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Haller Lokalanzeiger
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Page 1 of 4
Date: 30.06.1934
Physical description: 4
verboten.) Am Samstag nachmittags kam Oskar. Er war müde, verärgert, tief verstimmt. 3n der Fabrik ging es nicht wie sonst. Es wurden wieder neue Steuern verordnet, und die Leute waren mürrisch und unzufrieden. Er sch in seinem Arbeitszimmer, in seinem Lehnstuhl, vor dem Schreibtisch und schaute vor sich hin. Er war ja reich, sicher, die Fabrik warf gut ab, allerdings hatte er in Nonstein sehr viel investiert. Und das lag jetzt alles tot. Dann war noch ein Betrag vach Lübeck zu senden

. . . die Ablösung. Oskar war ein Mensch, der gemütlich war, eigentlich fröhlich, und Frieden um ach brauchte. Dieser Frieden im Haus war Km von je ein Opfer wert gewesen. Er hatte Anitas Launen aus diesem Grund Mmer berücksichtigt. Schließlich war es auch dchtig so. Man hat etwas allein, oder man hat es besser gar nicht. Derartige Zustände dringen früher oder später immer Kompli kationen mit sich. Und wie die Sachen lchließlich waren — die Industrie schwankt m immer, je nach Zollverträgen und an derem —. fest

oder keines! Herunter mit der Viersteuer! Weg mit die ser Fensterschwitz-Idee! Und überall dort, wo man mit den Löhnen zu viel abgebaut hat, hinauf zum normalen Lohn! Dann wird sich jeder wieder sein Lagerbier kaufen. „Grüß dich Gott, Junge! Was ist los? Nimm Platz! Da sind Zigaretten. Siehst ja sehr frisch aus. Die gute Land luft tut dir gut, was?" „Ja." In nervöser Hast zündete sich Ludwig eine Zigarette an. „Papa, du hast nach Lübeck an den Vormund der Baroneß geschrieben?" Oskar war sehr erstaunt

über die Er regung, in der Ludwig sprach. „Ja. Das ist ein ganz vernünftiger Herr, dieser Vormund. Die Sache ist glatt arrangiert." „Nein, das ist sie nicht. Sie ist es nicht . . . weil ich es nicht will!" „Du? Nicht willst?" Oskar schüttelte den Kopf. „Ich will nicht. Ich finde es rück sichtslos. Ich finde es unmöglich, brüsk find ich es . . . unfair. Das tut man nicht!" Oskar gab seinem Stuhl eine Wen dung. Seine Linke trommelte sanft auf der Tischplatte. „Lieber Ludwig, warum ereiferst

du dich? Das war von Anfang an bestimmt. Sonst hätte ich Nonstein überhaupt nicht gekauft. Außerdem hat es gar keinen Sinn für die junge Dame, daß sie dahier. . ." „Es ist ihre Heimat, es ist das Letzte, was sie hat", fiel Ludwig rasch ein. „Sie liebt offenbar diese Heimat. Ich will nicht, daß sie ihr genommen wttd." Oskar pfiff leise durch die Zähne. Ein wenig lächelte er. „Schön, sehr nobel ge dacht. Was würdest du sagen, wenn die Baroneß über kurz oder lang heiraten wüö- de. . . und nun eine Menge Kinder be käme

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 16
Date: 11.10.1913
Physical description: 16
" hielt am Mittwoch an läßlich der abgeschlossenen Kurvorstehungswahlen eine Siegesfeier ab, bei der in gewohnter Weise mehr als genug ausgeschnitten wurde. Obmanns Dr. Frank, auch ein Mitglied der früheren Kurvor-s stehuug, der sich durch seine „ersprießliche Tätigkeit"^ so beliebt gemacht hat, daß der freiheitliche Wahlans-st schuß von einer Neuaufstellung Abstand nahm, et>! öffnete den Abend mit einer schwülstigen Ansprache./ Hierauf kam Oskar Ellmenreich zum Worte, jener von den Ellmenreichs

, der in der Wählerliste des- 2. Wahlkörpers mit 6 Kronen als Wohnungsver- Mieter figuriert. Es erregte allgemeine Heiterkeit,, daß der Herr Oskar auch unter die Zimmervermie--: ter gegangen ist. Also der Herr Oskar feierte den/ Sieg in bombastischen Worten und meinte, die So-' zialdemvkraten stellten nur deshalb eine eigenes Liste auf, um die Liberalen zu Falle zu bringen.! Richtig ist ja, daß nicht viel gefehlt hätte, und diese: von den Liberalen so gefürchtete Katastrophe wäre/ über sie hereingebrochen. Unsere

. Daß! sie auch den christlichsozialen Malermeister Slatosch darauf hatten, bewies nur zur Genüge, in welcher! Klemme die Herren bei der Aufstellung der Kandi- daten waren. Also mit dieser „Notstandsliste^ marschierten sie auf den Plan. Wenn daher.der! Herr Oskar bei der „Siegesfeier" so aufdraheriW aufgelegt war und den geduldigen Zuhörern die; Macht des Meraner Freisinns in echt „Pötzelberger-' scher" Mundart vortrug, so wird dies nach außenhirst nur berechtigtes Lächeln erregen. Herr Oskars mußte ja auch die liebgewonnene Stätte

, die er iw der früheren Kurvorstehung inne hatte, zu seinem; eigenen Leidwesen verlassen, da die Wähler von sei--! ner wohlwollenden „Tätigkeit" als Finanzkomitee-! obmann so überzeugt wurden, daß selbst seine eige-; nen Parteigenossen sagten: „Der Mann reibt sich vor lauter „Wohlwollen" auf, den müssen wir her-! ausnehmen." Glücklich derjenige, der selbst in dem unangenehmsten Situationen nicht den Humor ver°f liert, und zu dieser Sorte Menschen gehört auch un-! ser Herr Oskar. Da sich die Meraner Kursteuer-! träger

