler, in einer gärenden deutschnationalen Blase und wird für die Schlagwort- schein Welt des Studentenlebens mit fahrigen Phanta stereien und unverdaulichen Begriffen vorbereitet. Das Studentenleben führt ihn in die radikalsten deutschna tionalen Kreise

Oskar Wernhart mit ein in den Dummjungenruf: „Nieder mit Oesterreich!" Mit der Rückkehir nach Innsbruck beginnt der zweite Band. Oskar Wernhart ist beim Militär. Zucht und Ernst lassen in ihm die ersten Keime des deutsch- österreichischen Gedankens aufschießen. Aber erst in München, wie er sieht, daß der gesunde, urdeutsche Ba- juvarenstamm mit den Deutschen in Oesterreich, als Deutschösterreichern sympathisiert, abgestoßen von der Berührung mit schnoddrigen Norddeutschen, die seinen Gib flcbt

ist. Damit schließt das Buch. Ein fertiger Mensch, ein Deutscher und Oesterreicher zugleich, ruft aus innerster Ueberzeugung: „Heil dir, Jung Oester reich!" Dieser Oskar Wernhart ist durch schwere Kon flikte gegangen. Uns mögen diese Konflikte klein, herz lich unbedeutend erscheinen. Wer die Kreise kennt, in denen das Buch sich! bewegt, wird wissen, daß es schwere Konflikte sind. Und daß im letzten Grunde aus all diesen Konflikten die Erlösung durch die Liebe füh!rt, ich das schöne Dichterische an dem Buch

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 06.05.1930
Physical description: 6
die Jacht, der der Schlepper in zwischen ganz nahe gekommen war, durch Fliegenlassen der Segel aus dem Winde, so daß sie nur noch im Spiel der sich hebenden und senkenden Wellen von einem Bord zum andern schwankte. „Sind Sie das Clark?" rief Gordon hinüber, als er eine ihm nur zu wohlbekannte Gestalt, die neben einem Chinesen an der Brüstung stand, sich mit weitgeöffneten Die Ehrung Oskar von Millers durch Mol. Ernenunng zum Ehrenmitglied der Innsbrucker Universität. Wie wir bereits berichtet

haben, haben die Landeshaupt stadt Innsbruck und die Gemeinden Matrei, P f o n s und M ü h l b a ch l beschlossen, den Schöpfer des Deutschen Museums in München, Geheimrat Oskar von Miller, zu ihrem Ehrenbürger zu ernennen. Außerdem bat der akademische Senat der Universi- tätJnnsbruck öen Beschluß gefaßt, Oskar von Miller zum Ehrenmitglied der Universität zu ernennen. Heute werden in München durch eine Abordnung aus Tirol Oskar von Miller die Urkunden über diese Ehrungen überreicht worden. Der Abordnung gehören

an die Herren Bürgermeister Fischer, Rektor Professor Dr. Seefelder, Nationalrat Steiner, die Bürger meister der drei Gemeinden Matrei, Mühlbach! und Pfons, der Präsident der Jngenieurkammer für Tirol und Vor arlberg Ing. Novak, sowie die Mitgeschäftsführer Oskar von Millers bei den Brennerwerken, Oberbaurat Ing. Ritter von Meinong und Direktor Wehn er der Darmstäöter und Nationalbank in München. Weiter fuhren mit diesen Herren nach München Abord nungen der Arbeiterschaft der Brennerwerke

und der Karbiösabrik Matrei, sowie die 52 Mann starke Matreier Musikkapelle, die in ihrer Altwipp taler Tracht Oskar von Miller ein Ständchen bringen wird. Außer öcit Urkunden über die Ernennung Oskar von Millers zum Ehrenbürger der vier Gemeinden, die alle von Maler Hans Praty ausgefertigt sind und eine Reihe von Landschaftsuwtiven aus Nordtirol aufweisen, und der Urkunde über die Ernennung zum Ehrenmit glied der Universität, werden Oskar von Miller zahlreiche Glückwunschadressen überreicht werden, darunter

solche der Tiroler Landesregierung, der Tiroler Kammer für Handel, Gewerbe und Industrie, des Verbandes der In dustriellen Tirols, des Elektrizitätswerkes der Stadt Innsbruck, des Elektrizitätswerkes der Kontinentalen bei Landeck und der Kaiserwerke bei Kufstein, sowie der Pfarre Matrei und des Annenheimes in Matrei, dessen Wohltäter Oskar von Miller seit Jahrzehnten ist. Der Präsident der Jngenieurkammer von Tirol und Vorarl berg wird Oskar von Miller Glückwunschadressen der Jngenieurkammern Innsbruck, Wien

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Innsbrucker Zeitung
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Page 5 of 6
Date: 11.05.1933
Physical description: 6
. Er war ein vorbildlicher Familien vater, der feine Kinder nach altbewährten Tiroler Vor dem Eine MpenflussefeUfchast ohne Kapital, ohne Detriehsmaterial un» ohne Werkstatt» Innsbruck, 10. Mai. Im Mai 1932 hatte sich Wilhelm B. mit der Alpen- fluggesellschast Oskar H. wegen seiner Aus bildung zum Flugzeugführer in Verbindung gesetzt. Diese Alpenfluggesellschaft besitzt keinerlei Kapital, ver fügt über keinerlei Werkstätten und über keinerlei Be triebsmaterial. Alleininhaber dieses Unternehmens ohne jede reelle

