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Newspapers & Magazines
Dolomiten
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Page 2 of 4
Date: 15.06.1943
Physical description: 4
waren, zum Arbeitsdienst einbernfen. *** England. Wie man erfährt, bat Slalin dem (anglikanischen) Erzbischof von Eantervury den Le nin-Orden verliehen. Gebrüder Kettler Roman von Magda Trott Verlag von Friedrich Rothbarth, Leipzig 52. st,rt!ezung. Katis Lippen zuckten ln verhaltenem Schmerz, dennoch nickte sie ihm aufmunternd Z'. Drauhen im Flur preßte Oskar die Hand der Pflegerin. „Tun Sie alles, um die Schmerzen der Kranken zu lindern!' „Es wird nichts unterlassen. Herr Kettler!' Vor dem Krankenhaus blieb Oskar

stehen und sah Toni mit jammernden Blicken an. „Toni — für mich, fiit uns hat sie es getan! Wie klein find wir alle vor ihr! Nie. niemals lasse ich von ihr! Mag auch das Leid um den Bruder mich verbrennen, wie mein Lebenswerk verbrannt ist.' Nach kurzem Aufenthalt lm Stadthause drängte es Oskar wieder hinaus nach der Fabrik. Es Zog ihn mit unwiderstehlicher Gewalt dortbin. Hoffnung und Zuversicht er füllten ihn plötzlich. „Bis iestt batte ich nickt den Mut. in dem Trümmerhaufen zu wüblen'. fvrach

bringen! Als Oskar sich anfchickte, zum Schuppen hinüberzugehen, prallte er zurück. War das nicht Florentine. die vor ihm stand? Floren tine. leine Schwägerin! „Schwager Oskar!' Er lehnte sich gegen den Türpfosten. Neben Florentine stand ein anderer. — Wieder nur Traum? — Ein Spuk? „Bruder — Bruder Oskar!' „Willi!' „Ich bin gekommen — ein Höherer rief mich! Ich mußte kommen! Jetzt bin ick bei dir, um nie mehr von dir zu gehen. Was zufammeubrach, wir errichten es neu. Willst du meine Hände?' Oskar

ergriff Willis Hände und um klammerte sie. „Es geht nickt, daß wir uns trennen, Oskar. Ich tat dir unrecht. Veraib! Denke an den Vater! Ich balte deine Hände und lasse sie nicbt mehr. So sage doch, daß du mick willst!' „Bruder, mein Bruder!' Lelle entfernte fick Florentine. Der An- blick der Zerstörung batte sie tief erschüttert, dieses Wiederieben aber, bei dem iedes Wort nus ein Schrei war. ertrua sich noch schwerer. Erst sollten stck die Br>'der neu geeint bac-en, dann war es für sie Zeit. Trost

zu spenden. „Dich und deine Arbeit habe ich mit scheelen Blicken angesehen', fuhr Willi fort, „alles, was du tatest, habe ich dir niemals gedankt, gelohnt. Vor deinen Leuten, die fest zu dir hielten, muß ich mich beugen. Wie erbärmlich stehe ich da! Laß mich von nun an neben dir arbeiten, laß mich von dir lernen, io zu sein. wie es sich für uns Kettlers ziemt. Laß mich vor allem aber wiederautmachen. Ich habe mich schwer an dir versündigt. Oskar! Nicht eher kann ick wieder froh werden, nicht eher

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 07.10.1880
Physical description: 4
. (5. Fortsetzung.) Statt der blauen Augen hatte der Freiherr Oskar braune Augensterne, die für gewöhnlich eine gewisse Melancholie zeigten, aber sehr häufig auch Leben und Feuer durchblitzen ließen. Leiät gewelltes dunkelbraunes Haar zierte Ostars Haupt, die Form seines Gesichts. daS von einem mäßigen Vollbarte umrahmt war, erinnerte an den Typus der alten. Römer. Wundem konnte Man sich Äber OskarS feine, kleine, weiße Hände und noch mehr über feine' kleinen, feinstge- formten Ohren. O-kar war von ziemlich

