1,091 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Newspapers & Magazines
Tiroler Wastl
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIWAS/1929/04_09_1929/TIWAS_1929_09_04_5_object_7955819.png
Page 5 of 8
Date: 04.09.1929
Physical description: 8
" lesen wir folgende Groteske: Oskar war Maler in München. Er malte still und friedlich Landschaften, Blumenstilleben, ein Burgunderglas mit einer Dose Oelsardinen daneben und alles Gute, was seine märchenhafte Phantasie ihm vorspiegelte. Seine Be haglichkeit ging ihm über alles. Er hatte eine gewisse Skepsis, wenn nicht sogar Ab neigung, gegen alle Dinge der Technik — und das Ein schlagen eines Nagels dünkte ihm schon eine komplizierte Leistung der Feinmechanik. Eine Vorhangstange selber an zubringen

sich von Oskar, außer durch male rische Qualitäten, nur durch den Besitz eines Motor- , rades, wie es Tausende auch haben. Das war Oskars erste Berührung mit der Welt der ! Technik. Der andere war auch Maler und fuhr doch j Motorrad. Das hiejt Oskar für ein Symbol der neuen i Zeit. Natürlich, man mußte sich umstellen, man mußte der i neuen Zeit ihren Tribut zollen, ein Mensch des zwanzigsten ; Jahrhunderts werden. Die Technik gehört in unser Leben. - Sich nicht gegen sie sträuben, im Gegenfei) sie benutzen

. Der Bekannte aus Amerika verstand Oskars philoso- ! phische Ausführungen über den Geist der Zeit und die Mechanisierung des Lebens nicht recht. Er wslligte aber gern in den Verkauf seines Motor rades ein. Ein Motorrad in einem Laden zu kaufen, hätte Oskar abge,lehnt, er wollte sich lieber auf persön lichem Wege gewissermaßen nur so im Gesprächston mit dem Geiste der Technik einlassen. Da er gerade ein Bild verkauft hatte urch Geld besaß, > griff er in die Hosentasche und bezahlte bar. Gelegentlich zeigst

wissen! Dann ging er wieder nach Hause und schlief einige Stunden im stolzen Bewußtsein, ein mo derner Mensch zu sein. Nach einigen Tagen kam er wieder in die Garage. Diesmal klopfte er mit der flachen Hand dreimal aus den Sattel des Motorrades und sagte: „Ausgezeichnete Maschine." Worauf er sich wieder einige Stunden schlafen legte. Am nächsten Tage kam der Freund und sagte, er müsse verreisen, er wolle ihm jetzt gleich den Mechanismus der Maschine zeigen. Oskar lag im Bett und war etwas gestört

1
Newspapers & Magazines
Bozner Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZT/1944/13_05_1944/BZLZ_1944_05_13_5_object_2103010.png
Page 5 of 8
Date: 13.05.1944
Physical description: 8
Oskar von Miller der Schrittmacher elektrischer Energiewirtschaft und Schöpfer unserer Etschwerke 'Von Dr. Ing. Georg innerebner 10 Jahre sin- es erst her, seit Oskar ?on _ Miller jeine Augen für immer schlon und schon ist dieser Name ein Be» sirlff geworden, nicht nur für dos deut- fche Volk.allein, sondern mr die ganze Welt; seine größte Schöpfung, dös be- . kannte und melgenanNte Deutsch« Mu seum zu (München hät seinen Ruf über Land und Meer getragen und deutsches Schaffen und Wirken erst

enge ren Heimat entscheidenden Einfluß ge«- nommen. denn ihm ist-es im Verein mit den damaligen Leitern der Stützte Bo» ' zen und Meran zu danken, daß in Süd stirol'schon in den neunziger Jahren des- vorigen Jahrhunderts ein Werk entstand, dessen Planung damals so kühn war. daß es selbst nach rund 50 Jahren ohne wesentliche Aenderung allen gestellten Anforderungen entspricht. , Um''das überragende Wirken Oskar von Millers ganz zu erfassen, wollen mit seinen eigenen Lebensweg kurz über schauen

für/ die Weiterentwick lung der Elektrotechnik so, grundlegendest Ausstellung. Die ganze Welt horchte-aut und die-'Fachleute. begannen' den Anbruch eines neuen energiewirtschaftlichen' .Zeit alters erst zu ahnen,, während es vor den geistigen Äugen Oskar von Millers schon als vollendete Tatsache dastand. - : Damit tritt. nun. auch unser. engeres Hermatgebiet .in den Wirkungsbereich dieser epochalen technischen Großtat, und, dem weitblickenden Geist der damaligen Bürgermeister von Bozen und Meran, Dr. Julius

Perathoner und Dr. Roman Weinberger ist es zu danken, daß' keine Stümperarbeit. geleistet, sondern durch Berufung Oskar von Millers in groß- -Wgiter Weist «in Werk .geschaffen wurde, das für die damalige Zeit nicht unerhörten Spannung von.10000 Volt nur eine einmalige technische Leistung übertrug. bedeutete, sondern auch all« kleinlichen^ Daß heute noch ein Modell der dama» Sonderbestrebungen dem Rllgememinter- ßg en Etschwerke einen Ehrenplatz im Deutschen .Museum rinnimmt» bezeugt Auffassungen

Meran de» Ausbau der Wasierkrafb Gebiet estergiewirtschaftlichen Zusammen« der Passer in der Lazag. einen ebensol- fchlusses muß aber die Gründung und chen der Etsch in der Nähe der alten der Ausbau des Deutschen Museums iy Töllfage und «ist eventuelles Clektrizitäts- München als das Hauptwerk Oskar von werk mit Gasmotorenantrieb? Millers betrachtet werden» denn in die- Da griff, gerufen von den Städten alle seine chochflie- der Tatkraft zukunftsweiser Stadtherren oder auf - den genialen Weitblick

2
Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1880/25_10_1880/BZZ_1880_10_25_2_object_396920.png
Page 2 of 4
Date: 25.10.1880
Physical description: 4
zu philojophiren. „Wir wollen heute auch plaudern,' sagte Oskar scher» zend, „aber von einigen ernsten Dingen, liebe Schwester.^ Anna sah ihren Bruder verwundert an, denn sie ahnte nicht, welche Richtung sein Gespräch annehmen würde. „Es haben sich nämlich in letzter Zeit in unserem Schlöffe Geheimnisse und Wunder vollzogen,' fuhr Oskar fort, „von welchen Du keine Achnung hast, Anna.' „Du willst wohl einen Schabernack mit mir treiben, um mir meine Schwermuth zu verjagen,' entgegmte Anna. „Schabernack?!' rief