Grundlage ist Oskar H. Oskar H. erkundigte sich nun bei B., wieviel Geld er für diesen Zweck aufwenden könne und nachdem ihm dieser mitgeteilt hatte, daß er 4000 bis 4500 RM. zur Verfügung habe, schrieb Oskar H. einen Brief an B., in welchem er ihn aufforderte, 4000 RM. an ihn über eine Zahlstelle in Deutschland einzusen den und machte ihm dafür Versprechungen, die er, wie die Anklageschrift besagt, nie erfüllen konnte. B. wollte durch Oskar H. die volle Ausbildung zum Flugzeugführer

für den A 1- und A 2-Schein erhalten. Zur Ausbildung sollte der Kandidat an die Deut sche Luftfahr - Gesellschaft mbH. Böblin gen überwiesen werden. Oskar H. versprach dem B. auch ein fabriksneues Eigenflugzeug, Marke Wilder Freiger, zu liefern und ihn nach erhaltener Flugzeug ausbildung gegen ein anfängliches Gehalt von 160 RM. anzustellen. Weiters stellte Oskar H. dem B. in Aus sicht, wenn er sich dazu eigne, die Führung einer Propagandastasfel der Alpenfluggesellschaft zu übertragen. Während der Monate

ohne Flugbetrieb sollte B. in der Werkstätte und im Konstruktionsbureau Beschäftigung finden. Ferner verpflichtete sich Oskar H., dem B. die Weiter- fchulung für den B-Schein zu ermöglichen, indem ihm Gelegenheit gegeben werde, bei ihm so viel zu verdie nen, daß er das entsprechende Ausbildungshonorar zurücklegen könne. B. erkundigte sich jedoch im Wege des Innsbrucker Deutschen Konsulates bei der Tiroler Landes regierung und wurde von dieser an die Staatsan waltschaft Mitteilung gemacht. Des Tatsächlichen

war Oskar H. geständig. Er leug net aber jede Schädigungsabsicht. Die Alpenfluggesell schaft hatte im Mai 1931 von der Deutschen Luftsahr gesellschaft Böblingen die Bewilligung erhalten, gegen 5 Prozent Provision Flugschüler zu werben, doch wurde schon im Juni 1931 diese Bewilligung wieder rückgängig gemacht, da, wie die Anklageschrift aus führt, die Luftfahrgesellschaft im Wege des Deutschen Luftrates im Bundesministerium für Handel und Ver kehr erfahren hatte, daß es sich bei der Alpenflugge

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Neueste Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 30.04.1930
Physical description: 6
, sämtliche in Innsbruck. Wiener Büro Wien. i. Elisabethstraße 9/II., Fernruf B 22-4-29. / Entgeltliche Ankündigungen im redaktionellen Teile sind mit einem Kreuze und einer Nummer kenntlich gemacht. Auswärtige Anzeigenannahmesteüe: Oesterreichische Anzeigen-Gesellschaft A.-G.. Wien. I.» Brandstätte 8, Fernruf v 22-5-95. Nr. 99. Innsbruck, Mittwoch, den 30. April 1930. 18. Jahrg. Mol ehrt den Lchöpser des Deutschen Museums. bnennung Oskar von Millers zum Ehrenbürger von Innsbruck, Matrei, psons

und Mühlbach!. st. Innsbruck, 29. April. Am 7. Mai feiert Oskar von Miller, der große Mer auf dem Gebiete der Elektrizitätswirtschast und kr geniale Gründer des Deutschen Museums in Mün chen seinen 75. G e b u r t s t a g. An diesem Tage wird sich ganz Deutschland an die Verdienste Millers um die Kutsche Wirtschaft und um das deutsche Ansehen in der Welt wieder erinnern. Es ist nicht möglich, hier an dieser Stelle auf alle die vielen großen Taten Millers hinzuweisen. Von seiner Tätigkeit als Mitarbeiter

weitere derartige Anlagen und eine ihrer ersten großen Mischen Ausnützungen entstand durch Millers Initia tive und unter seiner Leitung in unserem Lande: in den Etschwerken, die zur Versorgung der Städte Meran und Bozen und so vieler Südtiroler Ortschaften mit Licht md Kraft dienen. Werk um Werk schuf Oskar von Miller in vielen Ländern, überall und immer als energischer Bahnbrecher für moderne Wirtschaftsideen. Unermüdlich arbeitete er während seines ganzen Lebens und noch während des Krieges

-Museum einen Besuch machte und später in Paris das Conservatoire des Arts et Mytiers ein gehend besichtigte, da reifte in ihm der Gedanke, etwas sehnliches seinem Vaterland zu schenken. Er wollte ein lebendiges Lehrmittel auf technischem Gebiete schaffen, die gegenseitige Durchdringung und Förderung der natur wissenschaftlichen und technischen Forschungen veranschau lichen. Allmählich nahm der Gedanke immer festere Ge stalt an, und am 5. Mai 1903 konnte Oskar von Miller M kleinen Kreise seinen Plan

vortragen. So zwingend war seine Begründung, so wohlüberlegt waren seine Ausführungen, daß er allseitige Zrvstimmung und auch Mitarbeiter fand. Am 70. Geburtstag Oskar von Millers, A 7. Mai 1925, konnte das Museum dann der Oeffent- lichkeit übergeben werden. Groß sind, wie schon ermähnt, die Verdienste, die sich Mar von Miller im Lande Tirol erworben hat. M Fahre 1896 gelang es ihm, die „feindlichen" Städte Men und Meran in der Elektrizitätswerksfrage zu ver einen und er baute

