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Tiroler Land-Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 30.01.1915
Physical description: 8
sein, denn an dem eigentlichen Kriegsgrund, dem wüsten, über Leichen schreitenden Ehrgeiz des Großfürsten Nikolaus, einer der umheimlichen Persönlichkeiten der russischen Geschichte, hat das Volk keinen Teil. In seinen werteschaffenden Ständen bestand lediglich eine ge wisse Eifersucht gegen das wirtschaftliche Oesterreich- Ungarn und ebenso gegen Deutschland, die möglicher weise zu einem Zollkrieg nach Ablauf der Handels verträge geführt hätte. Aber, daß das Schwert ge zogen, ein entsetzliches Hinopfern der besten

russischen Manneskraft riskiert wurde, das war nicht der Wille des Volkes, hierzu war die Triebfeder allein der verbrecherische Ehrgeiz des genannten düstern Groß fürsten, der offenbar ein zweiter „Peter der Große" zu werden sich vorgenommen hatte, an der Spitze sieggekrönter Heere in die alte Kremelstadt einzuziehen gedachte, um dann, nachdem das willenlose Werkzeug Nikolaus II. seine Schuldigkeit getan, ihn vom Thron zu stoßen und sich selbst die Zarenkrone aufs Haupt zu setzen. Nur solche ungeheure

Freveltat, die ja in der blutbefleckten Geschichte Rußlands nicht ohne Vor gang ist, kann dem gewalttätigen Großfürsten vor- geschwebt haben. Ihr das Leben von Hunderttausend^ russischer Männer und Jünglinge zu opfern, zögerte er keinen Augenblick. Doch der Himmel ließ das Bubenstück nicht gelingen. Die österreichisch-unga rischen und deutschen Truppen dringen auf russischem Boden immer weiter vor und der entscheidende große Sieg ist ihnen nicht mehr streitig zu machen. Des Großfürsten Nikolaus

Zarentraum zerstiebt, zu Bergen türmen sich die Leichen russischer Kämpfer. Um durch das Erscheinen endloser Scharen Ver wundeter in den großen Städten nicht die Erbitterung der dortigen Bevölkerung zu gefährlichem Grad zu steigern, hat man sie auf die Landstädte und Dörfer verteilt. Doch die immer größer werdende Not im ausgesogenen Lande ist nicht zu verschleiern und so ballt sich denn unabwendbar das Gewölk der inneren Gefahr. Die Schergen des Großfürsten Nikolaus in Petersburg suchen

sie durch ein alterprobtes Mittel zu beschwören: durch Entfesselung von Hetzen gegen „Fremdstämmige". Diesmal nicht nur gegen die gewohnheitsmäßigen Dulder, sondern auch gegen die baltischen Deutschen und die Finnen. Ihrem an geblichen Spionagetreiben wird die Schuld wesentlich zugeschoben, daß der „geniale" Heerführer Großfürst Nikolaus nicht den Sieg an Rußlands Fahnen zu heften vermochte. Der Rest der Verantwortung ist auf „unfähige" Generäle abgewälzt, die, sofern sie nicht den Schlachtentod fanden, durch das Kriegs

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Der Bote für Tirol
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Page 7 of 12
Date: 18.08.1888
Physical description: 12
1519 Zusammenstellung dem d' s 5 der kür den Bau der Kälterer Zufahrtsstraße aus Privatbesitze erforderlichen Grundflächen, sowie der zu demolierenden Gebäude und deren Entschädignngsbe- Name des Besitzers i Vultur-Gattung ' - S träge in der. Gemeinde Kältern. 3U Z S 38 Johann Kaspareth in »5 Cultur-Gattung Z-.L St. Nikolaus Banarea 20 Name des Besitzers ^ ---> ' „ >s 3S Josef Frank in St. Nikolaus detto 20 40 Cresceutia Wlw. Schulliau in St. Nikolaus Acker 75 1 Anton Weiß. Schuster in 125

41 Johann Perustichs Erben St. Nikolaus Acker in St. Nikolaus Banarea 100 2 Heinrich u. Anton Morandell Acker mit Wein 630 42 Franz Ambach in St. Nikolaus detto 40 des Josef in St. Nikolaus ban 43 Joses Nenner detto detto 20 3 Josef Dissertori i. St.NikolauS Acker mit Ane- 44 Creseentia Svlva detto detto 20 wand 535 45 Joses Nenner detto detto 3 4 Maria Mair geb. Andergaffer 46 gränz Pillon detto Weiubergl 9 in St. Nikolaus detto 30 47 Michael Bernard detto Bauarea 15 S Johann Kaspareth in St. Acker

mit Wein 4L detto detto Garten 70 Nikolaus berg! und Ane wand 215 49 detto detto Wiese mit Wein berg! 13» 6 Maria Wt. Andergasser geb. Acker mit Wein 50 Aloisv.Dcllemanu detto detto 100 Pernstich in St. Nikolaus berg! 335 51 Josef Sölva'ö Kinder in 7 Aloisia Gutmorget geb. Ander Acker mit Wein- St. Nikolaus Acker 50 gasser in St. Nikolaus bergl und Ane- 52 Maria Witwe Sölva in Acker mit Wein wand 190 St. Nikolaus berg! 25 S Franz Puqneth des Michael 53 Mathias Eisenstecken in in St. Nikolaus detto

70 St. Nikolaus detto 190 9 Anna Dissertori geb. Pugneth detto 50 54 Josef Moraudel des Johann, 20 Katharina Atz des Alois vcr- Tischler in St. Nikolaus detto 490 ehel. Morandell in Mitterdors detto 15 55 Johanu Larcher in Mitterdors detto . 130 11 Jos. Dissertori in St. Nikolaus Wiese 130 56 Sebastian SepPi in St. 12 Änna Pillon geb. Dissertori Nikolaus detto 600 in St. Nikolaus detto 45 57 Maria Morandell Witwe geb. Acker mit Wein 13 Anna Pillon detto Acker mit Wein berg! 615 58 Florian in Mitterdors Anton

Mair Hans-Nr. 57 berg! 455 14 Anna Pugueth geb. Pillon in Psuß detto 535 in St. Nikolaus Wiese 15 59 Max Atz des Josef in 15 Johann Frank des Michael ketto St. Nikolaus Wiese 5 in St. Nikolaus 25 60 Josef Gutmorgcth Leu. in Wiese mit Ane- 16 Max Atz des Josef in St. Nikolaus wand 195 St. Nikolaus detto 35 61 Josef Audergaffeu des Math. Acker mit Wein 17 Maria Zuggal. H.-Nr. 49/a in Mitterdors berg! 685 in St. Nikolaus detto 95 62 Katharina Pichler H.-Nr. 60 18 Jos.Dissertori in St. Nikolaus detto

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Der Bote für Tirol
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Page 7 of 8
Date: 21.08.1888
Physical description: 8
1533 Zusammenstellung der für den Bau der Kälterer Zufahrtsstraße aus dem Privatbesitze erforderlichen Grundflächen, sowie der zu demolierenden Gebäude und deren Entschädigungsbe träge in der Gemeinde Kältern. Name des Besitzers Kultur-Gattung s Z> Name deS Besitzers Cultur-Gattung «-» 38 39 40 1 Anton Weiß, Schuster in 41 St. Nikolaus Acker 125 2 Heinrich n. Anton Morandell Acker mit Wein 42 des Josef in St. Nikolaus bau 680 43 3 Josef Dissertori i. St.Nikolaus Zlcker mit Ane- 44 wand 585