Oskar, „Schabernack, ein Scha» bernack ist's nicht, was ich vorhabe, aber den Schabernack des Schicksals, der Dich heimgesucht hat, will ich Dir auf klären, dazu bin ich heute gekommen.' Anna wurde ernst, sprach kein Wort und setzte sich am Fenster nieder, auf die ferneren Worte ihres Bruders wartend. — Oskar hMe sich seinen Plan, auf das Gemüth Anna's versöhnend einzuwirken und dieselbe mit den ihr unbekann ten Ereignissen vertraut zu machen, gut ausgedacht, aber bei der Haltung, die Anna schon

bei der leisen Berührung dieses Thema's zeigte, begann der junge Diplomat doch an dem Erfolge seiner Beredtsamkeit einem schwer gekränk ten weiblichen Herzen gegenüber zu zweifeln, fein Plan mußte aber doch wenigstens versucht werden.' „Meine theuere Schwester,' begann Oskar, „ich möchte zunächst bei Dir die Hoffnung erwecken und stärken/ daß Gabriele wahrscheinlich die Verrätherin und Heuchlerin Dir gegenüber nicht gespielt hat/ich habe manchen Beweis für die Wahrscheinlichkeit, daß Gabriele mit dem Grasen

Broderode kein Verhältniß unterhalten hat, welches diesen zu jenem Schritte veranlaßte.' „Wie willst Du das beweisen, Oskar?' fragte Anna, Welcher die Worte Oskars doch wie Balsam für das be trogene Herz erschiene». „Nun,' antwortete Oskar, „Gabriele, hat in der Un terredung, die ich vor ihrer Abreise mit ihr hatte, mit großer Entschiedenheit ihre Schuld in Abrede gestellt Mb den Grafen Broderode als Zeugen dafür gefordert.' „Sie behauptet also durch kein Äort und keine Zeile den Grafen Broderode

zu jenem Schritte aufgemuntert zu haben?' fragte Anna scharf. „Dies behauptete sie mit Beharrlichkeit,' betonte Oskar. „Freilich war der Gras Broderode im Besitze eines kleinen Gedichtes, welches von der Hand Gabrielens geschrieben ist, aber der'Gras Broderode hat erstens selbst erklärt, daß er das Billet nicht direkt von Gabrielen empfangen, sondern bei einer zufälligen Begnung mit Gabrielen im Gartm am Fuße der Bank, wo Gabriele gesessen, gesun den habe. Der Graf Broderode hat Damals den Inhalt des 'BilletS

3
Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1880/31_12_1880/BZZ_1880_12_31_1_object_395536.png
Page 1 of 8
Date: 31.12.1880
Physical description: 8
als ihre Aufgabe betrachtet, durch deutschen Geist und deutsche Bildung das einigende Band für die Nationa litäten zu schaffen, welche der Szepter der Habsburger Eine hochmoderne Weihnachtsgeschichte. Und Oskar nahm zweimalhunderttausend Gulden aus der Kasse und verschwand. Christoph Kolumbus, habe Dank für das Asyl, das Du für uns entdeckt, für uns AuSgestoßene der bürgerlichen Gesellschaft, Geächtete einer Gesetzgebung starrer Herzlosig keit, Verworfene aus freier Wahl, Verbannte aus eigenem Entschluß

. An Deinen freieren Gestaden will ich frei sein, und reich inmitten Deiner Reichthümer. Oskar hatte seine Zeit gut gewählt. Er hatte drei Tage Vorsprung. Und alle Maßregeln waren getroffen, die auf einen Selbstmord deuten konnten. ES mußte ihm glücken. „Liverpool!' rief der Schaffner. Der Zug hielt. Man stieg aus. Oskar verließ leichten Schrittes das Coupse; in wemgen Stunden sollte er in Sicherheit sein. Und doch, feltsaineS Gefühl; wenn man sich verfolgt weiß, sieht man sich auch überall verfolgt. Er wischte

sich ins dichteste Gewühl,, um-unbemerkt zu bleiben. Einmal fuhr er un willkürlich nach seinem Barte, den er doch hatte abnehmen lassen ... ihm war einen Augenblick gewesen, als sei ,der große schwarze Bart plötzlich wieder aus seinem Kinn her, vorgeschossen in voller Länge, um ihn im letzten Moment zu verrathen. Nein, es war eine thörichte:Regung gewe sen ; der Bart war weg, bis auf seine dunkle, bläuliche Spur. Vorwärts,-Oskars Du bist ja in'Sicherheit. Nie mand kennt Dich hier. Muth! ' Oskar rief einen Cab

herbei und fuhr direckt nachdem Hasen. Da lag der englische Dampfer, der in zwei Stun den nach Amerika abgehen sollte. Dort der amerikanische, der erst um Mitternacht die Anker zu lichten hatte. Warte die paar Stunden bis Mitternacht, Oskar, Dich kennt ja Niemand in Liverpool. Ein amerikanisches Brett unter den Füßen ist für Dich sicherer als ein englisches. Und Oskar löste sein Billet im Bureau des Amerikaners. »Hin und zurück ist um zwanzig Percent billiger,- bemerkte der Billeteur. Nein, Oskar

! Wird überhaupt spio- nirt, so wird es gewiß da am meisten. Oskar vertiefte stch in'S Gewirr der Straßen. Alle Kaufladen waren zu, wenig Leute eilten durch das abend liche Dunkel, meist mit einem Packet beladen. Desto lusti. ger schien es in den Häusem zuzugehen. Greller Lichtschein drang aus zahllosen Fenstern, und frohes Gelächter, Heller Kinderjubel. Und unter vielen Fenstern blieben außen ver mummte Kindergruppen stehen und sangen uralte, einfäl tige, rührende Lieder für goldene Nüsse und Kuchenstücke

4
Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1880/07_10_1880/BZZ_1880_10_07_1_object_397278.png
Page 1 of 4
Date: 07.10.1880
Physical description: 4
. (5. Fortsetzung.) Statt der blauen Augen hatte der Freiherr Oskar braune Augensterne, die für gewöhnlich eine gewisse Melancholie zeigten, aber sehr häufig auch Leben und Feuer durchblitzen ließen. Leiät gewelltes dunkelbraunes Haar zierte Ostars Haupt, die Form seines Gesichts. daS von einem mäßigen Vollbarte umrahmt war, erinnerte an den Typus der alten. Römer. Wundem konnte Man sich Äber OskarS feine, kleine, weiße Hände und noch mehr über feine' kleinen, feinstge- formten Ohren. O-kar war von ziemlich

