559 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Newspapers & Magazines
Tiroler Wastl
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIWAS/1929/04_09_1929/TIWAS_1929_09_04_5_object_7955819.png
Page 5 of 8
Date: 04.09.1929
Physical description: 8
" lesen wir folgende Groteske: Oskar war Maler in München. Er malte still und friedlich Landschaften, Blumenstilleben, ein Burgunderglas mit einer Dose Oelsardinen daneben und alles Gute, was seine märchenhafte Phantasie ihm vorspiegelte. Seine Be haglichkeit ging ihm über alles. Er hatte eine gewisse Skepsis, wenn nicht sogar Ab neigung, gegen alle Dinge der Technik — und das Ein schlagen eines Nagels dünkte ihm schon eine komplizierte Leistung der Feinmechanik. Eine Vorhangstange selber an zubringen

sich von Oskar, außer durch male rische Qualitäten, nur durch den Besitz eines Motor- , rades, wie es Tausende auch haben. Das war Oskars erste Berührung mit der Welt der ! Technik. Der andere war auch Maler und fuhr doch j Motorrad. Das hiejt Oskar für ein Symbol der neuen i Zeit. Natürlich, man mußte sich umstellen, man mußte der i neuen Zeit ihren Tribut zollen, ein Mensch des zwanzigsten ; Jahrhunderts werden. Die Technik gehört in unser Leben. - Sich nicht gegen sie sträuben, im Gegenfei) sie benutzen

. Der Bekannte aus Amerika verstand Oskars philoso- ! phische Ausführungen über den Geist der Zeit und die Mechanisierung des Lebens nicht recht. Er wslligte aber gern in den Verkauf seines Motor rades ein. Ein Motorrad in einem Laden zu kaufen, hätte Oskar abge,lehnt, er wollte sich lieber auf persön lichem Wege gewissermaßen nur so im Gesprächston mit dem Geiste der Technik einlassen. Da er gerade ein Bild verkauft hatte urch Geld besaß, > griff er in die Hosentasche und bezahlte bar. Gelegentlich zeigst

wissen! Dann ging er wieder nach Hause und schlief einige Stunden im stolzen Bewußtsein, ein mo derner Mensch zu sein. Nach einigen Tagen kam er wieder in die Garage. Diesmal klopfte er mit der flachen Hand dreimal aus den Sattel des Motorrades und sagte: „Ausgezeichnete Maschine." Worauf er sich wieder einige Stunden schlafen legte. Am nächsten Tage kam der Freund und sagte, er müsse verreisen, er wolle ihm jetzt gleich den Mechanismus der Maschine zeigen. Oskar lag im Bett und war etwas gestört

1
Newspapers & Magazines
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1943/17_02_1943/DOL_1943_02_17_2_object_1155630.png
Page 2 of 4
Date: 17.02.1943
Physical description: 4
, morgen früh punkt sechs Uhr. pfeife ich unten. Bis dahin find Sie fertig, Kati.' „Werden sich die Leute nicht wundern, Herr Kettler!' „Die werden sich noch über manches wundern. — Ach. Frau Hagen, ich will auch mal glücklich fein. Mit solch frischem, jungen Blut hinaus in de» Frühling fahren!' „.üerr Kettler, meine Richte steht allein auf der Welt, ich bin für sie verantwortlich!' Das Gesicht des Mannes wurde ernst. ..Frau Haaen, Sie sollten rs wissen, daß der Oskar Kettler fein Leben lang

du mir dein Rad für eine 2lusfahrt morgen früh?' „Ra na. Oskar, was ist denn mit dir los?' „Tust du's Toni? Kann ich es gleich nehmen? Ich will es rasch noch hinüber zu Frau Hagen bringen.' „Nimm es. Oskar. Willst du mit Frau Haaen radeln?' 2lb:r Oskar mar schon wieder davonge- stürmi. Wieder schüttelte Bruder Willi, unange nehm berührt den Kopf. „Ist Bruder Oskar öfters i'o stürmisch? Ich finde, da.« siebt ihm nicht! Mit seinen grauen Haaren braucht er wahrhaftig nicht mehr den übcrschäumendcn Jüngling

zu markieren!' „Aber Willi!' „Das wirkt lächerlich!' „Man kennt Oskar in Framstadt. Ich freue mich, wenn er fröhlich ist, es geschieht ohnehin selten. Ich erzählte dir schon, lieber Bruder, daß er jahraus, jahrein mit Sorgen zu känwfen hatte.' „Daß er morgen eine Radtour machen will, paßt mir nicht. Ich wollte mir ihm hinaus in die Umgebung Framstadts, wollte die Nach barsorte kennenlernen. Ich bin hier fremd ge worden, Toni. Oskar wird seinen 2lnsflug aufgeben. In der Woche hat er ohnehin keine Zeit

für mich. Wenn Herr Wievrecht mit seiner Tochter Mittwoch oder Donnerstag hier eintrifft, muß ich schon einige Ortskennt nisse haben. — Saae mal, Toni, wantm habt ihr euch noch kein 2luto uigelegt? Pferd und Waaen sind recht altmodisch.' „Weil das Geld nicht vorhanden mar,Willi!' „Ein Auto kostet kein Vermögen!' „2lber auch die zwei- bis dreitausend Mark waren nicht übrig. Du störtest, lieber Bruder, wie iestr sich Oskar quälte.' „Weil er ein äußerst unpraktischer Ge schäftsmann ist!' „2lber fleißig wie kaum

ein anderer!' „Fleißig allein macht es nicht, Toni! Man muß auch Einfälle staben, muß etwas viagen. Ich nloube, ich werde nach manchen Strauß mit Oskar ausiechten müls-n. este ich die Plä'e durchdrücke. die mir i,n Kopfe schweben. Wir müsse» unbedingt vergrößern und verbessern Es ist mir veinlich. daß Herr Wievrecht einen ungünstigen Eindruck von unserem Unternehmen staben wird. Ich bildete mir ein, daß Oskar in den drei Iastren, da icst der .Heimat fern war. weitcrgekommen wäre.' „Bitte.' Willi, laß das Oskar