45 4 Maria Mair geb. Andergasser 46 in St. Nikolaus detto 30 47 5 Johann Kaspareth in St. Acker mit Wein 48 Nikolaus bergl und Ane- 49 wand 215 6 Maria Wt. Andergasser geb. Acker niit Wein 50 Pernstich in St. Nikolaus bergl 335 51 7 Aloisia Gutmorget geb. Ander Acker mit Wein gasser in St. Nikolaus bergl und Ane- 52 wand 190 8 Franz Pngneth des Michael 53 in St. Nikolaus detto 70 9 Anna Dissertori geb. Pugueth detto 50 54 10 Katharina Atz des Alois ver- ehel. Morandell in Mitterdorf detto 15 55 11 Jos

. Dissertori in St.Nikolaus Wiese 130 56 12 Anna Pillon geb. Dissertori in St. Nikolaus detto 45 57 13 Anna Pillon detto Acker mit Wein bergl 615 58 14 Anna Pugneth geb. Pillon in St. Nikolaus Wiese 15 59 15 Johann Frank des Michael in St. Nikolaus detto 25 60 16 Max Atz des Josef in St. Nikolaus detto 85 61 17 Maria Zuggal, H.-Nr. 49/a in St. Nikolaus detto 95 62 18 Jof. Dissertori in St. Nikolaus detto 235 19 Franz Morandell des Anton 63 nun dessen Witwe in St. 64 Nikolaus detto 65 20 detto - detto

15 65 21 Johann Luggin des Jakob in Acker mit Wein St. Nikolaus bau 805 66 22 Josef Gutmorget senior Acker mit Wein bergl und Ane- 67 wand 380 23 Joscf Würth des Jgnaz in Acker mit Wein 68 St. Nikolaus bergl 285 24 Maria Witwe Würth in 69 St. Nikolaus detto 625 25 Josef Würth des Josef in 70 St. Nikolaus detto 10 26 Katharina Wohlgemnth des 71 Josef in Pfuß detto 390 72 27 Alois Pichler, H.-Nr. 60 in St. Nikolaus detto 175 73 28 Katharina Obrist geb. Pertold Acker mit Wein im See bau 8 29 Anna Frank geb

. Sozin 74 in St. Nikolaus Garten 170 30 Anton Morandell des Jose 75 in St. Nikolaus detto 175 31 Josefa Michaeli geb. Moran Acker mit Wein 76 dell in St. Nikolaus bergl und Ane- wand 710 77 32 Johann Andergassendes Josef, Wiefenwasserer detto 425 7L 33 Johann Luggin des Jakob 7L in St. Nikolaus detto 235 34 Josef Morandell des Johann Acker mit Wein Ll H.-Nr. 22 in St. Nikolaus bergl 55 3L Johann Luggin des Jakob 81 in St. Nikolaus Bauarea 15 3L Maria Gschnell geb. Negori Acker mit Wein

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Lienzer Nachrichten
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Page 3 of 4
Date: 17.04.1917
Physical description: 4
Volk" zu beschlagnahmen. Außer dem werden von der Oberpostdirektion nentrali- tätswidrige Ansichtskarten eingezogen. Aus dem Leben Nikolaus' II. Die Person Nikolaus II., der jetzt in seinem eigenen Reiche gefangen ist, wurde von russischen und ausländi schen Kennern der Verhältnisse am Zarenhofe oft in widersprechender Weise charakterisiert. Daß die über Nikolaus II. gefällten Urteile infolge so zahlreicher Abweichungen niemals ein einseitig klares Bild zu geben vermochten, hat seine Haupt ursache

. Nikolaus II. wurde bei mehr als einer Gelegenheit ein blutrünstiger Tyrann ge nannt, doch kommt man der Wahrheit näher, wenn man seinen völligen Mangel an Persön lichkeit und seiner beispiellosen Schwäche reaktio nären Ratgebern gegenüber die Hauptschuld bei- mißt. Diese Schwache ist wiederum zurückzufüh ren auf den ständigen Druck, unter dem er lebte, auf die allmählich zu krankhaften Zuständen ge steigerte Angst vor einem Attentat. Darum ließ er sich systematisch von einem Netzwerk von Schutz mittel

der Geheimpolizei zum Schutze des Zaren beschäftigte Tausende von Beamten, deren ein zige Aufgabe darin bestand, Anschläge gegen das Leben Nikolaus auszukundschaften und zu ver eiteln. Ueber den größten Teil der Welt waren diese Geheimagenten verteilt, sie hielten sich kei neswegs nur in Petersburg und Moskau auf, sondern in den Hauptstädten aller Großmächte. In Rußland wurden außerdem zahlwse Spione beschäftigt, um das Leben Nikolaus zu schützen, Leute in den verschiedenen Lebensstellungen, Grafen

und Offiziere, sowohl wie Schenkwirte, Kutscher und Straßenkehrer. Die krankhafte Furcht, die Nikolaus beständig in ihrem Banne hielt, äußerte sich am deutlichsten, wenn er eine Reise unternahm. Die ganze Strecke mußte vor her genau untersucht und der Verkehr auf Stun den, oft auf Tage hinaus unterbrochen werden, denn Nikolaus konnte nie vergessen, welch große Zahl seiner Vorgänger vott Attentaten bedroht und ihnen auch zum Opfer gefallen war. Bei Spazierfahrten umgab er sich mit einer Kosaken eskorte

und itn Wagen selbst saß hinter ihm ein Kosak, dessen eine Hand den Kolben des Revol vers umspannte, während die andere auf dem Knauf des Degens lag. lieber die Vorsichtsmaß regeln, die Nikolaus in seinem ständigen Angst gefühl ersann, waren in Rußland stets die merk würdigsten Gerüchte im Umlauf. So wird ver sichert, haß der gewesene Zar sich bei vielen Ge- - legercheiten weigerte, persönlich zu erscheinen, und an seiner Stelle einen durch natürliche Aehnlich- keit, Haar- und Barttracht

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Der Bote für Tirol
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Page 8 of 8
Date: 14.08.1888
Physical description: 8
Zusammenstellung der für den Bau der Kälterer Zufahrtsstraße aus dem Privatbefitze erforderlichen Grundflachen, sowie der zu demolierenden Gebäude und deren Entschädignngsbe- träge in der Gemeinde Kältern. ' Name des Besitzers Kultur-Gattung II Anton Weiß, Schuster in St. Nikolaus I Acker LjHn'nrich u. Anton MorandeVIAcker mit Wein des Josef in St. Nikolaus! bau ZjJosef Dissertori i.St.NikolausjAcker mit Ane wand -tlMaria Mair geb. Andergasser in St. Nikolaus I detto sl Johann Kaspareth

in St. «Acker mit Wein Nikolaus jbergl und Ane wand öjMaria Wt. Andergasser geb.lAcker mit Wein Pernstich in St. Nikolaus I bergl 7/Aloisia Gutmorget geb. Ander-lAcker mit Wein gasser in St. Nikolaus jbergl und Ane wand LjFranz Pugneth des Michael in St. Nikolaus 9lAnna Dissertori geb. Pugneth IVIKatharina Atz des Alois ver- lehel. Morandell in Mitterdors! llIJos. Dissertori in St.Nikolaus^ 12/Anna Pillon geb. Dissertori in St. Nikolaus I detto 13> Anna Pillon detto /Acker mit Wein bergl I4j Anna Pugneth

geb. Pillon in St. Nikolaus IsjJohann Frank des Michael in St. Nikolaus 161 Max Atz des Josef in St. Nikolaus I^Maria Zuggal, H.-Nr. 49/s^ in St. Nikolaus ILlJos. Dissertori in St. Nikolaus I^Franz Morandell des Anton nun dessen Witwe in St. Nikolaus 201 detto LljJohann Luggin des Jakob inlAcker mit Wein- St. Nikolaus bau 22> Josef Gutmorget senior lAcker mit Wein- ^bergl und Ane- wand 23lJofef Würth dcs Jgnaz inlAcker mit Wein- detto detto detto Wiese Wiese detto detto detto detto detto detto