' großer Gestalt, aber wenn er feurig wurde, schien seine Gestalt noch um einen halben Fuß zu wachsen: O-kar sprach für gewöhnlich Nicht inet^ er ließ lieber andere sprechen und hörte mit Ruhe, ja mit Kälte an, was man sprach; ergriff er aber selbst das Wort^ dann Mach er mit einem eigenthümlichen Nachdruck etwas Durchdachtes, -etwa» Ueberzeügendeh aus/gewöhnlich? gefallen? Äihten immer'die Blicke b'tS alten Grafen au^ Oskare «>»»» '^skar'Äar ein'tLibtioer iunaer wenn dieses sprach. 'OSkar-Äar

ein'tüchtiger junger Dihlo^' mDÄd Win'ÄMsem^ schwierigsten alter 'Lebensberufe mehr noch 'älS d'trBajir'zu'i^ien,''^'i>ies« Genugthuung las man deutlich aus den Blicken deS alten Grafeiu' ES war eine Freude, Oskar spreche,!, zu hören, wie er ohne jede Trivialität/ ohne feizeAbschw^ifung von Peters burg und Rom erzählte, wo er sich in diplomatischen Dien» sten in letzter Zeit aufgehalten hatte. Mehr als einen Blick hinter die Coulissen des politischen WelttheaterS hatte Oskar auch schon gethan, dies ging

in seinen Worten inne und zeigte sich auch im Privat» geipräche wie ein ächter Diplomat. Der Freiherr Oskar von Königshof gehörte zu jener auserlesenen Klasse der Menschen, die nicht nur als etwas Besonderes erscheinen, sondern die eS auch wirklich sind, die nicht nur etwas In teressantes bieten, sondern auch dauernd zu fesseln vermö gen. Müßte unter diesen Umständen der Freiherr Oskar hberall, wo er gekannt wurde, den besten Eindruck machen^ so' war dies bei der ' Jugend und dem Jungge elkenstant e Oskars

am meisttn Sei der aristökräiischen Damenwelt der' Fall' sik deren heirathssähige Mitglieder der hochgebildete und talentvolle junge Diplomat, der noch dazu Aussi.st hatte, einmal einen der höchsten Ehrenposten im Staate einnehmen zu können, eine sehr begehrenSwerthe Partie sein müßte. WiM^gaG/ HoWiunktn^ und' Pläne hatten bis jetzt hei'dem Freiherrn Oskar aber wohl gar keinen Elfolg ge- havk^wenigMnS konnte sich Niemand im Kreise feiner Be- kanntÄ lähmend von irgendeinem zarten Verhältnisse Oskar'S

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Dolomiten
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Page 3 of 4
Date: 10.02.1943
Physical description: 4
Gewaltsam wies er den auffteistenden Nn- willen gesien den Bruder von sich. Während sich sein Kopf tief und immer tiefer neistte, stimmte er ein Wanderlied. Da wicht» der alte Krause, daß seinem Chef etwas arst ans Herz qeoriffen hatte. Die Mittagspause unterbrach die ange- strensite Arbeit. Oskar blieb draußen in der Fabrik Toni sandte ihm da? Essen durch einen Lausjunssen hinaus, und Oskar ver- zchrte c> allein. Er war mittags der letzte, der tortoinsj, der erste, der wieder in der Fabrik

stand. Ob ONjlij überhaupt heute noch kain'^ Für den Nachmittaq hatte er seinen Besuch in Aussicht gestellt. Noch immer arbeitete Oskar in der Ombröabteilunsi. Eben hatte er wie der mehrere Strähnen zum Trocknen aufge- hansit. als der Laufjunae kam und meldete, der Herr Doktor sei soeben in die Buch- halterei pekonzmen, er wünsche Herrn Kettlcr zu jprccben. Ein Leuchte» der Freude stlikt über Os kars ?»üor. „2aizc dem Herrn Doktor, er moqc nach der Färberei kommen. Ich kann ini Aiiczcnblick