2
Newspapers & Magazines
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1943/15_03_1943/DOL_1943_03_15_2_object_1155878.png
Page 2 of 4
Date: 15.03.1943
Physical description: 4
von zwei Zerstörern, stinf Trang- Gebrüder Kettler Roman von MagdaTrott feafaa fcxt ftstiftntf, 3.1 IV. Fortsetzung. Oskar lachte Icrf-e in sich hinein. Das waren fast dieselben Worte, die ihm Willi einst ge sagt hatte. Das kleine Blauäuglein vom Kirch hof batte keine Mittel, und er war zu alt zum Heiraten. Am Abend, im Hotel, machte der Järber- meistrr durch Wieprecht die Bekanntschaft einer eleganten, reifen Witwe, die ihm als Frau von Gnade vorgestellt wurde. Oskar ahnie nicht, dost diese lebhafte

Frau die von Wieprecht für ihn in Aussicht genommene Lebensgefährtin sei. Während des Essens säst Oskar an ihrer Seite. Er bewunderte mit unverhohlenem Staunen die elegante Toilette und dachte daran, welche Mühe wohl Kati haben würde, wenn sie dieses Kleid nach der Reinigung bügeln müstte. Oskar gefiel die sprühende Lebhaftigkeit der Witwe, und je iänaer er mit ihr vlaudertc, n>» so mehr fühlte er f 'd) zu ihr kiinaezogeti, zumal sie mit ihren burswikosen Aeusterunqeu eine ver- i anWe Saite bei ibm

anklinge-i liest. Frau von Gans lch'>'te sich nicht, zur B»kräfti- gunq »inet Avisierung mit der Faust auf den Tisch zu schlagen. Manch lächelndes „Donnerwetter' floß von ihren rosigen Lippen. Alles das fesselte Oskar. Roch niemals hatte Gelegenheit gehabt, die Tafelfreuden in. >vlch i-nu-w Brette zu geniesten Er miir'ne immer lebhafter unfo unterhielt sich aus schließlich mit seiner Nachbarin. Als das Essen beendet war, wich er nicht mehr von ihrer Seite, und Wieprecht stellte mit Befriedigung fest

, dast er das Richtige getroffen zu haben schien. Beim Scheiden, gegen Mitternacht, bedauerte Oskar die Trennung mit lauten Worten. „Aber Herr Kettler'. lachte Frau von Gnade, „es ist doch kein Abschied für immer! Wir haben morgen eine gemeinsame Wanderung vor, und Sie sind doch auch dabei?' „Selbsmerständlich!' ^ Pünktlich war er am anderen Tage zur Stelle. Frau von Gnade trug ein elegantes Touristenkleid unA einen derben Bergstock in der Rechten. Auch heute wich Oskar nicht von ihrer weite

, er liest ein lautes Bravo hören, als Frau van Gnade lachend änsterte, iie fände es nicht schlimm, wenn ein Mann, der es im Leben z» etwas gebracht habe, ständig initarbeite. Sie habe auch auf ihrem Land- si'jzc Mist gefahren und eigenhändig den Garten »mgegrabe». Oskar hätte dieser tüchtige» Frau am liebsten vor allen An- iveseiide,, einen Kuß gegeben. „Was faaen die Leute bnm, qnädiae Frau, wenn sie Sie bei solck-°r Arbeit i-ben?' „D's kümmert m'-st m-ch kümmert nur. was ,ck> zu tun balle

3
Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1880/31_12_1880/BZZ_1880_12_31_1_object_395536.png
Page 1 of 8
Date: 31.12.1880
Physical description: 8
als ihre Aufgabe betrachtet, durch deutschen Geist und deutsche Bildung das einigende Band für die Nationa litäten zu schaffen, welche der Szepter der Habsburger Eine hochmoderne Weihnachtsgeschichte. Und Oskar nahm zweimalhunderttausend Gulden aus der Kasse und verschwand. Christoph Kolumbus, habe Dank für das Asyl, das Du für uns entdeckt, für uns AuSgestoßene der bürgerlichen Gesellschaft, Geächtete einer Gesetzgebung starrer Herzlosig keit, Verworfene aus freier Wahl, Verbannte aus eigenem Entschluß

. An Deinen freieren Gestaden will ich frei sein, und reich inmitten Deiner Reichthümer. Oskar hatte seine Zeit gut gewählt. Er hatte drei Tage Vorsprung. Und alle Maßregeln waren getroffen, die auf einen Selbstmord deuten konnten. ES mußte ihm glücken. „Liverpool!' rief der Schaffner. Der Zug hielt. Man stieg aus. Oskar verließ leichten Schrittes das Coupse; in wemgen Stunden sollte er in Sicherheit sein. Und doch, feltsaineS Gefühl; wenn man sich verfolgt weiß, sieht man sich auch überall verfolgt. Er wischte

sich ins dichteste Gewühl,, um-unbemerkt zu bleiben. Einmal fuhr er un willkürlich nach seinem Barte, den er doch hatte abnehmen lassen ... ihm war einen Augenblick gewesen, als sei ,der große schwarze Bart plötzlich wieder aus seinem Kinn her, vorgeschossen in voller Länge, um ihn im letzten Moment zu verrathen. Nein, es war eine thörichte:Regung gewe sen ; der Bart war weg, bis auf seine dunkle, bläuliche Spur. Vorwärts,-Oskars Du bist ja in'Sicherheit. Nie mand kennt Dich hier. Muth! ' Oskar rief einen Cab

herbei und fuhr direckt nachdem Hasen. Da lag der englische Dampfer, der in zwei Stun den nach Amerika abgehen sollte. Dort der amerikanische, der erst um Mitternacht die Anker zu lichten hatte. Warte die paar Stunden bis Mitternacht, Oskar, Dich kennt ja Niemand in Liverpool. Ein amerikanisches Brett unter den Füßen ist für Dich sicherer als ein englisches. Und Oskar löste sein Billet im Bureau des Amerikaners. »Hin und zurück ist um zwanzig Percent billiger,- bemerkte der Billeteur. Nein, Oskar