' großer Gestalt, aber wenn er feurig wurde, schien seine Gestalt noch um einen halben Fuß zu wachsen: O-kar sprach für gewöhnlich Nicht inet^ er ließ lieber andere sprechen und hörte mit Ruhe, ja mit Kälte an, was man sprach; ergriff er aber selbst das Wort^ dann Mach er mit einem eigenthümlichen Nachdruck etwas Durchdachtes, -etwa» Ueberzeügendeh aus/gewöhnlich? gefallen? Äihten immer'die Blicke b'tS alten Grafen au^ Oskare «>»»» '^skar'Äar ein'tLibtioer iunaer wenn dieses sprach. 'OSkar-Äar

ein'tüchtiger junger Dihlo^' mDÄd Win'ÄMsem^ schwierigsten alter 'Lebensberufe mehr noch 'älS d'trBajir'zu'i^ien,''^'i>ies« Genugthuung las man deutlich aus den Blicken deS alten Grafeiu' ES war eine Freude, Oskar spreche,!, zu hören, wie er ohne jede Trivialität/ ohne feizeAbschw^ifung von Peters burg und Rom erzählte, wo er sich in diplomatischen Dien» sten in letzter Zeit aufgehalten hatte. Mehr als einen Blick hinter die Coulissen des politischen WelttheaterS hatte Oskar auch schon gethan, dies ging

in seinen Worten inne und zeigte sich auch im Privat» geipräche wie ein ächter Diplomat. Der Freiherr Oskar von Königshof gehörte zu jener auserlesenen Klasse der Menschen, die nicht nur als etwas Besonderes erscheinen, sondern die eS auch wirklich sind, die nicht nur etwas In teressantes bieten, sondern auch dauernd zu fesseln vermö gen. Müßte unter diesen Umständen der Freiherr Oskar hberall, wo er gekannt wurde, den besten Eindruck machen^ so' war dies bei der ' Jugend und dem Jungge elkenstant e Oskars

am meisttn Sei der aristökräiischen Damenwelt der' Fall' sik deren heirathssähige Mitglieder der hochgebildete und talentvolle junge Diplomat, der noch dazu Aussi.st hatte, einmal einen der höchsten Ehrenposten im Staate einnehmen zu können, eine sehr begehrenSwerthe Partie sein müßte. WiM^gaG/ HoWiunktn^ und' Pläne hatten bis jetzt hei'dem Freiherrn Oskar aber wohl gar keinen Elfolg ge- havk^wenigMnS konnte sich Niemand im Kreise feiner Be- kanntÄ lähmend von irgendeinem zarten Verhältnisse Oskar'S

5
Newspapers & Magazines
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1943/22_02_1943/DOL_1943_02_22_3_object_1155683.png
Page 3 of 4
Date: 22.02.1943
Physical description: 4
die Verlobung zu Wasser werden? Da traf Dienstagabend, gegen acht Uhr. ein Tclearamm ein^ in dem mitgeteilt wurde, daß Wieprechts morgen, gegen vier Uhr nachmittags, ankämen. Brieflich war ausgemacht, daß Wieprechts im Hotel logie^ rcn sollten. Sofort drahtete Willi zurück, daß er die Herrschaften am Mittwochabend, sieben Uhr, zu einem bescheidenen Abendessen ins Stadthaus böte. Cr werde an der Bahn sein, um seine Gäste zu erwarten. Da Oskar am Dienstagabend nicht zur Stadt kam — er hatte Toni gesagt

, daß er Rechnungen durchzusehen habe —, beschloß Willi, noch in später Abendstunde hinaus zur Fabrik zu gehen, um Oskar den Besuch an- uifünbtfjert. Der Bruder muhte sich für mor gen nachmittag freimachen, damit er abends frfch war und Wieprechts einen günstigen Eindruck von ihm erhielten. Durch den lauen Iuniabend wunderte Willi Kettler der Fabrik zu. Wie still und friedlich war es. Johannis- käferchen schwirrten in den dichten Sträu- chern, die längs des Zaunes um das Fabrik gelände standen. Plötzlich hielt

Willi den Schritt an. Er sah im Garten eine gebückte Gestalt. Oskar? — Nein! Irgend jemand war es, der sich an den Spalieren zu schaffen machte, oder einer, der Blumen entwendete? Er verbarg sich hinter dichtem Gebüsth und sah ein junges Mädchen, das, vorsichtig um sich schauend, auf die von wildem Wein über wuchert« Laube zusteuerte und darin ver schwand. Eine Freundin Oskars? War er heute nicht ins Stadthaus gekommen, um in später Abendstunde ein Stelldichein zu haben? Wer war das junge Ding

, das gegen neun Uhr zu dem Fabriksbesitzcr aufs Grundstück lief? Eine Falte des Unmutes trat in Willis Ge sicht. Wahrscheinlich wieder eine seiner Arbeiterinnen, zu der Oskar zärtliche Be ziehungen angeknüpft hatte und die ihn heute in der Laube erwartete. Warum hatte der Bruder ständig den Zug nach unten? Es ging wahrhaftig nicht an. daß er mit seinen 2ln- gestellten schäkerte-, das erschwerte ihm seine Stellung. Vielleicht war es am richtigsten, er suchte für Oskar eine reife Frau mit Ver mögen

ein junges Mädchen, den Kopf gesenkt. „Was tun Sie hier?' Eine Antwort erfolgte nicht. „Wer.sind Sie?' klang es herrisch. „Ich — bin in der Fabrik beschäftigt, ich bin die Plätterin Wollet.' „Die Fabrik ist längst geschlossen. Was haben Sie hier noch zu suchen? Machen Sic, daß Sie heimkommen!' Das junge Mädchen in dem schlichten schwarzen Kleide machte einen verlegenen Knicks, wollte eben die Laube verlassen, als in der einen Fabriktür ein Schlüssel umge dreht wurde. Die Tür öffnete sich — Oskar trat