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Tiroler Grenzbote
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Page 6 of 8
Date: 04.06.1921
Physical description: 8
ttundmachung. Es wird hiemit bekannt gegeben, daß die hiesige $cbwimiiHi.Ba(kanrtalt vom l. Juni bis 15* §-p1smdKS' 1921 geöffnet ist. Näheres durch die Anschläge. SLcxöLiNcxsxflvcxL ^xxfstsxxx am 29. Mai 1921. 2073-45 Der Bürgermeister: Oskar Pirlo. Kundmachung. Da die vom Gemeinderate beschlossene Vergebung der Stipendien der Kaiserjubiläums-Stipendien-Stif- tung von Seite der Landesregierung nicht genehmigt wurde, gelangen je zwei Stipendien von 100 Kronen, und zwar eines für die Schuljahre

nach dem für Mittelschulen vorgeschriebenen Formularen, zu belegen und bis 1. Juli 1921 bei der Direktion des Staatsrealgymnasiums einzubringen. 0ta6tma£iflrat Axxfstsxxx am 31. Mai 1921. 2135 Ter Bürgermeister: Oskar Pirlo. Zielleisurschrelbung. Beim Stadtmagistrate Kufstein gelangt die Stelle eines Leiters der städt. Waldwirtschaft (zirka 2500 du Waldfläche) zur Besetzung. Akademiker oder tüchtige Förster mit entsprechender Vorbildung, wie sie bei der Staatsforstverwaltung gefordert wird, und mehrjähriger Praxis

wollen ihre Gesuche bis 20 . ZttNt L ZS. unter Vorlage der Studien- und bisherigen Verwen- dungszeugniffe und Angabe der Gehaltsansprüche an den Gefertigten einbringen. Bewerber müssen deutscher Nationalität sein. Dienstantritt nach Vereinbarung. ^taMmagxJfrat Axxfflatxx am 31. Mai 1921. 2133 Der Bürgermeister: Oskar Pirlo. Die Ztadtgemeinde vergibt auf Grund des Gemeinderatsbeschlusses vom 11. Mai Teile des städt. pflanzgartens in Mittern dorf als Baugründe für Einfamilienhäuser. Bedingungen und Zituationsplan

liegen in der Magistratskanzlei zur Einsicht auf. SLcxöLxucxgxstvcxL Axxfstoxxx am 31. Mai 1921. 2134 Der Bürgermeister: Oskar Pirlo. ttunömachung. Die Ztadtgemeinde Kufstein verkauft am Ztadtberg 1068 Ztück Zaghölzer, zusammen 317-06 fm. Offerte sind bis 20. Juni 1921 beim Ztadtmagistrat einzubringen. Das 10pro- zentige vadium ist separat bei der Ztadt- kasse zu erlegen. Die Verkaufsbedingungen können wäh rend der Bmtsstunden beim Ztadtmagistrat eingesehen werden und werden an Inter essenten

gegen Erlag von 5 K versendet. Ztadtmagistrat Rufstein 2168-46 am 1. Juni 1921. Der Bürgermeister: Oskar Pirlo m. p Die Besichtigung der Schaufenster« empfiehlt 2148s* j Kaufmann Eduard Neumayer, Kufstein.« BBBBBBBBBBBttBBBBBBBBBBBBBBBBBBBUKSBBBBBBSBBBBBBBBB rr ( 5 L 4 Einladung FSD zu der Ssmslsg den 4. Juni 1921 im Saale stattfindenden -Ml. —MOM-— Beginn 8 Wr avends. — Hude 2 Whr früh. Für gute Küche und Weine ist bestens gesorgt. Bitte um zahlreichen Besuch 216? Johann Jäger. Neue Handels-, Gewerbe

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 3 of 12
Date: 14.03.1919
Physical description: 12
und eine Anzahl Ortschaften. Die Armen, welche in Erdgeschossen wohnten, hat ten bei diesem schrecklichen Naturereignisse am meisten zu leiden. Ihre wenigen Ein richtungsstücke — Betten, Wäsche, Kleider — wurden von dem rasenden Strome teils hinweggerissen, teils unbrauchbar gemacht. Wer immer in diesen Tagen des Jammers einen Freund oder Bekannten in dem über fluteten Stadtteile wußte, trug Sorge um ihn, und so gedachte auch ein jungen Medizi ner — wir wollen ihn Oskar heißen — sei nes ehemaligen armen

Studiengenosselr Jo hannes draußen in der Roßau. „Lieber Johannes," sagte er, nachdem die ersten Begrüßungen vorüber waren, „du hast durch die Ueberschwemmungen sicherlich auch verloren." >fch verloren?" enlgegnete der Angeredete, ind^m ein schmerzliches Lächeln um seine Lippen spielte — „ich habe nicht zu verlieren." „Wieso?" versetzte Oskar. „Wer sollte durch diesen traurigen Fall nicht gelitten und verloren haben? Das Unglück ist allgemein und wohl keiner mag ausgeschlossen sein." „Vielleicht doch." sägte

dich nicht." „Was treibst du da?" — Dabei deutete Os kar auf den Schreibtisch, von dem Johannes aufgestanden war, als sein Fxeund eintrat. „Ich schreibe akademische Vorlesungen für faule Studenten ab." „Wie kommst du darauf?" „Wenn man am Ertrinken ist, klammert man sich an einen Strohhalm." Diese Worte gingen Oskar sehr zu Herzen. Da mußte geholfen werden, aber wie? Er hatte selbst nicht viel zu beißen. Rine Weile blieb er in nachsinnendes Schweigen versun ken; dann rief er seinem Freunde plötzlich zu: ..Komme