. Die beiden betraten einen bescheidenen Raum. Ein Arbeitszimmer war das freilich nicht, hier wohnt» und schlief Oskar. 2lm Fenster stand der siroße Schreibtisch, an der Tür ein kleiner Geldschrank. Die Wände schmucklos, wertlose Bilder hiusien über Sofa und Bett, nichts deutete agf Behaglichkeit und Wohnlichkeit. Doktor Kettlcr schüttelte den Kopf. Wie konnte sich der Chef der Firma hier mohl- fühlen ? Er hauste schlichter als sein? 2lrbeiter. Uiiivillig ginn er im Zimmer auf und ab. Da kam Oskar. Er trug

den hlaiien Kittel, an den bloße» Füße» Holzpantosfel». Vergeblich batte er drüben in der Färberei auf den Bruder gewartet. Endlich berichtete der Buch halter, der Herr Doktor sei im Arbeits- zimmer. „Bist d» endlich da!' Mit strahlendem Ge fickt eilt? Oskar auf seinen Bruder zu. Willi ergriff sichtlich verlegen die dargebotene Rechte, wie einer seiner Betchäktiaten stand mm da der Fabriksbesitzer vor ihm! Willi wollt» Oskor i'icht kränken '»d iaote »renndiich: „Du hast beute früh vergeblich ans

hielt,. wirkte ocktungheischciid. An; dem blassen Geückt, das einen leichten Zug von Stolz zeigte, schauten zwei ruhige Augen. und die schmalen Lipnen log »in leicht spöttischer Zug. Dennoch wirkte sein Gesickst sympathisch, und wenn sich gar die Livpc» zu einem Lächeln wölbten, trat auch bei Willi jener Zuo von .Heezlich- keit deutlich hervor, der bei Bruder Oskar star^ ausoenrägt war. ..Ra. Willi, oefällt dir olles?' Oskar stellte sich nach dem Rundgang breitspurig vor den Bruder

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 18.10.1880
Physical description: 4
auf diesem Wege nicht sslgen, schon weil sie den Sultan Sie wohl Abstand und haben Sie sonst einen Wunsch, so bitte ich darum.' Wider alles Erwarten zeigte sich Gabriele nach diesen Worten des Freiherrn von Oskar wie umgewandelt. Sie erhob sich, wischte die Thränen aus ihren Augen und er» klärte mit Entschiedenheit: „Bester Baron! Ihre Theilnahme ist für mich sehr wohlthuend, aber mein Schmerz ist nicht von der Art, wie Sie zu vermuthen scheinen. Ich bedaure in dem Tode des Grasen Broderode nicht den Verlust

nach diesen Worten Gabriele und Oskr sand einige Momente Zeit, über das Benehmen des räthselhaften Fräuleins nachzudenken und das Haupt über die Widersprüche, die er in dem Wesen GabrielenS bemockt zu haben glaubte, zu schütteln. ES währte auch nur eine kleine Weile und Gabriele kehrte im Reisecostüm zurück, mit bleichem Antlitz, welches viel Summer unb Herzeleid zu verrathen schien. Ein An fing ,von Freundlichkeit jedoch erglänzte auf GabrielenS Gesichte, als sie Oskar wieder gegenüberstand und sie be» ganz

, als es ihr bei mir oder in Paris gefällt.' „Diese Bitte würde Ihnen von Ihrer Frau Mutter ge wiß nicht verweigert werden und deßhalb mag das Mädchen getrost mit Ihnen reisen', entgegnete > Oskar. „Ich habe das auch vorausgesetzt', fügte Gabriele hinzu, »denn Auguste hat gleich wie ich bereits ihre Sachen gepackt und ist eben hinuntergegangen in den Schloßhof. Indessen bin ich Ihnen sür die Güte. Ihrer Frau Mutter herzlich dankbar.' Oskar öffnete jetzt die Thüre und bot Gabrielen den Arm zum Geleit. Ohne eine Silbe zu sprechen