! Wird überhaupt spio- nirt, so wird es gewiß da am meisten. Oskar vertiefte stch in'S Gewirr der Straßen. Alle Kaufladen waren zu, wenig Leute eilten durch das abend liche Dunkel, meist mit einem Packet beladen. Desto lusti. ger schien es in den Häusem zuzugehen. Greller Lichtschein drang aus zahllosen Fenstern, und frohes Gelächter, Heller Kinderjubel. Und unter vielen Fenstern blieben außen ver mummte Kindergruppen stehen und sangen uralte, einfäl tige, rührende Lieder für goldene Nüsse und Kuchenstücke

4
Newspapers & Magazines
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1943/22_02_1943/DOL_1943_02_22_3_object_1155683.png
Page 3 of 4
Date: 22.02.1943
Physical description: 4
die Verlobung zu Wasser werden? Da traf Dienstagabend, gegen acht Uhr. ein Tclearamm ein^ in dem mitgeteilt wurde, daß Wieprechts morgen, gegen vier Uhr nachmittags, ankämen. Brieflich war ausgemacht, daß Wieprechts im Hotel logie^ rcn sollten. Sofort drahtete Willi zurück, daß er die Herrschaften am Mittwochabend, sieben Uhr, zu einem bescheidenen Abendessen ins Stadthaus böte. Cr werde an der Bahn sein, um seine Gäste zu erwarten. Da Oskar am Dienstagabend nicht zur Stadt kam — er hatte Toni gesagt

, daß er Rechnungen durchzusehen habe —, beschloß Willi, noch in später Abendstunde hinaus zur Fabrik zu gehen, um Oskar den Besuch an- uifünbtfjert. Der Bruder muhte sich für mor gen nachmittag freimachen, damit er abends frfch war und Wieprechts einen günstigen Eindruck von ihm erhielten. Durch den lauen Iuniabend wunderte Willi Kettler der Fabrik zu. Wie still und friedlich war es. Johannis- käferchen schwirrten in den dichten Sträu- chern, die längs des Zaunes um das Fabrik gelände standen. Plötzlich hielt

Willi den Schritt an. Er sah im Garten eine gebückte Gestalt. Oskar? — Nein! Irgend jemand war es, der sich an den Spalieren zu schaffen machte, oder einer, der Blumen entwendete? Er verbarg sich hinter dichtem Gebüsth und sah ein junges Mädchen, das, vorsichtig um sich schauend, auf die von wildem Wein über wuchert« Laube zusteuerte und darin ver schwand. Eine Freundin Oskars? War er heute nicht ins Stadthaus gekommen, um in später Abendstunde ein Stelldichein zu haben? Wer war das junge Ding

, das gegen neun Uhr zu dem Fabriksbesitzcr aufs Grundstück lief? Eine Falte des Unmutes trat in Willis Ge sicht. Wahrscheinlich wieder eine seiner Arbeiterinnen, zu der Oskar zärtliche Be ziehungen angeknüpft hatte und die ihn heute in der Laube erwartete. Warum hatte der Bruder ständig den Zug nach unten? Es ging wahrhaftig nicht an. daß er mit seinen 2ln- gestellten schäkerte-, das erschwerte ihm seine Stellung. Vielleicht war es am richtigsten, er suchte für Oskar eine reife Frau mit Ver mögen

ein junges Mädchen, den Kopf gesenkt. „Was tun Sie hier?' Eine Antwort erfolgte nicht. „Wer.sind Sie?' klang es herrisch. „Ich — bin in der Fabrik beschäftigt, ich bin die Plätterin Wollet.' „Die Fabrik ist längst geschlossen. Was haben Sie hier noch zu suchen? Machen Sic, daß Sie heimkommen!' Das junge Mädchen in dem schlichten schwarzen Kleide machte einen verlegenen Knicks, wollte eben die Laube verlassen, als in der einen Fabriktür ein Schlüssel umge dreht wurde. Die Tür öffnete sich — Oskar trat

5
Newspapers & Magazines
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1932/02_06_1932/AZ_1932_06_02_2_object_1828340.png
Page 2 of 8
Date: 02.06.1932
Physical description: 8
du?' O nein, Gabriele, doch nicht! Knaben und Jünglinge fühlen wohl nicht so fein darin, sie wcllen und können ihre Einpsindunaen nicht so klar zergliedern — sie leiden anch nicht darnn- ter — aber daß sie sie haben, das weiß ich aus eigener Erfahrung.' ..War es — war e5 zwiich?'« Oskar und dir so?' Gabriele? Stimme klang wieder ganz leise, gleichsam tastend, als wage sie es kaum, weiter vorzugehen. Eugen setzte, wie im Aerger über sich selbst, einen sehr nachdrücklichen Farbentuvfen neben

einen blaßgelben. Halb mar es ihm lieb, daß der Name Oskar genannt wurde. „Nun. ja, ja!' gab er gleichmütig zu und nahm einen anderen Stift. „Doch ist es mir viel später zum Bewußtsein gekommen. Wie ich eben sagte, halbwüchsige Jungen nehmen ihr Gefühlsleben nicht unter die Lupe. Wir haben uns so leidlich! gut ver- tragen, aber die wirkliche brüderliche Liebe war uns beiden knapp zugemessen.' „Ob Oskar das auch gefunden hat?' fragte die leise junge Stimme. „Weiß ich nicht! Habe nie mit ihm darüber gesprochen

, mich nie von ihm auslachen lassen!' „Auslachen! Das ist es!' Gabriele sprach es lauter, sie nahm im Eifer die Hände von der Bank fort und legte sie ineinander. »Oskar — ich weiß nicht er — er lacht so oft über Tinge, die mir ganz, ganz ernst sind, und das macht mich scheu, wozu ich fast gar nicht neige!' »Das mußt du nicht schwer nehmen!' tröstete Eugen. Der Altersunterschied zwischen euch beiden ist ziemlich groß und an. das bißchen Spotten und Lachen wirst du dich bei Oskar schon gewöhnen müssen