mit mir — ich f)öbe etwas für dich. Es wird bester werden. Frage nicht lange, komme nur." Johannes ließ sich gutwillig hinausführen. Sie gingen der Stadt zu- „Wohin bringst du mich?" fraate er nach einer Weile. „Du wirst schon sehen," antwortete Oskar, „folge nur getrost!" Nach einem Marsche von einer halben Stunde waren die beiden Wanderer vor dem Hause einer jener edlen Damen angelangt, die teils aus eigenen Mitteln, teils durch die Zuschüsse ihrer Freunde ein mächtiges Lager non Kleidern. Bettsachen

und dergleichen auf- gehäust hatten, bestimmt, an die Verunglück ten verteilt zu werden. Oskar kannte die sen Umstand und führte seinen Schützling im Hause ein. Es waren im Empfangszimmer noch znjei andere Damen und ein reicher Graf "Gelte 8. gg-:— V mn dessen sie nicht die nötige Majorität für einen Selbständigkeitsbeschluß aufbringt, dann: „Heraus mit der Volksabstimmung!" Denn die Gefährdung der Landeseinheit duldet keinen Aufschub und eine Landesversammlung von provisorischem Charakter

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Haller Lokalanzeiger
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Page 2 of 4
Date: 28.07.1934
Physical description: 4
Sie sich, ob mein Sohn Ludwig in der letzten Zeit in der Wohnung war?" „Ja, ja, vor vierzehn Tagen, am Frei tagabend is gewesen, is er kommen und war ganz einbundn, und seit der Zeit öfter." „Hat er Ihnen gesagt, wodurch er sich die Schramme geholt hat?" „Durch e Eisenstang'n in der Fabrik. Aber nicht schlecht ausgeschaut hat er." „Danke!" Oskar will schon aufstehen, da fällt sein Blick auf einen weihen Briefumschlag: „Herrn Ludwig Gamritt." Mit dem Ver merk: „Dringend", rot unterstrichen. Er wendet es. „Sanatorium

Löw." Da reiht er es rasch auf. „Im Befinden der Frau Gemahlin ist eine kleine Besserung zu ver zeichnen, doch ist der Zustand noch immer sehr ernst." Oskar legt das Blatt langsam auf den Tisch nieder. Was war das? Im Befinden der. . . Frau Gemahlin... Er nimmt es noch einmal interessiert auf und legt es kopfschüttelnd wieder nieder. Plötzlich kommt ihm der Gedanke, dah zwischen diesem und dem zertrümmerten Wagen irgendein Zusammenhang bestehen müsse. Frau Gemahlin. . . Ein Sana torium

. . . unbegreiflich. Was war da ge schehen? Eine Klingel schrillt. Kästner kommt. „Der Sekretär ist schon fort. Wünschen der Herr Gamritt.. „Bitte, lieber Kästner, ich will fahren . . . und können Sie mir ein Glas Kümmel oder so was geben? Mir ist plötzlich nicht besonders." „Wollen der Herr Gamritt zu meiner Frau. . ." „Nein, heute nicht. Ich muh gleich fort." Da bringt Kästner Kognak. „Danke, danke, danke tausendmal. Hat mir gut getan. Karl, nicht Nonstein. . . München." Oskar steigt die mit grauem Tuch

— ich war einige Tage verreist — mein Vertreter hat einen Brief statt nach London nach Drosendorf ge schickt. Hoffentlich hat es Sie nicht zu sehr erschreckt. Wollen Sie Ihre Frau Schwie gertochter sehen?" Er wartet gar nicht ab. Er geht vor aus, und Oskar folgt ihm, ganz betäubt. Ihre Frau Schwiegertochter. . . Soll er sagen: Das ist gar nicht wahr!? Er sagt gar nichts. Mer lange Gänge. Wenn man es nicht gewohnt ist, ergreift es, bedrückt und erschüttert. Diese Korridore. . . linoleum belegt. hell und weih, still

, bis auf das leise Offnen und Schließen von Türen, hinter denen der Schmerz ist . . . bis auf die hu schenden Schritte der Nonnen. Türe 46. Der Arzt geht voraus. „Sie schläft, wir wollen sie nicht wecken." Und läßt Oskar an sich vorbei eintreten. Sie schläft, wie Kinder schlafen, wie Genesende schlafen, mit ruhig atmender Brust, fried lich und gut. Um ihre Schläfenhaare zit tern Sonnenreflere. Oskar starrt auf das Lager, hält sich mit beiden Händen an der unteren Eisenstange des Bettes, beugt

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 12 of 18
Date: 15.06.1907
Physical description: 18
II zur Ge fängnisstrafe von 3 Monaten verurteilt. Unfall beim Böllern. Man meldete aus Schäftlarn, 10. Juni: Der ledige Taglöhner Alois Müller war gestern auf der Röschenauer Höhe mit Böllerschießen beschäftigt. Als er nach einem sogen. „Versager" sehen wollte, entlud sich der Schuß und traf den Müller so unglücklich daß dieser gräßlich zugerichtet wurde. Uuter an derem ist die Lunge schwer beschädigt worden. Der Verletzte wurde nach München in die chirur gische Klinik verbracht. _ König Oskar von Schweden Königin