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Dolomiten
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Page 3 of 4
Date: 14.04.1943
Physical description: 4
, der starke Arm erlahmte. Krause sah dem Chef mit schwerem Seufzer nach. War das fein Herr, fein fröhlicher, arbeitsfroher Herr, der sich so langsam durch de» Saal schleppte, der die Schultern beugte, als trage er Zentnerlasten? Kurz vor Mittag trat Krause erneut an ihn heran. „Ich muß Sie nochinals mahnen, Herr Oskur. — Als Kind konnten Sie weinen, da durfte ich Ihre Tränen trocknen, heute schämen Sie sich vielleicht der Tränen, die das Innere frei machen. — Mein Junge, mein Oskar, weine dich beim alten

in sein Gesicht. Vor wenigen Tagen, auch in der Mittagspause — er war nicht heim- gegangen — sah er Oskar mit Kati über das Fabrikgeläude gehen. Anscheinend zeigte er ihr die verschiedenen Gebäude. Beide sahen sehr glücklich aus. Krause senkte den grauen Kopf. Wenn sich sein Chef in dieses hübsche, fleißige Mädchen verliebte — was schadete es? Ein Alters unterschied von zwanzig Jahren machte nichts aus. Wenn er sie liebte, wenn auch Kati für den stets gütigen Chef Interesse zeigte, warum sollten die beiden

nicht glücklich wer den? Kati ging hinüber in Oskars Ziinmer; sie wartete auf den Bräutigam, hätte ihm gern berichtet, wie es um die Tante stand. Sie hätte aber auch gern seine freundlichen Warte gehört. — Er kam nicht. War er durch Kunden aufqehalten? Mußte eine eilige Be stellung erledigt werden oder wartete jemand auf ein abzuliefemdes Stück? Für Oskar kam immer zuerst die Kundschaft. So machte sich Kati keine Sorgen. mar nur traurig, daß sie Oskar heute noch nicht gesehen hatte; sonst kam er alltäglich

durch den Plättsaal. Sie empfand, wie sehr sie ihn verehrte, wie sie an ihm hing. — Ob er noch kam? Doch er ließ sich nicht sehen. So räumte sie alles wieder zusammen, nrachte einen kleinen Spaziergana aufs Feld hinaus, immer hoffend, Oskar zu sehen, und kehrte, als die Fabrikpfeife ertönte, in den Plärisaal zurück. Ihr war jetzt fast traurig ums cherz. Aber heute abend würde er sicherlich da sein, würde sie Heimgelelten. Dann konnte man plaudern. Oh, eg gab so viel zu erzählen! — Als Kati das heiße Eisen

über den Stoff gleiten ließ, lachte sie wieder glücklich vor sich hin. „Er hat mich lieb, ich werde seine Frau! — Oh, wie schön wird es sein, wenn ich für ihn sorgen darf, wenn ich ihm auch die Wohnung ein wenig behaglicher einrichten kann!' Während Oskar sich vergeblich bemühte, cherr über die quälenden Gedanken zu werden, lief Willi in der Umgegend von Framstadt ruhelos umher, immer hoffend, eine Lösung auf die bange Frage zu finden: Wie wird er sich entscheiden? Wie kann ich das Schlimmste abwenden

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Lienzer Nachrichten
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Page 2 of 12
Date: 22.06.1928
Physical description: 12
vorteilhaf teren Bedingungen als bei fremden Agenten. J.Henggi, Lienz, Kaiser Josef pl. 6. Kataloge gratis! Fahrradbereifungen u. Farbbänder für Schreibmaschinen billigst. 623 Mord im Öeriditsfaal. Eine furchtbare Bluttat spielte sich am 19. Zuli in Wien. Gerichtsbezirk Hietzing ab. Es wurde die Ehrenbeleidigungsklage des ehema ligen Redakteurs des „Neuen Wiener Jour nals", Oskar Pöffel, gegen den Redakteur des gleichen Blattes, Brunno Wolf, verhan delt. Der Vertreter Pöffels stellte den Antrag

sich vor Ent setzen kaum zu fassen vermochten. Aus An ordnung des Richters wurde der Saal sofort geräumt und der Täter von einem Zustizivach- beamten abgesührt, was dieser ruhig geschehen ließ. Nach seiner Verhaftung ersuchte Pöffel seinen Vertreter Dr. Stur, die Verteidigung zu übernehmen, der aber mit den Worten ablehnle: „Mörder verteidige ich nicht!" — Bei der poli zeilichen Einvernahme erklärte der Mörder Oskar Pöffel auf die Frage, warum er die Tat begangen habe, *>as wisse

er nicht. Er habe die Absicht gehabt, wenn der Antrag aus Abtretung >der Klage an das Landesgericht ab gewiesen werde, sich selbst zu erschießen. Als der Richter den Beschluß erkundete. sei er m solcher Erregung gewesen, daß er sich über haupt nicht erinnern könne, was in diesem« Augenblick vorgegangen sei. Oskar Pöffel ist 40 Fahre alt und hat 2 Kinder; sein Opfer 44 Fahre. — Man ist der Ansicht, daß die Bluttat mit der Absicht geschah, den Wahr heitsbeweis zu verhindern. Ein neuer Erfolg der Heimwehr Kameraden

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Dolomiten
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Page 2 of 4
Date: 08.03.1943
Physical description: 4
wir «in anderes Mal.' Im kleinen Familienkreise wurde bann die Verlobung gefeiert. Das eigentlich; Fest sollte acht Tage später, in Breslau, in der Wieprcchtschc» Villa stattfinden. Oskar und Toni hatten ihr Erscheinen ab gelehnt. sie konnten nicht von ihrer Arbeit abkomme». Florentine hielt beim Abschiednehmen die Hand Oskars länger als üblich in der ihren. „Ist es wirklich nicht möglich, Herr Kettler, daß Sie zu meiner Verlobung kommen?' „Ich habe doch die erste Verlobung mitge macht. Fräulein Florentine. Bitte

, lassen Sie mich hier, ich habe zuviel zu tun!' — Die Gaste waren abgereist. Oskar dachte nvch lang; an das hübsche junge Mädchen, das über kurz ober lang ständig um ihn sein würde. liebet mäßig viel Arbeit, wie der Juni sie alljährlich brachte, lenkte seine Gedanken bald wieder van der künftigen Schwägerin ab. An Willi hatte er noch keine Hilfe: das wal rein Wunder, dem saß die Verlobung im $osn Später würde »? ander? werden Run war er in Breslau und wurde in Kürze zu- rückcrmartet. Noch immer stand