, sie wollte mir viel Freude bie ten. Die habe ich denn auch gehabt — die wei ten Reisen, die herrlichen Naturgenüsse —' Kunst hätte ich ja viel, viel mehr haben mögen, aber davon hat Mama mich geflissentlich zu rückgehalten. Sie hat gemeint, das reale Leben käme darüber zu kurz, nnd das reale Leben sèi das weitaus wichtigere. Nun. ich weiß nicht! Ich möchte nur sagen: Allerlei Schönes habe ich sehen und genießen dürfen, aber per sönlich, für mein eigenes Ich habe ich noch nicht viel erlebt. Das ist Oskar sehr recht

nicht, war ich das anzufassen, mich darin einzuleben veH möchte. Und nun habe ich -» es mag unrech'I sein, daß ich es dir ausspreche, aber du bisi ja sein Bruder und sollst auch «nein Brude,^ sein! Nun habe ich zuweilen das Vorgefühl, Oskar wird das nicht wollen, was meinst b' — wird er es?' ' ^ „Nein', sagte Eugen schroff lind hart. „C' wird nicht. Wird es keinesfalls.' Erschreckt sah sie nach ihm hin, ganz wie ^ Kind, das sich fürchtet. „Ach, Eugen! Nicht doch! Nicht doch! M . hoffte, du würdest mir ein wenig Mut machàl

6
Newspapers & Magazines
Der Burggräfler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRG/1910/13_04_1910/BRG_1910_04_13_5_object_773050.png
Page 5 of 18
Date: 13.04.1910
Physical description: 18
von Putzer-R'ybegg 100 K, Frau Luise Gradner, Pension Tannhelm, Obermais 6 K. Zur Versteigerung der Villa „Hygiea' in Obermais teilen wir, das Verstekgerungsedikt der letzten Nummer berichtigend, mit, daß da» Vadium 15.000 K beträgt. Orientalische Anmaßung verrät e», wenn Oskar Ellmenreich zum Ersatz für seinen bei den letzten Gemeindewahlen erlittenen Durchfall sich zum Kurator für den Herrn Bürgermeister und den löbl. Stadtmagistrat aufwirft. Diese Oekar-Neben- und Ueberregierung hat die Bevölkerung

nachgerade satt. Ob e» Magistrat und Bürgermeister angenehm ist, als Machthaber nur von Oekar» Gnaden vor der Oeffentlichkeit dastehen zu müssen, unmündig und unter Kuratel, vermögen wir nicht zu beurteilen. Das vertrauen bei der Bürgerschaft zu stärken ver- mag solche Abhängigkeit nicht. Den Oskar kann und will einmal niemand als Stadt-Oberregenten haben. Für die letzte Sitzung de» „Deutschen Bürgervrrein»' hat Oskar in der „Meraner Zeitung' eine Interpellation an den Bürgermeister betreffend

die Verfügungen zum Empfang de» neuen Meraner Pfarrers angekündigt und in der Sitzung am Mitt woch gestellt, al» ob in solchen Dingen der Herr Bürgermeister erst die Wohlmeinung und die Er laubnis de» allgebietigen Oskar einholen müßte. Freilich, warum sollte ein neuer Pfarrer in Mrran ander« empfangen werden als etwa der Oskar auf der Heimreise von Amerika! Nach der „Meraner Zeitung' beanständete die Interpellation, daß „der Magistrat der Stadt Meran angeblich keine Ein ladung hiezu von Seite der Pfarre

wir ihnen schon wegg'fressen haben. Den Pfarrer kennen'» aber noch nöt, der hat am End' noch Ungeziefer 'reingebracht!' Unverfälscht Eilmenreich'jche Bildung und Denkungs art. Da» Ungeziefer, das Hrimkehrende au» Amerika mitzuführen pflegen, hat sich dem Oskar wohl bi» ins Gehirn hinetngefreffen. Für den Meraner Frei sinn immerhin da» richtige Oberhaupt, wenigsten» zum Dorschieben, wenn der „Andere' sich nicht die Haare verbrennen will. Konkurs eröffnet wurde über dos Vermögen de« Franz Aichberger

7
Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1907/09_12_1907/BZZ_1907_12_09_4_object_425861.png
Page 4 of 8
Date: 09.12.1907
Physical description: 8
an einberufen werden. Sie würden sich sodaini Ende März c-der A?isang April versam meln. Ter König von Schweden Stockholm, >^>, Tezember, lK.-B.) König Oskar von Schweden ist gestorben. Stockholm, Tezember, tK>B) Um ^.ti Ui'r früd lies; !><'r !tre>npri>vzregent den Ministerprün deuten, den Minister de? Aeußern nnd die höheren Hosbeamle» rufen- auch die ganze königlickv Fa milie Ukii im Kraukenzimnier des .Königs ver sammelt, Um 7 Uhr machle der Adjutant des Könige- die Mitleiln ig, das; der Tod nahe bevor

- stehe. Stockholm, k. Tezeinber, l9 Ul,r vormittags.) .König Oskar tvn Schn>ed<>ii ist soeben gestorben, nachdem er seit zirka .zehn Tage» an seinem alten Blasenleiden erkrankt war und bereits am Tienc- tag dem Kronprinzen Gustav die Regentschaft übertrafen ^lwtte. Die königliche Familie, ein schließlich der aus Karlsrulie eingetrossenen Kron prinzessin von S<i)weden. war am Sterbelager ver- sammelt. König 'Oskar war geboren am 2t. Jän ner Z829 in Stockholm, vermählte sich am L. Juni Z837