FZ' g > 38s Johann Kaspareth in St. Nikolaus 39>Josef Frank i» St. Nikolaus 4vl Crescentia Wtw. Schulliau in St. Nikolaus 411 Johann Pernstichs Erben in St. Nikolaus 42lFranz Ambach in St. Nikolau 43>Jofef Renner detto 44>Crescentia Sölva detto 4SIJosef Renner detto 46Igranz Pillon detto 47IMichael Bernard detto 481 detto detto 49j detto detto 12S 680 5SS 30 215 5 VIAlois v. Dellemann detto 24 bergl St. Nikolaus Maria Witwe Würth in St. Nikolaus 2Sj Josef Würth dcs Josef in St. Nikolaus 2gl Katharina

Wohlgemuth des Josef in Pfuß 27j Alois Pichler, H.-Nr. 60 in St. Nikolaus LSjKatharina Obrist geb. PertoldlAcker mit Wein> im See I bau 2S> Anna Frank geb. Sozin in St. Nikolaus I Garten 30jAnton Morandell des Joses in St. Nikolaus I detto detto detto detto detto 31 32 34 SS 36 Josesa Michaeli geb. Moran-IAcker mit Wein dell in St. Nikolaus Ibergl und Ane- wand Johann?lndergassen des Josef, Wiesenttiasscrcr > detto Johann Luggm des Jakob in St. Nikolaus i detto Josef Morandell des JohanniAcker mit Wein

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Tiroler Post
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Page 1 of 8
Date: 07.12.1917
Physical description: 8
Friedensbedürfni s des russischen Hee- ey — ü !■■■■■— Vom heiligen Nikolaus. (Schluß.) So schlich unter Freude und Bangen der 5. Dezember heran. Wie schön, wenn er zufällig den ersten, weichen Winterschnee brachte! „An- drae bringt Schnee, Mit Nicolo ist er doo", hieß es dann. Das tat so recht „himmelen". Geweckt brauch ten wir am nächsten Morgen nicht zu werden, doch war der Eintrick ins Erkerzimmer un tersagt, bis uns die Eltern abholten. „Him melsgeruch" strömte ans dem dämmerigen Raum; daß er von ein paar

Weihrauchkör nern kam, hatten wir nicht Zeit zu dmken. Goldene Federn, golden- Griffel, Hefte mit gol denem Deckel, Herzchen, was willst du noch mehr? Verzuckerte Mandeln, goldene Nüste und Kastanien. Gersten'ckst iwstangen und knrpperrge Papperlen, Aepfel und Birnen, so viel! O Km- derselist i ! Dazu Wintersachen und, seltsam Ge schick! 'gar manckmat br Erfüllung eines heißen Herzenswunsches, d n sankt Nikolaus doch nicht ahnen tonnte, da nur Mütterlein Mi wisserrn Einmal fand sich ein schönes Bilderbuch

und richtig stand beim großen „N" St. Nikolaus res offenbarte sich übrigens dadurch, daß schon vor Beginn der Verhandlungen die Truppen Waffenruhe vereinbarten und die russische Ar mee in Wolhynien mit der gegenüberliegen den Armee der Verbündeten sogar einen förm lichen Waffenstillstand abschloh, wozu den Be fehlshabern bekanntlich die Erlaubnis der rus sischen Regierung erteilt worden war. Durch die neue Lage scheint nun auch Rumänien ge zwungen zu sein, in Wafsenftillstandsverhand- lungen einzutreten

Kinderschar. Darun ter aber buchstabierten wir den etwas zweisei tigen Vers:: „St. Nikolaus mit seiner Rull Ist allen braven Kindern gut!" Ja leider, die Rute! War sie auch mit bunten Bündchen gebunden und mit Blümchen, Stern chen und Nüssen besetzt, ein mißliebiges Haus gerät blieb sie doch, zumal Mütterchen jedes mal noch die An'icht des Heiligen Geistes über dieses Instrument kundgab, indem sie sagte: „Wer seine Kinder liebt, spart die Rute nicht!" Vater steckte den birkenen Heiligen Geist

hinter das Kruzisir, wo er leider nicht allzulange im Glanze der Neuheit zu funkeln brauchte. Die Kinderjahre flogm. Wir wurden größer, und. wenigstens ich war davon überzeugt, auch gescheiter. Darum würdigte St. Nikolaus uns wieder persönlicher Besuche. Ich zweifelte nie. Immer gleich schön und himmlisch schien er mir, bis man mir mit dreizehn Jahren jäh die Binde, der Kindereinsalt von den Augen riß. Da versank mir eine Welt von Glück, eine der lieblichen und festen Verbindungen der Kindes natur

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Schwazer Bezirksanzeiger
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Page 1 of 8
Date: 08.12.1917
Physical description: 8
sein sollten. Ueber die Verhandlungen werden amtliche Berichte ausgegeben werden. Das große Friedensbedürfnis des russischen Hee- Vom heiligen Nikolaus. (Schluß.) So schlich unter Freude und Bangen der 5. Dezember heran. Wie schön, wenn er zufällig den ersten, weichen Winterschnee brachte! „An- drae bringt. Schnee, Mit Nicolo ist er doo", hieß es dann. Das tat so recht „himmelen". Geweckt brauch ten wir am nächsten Morgen nicht zu werden, doch war der Eintritt ins Erkerzimmer un tersagt, bis uns die Eltern

abholten. „Him melsgeruch" strömte aus dem dämmerigen Raum; daß er von ein paar Weihrauchkör nern kam, hatten wir nicht Zeit zu denken. Goldene Federn, goldene Griffel, Hefte mit gol denem Deckel, Herzchen, was willst du noch mehr? Verzuckerte Mandeln, goldene Nüsse und Kastanien, Gersten'chltt'mftangen und knusperige Papperlen, Aepfel und Birnen, so viel! O Kin derseligkeit! Dazu Wintersachen und, seltsam Ge schick! gar manchmal die Erfüllung eines heißen Herzenswun'ches, d.n Sankt Nikolaus

doch nicht ahnen konnte, da nur Mütterlein Mitwisserin war. Einmal fand sich ein schönes Bilderbuch und richtig stand beim großen „N" St. Nikolaus res offenbarte sich übrigens dadurch, daß schon vor Beginn der Verhandlungen die Truppen Waffenruhe vereinbarten und die russische Ar mee in Wolhynien mit der gegenüberliegen den Armee der Verbündeten sogar einen förm lichen Waffenstillstand abschloß, wozu den Be fehlshabern bekanntlich die Erlaubnis der rus sischen Regierung erteilt worden war. Durch die neue Lage

noch einmal im Sinne der großen Papst note ausgestreckt, siegesstark und doch entge- mitten in einer vielköpfigen Kinderschar. Darun ter aber buchstabierten wir den etwas zweisei tigen Vers:: „St. Nikolaus mit seiner Null Ist allen braven Kindern gut!" Ja leider, die Rute! War sie auch mit bunten Bändchen gebunden und mit Blümchen, Stern chen und Nüssen besetzt, ein mißliebiges Haus gerät blieb sie doch, zumal Mütterchen jedes mal noch die Ansicht des Heiligen Geistes über dieses Instrument kundgab

