al« Abonnements-Verpflichtung. ------ Ausgabe täglich abends 5 Uhr. ------ Nr. S4 Dienstag, den 8. Miirz 1921 S9. Jahrg. IieMeMsversmMWvW Aus Neümarkt schreibt tnütt uns: ein Tag, wie Neumarkt Wohl selten einen erlebt, geht zur Neige: ein Sonntag, an dem die Stimme von Tausenden ernster Männer des Unterlandes ihr politisches Glaubensbekenntnis in die Welt hinausrief und den Vertretern der Regierung sagte, daß es heute und in allen Zukunft keine Gemeinschaft geben solle zwischen Trient und dem Unterland
; daß der frnchtspendende Boden zwischen Bozen und Salurn Jahrtausende alter deutscher Besitz ist, und daß die Bevölkerung die ses Bodens weiter wie bisher das Schiksal teilen will mit seinen Brüdern im deutschen Südtirol. Bon überall her waren die Unterländer er schienen, so daß schließlich in Neumarkt eine Volksmenge zusammenkam, deren Aufzug im ponierend wirkte. Borsichtige Schätzungen ha ben die Ziffer von 3 — 40l)0 genannt. Einge-! leitet wurde der Zug durch vier Musikkapellen; da wären allen voran die Aldeiner
in ihrer! schmucken Tracht— das Gelb 'der Nocke kon trastierte effektvoll mit den großen, schleifeng?-! schmückten Hüten — weiters die von Montan und- Auer, und endlich die heimische Musikka-! Pelle von Neumarkt. Am Bahnhofplatz» hatten ^ sich die Traminer und rechtsseitigen Etschtaler ^ eingefunden; erstere Waren mit ihrer'Prächtigen' Musikkapelle.gekommen und trugen als Banner einen epheuumrankten Schild, auf dem die ^ schönen Worte standen: Nicht H^iß, sondern! Volkswillen. Offizielle Vertretungen
. hatten entsendet: Die Gemeinden Neumarkt, Salurn, Tramm, Kaltern, Kurtatsch, Kurtinig, Fenn berg, Gfrill, Truden, Altrei, Montan, Laag, Auer, Branzoll, Pfatten, Aldein und Leifers.. Es hatten weiters Vertreter entsendet die vierj deutschen Gemeinden des Nonsberges, um auch ihrerseits das Gefühl der festen Zusnmmen-' geHörigkeit zu betonen, und die Gemeinden des Burggrafenamtes, die am selben Tage vormit-! iags in Meran versammelt waren, hatten durch den dort , anwesenden Vertreter den Unterlän dern ihre Grüße
gänzer Kraft einsetzen- werde und dankte allen Teilnehmern für ihr Kommen. - Nach Llbsm- gung des Andreas Hofer Liedes schloß Baron Longo die herrlich verlaufene Versammlung. Mch Schluß der Versammlung rückte alles nach Hause ab. Kurz nachdem die Neumarktei; ihre Heimat erreicht hatten, erscholl ein empör ter Ruf: „Die Fasziften'. Tatsächlich waren zwei Autos, eines aus Bozen, das andere von Süden, in Neumarkt eingelangt, mit etwa 50 Mann, und es drohte bereits zum Handge menge zu kommen, wobei