-e^uil'es zur Lemigung. Der Köni.i sor .derte sie ai.'k im Amte zu bleilvn. u-oranf sie den Eid der Treue leisteten. Ter König hielt dann eine Aiijprackx', in der er zunächst des großen Ver Enstes gedachte, den das Vaterland durch das Hin sctzeideu des Königs Oskar erlitten liabe. Ei pries die glänzenden Eigenschaften, die König Oskar in seiner mehr als Z5 Jahre währenden Regierung-:-. Zeit an den Tag gelegt habe nnd erklärte, das; er ehrlich danach streben werde, seine verantwor tungsvolle Aufzalv

8
Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1925/08_05_1925/MEZ_1925_05_08_2_object_655624.png
Page 2 of 6
Date: 08.05.1925
Physical description: 6
de» Generolstli! de» oberkinnlnaudo», die Umbildung der Poli ei i und ähnliche, fordern, wa» England nicht b? n»iMgt. Aach ieht e» so au», al» ob «nan sich l über die Veröffentlichung de» Verfehlung, berichte» noch nicht geeinigt hätte. Gewisse Nnch richten lassen allerding» die Möglichkeit zu. I England auch ln dieser Frage wi^er nachgäl!« Das ZNÜnchener DeuUe Museum und Oskar v. Miller. München, 7. Mal. Zum Berichte über die Festsitzung des Ausschusses des Deutschen Mu ssums im Otkoiiscrale sei nachgetragen

in großer Menge Handwerker asser Art auf die Bühne, die lärmend — zum Entsetzen des lwfisihen Herolds - ihre Werkzeuge ge brauchen. Dann tritt Peter V Ische r, der Nürnberger Erzglester, ein Urbild deutsct^r BÜrgeikmst, auf. nimmt an» des Schmiedes Hand den letzten Nagel entgegen, ist iich aber noch unschlüssig, welche Hand Ihn eintreiben soll. Doch da erscheint ein sehr grosser Pilger, mit zerzaustem Mantel, behangen mit Schilf und Gras. Auf seinem Nacken reitet das göttliche klndleln (Oskar v. Millers

wahre, echte Kultur und dl« Liebe zu Ihr nicht verloren habe. Schwedens Anteil an den Errungenschaften deutscher Technik brachte der Direktor der „Königlichen Akademie' der techni schen Wissenschaften In Stockholm, Gn ström, ' zum Ausdrucke. Dann sprach noch ein Vertreter j Hollands. lUnter den vielen Geschenken, die Oskar von Miller als Schöpfer des Deutschen Museums überreicht -wurden, waren die Goldene Ra- Henau-Medaille, welche für den deutschen Ver band technischer wissenschaftlicher Vereine

Reichskanzler Dr. Luther sowie der bayrische Ministerpräsident Dr. Held gehalt volle Festreden, ln denen sie Ihre Glückwünsche für Oskar v. Miller und das Deutsche Museum zum Ausdruck brachten. Von stUvmIschem Beifall begMßt, dankte Os kar v. MI l l e r allen, ole am Werke mitgehol fen haben, ln dem ste das Denkmal deutscher Einigkeit sehen. Abends schloß sich an die offizielle Eröffnung das Festspiel von Gerdard Hauptmann an. und dann fand in den Räumen des Museum» «in Festmahl statt, an dem mehr als L000

10
Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1925/07_05_1925/MEZ_1925_05_07_2_object_655539.png
Page 2 of 6
Date: 07.05.1925
Physical description: 6
» verletzte. Direkte Zugsverbiadung Peking-Tokio. To kio. 7. Mai. (Radio^Eige»Ä>ieirsr.) Japanische und chinesische Eisenbahningenieure b«raten ge genwärtig die Möglichkeit der Schaffung einer dtmtt«, ZuAwtrbdidwllS aus Gmnnasialprofessor«n. (Ag. Br.) Gestern drangen Der Aestzug der Stadt München. (Zur Eröffnung de» deutschen Musemn».) München. S. Mai/ Das duftige Festgewand, das die Landeshaupt stadt siir den Feskua zu Ehren ihres großen Sohne» Oskar v. Miller angelegt hatte, kam heute bei günstigem

Maienwetter erst so recht zur «Geltung. Der Sonn«nglast, dl« in zarten Farben gehaltenen Wimpel, di« nur stellenweise durck die Stadt», Landes- sowie alten und neuen Reichsfarben unterbrochen waren, bildet«» zu sammen mit dem Tannengriln «in« froh« Far bensymphonie. Es herrscht« das, was man früher „Kalferwetter' nannte, heute aber wohl zutref fender Oskar v. Miller-Wetter heißen mußte; beim unser verehrter Mltbllrger scheint auch beim Wettergott besonders gut angeschrieben zu sein. Ms nämlich Sonntag

vormittags das Wetter noch recht zweifelhaft schien und ein verdächti ges Mailüftlein wehte, äußerte Oskar v. Miller gegenüber jemanden, der daran zweifelte, daß Dienstag der Festzug auch wirklich werde abge balten werden können, mit aller Bestimmtheit lachend: „Da können 'S ganz ruhig seinl Für Dienstag Hab i schon oben zuriegeln lassen!' Und wirklich blieb der Himmel zugeriegelt und ! der Imposante Festzug konnte zur Freude der Miinchener Bevölkerung feinen programmäßigen ! Verlauf nehmen. Er setzte

, «wo der Zug nach oi-i'! Huldigung für Oskar o. Miller auseinander»« ««ü Es war musterhaft fllr Ordnung gesorgt >>'>r den und es ereignete sich auch nirgends n» ernster Zwischenfall. Hingegen mußte die tätsmannschaft in verschiedenen Fallen eing^ I fen, ln denen P«rsonen von Unwohlsein des«« Freiwillige gerichtl Berstesg^rung. Au» dem Nachlasse detz. Aloi» Wohlsm^ werd«n dt« nachstehenden Rialltätin freiwillig öffentlich feUgeboten und zwar: de»! ll'> «inl. gl. 742,II Mala. tzv. «« von g>.^ wohnbau