Oskar am Fenster. Wenn mir diese lauen Iuninächte nicht wären! Ihm, dem Kraukopf, klopfte das Herz lauter denn je. Nun hatte er auch noch Florentine, dieses lachende junge Leben ge- sehen, das an der Seite des Bruders mit heißen 2lugen dahinschritt. — Glücklicher Bruder! Er konnte all seine Liebe über Flore,itine ausgießen, vor ihm lag das Leben! Die Gedanken zusammeureißeii, .nicht an Iuninächte und Liebe denken, daß paßte nicht mehr zu ihm! Das mochten Jüngere tun! Sogar seine gute Schwester Toni

des einsamen Mannes auf den im Dunkel der Nacht unhörbar umherschwebenden Gold- fünkchen. Er dachte nicht an Schlaf und Ruhe, er stand am Fenster, bis ein goldenes Fünk chen nach dem anderen verschwand. „Ich will schlafen gehen', flüsterte Oskar vor sich hin. Leise trat er ins Zimmer zurück, als fürchte er durch einen lauten Ton den ge- heimnisvcstlen Nachtzauber zu stören. Wie legte er sich so weich, so kosend auf sein. Ge sicht. Was doch eine Iuninacht vermochte! Tuschelte es nicht aus jedem Grashalm

er rasch davon. — Willi war aus Breslau zurückgekehrt. Während cr in der erste,, Zeit seines Hier seins meist im Stadthaus geweilt hatte, 'and er sich von „„„ an allmorciendlich in der Fabrik ein. Er ließ die Augen überall umher- schweifen. fand stets etwas zu tadeln und batte p'enig frenndlich-e Worte für die, die sahre- lang i„ der Kettlersäcen Fabrik bcschäitigt waren. Oskar machte dem Bruder leise Vor haltungen. Willi anlworicte Heftig, cs kam zu kleinen Zusammenstößen, die Oskar icbmerzten

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Bozner Tagblatt
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Page 5 of 8
Date: 13.05.1944
Physical description: 8
Oskar von Miller der Schrittmacher elektrischer Energiewirtschaft und Schöpfer unserer Etschwerke 'Von Dr. Ing. Georg innerebner 10 Jahre sin- es erst her, seit Oskar ?on _ Miller jeine Augen für immer schlon und schon ist dieser Name ein Be» sirlff geworden, nicht nur für dos deut- fche Volk.allein, sondern mr die ganze Welt; seine größte Schöpfung, dös be- . kannte und melgenanNte Deutsch« Mu seum zu (München hät seinen Ruf über Land und Meer getragen und deutsches Schaffen und Wirken erst

enge ren Heimat entscheidenden Einfluß ge«- nommen. denn ihm ist-es im Verein mit den damaligen Leitern der Stützte Bo» ' zen und Meran zu danken, daß in Süd stirol'schon in den neunziger Jahren des- vorigen Jahrhunderts ein Werk entstand, dessen Planung damals so kühn war. daß es selbst nach rund 50 Jahren ohne wesentliche Aenderung allen gestellten Anforderungen entspricht. , Um''das überragende Wirken Oskar von Millers ganz zu erfassen, wollen mit seinen eigenen Lebensweg kurz über schauen

für/ die Weiterentwick lung der Elektrotechnik so, grundlegendest Ausstellung. Die ganze Welt horchte-aut und die-'Fachleute. begannen' den Anbruch eines neuen energiewirtschaftlichen' .Zeit alters erst zu ahnen,, während es vor den geistigen Äugen Oskar von Millers schon als vollendete Tatsache dastand. - : Damit tritt. nun. auch unser. engeres Hermatgebiet .in den Wirkungsbereich dieser epochalen technischen Großtat, und, dem weitblickenden Geist der damaligen Bürgermeister von Bozen und Meran, Dr. Julius

Perathoner und Dr. Roman Weinberger ist es zu danken, daß' keine Stümperarbeit. geleistet, sondern durch Berufung Oskar von Millers in groß- -Wgiter Weist «in Werk .geschaffen wurde, das für die damalige Zeit nicht unerhörten Spannung von.10000 Volt nur eine einmalige technische Leistung übertrug. bedeutete, sondern auch all« kleinlichen^ Daß heute noch ein Modell der dama» Sonderbestrebungen dem Rllgememinter- ßg en Etschwerke einen Ehrenplatz im Deutschen .Museum rinnimmt» bezeugt Auffassungen

Meran de» Ausbau der Wasierkrafb Gebiet estergiewirtschaftlichen Zusammen« der Passer in der Lazag. einen ebensol- fchlusses muß aber die Gründung und chen der Etsch in der Nähe der alten der Ausbau des Deutschen Museums iy Töllfage und «ist eventuelles Clektrizitäts- München als das Hauptwerk Oskar von werk mit Gasmotorenantrieb? Millers betrachtet werden» denn in die- Da griff, gerufen von den Städten alle seine chochflie- der Tatkraft zukunftsweiser Stadtherren oder auf - den genialen Weitblick

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Alpenzeitung
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Page 2 of 8
Date: 04.05.1932
Physical description: 8
!' „Oh — ok>!' machte Oskar leise, halb für sich, halb zn Eugen, als die drei gegen halb iünf Uhr die südwärts gelegene Veranda im Wittenberger Herrenhause betraten. Es gab auch einen sehenswerten Anblick. Frau Olga in weiß — beide nebeneinander auf der ober sten Stufe der Vsrandatrepps stehend, zum Empfang der Gäste bereit. Die Pfarrfrau raunte noch ein hostiges «Was Hab ich euch gesagt? Hab ich wohl übertrieben?' Dann «war man vereinigt, und es ging ans Begrüßen und Vorstellen. „Es war sehr gütig

von Ihnen, gnädige Tran', begann Oskar, sich über Olgas darge reichte Hand neigend. Beide Frauen unterbrachen ihn Olga in Hellem Erstaunen — mit: . Aber was soll denn Ms heißen?' Klärchen in Heller Entrüstung mit: „Junge, du bist wohl verrückt?' Diz Schloßfrau hgtts die beiden Kinder auf wachsen sehen: sie waren drei- und fünfjährig gewesen, als sie heiratete. Es verstand sich von selbst, daß sie „Tante Olga' sagten, im Schloß ihre zweite Heimat fanden, und mit Peter spiel ten, sobald er dazu imstande

