Dokumentenfund im Zarenschlosse Galschina. Die Bolschewiken finden die historische Korrespondenz Nikolaus 8. mit der Zarin-Mutter. Wahrheit oder Fälschung? Bukarest, 19. Jänner. Die Lenmgmöer „Prawida" berichtet, Moskauer Mel dungen zufolge, über einen senfallouellen Historischere DokUiMenterrfnnö, der dieser Tage im ehemaligen Zaren schlosse Gats ch i rr a, das irr den letzten Jahren vor dem Umsturz vorr der Zarin-Mntter, Maria Feo d orowna, bewohnt war, gemacht wurde. Laut dieser Meldung
hat der Hausverwalter dieses Schlosses, Mala ross, bei einer Revision der ehemaligen Wohnräume der Kaiserin- Mutter in der Garderobe derselben ein SeWonsäckchen gesunden, das 29 Briefe enthielt, die Nikolaus II. an sie während ihrer gelegentlichen Aufenthalte in Kopen -- Hage n über die Vorgänge in Rußland geschrieben hatte. Diese Zarenbriese, die aus der Zeit vom Mai 1903 bis November 1908 stammen, stellen deshalb ein sensatio nelles Ereignis dar, weil sie den Friedens sch lutz mit Jan a n, derr
eingeleitet wurde. In diesen Briefen an feine Mutter soll Nikolaus H. sagen, das; er es selber tvar, der dem damaligen Generalgouver neur von Petersburg, T r e p o f f, den Rat und die Be fehle zur blutigen Niederschlagung -des Aufstandes erteilt hätte. Die blutige Parole: „Schießt, Soldaten, Patronen haben wir genug!" sei. wie aus diesen Briefen hervorgehe, der wörtliche Befehl Nikolaus II. an Trepoff gewesen. In den Bukarester russischen Emigrantenkreisen findet man es auffällig, daß jetzt nach zehn
Jahren plötzlich Do kumente aufgefinrdeu werden, die Nikolaus II. als blutgierigen Herrscher erscheinen lassen, was selbst mit den bis-herigen Veröffentlichungen der Bol schewisten über den letzten Zaren in grellstem Wider spruche steht. In den hiesigen russischen Emigranten- kreisen ist man der Ueberzeugung, daß es sich um eine kühne Fälschung handeln dürfte. In der Sowjetunion findet im Februar nämlich die N e u w a h l aller Sowjet- Vertretungen statt. Derr Bolschewisten macht