6
Newspapers & Magazines
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1938/07_03_1938/DOL_1938_03_07_3_object_1139027.png
Page 3 of 6
Date: 07.03.1938
Physical description: 6
3 Sie das vorteilhafteste Winlerspriizmlttel b iIWUB all« Wo nicht erhältlich, wende man sich an das Hauptlager: via dedll Ardcnilerl Nr. 18 verfluchtes Sol- von I. Schneider-Foerstl. llrheberrrchtLschuY d. Berlagsanstalt Man», München) (Nachdruck verboten) (8. Fortsetzung.) Oskar, der Bediente, machte zu,n zwanzig sten Male den Weg nach dem Parktor und wieder zurück. Vielleicht kamen sie heute gar nicht mehr. Sie hatten sa keine Ahnung. Blieben möglicherweise unterwegs noch bet Bekannten am Staffelsee

ist! — Daß es nicht wahr ist! — Sag doch, Oskar!'' „Herr Wolfgang müssen sich fassen.' „Also wahr!' Wie ein Klotz fiel er dem herzuspringen den Bruder in die Arme. Sie führten ihn zu zweien behutsam die Treppe hinauf. Aus einer Riichc leuchtete roter Samt, «ine Glas vitrine spiegelte. Die Uhr, die in der Mitte des langen Korridors an schweren Messing- ketten hing, zeigte zehn Minute vor elf. „Ich will zu Vater!' wimmerte Wolfgang in das lähmende Schweigen, das chn um fing, als er im Schlafzimmer auf dem Diwan gebettet

lag. „Wir geben beide zu ihm, Wolfgang, so bald du dich besser fühlst.' „Ich bin ganz wohl!' „Ja', sagte Hylmar und winkte Oskar, das Glas Kognak an den Mund des Bruders zu setzen. „Trink das erst, Wolfi. Dann gehen wir! — „Erst trinken.' bat er, als sich dessen Lippen auseinanderprehten. „Wann ist es denn pafftert, Oskar?' fragte Hylmar h-iser. „So gegen acht Uhr. Herr Hylmar.' Wolfgang richtete sich mühsam auf. „Er hat um diese Zeit bei Garmisch an der Straßenkreuzung gesessen

und aus uns gewartet.' „Herr Wolfgang!' „Ja', sagte dieser mit aufemanderschlagen- den Zähnen, und wenn ich tausend Jahre alt werde, vergesse ich das nicht. Ich kann zehn Eids daraus schwören. — Warum hat man ihn nicht hierhergebracht'? Kann dieses Haus nicht eine Nacht seinen toten Herrn beherbergen?' „Der Arzt hat es so ungeordnet,' ver teidigte sich Oskar. „Der Herr Kommerzien rat wurde sofort ins Leichenhaus überführt.' „Ist unsere Mutter verständigt worden?' fragte Hylmar. „Sofort!' In das Schweigen

, das entstand, pendelle die Uhr, die auf der Marmoroerkleidung der Heizung Platz gefunden hatte. Der Chauf feur erhielt zehn Minuten später den Auf trag, die beiden Brüder nach dem Leichen haus zu fahren. Nach einer Stunde kamen sie wieder zurück: die Gesichter weiß, die Augen rot verschwollen. Der alte Oskar hielt die Tür zu dem klei nen Speisezimmer geöffnet und hatte ein so flehendes Bitten in den Augen, daß Hylmar eintrat und den Bruder mtt sanfter Gewalt hinter sich Herzog. Die satten Farben

7
Newspapers & Magazines
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1932/15_06_1932/AZ_1932_06_15_2_object_1824856.png
Page 2 of 8
Date: 15.06.1932
Physical description: 8
', wie der Berliner sagt — und wird nicht müde, ihren armen Mann zu quälen und ihm unqualisizierbare Dinge Zuzu muten. In diesen anderthalb Jahren hättest du wirklich Zeit genug gehabt, mich genügend kennen zu lernen.' „Ebenso wie du mich.' Oskar machte eine Geste, als scheuchte er eine kleine Fliege fort. „Und dir zu sagen, daß der Fall ein für alle mal für mich erledigt ist.' „Aber für mich nicht. Ich möchte dein Kamerad sein!' „Und ich möchte das nicht! Kamerad! Auch so ein Schlagwort der Jetztzeit

?r wieder mit diesen törichten Geschich ten vorrückst und mir die Laune verdirbst.' „Du sollst deine Ruhe und dein Behagen haben, mehr als jetzt, Oskar, immer, wenn du dich meinen Wünsch?» fügst! Es handelt sich ja mir um die viele freie Zeit, die ich übrig habe, um die unausgefüllten Stunden, wenn du nicht da bist. Wenn ich da in eine Kinderkeirnstätle, in eine Arbeitsstube, in eine Suppenküche ginge —' „Und ich sage dir: nein, und immer wieder nein! Du gehst nicht! Fehlte noch, daß meins Frau — meine Frau — sich hinstellt

im Lebeil zu suchen, nichts mehr zu erwarten haben.' „Was habe ich im Leben zu suchen und von ihm zu erwarten?' Gabriele? weiche, kindliche Stimme klang tonlos, sie war von der Sessel lehne herabgeglilten und ließ die Arme schlaff zu beiden Seiten herabhängen. „Nun, da wäre noch allerlei abzuwarten, sollt ich meinen.' Gleichgültig blies Oskar ein Rauchrin.qelchen von sich. „Gleich zum Beispiel, ob der heilige Aeskulap oder der liebe Gott, wenn dir das lieber ist, nicht noch ein Einsehen bekommt

. Bei mir erreichst du doch nichts damit, und wenn du mir bis an den Nimmertag damit kommst. Nimm meinetwegen Tanz stunden oder lern malen, wenn dn mit deiner Zeit nichts anznfangen weißt. Hast ja mit dem Eugen so vertiefte Kunstgefpräcw damals geführt — wie? Und jetzt' — Oskar zog sei nen Chronometer heraus — „hilf Himmel, höchste Zeit für mich. Hoffentlich! lasse ich eine schöne Bekehrte zurück. Im Ernst gesprochen' Oskars Stimme wurde scharf — „ich wünsche nie wieder ein Wort über diese abge tane Sache

den sonnendurchglühten Garten in Wittenberge mit all seinen Blütenbäumen, sie sah Eugen an der Staffelei stehen und malen, mit dieser selt samen Unrast der Bewegungen, mit diesem unsteten schweifenden Blick — sie hörte seine Stimme: „Nein. Oskar wird dir nicht helfen, er wird es keinesfalls!' Cr war sein Bruder, er mußte es wissen. Sie war seit jener Zeit nicht mehr in Witten berge gewesen, so sehr es sie auch dorthin zog. soviel sie auch dorthin dachte. Oskar war nicht abkömmlich gewesen, und allein

8
Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1891/10_07_1891/MEZ_1891_07_10_2_object_609857.png
Page 2 of 6
Date: 10.07.1891
Physical description: 6
, Gemeinderäthe und Publicisten aus allen Gruppen der republikanischen Parlaments und Landesmehrheit. Mit Hülfe des Branntwein monopols, neuer Erbschafts- und Vermögenssteuern sollen das Octroi, die Verbrauchsabgaben, die Grund steuer, die Patentstener und alle Circulationstaxen abgeschafft werden. Ein Monstre-Meeting in Paris wird nächstens stattfinden und der Anfang der Agi tation in allen Departements sein. Meraner Tagesbericht. Meran, S. Juli. -Z- Oskar von Rcdwitz. Ein Telegramm aus München