meiner Wesensart geblieben wäre, hättest du dies recht gut wissen können, Oskar!' sagte Fran Olga lächelnd. „Wie steht es denn mit dir, Eugen? Bin ich dir auch inzwischen zur gnädigen Frali ge worden?' , ^, „Ich wollte Tante Olga sagen!'. ^ „Recht so. Nun laßt euch beide einmal an« schauen! Du bist ja ein wahrer Niese gewor den, Eugen! Die kleine Mutter wird es nicht leicht haben, . wenn sie so zu dir emporsehen muß.' , „Ach was, ich werd' schon mit ihm fertig, da können Sie unbesorgt sein, Frau Olga! Grüß

an ihr wahrzunehmen. „Die berühmten Wittsnberger Waffeln!' sante Eugen erfreut. „Die gibts in München nicht.' „Aber du lebst gerne dort!' Fran Olga wies den Gästen ihre Plätze an, Lydia goß den Kas se in die feinen japanischen Tassen. „Liebend gern!' betonte der Gefragte. „Solch kolossale künstlerische Anregung, solch bestän diges Zuströmen neuer Eindrücke findet man nur in München.' „Was du aus eigener Erfahrung freilich nicht beurteilen kannst!' warf Oskar ein. „Ebensowenig wie du den alleinseligmachen

den Einfluß Berlins auf dein Metier!' entgeg nete Eugen ruhig. „Ich habe genug Studkn- genossen in München, die es da und dort pro biert haben, deren Urteil mir wichtig genug ist, um mich ihm anzupassen. Ich würde sagen: Komm und überzeuge dich selbst, wenn ich nicht wüßte, daß du dafür weder Zeit noch Nei gung hast!' „Unmittelbar vor den zwei letzten Stationen zum Staatsexamen vor allem keine Zeit!' be tonte Oskar, „lind Neigung? Ja --- ^-lieber Gott ' „Tante Olga, du hast dich gar nicht verändert

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Dolomiten
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Page 3 of 4
Date: 17.05.1943
Physical description: 4
• .V „Bitte gehen Sie! Ich habe Oskar aufge- gcben. es wurde mir nicht leicht. Da ich weih, daß er mich noch liebt, ist es mir noch schwerer geworden, ans ihn zu verzichten. Ich bin kasne Heldin: trrXzdem will ich stark sein. — Bitte, gehen Sie!' svlorcnksne strich über die arbeitende Hand Katia. „Wir haben uns n'cht zum lejzlen Male geses>sn. Fräulein Wallek.' ..Lassen Sie mich allein.' Kaum hatte sich die Tür hinter Fosrenkme aeich'ossen. als Kaü beide Hände vor das Gesicht lchlug

. . . „Ich habe dich lieb — du fjaft mich lieb. — Ach, wke soll lch's tragen!' Elftes Kapitel „Papa kann nicht länger hierbkeiben, Willi, wir reifen beute nachmlttag ab! Du willst morgen nach Breslau Nachkommen? Ich hoffe, das; du in wenigen Wochen von selbst den Wunsch äiihe-st, wieder nach Äramsiadt zu- rüc'zutchreii!' Doktor Kettler machte eine abwehrende Bewegung. „Ich will zur Fabrik hlnausgehen. möchte nr'.-tuuuls mit Oskar reden. Begleite mich, Willi!' „Ich begleit» dich hsZ an den Torweg, dort kehr-- irb

Lire 100.—. Von Ungenannt L're. 10.—. Statt'Blumen ans da) Grab von Herrn Johann Schätzer von Fam. Karina er Lire IM.—. Zum 6)edenken an Frau Maria T^amann von Helene Magnago Lire 50.-. Anstatt Bfnmen auf der Grab de? von mir hochvorelirkon FreinFe? Tr. Testadr!. de? giiligen edlen Menschen von Fe-nz Go^dhnnn Lire 50.—. Zum OsedeiFeni an 0Zrä''n 2ln tonie LedochowSka von Olescbw'ster von Wa'il-er Lire IM.—. Von H. E. Kainzwalder. Meraiioi L. 500 » 3 dl' »Es wird Oskar sehr wehtunl' „Ich beafeite

er unwillig. „Hat es die Plätterin verstanden, dein Wahloefallen zu gewinnen? Willst du Oskar austiichen und ihm sagen, er solle die Wallck als Frau heim- kl'bren? — Pah, mir kann es einerlei lein! De'n Bater sagte zu. daß ich meinen einstigen Posten in der Fabrik wieder überne'-msn könnte. Ich aber hätte gewünscht, daß du einen Mann heiratest, der auf eigenem Grund und Boden schaltet und waltet. Nun mußt du dich mit einem Angestellten deines Vaters bevnügen.' Florentine blickte ernst zu dem Verlobten aul

du mich zu Oskar begleiten?'. , . - ' - t - .- / mals veilck'iedene Meraner gab. die gern^ hoch zu Rost stolzierten, so wurde ein Reitkluü ge gründet. Ein eigener Reitlehrer, es w'r der 'ensionierio K^vollorieo'siiier Mar Waller, silhric diePserdesrortliebhaler in die Ceheimnisie der Rcitlunst ein. Tie Neft'chule war in der Rahe der slädti'chen Gasanstalt, welcke dort bis znm Anfang de? Weiikrie-ees vor^'i:b. Der Gründer dieses Reitllubs war der Fiake, und Pkerdeverleiher Gebhard Hehle, der im Jahre 1532

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Brixener Chronik
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Page 4 of 16
Date: 06.04.1912
Physical description: 16
hatte. Es war Ende Juli. Graf Oskar saß am Bette seiner Mutter und hielt besorgt ihre Hand in der seinen. Das Leiden der alten Dame hatte sich in letzter Zeit bedeutend verschlimmert. „Fühlst du dich noch nicht besser, liebe Mutter?' fragte Oskar teilnahmsvoll. Gräfin Mario warf sich ungeduldig aus den Kissen hin und her und stöhnte leise: „Ach nein, Oskar, ich sürchte, meine Krankheit ist schlimmer, als ihr alle wissen und verstehen könnt. Ich sühie es nur zu wohl, meine Tage sind gezählt.' „Aber ich bitte