, schritt er dann mit Gabrielen die weitm Vorsäle entlang Md die breite Schloßtreppe hinab, an deren letzter Stufe der Wa gen hielt, welcher Gabrielen zur nächsten Stadt bringen sollte, von wo dieselbe ihre Weiterreise nach Paris fortzu setzen beabsichtigte. In der Vorhalle, welche durch sechs breite Stufen von dem Hofraume getrennt war, blieb Gabriele stehen, löste ihren Arm aus demjenigeir Oskars und blickte denselben mit ihren wunderbaren, großen Äuge» lange und schmerzlich in's Antlitz. Oskar hielt

bei ihm einen schlechten Ruf zu hinterlassen.' Oskar schien um eine Antwort im Zweifel zu fein, aber antwortm^mußte und wöllte er und er sagte deßhalb ohne ' jede Härte. mehr im Tonedes Wohlwollens: „Mich und , die Meinen trifft keine Schuld, daß Alles so gekommen ist, wie es eben kam, auch wir müssen die bittere Conse- quenz eines düsteren Verhängnisses tragen. Fassen Sie Muth, Gabriele, für Sie ist bei dem Unglück Alles oder ' — Nichts verloren und jedenfalls werden Sie in Ihrer Heimath, in Paris bei Ihren Talenten

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Der Burggräfler
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Page 4 of 8
Date: 11.12.1907
Physical description: 8
zwischen jeder Audienz ausruhen und am Dienstag dem Kronprinzen die Regierung überlassen. — König Oskar 11. war am 21. Jänner 1829 in Stockholm als der dritte Sohn König Oskars I. geboren und folgte am 18. September 1872 seinem Bruder Karl XV. auf dem Throne von Schweden und Norwegen. Letzteren hatte er inne, bis am 6. 2uni 1905 Norwegen die Union mit Schweden kündigte und Oskar II am 26. Oktober 1905 auf Norwegen verzichten mußte. Er war seil 6. Juni 1857 mit der Prinzessin Sophie von Nassau vermählt

; aus dieser Ehe gingen vier Söhne hervor. Der Kron prinz Gustav Adolf, der nunmehrige König G u st a v V. von Schweden, wurde geboren am 16. Juni 1858 und ist seit 1881 mit Prinzessin Viktoria von Baden vermählt. König Oskar II. widmete sich von Jugend auf mit vielem Interesse der Marine, nahm an mehreren See-Expeditionen teil. Seine Studien machte er in Upsala, beschäftigte sich vor seiner Thronbesteigung viel mit geschichtlichen Forschungen und literarischen Studien, schrieb mehrere geschichtliche

Monographien, gab mehrere Gedichtesammlungen heraus, seine Reden wurden auch ins Deutsche überseht. König Oskar war ein warmer Freund und Förderer von Wissenschaft, Kunst und Industrie. Auch mehrere arktische Expeditionen wurden von ihm unterstützt. Seine Regierungszeit zeichnete sich durch eine leb hafte Entwicklung auf fast allen Gebieten aus. Trotz seines Entgegenkommens erstarkte in Norwegen der Trennungsgedanke immer mehr, der am 6. Juni bezw. 26. Olt. zu vollständiger Lösung der Personal union führte

, was König Oskar sehr schwer an- lam. Der neue König Gustav Adolf hat drei Söhne, der älteste Gustav Adolf, nunmehr Kronprinz, ist geboren am 11. Nov. 1882. Japan nnd Nordamerika. Aus London wird geschrieben: Die Berufung des japanischen Botschafters in Washington, Grafen Aoki, nach Tokio zur Berichterstattung über die Beziehungen der nord- amerikanischen Union zu Japan offenbart mit greller Beleuchtung die Tatsache, daß sich die Spannung zwischen den beiden Großmächten während der letzten Monate

