dem Schwurgerichte wurde heute unter dem Vorsitze des Präsidenten HofratheS Dr. Graf von Melchiori die Hauptverhandlung gegen den verehelichten Taglöhner Josef Niederleimbacher aus Neumarkt durch geführt, welcher zweier Verbrechen, nämlich der Brandlegung und der gefährlichen Drohung beschuldigt war. Ter Ange klagte, der verheirathet und Vater dreier Linder, ist, führte einen derartigen Lebenswandel, daß er in Neumarkt von Nie mandem mehr Quartier bekam, weshalb' er im Winter des Jahres 1883 aus Rachsucht
in solcher Weise, daß sich das Weib nicht mehr deS Lebens sicher wußte und vor dem Gatten zu fremden Leuten floh. Endlich nach einem unbeschreiblichen Auftritt im Juni d. IS machte Frau Niederleimbacher die Strafanzeige vor dem Bezirksgerichte in Neumarkt und gab zugleich an, daß ihr Mann den Brand im Winter des Jahres 1883 gelegt habe, was sie Wohl gewußt, jedvch wegen der Drohungen von Seite deS Mannes bisher verschwiegen habe. Niederleimbacher versuchte es, den Geschwor nen und den Richtern einzureden
, daß seine Frau ihn ange reizt habe, den Brand zu legen, was ihm aber Niemand glaubte. Die Aussage seiner in gutem Rufe stehenden Frau, die als Zeugin gegen den Beschuldigten erschienen war, und aller übrigen Personen in Neumarkt legten die Schuld auf das Unzweifelhafteste dar. Nach dem einstimmigen Schuldigspruch der Geschwornen wurde der schon, häufig bestraste Angeklagte vom Gerichtshofzu lebenslänglichem schweren Kerker verurtheilt. ' . '' . Innsbruck, 10. September. sOrig.-Cort.^ (Ekne werth- volle