, welches uns gestern erst nach Schluß des Blattes zuging, meldet, daß OSkar v. Redwitz vorgestern in der Privatheilanstalt St. Gilgenberg bei Bayrenth seinen Leiden erlegen ist. Die Stelle, welche der Dahingeschiedene in der deutschen Literatur einnahm, können wir heute nur mit kurzen Worten würdigen. Hier in Meran, wo der Dichter seit langen Jahren weilte, wird sein Name auch in anderer Hinsicht unvergessen bleiben. War doch sein Haus hier gewissermaßen der Mittelpunkt des geistigen Lebens

, von dem so manche befruchtende Anregung hiesigen Kreisen zu Theil wurde. Mit Wohlwollen und regem Interesse hat Oskar v. Redwitz stets das Empvrblühen Merans verfolgt und so mancher schwung volle, formvollendete Vers, den er geschaffen, predigt mit beredter Zunge die Schönheit dieses Erdenfleckes, auf dem der Dichter seine letzten Lebensjahre verbrachte. Wie wir erfahren, wird die Beerdigung deS Dahinge schiedenen morgen, Freitag, in München stattfinden. -I- 5 Freiherr Oskar von Redwitz ward am 28. Juni 1823 zu Lichtenan

losgelöst und auf die Höhe seiner dichterischen Schaffenskraft erhoben hat. 5 -» Es ist hier nicht der Ort, um ein abgeschlossenes Bild deS dichterischen Schaffens zu geben, das mit Oskar v. Redwitz zu Grabe getrogen wurde. Wie jeder echte Dichter, dessen Streben aus Erreichung der höchsten Ideale gerichtet ist, hat Redwitz in setner dichterischen Entwicklung verschiedene Epochen durchzu machen gehabt, während deren er zu Zelten wohl auch auf falsche Bahnen gerieth, bis er sich endlich in nimmermüdem

jugendlichen Schaffensdrangs, der ihm bis in seine letzten Lebensjahre erhalten blieb, zum Repräsentanten einer Richtung emporrang, die in ihrer echt deutschen Gemüthstiese, ihrer classischen Ruhe und Formvollendung, wie eine Insel der Seligen über die schmutzige Ftuth deS modernen Naturalismus empo» ragt. Daß Oskar v. Redwitz mit seinen, dem schlich testen, alltäglichen Familienleben entnommenen Stoffen und mit seinem Abscheu vor allem Obfcönen doch in unserer Zeit nicht nur ein sehr zahlreiches

9
Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1880/23_10_1880/BZZ_1880_10_23_1_object_396886.png
Page 1 of 6
Date: 23.10.1880
Physical description: 6
einen Monat nach der Zeit, zu welcher die Hochzeit Anna's von Königshof mit dem Grafen Curt von Broderode durch daS fatale Ereigniß unmöglich ge worden war. saßen der Graf und die Gräfin Königshof mit ihrem jüngeren Sohne, dem Freiherrn Oskar, im Schloßgarten. Wenn die gräfliche Familie auch noch nicht, wie man an den Gesichtern sehen konnte, ihr altes Glück und ihren früheren Frohsinn wiedergewonnen hatte, so war von ihr doch der Gram und der Schmerz gewichen, den sie anfangs über daS mannigfache

ist im Allgemeinen gut geeignet. Deine Mission zur Ausführung zu bringen. Dich haben auch alle drei Patienten wenig zu sehen be kommen und Dir glauben Sie eher als uns. denn, was ich und die Mutter sagten, waren sie nur zu sehr geneigt, als Worte hinzunehmen, die den Thatsachen nicht entspre chen, sondern nur zur Beschwichtigung dienen sollen.' Oskar erhob sich bald und indem er nach dem Schlosse ging, sagte er: „Ich hoffe Euch bald gute Nachricht brin gen zu können.' Oben im zweiten Stocke des Schlosses

töotlich niedergestreckt zu haben, und die Tröstungen rseiner Eltern, daß Graf Broderode noch lebe, hielt er nicht der Wahrheit entsprechend, denn er Hütte ja selbst den Grasen Broderode zum Tod« verwundet am Boden liegen sehen. — Es klopfte an der Thüre des Zimmers des Grasen Theobald und auf die Einladung desselben trat der Frei herr Oskar herein und erkundigte sich mit theilnehmenden Worten nach dem Befinden des Bruders. Theobald dankte sür des Bruders Theilnahme und constatirte, daß er sich fast

ganz wieder gesund fühle, aber das wehmüthige Aul- litz des Reconvalescenten ließ nach dieser Richtung kein vollständiges Vertrauen auskommen. „Du bist körperlich wieder hergestellt.' sagte Oskar, .aber Deine Seele. Dein Geist ist noch krank und ich will heute Dein Seelenarzt sein und hoffe Dich vollständig zu heilen.' Theobald lä chelte wehmüthig und ungläubig, aber OSkar fuhr fort: »Ich habe Dir zwei sehr wichtige Mittheilungen zu ma chen. die Deine Seele gesund mach«» müssen. Ich glaube

, daß Du beute ohne Schaden für Deine Gesundheit Alles erfadren kannst.' Theobald war noch immer von -einer tiefen Schwer- muth beherrscht, aber er sagte doch mit fester Stimme : „Sprich. Oskar, ich kann Alles hören, mein Geist ist in der letzten Zeit schon v'el von derartigen Gedanken ge quält worden, daß mich schwerlich noch etwas überraschen kann.' — .Nun,' begann Oskar, „ich muß Dir wiederholen und

10
Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1880/16_10_1880/BZZ_1880_10_16_1_object_396741.png
Page 1 of 6
Date: 16.10.1880
Physical description: 6
Fräulein!' Gabriele wankte nach einem Sessel, worauf sie nieder sank und zu weinen begann. „Was sollen jetzt diese Thränen, wo zwei Familien un glücklich gemacht worden sind,' fuhr Oskar fort. .Als wenn man ein Unglück dadurch wieder gut macht, daß man es erst heraufbeschwört und dann hinterher beweint?' „Ich habe kein Unglück über Ihre Familie heraufbe schworen,' erwiderte Gabriele unter Thränen, »ich verstehe nicht, wie man mir ohne alle Beweise die Mitschuld ak der Handlungsweise des Grafen