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Bozner Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 09.12.1907
Physical description: 8
an einberufen werden. Sie würden sich sodaini Ende März c-der A?isang April versam meln. Ter König von Schweden Stockholm, >^>, Tezember, lK.-B.) König Oskar von Schweden ist gestorben. Stockholm, Tezember, tK>B) Um ^.ti Ui'r früd lies; !><'r !tre>npri>vzregent den Ministerprün deuten, den Minister de? Aeußern nnd die höheren Hosbeamle» rufen- auch die ganze königlickv Fa milie Ukii im Kraukenzimnier des .Königs ver sammelt, Um 7 Uhr machle der Adjutant des Könige- die Mitleiln ig, das; der Tod nahe bevor

- stehe. Stockholm, k. Tezeinber, l9 Ul,r vormittags.) .König Oskar tvn Schn>ed<>ii ist soeben gestorben, nachdem er seit zirka .zehn Tage» an seinem alten Blasenleiden erkrankt war und bereits am Tienc- tag dem Kronprinzen Gustav die Regentschaft übertrafen ^lwtte. Die königliche Familie, ein schließlich der aus Karlsrulie eingetrossenen Kron prinzessin von S<i)weden. war am Sterbelager ver- sammelt. König 'Oskar war geboren am 2t. Jän ner Z829 in Stockholm, vermählte sich am L. Juni Z837

-e^uil'es zur Lemigung. Der Köni.i sor .derte sie ai.'k im Amte zu bleilvn. u-oranf sie den Eid der Treue leisteten. Ter König hielt dann eine Aiijprackx', in der er zunächst des großen Ver Enstes gedachte, den das Vaterland durch das Hin sctzeideu des Königs Oskar erlitten liabe. Ei pries die glänzenden Eigenschaften, die König Oskar in seiner mehr als Z5 Jahre währenden Regierung-:-. Zeit an den Tag gelegt habe nnd erklärte, das; er ehrlich danach streben werde, seine verantwor tungsvolle Aufzalv

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Dolomiten
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Page 2 of 4
Date: 01.02.1943
Physical description: 4
sie sich, daß sie heute kein so geschäftiges Leben sah wie sonst. Slber heute war Sonntag — Feiertag! Am Lattenzaun, der das Fabrikgelände umgab, stand der Färbcreibesißsr Oskar Kettler. Er atmete mehrmals tief und schwer auf. Warum legte sich ihm der blütendurch- duftete Maienmorgcn gar so schwer auf die Brust? Trug das Liebespärchcn die Schuld daran, das eben, eng umschlungen, an seinem Gelände vorübergegangcn war? Oder war es die Inngmädelschar gewesen die, ein frohes Lied auf den frischen Lippen, in den leuchten

, den die Arbeit ließ, auskosten, genießen, fröhlich sein? Vielleicht irgendwo ein junges Mädel umfassen und im Tanze hrrum- schmenken. Oskar Kettler wandte sich nach rückwärts. Bor seinen Blicken brestE-te sich die Fabrik aus. Kein imponierender Bau. kein großes Unternehmen, aber das Werk seines Fleißes, seines Strebens! Ein leuchtender Stolz trat in feine Augen, als er die schwarzen Lettern, die über dem 5)aupteingang angebracht waren, balblaut las: „Gebrüder Kettler, Färberei, Ebemischc Reinigung

und Apprcturanstalt.' Der Backsteinbau selbst wies keine Ein heitlichkeit auf. Man iah es ihm an, daß bald rechts, bald links ein Raum angebaut worden war: Links ein Schuppen am rechten Flüael, schräg nach hinten, nochmals ein kleines Ge bäude, daran das Kesselhaus. Alles Etappen in einem Leben der Arbeit, alles langsam erstanden, in mühevollem Streben vergrößert und schließlich zu einem Unternehmen heran- gewachsen, das einen guten Ruf in der ganzen Provinz hatte. Oskar Kettler fubr nielirmals mit der Hand