, indem sie sagte: „Wer seine Kinder liebt, spart die Rute nicht!" Vater steckte den birkenen Heiligen Geist hinter das Kruzifix, wo er leider nicht allzulange im Glanze der Neuheit zu funkeln brauchte. Die Kinderjahre flogen. Wir wurden größer, und, wenigstens ich war davon überzeugt, auch gescheiter. Darum würdigte St. Nikolaus uns wieder persönlicher Besuche. Ich zweifelte nie. Immer gleich schön und himmlisch schien er mir, bis man mir mit dreizehn Jahren jäh die Binde' der Kindereinfalt von den Augen riß

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Außferner Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 08.12.1917
Physical description: 8
es sein, wenn die Waffenstillstandsverhandlungen, die Zwischen Rußland und den Mittelmächten be reits eingeleitet find, von Erfolg gekrönt fein sollten, lieber die Verhandlungen werden amtliche Berichte ausgegeben werden. Das große Friedensbedürfnis des russischen K>ee- Vom heiligen Nikolaus. (Schluß.) So schlich unter Freude und Bangen der 5. DezemÄr- heran. Wie schön, wenn er zufällig den ersten- weichen Vinterichnee brachte! „An- drae bringt Schnee, Mit Nicolo ist er doo", hieß es dann. Das tat so recht „hinnnelcn". Geweckt brauch ten wir am nächsten Morgen

Herzenswun'ches, d n Sankt Nikolaus doch ni yt ahnen konnte, da nur Mütterlein Mitwisserin war. Einmal fand ich ein schönes Bilderbuch und rich.ig stand beim großen „N" St. Nikolaus res offenbarte sich übrigens dadurch, daß schon vor Beginn der Verhandlungen die Truppen Waffenruhe vereinbarten und die russische Ar mee in Wolhynien mit der gegenüberliegen den Armee der Verbündeten sogar einen förm lichen Waffenstillstand abschloß, wozu den Be fehlshabern bekanntlich die Erlaubnis der rus sischen Regierung

, diese Friedens hand noch einmal im Sinne der großen Papst note ausgestreckt, siegesstark und doch entge- mitten in :iner vielköpfigen Kinderschar. Darun ter aber buchstabierten wie den etwas zweisei tigen Vers:: „St. Nikolaus mit seiner Ruck Ist allen braven Kindern gut!" Ja leider, die Nute! War sie auch mit bunten Bändchen gebunden und mit Blümchen, Stern chen und Nüst n besetzt, ein mißliebiges Haus gerät blieb sie doch, zumal Mütterchen jedes mal noch die An i ht des Heiligen Geistes

über dieses Instrument kund gab, indem sie sagte: „Wer seine Kinder liebt, spart die Rute naht!" Vater steckte den birken n Heftigen Geist hinter das Kruzi'i'', wo er leider nicht allzulange im Glanze der Neuheit zu fun'eln brauchte. Die Ki derjahre flog n. Wir wurden größer, und, wenig-ms ich war davon überzeugt, auch gescheiter. Darum würdigte St. Nikolaus uns wieder Person icher Besuche. Ich zweifelte nie. Immer gleich schön und himmlisch schien er mir, bis man mi mit dreizehn Jahren jäh die Binde

, die sich zum Oberbe fehlshaber der feindlichen Truppen begeben hatten, um über Waffenruhe zu verhandeln. zu dieser Zeit Müllers Einkaufskorb eine so un einnehmbare Festung war. Er hat heimlich ge stöbert, gefunden, erkannt und war nun auch um eilten Kinderhimmel ärmer. Einiges mag aus der Fülle von Nikolauser- innerungen noch hier sein Plätzlein suchen. Wir waren unartig. „Ja," meinte ernst der Vater, „heuer wird "der heftige Nikolaus nichts als Ruten bringen. Unartige Kinder verdienens nicht besser." Utrter

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 08.12.1917
Physical description: 8
'- Vom heiligen Nikolaus. (Schluß.) So schlich unter Freude und Dangen der 5. Dezember heran. Wie schön, wenn er zufällig den ersten, weichen Winterschnee brachte! „An- drae bringt Schnee, Mit Nieolo ist er doo", hieß es dann. Das tat so recht „himmelen". G'eweckt brauch ten wir am nächsten Morgen nicht zu werden, doch war der Eintritt ins Erkerzimmer un tersagt, bis uns die Eltern abholten. „Him melsgeruch" strömte aus dem dämmerigen Raum: daß er von ein paar Weihrauchkö-r- nern kam, hatttn wir nicht Zeit

zu denken. Goldene Federn, goldene Griffel, Hefte mit gol denein Deckel, Herzchen, was willst du noch mehr? Verzuckerte Mandeln, goldene Nüsse und Kastanien, Gersten'chl imstangen und knusperige Papperlen, Aepfcl und Birnen, so rill! O Kin- derseligst i ! Dazu Winttrsacchn und, seltsam Ge schick! gar manchmal di' Erfüllung eines heißen Herzenswun'ches, dm Sankt Nikolaus doch nicht ahnen konnte, da nur Mütterlein Mitwisserin war. Einmal fand sich ein schönes Bilderbuch und richtig stand beim großen

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seine Kinder liebt,' spart die Rute nicht!" Vater steckte den birken n Heiligen Geist hinter das Kruzisir, wo er leider nicht allzulange im Glanze der Neuheit zu funkeln brauchte. Die Kinderiahre flogen. Wir wurden größer, und, wenigstens ich war davon überzeugt, auch gescheiter. Darum würdigte St. Nikolaus uns wieder persönlicher Besuche. Ich zweifelte nie. Immer gleich schön und himmlisch schien er mir, bis man mir mit dreizehn Jahren jäh die Binde der Kinderünsalt von den Augen riß. Da versank

der feindlichen Truppen begeben hatten, um über Waffenruhe zu verhandeln. zu dieser Art Mutters Einkaufskörb eine so un einnehmbare Festung war. Er hat heimlich ge stöbert, gefunden, erkannt und war nun an8 um einen Kinderhimmel ärmer. Einiges mag aus der Fülle von Nikolau'ses-. irme'rirrrgen noch hiw sein Plätzlein suchen. Wir waren unartig. „Ja." meinte ernst brr Vater, „Heuer wird der heilige. Nikolaus • nichts als Ruten bringen. Unartige Kinder verdienens nicht besser." Unter Hoffen und Bangen und bestem

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 4 of 12
Date: 16.12.1914
Physical description: 12
sich bei der Art des heutigen Kampfes, der weiten Aus dehnung der Schlachtfelder und der Masse der eingesetzten Streiter auch nicht annähernd vorher sagen. Reoolntionäie MQtung in Rnfjlanö. Das „Tagblatt" Stockholm, bringt sensationelle Berichte über die Vorgänge in Petersburg und über den Umfang der aufgedeckten Verschwörung. Die Petersburger Universität und alle übrigen Hochschulen sind polizeilich geschloffen worden. Großfürst Nikolaus. Von den Fähigkeiten des Großfürsten Nikolaus von Rußland

, dem Zaren Alexander II., 1877 im Kriege gegen die Türkei an die Spitze der Donau-Armee gestellt wurde, den auf ihn gesetzten Erwartungen aber so wenig entsprach, daß er den Oberbefehl nur dem Namen nach behielt und obendrein nach dem Kriege der Begünstigung von Betrügereien bei Heereslieterungen schmählich überführt wurde. Großfürst Nikolaus der ältere nahm ein wenig rühmliches Ende. Er kam 1882, da er bankerott war, unter Kuratel und starb 1891 in geistlicher Umnachtung, ein Leben beschließend