. Er wohnte nicht nur der Heerschau auf dem Tempelhofer Felde, dem historischen Exerzierplatz der Berliner Gar nison bei, sondern er war auch in Döberitz zu gegen, als der Kaiser seine Brigade exerzierte. Unser Bild zeigt uns die beiden Chefs des deut schen bzw. des österreichisch-ungarischen Großen Generalstabes, wie sie sich im Automobil nach dem Döberitzer Uebungsplatz begeben. — Die goldene Hochzeit des schwe disch e n K ö n i g s p a a r es. Am 6. Juni feierte König Oskar von Schweden

mit seiner Gemahlin die goldene Hochzeit. Der damalige Prinz Oskar von Schweden und Norwegen wurde 1857 zu Bibrich bei Wiesbaden mit der Prinzessin Sophie von Nassau getraut. Die Braut war die Tochter Wilhelms von Nassau und dessen zweiter Gemahlin, der Herzogin Pauline von Württemberg. Der, Ehe sind vier Söhne entsprossen. Der jetzige- Kronprinz Gustav, geboren 1858, dann Prinz Oskar, Prinz Karl, Prinz Eugen. Kronprinz Gustav »st mit einer Enkelin Kaiser Wilhelms 1. vermählt. Von den übrigen Söhnen

des Jubelpaares ist Prinz Oskar morganatisch mit der Freiin Ebba Munck vermählt und hat seitdem unter Verzicht auf den schwedischen Titel für sich und seine Familie den Namen Prinz Bernadotte, Graf von Wisborg angenommen. Der dritte Sohn, Prinz Karl, hat die dänische Prinzessin Jugeborg heimgeführt. Der jüngste Sohn, Prinz Eugen, der als Landschafts-- maler hochgeschätzt ist, ist unvermählt geblieben. — Abgestürzter Dachdecker. Man meldete aus Bamberg, 11. Juni: Eine ent setzliche Szene spielte

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Neueste Zeitung
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Page 2 of 6
Date: 12.04.1934
Physical description: 6
Der Eisenbahnanschlag bei Ostering. deren Spitze er bis zu seinem Tode stand. Auch die Rienz- w e r k e in Brixen sind ein Werk Oskar von Millers. Zahlreich sind auch die P r o j e k t e, die Oskar von M i l l e r zur Ausnützung von Tiroler Wasserkräften ausge arbeitet hat. So schuf er, wiederum gemeinsam mit Riehl und Meinong, ein Elektrizitätswerkprojekt für das R e i n t a l (Pustertal) und großzügige Projekte zur Ausnützung der Wasserkräfte des Volderbaches und des Watten baches. Außerdem

legte er die ersten Projektsgrundlagen zu den W e st t i r o l e r Wasserkraftwerken, mit deren Bau bekanntlich kurz vor dem Ausbruch der Creditanstalts- krise begonnen werden sollte. Auch um die Stromversorgung der Stadt Innsbruck hat sich Oskar von Miller schon in den Neunzigerjahren wiederholt bemüht und bereits an läßlich des Baues der Brennerwerke, noch lange bevor das Sillwerk gebaut wurde, studierte er die Frage der Versorgung der Landeshauptstadt mit Strom aus dem Wipptale. Oskar von Miller

hat bis in die letzte Zeit seines Lebens seine alte Liebe zum Lande Tirol, in dem seine ersten großen Werke entstanden, bewahrt. Immer wieder suchte er gerne das Land auf und als vor zwei Jahren sein Unternehmen in München das Fest des 40jährigen Bestandes feierte, da ver legte er die Feierlichkeit nach Tirol, wohin er das gesamte Personal vom leitenden Direktor bis zum Hausdiener mit nahm. An einem Festabend, den Oskar von Miller damals im Hotel „Tyrol" in Innsbruck seinen Angestellten gab, zeigte sich die ganze

menschliche Größe dieses Mannes, aber auch die Verehrung und Anhänglichkeit, die ihm alle, die ihn kann ten, bewiesen. Diese Verehrung und Anhänglichkeit beschränkte sich aber nicht nur auf den engsten Kreis seiner Mitarbeiter, sondern auf weite Kreise des deutschen Volkes, die in ihm den großen Techniker und den ruhmvollen Schöpfer des Deutschen Museums verehren. Zahlreich sind die Ehrungen, die Oskar von Miller im Laufe seines Lebens zuteil geworden sind. Auch Tirol hat seiner wiederholt gedacht

. Zu seinem 70. Geburtstag, an dem in München das Deutsche Museum eröffnet wurde, drückten ihm die öffentlichen Stellen sowie alle wirtschaftlichen und öffentlichen Körperschaften in Tirol den Dank für seine Ver dienste um das Land durch eine Reihe von Adressen aus, die Oskar von Miller gemeinsam überreicht wurden. Fünf Jahre später wurde er zum Ehrenbürger der Landeshauptstadt Innsbruck sowie zum Ehrenbürger der Gemeinden M a t r e i am Brenner, P s o n s und M ü h l b a ch l ernannt. Die Universität Innsbruck verlieh