dich, wie kommst du auf so trübe Gedanken! Dein Zustand ist lauge nicht so hoffnungslos', suchte Oskar sie zu beruhigen. „Du bemühst dich vergebens, mir die Wahr heit auszureden', wehrte die alte Dame verdrossen. ^ schlimm genug mit meiner Gesundheit und all der Kammer, den mir meine Kinder machen, verstärkt noch mein Uebelbesinden.' „Deine Kinder?' wiederholte Oskar mit un sicherer Stimme. „Habe ich dir jemals Veran» lassung zur Unzufriedenheit gegeben?' „Ja, du, gerade du!' brach seine Mutter hefüg

ist. Du weißt es ja, niemand konnte mehr gegen deine unselige Heirat sein als ich; doch da du sie trotz alledem geschlossen hast, verlange ich jetzt wenigstens, daß du der Welt keine Veranlassung, zu bösen Gerüchten gibst!' „Du siehst zu schwarz, liebe Mutter, nur in deiner Einbildung beftehm diese Gerüchte', rief Oskar erregt. „Wollte Gott, es wäre so! Ich kann dir nur noch einmal wiederholet;, solge meinem Rat uud brich den Umgang mit Frau von Tietmar voll ständig ab!' Öskar senkte den Kopf und schwieg

. „Nun, ich hoffe, daß du dich aus deine Pflicht besinnst', sagte Gräfin Mario nach einer kleinen Pause etwas milder. „Hast du mir nicht schon übermäßigen Kummer durch deine Ehe mit m Andersgläubigen bereitet, soll ich denn nun M vielleicht noch einen Skandal an dir erleben? sst es noch nicht genug des Leides für mich, daß » anderer Sohn sich in Trotz und in Starrsinn g »t von mir weggewandt hat?' ^ Oskar horchte hoch auf. Es war zum ? Male feit langer Zeit, daß seine Mutter mm wieder des verstoßenen Sohnes

i. Er hatte nie gewagt, die Rede aus !^nen ... mar deNltW ^ Er yane me gewagl, vlc Utt, , ^ bruder zn bringen, aber kürzlich war Ennnerung an ihn in dem Herzen der IM , weckt worden. Vor einigen Monaten war kl ^ von ihm an sie gekommen, worin er ^ ergr > und innig rührender Weise die Sohnespfucht ihr dcn plötzlichen Tod ihres b mitzuteilen. Oskar fühlte sogar einen z von Mitleid uud verwandtschaftlicher o . ^ für den fernen, nie gesehenen Bruder un ^ sich darum nicht, enthalten, seiner ^/uter a merken

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 10 of 16
Date: 11.02.1928
Physical description: 16
A-MDD Was bringt das Radio? Radio Wien sendet: Montag den 13. Februar. 11 Uhr: Vormittagsmusik (Programm nach Ansage). 16.15 Uhr: Nachmittagskonzert. Ettinger: Wo liegt die Welt im Sonnenschein?. Marsch. Oskar Straus: Der tapfere Soldat. Walzer. NimsH-Korsokow: Eine Mainacht. Ouvertüre. Misia: Scenes Hindoues. Suite. Oscheit: Liana, Jnterme.zzo. Grunz: Heinzelmännchens Hochzeit. 17.20 Uhr: Aus Jules Dernes wunderbarer Welt. Gesprochen von Julius Karsten. 18.20 lchr: Das Wiener Wohnhaus

Rungaldier. 18.45 Uhr: Kammerabend: „Hugo Wolf". Einleitende Worte: Prof. Dr. Ernst Decsey. Ausführende: Konzertsänger in Amalie Löwe. Konzertsänger Oskar Jölli. das Sedlak-Winkler-Quartett. Im Frühling (Mörike). — Nun laßt uns Frieden schließen (ital. Liederbuch). — In dem Schatten meiner Locken (span. Liederlich). — dlllc g-ngen, Herz, zur Ruh (span. Liederbuch). — Geh. Gelieb ter. geh jetzt! (span. Liedepbrrch). (Amalie Löwe). — Italienisch: Serenade. (Sedlak-Winkler-Quartett.) — Verschwiegene Liebe

(Eichendorff): lieber Nacht (Jugendlieder); An die Geliebte (Mö rike); In der Frühe (Mörike): Der Musikant (Eichendorff) (Oskar Jölli). — Begleitung der Gesänge: Prof. Ferdinand Foll. 19.45 Uhr: Bericht über die Winter-Olympiade 1928 in St. Moriz. Sektionsrat Prof. Ernst Preiß. 19.50 Uhr: Ewlerttmgsvortrag: Pradler Bauerntheater. 20,05 Uhr: „Georg Frergraf von Arau" oder „Die Bluthochzeit auf Falkenstein". Großes romantisches Ritterschauspiel in fünf . Akten nach einer, CrHMmg dramatisiert, von Ichefine

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Meraner Zeitung
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Page 15 of 16
Date: 26.08.1898
Physical description: 16
, Baumkirchen P. Sydow, Botaniker, Berlin V. Jwarne, München Prof. R. Schniidt ni. Fam., Chemnitz Eruestiue Stein, Prag Helene Pick, Prag Karl Stein, Prag Marie Durst, Ksms.-G., München Anna Hocheneder, Privat, München I. Ammann, Postrevisor, Stuttgart E. Achermann, Stuttgart I. Schellhammer, Stuttgart Tr. Pichler, Advokat, Kufstein W. Schöpfer, Innsbruck Dr. Ferd. Wopfner, Jglan Frau Gräfin von Graimberg mit Töchter, Aschaffenburg Etschthal Meran (320 Meter ü. d. M.) Andreas Hofer' Oskar Lesser, Oberlehrer

ii. d. M.) Hotel „Graf von Meran' Fortsetzung. Dr. H. Lauterer, Advokat, Egcr Dr. Walter Munk, Referendar, Berlin Oskar Sailer. Kfm., Heidelberg Albrecht v. Kamele, Hauptmann, Potsdam Beuo Glanz, Rsd., Wien I. Rufs u. Familie, Straßburg Kurt Anta, Reg.-Rath. Danzig Baumeister Hermann Stüler n. Frl. Aiarie Stiller, Berlin Ludwig Stuber. Chemiker, München Theodor Heppuer, Laudesger.-Rath, Ried Heinrich Böckiug, Antwerpen Kurt Banmann, Student, Bam Paul Troschke. Cüstriu Georg Großniann m. G., Ksm., Berlin