, das noch tu seinem letzten Abschnitt eine Kette von Skandalen gewesen war. Die von ihrem Gemahl arg ver nachlässigte Mutter des Großfürsten Nikolaus des jüngeren, war eine geborene Herzogin von Olden burg aus der russischen Linre, und starb 1890. Er selbst erhielt eine vorwiegend militärische Er ziehung und wurde 1877 dem Stabe des Generals Radetzki zugeteilt. Am Schipkapaß und der Plewna zeichnete er sich durch Tapferkeit aus, die sein Großoheim Kaiser Wilhelm I. mit Verleihung des preußischen Ordens Pour le merite

anerkannte. Dann stieg er schnell von Stufe zu Stufe. Meh rere Jahre lang war er als Oberst und Flügel adjutant Kommandeur des sehr aristokratischen Regiments der Chevaliers-Gardes. Damals erteilte er dem jetzigen Zaren Nikolaus II. Reitunterricht, und seitdem hat er einen starken Einfluß auf diesen z Neffen, den er an Willensenergie wie an körperli cher Größe weit überragt, behalten. Zu jenen Großfürsten, die würdelos von Genuß zu Genuß taumelten, hat Großfürst Nikolaus nie gehört. Er kannte kaum

, daß in seiner von einem maßlosen Ehrgeiz beherrschten Seele der Gedanke, auch dem Namen nach Träger der höchsten Macht zu werden, allmählich Gestalt annahm. Das konnte nur durch einen Krieg geschehen, und Großfürst Nikolaus hat denn auch weder dem Panslavismus zuliebe, noch aus Haß gegen Deutschland oder Oesterreich-Un garn, sondern lediglich um des Krieges willen seit Jahren zum Kriege getrieben. Als die Ruffen am Beginn des Krieges in die friedlichen Grenzorte Ostpreußens eindrangen, soll er sich nach der Versicherung

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 3 of 16
Date: 04.02.1905
Physical description: 16
. Wie allgemein bekannt, ist die Regierung des Zaren — von ein paar Ausnahmen unter den Ministern und Würden trägern abgesehen — von einem jedem fort schrittlichen Zug feindseligen Geiste durchsetzt. Während Nikolaus II. persönlich von moderneren Ideen beseelt ist, hat es seine aus Vertretern des Stockrussentumes bestehende Umgebung, aus deren Fahne Orthodoxie und Autokratie geschrieben steht, stets gut verstanden, jedwede modernere Bewegung schon im Entstehen zu unterdrücken. Zu wiederholtenmalen

, der Großfürst Sergius. Dieser dritte Sohn Alexanders II. ist als Gemahl der Schwester der Zarin zugleich der Schwager und Onkel Nikolaus' II. Diese verwandt schaftliche Stellung hat der gewalttätig veranlagte Großfürst dahin auszunützen gewußt, daß er aus seinen kaiserlichen Neffen bis in die jüngste Zeit sich einen entscheidenden Einfluß sicherte. Er war es, der seinem Günstling Plehwe den Posten eines Ministers des Innern verschaffte und der sich nach dessen Ermordung alle erdenkliche Mühe gab

verübten Greuel, wie auch das rohe Verhalten der Polizei gegen die Demonstranten wurden auf den unmittelbaren Auf trag des Großfürsten zurückgesührt, der seinem kaiserlichen Neffen beweisen wollte, daß man der neuen Bewegung nur auf dem Wege der Gewalt Herr werden könne. Aber diesmal ließ sich Nikolaus II. nicht überzeugen, sondern er enthob den gewalttätigen Großfürsten von dem fast souveränen Amte eines Generalgouverneurs, offenbar auf Vorstellung des Ministers des Innern, der diese Maßregel

zur Be ruhigung der erregten öffentlichen Meinung für nötig erachtet haben mochte. Man wollte sogar wissen, daß Swiatopolk erklärt habe, insolange für die Ruhe in Moskau keine Verantwortung tragen zu können, als man dort dem Großfürsten Sergius freie Hand lasse. Und als dieser dann am 15. Jänner nach Petersburg abreiste, wurden auf den ihn be gleitenden früheren Polizeichef, jetzigen General- gouverneu^, Trepow auf dem Moskauer Nikolaus- Bahnhof drei Revolverschüsse abgegeben, die wohl auch dem Großfürsten

zu denken gaben. Wenige Tage später wurde anläßlich des Festes der Wasserweihe der geheimnisvolle Kartätschenschuß aus das Winterpalais abgefeuert. Das Publikum will durchaus nicht daran glauben, daß man es in diesem scharfen Salutschuß mit einem nihi listischen Attentat oder mit einem von langer Hand vorbereiteten Angriff aus das Leben des Zaren zu tun habe. Gerade aus Nikolaus II. setzen ja die vorwärts drängenden Kreise der russischen Bevöl kerung all ihre Hoffnung, nur um das eine besorgt

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Lienzer Nachrichten
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Page 4 of 12
Date: 02.04.1937
Physical description: 12
nach Risch strafweise versetzt hat. Damit ist die Affäre endgültig bereinigt . .. Man kann sich über diese Satire wirk lich Gedanken machen. Als das Jaeenreich zerbrach .... Vor zwanzig Jahren, am 17. März 1917, hat Zar Nikolaus II. auf den Thron aller Neußen, Verzicht geleistet. Die im stillen um schleichende Revolution hatte offen und kühn ihr Haupt erhoben. Ein gewaltiger Sturm wind führ durch lalle russischen Gesellschafts kreise, durch alle Betriebe, alle Kasernen. IN Petersburg verbrüderten

sich die Soldaten der Leibgarde mit den rev>olutionierenden Arbei tern. Während der Sturm durchs Land ging und rings ums StaatSgebäuöe tobte, zitterte in Zarskoje Selo bei Petersburg eine Kaiserin — in einem Eisenbahnsalonwagen in Kskow süd lich von Petersburg ein Kaiser um Thron und Familie. Die Kaiserin war die Prinzessin Alice von Hessen, at* Zarin Alexandra Feoövrowna geheißen, und der Zar war Nikolaus II. Er war ein schwacher Herrscher,- seine Mutter, sein Erzieher, seine Frau

daß ein Orkan tobt, der nicht mehr zu beruhigen ist. Wie naiv klingen die von Ale xandra Feodorowna an den Zaren gesandten Milleilungen, die jede Kenntnis der wirklichen Vorgänge vermissen lassen,- und doch, welche Fülle von Liebe und Zärtlichkeiten a,tmen diese Briefe, in denen Nikolaus als „Vielgeliebter", „Mein Engel", „Licht meines Lebens" an- geredel wird. Während die Zarin in Zarskoje Selo die Dinge als harmlos ansieht, kommen eine Reihe von Delegationen zu Nikolaus II. nach Pskow

, die ihm die Abdankung nahelegen, zu Gunsten des Zarewitsch,- bald muß auch er erkennen, daß die Generäle seine Sache für verloren geben, auch nicht eine treugebliebene Truppe mehr zur Verfügung, steht, mit der er nach Petersburg hätte marschieren können, um die Revlolution niederzuschlagen,- er hört, daß, selbst die kaiserliche Garde in der Hauptstadt sich mit den Revolutionären verbrüdert hat. Nun ist sich Nikolaus II. klar geworden über die wirkliche Lage. OhN!e geringste innere Be wegung, ohne Hast und Zittern

ergreift der Zar die Feder und unterzeichnet feine Ab- öankungsurkunöe, als handelte es sich um eine Bagatelle und nicht um ein Riefenreich, das sich über zw>ei Erdteile erstreckt. Sein geistiger Blick mochte Wohl irgendwo ein ruhi ges, schönes Fleckchen sehen mit einem stillen Familienglück. Denn Nikolaus II. hing nicht m der Macht, nicht am Thron, Wohl aber an seiner Familie. Radio-Apparate 1 alle Marken nur bei Ing. Pan! Rohracher, Lienz, AESeestrasse Dann kam das bittere Ende. Der Zar wurde