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Alpenländer-Bote
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Page 7 of 16
Date: 24.11.1929
Physical description: 16
Oskar, als er dem Freunde die Unterredung mit seinem Vater mitgeteilt hatte. „Ich werde verstoßen, hinausgewiesen ohne einen Pfennig Geld, wenn ich meinem Vater nicht zu Willen bin. Arbeiten kann ich nicht, weil ich nichts gelernt habe. Mich nochmals mit einer Bitte an meinen Vater zu wenden, ist nutzlos; ebensogut könnte ich einen Stein anflehen. Ich bin fast entschlossen, mir das Leben zu nehmen." „Weshalb heiratest du Lady Georgine nicht?" fragte Clifford kühl. „Du magst noch fragen?" rief Oskar

erstaunt. «Ja. Weshalb nicht? Sie ist reich, und der Graf würde dir eine schöne Iahresrente geben. Du bist ein Tor, wenn du femem Verlangen nicht nachgibst und dir fein Wohlwollen erwirbst." „Aber Emmy —" Clifford lachte. „Gott, sie ist ein Mädchen von achtzehn Jahren", ant wortete er. „Sie wird dir nie Kummer bereiten. Ja, sie weiß nicht einmal deinen wirklichen Namen." „Aber sie ist mein Weib!" rief Lord Oskar erbebend. „Welch ein Tor war ich. mich in e n Schulmädchen zu verlieben und sie zu heiraten

! Ich bin ihrer über drüssig. Ich wollie. ich hätte sie nie gesehen. Lady Georgine ist mir tausendmal lieber. Könntest du mir doch aus meiner Verlegenheit helfen!" Cliffords Augen funkelten seltsam. „Das kann ich", versetzte er ruhig. „Du — du kannst es!" rief Lord Oskar freudig. „O, bester Freund, wie wollte ich dir dankbar sein! Sprich, was soll ich tun!" „Deine Heirat ist nicht gültig, da du unter einem angenommenen Namen heiratetest." „Es war kein angenommener, sondern eben nur mein, zweiter Vorname: Noeester

du nicht nur von deinen Schulden befreit fein, sondern auch ein fürstliches Einkommen haben. Lady Georgine l ebt dich, das wissen wir alle. Du brauchst sie nur zu fragen und sie sagt ja. Sie ist die Tochter eines Herzogs. Emmy dagegen ist niedrig ge boren, und du bist ihrer müde. Ein kühner Schritt und du bist frei!" „Was soll ich tun?" fragte Lord Oskar abermals. „Gehe zu Emmy — ich will mit dir gehen — und sage ihr, daß deine Heirat mit ihr ungültig, daß Roeester nicht dein wirklicher Name ist. Sage

ihr, daß ihr euch trennen müßt, und ich will wetten, ihr Stolz, wird das übrige tun. Sie wird zu ihren Angehörigen Zurückkehren und niemals erfahren, wer du wirklich bist. Sie wird dich vergessen und einige Jahre später wieder heiraten, und du kannst Lady Georgine freien, sobald es dir gefällt." „O, wenn ich es wagen dürfte!" murmelte Lord Oskar. „Arme Emmy! Sie ist so stolz; eine solche Mit teilung wird sie töten!" Martin Clifford zuckte die Achseln. „Du mochtest sie früher selbst gut leiden," sagte Lord Oskar

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Lienzer Nachrichten
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Page 18 of 20
Date: 23.01.1912
Physical description: 20
der Personen oder Familien, welche am Kongresse teilnehmen, „Entschuldigen Sie," stammelte der Lakai in gesteigerter Verlegenheit, „die Frau Gräfin hat im Büffetzimmer Erfrischungen servieren lassen und läßt die Herrschaften bitten, dort einzutreten, sie selbst hat sich bereits zurückgezogen." Er öffnete die Türe zu einem eleganten Salon, wo, von hellem Kerzenglanz umflutet, ein sorgfältig gedeckter Tisch stand. Oskar reichte seiner Frau schweigend den Arm und führte sie in das Innere des Gemachs

. „Ich fürchte," sagte Margarete, die in gedrückter Stimmung die düstere Pracht des Raumes über schaute, „wir kommen deiner Mutter zur ungelegenen Stunde, sonst wäre sie doch gewiß zu unserer Be grüßung herbeigeeilt." „Nicht doch, liebes Herz," suchte Oskar sie zu beruhigen, „sie will uns wahrscheinlich den ersten Abend in unserem Heim möglichst ungestört zu bringen lassen und fürchtet, uns durch ihre Gegen- wart Zwang aufzulegen. Komm, Liebchen, lege ab und nimm ein paar Erfrischungen

zu dir. ich werde unterdessen meine Mutter aufsuchen. Du ent schuldigst mich wohl einen Augenblick, sogleich werde ich wieder bei dir sein." In einem eleganten kleinen Boudoir traf Oskar seine Mutter. Das Gemach war mit allem nur erdenklichen Komfort ausgestattet. Der Fuß sank tief in den dicken Samtteppich und schwere Vor hänge von gleichem Stoffe verhüllten die Fenster. Eine Ampel von mattgeschliffenem, rotem Kristall schwebte an vergoldeter Kette von der gewölbten indem sie sich anmelden und den festgesetzten Be trag

von ihm eingetroffen. Decke nieder und warf ihren Lichtschein über die glänzenden Polster von hellblauem Atlas. Vor einem zierlichen Schreibtisch, über welchem in breitem Goldrahmen ein großes Bild der Reformatoren prangte, saß eine ältere Dame, den Rücken zur Tür gekehrt. „Mutter!" sagte Oskar weich. Die Dame wandte den Kopf um und erhob sich hierauf lang sam. Zur vollen Höhe aufgerichtet, stand sie, eine imponierende Gestalt, ihrem Sohne gegenüber; strenge Abweisung in der ganzen Haltung ihres Körpers