.-Dir. Dr. Äteier, Freiberg Tr. Famt, Dresden Texav n. Lady Hartland, England Karl Stoll, Justizrefereudar, Stuttgart Dr. Richard jiZruSka, ReiuerSdorf Oskar Müller, Postmeister, Siegmar Eduard Perlitz, Privat, Leipzig Ernst Frei, Student, u. Otto Frei, Priv., Wie» 0. Frost, Berlin Reg.-Rath Dr. Sander, Berlin Hans Konradi, Möbelgeschäft, Kempten Walter Schaller, Student, Glauchau Rudolf Rau, Studeut, Zwickau Dr. Förster in. G-, geh. Ober-Neg.-Rath, Berlin Georg Tanberschmid, Ksm., Nürnberg K. Row

, Hanan Friedman», Referendar, Berlin Eduard Stau, Kfm., München Franz Bartholomu, Student, Gladbach Karl Nosler, Student, Wien Oskar Heller m. Mutter, Budapest Philipp Heck m. G., Professor, Halle Bernhard Brandt, Student, Gladbach Ferd. Sailer, Rentner, München Frl. P. Ohrsandl, Private, Villach Louise Petter, Private, Graz H. Ampuch m. G., Landlaininerrath, Gera Hugo Zuppke, Goldschmied, Berlin Rudolf Prietsch, Bmr., Berlin Joh. Humbsch, Ksm., Nürnberg Fabrikant Roll, Gießen D. Röscher, Lanbach

, England R. Leibbrand n. G., Berlin Felix Hnbcr, Ätünchen Marie Hnber, München Oskar Leschkan, Ksm., Cassel Tr. PH. Nciimanil m. <^!., Hos- u. Gerichts- Advokat, Wien Hotel „Aailcrhof' Baronin v. Helldorff, kllageiisnrr Frau B. Hanck, Äiünchen Fran Käthe ilrsich, HptinS.-«^., Meran Albert Saalseld u. G., Stettin Tr. ^ara Lisman, Haag F. I. Lisma», Leiden Graf Behr Bandelin, Poininern Chefredakteur Tr. M. Äanernseld. Wien Max Flersheim n. Familie. Paris Landrath Ernst Schröter, Heilsberg Dr. Banmailn

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 8 of 12
Date: 21.05.1904
Physical description: 12
nach Amerika und nach einigen Jahren ließen sie mich als Waise hilf los auf fremder Erde zurück. Oskars Vater nahm sich meiner an; ich war erst 1b Jahre und unfähig, selbst für mich zu sorgen. Er nahm mich mit in die Grube, er bildete mich später weiter aus, kurz, bei seinem Tode hatte ich schon bedeutende Fort schritte gemacht auf dem Wege meines Berufes. Oskar und ich waren stets ein Herz und eine Seele gewesen, trotzem wir in den Jahren verschieden waren. Schwerlich hätte ich das Ziel erreicht

Firmen empfehlen sich bestens be- votkommendem Bedarf und sichern prompte, solide Bedienung zu. H. Coradini, Rasier- und Friseur-Salon, „Hühner» äugen- und Nägel-Operateur'; aufmerksamste Be dienung. Laubengasse 2, Bozen, Bindergasse 28, vis- a-vis Hotel Mondschein. Der Kommerzienrat hatte Wolldorf gebeten, sein erstes Zusammentreffen mit Oskar ohne Zeugen geschehen zu lassen. Oskar schien einen ähnlichen Wunsch ausgesprochen zu haben, denn Ella und Frieda führten die Gäste in das Besuchszimmer

und Ella flüsterte Bertha leise zu: „OSkar erwartet deinen Vater.' „Lass' mich erst zu ihm gehen, Ella, bitte.' „Dort im Wohnzimmer findest du ihn.' Schon war Bertha gegangen und in wenigen Sekunden stand sie dem Jugendfreunde gegenüber. „Bertha!' — „Oskar!' Das waren die ewzigen Worte der Begrüßung. „Du weißt alles durch Max, fei gut gegen meinen alten, gebeugten Vater. Er hat ein schweres Kreuz getragen. Alles, was deine Großmut mir geschenkt, ich gebe es dir zurück, nur gib meinem Vater

, München. „Sohn meines Freundes, ist das die Vergeltung, die ich sür deine armen Eltern verdient, die ich über den Ozean getrieben in Elend, Not und Tod!' „Onkel Huber, nun sind es der Anklagen genug, nehmen Sie meine Hand, Sie bringt Ihnen die Verzeihung meines Vaters.' „Und deine Mutter, Oskar? Hat sie eS mir denn nicht vergeben, daß ich ?s wagte, das Heiligste einer Gattin und Mutter in den Staub zu ziehen? Wenn sie die Qualen in meiner Brust gesehen, sie würde mir vergeben

, nun bitte ich, wünschen Sie mir Glück; und du, Mama, hole mir Ella und die Freunde.' Als man sich gegenseitig begrüßt, begann Oskar: „Vielen ist die große Neuigkeit keine solche mehr, aber die Mama, Ella und Frieda kennen sie noch nicht, darum präsentiere ich hier meinen Freund Max Wolldorf und Bertha Huber als glückliches Brautpaar.' (Schluß folgt.)

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 6
Date: 10.07.1891
Physical description: 6
, Gemeinderäthe und Publicisten aus allen Gruppen der republikanischen Parlaments und Landesmehrheit. Mit Hülfe des Branntwein monopols, neuer Erbschafts- und Vermögenssteuern sollen das Octroi, die Verbrauchsabgaben, die Grund steuer, die Patentstener und alle Circulationstaxen abgeschafft werden. Ein Monstre-Meeting in Paris wird nächstens stattfinden und der Anfang der Agi tation in allen Departements sein. Meraner Tagesbericht. Meran, S. Juli. -Z- Oskar von Rcdwitz. Ein Telegramm aus München

, welches uns gestern erst nach Schluß des Blattes zuging, meldet, daß OSkar v. Redwitz vorgestern in der Privatheilanstalt St. Gilgenberg bei Bayrenth seinen Leiden erlegen ist. Die Stelle, welche der Dahingeschiedene in der deutschen Literatur einnahm, können wir heute nur mit kurzen Worten würdigen. Hier in Meran, wo der Dichter seit langen Jahren weilte, wird sein Name auch in anderer Hinsicht unvergessen bleiben. War doch sein Haus hier gewissermaßen der Mittelpunkt des geistigen Lebens

