. Von einem aus Orient kommenden Zug war, wie man später erfuhr, sogar auf den aus Ueberetfd) kommenden Zug, welcher Leute in Oracht nach Bojen führte, gefeuert worden. Um 3 Uhr nachmittags begann sich nun wirklich der Cracbtenjug vom (üaltberplatj durch die Erzherzog Rainerftraße, Goethestraße, Obstmarkt, franziskan erstrape, gegen Runkelstein zu bewegen. — 6s war ein rührend schönes Bild, als Männer und frauen, Kinder und Grelle im farberllchmuck ihrer uralten heimischen festtagskleidung blumengeschmückt
Mordlust würden und daß schon schwarzbehemdete Mordbuben mit Bomben und Revolver die Straßen umlauerten. Schon am Ulaltherplatz hatten sich einzelne faschisti sche Gruppen in den Orachtenzug eingeschoben, was die Umzügler um des Friedens willen in stolzer Ruhe geschehen ließen. — So war der Zug bis zu seiner Mitte auf den Obstmarkt in Bozen gekommen, va schrien plötzlich gellen de Signale auf, Schölle fielen aus der Mufeumsstraße und Laubengalle, Bomben wurden geworfen von den fenstern der Häuser
und von allen Seiten brachen Faschisten hervor mit Schlagstöcken und Revolvern. Blindlings wurde auf die waffenlose Menge und den Zug eingeschollen und ein geschlagen. Verwundete sanken nieder, eine Volkspanik brach aus und viele wurden niedergetreten. Prügel und Steine durchschwirrten die Luft. Bis zum Vach hinauf hatte stch in die umstehenden Häuser die Menge geffüchtet, wäh rend am Obstmarkt und in der Kapuzinergalle noch der faschistische Oerror lärmte. Jetzt erst erschienen Carabinieri. re m allgemeinen
Oumult aber halfen Tie ihren Knüppel- und volverlchwingenden Landsleuten und hieben auf das Volk ein. vieses sah stch verraten, ffüchtete, der Erachten - zug hatte stch aufgelöst und als das Militär den Obstmarkt absperrte, konnten nur die 52 Verwundeten geborgen werden. Mittlerweile trieben die bewaffneten Haufen der fa- schisten, ungehindert von der italienischen Polizei, die sich zerstreuenden Teilnehmer des Zuges durch die Straßen der Stadt. Vurch die Kapuziner- und Ulangergalle lief franz