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 4
Date: 24.02.1905
Physical description: 4
, das sein mußte und wenn morgen der Zar oder Fürst Wladimir oder Trepow von einer Bombe in Stücke zerrissen würde, man würde es überall ganz gleichmütig aufnehmen, als logische Folge alles dessen, was sich seit dem 22. Jänner in Rußland abgespielt hat. Früher hat man Entrüstungskundgebungen in den Zeitungen gelesen, wenn ein Bombenattentat erfolgte; auch die sozial (Line feine Familie. R. K. Die Frage, ob Nikolaus II. ein im Grunde harm loser Mann oder ein mit großem Schauspielertalent ausgestatteter

lärmende Weise sprechen darf. Die Herrschersamilie der Romanows spricht mit ihrem Volk im Henkerjargon und so wird zu ihr mit Bomben gesprochen werden, bis sie ausgerottet ist — und die Menschheit verlöre wahrlich nichts an dieser ganzen Familie. * * Ueber die Tat selbst liegen folgende Meldungen vor: Am Freitag den 17. Februar um 3 Uhr nachmittags passierte Großfürst Sergius in Moskau zu Wagen, vom Nikolaus palast kommend, den Senatsplatz. Hinter der Equipage fuhren zwei Droschken. Als die Kutsche

kurze Zeit mit dem Minister Panin und dann kehrte sie zur Gesellschaft zurück, wo sie ihre Anekdote heiter und ohne jede Erregung beendete. Am nächsten Tage wurde der Tod Peters III. veröffentlicht und nun fand es Katharina für gut, die in Schmerz aufgelöste Witwe zu mimen: Sie weinte herzbrechend. An das Volk richtete sie ein Manifest, das der Wahrheit gerade so entsprach, wie die Mani feste Nikolaus II. Auch war es ebenso zynisch und dummfrech wie diese. Der gewesene Kaiser, hieß es darin, sei

um den Hals in die Seine werfen lassen würde." Im Winter 1796 bestieg nach Katharinas Tod der soeben genannte Paul den Thron. Die Herrlichkeit dauerte nicht einmal ganz 4 1 / 2 Jahre. In der Nacht vom 23. auf den 24. März 1801 fiel er einer Verschwörung zum Opfer. Man erdrosselte ihn zwar nicht mit einer Serviette, sondern mit einer Offiziersschärpe. Sein Sohn Nikolaus, der später als Nikolaus I. sich einbildete, er habe Europa von Napoleon befreit, war an der Affäre auch ein bißchen beteiligt

. Er hatte nämlich feine Einwilligung zur Absetzung seines Vaters gegeben. Daß bei einer russischen Absetzung das Objekt dieser Operation sehr leicht ums Leben kommen konnte, mußte er wissen. Und somit kann man getrost behaupten, daß Nikolaus I. bewußt seinen Vater der größten Gefahr, ermordet zu werden, ausgesetzt hat. Auch kann niemand leugnen, daß Nikolaus das Haupt der Verschwörung, den General Bennigsen, mit Ehren überschüttete, just wie es jetzt Peter von Serbien mit dem Haupt der Bande, die Alexander

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Neueste Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 12.01.1921
Physical description: 4
russischen Staatsministers und Politikers, deren Veröffentlichung in Buchform (Verlag Ulstein u. Cv.), bevorsteht, behandelt die Eindrücke, die der russische Staatsmann von dem deutschen Kaiser Wilhelm II. empfing. Die „Vossische Zeitung" ver öffentlicht hierüber folgenden Abschnitt: In den ersten Jahren seiner Regierung ryar Käfter Nikolaus durch.',üs kein Freund des Deutschen Kaisers Er folgte darin dem Beispiel seines Dakers. den der Deutsche Kaiser wegen seiner Schwäch für Bühneneffekte

von sich abstieh Dre Antipathie Nikolaus' gegen Wilhelm wurd« noch bedeutend gestärkt, als er fühlte, sowohl in Rußland wie in der ganzen We!' werde der Deutsche Kaiser hölier gestellt als er. Selbst in seiner körperlichen E^chernung war WII- helm mehr Kaiser als Nikolaus Außerdem nahm ihm Nikolaus seine Haltung gegen seinen Schwager, den Großherzog von .Heften Darmstadt und ebenso gegen die Kaiserin übel. Der Kw'er behan delte den Großherzog von oben herab und Ihre M rft'tät nicht als die Kaiserin

aller Neusten sondern als eine kle-ne P-inzessin In den spateren Jahren wurde allerdings seine Haltung gegenüber der Zarin und ihrem Bruder anders Einige Zeit vor dem Ausbruch des rustifch-japanischen Krieges beklagten sich her Kanzler Bülow und Ser deutsche Gesandte in Petersburg bei mir. Kaiser Nikolaus sei nicht freundlich genug ihrem Monarchen gegenübe'', daß er seine Briefe nicht imort beantworte usw was die Bez'ch.i.^zen zwi schen beiden Ländern schädige. Ich iagte ihm daß Kaiser Wilhelm

selbst in großem Muße dafür verantwortlich sei; er Me unserer Kaiierin und ihrem Bruder mehr Aufmerksamke't schenken unb die Beziehungen zwischen beiden Hausern werden sich automatisch ver bessern. Der Deutsche Kaiser folgte meinem Rat und seither be gann eine intime Korrespondenz zwischen beiden Kaisern. Der erste Bestich Kaiser Wilhelms bei Kitt'er Nikolaus stand am 26. (30.) Juli 1897 in P e t e r h o f Mt. Einige Zett nach dem Frühstück rief mich der Kaiser in das Slrbeltszinuner des Gesandten

i war. Ich zweifle nicht daran, daß Kaiser Nikolaus, der außerordent.

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 4 of 8
Date: 10.08.1914
Physical description: 8
ist im Za rismus heimatsberechtigt. Iwan der Grausame ließ seinen Sohn, Peter der Große gleichfalls seinen Sohn erwürgen, Katharina II. ließ ihren Gemahl Peter III. ermorden, und Alexander I. kam durch die Ermordung seines Vaters Paul II. auf den Thron. Auch der Regierung Nikolaus II. blieb das Verbrechen nicht fremd. Eine englische Zeitung stellt mit Recht fest, es sei merkwürdig, daß alle Feinde Rußlands auf dem Balkan auch durch Mord fallen, so die bulgarischen Minister Beltschew, Vulkowitsch und Stambulow

Note aufgesetzt und selbe nach Petersburg zur Begutachtung abgesandt wor den. In Petersburg aber wollte man nicht den Frie den, sondern den Krieg, man brauchte einen Vor wand, um in Oesterreich und Deutschland einzu fallen, also wurde die Note nicht genehmigt und jene andere aufgesetzt, die Oesterreich nicht befrie digte und die zum Kriege führte. Jene Note hat' wohl in Petersburg das Licht der Welt erblickt. Nun beginnt jenes perfide Doppelspiel, das den Namen Nikolaus II. als den des frivolsten

Ver brechers brandmarkt. Der Zar bittet den Kaiser Wilhelm II. um seine Vermittlung, aber mittler weile mobilisiert er — nicht nur gegen Oesterreich, sondern auch gegen Deutschland. In einem neuer lichen Depeschenwechsel erklärt der Zar, nur gegen Oesterreich zu mobilisieren, aber einen Tag darauf greifen seine Soldaten schon deutsche Vorposten und deutsche Arbeiter an. Es liegt hierin ein offenbarer Bruch jener Bestimmungen, die auf der Haager Friedenskonferenz (deren Anreger Nikolaus