Broderode andichten kann?' ^ Oskar trat einige Schritte -in Entrüstung über diese neue Betheuerung Gabrielens zurück und die Hand dro hend' erhebend, war er eben im Begriffe, eine furchtbare Anklage gegen Gäbrielen zu schleudern, da erhob, sich Ga- briele.' die'offenbar die vergrößerte Entrüstung.ideS Baro6 i^kar bemerkt hatte, eilte in raschen Schritten , auf ihn lös. fiel vor ihm auf die Kniee und die Hände bittend zu ihm erhebend nef fie mit bebender, schmerMev Stimme: .O Oskars theuerster-Oskar

, ich ma? mich conipromittirt haben, aber ich habe gef-gl, was mein Innerstes bereits seit Wochen bewegt hat. Nicht Graf Broderode, nein, Sie waren und sind es, dem ich mein Herz . . geschenkt hätte, wenn Sie es der Mühe für werth gehalten hätten, dasselbe anzunehmen!' . . Der Freiherr Oskar von Königshof, der während sei ner diplomatischen Lausbahn gelernt hatte, seine Gefühls. Wallungen zu beherrschen und nur mit dem nüchternen Verstände, nicht mit dem leidenschaftlichen Herzen zu prü fen, war durch diese Scene

mit Gabrielen doch in einige Verlegenheit gerathen. Daß schöne, geistreiche Mädchen, die Sonne unter allen Frauengestirnen, die Oskar bis jetzt kennen gelernt hatte, lag um Liebe bittend zu seinen Füßen. Es wallte in seiner Brust und in seinem Antlitz ein Ge fühl der Freude und des Triumphes auf, schon fühlte Os kar Lust» seine Anne zu regen, um Gabriele zu erheben, und- dann in: ihre Arme zu sinken, aber der junge Ari stokrat, . der eine, zu gute Schule des Lebens hinter sich hatte, um übereilte Handlungen

so weit zu treiben, daß sie ein Teufel in Menschengestalt sei. Die Aussicht auf diese bei den Extreme wirkte entscheidend auf Oskar und obwohl innerlich noch heftig erregt, war er doch in seinen Geber den und Handlungen plötzlich wieder der alte. Mit ritter lichem Anstande verbeugte er sich vor Gabrielen, die mit schmerzerfiilltem Antlitz einige Sekunden vor ihm aetniet- halte, hob sie, sanft stützend, auf und führte sie nach dem nächsten Sessel und begann seine Antwort folgender maßen ! „Lassen

13
Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1880/01_05_1880/MEZ_1880_05_01_1_object_622347.png
Page 1 of 12
Date: 01.05.1880
Physical description: 12
An trage vorgeschlagene» drei Ehrenbürger nicht als würdig erachtete, er schätze sich sogar glücklich, dieselben z» seinen ehemaligen Lehrer» zu zählen. Kochen und sorgen kommt jeden Morgen. AuS dem »Kleinen Journal'. Ach ja, eS ist in der Welt Vieles recht mangel haft eingerichtet! Nicht wahr, liebeS jungesFrauchen? Sie hatten «S sich so köstlich gedacht, ein« reizende eigene Häuslichkeit zu haben, in der Sie — Sie ganz allein die gebietende Herrin sein würden, — den» der theuere OSkar

Trojas Zerstörung bessere geworden, und schritten Sie vielleicht tief bewegt, aber doch voll von Glück und stolzer Freude am Arm deS Geliebt.» über die Schwelle des Eltern hauses in daS eigene neue Heim, fest entschlossen, «s zum Tempel der Mück'eligkeit zu machen! Und warum sollte denn daS auch nicht geschehen? Liebten ^Sie und Ihr Oskar sich nicht, daß die Agel im Himmel ihr Vergnügen an Ihnen Beiden haben mußten? Und hatten Sie sich bis jetzt doch noch nicht ein einziges Mal gezankt—l Vier volle

für die Frau Tochter gemiethet, ist ausgezeichnet — darin stimmen Manv und Frau, wie in allen übrigen Dingen, ganz überein, nr.d selig durch die Liebe fühlte sich unser jungeS Pärchen im siebenten Himmel. Doch mit deS Geschickes Mächten Zst kein ewiger Bund zu flechten, Und daS Unglück schreitet schnell. DaS Juwel von einer Köchin wird ganz plötzlich krank — recht krank —; man muß die Aermste fortschicken, und nun hat OSkar gut rufen l „Jetzt helft, Ihr Musen!' Die lassen sich nichts merken

, und an den verwaisten Küchenherd kommen als Ersatz für dieKravke inrascherFolge dreiweibliche Wesen — man vimwt eben in der Noth die erste als die beste — welche alle Drei als Musterkarten für weibliche Untugenden gelten könne». Frauchen verzweifelt. Oskar wird mißlaunig, und als die letzte ider drei Küchendamen den Staub ihrer Küche von den Füßen geschüttelt —denn Fegen und Putzen gehö.t nicht zu ihren Liebhabereien — da miethen OSkar und sein holdes kleines Weibchen eine sechSzehnjährige Unschuld vom Lande

, von der man erw.ilten dars, daß sie noch »unver dorben' ist, und geben sich gerührt einen Kuß, denn Frauchen hat erklärt, sie wolle dieS Elend nicht länger tragen, sondern selbst kochen, und die Unschuld vom Lande wolle sie sich selbst „anlernen', wie Mama daS auch machte! — Oskar ist selig — und Frauchen fühlt sich sehr gehoben von dem eigenen Thatendurst. Im tiefsten Herzensgründe ist sie zwar ganz fest überzeugt, daß sie vom Kochen eben soviel versteht, wie voir der Entzifferung der Keilschrist, aber »der Mensch

14
Newspapers & Magazines
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1925/06_05_1925/TIR_1925_05_06_2_object_1997680.png
Page 2 of 10
Date: 06.05.1925
Physical description: 10
so großen Stils gesehen hat. Am Festbankett nahmen u. a. auch Sven HMn und Dr. Eckener teil. Mar von Miller und unsere Heimat. Zum 70. Geburtstag des großen deutschen Technikers. Am 7. 2>!ai feiert Oskar van Miller, einer der hervorra-genWen Führer aus dem Gebiete der Elektrizität swirt^chaft, m Mün chen seinen 70. Geburtstag. Drei Tage lang werden in dieser Woche in München die Feierlichkeiten ans diesem Anlasse währen, die in die schönste Huldigung für Oskar von Miller ousÄingen

. Durch die Anlage der Strecke von Lauffen nach F rank- suvt machte er den ersten praktischen Versuch, elektrische Kraft auf weite Entfernungen zu übertragen und dann schuf Oskar v. Miller im Laus der Lahre Werk um Werk in vielen Ländern. Eines der ersten großen Werke, die dank dcr Initiative und Genialität des Jng. Oskar v. Miller und unter dessen eigener Leitung in unserem Lande entstanden sind, sind die im Jahre 1838 in Betrieb gesetzten Et sch wer ke, die zur Versorgung der Städte B o- zenund Meran