? — Er 'war doch sonst kein Träumer! „Oskar, Dumnckopf, geh an die Arbeit! Du hast noch mancherlei zu tun. Die Eltern warten. Toni wartet, fix fix, alter Junge!' Er schritt durch den schönen Garten, schnitt bald hier, bald dort eine Frühlingsblume ab. Behutsam faßten die zerarbeiteten Finger die Stengel an, und liebevoll ruhten die Blicke auf dem immer größer werdenden Strauß. „Für die Mutter! — So, und nun kommst du an die Reihe, Vater!' Bald war ein zweiter Stragß fertig, an- mutia zusammengestellt, wie ihn sonst nur die Hände

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 6
Date: 08.05.1925
Physical description: 6
de» Generolstli! de» oberkinnlnaudo», die Umbildung der Poli ei i und ähnliche, fordern, wa» England nicht b? n»iMgt. Aach ieht e» so au», al» ob «nan sich l über die Veröffentlichung de» Verfehlung, berichte» noch nicht geeinigt hätte. Gewisse Nnch richten lassen allerding» die Möglichkeit zu. I England auch ln dieser Frage wi^er nachgäl!« Das ZNÜnchener DeuUe Museum und Oskar v. Miller. München, 7. Mal. Zum Berichte über die Festsitzung des Ausschusses des Deutschen Mu ssums im Otkoiiscrale sei nachgetragen

in großer Menge Handwerker asser Art auf die Bühne, die lärmend — zum Entsetzen des lwfisihen Herolds - ihre Werkzeuge ge brauchen. Dann tritt Peter V Ische r, der Nürnberger Erzglester, ein Urbild deutsct^r BÜrgeikmst, auf. nimmt an» des Schmiedes Hand den letzten Nagel entgegen, ist iich aber noch unschlüssig, welche Hand Ihn eintreiben soll. Doch da erscheint ein sehr grosser Pilger, mit zerzaustem Mantel, behangen mit Schilf und Gras. Auf seinem Nacken reitet das göttliche klndleln (Oskar v. Millers

wahre, echte Kultur und dl« Liebe zu Ihr nicht verloren habe. Schwedens Anteil an den Errungenschaften deutscher Technik brachte der Direktor der „Königlichen Akademie' der techni schen Wissenschaften In Stockholm, Gn ström, ' zum Ausdrucke. Dann sprach noch ein Vertreter j Hollands. lUnter den vielen Geschenken, die Oskar von Miller als Schöpfer des Deutschen Museums überreicht -wurden, waren die Goldene Ra- Henau-Medaille, welche für den deutschen Ver band technischer wissenschaftlicher Vereine

Reichskanzler Dr. Luther sowie der bayrische Ministerpräsident Dr. Held gehalt volle Festreden, ln denen sie Ihre Glückwünsche für Oskar v. Miller und das Deutsche Museum zum Ausdruck brachten. Von stUvmIschem Beifall begMßt, dankte Os kar v. MI l l e r allen, ole am Werke mitgehol fen haben, ln dem ste das Denkmal deutscher Einigkeit sehen. Abends schloß sich an die offizielle Eröffnung das Festspiel von Gerdard Hauptmann an. und dann fand in den Räumen des Museum» «in Festmahl statt, an dem mehr als L000

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Newspapers & Magazines
Dolomiten
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Page 2 of 4
Date: 03.05.1943
Physical description: 4
war vielleicht zwischen beiden Streit ausaebrochen. Dos durft^ nicht sein! Oskar liebte seinen Bruder, das hatte er ihr oft schon gesagt. Ohne Willi konnte er sich die Zukunft nicht denken. Sie, die kleine Plätterin, durfte nicht trennend zwischen die zwei Brüder treten, denen der Bater ein gemeinsames Erbe hinterlassen hatte. „Geh fort — geh fort', murmelte sie tonlos vor sich hin. „Du wirst keinen Einlaß linden! Man wies mich aus der Fabrik — nun gehl' Oskar mußte schließlich einsehen, daß seine Bemühungen

weiß es!' Er faßte nach ihrer 5zand. „Sprechen Sic mit Willi', würpte er hervor, „sieben Sic mir den Bruder wieder!' „Wo sprechen wir Sie allein?' srasite Wieprecht erneut. Da siinsi er mit ihnen aus dem Ziunner, über den Fabrikhof, hi,, zum Bleichere't- schuppcii. „Verzeihen Sie', stammelte er un sicher. „Es ist einerlei, wo wir reden, nur dürfen mir keine Zeupen haben, denn es ist mancher lei zu besprechen, Herr Kettler!' „Ich hoffe, daß Sie sich zurückfinden', klanq es leise neben Oskar