11
Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1880/18_10_1880/BZZ_1880_10_18_1_object_396773.png
Page 1 of 4
Date: 18.10.1880
Physical description: 4
, Rotler und C-mv. >n Wien. I. Riemergaffe i«. 23S. Montag» den 18. Oktober 188« Gabriele. Novelle von Richard Hofmann. (11. Fortsetzung.) Oskar erwog diese Gedanken noch einige Momente, während ihn Gabriele verwundert und erwartungsvoll an blickte, doch dann faßte er feinen Plan und war ent schlossen, Gabrielen Alles zu sagen, wenn sie im Laufe deS Gespräches nicht darauf Verzicht leisten würde, das Schicksal des Grasen Broderode zu erfahren. „Mein theueres Fräulein de Durandot,' begann Oskar

^ nientalS wieder in diesem - Hause erscheinen können,* sagte Oskar mit Gleichmuth. „Darm werde ich^ihn aussuchen, Sie werden aS'Zeuge- dienen und Gras ^ Broderöde wird dann als Mann-von' Ehtt Äd Character'zü gestehen' müssen: daß Wischen ihm^ und mir sich nichts zugetragen hat, was ihn zu seiner grausamen Handlungsweise ihrer bedauernswerthen Schwe ster gegenüber veranlassen konnte,' entgegnete Gabriele energisch. „Auch das ist unmöglich oder doch zwecklos', antwor tete Oskar mit verdüsterten

Gesichtszügen. „Graf Bro» derode ist jetzt krank — todtkrank — rettungslos ver loren .Mein Gott, was ist mit dem Grafen geschehen ?' fiel Gabriele bestürzt ein. „Hat sich der Aermste. seinen Schritt bereuend, selbst ein Leid zugefügt?' — „Wenn eS Ihnen keinen allzugroßen Schmerz bereitet,' fuhr Oskar mit ernster, trauriger Stimme fort, »dann sollen Sie Alles erfahren, Fräulein de Durandot.' Aber um Himmelswillen, was soll in so kurzer Zeit mit dem gesunden, blühenden Grafen geschehen sein? Doch ich muß

es wissen, der Graf Broderode ist eine für mich werthvolle Person, von ihm hängt fast mein ganzes Schick sal ab. Sprechen Sie, sagen Sie mir Alles, theurer Oskar!' Derselbe begann mit einer Stimme, die eine tiefe, innere Trauer verrieth, in folgenden Worten: „Ein Unglück, eine Katastrophe kommt im Leben selten allein, Gabriele. Die Handlungsweise deS Grafen Brode« rode an unserer Schwester war für uns so beleidigend, haß sür die Thaten des Grafen Broderode eine Genug thuung gefordert werden mußte

13
Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1904/15_10_1904/BZZ_1904_10_15_6_object_383136.png
Page 6 of 12
Date: 15.10.1904
Physical description: 12
von 4l)l)lX) Rubel flüchtig geworden ist. Man hat hinter ihm einen Steckbrief erlassen. — König Oskar an die Journalisten. Der norwegische Journalistenbund beging dieser! Tage sein zehnjähriges Stiftungsfest und erhielt von König Oskar, der literarisch vielfältig interessier ten Herrscher! der nordischen Unionländer, die fol gende Glückwunschwidmung: „Die journalistische Tätigkeit umfaßt ein bedeutsames Arbeitsfeld in der Gesellschaft unserer Tage. Aber wie alle Wirksamkeit, die Ansehen und Einfluß zu ver leihen

vermang, bringt auch dieser Schaffenskreis eine Verantwortung mit sich, deren Tragweite sich die Träger des journalistischen Tagewerkes alle zeit bewußt bleiben müssen. Oskar.' — Der kö nigliche Ausspruch war der Klubleitung mehrere Wochen vor dem Fest zur Verfügung gestellt und zierte nun als Leitmotto in Faksimile die erste Seite des Jubilüumsblattes „Oljebladet'. Es kann, so wird den „M. N. N.' aus Christiania geschrieben, in diesem Zusammenhang kurz erwähnt werden, daß während der 34jährigen

RegierungZ- dauer Oskar II. weder in Norwegen noch in chweden jemals eine Strafverfolgung wegen Beleidigung des Landesherrn stattgefunden hat, trotzdem in beiden Ländern unbegrenzte AeuAe- rungsfreiheit besteht. — Eine moderne Dido. In den Vereinigten Staaten von Amerika haben die Selbstmorde wäh nend der letzten Jahre nicht nur iu bedenklichem Gnade zugenommen, sondern sie unterscheiden sich auch in der Art der Aussührung von denen, die bei anderen Völkern vorkommen, was wohl mit der Besonderheit

14
Newspapers & Magazines
Der Burggräfler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRG/1898/25_06_1898/BRG_1898_06_25_7_object_803459.png
Page 7 of 14
Date: 25.06.1898
Physical description: 14
Oskar IL von Schweden für die Tagespresse an den Tag zu legen pflegt, ist seit Langem bekannt. Die im Auslande viel bemerkte Rede, die der Monarch seinerzeit aus dem Stockholmer Journalisten kongreß gehalten hat, legte hiesür Zeugnis ab. Weniger bekannt dürste es sein, daß der schwedische Monarch sein Wohlwollen keineswegs aus die Re präsentanten der großen in- und ausländischen Tagespreise beschränkt, sondern auch für die mancherlei Nöthen eines weltverlorenen Kleinstadtredakteurs Verständnis

besitzt. Ein sprechendes Beispiel hiesür liefert eine Episode, die von der norwegischen Zeitung „Oestersunds Posten' mitgetheilt wird. Es war im Sommer vergangenen Jahres, als König Oskar II. auf der Reise nach Drontheim das Städtchen Oestersund berührte und von den Notabili täten von Läns zu einem solennen Festdiner nach dem Rathhause geladen wurde. Die ungemein herzliche Begrüßung der Bevölkerung veranlaßte den König, im Verlaufe der Tafel zu einer längern Ansprache das Wort zu nehmen