), oder die LokmnoLoe von Z813. noch die französikdi'n Warmluft- ballone von Montgolficre (1783) und der erste Leirdballon von Gisfard 1852. Die Eröffnluirg erfolgt am 70. Geburtstag des Schöpfers und verdienstvollen Förderers. Dr. Oskar vor Miller. In dem Deuts<l>en Museum haben mir die größte technische Sammlung der Welt vor uns. Es stellt einen gewaltigen Bau aus der von der grünen Isar umrausch ten Museums-Jnsel dar. Der Hauptba-u ist IM Meter lang und 1VV Meter breit und bietet 45.l>lX1 Quadratmeter

15
Newspapers & Magazines
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1912/20_04_1912/BRC_1912_04_20_4_object_136036.png
Page 4 of 12
Date: 20.04.1912
Physical description: 12
. „Wenn Sie denn für sich selbst keine Schonung kennen, so handeln Sie wenigstens etwas rücksichtsvoller gegen ein so zartes Kind wie Ida.' „Da Sie mir dies zur Pflicht machen, werde ich natürlich gehorchen', antwortete Klothilde, während wieder tiefes Rot ihr Antlitz überflog. Sie verneigte sich leicht gegen die Anwesenden und verließ den Park. Einen Augenblick nachher hörte Konstantin mit innerer Genugtuung den Wagen vom Hause abfahren. 19. Graf Oskar feierte heute seinen Geburtstag. Da seine Mutter sich in den letzten Tagen bedeutend

5 n v - dennoch schien irgend etwas das Miß- 5' erregen-, denn ihre Sürne YH m leichte Falten. nickt?- »ibt'Ä, stimmt etwas «n ^ Oskar, der eben eintrat. Margarete zuckte Leicht zusammen. „O ich sah mir eben die von dir belegten Plätze an', erwiderte sie nicht ohne Verlegenheit, „und da kam mir der Gedanke, ob es nicht besser sei, wenn wir Konstantin den Platz neben Fräulein Klothilde gäben.' „Was denkst du? Konstantin würde es mir ja nie verzeihen, wenn ich die klein.' Gouvernante neben ihn setzte

Gefahr in seiner Nähe.' „Schade für ihn, abgesehen von seiner Unbe holfenheitist er ein Müsch, der es wohl verdient, daß man ihm Ehre erzeigt', erwiderte Margarete mit gutmütigem Lächeln. ^Nnn, er wird jedenfalls sehr zufrieden mit seinem Platze sein.' „Ich denke wohl', bemerkte Oskar zerstreut, „doch sage nur, hatte die Falte, die ich vorhin auf deiner Stirne bemerkte, wirklich eine tiefere Bedeutung, als die Sorge um die Plätzeverteilung?' «Ja und nein', gab Margarete zögernd zur Antwort

. „Wenn ich ganz offen gegen dich sein soll, Oskar, dann muß ich allerdings bekennen, daß meine sorge nicht oberflächlicher Natur ist. Darf ich dir verraten, was mich quält?' „Gewiß, warum nicht Z Ich vermute, daß eS sich wieder um irgendeine törichte Einbildung von dir handelt.' „Oskar', sagte Margarete, näher zu ihm heran tretend, „du hast meine Bitte nicht erfüllt. Ich We dich gebeten, Frau v. Dietmar nicht zu diesem Feste einzuladen, du hast es dennoch getan, trotz aller vernünftigen Vorstellungen

16
Newspapers & Magazines
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1912/27_10_1912/BZN_1912_10_27_15_object_2411962.png
Page 15 of 40
Date: 27.10.1912
Physical description: 40
, Ludwig Faller, Melchior Felderer, Oskar Schaller, Anton Figl, David Heusler, Franz Pernthaler, Anton Hä- >ele. Hans Zangerle, Anton Gasser, Ignaz Mumelter, Karl Plank, Alois Wieser, Alois Lageder, Joses Chiochetti, Peter Petermeier, Georg Hauck, Anton Wieser, Johann Pohl, Rudolf Weitschek. Jakob Meraner, Jng. Obkircher. — Iungschützen-Hauptbeste: Alois Pfeifer, Wilhelm Mattem, Max Oberettl, Karl Spetzger, Josef Schäfer. Pe- !.er Bramböck, Anton Riegler. Franz Plattner, Linus Berger, Peter Kmbelli

. Johann Barketti. Hans Beikircher, Paul Berger, Josef Kieler. — Bezirkshauptscheibe: Heinrich Helle, Franz Plattner, Jo- ^ef Chiochetti, Reim. Großrubatscher, Alois Pfeifer. — Schlecker: Jo hann Schmuck, Oskar Schaller, Karl Spetzger. Anton Figl, Franz «challer, Johann Schmuck, Hans Beikircher, Anton Figl, Melchior Klderer, Josef Chiochetti. Joses Chiochetti. Alois Lageder, Hans Anatzer. Ludwig Faller. Joses Pircher, Alois Pseiser. — Serien >ur Altschützen: Ludwig Faller. Josef Chiochetti, Melchior

, Oskar Schaller. Alois Lageder, David Heufler, Heinrich Holle, Anton Figl, Franz Plattner, Ludwig Meßner, Hermann Wenter. — Meisterkarten Ge wehr für Altschützen: Ludwig Faller, Joses Chiochetti, Franz Schal ler, Melchior Felderer, Anton Gasser, Anton Figl, Alois Lageden Ioh. Pohl, Hans Zangerle, Karl Plank. —- Meisterkarten Gewehr für Jungschützen: Ludwig Meßner, Alois Pfeifer, Josef Schäfer, Josef Pircher, Oskar Schaller. — Meisterkarten Armee für Alt- fchützen: Jos. Chiochetti. Ludwig Faller

, Franz Schaller, Anton Gasser, Johann Schmuck, Alois Lageder. — Meisterkarten Armee für Jungschützen: Joses Pircher, Peter Bramböck, Heinrich Holle, Oskar Schaller, Reimund Großrubatscher, Franz Plattner, Ludwig Meßner. . K. k. Gemeindeschießstand Kardaun. Sonntag, 27. Oktober fin det das 7. Gnadengabenfchießen statt. Beginn halb 2 Uhr. — Nach mittags 4 Uhr findet im Gasthaus „Eggentaler Hos' die Wahl des Oberschützenmeisters statt und werden die Herren Schützen höflichst ersucht, sich hieran