. Er schaute Florciilinc verständnislos an. „Habe ich mich verloren?' „Hat Ihr gutes Herz Sie nicht ein wenig in die Irre geführt?' Oskar seufzte schwer auf. „Von Ihnen hatte ich Beistand erwartet: ich hoffte. Sie würden mich verstehen, aber Sie verstehen mich leider auch nicht.' „Ich will es versuchen. Herr Kettler; des- weaen kam ich her!' Leidenschaftlich brach es aus ibm beraus. „Ich weiß, daß ich allein bin. weiß auch, daß ich veraeblich bei Ihnen anpochte, Fräulein Florentine! Auch Sie zürnen

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Brixener Chronik
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Page 2 of 16
Date: 01.02.1912
Physical description: 16
es schmerzlich. Ihr Gatte zürnt ihr offenbar über ihre kindische Befangenheit, war es da nicht zu natürlich, daß ein mit blendenden Borzügen ausgestattetes Wesen ihn lebhafter als sie anzog? Frau v. Tietmar hatte jetzt ihr Lied beendet und erhob sich in siegesgewisser Haltung. Man umringte sie mit stürmischen Beifallsbezeigungen; auch Margarete fühlte sich verpflichtet, der Baronin ihre Anerkennung auszusprechen. «Weißt du, Margarete', wandte sich Oskar an seine Frau, «wir haben diese Arie schon

einmal in Rom von einer italienischen Sängerin gehört, aber sie verstand es nicht, auch nur halb so viel Zauber hineinzulegen wie die Frau Baronin.' »Ach, Sie waren in Rom, in dieser Welt des äußern Scheines und der Atmosphäre von ersticken dem Weihrauchduft?' rief Frau v. Tietmar lebhaft. »Haben Sie auch die vielen Kirchen besucht und der Messe beigewohnt? Der katholische Ritus enthält eine Menge lächerlicher Zeremonien.' »Lächerlich?' wiederholte Oskar ernst. »Das wüßte ich nicht, obgleich

-Ordens und Komtur des Franz Josef- Ordens mit dem Stern. achten. Frau v. Tietmar dagegen verzog schmollend den kleinen Mund. »Es ist nicht hübsch von Ihnen, Graf Wilthausen,' sagte sie vorwurfsvoll, »eine Religion in Schutz zu nehmen, die ich nicht leiden mag. Die katholische Religion hasse ich, weil sie so sg ' »Weil sie den menschlichen Geist in Banden schlägt, wollten Sie wohl sagen,' ergänzte Oskar. — DaS hatte sie nun zwar nicht sagen wollen, aber sie fand auch nichts dagegen einzuwenden. »Ganz

als Gott selbst.' »Verzeihen Sie, das ist ein Irrtum,' sagte Margarete. „Es sällt den Katholiken gar nicht ein, die Heiligen anzubeten; sie verehren sie nur voll gläubigen Vertrauens und flehen sie um ihre Fürbitte bei Gott an, gerade so wie wir ja auch hier auf Erden unsere Freunde bitten, unser Gebet durch das ihrige zu unterstützen.' »Es scheint,' spottete die Baronin, sich ao Oskar wendend, »Ihre Frau Gemahlin hat M eingehend mit theologischen Studien befaßt.' »Das nicht,' antwortete Margarete