, in jeder Miene ihres kalten, bleichen Ant litzes. „Was wünschest du von mir?" fragte sie in wenig ermutigendem Tone. „Vor allen Dingen will ich dich nach meiner Rückkehr von der Reise begrüßen," antwortete Oskar herzlich, „und dann, liebe Mutter" — er hielt zag haft inne — „möchte ich auch die neue Tochter in deine Arme führen. Darf ich dir meine Frau bringen, damit du uns segnest?" „Dir wird viel an meinem Segen gelegen sein, nachdem du sie ohne meine Einwilligung geheiratet hast, die Irrgläubige," äußerte

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 12
Date: 11.12.1907
Physical description: 12
schließlich mit der Auflösung der Per sonal-Union und der Absetzung des Königs in Norwegen, die am 7. Juni 1905 ausgesprochen wurde —ein Schlag, den der König hart emp fand,, denn, ihm hatten beide Länder viel zu danken.. Der auswärtigen Politik hatte König Oskar II. eine Richtung gegeben, die dem Lande, seinen Bedürfnissen, dem Gefühle serner germa nischen Stammesverwandtschaft besser entspricht, als die zu Frankreich hinneigende Politik seines Bruders und Vorgängers. Der König hatte zu Deutschland gute

Kaiser Wilhelms für das vom Brande zerstörte Aalesünd und dessen Be wohner, die im nordischen Januärfroste Hab und Gut verloren, wofür die Dankbarkeit der Skan dinavier so lauten Ausdruck fand — all das zeigte, daß es dem König gelungen, die besten Beziehungen zu Teutschland herzustellen. Seit 1888 war Oskar II. Admiral ä. 1a, suito der' deutschen Marine. Ebenso herzliche Freundschaft verband diesen Friedensfürsteil auch mit un serem Kaiserhause. Ende Februar 1904 weilte er unter großen

Feierlichkeiten zum letzten Male als Gast unseres Kaisers in Wien. Aber auch bei den übrigen Monarchen Europas stand König Oskar II. in hohem Ansehen. Er war Zgl. däni scher Admiral, Ehrenadmiral der großbritanni schen Flotte ze. und hat bei Streitigkeiten zwi schen einzelnen Großmächten wiederholt das Schiedsrichteramt übernommen. Hat König Oskar II. auch in der Politik nicht viel Erfreuliches erreicht, so war seine Regie rungszeit eine glänzende Periode kultureller Erfolge von Wert und Bedeutung

, die auch im Auslände rückhaltlose Anerkennuug fand. Er hat feine vorzüglichen Charaktereigenschäften und seine reiche Begabung als Dichter, Gelehrter, Komponist, Historiker und Forscher ungeschmälert in den Dienst seines .Vaterlandes gestellt und alle Mittel angewendet, um die Wohlfährt seiner Völ ker zu fördern. Eine der ersten wohltuenden Re formen, welche König Oskar aus eigener Initia tive durchführen ließ, war die 1873 proklamierte Freiheit des Gottesdienstes für alle der Staats- kirche nicht angehörenden

in seinem Reiche hat Oskar II. den größten Teil seiner Privatmittel geopfert. Schon als Thronfolger noch hatte er die Polarexpedition Torrell (1861) ausgerüstet, als König rüstete er die berühmte Expedition Nor- denskjölds auf der„Vega' aus, um später an der Ausrüstung aller anderen wissenschaftlichen Ex peditionen teilzunehmen. Den Universitäten von Upsala und Lund spendete Oskar II. große Geld» summen, welche zur Bereicherung der Bibliotheken und zur Anschaffung neuer Apparate dienten- Als bedeutender

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Neueste Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 09.04.1930
Physical description: 6
Oskar von Millers über die Reichselektri- zitätsversorgung in den Mittelpunkt der aktuellen wirt schaftlichen Erörterungen gerückt worden. Dieses Gut achten des berühmten Schöpfers des Deutschen Museums Md seine Folgen sind für unsere österreichische Energie wirtschaft und ihre weitere Entwicklung von entschei dender Bedeutung, da ja unsere ganze Energie wirtschaft sich immer stärker und planmäßig auf den Aromexport einstellen mutz, für den, so wie die Dinge jetzt und auch in der Zukunft liegen

, nur das Deutsche Reich in Betracht kommen kann. Oskar von Miller errechnet in diesem Gutachten den künftigen Stromkonsum des Deutschen Reiches Nit 34 Milliarden Kilowattstunden, wobei er in diese Mr 3 Milliarden Kilowattstunden Uebertragungs- verluste eingerechnet hat. 16 Milliarden Kilowattstunden werden nach dieser Berechnung von der Bevölkerung im Hirns halte, A Milliarden Kilowattstunden von den Reichsbahnen mrd 26 Milliarden Kilowattstunden von der Großindustrie verbraucht werden. Um mm diese Strommengen

im Reiche selb st anfzubringen, hat Oskar von Miller einen G e n e r a l p l a n ausge stellt. Nach diesem Plane, auf dessen Einzelheiten wir hier nicht eingehen können, schließt das Gutachten, daß das Deutsche Reich aus a usl än ö i sche Kräfte, die zu bestimmten Zeiten gesperrt werden könnten, nicht angewiesen sei, obwohl die Disposition der Gesamt- anlage jedoch so projektiert ist, daß das Reich zeitweise Elektrizität von ausländischen Kraftwerken beziehen kann, soweit diese den Strom vorteilhafter