17
Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1880/25_10_1880/BZZ_1880_10_25_1_object_396914.png
Page 1 of 4
Date: 25.10.1880
Physical description: 4
. „Ich habe dem Vater und der Mutter versprochen, bald Nachricht von dem Erfolge meiner AuSsöhnungsversuche zu bringen.' sagte jetzt Oskar, „ich schlage daher vor, wir gehen alle Drei nun hinunter in den Garten, und wenn wir ArM in Arm kommen, dann sehen die Eltern, daß Frieden geschlossen ist und es bedarf keiner weiteren Auseinandersetzungen mehr.' „Bravo, Baron Oskar,' erwiderte Graf Broderode. »das ist ein herrlicher Gedanke, der gleich zur Ausführung gebracht, werden soll.' Theobald und Oskar halfen

und Theobalds mit den gräflichen Eltern im Gar ten war Oskar plötzlich verschwunden. Derselbe war in das Schloß zurückgekehrt, um seine Mission zu vollenden. Anna von Königshof war von ihrer Krankheit wieder hergestellt, sie hatte sich auch einigermaßen über das schwere Unglück getröstet, welches ihr zugestoßen war, aber ihr Gemüth krankte noch an den Wunden, die der Verrath an Freundschaft und Liebe dem Herzen des jungen Mäd chen geschlagen hatte. Von dem Aufenthalt deS Grafen Broderode m Schloß KömgShvs

wußte Anna noch nichts, . man hatte dies ihr aus mehr als einem Grunve bisher verschwiegen, ebenso wenig war Anna davon unterrichtet worden, was zwischen dem Grafen Broderode und Theo bald sich ereignet hatte. Das Einzige, was geschehen war, hatte darin bestanden, daß man aus Zureden OskarS ver sucht hatte, Gabrielen als unschuldig an dem Unglücke Anna's hinzustellen und daß Gabriele nicht daran denke, die Frau des Grasen Broderode zu weihen. Oskar hatte unter diesen Umständen eine , heikle Mission

18
Newspapers & Magazines
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1934/12_04_1934/AZ_1934_04_12_2_object_1857220.png
Page 2 of 4
Date: 12.04.1934
Physical description: 4
Seite 2 .A l p e n z e i k u n g' Donnerstag, den 12. April 1934, XII ich ' l' ' ' ^ji Ä! , tzs ! > à'Zi! ^ li' k l'i Ä '!!!-!> ! -l'-ì' ' '.!! Uz « ^MÜ Geheim«« Sà von Miller f München, II. April Geheimer Baurat Dr. Oskar v. Miller, der Schöpfer des Deutschen Museums in München, ist am Montag nachmittags überraschend schnell in München gestorben. Er wäre im Monat Mai 79 Jahre alt geworden. Oskar von Miller wurde ain 7. Mai 18SS zu München als der Sohn des Direktors der gl. Erz- gießerei

geboren, v. Miller besuchte das Max-Gym nasium und das Polytechnikum in München. Im Jahre 1878 wurde er als Baupraktikant in den bayerischen Staci! Menst übernommen und dann in das bayerische Vcrkehrsininisterium berufen, in welcher Stellung er zum erstenmal seinen interna tionalen Ruf begründete, v. Miller war der Urhe ber der groben Elektrizitätsausstellung 1882 im Münchener Glaspalast, die zu einem Welterfolg wurde. » Oskar v. Miller, der sich durch die Schöpfung des Deutschen Museums in München

ein bleibendes Denkmal schuf, war ein häufiger Gast unseres Lan des und weilte oft aus Schloß Eornedo, das sich im Besitze der Millerschen Familie befindet. Auch Heuer wieder wollte Oskar v. Miller in nächster Zeit nach dem Süden komm. a«5 «ke? bovini Aas Eisenbahnunglück be! Oftering Zwei Tote, zahlreiche Verlehke. — Prämie für die Ergreifung der Urheber. Wien, 11. April Bei der Entgleisung des von einer neuzeitlichen .siochleistungslokomotive, Reihe 21-1, geführten D- Zuges stürmte die Lokomotive

19
Newspapers & Magazines
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1936/30_07_1936/AZ_1936_07_30_4_object_1866624.png
Page 4 of 6
Date: 30.07.1936
Physical description: 6
Koma cde ka tutto li piacevole gusto s U prokumo Sol classico toscano, s la si- garetta Ksacsckonà sirtra cke è una se lezione 6el pià aromatici o àeUcatl tabaccài gialli. GsLar Freiherr von HedwZtz 45 Zahve tot Vor 45 Jahren wurde Dr. Oskar Freih. v. R ed- loitz, bayr. Kammerherr, in der Privatheilanstalt Zt. Gilgenberg bei Bayreuth, wohin er am 3. Ju ni wegen seines hartnäckigen Asthmas und eines qualvollen Nervenleidens von Merano aus ge bracht werden mußte, durch einen raschen Tod von schwerem

war, in einem kurzen markigen Nach rufe — „ein Mann dessen eigenes Leben die Tu> aenden predigte, die seine Poesie verherrlichte'! Am 28. Juni 1823 zu Lichtenau in Mittelfran ken geboren, hatte Oskar v. Redwitz seine früheste Jugend in Kaiserslautern verbracht, wohin sein Vater als Direktor des Zentralgefängnisses beru- sen worden war, dann die lateinische Schule in Speier. das französische Kolleg in Weißenburg (Elsaß) und das Gymnasiuin in Zweibrücken ab solviert, endlich seine philosophischen und juridi schen

er sich auf die Höhe seiner dichterischen Schaffenskraft erhoben hatte. Oskar Freih. v. Redwitz führte schließlich eine freie, unerschrockene Sprache, mit der er für rein ste Menschenliebe begeisterte. Von den ersten Kin derjahren an bis ins reife Mannesalter hinein pflegte er seine Helden zu begleiten und mit liebe vollster Treue und meisterhafter Detailschilderung jene kleine Phase häuslichen Glückes oder auch Mißgeschickes zu behandeln. Gleichzeitig ist es ins- besonders auch die Poesie des Burschenlebens

, die er mit den lebhaftesten Farben einer vergangenen Zeit zu schildern verstand. Ueberall leuchtet uns dasselbe unergründlich tiefe, innige Gemütsleben entgeen, welches die Werke Redwitz' den wertvoll sten Schätzen der deutschen Literytur an die Seite stellen läßt. Hier in Merano war sein Haus gewissermaßen der Mittelpunkt des geistigen Lebens, von dem so manche befruchtende Anregung hiesigen Kreisen zu Teil ward. Mit Wohlwollen und regem In teresse hat Oskar Freih. v. Redwitz stets das Em- porblühen Meranos verfolgt

21