, wie es mit den „Münchener Neuesten Nachrichten' steht, welche Tendenzen dieses Blatt hat, wie es arbeitet gegen S?aat und Kirche. Naiv hat man in Tirol, namentlich von Seite der — Damen, schon gefragt: „Was hat denn dieses Blatt verbrochen, dass es Mn gutes seip soll?' Also man merkt auf dieser Seite gar nicht, dass dieses Blatt, indem es' immerfort gegen „Ultramontanismus', gegen das Centrum u. s. w. loszieht, den Katholicismus und die katho lische Kirche im Auge hat! Unter diesen Umständen ist es gar nicht unnöthig
, wenn wir uns noch weiter von den Reichsdeutschen sagen lassen, was denn die „Münchner N. Nachrichten' sind. In dieser Hinsicht ist namentlich interessant eine Correspondenz aus München, die vom 12. April 1897 (oder 1898) da tiert ist und aus besonderem Anlass in mehrere ka tholische Zeitungen übergieng. Es heißt daselbst: „Vor einigen Tagen haben die hiesigen „Neuesten Nachrichten' ihr 50jähriges Jubiläum in einigen von Selbstlob überfließenden Artikeln gefeiert und der Mitwelt wieder einmal zu beweisen gesucht, dass das „große
' Jnseratenorgan ein -Weltblatt sei, das in der Politik und im großen Leben mitzähle. Das sind Größenwahnideen. Wer unsere „Neuesten Nachrichten' kennt, der weiß, dass sie ein Tratsch blatt allerersten Ranges sind, das, freiwillig oder nicht, für den preußischen Einheitsstaat arbeitet, absolut katholikenfeindlich ist,, in seinem Jnseratentheil gar nicht wählerisch und „groß' nur in seinem Aburtheilen über alles ist. Leider üben sie einen sehr weitgehenden Einfluss auf die Masse durch den Tratsch
und den Annoncentheil aus. Der Schmerz der Redaction des Blattes ist der, dass das Blatt thatsächlich von niemandem politisch ernst genommen wird, und es möchte gar so gern ein „politisches' Blatt sein, von dem man spricht. Wenn einmal irgend ein mit den Verhältnissen nicht Vertrauter in einem ausländischen Blatte die „Neuesten Nach richten' citiert, so kann man darauf wetten, dass diese große Neuigkeit einige Tage später in den „Neuesten Nachrichten' steht. Deshalb ist man aber noch lange kein Blatt
weit über den ebenso vorurtheilvoll wie kenntnislos redi gierten Münchener „Neuesten Nachrichten', die b e- dauerlicherweise einen gewaltig steigenden Leser kreis besitzen. :.' S ch ade, da ss das Blatt p o litisch nicht mehr wert ist.' Ist es nothwendig, noch etwas Weiteres beizufügen?' Uebrigens haben wir auch aus jüngerer Zeit einige Notizen gesammelt, welche zur Charakterisierung der „M. N. N.' bei tragen. In einem Rückblick, den dieses Blatt im No vember vorigen Jahres über die eben beendeten