, von dem so manche befruchtende Anregung hiesigen Kreisen zu Theil wurde. Mit Wohlwollen und regem Interesse hat Oskar v. Redwitz stets das Empvrblühen Merans verfolgt und so mancher schwung volle, formvollendete Vers, den er geschaffen, predigt mit beredter Zunge die Schönheit dieses Erdenfleckes, auf dem der Dichter seine letzten Lebensjahre verbrachte. Wie wir erfahren, wird die Beerdigung deS Dahinge schiedenen morgen, Freitag, in München stattfinden. -I- 5 Freiherr Oskar von Redwitz ward am 28. Juni 1823 zu Lichtenan

losgelöst und auf die Höhe seiner dichterischen Schaffenskraft erhoben hat. 5 -» Es ist hier nicht der Ort, um ein abgeschlossenes Bild deS dichterischen Schaffens zu geben, das mit Oskar v. Redwitz zu Grabe getrogen wurde. Wie jeder echte Dichter, dessen Streben aus Erreichung der höchsten Ideale gerichtet ist, hat Redwitz in setner dichterischen Entwicklung verschiedene Epochen durchzu machen gehabt, während deren er zu Zelten wohl auch auf falsche Bahnen gerieth, bis er sich endlich in nimmermüdem

jugendlichen Schaffensdrangs, der ihm bis in seine letzten Lebensjahre erhalten blieb, zum Repräsentanten einer Richtung emporrang, die in ihrer echt deutschen Gemüthstiese, ihrer classischen Ruhe und Formvollendung, wie eine Insel der Seligen über die schmutzige Ftuth deS modernen Naturalismus empo» ragt. Daß Oskar v. Redwitz mit seinen, dem schlich testen, alltäglichen Familienleben entnommenen Stoffen und mit seinem Abscheu vor allem Obfcönen doch in unserer Zeit nicht nur ein sehr zahlreiches

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Alpenzeitung
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Page 2 of 8
Date: 01.05.1932
Physical description: 8
MUKWNRNMMMMUB'MM MSchMlsftunde Rmnan von Marie vernliard (12. Fortsetzung) „Du sollst nicht immer spotten, du greulicher Schlingel!' Frau Klärchen zupte den Maler am Ohr und ließ sich mit ihrer Salatschüssel am Tisch nieder. „Ich kann nichts dafür, daß ihr beide von ^irem Vater so gar kein bißchen geistige Ge sinnung abbekommen habt!' »Wir arten eben beide unserer lieben Mut ter nach', lachte Oskar. „Pfui, du Bengell Als wenn ich eine Hei din wärel' „Das nicht, Klein-Mutterchen. aber mit der sogenannten

sie von einem zum anderen. „Gott, Jungen, ihr seit doch nun solange getrennt gewesen -- ist es euch nicht himmlisch, àn endlich mal wieder beieinander zu sein?' „Was das kleine Klärchen immer für gar- ^ige Ausdrücke braucht!' amiisierte sich i'skar. Mleich Himmlisch! Das ist von einem Med',- Airier wirklich gleich zu viel verlangt' „Desgleichen von einem Malersmann!' stättgte auch Eugen. „Mer ihr seid doch Brlideri' „Na ja — was man so Brüder nennt!' Oskar dehnte den Ton, ihm war das Thema offenbar nicht behaglich. „Alb Buben

dich denn das an?' „Das fragst du auch noch, du gräßlicher Ven gel? Soll mir als Mutter das etwa egal sein, daß meine beiden einzigen Söhne —' „Beiden einzigen Söhne ist sehr gut gesagt!' „Herrgott, ich Hab mich der Mrze halber so ausgedrückt, ihr wißt recht gut. wie ich das meinet Jeder von euch hat bloß einen einzigen Bruder — so meine ich das! Zusammen auf gewachsen, liebevoll behütet und erzogen -- ihr — ihr müßt euch vor allen Dingen lieben -- brüderlich lieben!' „Oskar, liebst du mich?' fragte Eugen in beschwörend

feierlichem Tone einer Prima donna. »Ich Habs noch nie darüber nachgedachtI' sagte Oskar seelenruhig und guckte in den' Krug mit Buttermilch. „Auch noch gefällig? Oder kann ich den Res: für mich nehmen? Danke! Also Klärchen — Mutter, komm, bring deine entsetzten Gesichts züge in Ordnung und laß dir das erschütternde Geständnis machen: ich kenne deinen geliebten Sohn Eugen nicht, trotzdem er mein Bru der ist'. «Vice versa!' murmelte der Maler. „Na. dann lernt euch, bitte, gefalligst in der Zeit

sich nur, dieses Verständnis vor seinem Bruder Oskar in Worts AU übersetzen. . In der Tat, wenn Frau Klärchen sich rechi hatte' bsstnÄw wollen: die beiden Brüder wa ren' als Kinder und heranwachsende ' Knaben ziemlich gleichgültig neben einander Herdan-5 gen. Ihre Anlagen und Neigungett waren gar zu verschieden: was den einen freute, ließ den anderen kalt. Oskar machte sich über Eugens Gepinsel lustig und zitierte den Spruch: „Nar» renhände beschmieren Tisch und Wändet' so häufig, daß Eugen ihn derb verprügelte

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Alpenzeitung
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Page 2 of 8
Date: 03.05.1932
Physical description: 8
. Wie sie ihre Söhne so ansah, erschienen sie ihr m'.t einemmal ganz fremd. Oskar trank seine Milch und sah gelassen drein — sein gutgeschnittenes, kluges Gesicht sah dem verstorbenen Bater ähn lich. war aber im Ausdruck anders — etwas Ueberlegenes. Spöttisches kam oft im Blick und Lächeln zum Ausdruck, er sah aus wie ein Mensch, der sich nur von seinem Verstand re gieren läßt. Eugen Hatto die Augen gesenkt ihm tat die Mutter leid, und als Oskar sich wieder mit seinem Frühstück beschäftigte, nahm Engen rasch

und verstohlen der Mutter Hand, drückte sie und lächelte ihr ermunternd zu: es ist so schlimm nicht gemeint, es kann ja noch alles gut werden. Da lehnte er sich weit m seinen Stuhl zurück, ließ den Kopf hintenüber sinken und sog in tiefen Atemzügen die bal samische Frühlingsluft ein. „Herrlich hier zu sitzenI Und wenn man die Augen schließt, wie träumerisch das Bienenge- summe klingt und dazu als Grundakkord die Stimme des Meeres — nicht war. Oskar?' «Schuh—macher und Poet dazu!' Mens d'eser und knisf