sich an den Landeshauptmann Freiherr» v. Sparre mit der Bitte, das Konzept der Rede dem König Persönlich zur Korrektur zu übergeben. Der Beamte erklärte sich sofort bereit und wußte in einem günstigen Augenblicke seine Bitte an höchster Stelle vorzutragen. König Oskar nahm die noch tinten- seuchten Manuskripte mit einem freundlichen „Myeket gerua“ („Mit Vergnügen!') entgegen, ließ sich an einem Tische nieder und begann zu lesen. Dann nahm er selbst Papier und Feder zur Hand und schrieb die ganze Rede frei

aus dem Gedächtnis nieder — Wort für Wort. Ein Blatt nach dem anderen wurde zur Seite gelegt, leicht und ohne stocken flog die Hand des Königs über das Papier, bis auch das letzte Tüpfelchen in dem „Referate' gesetzt war. Ohne das Geschriebene zu revidiren, übergab es der Monarch dem harrenden Zeitungs- befitzer persönlich mit einem freundlichen Gruße, tvoraus der glückliche Redakteur mit seine« Schatze unverweilt zur Druckerei eilte. Ein späterer Ver gleich ergab, daß Oskar der II. in geradezu über raschender

15
Newspapers & Magazines
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1912/23_01_1912/BRC_1912_01_23_1_object_138370.png
Page 1 of 8
Date: 23.01.1912
Physical description: 8
. n Nachdruck verboten. „Am Ende gehörst du auch zu jenen Dichter naturen,' bemerkte Oskar kopfschüttelnd, „welche behaupten, der unglücklichen Liebe sei ein viel größerer Reiz, ein Hauch höherer Poesie verliehen als der glücklichen. Ein deutscher Schriftsteller äußert sogar, die glückliche Liebe sei langweilig und urprosaisch wie ein Millionär. Mögen solche überspannte Menschen sagen, was sie wollen, ich bin lieber ein prosaischer Millionär, der im Genüsse schwelgt, als ein poetischer Bettler

mich darauf, mein neues Heim kennen zu lernen,' antwortete Margarete lächelnd, „und folge meinem Herrn und Gebieter, wohin er mich immer führt.' „So fo'ge mir einstweilen zu unserem römischen Aufenthaltsort,' scherzte der Graf, indem er auf stand und ihr den Arm bot. „Es ist spät ge worden.' V. „Willkommen, Margarete, in meiner — in unserer Heimat! Wir befinden uns auf eiger'.m Grund und Boden, mein Liebling,' sagte Graf Oskar, indem er voll zarter Sorge die leichte Ge stalt seiner jungen Frau

nenden Ländereien. Nach den farbenprächtigen, fvnnendurchwärmten Landschaften des Südens, aus welchen das junge Paar soeben zurückkehrte, machte die ebene, einförmige Gegend im dämmerigen Abend, lichte einen sehr nüchternen und erkältenden Gindruck, so daß Margarete sich seltsam angefröstelt fühlte. Der Graf zog die Schelle und läutete ganz energisch, aber erst nach geraumer Weile wurde das Portal geöffnet. „Was soll das heißen,' fuhr Oskar den Diener ärgerlich an. „daß man uns gleich Fremden

. Gegen dieses ausdrückliche Gebot wagten wir nicht zu handeln.' „Hier bat jedenfalls ein Mißverständnis vor gewaltet. Meine Mutter hat euch unmöglich diese kleine Aufmerksamkeit für eure junge Herrin unter sagen wollen,' bemerkte Oskar hastig, während ein Schatten über seine Stirn flog. „Komm, Marga rete,' wandte er sich gleich darauf m liebevollem Tone an seine Frau, „wir wollen meine M«t!er begrüßen, sie erwaitet uns wahrscheinlich in ihrem Wohngemache.'

16
Newspapers & Magazines
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1937/02_03_1937/AZ_1937_03_02_3_object_2635868.png
Page 3 of 6
Date: 02.03.1937
Physical description: 6
. — Die Ersahrungen mit Eonstantin Manea. dem Blaubart der herzen'. — Der Stab der t0 Schönen. — Die offerte der verliebten. — Wie reagiert der Mann in lZV Einzelsragen? Millionär durch Sie Francis Drà Oskar Merrill hartzell ins Irrenhaus überführt — der letzte Akt de» größten Betrugs des Zahr hundert» — Die Menschheit glaubt alles — „Es geht nm 4.S Milliarden Pfund Sterling!' — Eine Geschichte, die um 1700 beginnt. Maines auf eine Mrs. Sadie Whitaker aufmerk sam. Diese Mrs. Sadie war offenbar ehrlich davon

der zerrisse- uegen die Wollhandkrabbe gesWk len Tg 'd' ^ heute als unheilvollen gesund- Des Maines (Jena), Ende Februar In diesen Tagen ist der Zuchthäusler Oskar Merrill Hartzell als unheilbarer Kranker in die Irrenanstalt des Maates Iowa überführt worden. Dies dürfte der letzte Akt in der Geschichte des größten Betrugs dieses Jahrhunderts sein — groß vor allem in bezug auf die Zahl der Opfer. Der stille Traum des kleinen Mannes Die Psychologen wissen, daß in der menschlichen Natur eine merkwürdige

Neigung schlummert, auf irgendeine romantische Art und Weise groß, mäch tig und reich zu werden. Der eine erbt, der andere gewinnt in der Lotterie und die dritten jagen zeitlebens ihrem stillen Traum nach. Nur aus dieser psychologischen Eigenart ist es zu erklären, daß ein ehemaliger Farmersknecht Oskar Merrill Hartzell im Laufe weniger Jahre Millionär werden konnte, weil ihm Taufende von Menschen das Märchen von der Riesenerbschast des Sir Francis Drake glaubten. Die beiden Versionen Die Geschichte