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 4 of 8
Date: 01.03.1921
Physical description: 8
die Herren Oskar Ellinenre > ch und Simon beteiligten, folgte als 3. Punkt der Tagesordnung die Verlesung des Rechnungs berichtes. Der Kassier Matthias Leimstädtner führte ans, daß sich die Gebarung etwas günstiger zeige als im Vorjahre. Der Verein besitzt ein Barvermögen von 6381 Lire, mit dem Inventar ein Gejamtvermögen von 6881.92 Lire. Die Hauptcinnahmen des abge laufenen Bereinsjahrcs brachte das Pfingstfest mit 4914 Lire, ferner die Mttgliedsbeitrnge mit 686 Lire. Karl Taust dankte dein Kassier kür

Herr T c n k den Vorsitz und schritt zur Wabl der Ausschußinltgliedcr. Dabei entfpnnn sich wieder eine längere Wcchselrede, welche dahin führte, daß ein 'Antrag, den Ausschuß aus sechs Funktionäre und fünf Beisitzer zu reduzieren, ein stimmig angcno,innen wurde. 'Als Beisitzer wurden sodann gewählt: Baumeister D i e st, Druckcreibesitzer Oskar E l l in e n r e i ch, Schnei dermeister Schupfer, Tapczierermeistcr Neim, Gärtner Muß. g i l l e r. Als Ehrcnbcisitzcr wurden die 5)crrcn

„Vcreinsangelegenhciten' führte Herr Oskar Ellmciireich In längerer Rede aus, wie wichtig besonders für die heutigen Verhältnisse der Verein sei, und wie aus ihm ein Zu sammenschluß aller Gewerbetreibenden herauswachsen soll. Der neue Ausschuß habe die sehr schwierige Ausgabe vor sich, einen viel moder neren Zusammenschluß der Gewerbetreibenden ln die Wege zu leiten. Die heutige Versammlung sei nur ein Grundstein dazu. Er kam dann auf die Bedeutung der Bozner Messe zu sprechen und kündigte für dle nächste Zeit

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Newspapers & Magazines
Alpenzeitung
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Page 2 of 8
Date: 23.06.1932
Physical description: 8
in einem weißen Sterbe- Kleide, von vielen, vielen Blumen umgeben, in ihrem Sarge, sie sah heiter und friedlich aus und so merkwürdig jung, daß niemand ihr die Jahre zugetraut hätte. Nun kam auch die !Sonne zum. Vorschein, als wolle sie ihre getreue Verehrerin noch zum Abschied küssen. Ein un gewöhnlich starkes Trauergesolge fand sich ein. Hatte man es früher schon gewußt, wie viel Liebe sich die lebensfrohe, herzensgute Frau erworben — jetzt wurde es allen doppelt klar. Oskar, der ältere Sohn, erschien

zu plötzlich gekom men, er hatte gehofft, sie noch viele Jahre be halten zu dürfen. Mit diesem jähen Abschluß vermochte er sich nicht abzufinden. Auch emp fand er Reue, nicht häufiger ein Wiedersehen herbeigeführt zu haben. Wie oft hatte Klärchen ihn gebeten: „Komm doch herüber zu mir, mein alter Junge, ich sehne mich so nach dir!' Freilich hatte sehr oft hinter dieser Bitte der Nachsatz gestanden: „Wenn du kommst, würde auch Oskar mit Gabriele herüberkommen!' Und eben dieser Nachsatz hatte Eugens Fern

, es werde sich manches ändern. Oskar werde sie ihre eigenen Wege gehen lassen. Nun, das war nicht geschehen, ihr goldener Käfig umgab sie enger denn je. Ach. jetzt sachte den Kops an Mutters Brust betten und leise bit ten können: „Hab du mich lieb, sehr lieb! Ich weiß, du hast viel Liebe zu vergeben, und ich. ich entbehre sie in meinem Leben, in meiner Ehe! Ich kann nicht sein ohne Liebe, schenk du sie mir, hülle mich in sie ein. wie in einen warmen, weichen Mantell' Nun war es zu spät für Bitte und Gewäh rung, nun stand

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