. Schritt für Schritt wurde die Einigung Italiens durch unschuldig vergossenes Blut durchgeführt. — Auch Fürstenmorde wurden theils versucht, theils sind sie auch gelungen. Der liberale „Giorno' gesteht selbst ein, dass die Kämpfe für die Einheit Italiens eine Schule für Königsmörder waren. Dabei erinnert der „Giorno' an Agesilaus Milano, der Ferdinand II. von Neapel nach dem Leben strebte, und an Carra, der Karl III. von Parma ermordete. Der „Giorno' hätte noch eine Reihe anderer Namen anführen
können, fo einen Mazzini, der einem Gallenga gegen Karl Albert den Dolch in die Hand gab; Menotti, Orsini, Oberdank sind alles Männer, denen in Italien überall Monumente errichtet wurden, und einem Mazzini bringen selbst Monarchisten Verehrung entgegen. Garibaldi vertheidigt in seinem Buche »Mlle« (Tausend Helden) ganz offen den Königsmord. Das Municipio der italienischen Haupt- und Resi denzstadt Turin benannte 1857 eine Straße, welche „Via d'Jtalia' hieß, „Via Milano'. Die „Gazzetta del Popolo' durste in' Turin
offen verkünden, dass damit nicht die Stadt Mailand, sondern der Königsmörder Agesilaus Milano gemeint sei. Sehr lehrreich ist die Geschichte dieses Mentales, welches Milano versuchte. Im Jahre 1848 wurde ein Mazzini-Comite gebildet, dem auch der ehrenwerte Crispi angehörte, den Victor Emanuel III. neulich bei seinem Eintritte in Neapel umarmte. Dieses Comits verurtheilte Ferdinand II. zum Tode, und das „Urtheil' wurde in einigen Tausend gedruckten Exemplaren in Süditalien verbreitet
. Dem der Italien von diesem Tyrannen befreite, wurden 100.0W Ducaten versprochen. Da in der Casse des Comites noch 35.W0 Ducaten mangelten, wurde beschlossen, diesen Rest durch private Sammlungen aufzubringen. Dem Agesilaus Milano gieng sein Anschlag fehl; er wurde ergriffen und hingerichtet. Der Letzte seines Stammes. «Historische Grzählung aus den Stürmen der Katholiken-Verfolgungen des XVI. Jahr hunderts in England von Karl v. Raesfeld. (43. Fortsetzung.) Machdruck verboten.) Viele Katholiken hatten Zulafs