, Federspiel für schuldig befunden und zu 3 Jahren Gefängnis, 1Ü25 L. Geldstrafe, weiters zu 3 Monaten Arrest und 200!) Lire Strafgeld verurteilt. übrig haben, das kann ihm bei seinen Bildern nur zugute kommen.' «Ist es dir bewußt, kleine Mutter', begann Oskar und zündete sich eine Zigarette an, „wo her uns spießbürgerlichen Alltagsmenschen aus dem Geschlecht der Förster eigentlich der Kot- tesfunke dieser soeben von dir betonten echten Künstlernatur gekommen ist? Soviel ich weiß, haben wir entweder

in deiner noch in unst-res Vaters Familie einen Michelangelo zu ver zeichnen gehabt'. Es war sicher von Oskar nicht böse gemeint und sollte wohl harmlos klingen, aber für Eugen lag etwas Aufreizendes in den Worten, und er unterdrückte nur mit Mühe eine ra'che Erwiderung. „Du brauchst das nicht so spöttisch zu sagen, dummer Junge', sagte Frau Klärchen statt sei ner. „Du hast sa keine Ahnung, was Eugen kann und leistet'. „Verzeihung, Mütterchen, hast du die?' «Natürlich Hab ichl Jedenfalls viel mehr als du! Viele

, «sich protegieren lassen zu müssen. Was ich davon zu sehen bekommen habe, wirkte schandervoll. Ich Hab eben Dusel gehabt.' „Und echtes Künstlerblut und Talent bis in die Fingerspitzen!' vollendete die Mutter. „Dis Leute reißen sich sa darum, dir Porträt zu sitzen!' „Daher schon jetzt die guten Einnahmen!' Oskar, mit seinem Frühstück fertig, rückte etwas nervös auf seinem Stuhle hin und her. „Sei nur ruhig, kleine Mutter, ich liege dir auch nicht mehr lange auf der Tasche! Und Hab ich erst die sicher in Aussicht

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 4
Date: 17.08.1914
Physical description: 4
Schwarzer des 1. Tir. Kaiserj.-Reg., Robert M a y des 22. Feldj.-Bat-, August Schiinpflug des 1., Johann Papak des 4., Viktor Na der er des 3. Tir. Kaiserj.-Reg., Friedrich Ber gleite r, überk. im 4. Tir. Kai serj.-Reg., kommandiert beim Generalstab, Wil helm Lindn er des 5., Alfred Lndwig nnd a r l Schindler v. Wallenstern des 12. Feldj.-Bat., Karl Fitsche des 23., Valentin Breuer des 59. Jnf.-Reg., Oskar H e s k Y des 3. Tir. Kaiserj.-Neg., Karl Katzetl des 12. Feldj.-Bat., Ferdinand Marenzi Freiherr

von Aiarenzseld und Schenek des 3. Tir. Kaiserj.-Neg., Richard Eernicky des 28. Inf.- Reg., Antou Proskowetz des 3. Tir. Kai serj.-Neg., Anton Zenker des 28. Jnf.-Reg., Albert Ferrant nnd Rndolf Gschliesscr des 2., Karl Nasch in Edler v. Raschin- sels des 1. Tir. Kaiserj.-3ieg., Alexander Ritter v. Paum garten des 2. Feldj.-Bat., Oskar Melzer des SU. Jus.-Reg., Ferrucio Antoniolli des 2. Tir. Kaiserj.-Neg., Rn--- dolf Netal des 28. Jnf.-Reg., Karl Ritter v. M a l f ö r - u e r h e i m des 2. Tir. Kaiserj

Hoffer Edler v. Snlmthal, überk. im 49. Jnf.-Reg., zugeteilt dem Generalstab, Friedrich Schneider des 2. Tir. Kaiserj.-Neg., Rudolf Jann des 36. Jnf.-Neg., Adolf Jllich- m an n des 4. Feldj.-Bat., Oskar Tenber des 4. Tir. Kaiserj.-Reg., Wilhelm Nowak des 13. Sapp.-Bat., Josef SPerlich des 2., Wilhelm Schikatanz des 4., HnbertDwor- schak des 2. Tir. Kaiserj.-Reg., Rudolf Lang au er des 4. Feldj.-Bat., Rudolf Maure rund Richard Schimann des 4. Tir. Kaiserj.-Reg., Josef Schmidberger des 59. Jns.-Neg

.-Bat., Viktor Weinhcngst des 59. Jnf.-Reg., Oskar Meixner des bh. Zeldj.- Bat., Ludwig Strasik des 4., Erich.Adolph des 1. Tir. Kaiserj.-Neg., Joses Kraft des 36. Jnf.-Neg., Franz Frena des 2. Tir. Kaiserj.-Neg., Ferdinand Zimmerl des 16. Feldj.-Bat.', Heinrich Ritter Niederer von Dachsberg, Ernst Peithner v. Lichten fels und Wilhelm Ezernnfchak, alle drei des 4. Tir. Kaiserj.-Neg., Panl Ritter von Glichen egg des 84. Jnf.-Reg., Oskar Edler v. Appel des 2. Tir. Kaiserj.-Reg., Paul Lüftner Edler

P o n r des 28. Jns.-Neg., Theodor Hermann des 4. Tir. Kaiserj.-Neg., Franz Nossi, überk. im 59. Jns.-Neg., zug. dem 8. Geb.-Art.-Neg., Oskar Scheint des 4. Tir. Kaiserj.-Neg., Viktor Satran des 2. Jnf.-Reg., Oskar Keller des 1. Tir. Kaiserj.-Reg., Heinrich Galli des 1t). Feldj.-Bat-, Karl Englisch des 2. Pion.-- Bat., Karl Herzig des 3., Hermann Frei herr Wodniansky v. Wilde nfeld des 1. Tir. Kaiserj.-Reg., Friedrich Ritter Ett mayer v. Adels bürg des 14. Sapp.-Bat., Alexan der Gerber Edler v. Zaber nberg

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