18
Newspapers & Magazines
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1900/02_10_1900/BZN_1900_10_02_6_object_2415686.png
Page 6 of 8
Date: 02.10.1900
Physical description: 8
dieser als ein Gottesgericht auf zufassen? - . ^ SchicksaLstücke. Crim i n a l - R o m a n von Fitzgerald - Molloy. s38i Fortsetzung und Schluß.) Philipp verbrachte eine unruhige Nacht; das Wiedersehen mit der Geliebten hatte ihn bei seinem Schwächezustand mehr erregt als ihm gut war. In Folge dessen weigerte sich der dirigierende Arzt anfangs, Oskar Werner zu dem Kranken zu lassen, der als Erster am folgenden Morgen im Hospital erschien. „Ich habe ihm aber eine so erfreuliche Nachricht zu bringen,' meinte der junge

vor.' „Hast D u etwa — —' stmnmelte Philipp erregt. Die Steine gefunden !' platzte Werner triumphierend heraus. „Wo, wann und wie erzähle ich Dir später.' Es entstand eine kurze Pause. Philipp atmete schwer und versuchte sich aufzurichten. „Gefunden?' murmelte er. „Ist es auch war? Ist es keine Täuschung?' Sprich Oskar — sprich!' „So wahr wie ich vor Dir stehe. Ich entdeckte sie gestern Abends und brachte sie heute früh gleich in die Reichsbank.' Philipp that einen tiefen Athemzug. „Ach, Oskar,' sag

^ er mit einem glücklichen Ausdruck, „wenn Du wüßtest, was diese Wendung der Dinge bedeutet ; wenn Du wüßtest, wie ich mich freue, die Steine wieder zu haben!' Werner beugte sich lächelnd über ihn herab. „Ich alter Junge! Es bedeutet, daß Du ,nun bald Hochzeit halten wirst Philipp sah nachdenklich vor sich hin; ein Schatten gl» über seine bleichen Wge. „Oskar,' fragte er zögernd, o Hand des Freundes erfassend, „wenn mir doch noch etwas zu- * stoßen sollte —

19
Newspapers & Magazines
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1932/23_06_1932/AZ_1932_06_23_2_object_1820380.png
Page 2 of 8
Date: 23.06.1932
Physical description: 8
in einem weißen Sterbe- Kleide, von vielen, vielen Blumen umgeben, in ihrem Sarge, sie sah heiter und friedlich aus und so merkwürdig jung, daß niemand ihr die Jahre zugetraut hätte. Nun kam auch die !Sonne zum. Vorschein, als wolle sie ihre getreue Verehrerin noch zum Abschied küssen. Ein un gewöhnlich starkes Trauergesolge fand sich ein. Hatte man es früher schon gewußt, wie viel Liebe sich die lebensfrohe, herzensgute Frau erworben — jetzt wurde es allen doppelt klar. Oskar, der ältere Sohn, erschien

zu plötzlich gekom men, er hatte gehofft, sie noch viele Jahre be halten zu dürfen. Mit diesem jähen Abschluß vermochte er sich nicht abzufinden. Auch emp fand er Reue, nicht häufiger ein Wiedersehen herbeigeführt zu haben. Wie oft hatte Klärchen ihn gebeten: „Komm doch herüber zu mir, mein alter Junge, ich sehne mich so nach dir!' Freilich hatte sehr oft hinter dieser Bitte der Nachsatz gestanden: „Wenn du kommst, würde auch Oskar mit Gabriele herüberkommen!' Und eben dieser Nachsatz hatte Eugens Fern

, es werde sich manches ändern. Oskar werde sie ihre eigenen Wege gehen lassen. Nun, das war nicht geschehen, ihr goldener Käfig umgab sie enger denn je. Ach. jetzt sachte den Kops an Mutters Brust betten und leise bit ten können: „Hab du mich lieb, sehr lieb! Ich weiß, du hast viel Liebe zu vergeben, und ich. ich entbehre sie in meinem Leben, in meiner Ehe! Ich kann nicht sein ohne Liebe, schenk du sie mir, hülle mich in sie ein. wie in einen warmen, weichen Mantell' Nun war es zu spät für Bitte und Gewäh rung, nun stand

20
Newspapers & Magazines
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1932/01_07_1932/AZ_1932_07_01_2_object_1820336.png
Page 2 of 8
Date: 01.07.1932
Physical description: 8
?' „Ja, ich habe mich dazu entschlossen.' „Vor kaum einer halben Stunde hattest du dich noch nicht entschieden.' „Nein. In einer halben Stunde kann sehr« viel geschehen.' 21. Kapitel An dem frisch aufgeworfenen Hügel, de» Frau Klärcheus irdische Hülle barg, stand Gabriele, beide Hände voller Blumen, und nahm Abschied. Nahm Abschied von der lieben herzensguten Frau, die ihr weit mehr Mul»Hf gewesen, als die Frali, die sie geboren hatie, nahm Abschied auch von ihrem bisherigen Leben. Sie hatte mit Oskar eine sehr merk würdige

Unterredung gehabt. Er war vor sie hingetreten am gestrigen Tage und hatte sie ganz unverblümt und unvermittelt gefragt, ob sie sich in ihrer Ehe mit ihm unglücklich fühle, ob sie wünsche, diese Ehe gelöst zu sehen. Sie war so erschrocken, so erstaunt, so verwirrt ab 5'-!^- ' , ... „Nun, das ist unrecht, Kind!' rügte Frau — ^ Olga mit ihrer sanften Stimme. „Kein Mensch dieser gänzlich unerwarteten Szene gewesen sollte lins zu niedrig stehen, um. so oder so, Oskar, der eine Auseinandersetzung

mit ihr <^Anteil, an ihm zu nehmen. Ich habe diesen herbeiführte,^- Oskar, der sich mit ihren Emp- „Es ist nicht obligatorisch, daß jede Barietee-^HochMiit.immer schon, als du ,,och e>n Klnd ..fi>,du!igen beschäftigte — daß sie zunächst keines tcekünstlerin ein gefallenes Mädchen ist!' er- warst, an dir bekämpft.'.MN^MM'^M^D^Wörtes. fähig gewesen war. Dann aber siegt klärte Peter. „Ich habe in Berlin ein paar „Und immer vergebens!' vollendete Lydia ihre Wahrheitsliebe, siegte die schon lange

21