II. war), beschlossen wurden. Anreger der Friedenskon ferenz und Brecher ihrer Bestimmungen — das ist Nikolaus II. in einer Person. Im widernatürlichsten Bündnis mit dem Hen kerzaren sehen wir heute Frankreich. In einem La ger die Erben der großen Revolution mit dem blu tigen Unterdrücker der russischen Revolution! Der französische Kapitalismus träumt von der Rück eroberung des Elsaß, seines reichsten Absatzgebietes, der fanatische Nationalismus faßt neuerdings die Revancheidee auf. Das französische Volk

hat, mit hineinreißt, es zeigt uns aber, daß die Bourgeoisieregierung in Frank reich und die kapitalistische Regierung in England an dem Verbrechen gerne teilnehmen, wenn es gilt, einen kapitalistischen Gegner, wie es Deutschland ist, niederzuwerfen. So ist denn der Weltkrieg um des Zarismus wil len entbrannt, Europa steht in Flammen, von der verbrecherischen Hand Nikolaus II. in Brand ge steckt. Die Arbeiterschaft aller Länder hat jetzt nur mehr ein Interesse: Europa zu hüten vor dem Siege des russischen Würgers

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Lienzer Nachrichten
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Page 1 of 8
Date: 07.12.1917
Physical description: 8
des russischen Hee- Vom heiligen Nikolaus. (Schluß.) So schlich unter Freuds und Bangen der 6. Dezember heran. Wie schön, wenn er zufällig den ersten, weichen Winter'schnce brachte! „An-- drae bringt Schnee, Mit Nicolo ist er doo", hieß es dann. Das tat so recht „himrnelen". Geweckt brauch ten wir am nächsten Morgen nicht zu werden, doch war der Eintritt ins Erkerzimmer un tersagt, bis uns dis Eltern abholten. „Him melsgeruch" strömte aus dem dämmerigen Raum; daß er von ein paar Weihrauchkör nern kam

und ut „N" St. Nikolaus res offenbarte sich übrigens dadurch, daß schon vor Beginn der Verhandlungen die Truppen Waffenruhe vereinbarten und die russische Ar mee in Wolhynien mit der gegenüberliegen den Armee der Verbündeten sogar einen förm lichen Waffenstillstand abschloß, wozu den Be fehlshabern bekanntlich die Erlaubnis der rus sischen Regierung erteilt worden war. Durch die neue Lage scheint nun auch Rumänien ge zwungen zu sein, in Waffenstillstandsverhand lungen einZutreten. Nehmen die Verhandlun gen

in einer vielköpfigen 'Kinderschar. Darun ter aber buchstabierten wir den etwas zweisei tigen Vers:: „St. Nikolaus mit seiner Rull Ist allen braven Kindern gut!" Ja leider, die Rute! War sie auch mit bunten Bändchen gebunden und mit Blümchen, Stern chen und Nüssen besetzt, ein mißliebiges Haus gerät blieb sie doch, zumal Mütterchen jedes mal noch die Ansicht des Heiligen Geistes über dieses Instrument kundgab, indem sie sagte: „Wer seine Kinder liebt, spart die Rute nicht!" Vater steckte den birkenen Heiligen Geist

hinter das Kruzifir, wo er leider nicht allzulange im Glanze der Neuheit zu funkeln brauchte. Die Kinderjahre flogen. Wir wurden größer, und, wenigstens ich war davon überzeugt, auch gescheiter. ' Darum würdigte St. Nikolaus uns wieder persönlicher Besuche. Ich zweifelte nie. Immer gleich schön und himmlisch schien er mir, bis man mir mit dreizehn Jahren jäh die Binde der Kindereinsalt von den Augen riß. Da versank mir eine Welt von Glück, eine der lieblichen und festen Verbindungen der Kindes natur

Einkausskorb eine so un einnehmbare Festung war. Er hat heimlich ge stöbert, gefunden, erkannt und war nun auch um einen Kinderhimmel ärmer. Einiges mag aus ber Fülle von Nikolauser- innerungen noch hier sein Plätzlein suchen. Wir waren unartig. „Ja," meinte ernst der Vater, „heuer wird der heilige Nikolaus rtichts als Ruten bringen. Unartige Kinder verdiencns nicht besser." Uitter Hoffen und Bangen und bestem Bemühen kam Nikolaustag. O weh! nicht ein mal die Teller waren zu sehen, der ganze Erker

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Neueste Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 10.09.1915
Physical description: 4
und- die Spitäler sind ab- geschoben worden , ftiecbfel im russischen Oberkommando. LrsMrlk nntolajwitfcb vorn Obirhommattdo cat hoben. « Der Zar Wellt lieb an die Spitze des Kommandos. Petersburg, 8. September. Kaiser Nikolaus sandte an den Großfürsten Nikolajewitsch folgendes Handschreiben: Zu Beginn des Krieges hatten mich Beweggründe höherer Art verhindert, der Neigung meiner Seele zu folgen und mich an die Spitze der Armee zu stellen. Deshalb habe ich Sie mit diesem Posten betraut. Unter den Augen von ganz

Nikolaus Nikolajewitsch. Gilt tagesbefebi des Zaren. Petersburg, 8. September. Kaiser Nikolaus erließ einen vom 5. ds. datierten Tagesbefehl an die Armee, der folgenden Wortlaut hat: Heute habe Ich den Oberbefehl über die ge samte Macht zu Wasser und zu Lande, die auf dem Kriegs „Kein Schuß!" ging der Befehl flüsternd- durch die Reihen. Und sie stunden, die Schwergeprüften, die Hand um den Schaft gekrämpft und ein grimmiges Lächeln uni den Mund, daß sie den Feind so getäuscht. War das nun ihr Abendrot

die Glut schauplatze »periert, übernommen. Im festen Glauben auf die Gnade Gottes und in sicherer Zuversicht auf den schließliche» Sieg, werden Wir Unsere Pflicht zur Verteidigung des Landes erfüllen und das russische Land nicht entehren. Nikolaus. OeWerreicbitcbe und deattcbe Prelfeftimmen. Das „Neue Wiener Tagblatt" sagt: Damit, daß der Selbstherrscher aller Reusen sich selbst an die Spitze der schon geschlagenen Armeen stellt, damit ist das für Rußland schon unabwendbare Schicksal nicht mehr

zu gehorchen. Er sagt trau rig, fast fatalistisch: Die Wege der Vorsehung sind- un bekannt. Me „Reichspost" schreibt: Zar Nikolaus ruft, an die Spitzle des Heeres tretend, die Geister des alten russischen Zarenglaubens und wirft die goldene Krone als höchsten Einsatz in die Wagschale kriegeri scher Entscheidungen. Djer Zar ruft seine Völ ker. Es ist ein anderer Ruf als vor 13 Monaten. Da mals galt der Ruf zum Angriffe, heute gilt er dem Namen, der Ehre Rußlands und der Verteidigung des Zarentums

-en können. Mit der Entfernung des Großfürsten vom Oberkommando verliert die russische Regie rungspartei ihre stärkste Stütze. 0tte Mmlede Stimme. Kopenhagen, 8. September. Zum Sturz des Großfürsten Nikolaus schreibt die „Nationol-Tidende": Daß der Zar selbst das Oberkommando übernommen hat, wird unzweifelhaft den Kampfesmut und das Vertrauen des russischen Heeres stärken. Der Entschluß des Zaren wird einen großen Einfluß auf die ganze Nation ausüben. Dieser Entschluß ist ein schwerer Schlag für den Großfürsten. Man kennt