Reservewerke möglichst einge schränkt werde. Die Gesamtkosten aller in diesem Generalplan vorgesehenen Werkserweiterungen und Reuanlagen werden auf rund 3.6 Milliarden Mark be rechnet. Zur Herstellung einer geschlossenen Berbund- Wntschaft schlägt Oskar von Miller außerdem die Errich- Mg von 3360 Kilometer Kupplungsleitungen von 220.000 Volt vor. Nun hat sich gegen diesen Plan, der eben erst veröf fentlicht worden ist, schon ein st a r k e r W i d e r st a n d insbesondere in Westdeutschland geltend

gemacht. Die Westdeutsche Elektrizitätswirtschasts-A.-G., deren Wirkungsbereich sich vom Badenwerk in Karlsruhe bis hinauf zu den Vereinigten Elektrizitätswerken in Dort- Amd erstreckt, hat in ihrer letzten Versammlung bereits & öern Gutachten Oskar von Millers Stellung genommen W u. a. erklärt: „Die Einpressung der Elektrizi- lmswirtschast in einen Zwangs plan, der nach Lage »er Verhältnisse im westdeutschen Wirtschaftsbezirk bereits 1» überholt anzusehen wäre, erscheint mit Rücksicht M die bisherige

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Neueste Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 12.04.1934
Physical description: 6
Tiergartens -es Dienstes enthoben. Wien, 11. April. Wie Ihr Wiener Vertreter erfährt, wurde der Direktor des Schönbrunner Tiergartens Dr. Helmut An tonius, gegen den wegen politischer Angelegenheiten eine Untersuchung läuft, des D i e n st e s enthoben. Tirol trauert um vskar von Miller. Innsbruck, 11. April. Die Nachricht, daß in seiner Vaterstadt München der Schöp fer des Deutschen Museums, Geheimrat Oskar von Miller, gestorben ist, hat auch in Tirol eine st a r k e Anteil nahme hervorgerufen

Jahre später in Tirol durch Oskar von Millers Initiative und unter seiner Leitung eine der ersten großen praktischen Ausnützungen dieser Neuerungen: in den Etsch - werken, die zur Versorgung der Städte Meran und Bozen und so vieler anderer Südtiroler Ortschaften mit Licht und Kraft dienten. Im Jahre 1896 gelang es ihm, durch kluge Ver handlungen die in der Elektrizitätsfrage bis dorthin einander „feindlich" gegenüberstehenden Städte Bozen und M e r a n zu vereinen und er baute das Etsch werk

auf der Toll, das noch heute die Grundlage für die Stromversorgung der genannten Städte bildet. Zwei Jahre später schuf Oskar von Miller im Verein mit dem späteren Erbauer zahlreicher großer technischer Werke in Tirol, Ing. Riehl, und dem späteren Präsidenten der Tiroler Ingenieurkammer, Ing. Ritter von Meinung, die B r e n n e r rv e r k e i n M a t r e i, die das erste große Kraftwerk für Industriezwecke in unserem Lande waren. Oskar von Miller trat auch gemeinsam mit Ing. Ritter von Meinong

in die Verwaltung der Brennerwerke ein, an Oskar von Miller f.

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 28.02.1926
Physical description: 8
Romanschriftsteller, zu mir. Ein sehr angenehmer Mann mit einer gefälligen Stimme und netten Manieren. Er sprach' über seine letzten Werke, über Amerika und die merkwürdigen Leute, die er dort angeiroffen hat, über die Klassenunterschiede in Eng land und seine Ueberzeugung, daß diese bald verschwinden wür den." (1863.) Bopp von Oberstabt, der in bei Nähe von Amstetten begü- i tert ist. lieber öie vermögensrechtlichen Folgen, die sich durch den Tod des jungen Oskar Dreher, der wohl eines der reich ste

n K i n d er Oe st e r re i ch s gewesen 'ein dürfte, ergeben, ist noch nichts bekannt. Der Tod des kleinen Oskar Dreher. Der reichste Erbe Oesterreichs. Wie ans Wien gemeldet wird, ist in Abbazia der zu künftige Majoratsherr des Hauses Dreher, der zwölfjährige Oskar D r e h c r, ein Sohn des vor Jahren tödlich verun glückten Theodor Dreher und seiner Gemahlin, der nun mehrigen Gräfin K u l m c r, plötzlich gestorben. Oskar Dreher, der die Fächer des Realgymnasiums privat stnbierte, war mit seinem Hofmeister vor ungefähr drei Wochen zum Besuche

an, eine G e h i r n ha u t e n t z ü n d u n g, die sich der Influenza zugesellt hatte, hatte seinem Leben ein Ende gemacht. Oskar Dreher war von seinem Großvater Anton Dreher, der im August 1928 verstorben ist, zum Universal erben des n n g e h euren Vermögens und zukünf tigen Majorats Herrn des Hauses Dreher testamenta risch eingesetzt worden. Ein Onkel des verstorbenen Oskar Dreher, ein zweiter Sohn Anton Drehers. Herr Anton Eugen Dreher ist im August des vorigen Jahres gestorben, ein anderer Onkel, der dritte Sohn Anbon Drehers, Herr Eugen Dreher

, ist der bekannte Renn stallbesitzer und Chef der ungarischen Besitzungen und Brauereien, der bisher bas Majorat' für seinen NefsM bis zu seiner Großjährigkeit hätte verwalten sollen. Der nunmehr verstorbene Oskar Dreher war nach dem Tode seines Vaters Theodor Dreher zur Welt gekommen, sein Vormund war der Großvater mütterlicherseits Graf Ae .MrMerlsAii deutM Steter. Feierliche Eröffnung der großen Wiener Ausstellung. KB. Wien, 27. Febr. Zu der heutigen Eröffnungsfeier der Jghrhnndertans- stellung deutscher

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