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 9 of 16
Date: 13.08.1927
Physical description: 16
Religiösität oft von einem agrarischen 'Waffen- und Partei chvistentum verdrängt worden ist. Die letzter» Tage der Morrarchie in Rußland. Pros. Tschegöleff macht in der Moskauer Zeitschrift „Die neue Welt" neue Angaben über die Abdankung von Nikolaus II. Er intereffievt sich hauptsächlich für das „psy chologische" Problem: was 'hat 'der letzte ruffische Zar ge dacht und gefühlt während der wenigen Tage vom Beginn der Revolution bis zu feiner Abdankung. Als die Revolution ausbrach, befand sich Nikolaus

würde. Und alle echtvuffischen Leute meinen dasselbe." Nikolaus II. antwortet mit einem Versprechen, „fest zu fein". Im Hauptquartier ist alles ruhig. Der Hosgeschichten- schrerber General Dubensky macht zwei Tage vor dem Aus bruch der Revolution solgen'de Eintragung in sein Tagebuch: „Ein stilles, farbloses Leben. Alles bleibt beim alten. Von Ihm (d. h. dem Zaren) wird nichts kommen. Rur zufällige, äußere Ursachen können Ihn veranlassen, etwas zu unternehmen." Die ersten Nachrichten über die in Petersburg ausge brochene

Revolution machen offensichtlich keinen Eindruck auf Nikolaus II. Er begreift einfach ihre Bedeutung nicht. Es handelt sich ja nur darum, „fest zu sein" und zu „befeh len, morgen den Unruhen ein Ende zu machen", laut dem Telegramm, das der Zar dom Chef der Petersburger Gar nison General Chabaloff sandte. Das Gefolge ist jedoch schon etwas unruhiger. „Wir werden alle an den Laternen- Ipfählen baumeln; wir werden eine Revolution haben, wie man sie noch nirgends etWta hat," erklärt der Kapitän Ni- loff

. Diese waren ja im Haupt quartier bedeutend billiger. Unterdeffen aber hatte in Petersburg die Revolution schon gesiegt. , Nachdem General Iwanow nach Petersburg geschickt wurde, beschloß Nikolaus II., nach Zarskoje Selo, zu den Seinigen, zu fahren. Unterwegs ist er vollständig ruhig. Diese Rübe ist freilich bis zu einem gewiffen Maße dadurch 2081 Ae Aenden. Roman von Viktor Hugo. Mut also und vorwärts! Freunde, fuhr Enjolras fort, welchem Ziele eilen wir zu? Einer Gesellschaftsordnung, wo die Wissenschaft

der Zarenzug. Darin schlafen alle. Endlich wurde der Hoskommandant Woiejkoff geweckt, der sich dazu entschloß, den Zaren aus dem Schlafe zu rrecken. Dieser verstand noch immer nicht, was geschehen war. Es will mir scheinen — schreibt General Dubensky — als glaubte er, es handle sich um eine zufällige Episode, die keine weiteren Folgen haben könne. Es ist dennoch unmög lich. weiterzusahren. Nikolaus II. befiehlt, den Zug nach Pskow zu richten, wo sich das Hauptquartier des Befehls habers der Nordsrout

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 4 of 16
Date: 19.12.1914
Physical description: 16
" u. a. folgendes über die Vorgänge in Rußland. Der eigentliche Diktator von Rußland, der über eine unumschränkte Macht verfügt, ist heute Groß fürst Nikolaus Nikolajewitsch. Er ist Herr der Lage, mb ein einfacher Befehl von ihm genügt, Gesetze über den Haufen zu werfen. Ter Ausweisungs- ? befehl, der am 29. Oktober erlassen wurde, wurde z von den Behörden in seinem Namen bekannt- l gegeben. Ich selbst hatte Dank meiner Beziehungen j auch nach der Kriegserklärung vollkommen freies ! Aufenthaltsrecht und blieb

in' ungestörtem Verkehr \ mit den Vertretern der russischen Behörden und j Offiziere. Als der Ausweisungsbefehl kam, konnten f mir selbst meine hochgestellten Freunde nicht helfen; ( denn, so sagte man mir, gegen einen Befehl des ' Großfürsten Nikolaus ist nicht anzukämpfen. Ein wirklicher Geheimer Rat und Senator hatte eine deutsche Verwandte, ein kleines achtjähriges Mädchen ; bei sich. Auch er mußte das Kind fortsenden. Alle seine Bemühungen, eine Ausnahme zu erwirken, waren vergebens. Der Stadthauptmann

furchtbar entsetzt über die ungeheueren Verwüstungen, die der Krieg mit sich gebracht hat, und über die außerordentlich hohe Zahl von Verwundeten. Zn Moskau allein liegen, das weiß ich aus den sichersten Quellen, eine Million Verwundeter. Ungefähr zwei Millionen Soldaten sollen bereits außer Kampf gesetzt sein. Man erzählt sich, daß es zwischen dem Zaren und dem Großfürsten zu einer erregten Auseinander setzung gekommen sei. Der Zar soll sich geäußert haben, es wäre gut, Frieden zu schließen. Nikolaus

des Großfürsten Nikolaus; man kann sich diesen Einfluß nur dadurch erklären, daß der Großfürst als Oberkommendierender der Garde und als der einzige Militär, der sich in Rußland eine Position zu schaffen verstanden, eben den Zaren, obgleich dieser mit seiner politischen Haltung sehr unzufrieden sein soll, vollkommen in der Hand hat. Jedenfalls be steht zwischen dem Herrscher und ihm ein gespanntes Verhältnis. Die Macht des Großfürsten Nikolaus hat aber nicht dazu beigetragen, ihn populär

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Tiroler Wastl
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Page 2 of 8
Date: 06.02.1916
Physical description: 8
vor aller Welt dokumentieren wollte, daß er nicht gesonnen sei, sich von seinem ser bischen Schwiegersöhne in den Hintergrund drängen 311 lassen und daß Montenegro als Königreich zum minde stens das gleiche Anrecht auf ein Groß-Serbien habe, als sein Rachbarreich. Glänzende Tage sah damals die armselige Residenz Nikitas. Seine Schwiegersöhne König Viktor Emanuel von Italien und die beiden russischen Großfürsten Peter und Nikolaus Nikolajewitsch, Zar Ferdinand 'von Bul garien, der Kronprinz von Serbien

König Nikolaus hatte beschworen, als Sieger in die Stadt einzuziehen, die er statt des armseligen Cetinje zu seiner Hauptstadt machen wollte. Aber Hassan Riza, der Türke, hielt treue Wacht. Viele montenegrinische Frauen wurden zu Witwen ; die Steilhange des Tara- bosch tranken das Blut Tausender, alle Stürme waren vergebens. Erst durch den schmählichen Verrat Essad Paschas fiel die Festung. Hassan Riza, der Held, fiel durch Mörderhand und die Montenegriner konnten in die geöffneten Tore Skütaris

die Sache ernst: es machte seine Grenztruppen mobil. Da gab Nikita nach und räumte Skutari. Der mächtige Helfer, der Zar, war mit seinen Rüstungen noch nicht fertig und man konnte ruhig den Zeitpunkt erwarten, bis von Petersburg das Zeichen gegeben wurde: „Jetzt gilt's". Der Balkankrieg war nur der Auftakt zu dem jetzigen Völkerringen. Die ungeschützten Grenzgebiete Dalma tiens und der Herzegowina wurden von den Crnagorzen mühelos genommen Und über ein Jahr besetzt gehalten. König Nikolaus weilte oft

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